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Josef J. Pöllmann
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Das gab's 2018 bei Mühldorf-TV und bei Altötting-TV
Hier können Sie nachlesen, worüber wir in KW 20/2018 berichtet haben.
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Nr.
Thema LZ Archiv KW Ersch.
108 Trump's USA - China - Brexit - Italien- Ein Gespräch mit FDP-MdEP Nadja Hirsch in der Kaffee-Röstwerkstatt Catienda in Töging 22:05 20 25.05.18
Ohne Kommentartext
109 Gemeinde Buchbach stellt das neu aufgelegte Heimatbuch vor: "788 bis heute" - Ein "must have" für jeden Buchbacher Haushalt 5:05
Zur 1200-Jahr-Feier erschien in Buchbach das Heimatbuch, das den etwas variablen Titel trägt: „788 bis heute“. Genau das „Heute“ hat sich seither aber verlagert, so dass der Inhalt des Buches nicht mehr seinem Titel entsprochen hat. Da das Buch zudem vergriffen war, bot sich nun eine gute Gelegenheit, es zu ergänzen, zu modernisieren und neu aufzulegen.
So konnte Bürgermeister Thomas Einwang zur Vorstellung in den Sitzungssaal des Rathauses einladen. Und zwar neben den Autoren auch eine Reihe Gemeinderäte, zweiten Bürgermeister Karl-Heinz Kammerer, Rektorin Irmhild Phillipp und Künstler Lorenz Rott, dem er erst einmal zu seinem runden Geburtstag gratulierte.

Als das Buch 2011 oder 2012 vergriffen war stellte sich heraus, dass ein einfacher Nachdruck nicht möglich war. Weitere Überlegungen zeigten den Überarbeitungs- und Ergänzungsbedarf. Dem nahm sich ein Kernteam an, dem weitere zugearbeitet haben.
Natürlich musste der Gemeinderat über die Ausgaben beraten und entscheiden. Weil jedem klar war, dass die Gemeinde so ein Buch braucht, fiel der erste Beschluss im Juni 2013 einstimmig. Los gings Anfang 2014 mit der Überarbeitung und Ergänzung der zahlreichen Kapitel im Buch. Da die Abbildungen und Fotos in der Erstauflage in schwarz-weiß gedruckt worden waren, hat man sich entschieden, sie alle neu und in Farbe zu erstellen.
Ende 2017 waren die Arbeiten dann abgeschlossen und das Buch ging in Druck.
Thomas Einwang dankte dem Redaktionsteam herzlich, Maria und Siegi Zoglauer und Erhard Rabenseifner.

Auch wenn das Buch neu ist, enthält es doch die Geschichte der Marktgemeinde wie sie shcon in der ersten Auflage des Buches enthalten war, schmunzelte Erhard Rabenseifner. Natürlich hat sich seit 1988 viel ereignet was nun in das Buch eingeflossen ist. Besonders in den Vereinen aber auch in der Schule ist seither viel passiert.
Leider war der Rücklauf auf Grund ihrer Bitte um Mitarbeit nicht so wie gewünscht, so dass vieles nicht eingeflossen ist, was sie sich gewünscht hätten.
Von sich aus haben sie die Liste der Bürgermeister, der Marktgemeinderäte und der Pfarrer erweitert, haben einen Beitrag über die Flüchtlinge nach dem Krieg und in der Neuzeit ergänzt und eben die Fotos neu gemacht.
Sie haben das Buch Korrekturgelesen und auf die neue Rechtschreibung umgestellt. Natürlich ohne die Zitate aus der Vergangenheit zu modernisieren. Sie waren sicher, die zweite Auflage beseitigt auch einige Versäumnisse der ersten Auflage.

Siegi Zoglauer war überzeugt, schon jetzt sind Themen aus den 70er und 80er Jahren interessant, die viele noch selbst miterlebt haben. Und für die Jüngeren sind diese Dinge ohnehin wertvoll weil sie sie ja nicht selbst erlebt haben.

Maria Zoglauer war schon enttäuscht über die mangelhafte Kooperation mancher, die jetzt halt nicht erwähnt sind. Vielleicht machen sie ja bei der Vorbereitung zur nächsten Auflage mit…

Bürgermeister Thomas Einwang freute sich trotzdem über die aktualisierte Version des Buches, das nun auf absehbare Zeit wieder darstellt, was Buchbach ausmacht.
Neben den Genannten war eine ganze Reihe weiterer Personen dabei: Für die Fotos Hans Brockl,
der ehemalige Chef der Gemeinde Ludwig Fischer, Konrad Vollner, Marigerti Rosner-Falk, Irmhild Philip und Reinhard Deinböck der die Herstellung koordiniert hatte.
Damit gab Thomas Einwang das Heimatbuch frei und überreichte allen Mitwirkenden ein Exemplar zum Dank für ihre Arbeit und gab das Buch zum Verkauf frei.
Es kann im Rathaus erworben werden und kostet auch weiter 18 Euro. Thomas Einwang war überzeugt, dieses Buch gehört in jeden Haushalt!

Bevor sie mit einem Gläschen Sekt auf den Abschluss dieser Arbeit anstoßen wollten übergab Thomas Einwang an Lorenz Rott, der sein Büchlein vorstellen sollte, in dem seine Gemälde dargestellt sind, die er über viele Jahre hinweg im Isengau gemalt hatte.
Die etwa 88 Bilder zeigen den gesamten Verlauf der Isen von der Quelle bei Laaken im Landkreis Erding bis zur Mündung in den Inn bei Neuötting. Auch dieses Büchlein gibt‘s im Rathaus und in weiteren Stellen zu kaufen. Es ist eine schöne Ergänzung zum neuen Heimatbuch.
Dann endlich stießen sie auf den Erfolg der beiden Werke an und hofften, dass sie bald wieder ausverkauft sind…
110 10 Jahre Akutgeriatrie in Haag: "Altersmedizin mit Überraschungen" 15:35
Nicht mehr in die Aula der Realschule luden die Kreiskliniken diesmal zum Frühjahrssymposium sondern in den Vortragssaal der Klinik. Dorthin kamen so viele Interessierte, dass die Stühle nicht ausreichten.

Chefarzt Dr. Stephan von Clarmann hieß die Gäste zum 7. Frühjahrssymposium willkommen, das diesmal Überraschungen in der Altersmedizin gewidmet war.
Darauf hatte ihn eine Kollegin in einer Klinik in einem benachbarten Landkreis gestoßen, die ihn nach seinem Vortrag die Frage stellte, ob er denn wirklich nichts anderes mache als sich mit alten Leuten zu beschäftigen. Da wurde ihm klar, dass die Vorstellungen davon, was Altersmedizin eigentlich ist, doch sehr nebulös ist.
Wie abwechslungsreich die Altersmedizin tatsächlich ist, wollte er mit diesem Nachmittag zeigen. Erst aber sollte Landrat Georg Huber die Gäste begrüßen, der ja auch den Vorsitz im Aufsichtsrat der Kreiskliniken innehat.

Landrat Georg Huber wusste aus eigener Erfahrung um die Bedeutung der Geriatrie. Er kennt die Diskussionen rund um dieses Thema, die mal abklingt und dann wieder hochkocht.
Als sich der Landkreis entschlossen hat, die Klinik Haag zur Fachklinik für Geriatrie umzubauen, wusste niemand, welche gesellschaftliche Bedeutung dieses Thema einnehmen würde. Man wusste nicht einmal, ob es tatsächlich zu machen ist. Noch nicht einmal die Finanzierung war gesichert.
Seither hat sich vieles gebessert. So richtig anerkannt ist die Geriatrie aber noch immer nicht.
Das zu schaffen müssen nicht nur alle zusammenhelfen sondern auch der Gesetzgeber passende Rahmenbedingungen schaffen. Da war er allerdings skeptisch. Und so werden die Kosten dafür auch weiter vom Landkreis gedeckt werden müssen.
Landrat Huber war überzeugt, in Zeiten einer alternden Gesellschaft und besserer Medizin wird es kaum möglich sein, die Krankenkassenbeiträge zu senken. Vielmehr werden die Beiträge zu Krankenkassen und zur Pflegeversicherung steigen müssen.
Nur so wird es möglich sein, die Altersmedizin so weiterzuentwicklen wie sie jetzt betrieben wird. Nur so wird die Medizin alte Leute bestmöglich betreuen können. Auf sie alle, die hier in Haag so viel erreicht haben, war er sehr stolz. Besonders auch auf Professor Schwarz, der Patienten aus ganz Deutschland anzieht.
Er lobte sehr die Mitarbeiter des Hauses weil er einen Patienten getroffen hatte, der seine Freude über die Behandlung hier und die gesundheitlichen Fortschritte kaum in Worten fassen konnte.
Damit wünschte er allen Mitarbeitern weiter viel Kraft und den Zuhörern viel Neues.

Altersmedizin erhält in unserer alternden Gesellschaft immer mehr Bedeutung war Dr. Wolfgang Richter überzeugt, der ärztliche Direktor der Kreiskliniken. Es hat sich gezeigt, dass dafür Ärzte nötig sind, die eher generalistisch ausgebildet sind und keine Spezialisten für ein einziges Fachgebiet.
Seit etwa 10 Jahren bildet man deshalb Ärzte zu solchen Generalisten aus, seit vergleichsweise kurzer Zeit. Es hat sich aber gezeigt, dass es auch innerhalb der Altersmedizin Schwerpunktthemen gibt. Dazu gehört der heikle Bereich der Demenz mit der nicht nur die Gesellschaft und besonders die Angehörigen Betroffener Probleme haben.
Da ist es heikel, wenn sich ein Krankenhaus diesem Thema verschreibt. Das wirkt dann eher abschreckend auf andere Patienten. Trotzdem haben die Kreiskliniken das Haus in Haag diesem Thema gewidmet.
Mit Geldern aus einer Spendenaktion konnte die Klinik einen eigenen Bereich schaffen der sich mit dem Thema Demenz befasst. Dieses Projekt erhielt nun kürzlich den Bayerischen Demenzpreis (M2) – eine echte Auszeichnung und eine große Besonderheit.
Für die Grundlagen für die Auszeichnung dankte Dr. Wolfgang Richter allen Mitarbeitern der Klinik in Haag.

Besonderer persönlicher Dank galt den Mitarbeitern des Hauses für die Betreuung seines 98-jährigen Stiefvaters der nach einem Schlaganfall in München lag. Ihm, dem erfahrenen Arzt war die Hoffnungslosigkeit bewusst. Trotzdem kam er nach Haag und verließ das Haus nach vier Wochen in einem Zustand, dass sie zuletzt wieder gemütlich im Biergarten zusammen sitzen konnten. Dr. Wolfgang Richter dachte, er ist jetzt besser drauf als vorher und überbrachte so die herzlichen Grüße und den Besten Dank seines Stiefvaters. (M3 – Es ist unglaublich und so schön, dass ich mich geirrt habe…)
Und das alles, nachdem sie schon vor 7 Jahren seine Mutter wiederhergestellt hatten. Das zeigt einmal, dass man nicht so schnell aufgeben darf und auch, dass man in Haag bestens aufgehoben ist. Solche Überraschungen und vieles Interessantes mehr wünschte er auch allen Zuhörern an diesem Nachmittag.

Dr. Stephan von Clarmann war überzeugt, auch in Haag wirken Medikamente nicht besser oder anders. Solche Erfolge sind nur durch das Gesamtkonzept möglich.
Und bevor der Eindruck entsteht, sie nähmen nur hoffnungslose Fälle auf, stellte Dr. von Clarmann klar, sie nehmen gern auch noch fittere Patienten auf. Auch da können sie viel leisten!

Professor Dr. Johannes Schwarz stellte seinen Vortrag unter den Titel „Das haben wir nicht erwartet“.
Zunächst würdigte er die unglaublich wertvolle Arbeit der Demenzhelferinnen, die schon vielen Patienten sehr geholfen haben.
Professor Schwarz berichtete von einem Fall, der sich anders als erwartet entwickelt hat. Der 68-jährige Patient kam mit sich schleichend verstärkenden Symptomen in die Klinik, die den Verdacht auf eine Parkinson-Erkrankung erkennen ließen.
Eine Erstuntersuchung ergab diese Ergebnisse die auf eine Störung des Kleinhirns und der Rückenmarksleitung hinwiesen die auch durch Alkoholkonsum hervorgerufen werden. Der Verdacht war ein Mangel an Vitaminen.
Ein eindeutiges Krankheitsbild war aber nicht zu definieren. Auch nicht nach einer Kernspintomographie.
Das Elektroenzephalogramm zeigte aber eine leichte Funktionsstörung des Gehirns. Eine Magen-Darm-Spiegelung brachte keine weiteren Erkenntnisse.
Trotzdem verschlechterte sich sein Zustand von Tag zu Tag dramatisch was auch das EEG zeigte.
Ende Februar verstarb der Patient. Die danach durchgeführte Autopsie zeigte eine sporadische Creutzfeld-Jakob-Erkrankung. Gegen diese Krankheit kann man leider nichts ausrichten, verläuft sehr schnell und endet immer tödlich. Gut nur, dass sie sehr selten auftritt und nur in extrem seltenen Fällen übertragen wird.
Die Creutzfeld-Jakob-Erkrankung ist eine infektiöse Erkrankung ohne Auslöser. Also ohne Virus oder Bakterium. Es gibt nur Proteine, die sich falsch verhalten. Es verändern sich nur Eiweise, verklumpen und schädigen die Nervenzellen. Das Gehirn verändert sich zur Struktur eines Schwammes.
Heute weiß man, dass alle neurodegenerativen Erkrankungen so entstehen. Also auch Parkinson und Alzheimer. Die gängige Theorie ist, dass sich solches Fehlverhalten im Darm ereignet und dann über den Nervenstrang ins Gehirn ausbreitet.
Auch wenn keine Fälle bekannt sind, in denen die Krankheit von Mensch zu Mensch übertragen wird, besteht doch die Gefahr, sie durch die Übertragung befallener Zellen weiterzugeben.
Wichtig ist deshalb alle Geräte die mit Körperflüssigkeiten erkrankter Patienten in Berührung gekommen sind nach den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts zu reinigen. Das ist zwar extrem aufwändig und teuer und muss wirklich alle Gerätschaften umfassen. Das hat in diesem Fall die gesamte Endoskopie vier Wochen lang lahmgelegt.

Überraschungen erlebt man auch immer mit Pflegedienstleiterin Petra Oberndorfer scherzte Dr. Von Clarmann. Sie sieht den Aufenthalt eines alten Menschen im Krankenhaus nicht als Gefährdung sondern als Chance….

Die Überraschung kommt zum Schluß meinte Petra Oberndorfer. Man muss halt nur das Glas halb voll sehen und nicht halb leer.
Sie hatte für sich und das Haus diese Ziele vorgegeben. Besonders wichtig ist es, den Fokus auf das Gelingen zu setzen und so für die Zukunft mitzugestalten.
Wenn man die Gedankenwelt des Patienten kennenlernt kann man viel mehr bewegen als wenn man ihn in die fremden Welt der Klinik einführen will.
Als gesunder Mensch hat man nur geringe Einschränkungen, bestimmt sein Handeln selbst, nimmt am gesellschaftlichen Leben teil und gestaltet damit seine Lebensqualität selbst.
Und das will schließlich jeder: Sein Leben in bester Qualität selbst bestimmen.
Eine Krankheit ist da ein gravierender Einschnitt, der schon damit beginnt, dass man im Bett liegt während alle anderen stehen. Außerdem muss man andere über sein Leben entscheiden lassen und ist Abhängig von der Meinung anderer.
Das alles erklärt schön das „Gesundheits- und Krankheitskontinuum“ des israelisch-amerikanischen Medizinsoziologen Antonovsky. Seiner Meinung sind Gesundheit und Krankheit keine feststehenden Zustände sondern ein Prozess, der ständig seinen Zustand variiert.
Für Ärzte, Pfleger und Betreuer ist es deshalb eine Herausforderung, zu erkennen, wo der Patient aktuell steht.
Seine Untersuchungen haben drei gesundheitsfördernde Aspekte erkannt: Die Fähigkeit Zusammenhänge zu erkennen, das Gefühl, sein Leben selbst gestalten zu können und die Fähigkeit an die Sinnhaftigkeit des Lebens glauben zu können.
Wer das kann, hat die Chance ein gesundes Leben führen zu können.
Kommt jemand in die Klinik muss man sich auf diese Dingen einlassen. Belastend ist die Informationsasymetrie, also der Mangel an eigenem Wissen gegenüber dem Wissen der Fachleute über die eigene Befindlichkeit.
Positiv am Krankenhausaufenthalt ist die Klärung vieler Fragen, die bisher offen geblieben sind. In der Klink kann man mit Dingen offen umgehen, die man in der Familie lieber versteckt hatte.
In der Zusammenarbeit der verschiedenen Professionen kann das beste für den Patienten gefunden werden.
Bei allem geht‘s um den Patienten und um die Angehörigen und um ihr Leben außerhalb der Klinik.
Handeln müssen Gesellschaft und Politik, die der Gesundheit hohen Stellenwert einräumen müssen. Auch die Krankenhäuser müssen altersspezifische Angebote bieten. Die Mitarbeiter müssen multidisziplinär ausgebildet werden und die Möglichkeit bekommen ihr Wissen umzusetzen.
Und natürlich muss dem Patienten bedürfnisorientierte Wertschätzung entgegengebracht werden. Schließlich benötigt jeder irgendwann diese Leistungen.
Nur so entsteht ein Nutzen für die gesamte Gesellschaft.
Weil sie die Klinik Haag auf diesem Weg sah, war Petra Oberndorfer überzeugt, das Glas ist tatsächlich halb voll.

Glücklich war Dr. Stephan von Clarmann mit der neuen Kollegin Dr. Verena Rozanski, die als geschäftsführende neurologische Sturmspitze ein nicht alltägliches Thema betrachten sollte: „Der betagte Mensch auf der anderen Seite der Kugel“.
Da sie neben Medizin auch Philosophie studiert hatte konnte sie das Thema Altersmedizin von einer ganz anderen Perspektive betrachten.

Überraschenderweise fand sie Haag sehr schön und war deshalb dem Ruf gern gefolgt freute sich Dr. Rozanski über die Aufforderung hier einen Vortrag zu halten. Sie war von der Klinik und allem was hier läuft sehr positiv überrascht worden und deshalb gern nach Haag gekommen.
Das Altern ist auch ein kulturelles Phänomen und die damit verbundenen Probleme auch erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts relevant. Seit der Zeit seit sich die Lebenserwartung immer weiter verlängert. Das gilt weltweit, auch in der sogenannten Dritten Welt. Da nimmt die Zahl der 80-jährigen stark zu.
Etwa in Brasilien, das einem enormen demographischen Wandel unterliegt. Sinkende Geburtenrate und steigendes Alter führt zur Überalterung. Zur guten Gesundheit trägt auch der Körperkult und der Schönheitswahn der Brasilianer bei. Sogar bei älteren.
Anders siehts in Japan aus wo 2020 über 30% 65 und älter sein werden. Auch hier ist die Geburtenrate niedrig und die Lebenserwartung die Höchste weltweit.
Die Japaner suchen Lösungen für die Probleme in der Technik: Sie markieren ältere mit QR-Codes und stellen Helferroboter her. Außerdem arbeiten ältere Menschen noch lang nach dem 60. Lebensjahr. Das bringt den älteren Menschen hohes gesellschaftliches Ansehen und persönliche Erfüllung.
Ganz anders in Indien wo 120 Millionen Inder älter sind als 60 Jahre. Für sie gibt es keine Versorgungsstrukturen, genießen keinen Respekt und werden nicht nur von den Angehörigen verstoßen sondern auch oft Opfer von Gewalt und Misshandlung. Das resultiert vermutlich aus der hinduistischen Wiedergeburtsphilosophie.
Noch schlimmer ist es für Frauen und besonders für Witwen, die häufig verbrannt werden. Es gibt eine Witwenstadt wo diese Frauen versuchen zu überleben.
Da ist es doch schön, wie das hier in Haag läuft!

Nach diesem fulminanten Vortrag blieben Fragen verständlicherweise aus.

Eine weitere Überraschung hatte Dr. Stephan von Clarmann mit dem nächsten Referenten parat: Dr. Uwe Corte, der vom TV-Arzt zum Altersmediziner mutiert ist.
Ärzte gab es in Film und Fernsehen schon in den 30er Jahren, berichtete Dr. Corte. Der Bekannteste kurierte sicher in den 80er Jahren an der Schwarzwaldklinik. Einen Quotenerfolg wie sie diese Serie hatte wird‘s wohl nicht mehr geben. Damals haben jede Folge 25 Millionen Zuschauer gesehen. Allerdings gabs damals auch nur drei Sender….
Dr. Corte betrachtete die zahlreichen Serien und ihre Machart. Meist sind die Ärzte dort Halbgötter in weiß, haben für alles Lösungen und auch noch Zeit sich um die privaten Dinge ihrer Patienten zu kümmern. Das alles ist sehr oft sehr weit weg von der Realität.
Dr. Corte ist während seines Studiums in den 90er Jahren in der Zeit der Ärzteschwemme in Kontakt gekommen mit einem Filmteam. Ein Kollege hat die Filmleute mit Requisiten und Fahrzeuge unterstützt und so kam er dazu, die Filmleute auch fachlich zu beraten.
Das klingt aufregender als es ist und besteht mehr aus Warten als aus Beraten.
Dr. Corte erläuterte wie ein Drehbuch für einen Spielfilm entsteht und welchen Einfluß der Berater darauf hat. Mit der einen oder anderen Anekdote sorgte er für viel Heiterkeit.
Trotz allem war er glücklich jetzt so richtig als Arzt arbeiten zu können.
Um das ganze wissenschaftlich abzurunden berichtete er von einer Untersuchung amerikanische Arztserien in denen die Hälfte aller Krampfanfälle falsch behandelt worden war. Trotzdem gilt das Fernsehen nach wie vor als hervorragendes Weiterbildungsmedium.
Eine weitere Studie hat ergeben, dass das Vertrauen der Bevölkerung besonders attraktiven Ärzten gilt und Leute mit gesteigertem Fernsehserienkonsum mehr Angst haben vor einer OP.
Kein Wunder, sterben in Fernsehserien drei Mal so viele Patienten nach Operationen wie im richtigen Leben.
Er kam zum Schluss, dass Leute, die viele Fernsehserien schauen oft enttäuscht sind weil das Krankenhauspersonal so wenig Zeit für sie hat.
Er war auch überzeugt, der Fernsehzuschauer will gar keine Medizin sehen sondern nur Emotionen!

Sein Fazit für die Zukunft konnte Dr. Stephan von Clarmann kurz halten. Er dankte den Zuhörern für ihr Interesse und hoffte mit dem Nachmittag das Verständnis der Altersmedizin etwas verbessert zu haben.

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