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Josef J. Pöllmann
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Das gab's 2017 bei Mühldorf-TV und bei Altötting-TV
Hier können Sie nachlesen, worüber wir in KW 05/2017 berichtet haben.
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Nr.
Thema LZ Archiv KW Ersch.
15 GRÜNE nominieren Peter Uldahl als Kandidaten zur Wahl zum Deutschen Bundestag 12:40 05 03.02.17
21 stimmberechtigte Mitglieder aus den Kreisverbänden Altötting und Mühldorf konnte Mühldorfs Vorstandssprecher Rainer Stöger im Saal des Pauli-Wirt in Erharting begrüßen.
Er freute sich sehr über die Grünen Landesvorsitzende Siegi Hagl aus Landshut, die er um ihre Grundsatzrede bat.

Siegi Hagl wünschte den Mühldorfer und Altöttinger Grünen ein gutes Neues Jahr 2017. Das wird politisch sicher ein herausforderndes Jahr wie sich jetzt schon zeigt.
Schon nach wenigen Tagen US-Präsident Donald Trump wünschte sie sich aus diesem Albtraum aufwachen zu können. Die Hoffnungen, es käme alles nicht so schlimm wurden schon jetzt enttäuscht.
Da sich auch noch in Koblenz die europäischen Rechtspopulisten als die „neuen Patrioten“ gefeiert haben sah Siegi Hagl dunkle Wolken aufziehen, die starken Zusammenhalt erfordern um Europa nicht den Wilder‘s, LePen‘s und Orban‘s zu überlassen.
Es ist auch hierzulande Zeit für verstärktes Eintreten für eine offene Gesellschaft. Entscheidend dabei wird sein, die jungen Leute an die Wahlurnen zu bekommen, denen schließlich die Zukunft gehört. (Applaus)
Im gegenwärtigen Kampf antiliberaler Kräfte gegen die Fundamente unserer Gesellschaft müssen die demokratischen Errungenschaften täglich verteidigt werden, die offensichtlich keineswegs so sicher sind, wie wir das alle angenommen haben. (Applaus)
Als Landesvorsitzende der Grünen freute sie sich über einen wahren Mitgliederboom – sicher auch eine Folge der weltpolitischen Ereignisse! Die Mehrheit steht eben doch gegen die gesellschaftsspaltenden Rechtspopulisten. Das kann man aber nicht mit Symbolpolitik und nicht damit verhindern, dass man das ganze Land nach rechts rückt. Nötig sind Konzepte und vernünftige Vorschläge. Und vor allem eine vernünftige Integrationspolitik.
Nicht so wie in Bayern wo es jeden Tag kruder wird. So ist das Integrationsgesetz vor allem ein Ausgrenzungsgesetz, das die gesellschaftliche Spaltung weiter vorantreibt. Damit werden voll integrierte Zuwanderer, die seit vielen Jahren hier leben und arbeiten plötzlich abgeschoben. Das versteht niemand. (O-Ton Das ist völlig falsch! Applaus)
Neuerdings dürfen Asylbewerber ohne „gute Bleibeperspektive“ nicht mehr arbeiten. Dagegen kämpft sogar die Wirtschaft. Hier muss eine Kurskorrektur erfolgen.
Übrigens ist Afghanistan beileibe kein sicheres Herkunftsland!
Es wäre ein erster Schritt, das gemeinsam mit der IHK eingeführte Modell „3 plus 2“ auch wirklich anzuwenden. Seehofer und seine CSU haben es im Bundeskabinett verhindert. Obwohl es Bundesintegrationsgesetz festgeschrieben ist, unterläuft es die bayerische Staatsregierung und erteilt keine Arbeitserlaubnis!
Die aktuelle Situation ist auch ein Affront gegen die ehrenamtlichen Helfer, die ihre Beschämung über die Politik von Ministerpräsident Seehofer in einem offenen Brief geäußert haben. (O-Ton Wir schämen uns auch für diese Politik. - Applaus)
Dabei sollte man den Flüchtlingen hier eine neue Heimat geben. Wobei Heimat ist, wo man für andere Verantwortung übernimmt. Ganz ohne Leitkultur und „Mia-san-Mia-Mentalität“ und unabhängig davon wer wieviele Generationen lang wo lebt. Da man Heimat schaffen muss, forderte sie auf, mitzugestalten, damit Bayern für alle zur Heimat wird, die hier leben wollen.
Das betrifft den Kern grüner Politik. Die CSU, die immer denkt, sie wären Bayern, hat außer unnötigen Bauprojekten und Naturzerstörung nichts zu bieten. Durch sie verschwindet das charakteristische Bayern. Und wenn Heimatminister Söder jetzt Gewerbegebiete an Autobahnausfahrten genehmigen will, dann ist er eher ein Heimatzerstörungsminister. Dann sieht‘s hier bald so aus wie in Italien entlang der Autobahnen.
Die Grünen wollen den Flächenverbrauch bis 2020 deutlich reduzieren, der heute noch jährlich ein Fläche von der Größe des Chiemsees verschlingt.
Für die Landwirtschaft forderte Siegi Hagl die Umstellung auf eine naturnahe tierwohlinteressierte Wirtschaft mit fairen Preisen und damit das Ende des Höfesterbens.
Die Grünen werden mit geeigneten gesetzlichen Maßnahmen den Systemwechsel einleiten und mit grünen Impulsen den Wandel einläuten.

Rainer Stöger schlug als Wahlleiterin Judith Bogner vor, die erst im November den Grünen beigetreten war. Die Mitgliederversammlung stimmte dem Vorschlag zu. Auf Ihre Bitte um Vorschläge für einen Kandidaten für die Wahl zum Deutschen Bundestag schlug Stöger Peter Uldahl vor.

Vor 8 Jahren hatte er sich auch um die Wahl in den Deutschen Bundestag beworben, stellte sich Peter Uldahl vor - 2009. Damals erreichte er ein ausgezeichnetes Resultat. Diesmal soll das Ergebnis zweistellig werden und ihn direkt nach Berlin führen.
Er kennt beide Landkreise, die er mit dem Fahrrad erkundet hat, liest gern Geschichtsbücher und verreist gern mit seiner Frau.
Er nahm die Zuhörer mit auf eine Zeitreise durch sein Leben. Politisch sozialisiert zu Zeiten als Franz-Josef Strauß Ministerpräsident war und es nur die SPD als Alternative zur CSU gab schloss er sich 1990 den Grünen an als es in Bayern um einen Volksentscheid zur Müllpolitik ging.
Schon damals erkannte er, dass man etwas ändern kann wenn man sich nur engagiert.
Da er noch 2017 als Delegierter in Berlin mit Pfiffen und Schmährufen empfangen worden war, erkannte er, dass etwa die Energiewende noch immer nicht in den Köpfen der Menschen angekommen ist. Tatsächlich ist die schwarz-gelbe Koalition Hals über Kopf aus der Kernenergie ausgestiegen ohne einen Plan zu haben wohin sie dafür einsteigen wollten. Dabei kommt die Abschaltung des letzten Kernkraftwerkes Isar 2 in Ohu bei Landshut 2022 schneller als man denkt. Noch immer gibt es kein schlüssiges Konzept für eine sichere ökologische Stromversorgung. Alle Fachleute sagen, sogar eine Umstellung bis 2025 wäre „extrem sportlich“!
Sollte sich der Bau neuer Stromtrassen weiter verzögern, würde der Strom in Süddeutschland teuerer als in Norddeutschland. Darüber wird der neu zu wählende Bundestag entscheiden müssen. Eine Entscheidung, die auch die seit 2011 regierungsbeteiligte CSU bisher nicht hinbekommen hat. Die haben nur so Regelungen getroffen wie die „10-H-Regel“ 2014, die faktisch den Bau von Windrädern verhindert. Dabei könnte man mit der Windenergie Arbeitsplätze schaffen, die Energieversorgung sichern, Treibhausgase einsparen und so die Wirtschaft stärken. Sogar am Export dieser Technik in arabische Länder könnte man profitieren.
Während die Photovoltaik weiter boomt, sinkt die Zahl der Biogasanlagen. Allerdings wurden bisher auch nicht die – von den Grünen geforderten – kleinen, dezentralen Anlagen gebaut, sondern große Anlagen, die dann wieder mit Energiepflanzen betrieben werden mussten. Mit Mais und Raps.
Damit die Energiewende gelingen kann müssen deshalb wieder Grüne in der Bundesregierung vertreten sein! (Applaus)
Während CETA voraussichtlich in Kraft tritt, ist TTIP wohl gescheitert. Dank dafür galt aber nicht Donald Trump sondern den Leuten, die lang genug Widerstand geleistet haben. Ohnehin befürworten nur noch 17% der deutschen so ein Abkommen. Die Menschen befürchten eben gentechnisch veränderte Lebensmittel und eine Verschlechterung der Daseinsvorsorge durch ihre Privatisierung.
Wenn nun die Lücke in der A94 mit Mitteln aus einem ÖPP-Projekt geschlossen wird, stemmen sich die Grünen nicht mehr gegen die geplante Trasse. Allerdings fragen sie sich, warum plötzlich die B12 im Zuge des Baus der B15neu zwischen Heldenstein und Haag vierspurig ausgebaut werden kann wenn es jahrelang geheißen hat, dort könne man eine vierspurige Autobahn nicht bauen. (Applaus)
Im neuen Bundesverkehrswegeplan sollen in 14 Jahren 264 Milliarden Euro für den Erhalt von Straßen und Schienen aufgewendet werden. Er fragte sich, ob die 14.000 Einwendungen dagegen überhaupt gelesen wurden. Etwa gegen die Anmeldung der Korridore für die B15neu, die so pauschal sind, dass niemand weiß wo genau. Dabei sind die Grünen überzeugt, diese Straße braucht niemand!
(Applaus )
Nachdem es schon 1998 geheissen hatte, die Bahn werde ab 2003 zweigleisig und elektrisch nach München fahren, hoffte Peter Uldahl, dass wenigstens jetzt die Vorplanung weitergetrieben wird. Immerhin bringt MdB Stephan Mayer wenigstens vor Wahlen regelmäßig Geld dafür in die Region…
Dabei wäre der Ausbau so dringend nötig um den drohenden Verkehrskollaps zu verhindern.
Im Bereich Landwirtschaft forderte Peter Uldahl den Umstieg auf nachhaltige und klimaschonende Produktion von hochqualitativen Lebensmitteln. Artgerechte Tierhaltung und der Erhalt der Artenvielfalt müssen oberste Priorität haben. Die Grünen sind nicht gegen die Bauern sondern auf ihrer Seite!
Und übrigens: In der Diskussion mit den Mitgliedern möchte er tatsächlich die Sau raus lassen! (O-Ton)
Die Grünen sind übrigens keineswegs die Bevormundungs- und Verbotspartei. Man muss aber darüber reden dürfen, welche Folgen der stark gestiegene Fleischkonsum hat, der übermäßig Wasser verbraucht und klimaschädliche Gase erzeugt. Peter Uldahl forderte die Regulierung des Milchmarktes und das Verbot des Exports von Milchpulver nach Afrika.
Da er erwartete, dass das Thema „Flüchtlinge“ im Wahlkampf eine große Rolle spielen wird, mahnte er in Übereinstimmung mit Bundespräsident Gauck eine Flüchtlingspolitik für die Flüchtlinge an. Natürlich müssen solche, die unsere Grundwerte mit Füßen treten das Land verlassen und natürlich sollen Frauen auch abends wieder ohne Angst spazieren gehen können. Alle ausländischen Mitbürger aber unter Generalverdacht zu stellen geht auch nicht. Für die vielen positiven Beispiele gelungener Integration dankte er allen Helferkreisen, Kommunen und Kommunalpolitikern. (Applaus)
Die CSU sollte sich ihre Grundsätze vor Augen führen und ihr Handeln überprüfen. Afghanen in ihr kriegsgebeuteltes Herkunftsland abzuschieben geht eben gar nicht! Die Frustration bei den Helfern steigt und steigt.
Gegen alle rechten Strömungen gilt es Widerstand zu leisten und ihnen das liberale und freiheitliche Deutschland nicht zu überlassen.
Um die Fluchtursachen zu bekämpfen muss auch der Waffenexport reduziert werden, der zuletzt extrem angestiegen ist, von 3,45 2017 auf 4,6 Milliarden Euro 2016.
Viele weitere Themen wollte Peter Uldahl nur nennen: Bezahlbaren Wohnraum, Stopp des Flächenverbrauchs und den Ausbau der Datenautobahnen.
Abschließend forderte Peter Uldahl eine gänzlich andere Zusammensetzung des Deutschen Bundestages in dem mehr Menschen wie Du und ich vertreten sein sollten anstatt überdurchschnittlich viele Akademiker.
Mit seinen 53 Jahren arbeitet er seit 25 Jahren in München als Küchenmeister und würde sich freuen, das Handwerk und die Region Altötting und Mühldorf im Deutschen Bundestag vertreten zu dürfen.
(O-Ton Mein Name ist Peter Uldahl und nach Berlin, da will ich für Euch hiehn!)

Judith Bogner forderte die Helfer auf, die Stimmzettel auszuteilen, einzusammeln und auszuzählen. Sie gab das Ergebnis bekannt: (O-Ton )
Peter Uldahl nahm die Wahl an und die Gratulation der Mitglieder entgegen.

Altöttings Grünen Kreisvorsitzende Monika Pfriender gab Peter Uldahl noch weitere Themen mit auf den Weg. Etwa die Umverteilung des Wohlstandes, die Unterstützung des Ehrenamtes und die Mitnahme des abgehängten Teils der Bevölkerung. Sie gratulierte Peter Uldahl und war überzeugt mit ihm den richtigen Kandidaten nominiert zu haben.

Bernhard Wagner kam als Betriebshelfer herein um Peter Uldahl zu helfen. Und zwar auf dem Bauernhof in Berlin. Schließlich ist die Bäuerin dort schon alt, und die müden Knechte haben doch so viel zu tun. Für die dafür nötige Energie sorgte er mit einem gehaltvollen Tropfen und mahnte ihn, dort ordentlich auszumisten!
16 Neujahrsempfang der FDP: Neue Bundesregierung nur mit den Liberalen 16:50
Es war noch bitterkalt als die Gäste teils von weither zum Neujahrsempfang der FDP Kreisverbände Mühldorf und Altötting ins Wasserschlössl an den Mühldorfer Stadtwall kamen.
Unter den vielen FdP-Mitgliedern auch MdL Günther Knoblauch, Mühldorfs zweite Bürgermeisterin Ilse Preisinger-Sontag, UWG-Stadtrat Andreas Seifinger und Waldkraiburgs zweiter Bürgermeister Richard Fischer.

Eine Abordnung der Buchbacher Blasmusik eröffnete den Neujahrsempfang schwungvoll.

Kreisvorsitzende Sandra Bubendorfer-Licht freute sich neben den Genannten auch den Vorsitzenden der Thomas-Dehler-Stiftung begrüßen zu können, Thomas Hacker, den ehemaligen bayerischen Wirtschaftsminister Martin Zeil, Oberbayern-Bezirksvorsitzenden Jimmy Schulz, Altöttings Kreisvorsitzenden Konrad Kammergruber, Rosenheims Bundestagskandidaten Michael Linnerer, ihren Stellvertreter Peter Corticelli.
Sie war überzeugt, die Arbeit seit der größten Niederlage der FDP vor einigen Jahren, als sie aus fast allen Parlamenten gefallen waren, hat sich ausgezahlt. Bei den nächsten Wahlen ziehen sie wieder in den Deutschen Bundestag ein und natürlich auch in den bayerischen Landtag. Damit sind diejenigen Lügen gestraft, die schon den Abgesang auf die FDP angestimmt hatten.
Auch wenn das die Liberalen positiv ins neue Jahr gehen lässt, blicken sie doch gespannt auf das Jahr 2017 das richtungsweisende Entscheidungen bringen wird: Die Brexit-Verhandlungen entscheiden über den Wohlstand in Europa und der neue Präsident in den USA, der mit dem Ausstieg aus TTIP einen protektionistischen Kurs beschreitet macht es spannend.
Donald Trumps Aussagen zwingen Deutschland und Europa viele Themen auf, die längst geklärt schienen. Mit ihm ist der Populismus erstarkt. Wie sich das auf die politische Kultur hierzulande auswirkt, wird sich zeigen. Vermutlich zieht neben der FDP noch eine Partei in den Deutschen Bundestag ein, die eine alternative sein will…
Es kann nicht angehen, dass hierzulande Kräfte stark werden, die mit „alternativen Fakten“ operieren! Das wäre nämlich das Ende der ratio-orientierten modernen Demokratie, die aus der Aufklärung hervorgegangen ist.
Auch wenn niemand weiß, was 2017 bringt, lassen sich die Liberalen ihren Optimismus nicht nehmen. Deshalb freute sie sich auf ein gutes und erfolgreiches neues Jahr.

Mühldorfs zweite Bürgermeisterin Ilse Preisinger-Sontag freute sich über die zahlreichen weit angereisten Gäste und meinte, es gibt derzeit viele große bewegende Themen, die man nicht mit Geld regeln kann. Sie plädierte für einen menschenwürdigen Umgang mit Zuwanderern und nahm die anderen Europäischen Länder in die Pflicht, diese große Herausforderung bewältigen zu helfen.
Wie das zu schaffen ist hat Deutschland vorgemacht. Nun dürfen die Integrationsanstrengungen nicht nachlassen. Damit wünschte sie den Zuhörern ein gutes Neues Jahr und einen spannenden Vormittag.

Es ist schon etwas besonderes wenn ein SPD Landtagsabgeordneter in Vertretung des CSU Landrates beim FDP Neujahrsempfang sprechen darf, schmunzelte MdL Günther Knoblauch. (Applaus!)
Tatsächlich ist das Land in einer besonderen Situation in der alle demokratischen Parteien gemeinsam die Demokratie verteidigen müssen. Das geht nur, wenn man den Menschen erklärt, was Demokratie bedeutet - ein langwieriger Prozess! Verlieren kann man sie schnell wie der rasante Aufstieg des Nationalsozialismus gezeigt hat.
Mit Zitaten aus der Bayerischen Verfassung, die 2016 ihr 70-jähriges Bestehen gefeiert hat untermauerte Günther Knoblauch die Bedeutung von Freiheit und Recht. Dort enthalten ist etwa ein Anspruch auf eine angemessene Wohnung, die gesellschaftliche Verantwortung von Vermögen, die Verpflichtung von Schulen auch Herz und Charakter zu bilden, und die gleichmäßige Steigerung der Lebensqualität aller Volksschichten. Wirtschaftliche Ausbeutungsverträge sind rechtswidrig und nichtig! Und schließlich definiert die Bayerische Verfassung die menschliche Arbeitskraft als wertvollstes wirtschaftliches Gut des Volkes, die Gleichwertigkeit der Arbeit von Mann und Frau, die dafür auch gleich belohnt werden müssen und eine Lohnuntergrenze, die wir heute als Mindestlohn kennen.
Beim Lesen der Bayerischen Verfassung – der besten in der ganzen Welt - wird klar, welche große Aufgabe 2017 vor uns allen liegt! Das alles anzupacken wünschte er den Zuhörern Mut und alles Gute – so weit es uns nicht schadet! (O-Ton)

Thomas Hacker gehört in Mühldorf bereits zum Inventar scherzte Sandra Bubendorfer und bat den Vorsitzenden der Thomas Dehler-Stiftung ans Pult. Der freute sich über das schöne Wetter, den blauen Himmel und die gelbe Sonne, die jedes Jahr über dem FDP Neujahrsempfang scheint.
So dominiert die gute Stimmung und das positive Weltbild der Liberalen schon vom ersten Tag des politischen Jahres an.
Nach der Wende der Jahre 1989 und 1990 dachte man, die Freiheit hätte gesiegt. Heute sieht das ganz anders aus: Die Europäische Union driftet auseinander und die Vereinfacher, Selbstbewahrer und Ausgrenzer finden immer mehr Anhänger. Das gilt in Frankreich genau so wie in der Türkei wo die aktuellen Vorgänge beängstigend an das Deutschland des Jahres 1933 erinnern.
Vor diesem Hintergrund ist der gemeinsame Auftrag an alle demokratischen Parteien so klar wie noch nie: Zusammen die Demokratie gegen die Ängsteschürer, und Nationalisten verteidigen! Das ist nicht einfach und erfordert vor allem die Mitnahme der jungen Menschen.
Da die Generation der Gründer der Friedensunion in Europa langsam abtritt gilt es den jungen Leuten den Wert des Friedens klar zu machen. Europa war und ist unsere große Chance!
Deshalb gilt es 2017 nicht müde zu werden für die Freiheit einzutreten. Das geht nur miteinander.
Thomas Hacker war überzeugt, nach der Bundestagswahl wieder mitgestalten zu können. Bis dahin gibt es noch viel zu tun. Das wollten sie gemeinsam gegen Rot-Rot-Grün anpacken ihre wirtschaftspolitische Kompetenz wieder einbringen. Gelingt das alles, dann wird die gelbe Sonne auch im kommenden Jahr wieder über dem FDP Neujahrsempfang scheinen!
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Nach einer musikalischen Einlage der Buchbacher Blasmusik freute sich Martin Zeil, ehemaliger Wirtschaftsminister und stellvertretende Ministerpräsident, über den gezeigten Zusammenhalt aller Demokraten. Dieser Zusammenhalt wird 2017 besondere Bedeutung gewinnen.
Er freute sich über die Anwesenheit von Vertretern anderer politischer Richtungen, die eine besondere Mühldorfer Kultur des Zuhörern zeigt. Genau das ist wichtig für die inhaltliche Auseinandersetzung und damit für den Erhalt der Demokratie.
In seiner eindrucksvollen Abschiedsrede hat Bundespräsident Joachim Gauck gefordert Haltung zu zeigen. Haltung zu Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Humanität und Verantwortung. Diese Forderung griff Martin Zeil auf und wollte die Haltung der FDP darlegen:
Man kann über die Europäischen Institutionen und ihre Entscheidungen geteilter Meinung sein. Trotzdem zeigen die Vorgänge in den Vereinigten Staaten wie schnell jemand Präsident werden kann, der die bekannten Werte nicht vertritt.
Trotz allem liegt darin die Chance zu erkennen, welchen Schatz die Europäische Union darstellt. (Applaus)
Die Wurzeln Europas reichen zurück bis zur Reformation, die 2017 ihr 500-jähriges Jubiläum feiert. Sie war der Ausgangspunkt für die Aufklärung und damit der Anfang von Bürgerrechten und der Trennung von Staat und Kirche. (O-Ton Europa ist im Grund ein Kind der Aufklärung)
Schon damals haben die Menschen verstanden dass Nationalstaaterei, Abschottung und die Unterdrückung des Freiheitswillens der Bürger keine Zukunft haben.
Der Weg durch das 20. Jahrhundert hat gezeigt, wie schwierig der Weg war, auf dem wir noch heute unterwegs sind. Es ist also eine der wichtigsten Aufgaben 2017, den Weg weiter zu gehen, ihn aber anzupassen und zu verändern. Europa muss sich wieder auf seine Kernkompetenzen beschränken und sich aus Dingen heraushalten, die vor Ort besser zu lösen sind.
Trotz allem muss man festhalten am Europa der vielen gleichberechtigten Länder! Schließlich ist Europa die große Chance für Deutschland und für Bayern.
Der Blick auf den Globus zeigt nämlich wie klein Europa im Vergleich zu Asien und Afrika ist. Es ist als von entscheidender Bedeutung, dass die 500 Millionen Europäer erkennen, dass ihre Zukunft nur im Zusammenhalt gesichert ist. Mit europäischer Kleinstaaterei dagegen geht Europa im Konzert der Großen unter.
Die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel hat Europa geschadet. Nicht, dass sie diesen Menschen geholfen sondern die Art und Weise wie sie das gemacht hat. Europa muss jetzt zu rechtsstaatlichen Verfahren zurückkehren und die Kontrolle über seine Grenzen wiedererlangen. Dazu gehören vernünftige Einwanderungsregeln, möglichst sogar ein europaweites Einwanderungsgesetz nach kanadischem Vorbild. Jedes Land muss doch entscheiden können, wen es aufnehmen will und wen nicht!
Das entstandene Vakuum durch den Linksruck der CDU darf auf keinen Fall den Sumpfblüten von rechts und ganz rechts überlassen werden. Viel zu lang hat die Bundesregierung den Menschen die Wahrheit nur scheibchenweise und verschleiert mitgeteilt. Es muss doch möglich sein, etwa über die Kosten der Flüchtlingskrise in Höhe von 22 Milliarden Euro in 2016 ganz offen zu reden. Es muss doch möglich sein, zu sagen, dass uns Humanität so viel Geld wert ist. (O-Ton)
Weil die Politik kein Konzept hatte und nur zögerlich gehandelt hat, sind tausende Ehrenamtliche eingesprungen und haben die Aufgaben erfüllt, die ihrer Geisteshaltung entsprochen haben.
Wie das Attentat von Berlin gezeigt hat, wäre es statt neue Gesetze zu verabschieden, viel wichtiger, die Bürokratie zu durchforsten und die bestehenden Gesetze effizienter umzusetzen.
Die Liberalen fordern deshalb die Anpassung der Sicherheitsstrukturen. Es kann nicht sein, dass weiter 16 kleinstaatlich denkende Landesbehörden gegen einen weltweit operierende Terroristen kämpfen.
Die Bürger müssen wieder erkennen, dass der Staat wirklich handlungsfähig ist. Das ist der Nährboden für Alternative und Extremisten.
Es muss auch aufhören, Politik auf Kosten kommender Generationen zu machen. Es ist in der Zeit der Regierungsbeteiligung in Bayern gelungen 3 Milliarden Euro Schulden abzubauen. Auch wenn die Alleinregierung diese Anstrengungen zurückgefahren hat wird Bayern irgendwann schuldenfrei sein.
Jede Generation trägt die Verantwortung für ihr eigenes Handeln.
Das gilt auch für die Rentenpolitik, die längst von einem Umlagesystem auf ein kapitalgedecktes Verfahren umgestellt werden sollte. Leider hat diesen Plan seit Jahrzehnten niemand umgesetzt obwohl das Umlageverfahren längst an die Wand gefahren ist.
Statt Schulden zu tilgen hat die aktuelle Bundesregierung Wohltaten verteilt. Die Rente mit 63, die Mütterrente oder die Lebensleistungsrente. Diese Politik erinnert an den Vogel Strauß. Sie ist unverantwortlich.
Nötig sind Angebote für die Selbstvorsorge der Bürger, die zudem immer länger leben und immer gesünder sind. Wie das gehen kann, hat die Schweiz vorgemacht. Für eine Reform wäre gerade jetzt der richtige Zeitpunkt.
Gleiches gilt für die Energiepolitik: Die steigenden Energiepreise vertreiben energieintensive Unternehmen, ein Konzept für eine neue Energiepolitik gibt es nicht. Martin Zeil warnte davor, die Energiepolitik auf die leichte Schulter zu nehmen. Zu viele Unternehmen haben ihre Abwanderung bereits beschlossen. Das darf nicht sein weil die aktuelle Politik auch dafür Verantwortung trägt, dass auch die Kinder und ihre Kinder noch Rahmenbedingungen für eine florierende Wirtschaft vorfinden.
Abschließend forderte Martin Zeil die Steigerung der Geschwindigkeit des Ausbaus der Bahnstrecke München – Mühldorf. Ohne den Ausbau der Infrastruktur kann es keine Zukunft für die Region geben. Das alles muss jetzt gebaut werden um in einigen Jahren zur Verfügung zu stehen.
Dazu gehört auch die Anbindung an den Flughafen und der Bau der B15 Neu, die schon im Zuge der Deutschen Einheit hätte gebaut werden müssen.
Martin Zeil forderte die Wiederauflage des Infrastrukturvorhabensbeschleunigungsgesetzes der 90er Jahre. Ohne so ein Gesetz lacht die ganze Welt über Deutschland wie über den Flughafenbau in Berlin. (O-Ton Wenn wir in diesem Schneckentempo weitermachen….)
Es geht 2017 also um viel, um eine Neuausrichtung der Politik nach den Erhardschen Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft und darum, den Mittelstand einfach mal machen zu lassen und ihn nicht mit einer Flut von Regulierungen und Überwachungen zu knebeln. (O-Ton Man fragt sich, was hat eigentlich dieser Mittelstand der Politik getan, dass sie ihn so behandeln?!)
Abschließend outete sich Martin Zeil als Vorsitzender des „Fanclubs für Sandra Bubendorfer“! Mit ihr hat die FdP eine kompetente Kandidatin, die mit ihrer liberalen Haltung die Interessen der Region im Deutschen Bundestag sicher hervorragend vertreten wird. Dazu forderte er die Kandidaten auf sie prominent auf der Liste zu platzieren. Es müssen ja nicht immer Münchner ganz oben stehen!
(O-Ton So wollen wir in dieses Jahr 2017 starten… - Gott mit Dir, Du Land der Bayern!)
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Nach einer musikalischen Einlage der Buchbacher Blasmusik trat Peter Corticelli ans Pult, der stellvertretende Kreisvorsitzende und Bundestags-Listenkandidat.
Mit Blick auf die Entwicklungen in den USA forderte er mehr Selbstbewußtsein der Europäer in vielen Politikfeldern. Er lehnte die AfD ab weil diese nicht eindeutig einzuordnen ist, Angst schüren und keine Lösungen anzubieten haben. Diese Partei ist keine Alternative.
Aber auch das Anbiedern an diese Leute ist nicht zu tolerieren wie sich das Peter Tauber von der CDU zuletzt geleistet hat.
Er lehnte die Einschränkungen der persönlichen Freiheit durch Kennzeichenscanner, Videoüberwachung und zunehmende Überwachung ab. Hier müssen die Freien Demokraten Grenzen setzen. Vielmehr braucht das Land besser ausgebildete und ausgestattete Polizisten bekommen, die wieder mehr Ansehen genießen müssen.
Man wird auch über den Islam reden müssen, der auch die Kontrolle über den Staat übernehmen will und seine Anhänger anweist, alle Ungläubigen zu vernichten, also alle, die nicht Moslems sind.
Peter Corticelli hat den Koran zweimal gelesen und nichts anderes darin gefunden.
Pauschal Angst vor Moslems braucht man trotzdem nicht zu haben, da jeder seinen Glauben selbst interpretiert. Angst ist ohnehin kein Mittel praktischer Politik. Sie befeuert nur die einfachen Antworten der Populisten.
Peter Corticelli forderte den unausbleiblichen Wandel durch die Digitalisierung anzunehmen und zum Vorteil der Gesellschaft einzusetzen. Ohnehin sind diese Innovationen nur die Fortsetzung dessen was wir durch den Buchdruck, die Dampfmaschine, den elektrischen Strom und die Computer bereits erlebt haben. So wird das autonome Fahren schon bald Alltag sein.
Für das alles ist ein modernes Bildungssystem nötig und eine neue Arbeitsordnung mit einer neuen Form eines Grundeinkommens für jedermann. Damit bat er die Zuhörer um Unterstützung beim bevorstehenden Wahlkampf.

Max Oelmaier dankte den Zuhörern für ihre Geduld und freute sich auf ein gutes liberales Jahr 2017.
17 EU Kommissar Günther Oettinger zu Gast in Töging: Europa kann nur gemeinsam bestehen 9:40
Auf dem Weg von Passau nach München machte EU Kommissar Günther Oettinger Station in Töging wo er sich in der Kantine zunächst ins Goldene Buch der Stadt eintrug.

Im Saal erwarteten etwa 200 Interessierte den prominenten Gast. MdB Stephan Mayer konnte die MdLs Ingrid Heckner und Dr. Martin Huber begrüßen, Bezirksrätin Claudia Hausberger, Landrat Erwin Schneider, stellvertretenden Landrat Alfred Lantenhammer und eine ganze Reihe Bürgermeister, Altbürgermeister, Kreis-, Stadt- und Gemeinderäte aus beiden Landkreisen. Die Wirtschaft vertrat Wacker-Werksleiter Dr. Dieter Gilles und die Landwirtschaft Kreisobmann Anton Föggl.

Stephan Mayer stellte Günther Oettinger vor, der seit 8 Jahren Mitglied der EU-Kommission ist und erst kürzlich ein neues Themenfeld bekommen hat. Er war anfangs zuständig für die Energiepolitik und dann für die digitale Wirtschaft. Jetzt also für den Haushalt und das Personal der Europäischen Union. Und natürlich kämpft er für die deutschen Interessen in Europa. Er ist also neben der Bundeskanzlerin der wichtigste Vertreter Deutschlands in Europa.
Da die Europäische Union in der schwersten Krise seit ihrem bestehen steckt und in fast der Hälfte der Mitgliedsländer Wahlen anstehen, entscheidet sich in den kommenden Monaten ihr Schicksal. Jetzt zeigt sich die Zukunftsfähigkeit der Union, die durch die Brexit-Verhandlungen auf eine schwere Probe gestellt wird. Wie er das alles sieht wollte Stephan Mayer von Günther Oettinger wissen.

Günther Oettinger wünschte den Zuhörern ein gutes Neues Jahr und die Möglichkeit hier zuhause am Europäischen Projekt mitarbeiten zu können.
Wenn man sich über die Flüchtlingskrise beklagt, braucht man nicht weit zurückschauen um die letzte solche Krise zu finden. Während des Balkankrieges Anfang der 90er Jahre kamen viele Flüchtlinge nach Bayern und Baden-Württemberg. Trotzdem ist auf dem Westbalkan kein Friede eingezogen zwischen Christen, orthodoxen Christen und Muslimen.
Nur in Slowenien und Kroatien, den Mitglieder der Europäischen Union ist Frieden entstanden.
So wichtig wie der Export von Autos und Chemie auch ist, das wichtigste Exportprodukt der Europäischen Union ist der Friede! Darauf können alle Europäer stolz sein.
Europa ist seit seiner Gründung vor allem eine Friedens- und Werte-Union.
Da sich Fenster in der Geschichte öffnen und schließen, war die Aufnahme von 13 Ländern vor 15 Jahren vielleicht viel. So ein Fenster ermöglichte auch die deutsche Wiedervereinigung. Das hatte Helmut Kohl erkannt, weil er gerade in dieser Zeit die Unterstützung aller europäischen Staatsführer und von Michael Gorbatschow bekommen hat.
Da das Fenster wieder geschlossen ist, wäre es heute nicht mehr möglich, Länder wie Polen, Slowenien, Ungarn und viele mehr in die EU zu bekommen, die so Frieden und Werte erhalten haben. Auch wenn das in Bulgarien und Rumänien noch nicht so weit entwickelt ist. Auf das alles werden unsere Enkel stolz sein, mehr als auf jedes Sparbuch.
Unsere Werteordnung steht im globalen Wettbewerb, etwa gegen Erdogan, gegen Putin und jetzt auch noch gegen „America first“. Daraus muss Europa Konsequenzen ziehen: (O-Ton Europa muss endlich erwachsen werden!)
Europa muss seine Aufgaben alleine meistern. Stark genug dafür ist es. Allein diese Region stellt viel mehr von allem her als sie selbst verbrauchen kann. Das alles exportiert die Region in den Binnenmarkt. Durch die Erweiterung ist Bayern mitten in die Europäische Union gerückt, einen Markt, der 500 Millionen Menschen umfaßt. Davon lebt Europa, von einem grenzenlosen Markt.
Man stelle sich nur vor, wenn es wieder Grenzkontrollen gäbe, keinen Euro, Zölle und dadurch viel mehr Bürokratie….
Gerade der Euro ist eine große Erfolgsgeschichte weil man damit in 19 Ländern bezahlen kann ohne jedesmal an der Grenze Geld umtauschen zu müssen. Bedauern tut den Wegfall der Landeswährungen allenfalls die Geldbeutelindustrie!
Europa ist aber auch der Kontinent der Mobilität und Freizügigkeit. Dachte seine Generation ausgehend vom Geburtsort noch im Umkreis von 100 Kilometern, gehört der heutigen Jugend ganz Europa. Was ist es für ein Problem, an der Universität in Prag zu studieren, einer der ältesten überhaupt?
Genau so ist es mit dem Arbeitsmarkt. Jeder kann dort arbeiten wo es ihm gefällt. Damit sind wir die glücklichste Generation, die jemals in Europa gelebt hat.
Europa konkurriert heute mit Ländern wie Indien oder Japan. Deutschland alleine wäre dafür zu klein und das stolze Bayern sowieso. In Bayern und Baden-Württemberg zusammen leben weniger Menschen als allein in Shanghai! Städte wie Shanghai gibt es in China heute aber fünf und bald 15!
In Deutschland lebt nur 1% der Weltbevölkerung. Damit hat es kaum etwas zu sagen. Europa mit seinen 5% ist da schon noch wahrnehmbar. Aber das ändert sich täglich. Bald wird die Weltbevölkerung auf 10 Milliarden angestiegen sein. Deutschland nimmt dagegen Jahr für Jahr ab.
Afrika wird seine Einwohnerzahl auf 2einhalb Milliarden Menschen verdoppeln, ein Viertel der Weltbevölkerung.
Da man die europäischen Außengrenzen nicht effizient schützen kann braucht die EU mehr Personal. Erste Maßnahmen ergriff die Kommission schon 2012, fand aber in Deutschland kein Gehör. Erst jetzt erkennen die Länder Mitteleuropas die Notwendigkeit Mittel für den Grenzschutz aufzuwenden.
Entwicklungshilfeminister Gerd Müller hat die Lage in Afrika analysiert und darauf hingewiesen, dass die Flüchtlinge der Jahre 2025 bereits geboren sind. In Mali, im Niger, in Eriträa oder in Ägypten mit seinen etwa 85 Millionen Einwohnern. In Ägypten kommen täglich 7.000 Menschen dazu. Die alle wollen Sicherheit, Ausbildung und berufliche Chancen. Die sehen sie in ihrem Heimatland nicht sondern in Europa!
Um nicht 2025 ein Vielfaches an Flüchtlingen nach Europa zu bekommen muss Europa die Bedingungen in diesen Ländern verbessern. Und zwar nicht nur mit weiteren Urlaubs- und Freizeitanlagen. Keine andere Region ist so instabil wie Afrika.
Da neuerdings gilt „Amerika first“ bleibt die Lösung dieser Probleme Aufgabe Europas. Dazu gehört auch die zugesagte Entwicklungshilfe voll zu bezahlen und nicht nur zur Hälfte wie bisher!
Gleiches gilt auch für die Verteidigungsausgaben. Da auch her gilt „America first“ wird Europa einen wesentlich größeren Anteil des Aufwandes für die Nato selbst tragen müssen. Deutschland muss die Zurückhaltung nach dem zweiten Weltkrieg überwinden und wieder Verantwortung übernehmen.
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Drei Entwicklungen prägen die kommenden Jahre: Globalisierung, Automatisierung und Digitalisierung.
Nur durch die Globalisierung wurde diese Region wohlhabend, etwa durch die Chemieunternehmen.
Nur durch die Automatisierung kann etwa BMW trotz der hohen Löhne Autos zu einem konkurrenzfähigen Preis herstellen.
Auf der Globalisierung und der Automatisierung basiert also der Arbeitsmarkt in der Europäischen Union.
Die Digitalisierung ist das Thema der nächsten Generation.
Alle drei Themen machen vielen Angst. Dem abzuhelfen ist Aufklärung und Bildung nötig. Verstehen die Leute das nicht, entstehen Gegenbewegungen wie Protektionismus, Populismus und Nationalismus.
In dieser Situation steht unser Gesellschafts- und Wertesystem auf dem Prüfstand. Es wird nur bestehen können wenn wir es aktiv verteidigen. Eine wichtige Rolle dabei spielt Bayern, das eine der stärksten Regionen der gesamten EU ist.
Das war nicht immer so. Vor nur 15 Jahren war Deutschland der kranke Mann Europas. Damals hat man mit einer gemeinsamen Anstrengung und vielen neuen Ideen alles unternommen wieder nach vorne zu kommen. Das alles haben alle erreicht, nicht einzelne Parteien.
Da wir ganz oben stehen und nicht mehr stärker werden, stellt sich die Frage ob wir so stark bleiben. Das zeigt sich nach der Bundestagswahl wenn sich entscheidet ob Deutschland Wohlfahrtsstaat werden oder sich weiter anstrengen und auf den Wandel der Gesellschaft etwa mit längerer Lebensarbeitszeit reagieren will. Ohnehin lebt in Deutschland neben der in Japan schon jetztdie älteste Bevölkerung weltweit.
Deutschland wird also sowohl in Europa als auch in der Welt um sein Gesellschaftssystem und sein Wertegefüge kämpfen müssen. Gelingt das, wird auch im laufenden Jahrhundert Europa in der Lage sein, neben Amerika und China die Geschicke der Welt zu prägen.

In der Folge hatten zahlreiche Zuhörer teils kritische Fragen an EU-Kommissar Günther Oettinger.
Der beantwortete die Fragen und verabschiedete sich nachdem ihm MdB Stephan Mayer mit einem Geschenk gedankt hatte in Richtung Flughafen wo es weiter ging Richtung Brüssel.
18 Holocaust-Gedenktag: Das Erinnern darf nicht enden 11:30
Das Geschichtszentrum hatte anläßlich des Holocaust-Gedenktages zur Besichtigung der Dauerausstellung „Alltag, Rüstung, Vernichtung – Der Landkreis Mühldorf im Nationalsozialismus“ eingeladen.
Parallel zu einer Fortbildung für Lehrkräfte besichtigten etwa 20 Landkreisbürger die Ausstellung und ließen sich die Exponate kompetent erklären, die vom Weg zum Nationalsozialismus über den Bau der Bunkeranlage „Weingut I“ im Mettenheimer Hart, die Zerstörung durch die alliierten Bombenangriffe bis hin zur Aufarbeitung nach dem Krieg reichen.

Um 17 Uhr kamen Bürgermeister, Kommunalpolitiker, Geschichtsinteressierte und Kirchenvertreter auf dem KZ-Friedhof zusammen um der Opfer des Holocaust zu gedenken. Unter ihnen auch stellvertretender Landrat Alfred Lantenhammer, Bürgermeisterin Marianne Zollner, Kreisdekan Ulrich Bednara, Pfarrvikarin Brunnmeier-Müller, Bezirksrätin Claudia Hausberger und MdB Stephan Mayer.

Eine kleine Abordnung der Stadtkapelle eröffnete die Gedenkfeier.

Auch wenn manche vor den aktuellen Ereignissen das Ende der alten Weltordnung konstatieren, gilt es doch erst einmal abzuwarten, zitierte stellvertretender Landrat Alfred Lantenhammer Papst Franziskus. Der warnte vor Populisten, die Menschen mit Mauern und Stacheldraht beschützen wollen.
Mauern und Stacheldraht waren auch der tägliche Horizont der Menschen in den Konzentrationslagern, die dem System schließlich zum Opfer gefallen sind. Für die Teilnahme am Gedenken an diese Menschen und für das Wachhalten der Erinnerung dankte Alfred Lantenhammer den Zuhörern und allen, die sich diesem Ziel verschrieben haben.
Auch nach 72 Jahren ist es Verpflichtung der Opfer zu gedenken, der nachfolgend Generation die Greuel vor Augen zu führen und so dafür zu sorgen, dass sie sich nicht wiederholen.
Schließlich ist das alles nicht irgendwo sondern hier, vor unseren Haustüren im Landkreis Mühldorf passiert wo der Bau der Bunkeranlage im Mettenheimer Hart 3.000 Menschen das Leben gekostet hat nachdem sie unvorstellbares Leid erdulden hatten müssen.
Alfred Lantenhammer erinnerte an Max Mannheimer der im September vergangenen Jahres verstorben ist und der auch im KZ-Außenlager im Mettenheimer Hart gelitten hatte. Mit ihm haben wir eine beeindruckende Persönlichkeit verloren, einen Menschen, der verziehen, seine Erlebnisse weitergegeben und in dem beeindruckenden Satz auf den Punkt gebracht hat: „Ihr alle seid nicht verantwortlich für das Geschehene. Ihr seid aber sehr wohl dafür verantwortlich, dass es sich nicht wiederholt!“

MdB Stephan Mayer erinnerte an die Einführung des Holocaust-Gedenktages durch den jüngst verstorbenen Bundespräsidenten Roman Herzog. Seit 1996 gedenkt Deutschland bundesweit der Opfer des Nazi-Terrorregimes.
Am Vormittag hatte der Deutsche Bundestages besonders der Opfer der Euthanasie gedacht. Zwischen 1939 und 1945 ermordeten die Nazis über 300.000 behinderte Menschen auf bestialische Weise. Sie galten als „unwertes Leben“. Das darf sich nie wiederholen. Es ist deshalb gut, dass Artikel 1 des Grundgesetzes uneingeschränkt festhält, dass die Würde des Menschen unantastbar ist.
Auch im Landkreis Mühldorf sind behinderte Menschen dem Programm zum Opfer gefallen, dem die Nazis den technokratischen Titel „T 4“ gegeben hatten.
Mit Verweis auf ein Zitat stellte Stephan Mayer fest, dass nur in der Erinnerung an Ereignisse der Vergangenheit die Möglichkeit liegt, Fehler nicht zu wiederholen. Das ist 72 Jahre nach Kriegsende wichtiger denn je. Gerade weil neue gesellschaftliche Tendenzen und politische Strömungen enorme Gefahren beinhalten. Alle Demokraten sind aufgefordert dem entgegenzutreten.
In Deutschland darf nie mehr jemand wegen seiner Rasse, seiner Religion, seiner Herkunft oder seines Aussehens diskriminiert oder ausgegrenzt werden.
Trotzdem hat die Zahl rechtsextremer Gewalttaten stark zugenommen. Eine besorgniserregende Entwicklung die zeigt, wie wichtig die Verteidigung der Demokratie ist. Auch 72 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges. Besonders der jüngeren Bevölkerung muss immer wieder verdeutlicht werden, dass es keineswegs selbstverständlich ist in einer Demokratie und in Frieden leben zu dürfen. Alle Errungenschaften müssen täglich gegen vielfältige Angriffe verteidigt werden. Und zwar von jedem einzelnen.
MdB Stephan Mayer dankte allen, die sich für das Erinnern einsetzen und so dazu beitragen, dass sich das Unvorstellbare nie mehr wiederholt. (O-Ton)

Bürgermeisterin Marianne Zollner erinnerte mit Blick auf die Diskussion um die Sinnhaftigkeit des fortgesetzten Erinnerns an Ereignisse vor mehr als 70 Jahren, an den langen und schmerzhaften Prozess der notwendig war, dass sich Deutschland selbst seiner Geschichte bewußt wurde und sie so verarbeiten konnte.
In Deutschland hat man erkannt, dass die gesamte Geschichte die Identität eines Volkes ausmacht und man diese nicht in gut und böse aufteilen kann. Man darf jetzt nicht zulassen, dass nationale Gruppierungen diese schwer erkämpfte Identität durch eine andere Sichtweise entstellen.
Die Zuhörer haben durch ihr Kommen gezeigt, dass es ihnen wichtig ist, sich aktiv gegen alles einzusetzen, das die Gesellschaft als wichtig und richtig erkannt hat. dass sie sich für Menschenrechte, Demokratie, Zivilcourage und die Bewahrung des Gedenkens an die Opfer einsetzen. Die ist nämlich – wie Stephan Mayer festgestellt hatte – keine Selbstverständlichkeit.
Marianne Zollner forderte die Zuhörer zur Aufmerksamkeit auf und sich zu fragen, ob man nicht - wie viele damals - Angst hätte Widerstand zu leisten. Jeder muss sich selbst für den Erhalt der Demokratie einsetzen.
Trotz diesem Wissen sind nationalistische Bewegungen auf dem Vormarsch. Anstatt aufzuklären und zum Nachdenken anzuregen schüren sie Ängste. Offenbar haben die Menschen nichts aus der Geschichte gelernt.
Es gilt also weiter aufzuklären, zu argumentieren und sich gegen falsche Behauptungen zur Wehr zu setzen. Erinnerung verlangt zivilen Mut!
Marianne Zollner dankte allen Verantwortlichen für den Bau der Gedenkstätte im Mühldorfer Hart und verlangte, dass an keinem Ort an dem Menschen unbeschreibliches Leid zugefügt wurde, Gras über die Geschichte wachsen darf! Nur so werden die Mahnmale Pfeiler den Menschlichkeit in den Herzen der Jugend.
Sie schloss: (O-Ton Nie wieder Stacheldraht… - es darf keinen Krieg mehr geben!)

Auch Kreisdekan Pater Ulrich Bednara erinnerte an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 und die Einführung des Holocaust-Gedenktages 1996.
Bis heute erschrecken wir über die Grausamkeiten in den Konzentrationslagern der Nazis und betrachten diese Ereignisse mit Scham, Wut und Ohnmacht.
Wenn nach so vielen Jahren wieder Menschen versuchen ähnlich rassistisches Gedankengut zu verbreiten und Schülerinnen und Schüler damit zu infizieren, fehlt vielen der Mut Farbe zu bekennen.
Es gilt also Mut zu fassen und für Frieden und Freiheit einzutreten.
Vielleicht tragen dazu auch die steigenden Besucherzahlen in den KZ-Gedenkstätten bei. Auschwitz und das dortige Museum haben 2016 über 2 Millionen Besucher gezählt. Erst auf Platz 7 finden sich Besucher aus Deutschland, 92.000. Viele davon waren Jugendliche, die zum Welt-Jugend-Kirchentag nach Polen gekommen waren. Das zeigt, die Jugend steht dem Thema offen gegenüber. Sie muss nur fachlich sinnvoll informiert werden um daraus eine klare Lehre ziehen zu können: Nie wieder Krieg – nie wieder Faschismus und nie wieder religiöser Fanatismus! Und nie wieder Ablehnung und Ausgrenzung von Menschen egal wie sie sich unterscheiden.
Das gilt auch für Familien, Vereine oder Stammtische. Rassistische und antisemitische Vorurteile dürfen nicht geduldet werden. dass das noch immer bei 20% der Bevölkerung gang und gäbe ist, machte Pater Bednara Sorgen.
Obwohl das Jahr der Barmherzigkeit bereits abgelaufen ist, bat er doch um Barmherzigkeit gegenüber allen, so wie Gott barmherzig ist.

„Bewahre Deine Seele gut, damit Du nichts vergißt“ zitierte Pfarrvikarin Brunnmeier-Müller das fünfte Buch Mose. Das Erinnern ist also keine neue Erfindung sondern biblischer Auftrag. Sie zitierte einen Text des ungarischen Juden Imre-Rabei, in dem dieser beschrieb wie er versuchte das KZ-Außenlager im Mettenheimer Hart trotz schwerster Arbeit bei Hunger und Kälte zu überleben.
Er beschreibt aber auch seinen Besuch in den 80er Jahren und die Verweigerung der damaligen Bevölkerung sich an die Greuel zu erinnern. Sogar in Dachau musste er Eintritt bezahlen, verriet seine Identität daraufhin nicht.
Pfarrvikarin Brunnmeier-Müller erinnerte an die schwierige Entstehung der Holocaust-Gedenkstätte in Berlin und die aktuelle Diskussion darum, ausgelöst von einem Politiker der AfD.
Es war ein langer Prozess, die Geschichte aufzuarbeiten. Trotzdem hat der Mut, die eigene Geschichte anzunehmen Deutschland verändert. Das Schuldeingeständnis hat Deutschland liebens- und begehrenswert gemacht. Das Leben im sozialen Frieden, die Offenheit und sogar die Qualität der Beziehungen sind eine Folge des Nachdenkens über die eigene Geschichte und die eigene Identität.
Wer seine Vergangenheit kennt und dazu steht, kann aufrecht leben und die Zukunft gestalten.
Den Weg der Versöhnung aktiv weiterzugehen liegt nun auf uns Allen.
Wir alle müssen uns denen entgegenstellen, die unsere Fundamente angreifen. Wir alle müssen uns unserer Wurzeln bewußt werden, den Juden, denen Mose ins Gedächtnis geschrieben hat: (O-Ton Bewahre Deine Seele gut, damit Du nichts vergißt! - 44:39:09)

Gemeinsam legten sie einen Kranz vor dem Denkmal nieder. (O-Ton)

Die Stadtkapelle schloss die Gedenkfeier ab.
19 Neue KFZ-Meister für die Region - Die Meisterfeier 10:00
Das Bildungszentrum der Handwerkskammer konnte kürzlich wieder KFZ-Jungmeister und Servicetechniker im KFZ-Handwerk in die Berufswelt entlassen. Aus diesem besonderen Anlass luden Absolventen und Bildungszentrum in den Grünbacher Hof nach Grünbach.

Nicht alle Absolventen waren zu der Feier gekommen, die Mühldorfs Bürgermeisterin Marianne Zollner, der stellvertretende Innungsobermeister Karl Burghart, der frühere Kursleiter und jetztige Innungsmitarbeiter Günther Einwang und natürlich Bildungszentrumsleiter Jochen Englmeier aufwerteten. Ebenfalls teil nahm eine ganze Reihe Dozenten und natürlich Kursleiter Robert Datz und Öffentlichkeitsreferentin Irene Zech.
Sie alle hieß Jochen Englmeier herzlich willkommen und betonte die Bedeutung der Abschlussfeier. Er hoffte, die Teilnehmer waren mit dem Kursverlauf und den Prüfungen zufrieden, die sie als erfolgreiche Absolventen - als Meister ausgewiesen haben.
Der Meistertitel hat nicht nur einen hohen Stellenwert sondern eröffnet ihnen viele weitere Chancen. Gemäß dem bayerischen Grundsatz „kein Abschluss ohne Anschluss“ können sie nun aus einem breiten Bildungsangebot auswählen, bis hin zum Studium.
Aber auch so haben sie viel Wissen erworben, das sowohl fundierte Grundlage für ihr Berufsleben ist, Ansehen bringt und somit die Basis für ein gelingendes Leben.
Manche von den Teilnehmern hatten einen langen Weg bis zur Erkenntnis der Bedeutung des Kurses. Es hat einige Zeit gedauert, bis sie sich am Riemen gerissen und sich ordentlich auf die Prüfungen vorbereitet haben. Bis sie begonnen haben, in der Werkstatt erlerntes auf den Unterricht zu übertragen und eine Gemeinschaft zu bilden.
Diese Gemeinschaft aber wird sie für die Zukunft mehr prägen als das fachliche Wissen, das sie ihnen vermittelt haben. Von diesem Netzwerk werden sie über Jahre profitieren. So legte er ihnen ans Herz, es zu erhalten und zu pflegen. Gerade weil das KFZ-Handwerk durch die ständige Weiterentwicklung besondere Anforderungen an ihre Fortbildungsanstrengungen stellt.
Wie wichtig das ist, hat erst kürzlich die Diesel-Affäre gezeigt, deren Folgen sie einerseits technisch beheben und andererseits den Kunden erklären mussten. Die Meister waren dafür verantwortlich, dass das Vertrauen der Kunden in das KFZ-Gewerbe erhalten blieb.
Zu alldem wünschte ihnen Jochen Englmeier viel Energie, eine glückliche Hand im Umgang mit ihren Chefs und Mitarbeitern und sowohl geschäftlich als auch privat viel Glück und alles Gute.

Eine Prüfung zu bestehen ist immer eine großartige Sache meinte Mühldorfs Bürgermeisterin Marianne Zollner. Um so mehr, wenn das Ergebnis die Grundlage für das weitere Leben legt.
Sie gratulierte allen Absolventen herzlich. Sie alle können stolz sein weil sie neben der Arbeit viel Zeit investiert haben und dafür so manches hintangestellt haben. Nun gehören sie zu den erfolgreichen Mitgliedern der Gesellschaft, haben einen sicheren Arbeitsplatz und beste Zukunftsaussichten.
Marianne Zollner dankte allen Dozenten und dem Bildungszentrum der Handwerkskammer für ihre Anstrengungen.
Alle zusammen sorgen sie für den Erhalt des hohen Lebensstandards in Deutschland und für die Attraktivität unserer Region. Trotzdem werden sie nie auslernen und sich ständig weiterbilden müssen. Gerade in dieser Branche, die auch vom digitalen Wandel betroffen ist.
Sie gehören dem Handwerk an, das auch weiterhin eine wichtige Säule der Wirtschaft in der Region und in Deutschland bleiben wird. Ihre Steuern sind bei den Kommunen gut angelegt weil sie ihnen damit wieder die passenden Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen. Für ihre weitere Unterstützung dankte sie den Jungmeistern herzlich und bat, sich auch selbst in die Gemeinschaft einzubringen. Egal ob in Vereinen oder auch der Kommunalpolitik werden Leute wie sie gebraucht.
So wünschte sie allen Absolventen viel beruflichen und privaten Erfolg und alles Gute.

Mit ihrem Meisterbrief repräsentieren sie die beispielhafte Qualifikationskultur im Kraftfahrzeugtechnikerhandwerk, anerkannte der stellvertretende Innungsobermeister Karl Burghart die Leistung der Jungmeister. Der Meisterbrief ist ein Qualitätssiegel und die Grundlage für das Vertrauen der Kunden in ihr Können. Sie repräsentieren jetzt „Made in Germany“.
Den Absolventen gratulierte er herzlich zu ihren Abschlüssen und freute sich mit ihnen.
Mit dem erworbenen Fachwissen und den Managementfähigkeiten können sie nun Führungsaufgaben übernehmen. Jetzt können sie so richtig loslegen!
Der Aufwand an Zeit, Geld und Mühe hat sich gelohnt, war Karl Burghart sicher. Er dankte den Partnern und Familien der Absolventen für ihre Unterstützung während der Ausbildung und dem Bildungszentrum der Handwerkskammer, ihren Ausbildern und Dozenten mit „Chefmechatroniker“ Jochen Englmeier an der Spitze.
Nun haben sie beste Zukunftsaussichten, besonders in der Kraftfahrzeugbranche in unserer Region, die im laufenden Ausbildungsjahr wieder knapp 1.300 Berufsanfängern einen Ausbildungsplatz gegeben hat. 17% mehr allein im Großraum München.
Im selben Bereich haben 2016 237 Nachwuchsmeister ihre Prüfungen abgelegt und stehen so jetzt den Berufsanfängern als Ausbilder zur Verfügung.
Ihr Meisterbrief ermöglicht ihnen nun auch ohne Abitur ein Studium aufzunehmen. Ihre harte Arbeit hat sich also gelohnt. Zusätzlich gelohnt hat sich der MeisterAbschluss durch den Meisterbonus der bayerischen Staatsregierung in Höhe von 1.000 Euro.
Egal wofür sie sich nun entscheiden, der „Meister“ war für sie alle die entscheidende Qualifikation. Das haben 95,7% der befragten Jungmeister bestätigt. Eine klare Aussage!
Der Meistertitel ist nach wie vor die tragende Säule der dualen Berufsbildung. Damit das fortgesetzt werden kann müssen sie nun auch das erworbene Wissen und Können an Berufsanfänger weitergeben. Das ist nötig, da ohne Fachleute die Branche nicht zu halten wäre.
Karl Burghart sorgte sich nicht da es aktuell in Bayern über 14.000 Ausbildungsverträge im KFZ-Handwerk gibt. Im Gegensatz dazu bringen es die beiden großen bayerischen Automobilhersteller in allen Werken auf nicht einmal 2.000 Ausbildungsverträge.
Er ermunterte die Jungmeister sich selbständig zu machen oder einen Betrieb zu übernehmen und sich für die Gesellschaft einzubringen. Er forderte sie auch auf, sich für ihren Beruf zu engagieren und in der Innung oder der Handwerkskammer mitzuarbeiten. Nur wenn sie gemeinsam an einem Strang ziehen wird ihre Stimme Gehör finden. Und natürlich müssen sie sich weiterbilden um auf dem Stand der Technik zu bleiben.
Abschließend mahnte er die Jungmeister Botschafter ihres Handwerks zu sein, ihren Platz in der Gesellschaft einzunehmen und mit Zuverlässigkeit, Flexibilität und Ideenreichtum zur Weiterentwicklung beizutragen. Dazu wünschte er ihnen alles Gute.

In Analogie zu einem bekannten Sprichwort, war Kursleiter Robert Datz überzeugt, Meister zu werden war einfach im Vergleich zu dem, was auf sie zukommt. Auch wenn sie sich jetzt selbständig machen und Lehrlinge ausbilden dürfen, müssen sie sich auf breiter Front dem Wettbewerb stellen. Sie müssen ab sofort jeden Tag aufs Neue ihre Kompetenzen beweisen. Dazu gehören auch Pünktlichkeit (Gelächter) Zuverlässigkeit, eine funktionierende Kommunikation und andere persönliche Qualifikationen. Wie das ist, wenn das nicht funktioniert, kennen leidgeprüfte Kunden nur zu gut.
Er blickte zurück auf das Abenteuer Meisterkurs, das am 22. September 2017 begann und sie an 33 Samstagen und 68 Wochentagsabenden in 550 Unterrichtseinheiten aus 28 Themenfeldern gut beschäftigt hat. Von den 100 Unterrichten schafften einige über 90, zwei sogar alle 100.
Am 20. und 21. Juli 2016 absolvierten sie die schriftliche Prüfung. Nach der Sommerpause ging's weiter mit dem praktischen Teil, der immer noch 320 Unterrichtseinheiten umfasste. Auch hierbei glänzten vier Teilnehmer durch 100%ige Anwesenheit.
Die Prüfungen vom 14. bis 16. Dezember brachten viele befriedigende bis gute Leistungen. „92 plus X“ erreichten zwei Teilnehmer. Ihnen gratulierte Robert Datz herzlich und dankte allen Dozenten, die diese Leistungen erst ermöglicht haben.

Zusammen mit Bürgermeisterin Marianne Zollner, Innungs-Obermeister Karl Burghart und Bildungszentrumsleiter Jochen Englmeier ehrte Robert Datz die Besten, die neben ihren Zeugnissen und - je nach Ausbildungsteil - der Meisterkarte auch ein kleines Geschenk erhielten:
Drittbester wurde Petr Czambala, der auch die Meisterkarte erhielt.
Zweitbester wurde Fabian Hösch, einer der beiden, die an allen Unterrichten teilgenommen haben.
Kursbester wurde Patrick Glaser, der zudem einen Bildungsgutschein im Wert von 50 Euro erhielt.

Im praktischen Teil 1 drittbester wurde Michael Wies der zu Zeugnis und Geschenk auch die Meisterkarte mitnehmen konnte.
Das beste Ergebnis erzielte Daniel Traurig mit 93,8 Punkten.

Nach einem gemeinsamen Foto aller Kursbesten erhielten alle Jungmeister und Servicetechniker Zeugnisse und die Gratulation von Bürgermeisterin, Innungsobermeister und Bildungszentrumsleiter.

Danach eröffnete ein festliches Abendessen die ausgelassene Meisterfeier, die sie dann doch lieber ohne Kamera verbringen wollten.
20 Berufsinformationstag am Ruperti-Gymnasium 11:30
Es heißt, die Berufswahl ist wichtiger als die Wahl der Ehefrau. Man verbringt schließlich mehr Zeit im Berufsleben als mit der Gattin. Grund genug also, diese Wahl bestmöglich vorzubereiten.
An zwei Tagen lud das Ruperti-Gymnasium Schüler der Q11 zum Berufsinformationstag ein. Insgesamt 17 Profis stellten ihre Berufe, ihren Ausbildungsweg, ihre Arbeitsfelder und die Chancen vor, die damit verbunden sind. Wir haben uns den ersten der beiden Termine angesehen und die Schüler begleitet.

Zunächst begrüßte Oberstudiendirektorin Daniela Raith Schüler und Referenten im Hörsaal des Gymnasiums und stellte die Referenten vor, die den Schülern unentgeltlich einen Teil ihrer Arbeitszeit widmeten. Sie dankte den Praktikern für die Offenheit alle Aspekte ihres Berufes darzustellen und war überzeugt, den Schülern damit eine gute Gelegenheit zu bieten, schon einmal eine Orientierung für ihre spätere Berufswahl bieten zu können.

Armin Stockerer, Sänger, Schauspieler und Regisseur wollte den jungen Leuten das Leben auf der Bühne näherbringen.

Stefan Loibl, Physiklehrer am Ruperti-Gymnasium sollte den Schülern den sehr vielseitigen Beruf des Physikers und des Physiklehrers vorstellen.

Karin Vähning bot den Schülern gleich mehrere Berufe: Ihr Themenfeld reichte von Sinologie, Japanologie über den Journalismus bis hin zu den Rechtswissenschaften.
--
Dr. Andreas Neuhoff von der Ludwig-Maximilians-Universität in München erklärte den junge Leuten was sie unter Volkswirtschaftslehre zu verstehen haben und was ein Volkswirt so macht.

Sozialpädagoge Martin Stellmach vertrat die sozialen Berufe.

Andreas Ostermaier hatte seinen Azubi mitgebracht. Er wollte den Schülern die Informatik und das Management näherbringen.

Architekt Thomas Riedl ist am Ruperti-Gymnasium wohl bekannt weil sein Büro Leukert und Riedl in den zurückliegenden acht Jahren die Sanierung der Gebäude des Gymnasiums geleitet hat. Er war neugierig auf die Fragen der Schüler.

Bauingenieur Dr. Christoph Schmidhuber sollte den Schülern seine Tätigkeit vorstellen.

Der letzte auf der Liste war Chemiker Dr. Richard Moll. Sein breites Themenfeld umfasste auch die Biologie und die Neurologie.

Heidi Schneider von der Agentur für Arbeit schließlich wollte alle Fragen rund um die Angebote in der Region und die Bewerbung beantworten.

Damit entließ Oberstudiendirektorin Daniela Raith die Schüler und wünschte viele neue Erkenntnisse in den Vorträgen der Referenten.

Frau Raith, der Berufsinformationstag gehört seit langem zum Jahresprogramm des Gymnasiums. (O-Ton)
Das ganze Land wartet ja auf Ihre, und die Absolventen der anderen bayerischen Gymnasien! (O-Ton)
Dann schau‘n wir mal was die Schüler daraus machen. (O-Ton)

25 Minuten hatten die Schüler dann Zeit, kurze Vorträge zu hören und Fragen zu stellen. Natürlich verteilte sich das Interesse unterschiedlich.
Für Dr. Christoph Schmidhubers vielfältiges Bauingenieurwesen interessierten sich hauptsächlich Jungs.

Bei Sozialpädagogen Martin Stellmach hörten dafür vorwiegend Mädchen was im vielfältigen sozialen Bereich gefordert wird und welche Ausbildungsrichtungen es auf dem Weg dahin gibt.

Zum Erstaunen des Chronisten interessierten sich nur zwei Schüler für Softwareentwicklung, Informatik und das Management von André Ostermaier und Willi Fedorak.

Natürlich musste Dr. Andreas Neuhoff den Unterschied zwischen Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre erklären und darlegen was man als Volkswirt zu machen hat. Die Schüler hatten viele Fragen an den Fachmann.

Das große Interesse an der Architektur von Thomas Riedl zeigte schon die Teilnehmerliste an der Tür: Alle Termine ausgebucht.
Der erfahrene Architekt stellte die Anforderungen an seinen Beruf dar, die Zulassungsbedingungen für öffentliche Ausschreibungen und die Chancen seiner Kreativität freien lauf lassen zu können wenn man sich erst einen Namen erworben hat.

Auf großes Interesse stieß auch Armin Stockerers Vortrag über das Leben als Künstler. Ehrlich und ungeschönt stellte er die Hochs und Tiefs dieses Berufes dar und forderte von jedem Künstler auch Managementfähigkeiten. Große Vielfalt macht den Beruf abwechslungsreich, der aber keinerlei Sicherheit bietet. Reich werden dabei aber nur ganz wenige. Trotzdem war die Liste interessierter Schüler lang.

Physiker und Physiklehrer Stefan Loibl forderte von angehenden Physikern fundierte Mathematikkenntnisse. Sitzt die Mathematik nicht, hat man in der Physik keine Chance!
Andererseits stehen Physikern in Forschung und Industrie alle Wege offen.

Für Dr. Richard Molls Vortrag über den Beruf des Chemikers hatten sich wenige interessiert. Das gab uns Zeit mit Heidi Schneider von der Agentur für Arbeit über die Schwierigkeiten zu sprechen den einen richtigen Beruf zu finden.

Frau Schneider, bei Ihnen hat sich noch niemand gemeldet. Wie schwierig ist es, den jungen Gymnasiasten die Arbeitswelt näherzubringen? (O-Ton)
Den passenden Beruf zu finden ist heute nicht mehr einfach weil es so viele gibt und die auch noch sehr komplex sind. Ist es noch möglich junge Leute für Berufe zu finden, deren langjährige Ausbildung erst in 10 Jahren zum eigenen Einkommen führt? (O-Ton)
… getreu dem guten alten Spruch „suche Dir eine Arbeit die Dir Spaß macht, dann brauchst Du nie wieder zu arbeiten!“ (O-Ton)

Den letzten Vortrag, den wir besuchten hielt Dr. Richard Moll. Er stellte den Schülern den vielseitigen Beruf des Chemikers vor, der ein umfangreiches Studium mit vielen Praktika erfordert.

In allen Vorträgen hörten die Schüler aufmerksam zu und stellten viele Fragen. Wir haben keinen gefunden, der sich danach auf einen der angebotenen Kurse festgelegt hätte. Allerdings ist dafür ja auch noch Zeit.

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