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Kreisbrandinspektion verabschiedet KBI Franz Oberpaul und KBM Johannes Rahnsch |
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18.11.16 |
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Ein riesiges Buffet hatte die Kreisbrandinspektion für die Kommandanten und Feuerwehrvorstände ins Gerätehaus der Feuerwehr nach Kraiburg bringen lassen um gemeinsam den Abschied von Kreisbrandinspektor Franz Oberpaul und Kreisbrandmeister Johannes Rahnsch zu feiern.
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Kreisbrandrat Harald Lechertshuber freute sich über die vielen Gäste, die ihre beiden Kameraden in den Feuerwehrruhestand verabschieden wollten. Er freute sich auch über Landrat Georg Huber und Bürgermeister Dr. Herbert Heiml, der etwas später kommen würde. Begrüßen konnte er zudem die Ehrenkreisbrandleute Karl Neulinger, Anton Wimbauer, Anton Wolf und die Mitarbeiter des Katastrophenschutzes am Landratsamt.
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Dienstherr und Landrat Georg Huber begrüßte erst Pollings Bürgermeister Lorenz Kronberger, der selbst in Uniform gekommen war.
Mit Franz Oberpaul und Johannes Rahnsch verlassen zwei Urgesteine die Kreisbrandinspektion verabschiedete Landrat Huber die beiden, die viel Zeit und viel Herzblut in das Feuerwehrwesen investiert haben. Dafür dankte er besonders ihren Familien und Freunden.
Landrat Huber war stolz auf die ehrenamtlichen aktiven Feuerwehrleute, die viele Vorschriften akzeptieren und die viele Bürokratie annehmen um zu helfen. Immer wieder Nachwuchs zu bekommen und dann bei der Stange zu halten, ist ein großes Verdienst aller Mitglieder der Feuerwehren im Landkreis. Dabei haben sich beide große Verdienste erworben.
Franz Oberpaul ist 1969 in die Freiwillige Feuerwehr in Kraiburg eingetreten und seither die Karriereleiter Stufe um Stufe hochgeklettert. Seit 1999 ist er Kreisbrandinspektor und seit 2010 ständiger Vertreter des Kreisbrandrates.
Für sein Wirken hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten: 2004 das deutsche Feuerwehrehrenzeichen in silber, 2009 das Feuerwehrehrenzeichen für 40 Dienstjahre und so weiter.
(O-Ton Franz Oberpaul hat sein ganzes Leben der Feuerwehr, dem Retten, dem Bergen und dem Löschen gewidmet.) Weil sie das ermöglicht hat, dankte er auch Franz Oberpauls Gattin Resi herzlich. Auch dafür, dass sie das Risiko und die Verantwortung mitgetragen hat, die er im Feuerwehrdienst übernommen hat.
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Kreisbrandmeister Johannes Rahnsch steht seinem Kollegen in nichts nach. Er war schnell Kommandant der Feuerwehr Waldkraiburg und wurde 1987 zum Kreisbrandmeister befördert. Er hat die Einsatznachbearbeitung erst am PC und dann über das Internet eingeführt. Zudem war er Atemschutzausbilder, Sprechfunker, Truppmann-Truppführer und ist bis heute stellvertretender Leiter an der Atemschutzausbildung des Landkreises.
Auch hier würdigte Landrat Georg Huber den zeitlichen Aufwand, den Johannes Rahnsch aufgebracht hat. Schließlich werden die Feuerwehren immer zuerst alarmiert, wenn irgendwo Not am Mann ist.
Obwohl sie aus verschiedenen Regionen kommen haben sie immer den gesamten Landkreis im Blick gehabt. (O-Ton Lieber Johannes – auch Dir…..)
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Den beiden Nachfolgern, Kreisbrandmeister Bernd Michl und Kreisbrandmeister Michael Dresl wünschte Landrat Huber für ihre verantwortungsvolle Aufgabe alles Gute, viel Fingerspitzengefühl und physische und psychische Stärke und immer eine starke Truppe um sie herum.
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Landrat Georg Huber ernannte Johannes Rahnsch zum Ehren-Kreisbrandmeister und überreichte ihm ein Weinpräsent.
Genauso ernannte er Franz Oberpaul zum Ehren-Kreisbrandinspektor und dankte ihm mit einem Weinpräsent.
Harald Lechertshuber hatte bereits die neuen Namensschilder für sie parat.
– Bürgermeister Dr. Herbert Heiml freute sich über die vielen Feuerwehrleute in seiner Gemeinde. Er war überzeugt, beide haben die Ehrungen für so viele Jahre aktiven Dienst auch wirklich verdient. Sie haben soziale Kompetenz bewiesen und gezeigt, dass man auch neben der normalen Arbeit viel leisten kann. Beide haben enormes Engagement gezeigt und sind immer korrekt mit ihren Mitarbeitern und Mitgliedern verfahren.
Dafür dankte er besonders Franz Oberpaul mit einem Präsent, der im Berufsleben Mitarbeiter der Marktgemeinde Kraiburg ist und wünschte ihm für die Zukunft alles Gute.
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Thomas Göschl, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr in Haag und Sprecher der Kommandanten, dankte Franz Oberpaul für seine Leistungen mit einem kleinen Präsent, mit dem er sich ein paar schöne Stunden machen sollte.
– Für Kreisbrandrat Harald Lechertshuber war Franz Oberpaul in allen Situationen ein kompetenter Ratgeber, den sie gern gefragt haben wenn sie nicht mehr weiter wussten. Dafür wollten sie ihm nun herzlich danken. Zusammen mit den beiden Kreisbrandinspektoren Bernd Michl und Werner Hummel überreichten sie ihm ein Präsent und ein Geheft mit den Unterschriften aller Kommandanten und einer Konsequenzt aus den vielen Leistungsprüfungen, die er abgenommen hat.
Und als Besonderheit die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes in Gold – die höchste Auszeichnung, die der Kreis-Feuerwehrverband Mühldorf zu vergeben hat.
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Die selbe Auszeichnung und ein weiteres Präsent überreichten sie Johannes Rahnsch. Besonders weil er nicht einmal zwischen Weihnachten und Neujahr pausiert hatte….
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Für ihre Unterstützung für ihren Mann dankte Harald Lechertshuber auch Resi Oberpaul, die auch immer für sie alle bestens gesorgt hatte.
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Schließlich dankte Johannes Rahnsch allen, die ihn seine Feuerwehrlaufbahn lang begleitet haben. Schon bald nach seinem Eintritt in die Feuerwehr Waldkraiburg übernahm er organisatorische Aufgaben auf Landkreisebene. Gemeinsam haben sie Zeltlager organisiert und zwei Jahre lang das Feuerwehrausbildungszentrum gebaut.
Dann wechselte er zum Katastrophenschutz wo es zwischendurch auch lustig war. Als Kommandant der Feuerwehr Waldkraiburg erlebte er immer mehr Bürokratie. War ein Einsatzbericht am Anfang eine Postkarte, sind es heute bis zu 15 Seiten…
Der Bau des Feuerwehrgerätehauses in Waldkraiburg, viele Schulungen und ständige Änderungen forderten sie alle ständig. Zuletzt noch der Digitalfunk…
Johannes Rahnsch bat die Feuerwehrler zusammenzuhalten und Aufgaben gemeinsam zu lösen. Das alte „Das ist mein Feuer, dazu brauch‘ma die Waldkraiburger nicht“ darf es nicht mehr geben.
Er hatte eine Bitte an sie alle: (O-Ton Macht‘s weiter so… )
– Als er 1969 in die Feuerwehr eingetreten ist, war das heutige Ende nicht absehbar, blickte Franz Oberpaul zurück auf die Anfänge. Da ihn Feuerwehr immer schon interessiert hatte, absolvierte er in kurzer Zeit eine Reihe Lehrgänge. Als Karl Neulinger als Jugendwart aufhören musste, übernahm er dieses Amt. Dabei erlebte er, dass man in so einem Amt viel mehr zurück bekommt als man reinsteckt.
Das hat ihn motiviert selbst Ausbilder zu werden. Damit hat er den ganzen Landkreis kennengelernt.
Später wurde er Schiedsrichter und hat wirklich sehr viele Leistungsprüfungen abgenommen.
Es war eine schöne Zeit, die er nicht missen möchte.
Der interessanteste Lehrgang war sicher der Pyrotechniklehrgang obwohl er das Wissen daraus nicht hatte anwenden können. Eine besondere Auszeichnung erhielt er als 100.000. Teilnehmer an einem Lehrgang in Würzburg. Für manche ist er noch immer „Mister 100.000!“
An Ehrungen und Auszeichnungen hat es nicht gefehlt. Besonders das Steckkreuz des Freistaates Bayern blieb ihm in Erinnerung, das ihm 2010 der damalige Regierungspräsident Christoph Hillenbrand in St. Bartholomää am Königssee überreicht hat.
Auch wenn es viele schwierige und manchmal richtige schlimme Situationen gegeben hat, blieben nur die schönen Dinge im Gedächtnis hängen. So wollte er sie alle in Erinnerung behalten und dankte ihnen für die gute Kameradschaft. Besonderer Dank galt Landrat Georg Huber und seinem Chef, dem Kraiburger Bürgermeister.
Abschließend dankte er seiner Frau Resi für die jahrelange Unterstützung und war überzeugt, sie werden sich schon zusammenraufen wenn sie jetzt viel Zeit miteinander haben.
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Damit eröffnete Harald Lechertshuber das Buffet und lud zum gemeinsamen Abend ein – „Gott zur Ehr – dem nächsten zur Wehr!“ |
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Zum 5. Mal: Im Bildungsexpreß zum Ausbildungsvertrag |
4:35 |
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Schon in aller Frühe kamen Schulabgänger und ihre Eltern zum Bahnhof nach Mühldorf um sich im Bildungsexpreß einen guten Platz zu finden.
Dort hatten die Unternehmen bereits Angebote aufgebaut, Unterlagen ausgelegt, Tablets installiert und Werbegeschenke vorbereitet.
Pläne erleichterten es, die Unternehmen mit den gewünschten Ausbildungsangeboten zu finden.
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Vor Abfahrt des Bildungsexpreß kam Ingrid Obermeier-Osl dazu und begrüßte Herbert Prost und die Vertreter der Industrie- und Handelskammer.
Frau Obermeier-Osl der 5. Bildungsexpreß, der diesmal 20 Minuten vor Abfahrt bereits voll besetzt ist. Die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte! (O-Ton)
Wie sieht die Ausbildungssituation insgesamt aus? (O-Ton)
Neu im Landkreis ist das „Studieren Dahoam“. Wie unterstützen die Unternehmen diese Initiative? (O-Ton)
Herr Prost, wieviele Schüler sind angemeldet und von welchen Schulen kommen sie? (O-Ton)
Welche Berufe stehen denn auf der Wunschliste der Schüler? (O-Ton)
Ist das Handwerk auch dabei? (O-Ton)
(O-Ton Ingrid – Ein Wagon mehr…)
Vielen Dank.
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Für den einen Wagon mehr war dann auch eine Lokomotive mehr nötig. Das zeigte sich als der Bildungsexpreß pünktlich um 9:05 den Bahnhof Mühldorf Richtung Salzburg verließ. |
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IHK: Wie weiter im stationären Einzelhandel - Konkurrenz Internet |
8:15 |
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Im Vortragsraum des Seminarzentrums „Netzwerk“ in Töging konnte IHK Geschäftsstellenleiter Herbert Prost eine Reihe Mitglieder und Gäste begrüßen. Darunter auch Einzelhandels-Guru Alois Wiesböck und Handwerkskammer-Ausbildungsleiter Roland Meier.
Ausgehend vom Schlagwort „Industrie 4.0“ erläuterte er die Entwicklung von der Dampfkraft über die Elektrifizierung, die Mobilität, die Massenfertigung bis zur Einführung der IT.
Der nächste Schritt, quasi die „vierte Revolution“ beginnt gerade mit der Vernetzung.
Ähnlich erging‘s dem Einzelhandel: Von Selbstbedienungsläden in den 60er Jahren über Fachmarktzentren bis zum heutigen Onlinehandel ist auch dieser Bereich ständigem Wandel unterworfen. Da der Onlinehandel immer mehr Anteile übernimmt, bleibt für den Einzelhandel immer weniger übrig. Heute bestellt man zuhause auf der Couch und wartet auf die Lieferung.
Welche Chancen und Perspektiven das bietet, sollte Christian Kramer erläutern der sich als Projektmanager bei der Münchner Firma CIMA diesem Thema und seinen Auswirkungen auf die Städte angenommen hat.
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Innenstädte sind einem starken Wandel unterworfen stellte Christian Kramer fest. Der Ausbau von Ortsrandstandorten macht den Innenstädten genau so zu schaffen wie die Angebote im Internet.
Oliver Samwer, der Gründer von Rocket Internet, wozu auch Zalando gehört, hat das „Aus“ von 80% der stationären Händler vorhergesagt. Auch Josef Sanktjohanser, der Bundesvorsitzende des Einzelhandelsverbandes ist der Meinung, dass bis 2020 50.000 Einzelhandelsstandorte verschwinden werden.
So also sieht die Zukunft aus!
Auch wenn der Einzelhandel schon immer Veränderungen unterworfen war, wie diese Graphik zeigt, wird die Digitalisierung doch ungleich größere Veränderungen bringen als alle vorherigen Entwicklungen.
Zunächst hat das E-Commerce die traditionellen Versandhändler verdrängt. Nur der Otto-Versand hat die Zeichen der Zeit erkannt, sich an die neue Technik angepaßt und überlebt.
Von 2010 bis 2015 wuchs der stationäre Handel noch. Für 2020 sehen Analysten aber erstmals einen Rückgang voraus obwohl das Handelsvolumen stark steigen wird. Den freiwerdenden Marktanteil übernimmt der Online-Handel.
Die größten Zuwächse verzeichnen werden Lebensmittel, Möbel und die Elektronik. Schon heute sind die Artikel-Anteile innerhalb der Artikelgruppen nicht gleich verteilt. Es wird erwartet, dass sich das dramatisch zu Gunsten des Onlinehandels verschiebt, der bis zu 40% des Umsatzes übernehmen wird.
Eine Möglichkeit gegenzusteuern ist das Einrichten eigener Online-Shops auch wenn das nicht so einfach ist und zweimal überlegt werden sollte.
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Hier die Altersverteilung der Online-Kunden, die naturgemäß mit höherem Alter niedriger ausfällt. Das ändert sich aber mit fortschreitendem Alter der heute jungen. Das heißt, der Anteil derer, die in lokalen Geschäften einkaufen wird stark sinken.
Auch die begeistertsten Online-Nutzer, also die Altersgruppe der unter-30-jährigen kauft nicht alles online und schätzt durchaus das Anfassen der Produkte und die qualifizierte Beratung in den Fachgeschäften. Allerdings stellen sie gerade an die Beratung höhere Ansprüche.
Eine Kaufentscheidung beginnt mit der Wahl des Fachgeschäftes. Hier bietet das Internet neue Möglichkeiten durch die Vorab-Information. Erst wenn der Kunde weiß was er will, wählt er den Anbieter, egal ob online oder stationär.
Die E-Commerce-Angebote mit ihren vielen Vorteilen haben die Kunden verzogen. Diese Vorteile sind aber auch Nachteile: Angefangen von der Lieferzeit bis zum Einkaufserlebnis und zur Datensicherheit haben Einzelhändler viele Vorteile, die sie aber auch nutzen müssen.
Ein Beispiel für die Bequemlichkeit des E-Commerce sind etwa die „Dash-Buttons“ von Amazon mit denen man per Knopfdruck Bestellungen auslösen kann. Als Amazon-Prime-Kunde sogar ohne Versandkosten. Der Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung ist da durchaus berechtigt weil eine Anbieterauswahl gar nicht mehr vorgesehen ist.
Amazon versucht derzeit in den Lebensmittelmarkt einzusteigen. Dazu unterhalten sie etwa in München ein Lager im Untergeschoß des Hauptbahnhofes. Der Einzelhandel kann sich vor allem dadurch helfen, dass er das Einkaufen wieder zum Erlebnis macht. Dazu gehören diese Faktoren: Kompetente Verkäufer, einladendes Ambiente – mehr als die Hälfte der Läden in Deutschland sind veraltet - , ein „Nach-Kauf-Service“ und sogar eine Bewertung im Internet. Davor sollte ein guter Händler ohnehin keine Angst zu haben brauchen. Besonders wichtig ist auch die Digitalisierung der Verkaufsfläche. So kann die Beschreibung eines angebotenen Artikels auch per QR-Code abgefragt werden oder die Preisschilder mit dem Warenwirtschaftssystem verbunden sein. Dazu muss man natürlich ein kompatibles Warenwirtschaftssystem haben.
W-Lan im Laden oder in der Gaststätte sollte heute Standard sein. Die QR-Codes werden bald durch Bluetooth-Beacon‘s abgelöst, die es erlauben, Kunden personalisierte Informationen aufs Smartphone zu senden. Auch dann, wenn sie nur vor dem Schaufenster vorbeigehen. Das macht Amazon seit 20 Jahren und verfügt deshalb über so viele Kundendaten, dass bei keinem die Startseite so aussieht wie beim anderen.
Das Sammeln von Daten wird künftig extrem wichtig werden. Und die Kunden geben die Daten gern her – etwa wenn sie mit Kreditkarten bezahlen.
Wichtig werden also diese Leistungen. Angefangen vom Online-Verfügbarkeitscheck bis zur Kunden-App.
In alle diese Techniken investiert Amazon, die in diesem Laden Bücher stationär verkauft. Dort gibt es bereits digitale Schilder, die etwa die Kundenbewertungen aus dem Online-Angebot abbilden.
Das könnte dann auch so aussehen.
Die große Herausforderung ist also zunächst, den Datenbestand aufzubauen, auf dessen Basis dann solche Angebote gemacht werden können. Ein drittes Thema ist das Online-Marketing: Dazu gehört die klassische Webseite, die natürlich aktuell gehalten werden muss. Weiters der Eintrag im Telefonbuch, die Verteilung von Coupons, die‘s auch für Smartphones gibt, das Email-Marketing und vieles mehr.
Langfristig wird niemand erfolgreich sein, der nicht seine Kunden über alle verfügbaren Kanäle anspricht.
Dazu gehört auch die aktuelle Verlagerung der Werbung weg von Print hin zu Online.
Die Innenstädte müssen sich mit allen technischen und organisatorischen Möglichkeiten auf die neue Realität einstellen und sie aktiv nutzen. Obwohl es die meisten bereits vorhalten wies Christian Kramer auf die Bedeutung von Gewerbeverzeichnissen auf kommunalen Webseiten hin. Dazu müssen auch die Verwaltungen in den Rathäusern flexibler und aktiver werden.
Wichtig ist auch das Thema Offlinewerbung für Online-Angebote. Ausschließlich online geht nicht. So kam Christian Kramer zum Fazit, dass zwar 80% der Händler nicht überleben werden – allerdings 80% von denen wie wir sie aktuell kennen. Den langen Weg in die Zukunft in Angriff zu nehmen riet er allen Zuhörern. Mit den Mitteln der Vergangenheit sind die Herausforderungen der Zukunft nicht zu bewältigen!
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Im zweiten Teil der Veranstaltung erläuterten zwei Unternehmer ihr Online-Angebot und die damit verbundenen Anforderungen und auch Schwierigkeiten. Sie wiesen auf die viele Arbeit hin, die mit dem Aufbau eines Online-Shops verbunden ist und die Gefahren, wenn die Angebote dort nicht aktuell gehalten werden. Den Onlineshop zu pflegen ist sehr aufwändig und wird etwa durch Abmahnvereine argwöhnisch verfolgt. Trotzdem kommt heute kein Handelsunternehmen mehr ohne Onlinepräsenz aus.
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vbw: Wie sieht's aus mit dem Breitbandausbau? |
8:55 |
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Anton Klaus Kathrein, Jens Niessner, Andreas Bublak und Gabriele Falch von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft stellten sich kürzlich im Glaspavillion der Waldkraiburger Firma Netzsch den
Fragen der Kollegen zum Thema Stand und Fortschritt des Breitbandausbaus und der Mobilfunkversorgung.
vbw-Vorstandsmitglied Anton Klaus Kathrein war eingangs überzeugt an der Qualität der Versorgung mit diesen Diensten hängt die die gesamte deutsche und bayerische Wirtschaft.
Bayern und die bayerischen Unternehmen wollen Digitalisierungsgewinner sein und die Digitalisierung als „First Mover“ gestalten. Sie haben die industrielle Stärke das „Internet der Dinge“ voranzutreiben und können dabei auf die Unterstützung der bayerischen Staatsregierung zählen, die Bayern zum „Digital Valley“ Europas machen will.
Dazu nötig sind ein passender rechtlicher Rahmen und eine leistungsfähige Infrastruktur.
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Die Analyse der digitalen Infrastruktur durch die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft hat gezeigt, der Ausbau im Flächenstaat Bayern kommt gut voran.
Mitte 2016 standen in knapp 80% der ca. 6,2 Millionen bayerischer Haushalte Internetanschlüsse mit mindestens 30 Megabit pro Sekunde zur Verfügung. In 68% der Haushalte waren es sogar 50 Megabit oder mehr.
Damit liegt Bayern in Deutschland mit an der Spitze, im internationalen Vergleich aber immer noch hinter Südkorea, Schweden,den Niederlanden oder der Schweiz.
Deshalb fordert die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft den flächendeckenden Ausbau der leitungsgebundenen Versorgung auf eine Bandbreite von 100 Megabit pro Sekunde bis zum Jahr 2020.
Der Ausbau darf aber nicht aufhören, da nach 2020 werden Bandbreiten von bis zum einem Gigabit pro Sekunde nötig sein werden. Eine Umfrage bei 650 Unternehmen hat ergeben, dass sie zwar mit der aktuellen Versorgung zufrieden sind, für die Zukunft aber steigendem Bandbreitenbedarf erwarten.
Auch wenn sie derzeit mit 100 Megabit pro Sekunde zufrieden sind, fordern die Unternehmen mehr Zuverlässigkeit. Also unterbrechungsfreie Verbindungen sowohl im Festnetz als auch im Mobilfunk. Über 67% der Unternehmen sehen darin mehr Handlungsbedarf als in noch höherer Bandbreite.
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Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft war sehr zufrieden mit dem Förderprogramm des Freistaates das 96% der ca. 2.000 Kommunen dabei hilft, ihre Versorgung auf mindestens 30 Megabit pro Sekunde anzuheben. Mehr als die Hälfte der Kommunen haben schon jetzt Glasfaserleitungen zu ihre Gewerbegebiete in Betrieb. Trotzdem bleibt das Ziel, 2020 100 Megabit pro Sekunde zur Verfügung zu haben, weiter eine Herausforderung.
Das wesentlich komplexere Förderprogramm des Bundes, das mindestens 50 Megabit pro Sekunde fordert, wird in Bayern vorrangig für die Schließung von Förderlücken genutzt.
Der „Next Generation Index“ beschreibt die Qualität der Netze. Hier zeigt sich für Oberbayern ein Flickenteppich mit sehr unterschiedlicher Netzqualität.
Die Landkreisen Altötting und Mühldorf weisen deutliche Schwächen im ländlichen Bereich zwischen Schönberg und Reischach auf, im Bereich Schwindegg/Rattenkirchen und im Süden zwischen Unterreith und Taufkirchen und in Tyrlaching.
Im Zuge des Ausbaus wird eine Verbesserung bis Ende 2017 besonders im Bereich Buchbach, Gars, Reichertsheim, Kirchdorf, Maitenbeth, Unterreith und Rattenkirchen erfolgen. Weiterer Ausbau ist also dringend nötig.
Der Fortschritt gilt ähnlich für ganz Oberbayern und Bayern. Die Graphiken zeigen aber, die Zahl der weißen Flächen geht stark zurück. Das heißt, die Versorgung von etwa einer Million Haushalte wird deutlich besser werden.
Von den rund 500 oberbayerischen Gemeinden sind aktuell noch 129 unterdurchschnittlich versorgt. Bis Ende 2017 wird diese Zahl auf 97 sinken.
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Auch beim Ausbau des Mobilfunknetzes kommt Bayern gut voran, auch wenn es noch immer Funklöcher gibt. Besonders in dünn besiedelten Gebieten. Auch wenn vorhanden haben noch immer 270.000 Haushalte keine Versorgung mit LTE oder mit 3G mit weniger als 1 Megabit pro Sekunde. Dabei sind die bayerischen Unternehmen hochgradig abhängig von der Qualität der Mobilfunknetze. 40% der Unternehmen geben an, dass Funklöcher besonders auf Bahnstrecken, Fernstraßen und Autobahnen ihre Mitarbeiter beeinträchtigen. Untersuchungen haben ergeben, dass die Versorgung besonders im Bergland und an den Grenzen zu wünschen übrig lässt. Aber auch in den nördlichen Landkreisen Mühldorf und Altötting und in Bereichen Schwabens.
Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft fordert deshalb den weiteren Ausbau besonders dort wo sich viele Menschen aufhalten, also etwa entlang der Verkehrswege und dort wo es für die Wirtschaft genutzt wird. Nötig ist unterbrechungsfreie Mobiltelefonie und mobiler Datenverkehr mit akzeptablen Datenraten. Das Mobilfunknetz muss auch die große Zahl Geräte des kommenden „Internet‘s der Dinge“ bewältigen können. Natürlich muss der Ausbau der Netze durch die Netzbetreiber erfolgen. Schon bei der Versteigerung der LTE-Frequenzen hat der Bund zur Auflage gemacht, dass innerhalb von drei Jahren 97% der Haushalte, die Bundesautobahnen, die Bundesstraßen und die ICE-Strecken abgedeckt sein müssen.
Das reicht aber nicht aus und erfordert weiteres öffentliches Engagement. Deshalb unterstützt die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft die Mobilfunk-Initiative des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, das die Nachrüstung bestehender und die Aufstellung zusätzlicher Masten vorsieht.
Eine Entlastung kann auch das Konzept „Bayern W-LAN“ bringen, in dem das Heimatministerium den Aufbau von 10.000 Hotspots bis 2020 erreichen will.
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Die beschriebene leistungsfähige Infrastruktur ist nötig für „Bayern 4.0“ und damit für den Erhalt des Wohlstandes und die Sicherung der Arbeitsplätze für die Zukunft. Allerdings geht die Entwicklung weiter und so ist Bayern noch lange nicht am Ziel.
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Netzsch Pumpen- und Systeme-Geschäftsführer Jens Niessner äußerte sich sehr zufrieden mit den technischen Möglichkeiten, die ihnen die Stadt Waldkraiburg zur Verfügung stellt.
Während sie keine Probleme im Datenaustausch mit den eigenen Standorten haben, hakt es doch häufig an den Standorten ihrer Produkte, die oft an Standorten mit unzureichender Versorgung aufgebaut werden. Etwa in Biogasanlagen auf entlegenen Bauernhöfen. An solche Anschlüsse müssen die selben Anforderungen gestellt werden wie an solche im Bereich der Stadt.
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Andreas Bublak, Vorstand der CO AG, einem IT-Dienstleister in Burghausen richtete den Blick in die Zukunft. Anhand von mehreren Beispielen – besonders der Vernetzung verschiedener Unternehmen miteinander - erläuterte er die steigenden Anforderungen an das Internet und forderte
einerseits höhere Zuverlässigkeit aber auch mehr Datensicherheit und bessere Verschlüsselung.
Er sah besonderes Potential in der Einrichtung von Heimarbeitsplätzen, die helfen würden, den Straßenverkehr zu verringern. Dazu nötig ist aber eine ebenso gute Versorgung der Wohngebiete wie sie für die Gewerbe- und Industriegebiete vorgesehen wird. Dann kann das Netz auch die Telefonie übernehmen, die heute häufig noch über ISDN abgewickelt wird.
Auch Andreas Bublak forderte den Ausbau des mobilen Internet, das künftig eine noch größere Rolle übernehmen wird.
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Klaus Anton Kathrein sah es ähnlich wie Jens Niessner. Auch in Rosenheim ist die innerstädtische Versorgung gut, die auf dem Umland dagegen mangelhaft.
Da sein Unternehmen Komponenten für den Ausbau herstellt und verkauft berichtete er von einer extrem dynamischen Entwicklung, die aber gebremst wird durch sinkende Erlöse der Netzbetreiber. Das wirkt sich auf den Ausbau besonders im ländlichen Raum aus, wo eben nur wenige Menschen die Dienste nutzen.
– Auf Frage nach dem „Investitionshindernis Fortschritt“, das manches Ausbauprojekt zurückstellen lässt, weil man auf noch bessere Technik warten will, erklärte die Unternehmer unisono, das mache keinen Sinn. Natürlich wird heutige Technik in 5 Jahren veraltet sein. Trotzdem hat man dann 5 Jahre lang den heutigen Stand der Technik genutzt und ist nicht weitere 5 Jahre auf dem Niveau von gestern stehen geblieben. Nur mit heutiger Technik lassen sich Lösungen und Produkte für morgen entwickeln. Mit Technik von gestern geht das eben nicht. |
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Landwirtschaft trifft Politik: Es gibt viel zu besprechen |
8:45 |
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Die Kreisobmänner Ulrich Niederschweiberer und Anton Föggl hatten nicht nur die Mandatsträger der Region in den Ampfinger Hof geladen sondern auch die Vertreter der verschiedenen landwirtschaftlichen Organisationen, der Jagdgenossenschaft und der „Arbeitsgemeinschaft Jagd“.
Bevor er in die Sachthemen einsteigen wollte, dankte er MdB Stephan Mayer für sein Engagment für die Landwirte und seine Sachkenntnis, die er beim Kreisbauerntag eindrücklich demonstriert hat.
Dr. Marcel Huber ist als Tierarzt bestens informiert und kann in der Politik so manche Diskussion sachlich halten.
MdL Ingrid Heckner war als ehemalige Lehrerin häufig mit Fragen der Landwirtschaft befaßt und sollte so Auskunft darüber geben, was Kinder künftig über Lebensmittel und Landwirtschaft denken.
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Themen, die die Landwirtschaft derzeit umtreiben, sind die geplanten Leitungstrassen. Hier forderte Ulrich Niederschweiberer eine Gesetzesänderung, die auch Landwirten monatliche Druchleitungsgebühren zuspricht wie sie die Energieunternehmen bereits an die Kommunen bezahlen müssen. Einmalzahlungen wie bisher können nicht sein, weil ja die Behinderung auf den Feldern auch Jahr für Jahr besteht. Auch das Thema „Schlachtung hochträchtiger Rinder“ wird heisser gekocht als nötig. Schlachthöfe gaben an, nur 0,6% hochträchtiger Rinder geschlachtet zu haben, ohne jedoch die Gründe zu nennen. Dagegen ein Bundesgesetz zu erlassen, hielt er für überzogen, zumal es lediglich Seuchen als Erlaubnisgründe zulässt.
Ein weiteres Problem ist der ökologische Umbau Landwirtschaft. Hier wurden Änderungen eingeführt, die am Ziel vorbeigehen. Dabei wäre der bayerische Weg doch der bessere.
Der Absicht, die Anbindehaltung von Rindern zu verbieten widersprach Ulrich Niederschweiberer. Besonders kleinere Höfe können nicht neue Ställe bauen, auch wenn die bayerische Staatsregierung die Umstellung mit 25% bezuschußt. 40 oder gar 50% Zuschuß wären hierfür nötig, da auch die Kosten pro Stallplatz in der Laufstallhaltung wesentlich höher sind.
Die Umstellung verhindert zudem die Notwendigkeit von Baugenehmigungen für neue Ställe, die häufig außerhalb der Ortschaften errichtet werden müssen.
Ulrich Niederschweiberer kritisierte die Berliner Küngelei zwischen Bundesumweltministerin Hendriks und Bundeswirtschaftsminister Gabriel, die zu Gunsten der Autoindustrie die Landwirtschaft benachteiligen. So etwas sollte man mit Blick auf die anstehenden Wahlen doch besser unterlassen.
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Altöttings Kreisobmann Anton Föggl sah aktuell die größte Landwirtschaftskrise seit dem zweiten Weltkrieg. Die Rußlandsanktionen, der Boom in China und so manche Ministerentscheidungen versteht niemand mehr. Das Kartellamt sollte man besser auflösen!
Die Arbeit der Landwirtschaft unterschätzt die Bundesregierung, die tatsächlich zusammen mit den Verarbeitern jeden 7. Arbeitsplatz in Deutschland bietet, hochwertige Lebensmittel erzeugt und zudem die Kulturlandschaft pflegt.
Die Zunahme der Macht des Lebensmitteleinzelhandels zu Lasten der Landwirtschaft konnte er nicht akzeptieren. Einen steigenden Milchpreis sah er nur in den Geschäften. Bei den Bauern kommt davon kaum etwas an. Gerade das drohende Verbot der Anbindehaltung trifft die Landwirte im Landkreis Altötting besonders hart. 70% der Landwirte müssten aufgeben – ein Strukturbruch ohne Gleichen. Man kann erwarten, wann die Landwirtschaft am Ende ist. Die einerseits so umweltbewussten Politiker erlauben doch den Import von Fetten, die man selbst herstellen könnte, was wieder den Landwirten Einkommen bringen würde. Alle Anstrengungen laufen dem aber derzeit entgegen.
Auch bei den Ausgleichsflächen geht nichts voran und die Bürokratie wird auch immer mehr.
Da die Landwirtschaftsminister in Bund und Land der CSU angehören forderte er ihre Zusammenarbeit. Dann könnten sie mehr erreichen als jetzt.
Abschließend kritisierte er die Medienberichterstattung, die manchmal den Eindruck erweckt, die Bauern würden von öffentlichen Geldern gut leben.
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Staatsminister Dr. Marcel Huber hatte den Eindruck Landwirte und Verbraucher leben inzwischen in verschiedenen Welten. Die Bevölkerung hat sich sehr weit von der Landwirtschaft entfremdet, will den Landwirten aber vorschreiben, wie sie ihre Tiere zu halten und ihre Felder zu bewirtschaften haben.
Dr. Marcel Huber sah die Verbraucher auf dem Weg, zu unterscheiden ob Produkte nach ökologischen Standards irgendwo auf der Welt oder ob sie lokal erzeugt wurden. Darauf reagierte Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und hat das „Öko-Siegel“ weiterentwickelt zum „Regio-Öko-Siegel“. Damit soll das Vertrauen der Verbraucher in die regionalen Produkte gestärkt werden. Egal ob sie konventionell oder ökologisch erzeugt wurden.
Die Problematik Kaisers/Tengelmann war geleitet vom Erhalt von zigtausenden Arbeitsplätzen, die auch hätten verloren gehen können. Ohne die Initiative der Bayerischen Staatsregierung wären statt der zwei Leitungstrassen drei riesige oberirdische Trassen gekommen. Die beiden Leitungstrassen werden jetzt unterirdisch so gebaut, dass darauf die Landwirtschaft normal wirtschaften kann. Mit Ausnahme der Anpflanzung von Bäumen natürlich. (O-Ton Ein großer Erfolg bayrischer Sturheit!) Er hatte Verständnis für die Forderung nach einer ständigen Zahlung für die Durchleitung, konnte aber nicht sagen, ob das für dauernd sein muss. Denkbar wäre eine zyklische Zahlung für einen größeren Zeitraum.
Die zusätzlichen Mittel für das Kulturlandschaftsprogramm gehen an den Ökolandbau und den Gewässerschutz. Die Aufstockung auf 266 Millionen Euro 2018 ging zu Lasten der Fruchtfolgeregelung. Ähnlich hohe freiwillige Förderung gibt es ohnehin in keinem anderen Bundesland.
Die Ausgleichsflächenkompensationsverordnung: Hier hat die Staatsregierung längst einen Gewichtungsfaktor eingeführt, der es erlaubt minderwertigere Flächen in einiger Entfernung als Ausgleichsflächen zu nutzen und so wertvolle Flächen als landwirtschaftliche Nutzflächen zu erhalten. Das findet derzeit langsam den Weg in die Verwaltungspraxis. Und als „Bürokratieabbauminister“ musste er Anton Föggl natürlich widersprechen. Tatsächlich wurden seit seiner Aufnahme dieser Tätigkeit 20% der Vorschriften abgebaut oder bei der Umstellung auf elektronische Gesetzeswerke gar nicht mehr übernommen.
Sollten Probleme bekannt werden, dann steht dafür in der Staatskanzlei das Sorgentelefon unter 089-12-222-12 bereit.
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Auch MdB Stephan Mayer berichtete von vielen positiven Veränderungen, die nur durch das Einwirken der CSU bewirkt wurden. Dazu gehört auch die fortgesetzte Förderung kleiner Biogasanlagen.
Obwohl der Haushalt 2017 noch nicht beschlossen ist, stehen die Zahlen nun fest wie er sie bereits beim Kreisbauerntag in Maitenbeth genannt hatte.
Europa und Bund haben schnell auf die Milchpreiskrise reagiert und zielführend gehandelt.
Die Auseinandersetzung um die Klimaschutzziele in der Fraktion hatte er miterlebt. Es war das Verdienst von Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt, das es nicht so schlimm gekommen ist wie befürchtet. Die Klage der EU gegen die Düngeverordnung bezieht sich auf eine alte Regelung von 2006 und berücksichtigt nicht die Reform von 2015. Wie darauf reagiert wird, muss aktuell geklärt werden.
– MdL Ingrid Heckner unterstützte Dr. Marcel Hubers Darstellung der faktischen Reduzierung der Bürokratie, die auch noch weitergehen wird. Aus Verbrauchersicht bestätigte sie die zwei Welten die Dr. Marcel Huber beschrieben hatte. Anscheinend gibt es nur noch vegane Lebensmittel! Man hat den Eindruck, dass die Medien der Landwirtschaft am meisten dadurch schaden, dass sie den Verzehr von Fleisch verteufeln. Ohne zu beachten, welche Auswirkungen das auf die Gesundheit der Bevölkerung hat.
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In der folgenden Diskussion brachten die Landwirte zahlreiche Einwände gegen aktuelle Entwicklungen vor, die ihnen zunehmend Schwierigkeiten machen. Vieles davon ist nach ihrer Ansicht überzogen und weit weg von der täglichen Realität.
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Nach mehr als einstündiger Diskussion dankte Ulrich Niederschweiberer und bat die Mandatsträger sich an der Unterschriftenaktion „Bayern braucht Bauern“ zu beteiligen. Die nahmen daran gern teil. |
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Herbstvollversammlung des Kreisjugendrings - Vorbereitungen auf das Jubiläum 2018 |
7:30 |
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Kreisjugendringvorsitzende Veronika Schneider freute sich über die zahlreichen Vertreter der Jugendverbände aus dem ganzen Landkreis, über Jugendamtsleiterin Elfriede Geisberger und Franz Gerlach von der Polizeiinspektion Waldkraiburg. Später dazustoßen würden MdL Günther Knoblauch und Bürgermeister Robert Pötzsch.
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Jugendamtsleiterin Elfriede Geisberger lobte die erfolgreiche Arbeit des Kreisjugendrings und dankt für ihre Präsenz im ganzen Landkreis. Sie genießt die vertrauensvolle Zusammenarbeit und hoffte auf weiter so erfolgreiches Wirken zum Wohl des Landkreises.
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Kreisjugendring-Geschäftsführerin Kristin Hüwel stellte einen gerafften Jahresrückblick vor. Da sie mit 380 Einzelaktionen mehr unternommen haben als das Jahr Tage hat, wäre der Bericht zu lang geworden. Den ausführlichen Rechenschaftsbericht hatte sie an Schauwänden ausgehängt.
Auf Einladung war Veronika Schneider Gast beim Sommerempfang des Bayerischen Landtages. Zudem wurde der Kreisjugendring ausgezeichnet als „Qualifiziertes Zentrum für Engagement in der Kultur“. Darauf und auf die folgende Auszeichnung durch Landrat Huber waren sie stolz. Die mexikanische FSJ-lerin Pamela Ramos Luna war so erfolgreich, dass sie inzwischen ein duales Studium aufnehmen konnte. Sie wird noch drei Jahre bleiben.
Rene Keil war mit dem Verleih wieder sehr erfolgreich. Allein die Schenkerhalle war 112 Mal belegt.
Die Graf Toerring-Brauerei hat die Renoviereung der Theke finanziert, die sie selbst umgesetzt haben.
Spenden erhielten sie von der Sparkasse und von Gruber in Ampfing.
Auch die Ersatzbeschaffung des Busses schreitet voran. Der neue Bus steht aktuell wohl bei Bürgermeistersprecher Dr. Karl Dürner und sollte demnächst eintreffen. Dafür dankte sie allen Bürgermeistern. Diesem Dank schloss sich auch Veronika Schneider an.
Wie schon bisher bildete der Kreisjugendring auch 2016 Jugendleiter aus. Sehr erfolgreich war Pamela Ramos Luna‘s Projekt „Tisch der Kulturen“, zudem so viele Gäste kamen, dass kaum mehr Platz war.
Die Vernissage zu „Die Welt durch meine Augen“ hat jungen Leuten eine Plattform gegeben, ihre Kunst zu zeigen.
Das Jugendtheater zeigte sehr erfolgreich „Macbeth“ und „König Ödipus“. Kristin Hüwel war richtig stolz auf ihre Schauspielerinnen, die diese alten Stücke so lebendig präsentiert hatten.
In einem Summer-Jam zeigten Schulbands ihr Repertoire und der Medienfachtag brachte viel Lob und den Wunsch nach Wiederholung.
Wieder erfolgreich war die Hörarena, eines der beiden Live-Jugendradios in Bayern, das die Möglichkeit für die Verbänd bietet, sich oder ihre Projekte vorzustellen.
Die Sprachförderung für junge Flüchtlinge vermittelte Fachwortschatz und das Spiel-Angebot für Flüchtlingskinder sollte traumatisierten Kindern wieder Freude vermitteln.
Das Interkulturelle Kochen zog jedes Mal viel mehr Besucher an als angemeldet waren. Das überforderte die Möglichkeiten und sorgte für gegenseitiges Kennenlernen.
Tutorentraining, eine Freizeit in Italien und noch viel mehr ließen keine Langeweile aufkommen.
Im kommenden Jahr soll es etwas ruhiger zugehen. Es soll nur wenig neues dazukommen und dafür das Laufende konsolidiert werden. So soll das Ferienprogramm so erweitert werden, dass alle Ferien abgedeckt sind, mit der Ausnahme von Weihnachten. Das Ferienprogramm soll so gestaltet werden, dass etwa Alleinerziehende mindestens halbtags arbeiten können.
Die Jugendleiterschulung wird es an zwei Wochenenden Anfang April und Anfang Mai geben.
Ein neues Projekt ist der „VipClub“, eine internationale Jugendgruppe mit dem Ziel den Landkreis und das Leben hier kennenzulernen. Eingeladen sind alle Jugendlichen, egal woher sie kommen.
Derzeit ist ein Förderverein in Gründung, der zusätzliche Unterstützung für die Jugendarbeit im Landkreis bringen soll.
Kristin Hüwel dankte sehr ihren Mitarbeitern, FSJ-lern und Praktikanten ohne die sie das alles nicht geschafft hätte.
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Veronika Schneider kündigte Aktionen des Vorstandes an. Der Kreisjugendring als Dachverband wird zu einem Verbändetreffen einladen und zu einem Vortrag zum Thema „Finanzen“ einladen. Außerdem möchten sie die Vorstände zu einem regelmäßigen Stammtisch einladen, der Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch ermöglichen soll.
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Wieviele Jugendliche und Institutionen der Kreisjugendring repräsentiert, demonstrierte Veronika Schneider mit Einzelstücken, die die Verbände mitgebracht hatten.
Damit führte sie in die Vorbereitung des 70-Jahr-Jubiläums ein, das der Verband 2018 feiern wird.
Sie trug einen Zeitungsartikel aus dem Jahr 1947 vor, in dem zur Bildung von Jugendgruppen aufgefordert worden war.
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Die Jugendgruppen sollten dann Ideen aufschreiben, wie das Jubiläum gefeiert werden sollte. Die Zettel platzierten sie auf einem „Ideenbaum“. Die Ideen reichten von Einzelaktionen bis zu einer ganzen Feierwoche.
Während einer Pause markierten die Jugendlichen die Ideen, die ihnen am Besten gefielen.
– MdL Günther Knoblauch dankte Geschäftsleitung, Vorstandschaft und Mitarbeitern des Kreisjugendrings für ihre leidenschaftliche und kompetente Arbeit. Nach den Diskussionen im Kreistag vor einigen Jahren haben sie bewiesen, dass das damals in sie gesetzte Vertrauen gerechtfertigt haben.
Günther Knoblauch gratulierte Bürgermeister Robert Pötzsch zur Schenkerhalle, die den Mitgliedern der Jugendverbände einen genau passenden Raum zur Verfügung stellt.
Für das Jubiläum schlug er vor, den Jugendtreff wiederzubeleben, zu dem vor Jahren am Sonntag Nachmittag mit 17 Bussen Jugendliche aus dem ganzen Landkreis in die Eberweinhalle gekommen waren.
Damit gratulierte er allen zu dieser tollen Einrichtung Kreisjugendring und seiner tollen Arbeit!
– Der Gratulation schloss sich auch Bürgermeister Robert Pötzsch an und meinte, es wären so viele Ideen zum 70. Jubiläum eingegangen, dass auch noch welche für‘s 75. übrigbleiben würden.
Er freute sich über die vielen Leistungen, die der Kreisjugendring für die Waldkraiburger und die Landkreisbürger erbringt und sicherte die fortgesetzte Unterstützung zu auch wenn der Kreisjugendring der Kreisjugendring und nicht der Waldkraiburger Jugendring.
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Nach der Pause summierte Veronika Schneider die Punkte auf und ermittelte so die bevorzugte Art wie die Mitglieder ihr Jubiläum feiern wollten.
Welche Idee dann tatsächlich umgesetzt wird steht aber dann doch noch nicht fest. Wei‘s aussehen wird entscheidet später der Vorstand zusammen mit den Vorstandsmitgliedern der Verbände. Auch dazu dient der angedachte Stammtisch zu dem sie noch einmal herzlich einlud.
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