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Victoria Pöllmann Landkreis Mühldorf > Stadt Mühldorf >
Josef J. Pöllmann
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Das gab's 2023 bei Mühldorf-TV und bei Altötting-TV
Hier können Sie nachlesen, worüber wir in KW 43/2023 berichtet haben.
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Nr.
Thema LZ Archiv KW Ersch.
171 Prof. Dr. Dr. h. c. Clemens Fuest - Große Unzufriedenheit mit der Berliner Ampel-Regierung - Der Wirtschaftsempfang der Landkreise, der IHK und der HWK 20:00 Play Button ungewählt 43 07.11.23
Der Wirtschaftsempfang der Landkreise Altötting und Mühldorf, von IHK und HWK hat sich in den zurückliegenden Jahren zu einem DER Anlässe im Jahreskreis entwickelt. Maßgeblich dafür waren schon immer einerseits die kompetenten Referenten und andererseits die ungezwungene Atmosphäre in der man sich mal wieder trifft und austauscht.
Dazu bot heuer das Foyer des Hauses der Kultur in Waldkraiburg die besten Bedingungen.
Rainer Amasreiter und seine Musiker – also das Wurmshamer Saitenblech - sorgten für die passende Unterhaltung.

So kamen sie alle, die Herbstfest-Verantwortlichen aus Haag, die von Fraktion der SPD im Kreistag, Altlandrat Schorsch Huber mit seiner ehemaligen Sekretärin Traudl Zecho mit Partnern, Vertreter von Unternehmen, der Sparkasse, von den Landratsämtern und natürlich von der IHK, der Handwerkskammer, den Kommunen und den Behörden. Mehr als 600 Gäste wollten hören, das einer der prominentesten Wirtschaftswissenschaftler in Deutschland zu sagen hätte: Professor Dr. Dr. h. c. Clemens Fuest, der Chef des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung an der LMU in München.

Mühldorfs Landrat Max Heimerl hieß die vielen Gäste willkommen und freute sich besonders über die vielen Ehrengäste, die er doch etwas abgekürzt hat. Besonders erwähnte er Altöttings stellvertretende Landrätin Ingrid Heckner, ihre Kollegein Ilse Preisinger-Sontag, IHK Vizepräsidentin Ingrid Obermeier-Osl, den Präsidenten der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz-Xaver Peteranderl und Kreishandwerksmeisterin Helga Wimmer.
Aus der Politik hieß er MdB Stephan Mayer willkommen, die neu gewählten MdL’s Sascha Schnürer und Markus Saller, die Bezirksrätinnen Claudia Hausberger und Gisela Griegl, Bezirksrat Martin Wieser, Bürgermeistersprecher Thomas Einwang und viele weitere Bürgermeister. Und schließlich hieß er auch Professor Fuest willkommen.
Max Heimerl dankte allen Sponsoren die diese herausragende Veranstaltung auch heuer wieder möglich gemacht haben.
Max Heimerl war es eine besondere Freude Professor Fuest vorstellen zu dürfen der neben seiner Funktion am Ifo-Institut auch Professor für Volkswirtschaftslehre an der LMU in München ist. Er gilt als einer der einflussreichsten Ökonomen in Deutschland. Damit ist er der richtige Referent wenn es um die Frage geht was die Wirtschaftspolitik tun kann um Rezession und Deindustrialisierung aufzuhalten.
Max Heimerl war neugierig auf seine Antworten auf diese Fragen und hoffte auf einen Ruck in Richtung Wirtschaftsfreundlichkeit in der Berliner Politik. Da gerade beim Bürokratieabbau viel Vertrauen verloren gegangen ist, braucht es dringend eine Kehrtwende. Es müssen endlich Taten und Ergebnisse folgen.
Allen Zuhörern dankte Max Heimerl für ihre Leistungen, die die Region weiter erfolgreich und stabil halten. Trotz aller Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel dem die Landkreise viele Aktionen entgegensetzen wie den Bildungsexpress, das Ausbildungsverzeichnis und die zahlreichen Ausbildungsangebote – auch der IHK und der HWK. Sogar eine Außenstelle der TH Rosenheim konnte angesiedelt werden.
Viele weitere Themen packen die Landkreise an: Die Energie- und Rohstoffversorgung etwa. Leider ist die Finanzierung der Landkreise bereits im Krisenmodus. Ausgelöst durch die Krankenhauspolitik des Bundesgesundheitsministers, die allein beim Krankenhaus ein Defizit von 34 Millionen Euro aufgebaut hat, etwa 10% des gesamten Haushaltes des Landkreises Mühlorf. Vieles andere kann so nicht mehr finanziert werden. (O-Ton M1)
Das alles führt zu einem Investitionsstau auf Kosten nachfolgender Generationen. Übrigens geht das allen Kommunen ähnlich, die alle ihre Zukunft nicht mehr gestalten können. Die Kommunen werden so vom Problemlöser zum Problemfall. (Applaus)
Erfreulich hingegen ist, dass Ministerpräsident Dr. Markus Söder das Konzept „Wirtschaftsraum A94“ Fahrt aufnimmt bei der’s darum geht, die A94 zur Autobahn 2.0 weiterzuentwickeln. Dazu gehören innovativer Lärmschutz kombiniert mit der Gewinnung erneuerbarer Energie und die Nutzung angrenzender Flächen für neue Gewerbegebiete. Erste Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen Ende des Jahres vorliegen.
Um die Herausforderungen der Zukunft lösen zu können braucht man keine Verbote und keine Bürokratie. (O-Ton Zeit der Ingenieure)
Die Landkreise werden auch weiter alles tun die Region voran zu bringen. Trotz aller Gefahren die aktuell auf die Wirtschaft einwirken. Er schloss mit einem alten Werbespot: Es gibt viel zu tun, packen wir’s an!

Auch Professor Dr. Dr. hc. Clemens Fuest konnte mit dem Thema das er betrachten wollte, nicht zur Stimmungserhellung beitragen: „Die deutsche Wirtschaft zwischen Rezession und Deindustrialisierung: Was kann die Wirtschaftspolitik tun?“
Er wollte seinen Vortrag in diese drei Teile teilen.
Aktuelle Prognosen zeigen, die deutsche Wirtschaft fällt hinter die anderen G7-Staaten zurück, die alle wachsen werden. Und zwar um 0,6%.
Das zeigt auch der Ifo-Geschäftsklimaindex der allerdings im vorangegangenen Monat wieder leicht angestiegen ist. Deutlich zu sehen ist die Verunsicherung in den zurückliegenden beiden Jahren – vieles begründet durch den Krieg in der Ukraine und die unserere Energieversorgung.
Der leichte Anstieg kommt vom Dienstleistungssektor, etwa von den Steuerberatern die von der zunehmenden Bürokratie profitieren. Noch nie in ihrer Geschichte hat das Bauhauptgewerbe so negative Zahlen geliefert. Es wird eben nicht mehr gebaut.
Für 2024 erwarten sie auf Grund vieler Faktoren ein Wachstum von 1,3%. Hauptsächlich begründet durch fallende Energiepreise. Das kann sich aber schnell ändern wie die jüngste Geschichte zeigt als die Hamas Israel überfallen hat. Das zeigt diese Kurve in die Rezessionen und Finanzkrisen in der Folge als graue Streifen auf der Zeitleiste zu sehen sind.
Tatsächlich ist es fast unmöglich eine Rezsession ohne Inflation zu stabilisieren. Während das in den USA zu funktionieren scheint, ist Europa noch nicht über den Berg.
Der Einfluss des Konflikts in Gaza hängt davon ab ob er lokal bleibt oder sich die anderen Länder einmischen. Das erwartete Professor Fuest aber nicht. So wird dieser Konflikt keinen großen Einfluss auf die Weltwirtschaft haben.
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Am meisten besorgte Professor Fuest der Anstieg der Energiepreise. Die Verknappung des Gasangebotes infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine belastet besonders energieintensive Unternehmen.
Allerdings hat der Preisanstieg schon vor dem russischen Einmarsch begonnen. Dafür stehen viele andere Faktoren wie der demographische Wandel etwa, die sozialen Sicherungssysteme oder der Fachkräftemangel. Und die Dekarbonisierung.
Besonders die Energiewende, von der viele erwartet hatten, dass sie ein Jobmotor sein würde, belastet die Unternehmen. Besonders die Automobilindustrie kommt damit kaum zurecht.
Und dass weltweit weitere schwelende Krisen eskalieren könnten – das darf auch nicht vergessen werden.
Dringend ändern werden muss die Politik die Energiewende. Es kann eben nicht sein, dass man sichere CO2-freie Energiequellen abschaltet bevor funktionierender Ersatz vorhanden ist. Es kann eben nicht sein, dass man aus der Kernkraft und aus Kohle aussteigen und diese durch Wind und Sonne ersetzt bevor diese ihre Leistungsfähigkeit bewiesen hat und Speicher zur Verfügung stehen.
Die Absicht, Lücken durch Gaskraftwerke zu überbrücken funktioniert ja nun nicht. Bislang gibt es kein einziges Gaskraftwerk, das auch Wasserstroff nutzen kann. Trotzdem will man bis 2030 25 haben!
Nun ist auch noch das Gas weg und dadurch der Plan hinfällig. Nun ersetzt man mit Kohle…

Die behauptete Deindustrialisierung wollte Professor Fuest dann hinterfragen.
Die Industrieproduktion in der Euro-Zone, in Österreich und in Deutschland hat sich seti 2017 so entwickelt. Während Österreich stark zugelegt hat und die Eurozone stabil geblieben ist sinkt die Produktion in Deutschland seit 2018. Pandemie und Ukraine-Krieg hatten darauf keinen Einfluss.
Besonders die energiehungrige chemische Industrie ist stark gesunken um die Gasmangellage zur verhindern. Das zeigt auch diese Graphik die aussagt, dass energieintensive Unternehmen etwa 80% der Energie verbrauchen aber nur 15% zur Wertschöpfung beitragen.
Am meisten Sorgen bereitet die Autoindustrie, die unter vielen Problemen leidet – teils selbst verschuldet, teils durch Auflagen verursacht.
Es tröpftelt halt alles irgend wie vor sich hin.

Professor Fuest wandte sich strickt gegen die subventionierte Ansiedlung ausländischer Firmen in Deutschland. Während Tesla sein Werk größtenteils südlich von Berlin selbst finanziert hat bekommt Intel 10 Milliarden Subventionen um dann Chips für den internationalen Markt zu produzieren. Dabei sollte die Ansiedlung unseren europäischen Chipbedarf decken…

So sah Professor Fuest noch keine Deindustrialisierung. Ob es aber schlimm wäre wenn sie eintreten würde fragte er sich dann. Obwohl das dem industrieverliebten Deutschland nicht gefallen wird, ist die schleichende Deindustrialisierung der Normalfall
Das ist in allen Ländern ähnlich. Nur nicht Deutschland und Japan.
Tatsächlich ist das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts unabhängig vom Anteil der Industrie im Land. Sie verdienen ihren Wohlstand anderweitig. Mit Handel, der Digitalindustrie oder mit Rohstoffen. Deutschland war erfolgreich mit Industrieproduktion weil Deutschland eben Industrie kann.
Wie gesehen hat die Industrie Probleme was uns vor die Frage stellt, wie wir unseren Wohlstand erhalten können. Das weiß aktuell niemand – weder in der Politik noch in der Wirtschaft.
Besonders das Wirtschaftsministerium hüllt sich hier in nebulöse Aussagen, ist aber sicher wir müssen unser Wirtschaftsmodell ändern.
Blickt man auf die Jahre 2001 bis 2021 dann zeigt sich dass genau die Autoindustrie erfolgreich war. Die hätte weiter unterstützt werden müssen anstatt mit Subventionen andere Branchen zu forcieren. Dabei zeigen Beispiele, dass Subventionen häufig verloren sind.
Im Dienstlsietungssektor hat sich gezeigt, dass der Gesundheitssektor eine Erfolgsbranche ist. Der Blick auf den demographischen Wandel zeigt auch, dass sich das fortsetzen wird. Eine Kostendeckelung wäre hier kontraproduktiv.

Verglichen mit den USA und der EU zeigt sich, dass besonders die USA um 50% gewachsen ist.
Das Wachstum bewirkt hat zu 6% die Industrie aber zu 10“ die Informations- und Kommunikationstechnik, also die IT. Sogar die Finanzwirtschaft ist in den USA gewachsen und bei uns geschrumpft.
Auch StartUps werden Deutschland nicht retten, von denen Deutshcland nur 30 sogenannte Unicorns hervorgebracht hat. Die USA 655 und sogar das Vereinigte Königreich 52. In Italien 2.
Weiter stark ist Deutschland bei der Zahl neu angemeldeter Patente! Also in der Forschung.
Deutschlands Stärke sind die sogenannten „Hidden Champions“. Also extrem spezialisierte Mittelständler – oft Familienunternehmen - die in ihrem Bereich häufig aber Weltmarktführer sind. Statistiken sagen, die Hälfte solcher Unternehmen kommt aus Deutschland.
Die meisten von ihnen haben ihren Standort außerhalb der Ballungszentren. Diese Unternehmen sind das Rückgrat und das Potential der deutschen Wirtschaft. Man findet sie in fast jedem Wirtschaftsbereich.
Auch hier zeigt sich, dass es die erhofften grünen Unternehmen nicht gibt.
Sogar diese Hidden Champions könnten noch viel mehr tun wenn sie mehr Fachkräfte und weniger Bürokratie machen müssten.
Was also sollte die Wirtschaftspolitik tun – oder besser nicht tun?
Erst mal keinen Schaden anrichten!
Er hatte sich schon oft über Bundesregierungen geärgert, aber noch nie so wie über diese. Die schreiben doch tatsächlich was nichts anderes bedeutet also dass sie beabsichtigen die Wirtschaft zu drosseln anstatt sie in der freien Entwicklung bestmöglich zu entwickeln. (O-Ton Habeck)

Gut, dass die Bundesregierung das nicht mit letzter Konsequenz umsetzt.
Einen subventionierten Industriestrompreis lehnte Professor Fuest ab, der eigentlich helfen sollte, die Industrie im Land zu halten.
Da die Politik die Energieverfügbarkeit reduziert hat, was logischerweise zu höreren Preisen führt, macht es keinen Sinn, die höheren Preise zu subventionieren. Dann muss man eben konsequent sein und die Abwanderung von Industrie akzeptieren.
Ähnlich die Idee des Brückenstrompreises. Energie wird durch den Einsatz erneuerbarer Energiequellen sicher nicht billiger, man rechnet langfristig sogar mit 65% mehr. Wo endet also die Brückenzeit?
Man könnte ja auch die Energiepolitik ändern…
Noch einmal ging Professor Fuest auf die Subvenitionierung der Ansiedlung ausländischer Unternehmen ein. Man kann damit die eigene Existenz nicht sichern und hat im Schadensfall genau nichts.
Was also wäre die richtige Politik? Das gäbe es eine lange Liste Aufgaben
Nötig wäre also ein Konzept das umfassend die Bedingungen senkt. Nicht so wie das Wirtschaftsministerium, das zwar angibt die Bürokratie abbauen zu wollen, zeitgleich aber regelrechte Bürokratiemonster aufbaut. Etwa mit dem Energieeffizienzgesetz oder das
Lieferketten-Sorgfaltsgesetz. Sie sollten passende Standards setzen und die Wirtschaft selbst Entscheidungen treffen lassen.
Und – es muss aufhören, dass etwa Gewinne in China kapitalisiert und Verluste sozialisiert werden. Zudem muss es aufhören, der ganzen Welt mit vorgehaltenem Zeigefinger zu sagen wie sie Umweltstandards einzuhalten haben. Und gleich mit Sanktionen zu drohen.
Trotz allem war Professor Fuest optimistisch dass wir die aktuelle Krise zu überwinden.

Ingrid Obermeier-Osl dankte Professor Fuest für seine klar Analyse. Sie war überzeugt, nicht Subventionen werden die Zukunft bringen sondern die erfolgreichen Unternehmen die die Steuern bezahlen.
Unserer Region in Süd-Ost-Bayern hilft nur schnellstmögliches Umsteuern in der Bundes- und Europapolitik anstatt: (O-Ton)
Der Mittelstand hat schon bisher bewiesen, dass er Krisen meistern kann wenn die Rahmenbedingungen passen und Unternehmen frei handeln dürfen. Deshalb freute sie sich, dass Professor Fuest ihre Einschätzung teilte. So forderte sie auf auch weiter gemeinsam zu handeln.

Schließlich dankte sie den Kooperationspartnern, Sponsoren und Gästen des größten bayerischen Wirtschaftsempfangs. Besonders dankte sie der IHK für München und Oberbayern mit Hauptgeschäftsführer Dr. Manfred Gößl und dem scheidenden stellvertretende Hauptgeschäftsführer Peter Kammerer dem sie für viele gemeinsame Jahre besonders dankte.
Damit lud sie zum Treffen im Foyer und damit zum Gedankenaustausch nach nebenan.

Und das genossen die Gäste ausführlich, ließen sich den Imbiss schmecken und genossen die gute Musik des Wurmshamer Seitenblechs.

172 Theatergruppe SchwiBuRa spielt Ralph Wallner's "Quadratratschnschlamassel" 18:00 Play Button ungewählt
Guten Mutes waren die Aktiven der Theatergruppe SchwiBuRa schon lang bevor sich der Vorhang im Saal des Bürgerhauses in Schwindegg zum ersten Mal geöffnet hat. Guten Mutes weil die Proben vielversprechend gelaufen sind und guten Mutes weil alle Vorstellungen schon lang vor der Premiere ausverkauft waren.
Umständehalber haben wir die dritte Aufführung begleitet zu der Vorstand Michael Sedlmaier im Auditorium eine Reihe Mitglieder anderer Theatervereine begrüßen konnte – und Zweiten Bürgermeister Martin Thalmeier. Er führte in das Stück ein, das – wie er meinte – vor dem Internet spielt, aber nach den Beatles. Damit wünschte er viel Vergnügen.

Die Zuschauer beklatschten gleich die aufwändig gestaltete Bühne, die einen Hinterhof eines in die Jahre gekommenen Mehrfamilienhauses zeigt. Mit allem was dazugehört – sogar einer provisorisch angebrachten Fernsehantenne.
Frau Gugl, die Hausmeisterin freut sich über den schönen Morgen und den guten Kaffee als Oma Wiese – also ihr Hausmaskottchen - aus dem ersten Stock schon so früh Kontakt aufnimmt. Die ältere Dame hat ein Problem und verbraucht ziemlich viel Klopapier.

Nebenan wohnt Gisela Graubrot, die ihre Zeit in der „städtischen Bibliothek für moderne Architektur Strägstrich funkionelles Design“ verbringt. Und nebenan Herr Hecht, ein lebensfroher gut eingesäumter aber ziemlich schüchterner junger Mann. Im Haus Nummer 3 gegenüber betreibt Frau Hupf mehr schlecht als recht einen Damensalon. So recht mögen Gugl und Hupf die junge Graubrot nicht einbeziehen, die sie für ein unerfahrenes Mauerblümchen halten. (O-Ton M3)
Mit Herrn Hecht – also Theobald Hecht - kommen sie auch nicht so sehr klar. Das geht schon damit los, dass sich Frau Gugl seinen Namen nicht merken kann. Er zeigt ihr unmissverständlich, was er von ihr hält. (O-Ton)
Hilde Hupf und Annelie Gugl treffen sich jeden Nachmittag zur Kaffekränzchen. Mit Guglhupf natürlich – also einer besonderen Version in der die Milch durch Eierlikör ersetzt worden ist. Überhaupt spricht Frau Hupf dem Eierlikör gern zu. (O-Ton)

Gugl hat die Nachbarschaft genau im Blick und weiß so immer was los ist. (O-Ton)

Da kommt die Postbotin – also die Backl-Betty. Die weiß logischerweise auch was los ist. Sogar noch mehr – Sie kennt die Neuen und weiß alles über sie.
Sie bringt allen einen Brief vom selben Absender. Auch Theobald Hecht, der die Briefe an die anderen weitergeben soll. Auch an Frau Hupf, die gerade mal wieder eine Eierlikörflasche entsorgen muss.
Da kommt Frau Graubrot… (O-Ton) Er bringt keinen vernünftigen Laut hervor. Und stammelt dann unverständliches Zeugs.. Er ist hin und weg! (O-Ton)
Gisi gefällt das – sie ist total verschossen…
Das Hochgefühl ist aber gleich vorbei als sie den Inhalt de Briefes liest.

Am nächsten Tag sind sie alle entsetzt über die eklatante Mieterhöhung des neuen Hausbesitzers. Gisi Graubrot trifft das alles bis ins Mark. (O-Ton)

Jetzt ist guter Rat teuer. Dabei deutet der Vorname des neuen Besitzers auf Frieden und Freude hin. „Winfried“ – so hieß auch die große Liebe von Frau Hupf. Ihr Winfried ist leider in den Bergen in eine Gletschspalte abgestürzt und nicht wieder heimgekommen.

Herr Hecht passt sich Frau Graubrot an. Er wird immer grauer ist gut drauf und lässt sich auch von der Mieterhöhung nicht beunruhigen. Was ist schon Geld???
Nur dass die Graubrot ausziehen muss, das bringt ihn aus dem Gleichgewicht.
--
Gugl und Hupf müssen eine Lösung finden. Um mehr Kundschaft für Hupfs Salon zu gewinnen, beschließen sie ein Sonderangebot für frisch verwitwete. Egal dass sie einen Damensalon führt – Mehr Einnahmen müssen her um die Miete zahlen zu können, die sie schon jetzt schuldig ist.
Mit einem Eierlikör geht das sicher alles besser.
Dass sie darüber Oma Wiese unter der Trockenhaube vergessen – geschenkt! (O-Ton)

Prompt kommt der erste Kunde. Metzgermeister Wammerl, der Tags zuvor seine Frau beerdigt hatte. Der wollte aber nur die Haare schneiden weil er dann bessere Chancen bei den Damen hat. Heiraten will er keinen von beiden! Auf keinen Fall! (O-Ton)

Hilde Hupf trauert noch immer ihrem Wilfried nach und mahnt Theobald Hecht keine Zeit zu verlieren wenn er mal verliebt ist! (O-Ton) Das gibt ihm zu denken.

Vevi Rammerl, die Witwe des örtlichen Konditormeisters hätte eigentlich einen Termin, tröstet sich aber mit dem Guglhupf, der zwar nicht schmeckt, den sie aber schnell verdrückt.
Was bleibt packt sie ein. (O-Ton)

Da kommt die Backl-Betty und bringt den nächsten Brief – ein Einschreiben von diesem ominösen Winfried Massl. Der beginnt erfreulich und endet damit dass Frau Gugl ihren Hausmeisterposten verliert.

Betties Geschäftsidee passt den beiden gar nicht… auch wenn ein anderes Thema doch helfen könnte. Also Witwen oder Witwern neue Partner zuführen. Also kuppeln. Dafür z


Winfried Massl möchte schon sehen was er sich da für eine Bruchbude gekauft hat. Seine Aufmerksamkeit nimmt aber mehr der heiße Feger im Haus gegenüber gefangen. So sehr, dass er Theobald Hecht gar nicht wahrnimmt. Ihm ist die junge Dame auch nicht entgangen…
Als er sich vorstellt ist der Konflikt gleich da. Schluss ist mit dem Entgegenkommen.

Als er weg ist bereitet er sich auf sein Gespräch mit Gisi Graubrot vor. (O-Ton) So ein schöner Tag – alles so schön grau! Nur der Kaktus nicht. Sie hätte aber viel lieber etwas ohne Stacheln – Blumen halt. Sie lässt ihn nicht mehr aus den Fängen.
Annelie Gugl entgeht das nicht!
Er versucht sie zwar abzuwimmeln, scheitert erst aber kläglich… (O-Ton)
Es zittern seine Knie als Gisela Graubrot näher kommt. Er fasst seinen ganzen Mut zusammen und lädt sie zum Tanztee ein. (O-Ton)
Gugl und Hupf haben die ersten Klienten im Auge. Da erinnert sich Hilde Hupf an ihren Winfried, der in eine Gletscherspalte gestürzt und nie wieder zurückgekommen ist… (O-Ton)
Hecht kommt tatsächlich mit iener Rose an.
Um mehr Paare zusammenzufinden gehen sie Hupfs Kundenkartei durch und suchen in der Tageszeitung nach passenden Partnern.
Viel interessanter ist aber der jungen Nachbar gegenüber, also der, der vor Kurzem aus Wuppertal zugezogen ist – also der, den sich die Backal-Betty schnappen will! Ein Fernglas braucht man da aber schon! (O-Ton)

Ein paar Tage später ärgert sich Vevi Rammel über den Partner, den ihr die beiden zugedacht haben. Für so einen Reinfall zahlt sie nichts! Das kriegt die Betti mit.
Auch Metzgermeister Wammerl ist mit ihrem Vorschlag unzufrieden. In ihn verguckt sich aber die Konditorin… Für ihn passt das auch – sie kann nämlich Buchhaltung! (O-Ton)
Das traute Gespräch unterbricht Hilde Hupf mit ihrer Trockenhaube.
Und weil Theobald die Rose zu rot ist überspritzt er sich kurzerhand mit einem dezenten grau.

Winfried Massl beginnt schon mal mit dem Ausmessen.
Annelie Gugl und Hilde Hupf müssen einsehen, dass ihre Geschäftsidee nicht zündet. Trotzdem will Hilde Hupf aber weitermachen. Schließlich bekommt Winfried Massl das mit und erpresst Annelie Gugl auch für ihn eine Partnerin zu suchen. Er ist schließlich scon viel zu lang allein.
Eine passende sollte es aber schon sein… (O-Ton) Und da hat er auch schon eine im Auge.

Na gut – dann muss sie ihn nur noch vermessen. Da fällt ihr etwas auf! (O-Ton)
Tatsächlich er ist es! (O-Ton)


Am Sonntag drauf - Hilde Hupf genießt die Freizeit mit ihrer Katze Penelope. Da beobachtet sie wie Gisi Graubrot ihren tollen Hecht durchs Fenster rausnötigt. Über die Kaktusse ist das nicht ganz so einfach. Sie hat Verständnis und kann schweigen! (O-Ton)

Natürlich muss sie das gleich Frau Gugl erzählen – aber die ist unverständlich abweisend.

Betty muss Diät halten und beobachtet ihren zukünftigen Hochzeiter. Das nutzt Gisi und bittet sie um Hilfe dabei Theobald endgültig zu überzeugen. Sie waren die ganze Nacht zusammen und es ist nichts passiert! Außer einem kleinen Bussl nach drei – vier Cognac.
Betty nimmt sich ihrer an…

Vevi Rammerl verplappert sich wodurch Helmut Wammerl erkennt, dass die Trudi den beiden eine Menge Geld bezahlt hat um an ihn ranzukommen. Sie rettet sich und die beiden gehen einen Apfelstrudel essen – bei ihr in der Konditorei.

Annelie Gugl hat eine große Überraschung für Winfried Massl, der aber gar nicht so geheißen hat bevor er sich zu Massl umbenennen hat lassen. Über seinen Geburtsnamen haben sich ja alle lustig gemacht: (O-Ton)

Es bleibt nicht aus, dass sie ihr Erkenntnisse Hilde Hupf mitteilt. (O-Ton)
Die beiden reagieren aber anders als erwartet. Er will nichts davon wissen und sie war nicht vorbereitet… (O-Ton)

Ein paar Tage später hat Oma Wiese ein Hörgerät und hört jetzt viel mehr! Sogar dass er letzte Nacht bei Frau Graubrot war.
Da kommt Betty mit Gisi zurück von der Neugestaltung… (O-Ton)
Na – jedenfalls können sie die Schauspielerei jetzt aufhören. Es wissen’s ja eh schon alle.
Irgendwie sind die beiden Nachbarinnen verschwunden. Die kommen dann aber zurück und wollen sich gegenseitig entschuldigen. (O-Ton) Alles wieder gut.
Da kommt Massl dazu und bekommt gleich von Annelie Gugl eine volle Breitseite.
Hilde und Winfried sprechen sich aus. Es stellt sich heraus dass er nach seinem Sturz in die Gletscherspalte drei Wochen im Koma lag und ihm seine Schwester danach erzählt hat, dass sich Hilde gleich einen anderen geschnappt hat. Und ihr hat sie eben erzählt, er hätte den Sturz nicht überlebt.
Natürlich geht das nicht ohne gegenseitige Vorwürfe. Sie wollen’s nochmal miteinander versuchen, auch wenn das nicht leicht wird. Das rührt Anneli Gugl zu Tränen und das ändert natürlich alles. Vielleicht könnte er ja sogar die Mieterhöhung zurücknehmen…

Vevi Rammerl ist glücklich mit ihrem neuen. (O-Ton) Dem sie gleich zeigt wo’s lang geht.
Da fällt Annelie Gugl auf, dass ihre Brieftaube es tatsächlich geschafft hat und beim Wuppertaler gegenüber zu Besuch ist. Das müssen sie schon genau sehen und berichten was sie gerade macht.
Gerade als es zur Sache geht fällt das Licht aus. … (O-Ton)

Die Zuhörer dankten dem Ensemble mit lang anhaltendem Applaus. Sie mussten sich gleich drei Mal den Applaus abholen, besonders Oma Wiese, also Rgisseurin Monika Engel.
Michael Sedlmaier war sicher – nach der 3. Aufführung ist das Lampenfieber endgültig vorbei.
Da alle weiteren Vorstellungen ausverkauft waren lud er diesmal nicht auf, das Erlebte weiterzuerzählen. Obwohl – es gibt ja immer mal wieder Karten – und Fragen kostet nix.

Und wie das bei der SchwiBuRa so üblich ist, trafen sich Schauspieler und Zuschauer später auf dem Foyer bei dem einen oder anderen Glasal Wein…
173 Stimmen zu SchwiBuRa's "Quadratratschnschlamassel" 8:05 Play Button ungewählt
Weil es schon spät wer an diesem Samstag Abend sind viele Zuschauer nach der großartigen Vorstellung der Schwibura schon bald nach Hause gegangen.
Nur die Mitglieder des Freilicht-Theaters Aidenbach blieben noch und feierten mit den Schwindeggern. Zweiter Bürgermeister Martin Thalmeier war aber noch da: (O-Ton Martin)
Andreas Bornstein von den Members of Dance in Grüntegernbach hat’s auch gefallen. (O-Ton Andi)
Und Hans Wagner aus Buchbach hat gemeint: (O-Ton)
Nicole Plattner von der Freilichtbühne Aidenbach hatte auch ihre Freude.. (O-Ton)
Ihr habt aber ein bissl andere Ausrichtung? (O-Ton)

O-Ton Backl-Betty
O-Ton Martin
O-Ton Monika
O-Ton Miche
O-Ton Caro und Walter
174 TSC Weiß-Blau70: "Tanz trifft Kunst" - "Eingelegte Kellerstufen" 31:00 Play Button ungewählt
Eine etwas andere Gala präsentierte der Tanzsportclub Weiß-Blau 70 kürzlich im großen Saal im Waldkraiburger Haus der Kultur: Hinter dem Thema „Tanz trifft Kunst“ gestalteten Organisatorin und Trainerin Corena Strecker-Beitzel und die Altöttinger Malerin Petra Salzinger eine Art tanzende Vernissage. Da nicht nur wir uns nicht so recht vorstellen konnten wie das aussehen würde, kamen so viele Interessierte, dass der große Saal bis auf den letzten Platz besetzt war.

Los gings ohne große Worte mit der Gruppe Katalu, die vor einem Gemälde von Petra Salzinger ihr Können präsentierte.

Corena Strecker-Beitzel freute sich dann sehr so viele Zuschauer begrüßen zu können. Auch sie war erst nicht sicher wie das aussehen sollte. So entstand die Idee, die Vernissage zu Petra Salzingers Kunstausstellung in der Studiogalerie nebenan tänzerisch zu umrahmen. In Anlehnung an ihre Gemälde und am Geschmack der Elemente haben sie so eine Reise zum Erdmittelpunkt geplant und das ganze „Eingelegte Kellerstufen“ genannt. So orientieren sich die Auftritte dann etwa der Lava, dem Schwefel, den Metallen, Kristallen und vielem mehr bis hin zum Feuer.

Los ging’s mit Katalu und dem Thema „Lava“. Das passende Bild von Petra Salzinger im Hintergrund.

Nach „Lava“ setztedie Gruppe „Pole Butterfly“ fort mit „Schwefelwolke“
Hier ein Blick auf die weiteren gut 20 Auftritte die nicht länger als 5 Minuten dauerten.
Die Choreographie der meisten Darbietungen gestaltete Tanja Neumayer. Einige auch Corena Strecker-Beitzel oder Stefanie Blattner. Und manche auch Tanja Neumayer und Corena Strecker-Beitzel zusammen. Lassen Sie sich gefangen nehmen von der Anmut und der Sportlichkeit der jungen Tänzer und Tänzerinnen.

Der letzte Auftritt brachte die Wiederholung des ersten Stücks der Gruppe Katalu zu der sich nach und nach alle Mitwirkenden auf der Bühne zum großen Finale versammelten.

Corena Strecker-Beitzel dankte den Zuhörern für ihren Applaus und stellte ihr Team im Hintergrund vor. Besonders natürlich Tanja Neumayer und Petra Salzinger, die nach nebenan einlud wo ja in der Studiogalerie nicht nur die Originale der Bilder warteten sonden noch viele mehr.
Und natürlich dankten die Mitglieder auch Corena Strecker-Beitzel für die Organisation dieses Abends.

Auch wenn die meisten Gäste damit den Heimweg antraten waren doch einige an Petra Salzingers Bildern interessiert und machten sich ein genaueres Bild über die Arbeit der Altöttinger Künstlerin.

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