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Victoria Pöllmann Landkreis Mühldorf > Stadt Mühldorf >
Josef J. Pöllmann
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Das gab's 2020 bei Mühldorf-TV und bei Altötting-TV
Hier können Sie nachlesen, worüber wir in KW 13/2020 berichtet haben.
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Nr.
Thema LZ Archiv KW Ersch.
69 Die Kunst eines Zeitzeugen - Ausstellung zum 100. Geburtstag von Max Mannheimer 13:30 13 27.03.30
In die Dauerausstellung „Alltag Rüstung Vernichtung – Der Landkreis Mühldorf im Nationalsozialismus“ im zweiten Obergeschoss des Mühldorfer Haberkasten integriert hat Korbinian Engelmann eine zweite Ausstellung, eine Kunstausstellung mit Werken von Max Mannheimer. Dafür gibt es gleich mehrere Anlässe: Einmal war Max Mannheimer mehrfach Gast in der Ausstellung und zum anderen hätte er kürzlich seinen 100. Geburtstag feiern können.
Auf Grund der Beschränkungen der ausbrechenden Corona-Krise musste die geplante große Ausstellungseröffnung abgesagt werden. So hieß Landrat Huber die wenigen Gäste willkommen die so kurzfristig nicht mehr informiert werden konnten. Unter ihnen die Tochter Max Mannheimers und seine Enkelin Judith Faessler.
Landrat Huber bedauerte die Absagen sehr weil Max Mannheimer häufig im Landkreis war und ihn deshalb viele gekannt haben. Ihm selbst wurde Max Mannheimer über die vielen Jahre zum Freund.
Landrat Huber freute sich über das Kommen von Bürgermeiserin Marianne Zollner, über Altbürgermeister und Ehrenbürger Günther Knoblauch und alle die am Zustandekommen der Ausstellung mitgewirkt haben. Für die Leihgaben dankte er Dr. Gabriele Hammemann, der Leiterin der KZ Gedenkstätte in Dachau. Und Franz Langstein vom Verein Für das Erinnern der zusammen mit Edwin Hamberger das Andenken an die Opfer lebendig hält.
(O-Ton Max Mannheimer wäre…) Er gilt auch nach seinem Tod noch immer als Holocaust-Überlebender. Als solcher war und ist er noch immer eine der bedeutendsten Stimmen gegen das mörderische Regime des Nationalsozialismus. Er stand und steht für das Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus.
Als Zeitzeuge hat er auch die Schulen im Landkreis oft besucht und die vielen Fragen der Schüler beantwortet. Dabei wollte er nie Schuld zuweisen sondern immer aufklären. Er forderte dazu auf, ihn als Beispiel zu nehmen und dem aufkeimen jeder Form von Antisemitismus und Rechtsradikalismus mutig entgegenzutreten. Er ist immer für den Erhalt der demokratischen Werte eingetreten und hat die jungen Leute motiviert es ihm gleich zu tun.
Max Mannheimer hat sich immer auf allen Ebenen und mit Nachdruck für die Errichtung der Gedenkstätte eingesetzt. Gerade diesem Engagement verdankt der Landkreis der Errichtung der Gedenkorte im Mühldorfer Hart. Eine großartige Leistung die es besonders zu würdigen gilt.
Landrat Huber freute sich die Ausstellung mit Werken von Max Mannheimer eröffnen zu dürfen. Er sah es als große Ehre dass die Familie von Max Mannheimer zur Eröffnung gekommen war und bedauerte zutiefst dass ihrem Volk damals solches angetan worden war.
Landrat Huber lud die Mühldorfer und die Landkreisbürger ein die Ausstellung zu besuchen.

Auch Bürgermeisterin Marianne Zollner freute sich die Familie von Max Mannheimer begrüßen zu können. Allen anderen dankte sie herzlich für ihr Engagement der für alle Verantwortlichen Auftrag dafür zu sorgen dass sich nicht wiederholt was vor 80 Jahren passiert ist.
Sie fragte sich wie es möglich war, dass jemand der so gelitten hat zurückkommen und fast am selben Ort so segensreich wirken. Und Kindern so großartig Werte vorleben die sie eindrucksvoller nicht hätten vermittelt bekommen hätten können.
Marianne Zollner freute sich mit dieser Dauerausstellung im Haberkasten dazu beitragen zu können dass das Erinnern nicht erlischt. Genau so wie es sich Max Mannheimer gewünscht hat. So wünschte auch sie sich dass Grausamkeiten nie wieder passieren wie sie im Nationalsozialismus vorgekommen sind und sich auch solches Gedankengut nie wieder breit macht. Und wenn es doch solche Stimmen gibt dann kommen sie von einer kleinen Minderheit.
Marianne Zollner zitierte aus einer Grußkarte die ihr Max Mannheimer 2016 geschickt hatte und in der er ihr für ihr Engagement herzlich dankte. So ein Dank von einem so großen Mann hatte sie sehr berührt und motiviert weiterzumachen um das Gute zu erhalten und dem anderen keine Chance zu geben.

Max Mannheimers Enkelin Judith Faessler sah die Geschichte des Einzelnen als kleinen Auszug aus dem was zu seiner Lebzeit geschehen ist. Das obwohl alles was passiert die kollektive Identität bildet.
So erinnert man sich nur an weniges. Das zeigt diese Ausstellung unter dem Titel „Die Kunst eines Zeitzeugen“. Der Name „Max Mannheimer“ steht für den Holocaust steht, für Antisemitismus und für die Verbrechen der NS Diktatur und damit für ein dunkles Kapitel der Menschheitsgeschichte. Trotzdem ermöglicht es erst das Gesamtbild die Generation der Großeltern und Eltern zu verstehen. Und damit die Gegenwart. Nur so kann man sich mit der Geschichte versöhnen und sich gegen neue Herausforderungen wappnen.
Ohne die Abgründe zu kennen die sich hinter den Schutzdämmen der Demokratie verbergen kann man auch ihre Notwendigkeit nicht verstehen.
Das schlechte zu ignorieren oder sogar die Geschichtsschreibung zu ändern wird die Welt nicht verbessern. Im Gegenteil – es ist gefährlich und führt nur zu weiteren Trugbildern.
Nötig ist Ehrlichkeit die es allein ermöglicht zu wachsen. Nur so kann man Kindern und Kindeskindern Erfahrungen ersparen wie sie ihr Großvater hat machen müssen.
Judith Faessler dankte Sadt und Landkreis Mühldorf für die Ausstellung der Werke ihres Großvaters der zwar als Zeitzeuge zwar für das 20. Jahrhundert stand, gleichzeitig aber auch für das demokratische Deutschland. Er war in der Diktatur ein Außenstehender und in der Demokratie Teil und sogar Akteur der Gesellschaft.
Wenn jemand sich trotz so viel erlebter Grausamkeit so seine Menschlichkeit bewahrt, den darf man getrost Vorbild nennen.
Als Familie Max Mannheimers können sie nur sein Bild in der Öffentlichkeit abrunden. Das wollte sie mit einigen Anekdoten tun in denen sie seinen Humor beschrieb der ihn bis aufs Totenbett nicht verlassen hat. Trotz seines schweren Lebens und der Schmerzen zuletzt konnte er auch fröhlich sein und herumalbern. Sein Humor war immer eine starke Waffe und sein Schutzschild. Indem er sich selbst nicht zu ernst nahm inspirierte und befreite er und andere. Und zwar von Schuldgefühlen und Befangenheit. Mit dieser Lebenseinstellung hat er es geschafft so viel älter zu werden als man ihm nach der Befreiung 1945 in Aussicht gestellt hatte. Damals, an Typhus erkrankt und auf 36 Kilogramm abgemagert prophezeiten ihm die Ärzte keine 40 Jahre. Er starb mit 96 Jahren!
Die letzten 35 Jahre war er als Zeitzeuge unterwegs und hat das Erlebte an kommende Generationen weitergegeben. So wurde er zum öffentlichen Max Mannheimer. Er ist überzeugt sein Leben wurde vom Erlebten gezeichnet aber nicht bestimmt worden. Er blieb nicht das Opfer und nahm sein Leben selbst in die Hand.
Zwar wurde er 1945 befreit, wurde aber nicht frei von Traumata und der Entmenschlichung. O-Ton (Er hat Auschwitz verlassen …)
So wurde „Nie wieder“ seine persönliche Losung und ließ sich von zwei Werten leiten, von Freiheit und von Menschlichkeit. Grundlegende Werte die alle anderen beinhalten.
Nur so gelang es ihm 1946 aus Liebe zu einer deutschen Frau in das Land der Täter zurückzukehren. Obwohl er sich geschworen hatte dieses Land nie mehr zu betreten.
Deutschland wurde ihm zur Heimat. Mit seinem gewinnenden Wesen und seinem phänomenalen Gedächtnis gelang es ihm Menschen zu gewinnen. Er fand Freunde in allen Bereichen der Gesellschaft. Seine engste Freundin war eine katholische Ordensschwester.
Er hat auch in der Familie niemandem seine Identität aufgedrängt und sie alle bedingungslos geliebt. Hat ihre Entscheidungen respektiert und ihre Partner herzlich aufgenommen. Und sogar Weihnachten gefeiert um niemanden zu verletzen.
Geblieben ist sein Wille Brücken zu bauen zwischen Menschen unterschiedlichster Herkunft, politischer Ansichten und Religionen. Wichtig war es ihm im Gespräch zu bleiben und die Auseinandersetzung nicht zu scheuen.
Das ist das Gegenteil von dem was wir derzeit in der Gesellschaft erleben. Man kann heute wieder viel von ihm lernen: Wenn er von der Vergangenheit erzählt hat war er doch der Zukunft zugewandt. Er hat seine Zuhörer nicht beschuldigt sondern gemahnt ihrer Verantwortung dafür gerecht zu werden dass so etwas nicht mehr geschieht. (O-Ton )
Heute verurteilen viele Zeitzeugen und richten. Da kann man noch viel von ihm lernen. Max Mannheimer hat nur von persönlichen Erlebnissen erzählt und die Interessen anderer vertreten. So erinnert das Mahnmal in Dachau nicht nur an das Schicksal der jüdischen Opfer sondern auch an das aller anderen Verfolgten. Das zeugt von menschlicher Größe.
Dass er nichts als unveränderlich und unumstößlich erachtet hat zeigt dass er auch Gespräche mit Neonazis nicht gescheut hat. Auch das ein Zeichen wahrer Größe.
Vorurteile waren ihm fremd und so hat er das Land seiner Peiniger nie dämonisiert. Heute beobachtet man das Gegenteil. Heute teilt man das Land in Freund und Feind und meint zu wissen wer wer ist. Auch hier kann man noch viel von ihm lernen.
Zudem mahnte er darauf zu achten dass Freiheit nicht zu Beliebigkeit und Haltlosigkeit führen darf und Orientierung braucht. Geht das verloren suchen sich Menschen einfache Weltbilder und einfache Lösungen. Dann fangen radikale Ideologien auf und lassen den Funken des Hasses zum lodernden Feuer werden. Dann landen Menschen die nach der Wärme einer Solidargemeinschaft suchen in der Kälte der Intoleranz.
(O-Ton) Deshalb dürfen wir uns nicht in unserer Freiheit und Menschlichkeit einschränken lassen. Das alles war Max Mannheimer sehr bewusst, der Optimist war aber kein Träumer.
Da niemand mit einer Meinung geboren wird war es ihm wichtig Jugendliche mit Kopf und Herz für die Demokratie, die Menschlichkeit und die Freiheit zu gewinnen.
Das war ihm so wichtig dass er dafür in den letzten Jahren seine geliebte Malerei hintangestellt hat.
Hitler und die NS-Zeit gehen uns auch heute noch etwas an. Sie sind kein Vogelschiss in der Geschichte sondern das Grauen aus dessen Trümmern die Bundesrepublik entstand um uns genau davor zu schützen. So wie es im Grundgesetz festgeschrieben ist.
(O-Ton Dieser Kontrast… )
Obwohl seine Bilder keine eindeutigen Aussagen enthalten zeugen sie doch von der Lebensfreude eines Zeitzeugen der seine Lebensfreude zurückgewonnen hat.

Landrat Huber forderte die Zuhörer auf über die eindringlichen Worte nachzudenken aus denen man ihren Großvater herausgehört hat. Er bekräftigte die Absicht alles zu unternehmen Strömungen in der Gesellschaft entgegentreten zu wollen die ein zurück in diese grausame Vergngenheit beabsichtigen.

Abschließend erinnerte Korbinian Engelmann an die Schicksale der Internierten in Dachau und den Außenlagern. Es dauerte bis in die 1980er Jahre bis die befreiten Überlebenden die Kraft fanden über das Erlebte zu sprechen. Auch dann war es schwer für sie sich immer wieder zu erinnern. Trotzdem machte er weiter und trug so dazu bei die tolerante, wahrhafte und gerechte Demokratie zu schaffen in der wir heute leben dürfen.
So freute er sich sehr die Werke Max Mannheimers zeigen zu könenn der der Stadt und dem Landkreis sehr zugetan war. Neben zahlreichen Zeitzeugengesprächen hat er maßgeblichen Anteil am Erhalt des Bunkerbogens im Mühldorfer Hart und an der Errichtung der Gedenkstätten. Und auch diese Dauerausstellung würde es vermutlich ohne ihn nicht geben. So freute er sich über die Bilder Max Mannheimers die einen farbenprächtigen Kontrast in die Dauerausstellung bringen. Schließlich war Mühldorf ein Teil seiner Lebensgeschichte und wurde somit auch Teil der Geschichte Mühldorfs.
Nachdem Korbinian Engelmann allen Unterstützern für ihr Mitwirken gedankt hatte lud Landrat Huber ein die Ausstellung zu besichtigen die im zweiten Obergeschoss des Mühldorfer Haberkasten noch bis Mitte Januar 2021 zu sehen ist wenn sie nach der Corona-Krise wieder öffnet.
70 Abschlussfeier am Beruflichen Schulzentrum mit 20 Staatspreisträgern 17:10
Kommentartext bei KW 7
71 Abschlussfeier an der Berufsschule 1 mit 16 Staatspreisträgern 16:25
Kommentartext bei KW 7
72 Gottesdienst aus Buchbach zum Hochfest Mariä Verkündigung mit Pfarrer Herbert Aneder 67:00
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73 Sonntagsgottesdienst aus der Kirche Maria Hilf der Salesianer Patres in Waldwinkel 50:00
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