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Das "Netzwerk Schilddrüse Klinik Mühldorf am Inn" stellt sich vor |
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05.12.08 |
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Kreiskliniken-Chefarzt Dr. Wolfgang Richter, Annemarie Butz-Stumpf, Stefan Feige und Kreisklinikgeschäftsführer Heiner Kelbel stellten das Netzwerk Schilddrüse Klinik Mühldorf am Inn vor. Zunächst begründete Dr. Wolfgang Richter die Notwendigkeit dafür, sich besonders der Schilddrüsen der Bürger anzunehmen. Fast jeder Zweite über 45 trägt eine Veränderung der Schilddrüse in sich. Nicht alle diese Veränderungen müssten jedoch behandelt werden. Trotzdem würden in Deutschland jährlich 120.000 Schilddrüsenoperationen durchgeführt, die medikamentösen Behandlugen sind in dieser Zahl noch nicht erfaßt.
Um die Problematik der Öffentlichkeit bewußt zu machen, hat das Netzwerk begonnen, eine Internetseite zu installieren. Dort sind derzeit alle Mitglieder des Netzwerks aufgelistet. In der Folge soll die Schilddrüse mit all ihren Krankheitsbildern aber auch die verschiedenen Behandlungsmethoden hier dargestellt werden.
Mit der Diagnose und der medikamentösen Behandlung der Erkrankung läge die Hauptarbeit bei den niedergelassenen Ärzten und Fachärzten. Mit etwa 300 Operationen an Schilddrüsen pro Jahr stellen die Kreiskliniken einen wesentlichen Anteil am Netzwerk Schilddrüse dar. Deshalb hätte er auch selbst die Leitung des Netzwerks übernommen, an dem derzeit 45 Mediziner beteiligt sind.
Von diesen 45 Mitgliedern sind nur sieben Klinikärzte. Die niedergelassenen Ärzte vertreten die Neuöttinger Nuklearmedizinerin Dr. E. Martin, die Mühldorfer Internistin Dr. Annemarie Butz-Stumpf und der Ampfinger Internist Stefan Feige.
Dr. Annemarie Butz-Stumpf betonte, die Arbeitsgruppe stelle ein hervorragendes Instrument zur Verbesserung der Vernetzung ambulanter und stationärer Behandlung dar. Durch die bessere Koordination der Zusammenarbeit von Klinik und niedergelassenen Ärzten verbessert sich die Behandlung bei gleichzeitiger Verkürzung des stationären Aufenthalts in der Klinik, was der Forderung von Krankenkassen und Politik entspreche. Man hoffe, mit diesem Netzwerk Schilddrüse die Versorgung der Patienten zu verbessern.
Dr. Stefan Feige ergänzte, das Netzwerk Schilddrüse könne nur erfolgreich sein, wenn es die Hausärzte zur Zusammenarbeit gewinne. Er sieht im „Netzwerk Schilddrüse“ ein Modell für die Zusammenarbeit von Hausärzten, Fachärzten und Kreiskliniken zum Wohl der Patienten. Es freue ihn sehr, dass den Patienten mit der Internetseite relevante Informationen über die Symptome angeboten werden und sie dort gleich an die Mitglieder des Netzwerks verwiesen werden.
Landrat Georg Huber freute sich sehr über die Gründung des Netzwerks, weil es zeige, dass die Diskussion über die Probleme der Hausärzte im vergangenen Sommer konstruktiv angegangen werde. Er sehe die Zukunft nur in der engen Zusammenarbeit von Hausärzten, Fachärzten und Kreiskliniken. Er betonte sein großes Interesse daran, die gegenwärtige Struktur von Hausärzten und niedergelassenen Fachärzten unverändert zu erhalten. Nur so könnte die ärztliche Versorgung auf dem Land sichergestellt werden. Würde die ärztliche Versorgung dort wegfallen, könnte man die Strukturen im ländlichen Raum nicht mehr erhalten, eine Flucht junger Familien in die Städte und eine Überalterung der ländlichen Bevölkerung wären die Folge. Die Älteren litten dann am meisten unter dem Fehlen der ärztlichen Versorgung. Er wäre Dr. Wolfgang Richter und Heiner Kelbel sehr dankbar dafür, dass sie raus gehen und den niedergelassenen Fachärzten die Zusammenarbeit anbieten. Die steigende Zahl der Einweisungen zeige den Erfolg dieser Maßnahmen. Das Ansehen der Kreiskliniken hätte sich gravierend gewandelt.
Landrat Georg Huber dankte den Beteiligten Ärzten am Netzwerk Schilddrüse. Er sieht darin neben der Verbesserung der Versorgung der Patienten auch eine zusätzliche Motivation für junge Ärzte, sich im ländlichen Raum niederzulassen oder bestehende Praxen zu übernehmen. Besonders dankte er Dr. Wolfgang Richter, der nicht nachlasse, die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten und den Hausärzten zu fördern.
Überhaupt zeigte sich Landrat Georg Huber hoch erfreut darüber, wie sich die Kreiskliniken seit seinem Amtsantritt zu einem hochqualifizierten Dienstleistungsunternehmen gewandelt hätten.
Dr. Sefan Feige ergänzte, auch die Hausärzte und die niedergelassenen Ärzte suchten die Zusammenarbeit. So wurde angeregt, quartalsmäßig einen runden Tisch mit mit Vertretern von Kreisklinik und Niedergelassenen Ärzten abzuhalten. Er kündigte an, es werde im kommenden Jahr einen „Schilddrüsentag“ geben, an dem auch niedergelassene Ärzte Vorträge halten werden. Er sehe die Entwicklung sehr optimistisch.
Um klar zu machen, welch großen Einfluß die Schilddrüse auf das Wohlbefinden des Menschen hat, gab Dr. Wolfgang Richter einen „Par Force-Ritt“ durch die Schilddrüsenmedizin.
Die Schilddrüse nehme Einfluß auf alle Organsysteme – inklusive der Psyche! Die schmetterlingsförmige Schilddrüse findet sich um die Luftröhrer herum am Kehlkopf. Orange zu sehen, der Stimmbandnerv, rot die Nebenschilddrüsen. Geregelt wird die Aktivität der Schilddrüse durch das Hormon „TSH“, das die Hirnanhangdrüse produziert. Dies sind die möglichen Erkrankungen der Schilddrüse. Die „diffuse Struma“ kennt man als „Kropf“. Bei der funktionellen Autonomie reagieren Teile der Schilddrüse nicht mehr auf die Steuerung durch das Hormon TSH, Überfunktion mit enormen psychischen Veränderungen ist die Folge. Die Schilddrüse kann Knoten, Zysten entwickeln. Als Immunthyreopathie bezeichnet man Erkrankungen, die die Schilddrüse zerstören. Entzündungen und Abzesse wären eher selten. Häufig jedoch wären Karzinome, also krebsartige Veränderungen. Ihr Anteil liegt bei den Operationen in den Kreiskliniken bei etwa 6%, eine beachtliche Menge, zudem meist junge Frauen betroffen wären. Allerdings sind die Heilungschancen bei richtiger Behandlung sehr gut.
Interessant wären die Ergebnisse einer Studie: 18,7% der Untersuchten litten unter einem Kropf. Gar 23,3 % hatten Knoten in ihren Schilddrüsen. Da diese Personen häufig keine Beschwerden hätten, wäre es oft schwierig, sie von der Notwendigkeit einer Behandlung zu überzeugen.
Dann ging Dr. Wolfgang Richter auf die Ursachen der Erkrankung der Schilddrüse ein: den Mangel an Jod. Die Schilddrüse möchte Jod produzieren und entzieht es dem Blut. Wenn zu wenig Jod im Blut ist, wächst die Schilddrüse. Dabei bilden sich Knoten. Diese Knoten kann man nur operativ entfernen.
Um eine Schilddrüsenerkrankung zu diagnostizieren sind diese Schritte durchzuführen.
Neben Zysten kann die Schilddrüse kalte und warme Knoten, aber auch Kombinationen hiervon entwickeln. Diese heissen Knoten produzieren besonders viele Hormone, die kalten Knoten sind anfällig für krebsartige Veränderungen.
Zur Diagnose wird zunächst mit einer Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Auch wenn zahlreiche niedergelassene Ärzte dies machen würden, trägt das Netzwerk Schilddrüse zu einer Vereinheitlichung bei und ermöglicht es damit, Mißverständnisse und Fehler auszuschließen. Dieses Ultraschall-Bild zeigt eine gesunde, diese Bilder krankhaft veränderte Schilddrüsen. Die schwarzen Zonen zeigen Zysten. Allerdings dürfe man nicht vergessen, dass jeder Operierte Patient sein Leben lang Medikamente einnehmen müsse. Die Schilddrüsenhormone müssten ersetzt werden. Diese überwachende Begleitung führt wieder der Hausarzt durch. Die Kreiskliniken wollen keinem Hausarzt seinen Patienten wegnehmen!
Allerdings sollte es gar nicht erst zu Erkrankungen kommen. Die beste Vorbeugung wäre der Zusatz von Jod zu den Lebensmitteln. Sollte es doch zur Erkrankung kommen, könnten diese auch mit Medikamenten oder mit radioaktivem Jod behandelt werden. Um eine Operation kommen Patienten nicht herum, deren Schilddrüsen die diese Veränderungen aufweisen. Heute muss es nicht mehr zu solchen Veränderungen kommen bei denen der Kropf schon die Blutbahnen so abdrückt, dass diese nach außen sichtbar werden. Solche Fälle zu operieren ist schon Chefsache! Allerdings für ihn kein Problem.
Schilddrüsenoperationen werden unter Vollnarkose mit einem bogenförmigen Halsschnitt durchgeführt, dessen Länge von der schwere der Erkrankung abhängt. Während der Operation wird der Stimmbandnerv ständig überwacht, dessen Beschädigung zum Verlust der Sprechfähigkeit führen könnte. Das passiert aber äußerst selten.
Wichtig ist die Vorbeugung mit Jodid, dem jedoch das deutsche Lebensmittelgesetz entgegensteht. In der Schweiz, wo Jod dem Trinkwasser zugeführt wird, gibt es kaum Schilddrüsenprobleme. Die Vorsorge mit Jodid kostet 14 Euro pro Quartal, also 16 Cent am Tag. Nebenwirkungen sind keine bekannt – auch nicht bei Überversorgung.
Dr. Wolfgang Richter dankte allen, im Netzwerk Schilddrüse engagierten Ärzten und freute sich auf die Zusammenarbeit, die – wie er sagte – gelegentlich auch Spaß mache.
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Schulleiter OStD. Wolfgang Gaigl an der Berufsschule I eingeführt |
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Die Bilder glichen sich. Nur die Kleidung war der Jahreszeit angepaßt, als sich fast die selben Gäste im Foyer der Berufsschule 1 in Mühldorf einfanden, die vor einigen Monaten Schulleiter Reinhard Albert in den Ruhestand verabschiedeten. Diesmal hießen sie ihren neuen Schulleiter Oberstudiendirektor Wolfgang Gaigl willkommen. Sogar die Besetzung der Musikgruppe war mit Reinhard Albert an der Gitarre ähnlich.
So meinte auch stellvertretender Schulleiter Alfred Hubner, man könnte doch noch nicht ganz auf ihn verzichten. Dann begrüßte der die vielen Gäste, unter denen neben der Familie von Wolfgang Gaigl alle ehemaligen Schulleiter waren, die seit ihrer Gründung die Schule geleitet hatten. Die Geistlichkeit vertraten Stadtpfarrer Michael Ljubisic und Andreas Beneker. Die Ausbildungspartner vertrat Kreishandwerksmeister Sepp Eichner und eine Zahl Innungsobermeister. Schulamtsdirektor Peter Krell und Wolfgang Gaigls ehemaliger Chef Karl-Heinz Franz ergänzten die Gästeliste.
Ohne die Unterstützung seiner Lehrkräfte könnte kein Schulleiter erfolgreich arbeiten. Deshalb freute sich Alfred Hubner, das gesamte Lehrerkollegium begrüßen zu können.
Nach einem weiteren Musikstück trat der leitende Regierungsschuldirektor Michael Waidhauser ans Mikrophon. Er freute sich, Wolfgang Gaigl in sein neues Amt einführen zu dürfen. Dann stellte er sich die Frage, was es für ihn und die Mitarbeiter und Schüler der Berufsschule wohl bedeute, wenn er nun die wichtige und mächtige Position des Schulleiters übernehme. Zunächst definierte er die Begriffe Wichtigkeit und Macht eines Schulleiters. Bedenke man, wie lang Wolfgang Gaigl Schulleiter sein wird, dann könne man ermessen, wieviele Menschen ihn kennenlernen werden. Schüler und Eltern, alle Betriebsinhaber der Ausbildungsbetriebe, alle Würdenträger im Landkreis und Umgebung, im Landratsamt, in Regierung und Ministerium, es käme eine wirklich große Zahl zusammen. „Gaigl-Mühldorf“ wird bald sehr bekannt und damit wichtig werden. Macht hat jemand, der einem anderen einen Gefallen tun kann. Da biete sich ihm ein ganzes Arsenal von Möglichkeiten. (O-Ton ) Allerdings lägen hier auch die Schwierigkeiten. So viele Personen haben Wünsche und Erwartungen. Dabei werde oft vergessen, dass der Schulleiter nur ihm Rahmen seiner Richtlinien und Gesetze handeln kann. Würde er das aber nicht einhalten, bräche das System zusammen. Weil aber der gesetzliche Rahmen groß genug wäre betrachtete er dann die einzelnen Gruppen: (O-Ton) Die Schüler kämen nur, wenn es Schwierigkeiten gebe. Die Lehrkräfte erwarteten einen geregelten Ablauf und ein gutes Betriebsklima. Die Betriebe erwarteten eine gute Zusammenarbeit, gute Kommunikaiton und Verständnis für ihre Sorgen und Nöte. Der Landrat wünscht sich einen sparsamen Umgang mit den Haushaltsmitteln. Regierung und Kultusministerium nerven mit Aufrufen zu Wettbewerben und Statistiken. O-Ton (1:03:20:16 – Ich wünsche Herrn Gaigl....) Das wollte er gleich nutzen und auch eine Wunsch anbringen: (O-Ton Sein Wahlspruch sei.... ) Und nachdem er sich mit seiner Bewerbung gegen zahlreiche exzellente Konkurrenten durchgesetzt hatte, könne er schon heute sagen, man könne mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sich Herr Gaigl in der zweijährigen Probezeit bewähren wird. (O-Ton ) Abschließend zitierte er den Schulleiter und Gelehrten Rabanus Maurus: (1:06:27:00) Jeder Schüler sollte an dieser Schule wenigstens einmal am Tag herzlich lachen. Das wünschte er der Schule und Herrn Gaigl für seine Amtszeit.
Die Musiker der Berufsschule hatten sich etwas besonderes für ihren neuen Chef einfallen lassen. Landrat Georg Huber bewunderte Regierungsschuldirektor Michael Waidhauser für seinen Humor, mit dem er auch diesmal wieder für Heiterkeit gesorgt hatte, nachdem er schon bei der Verabschiedung Reinhard Alberts gezeigt hatte, dass Humor auch in Regierungsstellen kein Fremdwort ist.
Er betonte, er wäre stolz auf beide Berufsschulen im Landkreis Mühldorf. Besonders in Zeiten, in denen die Klagen über Schwächen und Mängel der Schulausbildung die Diskussion in der Öffentlichkeit dominiert. Dabei könne er hier beobachten, welch hervorragende Arbeit geleistet werde. Diese gute Ausbildung wäre auch ein Standortfaktor, der die Ansiedlung von Betrieben möglich mache. Dann warb er für den Ausbildungsweg über die Hauptschulen zur Berufsausbildung, die in Zukunft stärker in den Vordergrund treten und so unterstützt werde. Er denke, eine gute Berufsausbildung wäre allemal besser als ein schlechtes Abitur. Dabei wehre er sich gegen die Einteilung in die, die Abitur haben und die, die „nur“ die Hauptschule absolviert haben. Vielmehr könne jeder an seinem Platz mit der entsprechenden
Motivation das bestmögliche erreichen. Er freute sich darüber, Wolfgang Gaigl als neuen Schulleiter begrüßen zu dürfen und hieß ihn auch im Namen des Landkreises willkommen. Er sicherte ihm zu, wie bisher nach Kräften die Arbeit der Berufsschulen zu fördern. Er denke, er werde sich hier wohlfühlen. In Zeiten steigender Anforderungen an das Schulwesen und die Ausbildung stehe er großen Herausforderungen gegenüber. Keiner käme heute mehr darum herum, sich auf Globalisierung, Internationalisierung und Europäisierung einzustellen. In solchen Zeiten müssten die Schulen die bestmögliche Unterstützung geben. Die Berufsschule 1 wäre hierzu im Landkreis ein unverzichtbarer Baustein, für dessen Steuerung er Wolfgang Gaigl viel Erfolg wünschte. Auch für die Zusammenarbeit mit den Lehrkräften wünschte Landrat Georg Huber alles Gute.
Dann überreichte er Wolfgang Gaigls Gattin einen Strauß Blumen und dankte für die viele Zeit, die sie ihn wird entbehren müssen. Wolfgang Gaigl selbst nahm er bildlich unter den Schirm des Landkreises. Personalrat Michael Prepasser ging in seinem Grußwort einen weiten Weg bis zu einer koreanischen Zwangsheirat um dann festzustellen, dass womöglich 17 gemeinsame Jahre vor ihnen liegen würden. O-Ton – Er hatte zwei Blumensträuße vorbereitet, für Wolfgang Gaigls Gattin und für seine Tochter.
Schließlich trat Oberstudiendirektor Wolfgang Gaigl selbst ans Pult. Schon 1982 hatte er sich gewünscht, an die Berufsschule 1 in Mühldorf übernommen zu werden. Dies unterstrich er mit einem Besuch beim damaligen Schulleiter OstD. Aicher. Dieser Wunsch wurde ihm aber nicht erfüllt und so fand er sich 1986 als Lehrer an der Berufsschule in Dingolfing. 2004 wurde er dort zum stellvertretenden Schulleiter befördert um jetzt, 26 Jahre nach seinem ersten Besuch hierher als Schulleiter berufen worden zu sein. So freue er sich ganz besonders, dass gleich alle drei Vorgänger und sein letzter Chef der Feier beiwohnten.
Da das Schulwesen in den letzten Jahren besonders ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt wäre und das berufliche Schulwesen stürmische Zeiten hinter sich hätte, stelle er fest, die Berufsschule 1 ging gestärkt daraus hervor. Es wurde viel Geld in Umbaumaßnahmen und Ausstattung investiert und so der Standort gesichert. Die Schule ist für künftige Herausforderungen gerüstet, auch wenn auch weiterhin hohe Investitionen nötig wären, schon wegen des technischen Fortschritts. Er dankte Landrat Georg Huber für die bisherige Unterstützung hierbei und bat ihn, dieser Linie treu zu bleiben. Er wäre Mitte August regelrecht sprachlos gewesen, als ihm mitgeteilt wurde, dass er diese Stelle antreten werde. Die Überraschung wäre aber schnell großer Freude gewichen. So wäre er seit 15. September hier an der Schule und hätte schnell festgestellt, dass hier ein Team junger hoch engagierter Lehrkräfte sehr guten Unterricht bieten würden. Auch Verwaltungspersonal und Hausmeisterei hätte er als freundliche fleißige Bausteine kennengelernt, die wesentlichen Anteil am Funktionieren der Schule hätten. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schule trügen dazu bei, den Schülern Wissen und Können zu vermitteln und Herz und Character zu bilden. Zusammen mit dem hervorragenden Team könne er deshalb sein Amt zuversichtlich in Angriff nehmen. Auch der freundliche Empfang zeige ihm, dass sie bereit wären, die Schule gemeinsam zum Erfolg zu führen.
Abschließend dankte er allen, die zum Gelingen der Feierstunde beigetragen hätten. Besonders den Mitgliedern der Musik, die sogar eigene Texte geschrieben hätten, dankte er ganz besonders.
Dann lud er die Gäste zu einem Stehempfang, den die Schülerinnen der Hauswirtschaftsschule am beruflichen Bildungszentrum vorbereitet hatten. Die Gäste nutzten die Gelegenheit, sich ein Bild vom „Neuen“ zu machen.
Auch wir möchten OstD. Wolfgang Gaigl alles Gute wünschen und freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit der Berufsschule 1.
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Benefizveranstaltung zu Gunsten des Verbrechensopfer-Hilfevereins "Weisser Ring" |
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Das Autohaus Stettner in Ampfing hatte seinen Ausstellungsraum ausgeräumt und zum Veranstaltungssaal umfunktioniert. Die Werkstatt war abgetrennt und diente als Lounge für den Stehempfang. Mit etwa 60 Gästen hatte der Weisse Ring gerechnet, vierzig kamen trotz des enormen Angebots an Veranstaltungen am Samstag Abend. Es war ziemlich dunkel in dem Raum, weshalb auch unsere Bilder etwas dunkel sind.
Rita Stettner begrüßte die Gäste und besonders Weißer-Ring-Landkreisvorsitzende Birgit Heller.
Rita Stettner betonte, sie hätte dieses schwere aber schöne Ehrenamt übernommen, weil oft Kinder betroffen wären und es schön wäre, zu sehen, wie es Opfern durch die Betreuung langsam wieder besser ginge. Ein Lächeln oder eine Umarmung eines Opfers wären ihr schönster Dank und wert, durch so eine Veranstaltung unterstützt zu werden. Birgit Heller dankte dem Autohaus Stettner für die Nutzung der Räumlichkeiten und für die ganze Vorbereitung. Sie wäre von Anfang an von der Idee einer Benefizveranstaltung begeistert gewesen. Die Nachricht von der Freilassung Christian Klars hätte sie schockiert. Die ganze Diskussion über Gnade – Reue und so weiter interessiere sie nicht. Sie interessiere die Frage, wie es den Opfern ergehe. Sie schäme sich dafür, dass der Öffentlichkeit die Namen Buback und Ponto geläufig wären, keiner aber den Namen eines der getöteten Fahrer, Polizisten oder Leibwächters kenne. Ab Januar müssten sie nun damit rechnen, dem freigekommenen Christian Klar begegnen zu müssen, der pro Getötetem gerade mal 2 einhalb Jahre eingesessen hätte. Die Angehörigen der Opfer hätten ihre Familienmitglieder aber endgültig verloren: lebenslänglich!
Wenn sie dann mit Menschen konfrontiert werde, deren größtes Problem es ist, ob man eine zerbrochene Thermoskanne in den Restmüll entsorgen kann, dann frage sie sich, wie verschoben die Prioritäten der Gesellschaft bereits sind! Dann wünschte sie den Anwesenden einen unterhaltsamen Abend, gute Gespräche und sich selbst, dass der Weisse Ring im Gedächtnis bleibe.
Dann unterhielt die vierköpfige Mühldorfer Musikgruppe „Samt und Sonders“ mit bekannten und weniger bekannten Titeln. Die Geschichtenerzählerin Sigrid Reindl lockerte mit amüsanten Märchen und Geschichten auf, die sie unterhaltsam vortrug. Später verwöhnte Rita Stettner die Gäste mit einem selbst gemachten Buffet, das so reichhaltig und vielfältig war, dass sich die Gäste kaum davon losreißen konnten. Dazu gabs ein Gläschen Sekt mit und ohne!
Der Verbrechensopferhilfeverein „Der Weisse Ring“ informierte mit Broschüren und Zeitschriften.
Sollten Sie Opfer eines Verbrechens geworden sein oder sollten Sie Personen kennen, die Opfer von Verbrechen geworden sind, dann wenden Sie sich bitte an das Infotelefon unter 01803-343434. Sie werden dann an einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin des weissen Rings im Landkreis weitervermittelt.
Und wenn Sie die Arbeit des Weissen Rings unterstützen möchten: Hier haben wir das Spendenkonto für Sie eingeblendet. Der Weisse Ring freut sich über jede Spende.
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Die "Notinsel" soll bedrängten Kindern und Jugendlichen Zuflucht geben |
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Waldkraiburgs zweiter Bürgermeister Harald Jungbauer – von Beruf Jugendbeamter bei der Polizeiinspektion Waldkraiburg – eröffnete die Auftaktveranstaltung in der „Black Box“ im Haus der Kultur, zu der sich neben Geschäftsleuten Vertretern von Schulen und Kindergärten auch stellvertretende Landrätin Eva Köhr, und zahlreiche Stadträte eingefunden hatten. Die städtischen Gesellschaften waren durch Hermann Karosser und Markus Stern vertreten. Auch die Leiterin des Amts für Jugend und Familie beim Landratsamt Mühldorf – Elfriede Geisberger – war gekommen. Harald Jungbauer betonte, er unterstütze sowohl als zweiter Bürgermeister als auch als Jugendbeamter der Polizeiinspektion Waldkraiburg die Initiative „Notinsel“ und hoffte, dass sich viele Geschäftsleute an diesem Projekt beteiligen werden. Besonders vor Weihnachten häuften sich Spendenaktionen, deren Erträge Notleidenden in fernen Ländern zu Gute kämen. Dabei gäbe es vor der eigenen Haustür genug Jugendliche und Familien, die auf Hilfe angewiesen wären. Sie werden häufig allein gelassen und wüßten nicht, wie sie durchkommen könnten. Er selbst kennen einen Fall, in dem ein 10-jähriger von anderen bedrängt wurde, 5 Euro herauszurücken. Niemand konnte ihm helfen. Da lief er weg, wurde verfolgt und bat eine Verkäuferin in einem Geschäft um Hilfe. Der Junge war gerettet. So soll die „Notinsel“ einen Schutzschirm für Jugendliche einen Schutzschirm darstellen. (O-Ton: Nicht wegsehen... )
Das soziale Netzwerk in Stadt und Landkreis soll gestärkt werden. Dazu wäre ehrenamtliche Hilfe und privates Engagement nötig. Deshalb dankte er den Anwesenden für ihr Mitwirken.
Stadtmarketing-Geschäftsführer Markus Stern zeigte erst einen Werbespot der Notinsel. „Wo wir sind, bist Du sicher!“ Dies verdeutliche das Konzept der Notinsel, impliziere aber auch einen Zwiespalt: Während man Kindern einschärft, sie dürften nicht mit Fremden sprechen, ermuntere man sie hier, in einem Geschäft mit fremden zu sprechen. Eine „Notinsel“ signalisiere hier Vertrauen. Der Aufkleber an den Eingangstüren der Geschäfte signalisiere den Kindern also, sie können den Menschen in diesem Geschäft vertrauen, auch wenn sie sie nicht kennen. Außerdem biete die Diskussion über diese Theamtik in den Familien vielfältige Möglichkeiten wie etwa Gespräche über Gewalt und Gefahren im Alltag oder den Bau von eigenen Schutzstrategien. Außerdem signalisiere die Aktion die Solidarität von Politik, Wirtschaft, Schule und Bürgern gegen Gewalt und gegen die Gleichgültigkeit gegenüber Kindern.
Es wären alle aufgerufen, mitzumachen. Also auch Schulen, Kindergärten und die sozialen Einrichtungen.
Initiator der Aktion „Notinsel“ ist die Stiftung Hänsel und Gretel, die wiederum von Peter Maffay unterstützt wird. Weitere Städte oder Gemeinden können sich bei Markus Stern melden, der die Aktion Notinsel im Landkreis vertritt. Markus Stern erläuterte in der Folge die Bedingungen, die etwa Geschäftsinhaber erfüllen müssen, um an der Aktion teilnehmen zu können. Um die Aktion bekannt zu machen, präsentiert sich die Notinsel bundesweit mit den selben Materialien. So signalisiert dieser 20x20 cm große Aufkleber gut sichtbar an der Eingangstür jedes Geschäfts bundesweit gleich, dass Kinder und Jugendliche hier Zuflucht finden. Alle teilnehmenden Stellen erhalten eine Handlungsanweisung. Dort sind nebens Verhaltensanweisungen auch alle nötigen Telfonnummern und Adressen enthalten, die im Ernstfall weiterführende Hilfe bieten.
Außerdem wird die Aktion mit Handzetteln, Großflächenwerbung und einem Internetauftritt beworben. Willibald Engelmann stellte fest, er hätte herausgefunden, dass die Kinder schon Strategien für den Ernstfall hätten. Generell wäre es schade, dass so eine Aktion überhaupt nötig wäre. Trotzdem freue er sich, dass Waldkraiburg hier als erste Stadt im Landkreis mitmache. Er erklärte für die 60 Mitglieder seines Verbandes die volle Unterstützung. Er denke aber auch, der Erfolg hänge vor allem auch davon ab, dass den Schülern die Möglichkeit nahe gebracht wird, in den Geschäften Zuflucht zu finden, wenn sie sich in Not befänden.
Auch Dr. Holzapfel vom Gewerbeverband erklärte, die Mitglieder seines Verbandes würden mitmachen auch wenn seine Mitgliedsfirmen nicht so günstig lägen wie die Landengeschäfte. Trotzdem freuten sie sich, dabei zu sein. Stellvertretende Landrätin Eva Köhr dankte der Stadt Waldkraiburg und den Geschäftsleuten für ihr Mitmachen. Wenn sich der Landkreis vorgenommen hätte, ein familienfreundlicher Landkreis zu werden, dann wären solche Präventivmaßnahmen zum Schutz der Kinder ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel. Als Waldkraiburgerin freue sie sich, dass ihre Stadt die erste wäre, die an dieser Aktion teilneme und hoffte, dass noch weitere Kommunen im Landkreis nachziehen würden. Für unsere Kinder sollte uns nichts zu schade sein. Sie wünschte viel Erfolg und möglichst wenige Einsätze.
Alle teilnehmenden Geschäfte können die angebotenen Materialien bei Markus Stern anfordern. Gemeinden aus dem Landkreis können sich bei ihm melden und dann auch am Projekt „Notinsel“ teilnehmen.
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Weihnachtsbäume in Ampfinger Schaufenstern |
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Ampfing ist anders! In Ampfing beginnen die Geschäftsleute ihre Adventaktion mit einer Andacht in der Kirche. In Ampfing gibt’s keinen Weihnachtsmarkt und auch keinen Christkindlmarkt. Dort kommt weder der Weihnachtsmann noch der Nikolaus. Trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – ist Ampfing die blühende Gemeinde mitten im Landkreis. Ampfing zieht an!
So feierten die Ampfinger zusammen mit Dekan Roland Haimerl gleichzeitig den Beginn des neuen Kirchenjahres und die Eröffnung des diesjährigen Rundganges. Die Geschäfte zeigen heuer Weihnachtsbaumschmuck – traditionellen, modernen, exotischen, extravaganten und skurrilen. Wir haben die Gruppe auf dem Rundgang begleitet, der uns zu einem Teil der ausgestellten Weihnachtsbäume führte. Jedes Geschäft hat den Baum auch als Werbeträger für seine Waren benutzt – etwa mit Fahrradkettenrädern oder mit Schokoladenschmuck. In einer Bäckerei sind’s natürlich Plätzerl, die den Baum schmücken, der natürlich auch aus gebackenem besteht. Hier konkurriert der Baum, der mit geblasenen Zuckerkugeln geschmückt ist, mit echten Bäumen, kunstvoll geschnitten.
Groß und klein waren fasziniert von den kunstvoll geschmückten Bäumchen.
Hier ein Blick in die Geschichte: Traditionell mit Glaskugeln und Lametta oder Hobelscharten-Sterne zeigen Weihnachtsschmuck aus kargeren Zeiten. Eher zum Schmunzeln ist dieser Bären-Baumschmuck: Bärchen wohin man schaut.
Sehen Sie hier den Weihnachtsbaum? Nein? Man braucht schon Phantasie, um in dieser Konstruktion aus Skiern einen Weihnachtsbaum zu sehen. Aber – wem’s gefällt!
Hier dagegen die Fülle: Ein lustiger Weihnachtsbaum, ein traditioneller mit Äpfeln, Herbstblättern und Tannen- und Fichtenzapfen. Und dieser – sagen wir mal – Luxusbaum: Er ist geschmückt mit handgemachten Kugeln der Firma Krebs, die 1947 in Mühldorf gegründet wurde, dann aber nach Rosenheim abwanderte und heute der größte Produzent von Christbaumkugeln in Europa ist.
Etwas andere Weihnachtsbäume gibt’s auch in diesem Schaufenster. Traditionell dagegen dieser, gleich daneben.
Gehäkelter Baumschmuck findet sich in diesem Stoffgeschäft, einer mit Spielsachen dran in diesem Spielwarengeschäft. Sehen Sie hier den Baum? Die Regalböden bilden den Baum, die Ausstellung ist der Schmuck. Eine interessante Variante.
Auch die SPD nutzte ihren kleinen Schaukasten für einen Weihnachtsbaum. Den geschmückten Lorbeerbaum in diesem Geschäft ergänzt eine Weihnachtsgeschichte. Sie verleitet zum Lesen und lässt die Betrachter vor dem Schaufenster verweilen. Am Ende des schönen Spaziergangs lud die Gemeinde in den Sitzungssaal des Rathauses zu Glühwein und Stollen. Wir haben hier nicht alle Bäume gezeigt. Vielleicht machen Sie sich ja selbst auf und suchen die anderen. Ein Spaziergang, der sich lohnt.
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IHK Akademie: Die ersten Betriebswirte erhalten ihre Zeugnisse |
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Seit 27. Mai 2006 drückten diese jungen Leute bei der IHK in Mühldorf die Schulbank. Sie hatten ihre Ausbildung eigentlich schon abgeschlossen und arbeiteten in ihren Berufen, als sie das Angebot zur Weiterbildung annahmen. Bis zu 4.000 Euro blätterten sie auf den Tisch und tauschten das Sofa vor dem Fernseher mit dem Unterrichtsraum im Landratsamt. Bis auf eine Teilnehmerin, die ein Kind bekam, haben alle durchgehalten und auch bestanden, die damals angefangen haben. So konnte IHK Ausbildungsleiter Frank Hämmerlein den Absolventen zum Abschluss ihrer Ausbildung zum Betriebswirt (IHK) gratulieren. Nach Kursbeginn im Mai 2006 stellte „Teil A“ der Prüfung im Juli 2007 den ersten Meilenstein dar. Prüfung „Teil B“ fand im Juli 2008 statt. Seither hatten sie eine Projektarbeit zu schreiben und im Oktober ein Fachgespräch zur Projektarbeit zu absolvieren. Er lobte die Absolventen für ihr Engagement und ihren Fleiß. Die 700 Unterrichtsstunden hätten sicher nicht ausgereicht. Da hätten sie schon noch ordentlich selbst draufgelegt. Er wäre sehr stolz auf diese tolle Gruppe mit der er viele Höhen und Tiefen erlebt hätte. Er dankte Kursleiter Markus Langreiter, der aber nicht dabei sein konnte. Außerdem galt sein Dank Roswitha Schmalisch, die extra aus München gekommen war, um die Zeugnisse hier überreichen zu können. Abschließend galt sein Dank Landrat Georg Huber, der sie die ganze Zeit über unterstützt hatte. Landrat Georg Huber sicherte der IHK-Akademie die Nutzung der Räume im Landratsamt auch für die kommenden Jahre zu. Er erachte die IHK-Ausbildung gleichwertig mit einem Abschluss an einer Fachhochschule. Er würdigte die enorme Leistung, die die Absolventen erbracht hätten, die in ihrer freien Zeit bis aus Grafing bei München nach Mühldorf gekommen wären um hier zu lernen. Er könne das einschätzen, weil er selbst neben der Arbeit Kurse bei der IHK absolviert hätte. Er sprach den Absolventen Mut zu, jetzt nicht aufzuhören sich weiter zu bilden. Gerade die gegenwärtige Finanzkrise biete neue Herausforderungen und brauche junge, aktive, innovative und noch besser ausgebildete Fachleute, die nicht aufsteckten sondern sagten „Jetzt erst recht!“. So rief er sie auf, optimistisch in die Zukunft zu schauen und jede Gelegenheit zu nutzen. Er wünschte ihnen, nun adäquate Arbeitsplätze zu finden. Dazu wünschte er ihnen alles Gute und viel Erfolg.
Dann gratulierte Roswitha Schmalisch zu den Ergebnissen. Dann rief sie drei Absolventen zu sich: Tanja Friesenbichler, Peter Kirsch und Sylvia Berger
Von 126 Teilnehmern war Tanja Friesenbichler aus Neumarkt-St. Veit die Beste!!! Platz zwei von allen belegte Peter Kirsch aus Bad Reichenhall. Platz sieben belegte Sylvia Berger aus Heldenstein.
Landrat Huber gratulierte und Frank Hämmerlein hatte noch ein besonderes Geschenk.
Dann erhielten alle anderen ihre Zeugnisse: Andreas Braun aus Grafing bei München,
Jürgen Gartner aus Griesstätt, Lars Goldmann aus Töging, Michael Greimel aus St. Georgen, Nadine Hahn aus Burghausen und Stephan Mayer.
Frank Hämmerlein hatte für alle eine gelbe Rose und auch für Roswitha Schmalisch.
Weil Kurssprecher Markus Langreiter nicht teilnehmen konnte, übernahm Michael Greimel dessen Part: Er bedankte sich bei den IHK-Oberhäuptlingen und überreichte Frank Hämmerlein einen Geschenkkorb und Roswitha Schmalisch einen weihnachtlichen Blumenstrauß.
Dann stießen Ausbilder und Absolventen mit einem Glas Sekt an und genossen das Buffet. Später stürzten sie sich ins Mühldorfer Nachtleben, oder was sie eben so gefunden haben.
Wir gratulieren allen Absolventen und besonders Tanja Friesenbichler, Peter Kirsch und Sylvia Berger für ihre außerordentlichen Ergebnisse und wünschen für ihre Zukunft alles Gute.
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Bürgermeisterversammlung: Regierungspräsident Christoph Hillenbrandt wirbt fürs Breitbandnetz |
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13.12.08 |
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Derzeit sind im Foyer des Landratsamtes Aquarelle von Ingeborg Händel zu sehen. Hier ein kurzer Überblick. Dr. Karl Dürner musste ankündigen, dass bei der Wahl im Juli ein Vertreter eines Zweckverbandes nicht eingeladen worden war. Um aber alles korrekt zu haben, entschloss sich der Vorstand, die Wahl zu wiederholen. Dazu war der Justitiar des Bayerischen Gemeindetags aus München gekommen. Dann gab er sein und die Ämter seiner Stellvertreter zurück und führte in die Wahl ein. Die Anwesenden schlugen Dr. Karl Dürner zum ersten Vorsitzenden vor. In geheimer Wahl bestätigten ihn die Wahlberechtigten einstimmig. O-Ton „7:42:17 – doppelt hält besser“ Auch die weiteren Mitglieder des Vorstandes wählten die Anwesenden einstimmig wieder, so dass alles beim Alten blieb. Diesmal war aber ohne Fehler gewählt worden, so dass jetzt alles seine Richtigkeit hat. Später meinte Dr. Karl Dürner, der Gemeindetag wäre der Ansicht gewesen, man hätte diesen kleinen Fehler auch übergehen können. Das wollte er aber nicht und hätte deshalb selbst auf der Wiederholung bestanden.
Der alte und neue Vorsitzende Dr. Karl Dürner dankte für das umwerfende Wahlergebnis und versprach, in dem selben Sinn weiter zu arbeiten, wie der das bereits im Juli angekündigt hatte.
Dann stellte er die Überraschung des Tages vor: Oberbayerns Regierungspräsident Christoph Hillenbrandt war gekommen um für die Breitbandinitiative der Bayerischen Staatsregierung zu werben.
Zunächst gab Regierungspräsident Christoph Hillenbrandt einen kurzen Sachstandsbericht zu Autobahnausbau, Bau der Etylenpipeline und Bahnausbau. Zum Thema Fremdenverkehr stellte er fest, dass jährlich ca. 6 Millionen Euro an Fördermitteln in den Fremdenverkehr im Freistaat Bayern fließen würden – denkbar wenig. Weil der Fremdenverkehr aber einer der wichtigsten Wirtschaftszweige ist, müsse er gestärkt werden. Dieses Thema werde demnächst auch im Landkreis Mühldorf diskutiert werden müssen. Dann kam er zu seinem eigentlichen Anliegen:
Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel es zum Ziel mache, jedem Bürger binnen fünf Jahren einen Zugang zum Breitbandnetz zur Verfügung zu stellen, dann wäre das gut gebrüllt, ließe jedoch die Frage nach der Umsetzung offen.
Sein und das Engagement von Ministerpräsident Seehofer wären Zeichen dafür, noch vor einer Krise die Weichen stellen zu wollen.
Wenn dabei nun nach dem Staat gerufen werde, müsse er sagen, der Staat wäre damit überfordert. Der Staat setze hier auf den Wettbewerb der Regionen, und damit auf eine marktwirtschaftliche Lösung. In so eine Lösung dürfe und könne sich der Staat nicht einmischen – das wolle auch Brüssel nicht.
An dieser Situation könne weder ein Bürgermeister noch ein Landrat etwas ändern.
Allerdings wäre jede Gemeinde gefordert, den Bürgern die bestmögliche Versorgung bereitzustellen. Würden sie es nicht tun, liefen sie Gefahr zunächst ihre Gewerbebetriebe und später ihre Bürger zu verlieren – mit all den negativen Folgen. Die Entscheidung wird eben mit den Füßen getroffen.
Dann verglich er die Situation mit der vor 150 Jahren, als die Bürger auch in Eigeninitiative Feuerwehren, Wasserversorgungen und Straßen gebaut haben. Allerdings ginge es hier und heute nur um die Grundversorgung. Die zu gewährleisten ist Aufgabe jeder Gemeinde. Landrat Georg Huber pflichtete Regierungspräsident Christoph Hillenbrandt bei und stellte die Versorgung der Bürger auf die selbe Stufe mit dem Ausbau von Autobahn und Bahnstrecke. Wer denke, dass Menschen auf dem flachen Land wohnen wollten und nur in den Betrieben Zugang zum Internet haben werden, der hätte sich getäuscht. Es wäre sein großes Anliegen, DSL flächendeckend zur Verfügung zu stellen. Allerdings könne er als Landkreis ohne die Unterstützung der Gemeinden nichts machen.
Im weiteren stellte Bernhard Amler die Fördermöglichkeiten und Formalitäten vor, die die Gemeinden erfüllen müssen, um ans Breitbandnetz angeschlossen werden zu können. Dieser Vortrag war schon Gegenstand unseres Berichts über die Bürgermeisterversammlung im Herzoglichen Kasten in Neumarkt St. Veit vor wenigen Wochen. Deshalb wollen wir hier nicht näher darauf eingehen.
Abschließend warb Regierungspräsident Christoph Hillenbrandt nochmals dafür, in den Gemeinden Bedarfsanalysen mittels Fragebögen durchzuführen. Dies stieß bei einigen Bürgermeistern auf Widerstand, weil solche Bedarfsanalysen schon öfters durchgeführt worden waren und daraufhin nichts geschah. Die Bürger hätten kein Verständnis mehr für weitere solche Aktionen. Außerdem kritisierten die Bürgermeister, dass die verfügbaren Mittel viel zu gering wären. Wenn alle bayerischen Gemeinden die Mittel für die Planung anfordern würden, wären die 19 Millionen Euro bereits aufgebraucht. Für den Bau selbst stünde dann nichts mehr zur Verfügung.
Christoph Hillenbrandt mahnte aber, den Kopf nicht hängen zu lassen. Es wäre ein Investitionsprogramm der EU mit 130 Milliarden Euro in Vorbereitung, das dann Mittel für den Bau zur Verfügung stelle.
Er dankte für die angeregte Diskussion und verabschiedete sich mit den Worten: Vielen Dank – bei Ihnen ist die Stimmung gut – ich komme wieder!
Landrat Georg Huber dankte Regierungspräsident Christoph Hillenbrandt und wünschte ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes 2009.
Später stellte Landrat Georg Huber den Bürgermeistern den Kreishaushalt vor, der einige Tage vorher im Kreisausschuß beraten worden war. Zunächst gratulierte er aber Bürgermeister Michael Loher aus Kraiburg zum Geburtstag. Wir wollen hier nicht den gesamten Haushalt beschreiben. Es sei nur erwähnt, dass die Kreisumlage, also der Prozentsatz, den die Gemeinden von ihren Einnahmen an den Landkreis abführen müssen, von 54,45% auf 54% sinkt. Geplant sind Investitionen in Höhe von 1,8 Millionen Euro und Sanierungs- und Unterhaltsaufwendungen in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Zur Tilgung von Schulden wendet der Landkreis 2,5 Millionen Euro auf.
Die Bürgermeister ließen sich von den Fachbereichsleitern im Landratsamt genau erläutern, wie ihre jeweiligen Budgets verwendet werden.
Die letzte Sitzung in diesem Jahr endete spät am Nachmittag.
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Das Jugendparlament in Waldkraiburg: Vorstandswahl |
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Diese Jugendlichen bilden in den kommenden zwei Jahren das Jugendparlament in Waldkraiburg. Das Jugendparlament vertritt die jungen Leute in der Stadt und hat ein Mitspracherecht im Stadtrat. Dieses Mitspracherecht übt Jugend- und Familienreferentin Inge Schnabl für sie aus. Der scheidende Vorsitzende Christian Turba, der nicht mehr für den Vorsitz kandidierte, eröffnete die konstituierende Sitzung und dankte allen für die gute Zusammenarbeit in der zurückliegenden Periode. Bürgermeister Siegfried Klika betonte, die Stadt nähme das Jugendparlament als wichtiges Sprachrohr der Jugend in der Stadt sehr ernst. Deshalb hätte man diese Sitzung auch in den Sitzungssaal des Rathauses verlegt. Auch wenn Stadträte und Bürgermeister im Geist jung blieben, gäbe es in der heutigen schnellebigen Gesellschaft Entwicklungen, die an einem vorbeigehen oder die man nicht verstünde. Deshalb hätte man vor 13 Jahren überlegt, in welcher Form man die Jugend in die Stadtratsarbeit einbinden könnte. Es wären verschiedene Möglichkeiten diskutiert worden, man wäre aber schließlich übereingekommen, dass die Einrichtung eines Jugendparlaments die beste Lösung wäre. Das Jugendparlament entspreche Regeln. Das wäre richtig und führe auf die Gesellschaft hin, in der das genauso wäre. Er denke, das wäre eine richtige Entscheidung gewesen. Trotz anfänglicher Skepsis hätte man erkannt, dass das sehr aktive Jugendparlament ein fester Bestandteil des städtischen Lebens geworden wäre. Für das Erreichen dieses Ziels dankte er allen, die in der Vergangenheit dafür tätig waren: Allen voran Inge Schnabl und Charlotte Conrad, dann Kerstin Pfeiffer und Andreas Pawel.
Sie alle hätten als Bindeglied zwischen Verwaltung, Stadtrat und Jugendparlament als Moderatoren gewirkt. Er wünschte dem neuen Jugendparlament viel Freude, auch wenn Stadt und Stadtrat nicht immer alles werden umsetzen können, was das Jugendparlament für gut finden würde. Als anerkannte Mitglieder des Jugendparlaments müssten sie aber auch die Entscheidungen des Stadtrats in der jugendlichen Bevölkerung der Stadt vertreten. Es rege ihn zum Beispiel auf, wenn es immer wieder hieße, in Waldkraiburg wäre nichts los. Wenn man dann aufzähle, was alles geboten wäre, hieße es dann, es gebe eben keine Groß-Disco. Als ob alles an einer Groß-Disco hinge! Abschließend bat Bürgermeister Siegfried Klika mitzuhelfen am weiteren Ausbau zum Wohls der Stadt mitzuhelfen. Haus-der-Jugend-Leiter Georg Milly dankte den Jugendlichen für ihr Engagement und mahnte sie, immer im Bewußtsein zu handeln, dass sie alle Jugendlichen in Waldkraiburg vertreten würden – auch der etwas benachteiligten. Er sicherte die Nutzung des Hauses der Jugend auch weiterhin zu, wünschte sich aber auch eine gewisse Frustrationstoleranz gegenüber solchen, die ihnen nicht entsprechen würden. Abschließend wünschte er ihnen gute Ideen und gutes Gelingen bei der Umsetzung ihrer Vorhaben.
Dann führte Jugendreferentin Inge Schnabl in die Wahlformalitäten ein. Als ersten Vorsitzenden schlugen die Mitglieder Stephanie Conrad und Stefan Schissler vor. Sie stellten sich kurz vor: Stefanie Conrad ist seit 6 Jahren im JuPa. Stefan Schissler ist 22 und arbeitet in Aschau.
Dann teilte Charlotte Conrad die Stimmzettel aus. Gewählt war schnell und das Auszählteam verschwand.
Die erste Überraschung: Stimmengleichheit 10:10. Wiederholung der Wahl. Bürgermeister Siegfried Klika zählte schon mal nach. Und tatsächlich: wieder 10:10. Inge Schnabl schlug vor, die beiden Kandidaten gleichberechtigt als Team zum Vorstand zu machen und dafür auf den ersten Stellvertreter zu verzichten. Allerdings wollte man dann doch die Wahl noch einmal wiederholen. Also noch einmal. Diesmal hatte es geklappt: O-Ton: 1:18:55:00 Mit dem knappsten Ergebnis wurde Stephanie Conrad zur Vorsitzenden gewählt. Sie nahm die Wahl an.
Zum ersten Stellvertreter vorgeschlagen waren Stefan Schissler und Max Widmer. Gewählt wurde Stefan Schissler mit 11:9 Stimmen. Er nahm die Wahl an.
Zum zweiten Stellvertreter wählten die Mitglieder des Jugendparlaments Max Widmer. Auch er nahm die Wahl an.
Die nächsten Ämter wurden im Aklamationsverfahren durchgeführt, also mit Handzeichen. Schriftführer, stellvertretender Schriftführer, Schatzmeister und stellvertretender Schatzmeister aber auch Pressesprecher und stellvertretender Pressesprecher waren zu wählen. Obwohl die Wahlen geraume Zeit in Anspruch nahmen, blieben die Jugendlichen konzentriert bei der Sache. Schließlich schlug Inge Schnabl den scheidenden Vorsitzenden Christian Turba als Eventmanager vor. Er wurde einstimmig in dieses Amt gewählt. Nachdem auch sein Stellvertreter gewählt war, schloss Inge Schnabl die Wahlen ab und freute sich auf eine gute Zusammenarbeit. Schließlich wäre sie nicht umsonst die Jupa-Mama. Als neue Vorsitzende nahm schließlich Stephanie Conrad auf dem Stuhl des Bürgermeisters Platz. So sieht also der Vorstand des Jugendparlaments in den kommenden zwei Jahren aus. Die neue Vorsitzende Stephanie Conrad schloss die Sitzung und warb um die Zusammenarbeit aller Gremien. Sie versprach die Arbeit so fortzusetzen, wie sie in den zurückliegenden zwei Jahren gelaufen ist. Auch die Veranstaltungen sollen wieder so erfolgreich durchgeführt werden, wie das zuletzt war. Darauf freute sie sich.
Bürgermeister Siegfried Klika gratulierte allen gewählten und freute sich auf die gute Zusammenarbeit mit dem Jugendparlament.
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Südostbayernbahn und Österreichische Bundesbahnen stellen vor: Direkt nach Linz |
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Ausbaus der Strecke zum Haltepunkt für die Magistrale Paris – München – Budapest.
Einen ersten Vorgeschmack stellt die Eröffnung der ersten Direktverbindung von München über Simbach nach Linz dar, an der wir teilhaben konnten. Zunächst eine kleine Gruppe bestieg den Dieseltriebwagen vom Typ VT 628, den die SüdostBayernBahn blank geputzt und für diese Jungfernfahrt vorbereitet hatte.
Den Sonderzug nach Linz Hbf bestiegen Vertreter der deutschen Bahn, der Österreichischen Bundesbahnen, des Passagierbeirates und einige Bürgermeister, und Gemeinderäte von Anliegergemeinden. Die Stadt Mühldorf vertrat zweiter Bürgermeister Paul Schwarz. Mit etwa 10 Minuten Verspätung ging's los. Von Mühldorf über Töging nach Simbach – eine SOB-Standardstrecke. In Simbach warteten schon Lokführer und Zugbegleiterin der Österreichischen Bundesbahnen, die den SOB-Triebwagen hier übernahmen. In den zurückliegenden Monaten wurden sie geschult um den deutschen Zug fahren zu können. Noch immer sind die Bahnsysteme in Österreich und Deutschland verschieden. Deshalb hatte der Triebwagen für den Betrieb in Österreich speziell zugelassen werden müssen. Europa lässt grüßen!
Dann wechselte der Schlüssel für den Zug in die Hände des österreichischen Kollegen. Bevors losging musste der Bordcomputer einen Systemwechsel durchführen. Hier war bisher Schluss für den SOB-Zug. Nun ging’s Richtung Innbrücke und damit Richtung Grenze. Nächster Halt Braunau!
Grenzkontrollen gibt’s – Schengen sei Dank – schon lang nicht mehr.
Wie fühlt man sich denn nun als Fahrgast im eigenen Zug? (O-Ton) Während es weiter ging nach Ried im Innkreis, machten es sich die Premierengäste an Bord gemütlich. dass das leibliche Wohl nicht zu kurz kam, dafür hatten Hans Schaffer und sein Team schon vorgesorgt. Auch Bürgermeister Paul Schwarz genoß es, verwöhnt zu werden.
SOB-Chef Christoph Kraller stellte derweil die Highlights der Angebote der SOB vor.
Mit einem „großen Bahnhof“ wurde der Sonderzug in Ried im Innkreis empfangen. Die Signalbrücke war beflaggt und die Stadtkapelle spielte auf.
Ried’s Bürgermeister Ortig freute sich sehr, die neue Direktverbindung einweihen zu können, die für seine Stadt und seine Region eine wichtige Verbindung nach München und auch nach Linz darstellt. Er dankte sowohl Dr. Jürgen Dornbach, dem Geschäftsführer der DB RegioNetze wie Diplom-Ingenieur Robert Struger von den Österreichischen Bundesbahnen, die diese neue Verbindung möglich gemacht hätten. Aber auch Bundesrat Werner Stadler vom Land Oberösterreich galt sein Dank für die Finanzierung der neuen Verbindung. Dipl.-Ing. Robert Struger dankte für den schönen Empfang am Bahnhof Ried. Es hätte Jahre des Vorlaufs und zahlreicher Gespräche bedurft, um diese Verbindung möglich zu machen. Deshalb galt sein Dank dem Freistaat Bayern und dem Land Oberösterreich, die schließlich die Mittel aufgebracht hätten, diese Verbindung ins Leben zu rufen. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit der Südostbayernbahn, besonders Christoph Kraller und Wolfgang Jakob. Es wäre ein guter Zeitpunkt für die neue Zugverbindung. Am 1.1.09 wird Linz die Kulturhauptstadt Europas. Dieser Zug wäre geeignet, Besucher aus Bayern und dem Innviertel zu diesem europäischen Highlight zu bringen. Auch der Anschluss der Region an die Metropole München bringe große Vorteile. Die neue Zugverbindung soll dauerhaft für beide Seiten zu Erfolg werden. Deshalb wünschte er viel Erfolg und gute Akzeptanz bei den Passagieren. Bundesrat Werner Stadler, den Bürgermeister Ortig schon einmal auf drei Minuten Redezeit beschränkt hatte, meinte: Seit 40 Jahren bei den Österreichischen Bundesbahnen beschäftigt, wäre der Hinweis von Bürgermeister Ortig auf die 3 Minuten nicht nötig gewesen – begann Werner Stadler. Dann dankte er im Namen aller Innviertler für die Geduld in den jahrelangen Verhandlungen, die es schließlich möglich gemacht hätte, sie wieder mit den Freunden in Bayern zu verbinden. Schließlich drückte er seine Hoffnung aus, dass die Bürger die neuen Züge gut annehmen werden.
Dann taufte Bürgermeister Ortig den Dieseltriebwagen der Südostbayernbahn auf den Namen seiner Stadt. Und wie das auch in Mühldorf üblich wäre, mit einer drei-Liter-Flasche Weißbier – Rieder Weißbier!
Noch ein gemeinsames Bild, und dann setzte die Blaskapelle noch eins drauf! Die Freude war groß. Und natürlich musste die Zugtaufe noch gefeiert werden: in der Bahnhofsrestauration gabs erst einmal ein Bier und Häppchen. Die jungen Musiker ließen sich’s schmecken, aber auch die Honoratioren griffen fleißig zu. Dann verabschiedete die Balskapelle den Zug und es ging weiter Richtung Linz.
In Linz angekommen erwartete der stellvertretende Landeshauptmann Erich Haider die Premierengäste. Er wäre bei uns stellvertretender Ministerpräsident. Solche Bedeutung maß die Österreichische Politik der neuen Zugverbindung zu. SOB-Chef Christoph Kraller begrüßte ihn und stellte ihm die mitgereisten Ehrengäste vor. Wolfgang Jacob und Robert Struger mussten noch am Bahnsteig Pressevertretern Rede und Antwort stehen. Bürgermeister Paul Schwarz studierte derweil die Fahrpläne.
Dann staunten die Mitreisenden nicht schlecht über den Bahnhof in Linz, der eher einem Flughafen gleicht. Mit dem Bummelzug ging’s weiter zur Stadtrundfahrt. Allerdings nicht ohne, dass SOB-Technik-Chef gleich einmal klar gemacht hatte, wer da unterwegs war. Erster Stopp war das erst kürzlich eröffnete Wirtshaus „Josef“. In modernstem Ambiente begrüßte der stellvertretende Landeshauptmann Erich Haider die Premierengäste in der Europäischen Kulturhauptstadt 2009. Man wäre in einer sehr innovativen Stadt und im innovativsten Bundesland Österreichs angekommen, bezogen auf den öffentlichen Nahverkehr. Diese Strecke zu eröffnen, wäre eine richtige Entscheidung gewesen. Sie eröffne zum Beispiel den Mitarbeitern der bayerischen Firmen in Steyr ganz neue Möglichkeiten und wäre dort mit großem Beifall aufgenommen worden. (O-Ton – Jeder 3. BMW-Motor....) Weil die Verbindungen mit Bayern so eng wären, freue er sich sehr über diese neuen Möglichkeiten. Er dankte sehr allen, die zum Gelingen dieser neuen Bahnverbindung beigetragen haben. (O-Ton aus schweren Geburten .... wird) Oberösterreich wird auch weiterhin alles tun, um diese Beziehung auszuweiten und zu pflegen. Deshalb wäre er froh, dass die Deutsche Bahn nicht an die Börse gegangen ist. Die konsequente Antwort auf die Finanzkrise wäre der Ausbau des öffentlichen Verkehrs. In diesem Sinn dankte er nochmals und freute sich auf ein Widersehen (O-Ton .... Wien ned.!)
Linz‘ Tourismusdirektor Georg Steiner – selbst Bayer – stellte dann die Kulturhauptstadt Linz vor, die längst keine schmutzige Industriestadt mehr wäre. Das zeige schon der Bahnhof, den die Österreicher schon wieder zum schönsten Bahnhof Österreichs gewählt hätten. Dann stellte er das Programm für das Jahr 2009 vor, in dem Linz die Kulturhauptstadt Europas ist. Über das ganze Jahr verteilt wird es über 220 Projekte geben, die keine Langeweile aufkommen lassen und immer eine Reise nach Linz wert sind.
Dann genossen die Gäste Tata’s, der spanischen Leichtigkeit nachempfundene Imbisse. Weiger ging's, zum Infopunkt der Kulturhauptstadt am Hauptplatz, wo Kultur und Tourismus sich vereinen. Wieder gab’s eine Menge Informationen. Weiter ging’s vorbei an Österreichs größter Kathedrale, in der 20.000 Menschen Platz finden zur Konditorei Jindrak. Hier wurde die berühmte Linzer Torte erfunden. Natürlich gabs welche zum Probieren. Christoph Kraller und Wolfgang Jacob fing die Arbeit schon wieder ein.
Dann stand wohl erstmals auf der großen Anzeigetafel im Bahnhof in Linz: Abfahrt des SOB-Zuges nach Mühdlorf (Oberbayern)!
Nach knapp drei Stunden waren wir wieder zu Hause.
Übrigens: Die Fahrt nach Linz gibt’s ab 14. Dezember täglich schon ab 29 € pro Person. Die SOB hat ein Wochenendangebot mit Übernachtung in einem 4-Sterne-Hotel geschnürt. Das 2-Tage-Linz-Spezial gibt’s ab 76 Euro pro Person. Wir meinen: Wir sehen uns demnächst im Zug nach Linz!
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"Patchwork" - Ausstellung von Joseph Riedl im Haus der Kultur |
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Die Waldkraiburger Gruppe Vive la Cert eröffnete die Vernissage.
Kunstvereinsvorsitzender Gernot Sorgner war überrascht, wieviele Besucher er begrüßen konnte. Unter Ihnen neben stellvertretender Landrätin Eva Köhr und zweitem Bürgermeister Harald Jungbauer zahlreiche Waldkraiburger Stadträte.
Joseph Riedl - der den Waldkraiburgern eher als Wirt des „Chablis“ bekannt wäre - und seine Frau hätten viel gearbeitet um diese Ausstellung möglich zu machen.
Joe Riedl wäre ein ganz eigenartiger Typ, den er schon lang kenne. Schon in jungen Jahren hätte er begonnen mit Bleistift Portraits zu zeichnen. Erst später wäre er durch schwarz-weiß-Gemälde zur Farbe gekommen. So hätte er seinen Stil entwickelt. Dieser Weg gleiche dem akademischen Werdegang, wo man auch erst lang nur zeichne. Joe Riedl hätte alles selbst erarbeitet und selbst erlernt. Damit paßt auf ihn das Wort von Gustav Courbet, eines Vertreters des französischen Realismus: O-Ton „Nur eins hat Wert....ertrinken)
So wie ihm am Ende des Studiums die Professoren gesagt hätten, nun könnten sie machen, was ihnen ihre Kreativität diktiere, so wäre Joe Riedl von Anfang an diesen Weg gegangen. Diesen Entwicklungsweg zeigen die Werke dieser Ausstellung. Er erkenne vier Ebenen seines Schaffens: Die ersten Werke zeigen realistische Bilder. Dann folgen Impressionen, später die Improvisationen und schließlich das, was er Patchwork nennt. Dabei könne er eine sternförmige Entwicklung erkennen. Von einem Ausgangspunkt strebte er in eine Richtung, kam zurück um in eine andere Richtung fortzusetzen, von der er aber auch wieder zurückkam. Dies resultiere aus seiner Neugierde, ständig etwas neues anpacken zu wollen.
Dieses Verhalten ist das Schöne an der Malerei, ein Weg der nie endet.
Die Bilder im Hintergrund zeigten die erste Phase. Diese Bilder zeigten einerseits realistisch, was Joe Riedl sah, abstrahierten aber schon und drückten aus, was er zeigen wollte. Diese Bilder zeigten auch sein Gespür für die Anatomie.
Mit diesem Bild tritt er in die impressionistische Ebene ein. Er fängt damit an, seine Sichtweise zu malen. Das setzt sich in weiteren Bildern im rückwärtigen Teil der Ausstellung fort. In seinen jüngsten Werken nimmt er Teile und setzt sie gleich einem Puzzle oder einer Patchwork-Arbeit zu einem Bild zusammen. Damit entsteht wieder etwas Neues, etwas, das dem Zuschauer die Möglichkeit zur Interpretation lässt. Dies entwickelt er weiter bis nur noch Farbflächen zu erkennen sind. Zuletzt schafft er Ateilierbilder. Diese entstehen eher zufällig und resultieren meist aus dem Chaos im Atelier.
Gernot Sorgner ist sich sicher, Joe Riedl ist noch lang nicht am Ende seines Weges. Er wird einerseits immer auf seine früheren Techniken zurückgreifen, gleichzeitig aber immer wieder Neues ausprobieren und entdecken. Die gezeigten Bilder zeigen einerseits den Weg, den Joe Riedl schon gegangen ist, vielleicht auch den Weg, den er noch vor sich hat.
Die Ausstellung „Patchwork“ ist im Untergeschoß des Hauses der Kultur noch bis ... zu sehen.
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Heizen mit Hackschnitzeln? Besichtigung |
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Susanne Stiegler und Stephan Schninko hatten zu einer Besichtigungstour eingeladen. Ziel waren Hackschnitzelheizungen, die zeigen sollten, wie mit heimischem Holz und Holzresten Heizungsanlagen realisiert werden können, die technisch sicher und gleichzeitig wartungsarm laufen.
Erstes Ziel der Gruppe, zu der zahlreiche Bürgermeister, Gemeinderäte und Verwaltungsmitarbeiter gehörten, war die Hackschnitzelheizung in Mettenheim, die dort Schule, Turnhalle, Feuerwehrhaus, die alte Verwaltung und das Gemeindezentrum beheizt. Im Auftrag der betreibt Sepp Guggenberger die Anlage, die er vor sechs Jahren mit Unterstützung des Freistaates Bayern gebaut hatte. Die Gemeinde bezahlt nur die Wärme, hat aber weder mit Betrieb noch mit Wartung und Instandhaltung zu tun. Die Hackschnitzel, die aus den umliegenden Wäldern, aber auch von Sägewerken kommen, lagert er in diesem luftigen Gebäude ein. Zu Hachschnitzeln verarbeitet würden Baumwipfel, Rinde und Äste aber auch Sägewerksabfälle. Er türmt die nassen Hackschnitzel mit einem Radlader hoch auf und verdichtet sie so gleichzeitig. Zu Schimmelbildung kommt es nach seinen Worten nicht. Die 15% geringere Energieausbeute durch die Nässe in den Schnitzeln kann er bei den derzeitigen Preisen gut verkraften. Die verschiedenen Hölzer sind hier gut zu erkennen. Etwa einmal wöchentlich befüllt er mit dem Traktor den Zuführtrichter, aus dem die Förderschnecke die Hackschnitzel in den Kessel transportiert. Wichtig wäre nur, dass er ausschließlich Holz verbrenne und keine Verunreinigungen oder Abfälle dazwischen wären. Nur so könne man die Asche aus dem Ofen als Dünger auf die Felder ausbringen.
Am Heizkessel gut zu erkennen ist die gelbe Zuführschnecke, die die Hackschnitzel automatisch in die Feuerung des Kessels befördert. Diese Heizung besteht aus zwei Kesseln. Der Hackschnitzelheizkessel ist als Grundlastkessel ausgelegt und leistet 200 kW. Der danebenstehende Ölkessel leistet 450 kW und dient einerseits dazu Bedarfsspitzen abzufangen und andererseits dazu, die Versorgung der angeschlossenen Gebäude sicherzustellen. Nach Sepp Guggenbergers Worten war er aber in den zurückliegenden sechs Jahren kaum im Einsatz weil die Hackschnitzelheizung weitestgehend problemlos laufe. An die Heizung angeschlossen ist ein etwa 300 m langes Fernwärmenetz, das zwei redundante Pumpen aus einem Pufferspeicher heraus speisen. Sepp Guggenbergers gab die Investitionskosten 2002 mit etwa 350.000 Euro an. Damit verkauft er 300.000 Kilowattstunden Wärmeenergie im Jahr. Anders die Situation im Kloster Zangberg. Die beengten Platzverhältnisse und das denkmalgeschützte Ensemble hätten Rahmenbedingungen vorgegeben, die den Einbau der Hackschnitzelheizung erschwert hätten. So musste gegenüber dem Hackschnitzellager ein Gebäude ausgehöhlt werden um den LKWs die Anlieferung der Hackschnitzel erst zu ermöglichen. Auch hier sieht man am Dampf, dass diese direkt aus dem Wald kommen und naß sind. 96 Kubikmeter Hackschnitzel können hier gelagert werden.
Hier fallen die Hackschnitzel drei Meter in ein Silo und werden dort von eine Vorrichtung in den Hackschnitzelheizkessel befördert.
Stephan Schinko erläuterte, das Kloster hätte einen Wärmebedarf von 1,3 Megawattstunden pro Jahr. Dies würde mit einem 400 kW-Heizkessel und einem Pufferspeicher mit 26.000 Litern realisiert. Allerdings blieben hier die alten Heizungsanlagen erhalten, die bei Bedarf Spitzen abdecken und die Versorgung sicherstellen. Der dezentrale Aufbau der Anlage stellt eine Besonderheit dar.
Der Heizkessel war gerade erst in Betrieb gegangen und die Computer-Regelung noch nicht optimiert.
Links der Schacht, in dem die Hackschnitzel der Treppenrostfeuerung zugeführt werden. Trotzdem sind die Dimensionen erkennbar. Hier der Pufferspeicher mit den redundanten Pumpen, die das Fernwärmenetz speisen. Erfahrungen mit der neuen Heizung gibt es noch keine. Trotzdem nutzten die Besichtigungsteilnehmer die Gelegenheit, die Technik zu diskutieren und zu überlegen, ob sie sie in ihren Gemeinden auch einsetzen könnten.
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Die Bürgerversammlung in Neumarkt St. Veit: Lauter zufriedene Gesichter |
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19.12.08 |
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Während die Blaskapelle Neumarkt-St. Veit unterhielt, rührte ein sichtlich zufriedener Bürgermeister Erwin Baumgartner genüßlich seinen Tee. Anders als bei Bürgerversammlungen anderswo stimmten die zahlreichen Bürger, die in den Saal des Fruhmannhauses gekommen waren, erst einmal die Bayernhymne an.
Erst dann machte stülpte Bürgermeister Erwin Baumgartner die Ärmel hoch um den Zuhörern zu erzählen, was die Stadt in den zurückliegenden Monaten so alles gemacht hatte und was zur Realisierung ansteht. Zunächst begrüßte er neben Stadtpfarrer Franz Eisenmann auch Pfarrerin Anke Sänger, Altbürgermeister Rudi Berghammer, zahlreiche Stadt- und Kreisräte sowie die Mitglieder der Verwaltung.
Die sechseinhalb Jahre seiner Bürgermeisterschaft wären unheimlich schnell vergangen – begann Erwin Baumgartner. Weil vieles aus der Berichterstattung bekannt wäre, wollte er sich auf das Wesentliche konzentrieren. Neumarkt hatte am 30.Juni 2008 6.243 Einwohner, ein bisschen weniger als noch vor einem Jahr. Mit 61 Quadratkilometern Fläche wäre Neumarkt-St. Veit die größte Gemeinde im Landkreis Mühldorf. 73% davon wären landwirtschaftlich genutzt, 19% mit Wald bedeckt. Bebaut wären nur 3,9%. In Neumarkt gebe es 2.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, die in Neumarkt selbst 1169 Arbeitsplätze vorfänden. Ohne Arbeit wären nur 106 Personen. Dann berichtete Bürgermeister Erwin Baumgartner davon, dass 2005 der BeSchluss gefaßt worden war, den Flächennutzungsplan weiter zu entwickeln, der aus dem Jahr 1987 stammt. Weil die Fläche groß wäre und die Aufgabe bis weit in die Zukunft reiche, wäre dies eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Deshalb hätte die Stadt zwei Ingenieurbüros damit beauftragt Flächennutzungsplan und Landschaftsplan zu erarbeiten. Trotz Bedenken einiger Teile des Stadtrates wäre der Entwurfs-Plan so beschlossen worden. Jetzt könnten die Bürger dazu Stellung nehmen oder Verbesserungsvorschläge einbringen. Obwohl dies rechtlich kompliziert wäre, könne mit dem neuen Plan eine Verbesserung für die Bürger im Außenbereich erzielt werden. In den zurückliegenden Jahren wurde viel Geld in das Wasser- und das Abwassernetz investiert, auch 2008. Für den Anschluss der 21 Anwesen wandte die Stadt etwa eine halbe Million Euro auf.
Bürgermeister Erwin Baumgartners nächstes Thema war der Ausbau des Bahnhofsgebäudes. Nachdem die Stadt 1993 das Gebäude gekauft hätte, wären 2002 die ersten Verbesserungsmaßnahmen um den Bahnhof herum abgeschlossen worden. Dann wurden Außenfassade und Dach erneuert. Seit 2006 wird innen saniert. Im Januar sollten Toiletten und Warteraum fertiggestellt sein, der Rest Mitte des Jahres. Eine sinnvolle Nutzung werde sich dann finden. Die Unterführung der Bundesstraße 299 unter die Bahnstrecke nach Landshut. So sah’s früher aus, so schauts jetzt aus. An den Kosten von 1,13 Millionen Euro beteiligt sich die Stadt mit 14 bis 15.000 Euro. Es wäre die letzte Möglichkeit gewesen, Fördermittel vom Bund zu bekommen. Solche Maßnahmen finanziere der Bund jetzt nicht mehr. Erwin Baumgartner bedankte sich bei den Neumarktern für das Ertragen der Behinderungen während der Bauzeit. Er freue sich sehr darüber, dass es gelungen wäre, dieses Projekt in dieser Form zu realisieren. Kreisverkehr und Spange wären schon seit Mitte 2006 unter Verkehr. Leider wäre es noch immer nicht gelungen, den Schwerverkehr wirkungsvoll davon abzuhalten, in den Stadtplatz einzufahren. Er maß billigen, für LKW ungeeigneten Navigationsgeräten die Schuld dafür zu, die den Fahrern vorgaukelten sie müssten durch den Stadtplatz fahren, weil die Bundesstraße so verlaufe. Jede Woche könne man mindestens einen LKW in einem der Stadttore hängen sehen.
Der bislang ungesicherte Bahnübergang in Hörbering wird im Frühjahr endlich saniert und gesichert werden. Das sicherte ihm SOB-Technik-Chef Christian Kubasch zu.
Dann kam Bürgermeister Baumgartner zum letzten Großprojekt, der Umgehungsstraße. Trotz Beschlusses des Stadtrates hätte es zahlreiche Rückschläge gegeben. Zum Beispiel wäre das Projekt 2003 aus dem Vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes herausgefallen. Dann wäre allerhand passiert und sie hätten Erfolg gehabt und die Umfahrung wäre am 1. Juli 2004 wieder in den Vordringlichen Bedarf aufgenommen worden. Bürgermeister Baumgartner bedankte sich bei allen, die daran beteiligt waren. Dann hätte es zwei Klagen gegen den PlanfeststellungsbeSchluss gegeben. Beide wurden aber vom Verwaltungsgericht abgewiesen. Fast jeden Tag wäre er in dieser Sache aktiv gewesen und hätte sich bei allen Entscheidern ständig in Erinnerung gehalten. Schließlich hätte er am 2. Dezember die Mitteilung erhalten, dass der deutsche Bundestag im Rahmen des Konjunkturprogramms die Finanzierung genehmigt hätte. So könne im Frühjahr 2009 der Spatenstich durchgeführt werden.
Damit hätte er alle drei seiner größten Wahlversprechen aus dem Wahlkampf 2002 realisieren können. Viele hätten dazu geholfen und natürlich gebe es auch viele Väter für diese Erfolge. So danke er dem SPD-Bundestagsabgeordneten aus Augsburg, Heinz Paula, der 2004 den Antrag gestellt hätte, die Umfahrung wieder in den vordringlichen Bedarf aufzunehmen. dass die Finanzierung genehmigt worden wäre, verdanke er dem SPD-Bundestagsabgeordneten Ewald Schurer. Und zuletzt Mühldorfs Bürgermeister Günther Knoblauch, der ihn alle seine Verbindungen hatte nutzen lassen. Jetzt wäre der Spaten geputzt und der Straßenbauanzug bereitgestellt.
Zahlreiche kleinere Straßen baue die Stadt in eigener Regie, vorwiegend Zufahrten zu abgelegeneren Anwesen und kleineren Ortsteilen. 2008 wären aber keine gebaut worden. Erst für 2009 stünden wieder solche Vorhaben an. Die Mittel dafür wären im Haushalt angesetzt. Der Radwegebau wäre dagegen das Sorgenkind. Beim Grundkauf für den Radweg nach Hörbering finde er bei den Eigentümern kein Gehör und auch Richtung Furth müsste mit dem Wasserwirtschaftsamt ein Projekt verwirklicht werden. Für beide Wege gebe es eine Machbarkeitsstudie.
Auch wenn ihm vorgeworfen werde, er zeige hier zu wenig Einsatz, könne er versichern, er bleibe dran.
Nächstes Thema „Schule“: Seit dem Schuljahr 2007/2008 bietet die Schule die Offene Ganztagsbetreuung. Diese nehmen derzeit 20 Kinder von Montag bis Donnerstag in Anspruch. Die Stadt hätte den Antrag gestellt, die Schule zur Regionalschule zu machen, also einen Realschulzweig dazuzubekommen. Im Januar wird eine Schulsozialarbeiterin ihren Dienst in der Schule aufnehmen.
Bei der diesjährigen Schülerehrung konnten sehr viele Schüler geehrt werden, deren Zeugnisschnitt unter 1,5 lag – ein schöner Erfolg für die Neumarkter Jugend.
Die Toiletten der Grundschule oder die Garderoben der Hauptschule aber auch die Energiekosten der Schulgebäude erfordern eine Komplettsanierung. Ab 2010 hätte die Stadt eine Million Euro eingestellt um dann diese Sanierung in Angriff nehmen zu können. Leider ging es nicht schneller, es stünden zu viele Projekte zur Realisierung an, man müsse eben Prioritäten setzen. Der Kindergarten erfreue sich einer steigenden Zahl von Kindern. Allerding wären die Geburtenraten rückläufig, so dass man gut aufgestellt wäre. Der Kinderhort wäre erst im Frühjahr 2008 eingeweiht worden und biete viel Platz. Nun stünde eine Kinderkrippe an. Hier wolle man – mit Blick auf die bestehenden Räumlichkeiten und die rückläufige Geburtenrate - nicht voreilig handeln.
Die Bücherei im Herzoglichen Kasten umfasse 20.000 Medien und werde mit über 40.000 Entleihungen sehr gut angenommen. Mit zwei kostenlosen Internetcomputern und einem reichen Veranstaltungsprogramm wäre der Herzogliche Kasten ein Erfolg der vielen ehrenamtlichen Helfer. Ihnen galt sein herzlicher Dank. Bei den sieben freiwilligen Feuerwehren wären fast 300 Feuerwehrleute dabei. Ihnen dankte er besonders, weil ohne ihre ehrenamtliche Tätigkeit der Brandschutz nicht zu finanzieren wäre. Allerdings wären 7 Feuerwehrhäuser und 15 Fahrzeuge auch ein ziemlicher Aufwand. So hätte die Feuerwehr in Hörbering vor Kurzem ein neues Fahrzeug und eine Garage beschafft und dabei so viel Eigenleistung erbracht, dass sie mit 30.000 Euro ausgekommen wären.
2010 soll das weit über 30 Jahre alte Fahrzeug der Feuerwehr Feichten ersetzt werden. Das neue Fahrzeug, das knapp 70.000 Euro kosten wird, kann schon 2009 bestellt werden und wird dann 2010 in Dienst gestellt.
Die sehr erfolgreichen Kartfahrer haben am Wertstoffhof ein neues Trainingsgelände gefunden. Dafür wurde die Asphaltdecke erweitert. Nach anfänglichen Problemen mit Zufahrt und Ausfahrt wurde nun eine Lösung gefunden, die Anfang der nächsten Gartensaison die Schwierigkeiten beheben wird. Allerdings appellierte Bürgermeister Baumgartner an die Bürger, nicht schon ungeduldig eine halbe Stunde vor Öffnung des Wertstoffhofes die Straßen zu blockieren.
Für eine Verbesserung des Sportheims der Fußballer wären Grundstücksflächen angekauft worden. Inzwischen gebe es einen Entwurf für einen Neubau, dessen Realisierung aber der TSV erst noch finanzieren müsse. Die Stadt werde die üblichen 20% der Baukosten beisteuern.
Seit Jahren gebe es im Oktober einen Mitteilungs- und Vorschlagszettel, der die Bürgerversammlung vorbereiten soll. Dieses Jahr waren sehr wenige Vorschläge oder Beschwerden eingegangen. Die darin enthaltenen Punkte wären aber von keiner großen Bedeutung und größtenteils schon bearbeitet worden.
Das Mitteilungsblatt der Stadt gebe es seit 1987 und erscheine jetzt monatlich. Jetzt erhält es ein neues Logo, das auch für alle anderen Schriftstücke der Stadt verwendet werden wird.
Dann dankte er den 29 Paten, die in der Stadt ehrenamtlich mithelfen, die Stadt zu pflegen oder sauber zu halten. Als Dank für dieses Engagement lädt er sie einmal im Jahr zu einem gemeinsamen Abendessen ein. Wer mitmachen möchte, könne sich gern melden. (O-Ton MH – Gelächter)
Er dankte den ehrenamtlichen Helfern, die das Schulmuseum im 2. Obergeschoß des Schlosses Adlstein. Das Museum werde immer besser angenommen und sogar von zahlreichen Schulklassen besucht. Dann trug Stadtkämmerer Lothar Witte den Haushalt der Stadt vor, den wir hier aber nicht in allen Details wiedergeben wollen. Neumarkt rangiere in der Steuerkraft unter den 31 Gemeinden des Landkreises Mühldorf an 27. Stelle. Es wäre auffällig, dass alle Gemeinden im nord-östlichen Bereich des Landkreises im hinteren Bereich dieser Rangliste lägen. Auf viele Positionen im Haushalt hätte die Stadt keinen Einfluß. Sie könne weder die Einnahmen noch die Kreisumlage steuern, die immerhin fast 2,2 Millionen Euro ausmache, bei einem Gesamthaushalt von knapp 10 Millionen Euro eine erhebliche Summe. Allerdings könne man die Auswirkungen der Finanzkrise und eventuelle Änderungen der Steuergesetzgebung nach der Bundestagswahl im kommenden Jahr kaum abschätzen. Auch weiterhin bleibt die Stadt dem Weg des Schuldenabbaus treu. Er wäre überzeugt, dass Neumarkt dank einer soliden Haushaltsführung die Wirtschaftskrise recht unbeschadet überstehen werde.
Abschließend erinnerte Bürgermeister Erwin Baumgartner an die Kommunalwahl und bedankte sich für seine Wiederwahl mit über 90% der Stimmen. Auch wenn manche Bemerkungen im Wahlkampf schmerzten, müsse er sie doch überwinden. Kürzlich erhielt er einen Geburtstagswunsch, der ihn sehr freute. Im Stadtrat hätte die UWG nun die absolute Mehrheit. Diese wollten sie aber nicht zum einseitigen Vorteil nutzen. Andererseits könnte er verstehen, wenn andere Fraktionen aus einer gesicherten Minderheit heraus nun alles forderten, weil sie ohnehin wüßten, dass es nicht zu finanzieren wäre. Und neue Schulden sind mit ihm nicht drin. Wohin das führe, könne man an der Situation des Landkreises sehen, der einer der höchst verschuldeten in Bayern wäre.
Schließlich wies Bürgermeister Baumgartner auf die Internetpräsentation der Stadt hin, die neuerdings auch einen Veranstaltungskalender enthalte.
Beim angedachten Bürgerbüro des Landratsamtes gibt es noch Diskussionsbedarf. Einerseits hätte Neumarkt andere technische Vorstellungen und andererseits biete die Stadt viele der angedachten Leistungen des Bürgerbüros schon heute jeden Tag an und nicht nur an ausgewählten Tagen der Woche. Einzig die Energiesprechstunden und die Bauberatung vor Ort würde er begrüßen. Die Übernahme der Kosten müsse aber noch vom Finanzausschuß diskutiert werden.
Die Stadt wäre der neuen Freiwilligenagentur im Landkreis beigetreten, obwohl während der Diskussion im Finanzausschuß nicht alle Zweifel ausgeräumt worden waren.
Die Städtepartnerschaft mit Caneva wäre sehr glücklich. Hier werde viel gearbeitet und es gebe viele Veranstaltungen, wie das Weinfest des Q. E. D. vor einigen Wochen. Es wäre zwar anstrengend, für einen kleinen Neujahrsgruß 500 km nach Italien zu fahren, aber das müsse die Freundschaft halt eben wert sein.
Auf die Vorwürfe in den Gazetten, er mache zu wenig um Gewerbe anzusiedeln, ging er nun ein. Er wäre vorher aber gar nicht gefragt worden, deshalb denke er, das wäre schlicht schlechter Stil. Schließlich fasste er zusammen: (O-Ton) Er schloss mit einem Zitat von Harry S. Truman:
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MdB Stephan Mayers 10. Zukunftsforum: Zu Gast US-Generalkonsul Eric Nelson |
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Zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens mussten diesmal wegen des Christkindlmarktes in Altötting in einen anderen Saal des Hotels ausweichen. Dort waren die Lichtverhältnisse leider nicht gerade optimal. MdB Stephan Mayer musste Landrat Erwin Schneider entschuldigen, konnte aber Bezirksrat Frank Springer und Altöttings Bürgermeister Herbert Hofauer begrüßen. Generalkonsul Eric Nelson wäre seit drei Jahren der ranghöchste Vertreter der Vereinigten Staaten im Freistaat Bayern. Weil auf Generalkonsuln nach jeweils zwei Jahren ein anderer Tätigkeitsort warte, werde er in einem Jahr nach Pakistan versetzt. Vor diesem Hintergrund dankte er Eric Nelson dafür, dass er den ganzen Tag im Wahlkreis verbracht hatte, angefangen am Ruperti-Gymnasium in Mühldorf über das König Kalmann-Gymnasium in Altötting und dann noch bei Wacker in Burghausen. Nach einem Empfang im Rathaus in Altötting wäre er nun hier und nehme Stellung zu den kürzlichen Irritationen im Verhältnis zu den vereinigten Staaten. Dabei wolle er klar betonen, dass das Verhältnis zu den USA gut und stabil ist. Die USA wären immer treu an der Seite der Bundesrepublik gestanden und hätten immer den Rücken gestärkt, wenn das nötig gewesen wäre. Stephan Mayer erinnerte an die Aufbauhilfe nach dem zweiten Weltkrieg, wo die US-Streitkräfte nicht als Besetzer aufgetreten wären sondern als Helfer.
Auch bei der Wiedervereinigung hätten die USA Deutschland ohne zögern und zaudern unterstützt. So ein freundschaftliches Verhältnis müsse es auch ertragen, wenn man sich gelegentlich unangenehme Dinge sagen müsse. dass das Verhältnis zu den USA dies aushalte, das zeigte sich zuletzt. Und wenn er in einem Jahr nach Pakistan wechsle, dann hoffte Stephan Mayer, dass er Bayern immer in angenehmer Erinnerung behalten werde. Generalkonsul Eric Nelson erinnerte zunächst daran, dass er Stephan Mayer erst im Juli in Washington kennengelernt hätte. Im Gespräch hätten sie festgestellt, dass er unsere Region bisher nicht kennengelernt hätte. Da wäre er vor Ablauf seiner Zeit in Bayern gerade noch rechtzeitig hierher gekommen.
(O-Ton: Die CSU hat ja bekanntlich Bayern erfunden! ) Dazu gratulierte er den anwesenden Erfindern. Wenn in Altötting das Herz Bayerns schlage, hätten das auch die Wittelsbacher erkannt und ließen ihre Herzen in der Gnadenkapelle bestatten. An Tradition mangle es hier also gewiß nicht! So wären auch Tradition und Fortschritt das Motto der CSU in Altötting. So wäre das Zukunftsforum der CSU eine O-Ton „gmahte Wiesn“
Der amerikanische Schriftsteller John Steinbach meinte über die Zukunft: (O-Ton 10:50:18)
So solle man die Zukunft aktiv gestalten, eine Aussage, die er umgehend in Frage stellte. Man könne das nur, wenn man daran glaube, wo man hier in Altötting ganz richtig wäre.
Derzeit lebe man in einer Zeit des Umbruchs. Die Wahlen in den USA und in Bayern wären historisch bedeutsam. Die Bürger der USA könnten auf das Ergebnis stolz sein. Er zitierte Präsident Bush mit den Worten, der neu gewählte Präsident dessen Werdegang der Triumpf der amerikanischen Geschichte wäre, die auf harter Arbeit, Optimismus und Glauben gründen würde. (O-Ton: 12:57:00: Die Finanzkrise hätt’s ned unbeingt brauchd!) Sie treffe die Menschen in den USA und in Bayern gleichermaßen und wäre noch nicht am Ende. Allerdings zeige sie, wie eng verbunden die Wirtschaften sind. Er plädierte – wie die Vertreter der G20-Länder - für das Festhalten an der Freihandelspolitik. Nur so könnten Arbeitsplätze geschaffen und Fortschritt erzielt werden. Und weil derzeit alles anders wäre, zitierte er Karl Valentin mit den Worten, dass die Zukunft früher viel besser war. In dieser Situation brächte er ein Quantum Trost! Es gäbe eine feste Größe, auf die man auch in Zukunft bauen könnte: die deutsch-amerikanische Partnerschaft und hier besonders von der bayerisch-amerikanischen Partnerschaft. Die Geschichte hätte gezeigt, dass die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und Deutschland zu den wichtigsten in der Welt zählten. Sie stünden für eine mündige bilaterale Partnerschaft. Wenn Europa und die USA die größte Wirtschaftsregion der Welt wären, dann wäre die bayerische Wirtschaft der Schrittmacher. So wären die USA Bayerns wichtigster Handelspartner. 22% aller deutschen Exporte in die USA kämen aus Bayern.
Die stabilen wirtschaftlichen Beziehungen bildeten nach Ansicht des ehemaligen amerikanischen Botschafters in den USA das deutsch-amerikanische Verhältnis viel mehr als Politik, Diplomatie oder sogar Sicherheitsfragen.
Und gegen die Krise helfe immer ein Gang nach Altötting. Es könne also gar nichts passieren.
Er hätte zwar keine Zauberformel gegen die Krise, er hätte aber ein wettbewerbsfähiges Produkt: Die bayerisch-amerikanische Wirtschaftspartnerschaft. Beide Volkswirtschaften wären robust und treibende Kräfte im Weltwirtschaftswachstum. So beschäftigten amerikanische Unternehmen in Deutschland fast 800.000 Arbeitnehmer, amerikanische Unternehmen hätten ihre Investitionen in Deutschland seit der Wiedervereinigung vervierfacht! (wieso nur?????? – was hat ihnen Kohl versprochen????? – Turbokapitalismus?????) Im selben Zeitraum haben deutsche Unternehmen ihr Engagement in den USA versiebenfacht. (O-Ton: „Und wie sieht’s in Bayern aus??...) Amerikanische Unternehmen hätten in Bayern über 6 Milliarden Euro vorwiegend in Hochtechnologieunternehmen investiert. Bill Gates sehe Bayern als das High-Tech-Mekka Europas. (O-Ton: Eigentlich müsste es heissen ... )
Gemeinsamen Forschungsprojekten komme hier große Bedeutung zu. So forschten Universitäten in Bayern und Kalifornien gemeinsam im Bereich der Biowissenschaften, der Umwelttechnologie und der Kommunikationstechnologie. Diese Zusammenarbeit soll auf Georgia und Florida ausgeweitet werden.
Darüber hinaus gibt es einen lebhaften Austausch. 1,5 Millionen Emails täglich oder 1,4 Millionen Touristen jährlich zeugten davon.
Auch wenn Barak Obama sein Präsidentenamt erst am 20. Januar antritt, wären die USA schon ein einer sehr aktiven Umbruchsphase. Der angekündigte reibungslose Übergang setze ein beruhigendes Signal.
Auch wenn vom neuen Präsidenten schnellstmögliche Lösungen erwartet werden, müsse er sagen (O-Ton: Der neue ist kein Santa Clause! ) Es ehre die USA, dass vom neuen Präsidenten so viel erwartet werde. Schließlich hätte er schon Anfang 2007 die Welt aufhorchen lassen, als er ihr zurief: (O-Ton: Your Future is our future, and our moment is now ) Dabei hätte er schon in seiner Rede nach dem Wahlsieg festgestellt, dass es der Wall-Street nicht gut gehen könne, wenn es den Bürgern nicht gut gehe. Er hätte aber auch betont, dass der Weg aus der Krise lang und beschwerlich werde. Sein Konjunkturprogramm beinhaltet etwa die Verbesserung von Infrastruktur und Bildungseinrichtungen, die Streichung von Steuervorteilen für Firmen, die ihre Arbeitsplätze ins Ausland verlagern.
Wie wichtig er die Außenpolitik nehme, zeige die Benennung von Hillary Clinton als Außenministerin. Er will auch die Bürger besser in politische Entscheidungsprozesse einbinden. Dazu beabsichtigt Barak Obama Bürgerversammlungen einzuführen und die neuen Medien einzubeziehen, die er schon im Wahlkampf sehr effektiv für sich eingesetzt hatte. Sie haben für ihn eine ganz besondere Bedeutung. So will Barak Obama künftig seine wöchentliche Ansprache an die Nation als Internet-Fernsehen aussenden.
Damit ist er weltweit zu sehen und so die internationale Zusammenarbeit verstärken.
Weil die Situation in Afghanistan für Europa besondere Bedeutung hätte, beabsichtige Präsident Obama, die Nato-Verbündeten dort die führende Rolle zu übernehmen. Die USA wollten sich mehr auf die wirtschaftliche Entwicklung Afghanistans konzentrieren.
Auch wenn Europa das nicht sehe, könnten sich die Anstrengungen der USA in der Klimapolitik durchaus sehen lassen. Mit Investitionen von 67 Milliarden Dollar in CO2-arme Technologieen wären die CO2-Emisisonen von 2000 bis 2006 um 3% gesenkt worden. Damit stünden sie an zweiter Stelle hinter Frankreich. Die USA wollen bis 2025 25% des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen erzeugen. Dies zu erreichen, lädt Barak Obama alle Anbieter und Länder zur Kooperation ein. Nur gemeinsam könnte man die Krisen der Zeit meistern. (O-Ton: Wer? Wenn nicht wir, wann, wenn nicht jetzt)
Dann dankte er MdB Stephan Mayer, dessen Motto wäre „nicht meckern, sondern machen“. „O-Ton: In Amerika sagen wir so: Yes, we can!)
Stephan Mayers Foren bieten die Möglichkeit zur Diskussion. Die meisten Fragen an Generalkonsul Eric Nelson drehten sich um die gegenwärtige Krise. Eric Nelson versuchte die Fragen zu beantworten, die aber teilweise sehr spezielles Fachwissen erfordert hätten.
Schließlich meldete sich Bezirksrat Frank Springer zu Wort, dem die Diskussion in die falsche Richtung ging. Er meinte, es hätte schon viele Krisen gegeben und sie wären alle durch gemeinsame Anstrengungen überwunden worden. So müsse man auch jetzt den Weg gemeinsam gehen, aus Fehlern lernen und die Zukunft aktiv gestalten. So dankte er für die optimistische und positive Darstellung der Situation. MdB Stephan Mayer dankte Generalkonsul Eric Nelson für die heitere und aufmunternde Art, wie er das Verhältnis beschrieben hätte. Es wäre oftmals gut, wenn in Deutschland wenigstens ein bisschen von dem amerikanischen Denken Einzug halten würde. Das wäre bestimmt nicht schlecht für uns Deutsche.
Dann bedankte er sich für den gemeinsamen Tag im Wahlkreis und überreichte ein Präsent. Generalkonsul Eric Nelson revanchierte sich mit einem Bildband über die USA.
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Die "Freien Mühldorfer" eröffnen als erste ein "Bürgerbüro" |
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Zugegeben, etwas abseits liegt es schon, das neue Bürgerbüro der Freien Mühldorfer. Dafür suggeriert es mit der Adresse „Katharinenplatz 35-27“ eine mächtige Zentrale. Kommt man näher, deutet nur ein großer Aufkleber auf dem Briefkasten darauf hin, dass sich hinter dieser Tür das Bürgerbüro der Freien Mühldorfer verbirgt.
Zur Eröffnung fanden sich viele Mitglieder der Freien Mühldorfer aber auch zahlreiche Interessierte ein. Sogar Mitglieder der anderen Stadtratsfraktionen ließen es sich nicht nehmen, dabei zu sein, wenn in Mühldorf erstmals eine, im Stadtrat vertretene politische Partei ein Bürgerbüro eröffnet. Einzig die UWG enthielt sich. In den beiden kleinen Räumen des Bürgerbüros entstand so großes Gedränge, was uns die Arbeit nicht leicht machte.
Die Freien Mühldorf haben seit der Kommunalwahl einen Verein gegründet und Ursula Huber zur Vorsitzenden gewählt. Sie eröffnete das Büro mit einer Ansprache in Versform: (O-Ton)
Für die Stadtratsfraktion sprach Franz Essl: (O-Ton) dass man nun das Bürgerbüro eröffnen könne, wäre dem Einsatz der Vereinsmitglieder zu verdanken. Es wäre noch keine Prachtvilla. Die bekomme man erst, wenn man nach der Wahl 2014 den Bürgermeister stelle – meinte Franz Essl. Er freute sich ganz besonders über die Teilnahme der Stadtratskollegen der anderen Fraktionen. O-Ton: Mir wern dann Anträge stellen.... bis kann hergehen) Man wolle gute Zusammenarbeit auch mit der Verwaltung und mit dem ersten Bürgermeister pflegen, den man sicher des öfteren brauchen werde. Er denke nicht, dass es hier Probleme oder Querelen geben werde. (O-Ton wir werden einfach ein Rundumpaket anbieten...) Dabei wären ihnen die Neubürger besonders wichtig. Dann erinnterte er an die Anfänge der Freien Mühldorfer, die vor gar nicht langer Zeit aus einem Gedankenspiel entstanden wären und in kürzester Zeit so viel erreicht hätten. Kulturreferent und SPD-Fraktionsmitglied Rainer Schratt, der schon immer freundschaftliche Kontakte mit den Mitgliedern der Fraktion der freien Mühldorfer pflegte, gratulierte zur Eröffnung des Bürgerbüros und wünschte sich, dass das Büro den Bürgern zu Gute komme. Damit sie sich in der politischen Arbeit nicht mit Schmutz bekleckerten, hatte er ein Geschenk für die Vorsitzende Ursula Huber mitgebracht:
Das Bürgerbüro ist jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat von 18 bis 20 Uhr besetzt. Es steht allen Bürgern offen.
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"pERSPEKTIVwECHSEl" des Vereins "Gemeinsam Mensch" ausgezeichnet |
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Mit dem Projekt Perspektivwechsel war der Verein „Gemeinsam Mensch“ diesmal an der Grundschule in Mößling. Dort stellten sich die Behinderten den Schülerinnen und Schülern der vierten Klasse erst einmal vor. Sie erklärten, woher ihre Behinderungen kämen, wie sich diese zeigten und wie sie trotz ihrer Behinderungen ihren Alltag bewältigten. Die Kinder waren von ihren Lehrkräften gut vorbereitet worden und hörten aufmerksam zu. Da ging es dann etwa in Henriette Pascoe’s Vortrag darum, dass sie nur ein sehr eingeschränktes Sehfeld hat. Die Kinder konnten das nachvollziehen, in dem sie ihre Daumen verfolgten, obwohl ihr Blick weiter geradeaus gerichtet war. Um ihre Scheu zu verlieren, waren die Kinder aufgefordert, Fragen zu stellen und mit zu machen. Das gelang.
Zu diesem Perspektivwechsel war Breschkai Ferhad angereist. Sie ist beim Berliner „Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt“ zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Das Bündnis hatte den Verein Gemeinsam Mensch für das Projekt Perspektivwechsel ausgezeichnet. Besonders gewürdigt wurde das Projekt, weil es ein ideenreiches und wirkungsvolles Beispiel zivilen Engagements wäre. Der Preis ist verbunden mit einem Geldpreis von 2000 Euro. Sie überreichte die Urkunde.
Später teilte sich die Gruppe und durchlief sogenannte Module. Da konnten die Kinder selbst ausprobieren, wie es ist, mit dem Blindenstock Hindernisse oder verschiedene Beläge eines Weges zu ertasten, oder welche Hilfsmittel Blinden das Spielen von Mensch-ärgere-Dich-nicht möglich machen. Das geht nur mit dem Würfel für Blinde! In einem anderen Modul übten die Schülerinnen und Schüler den Umgang mit dem Rollstuhl. Dazu hatte Franz Donaubauer seinen Parcour mit Hindernissen aufgebaut. Es zeigte sich schnell, dass es einige Gschicklichkeit und Kraft erfordert, Rampen, Wippen und Bordsteinkanten zu überwinden. In einem weiteren Modul ging's um Behinderungen an Händen und Armen. Einen Apfel zu schälen, den man kaum festhalten, weil etwa der Handschuh den Daumen behindert, kann ist keine leichte Aufgabe. Sogar den Pullover auszuziehen ist mit so einer Behinderung ein schwieriges Unterfangen.
Ein Gummiband simulierte Muskelschwäche und machte es den Kindern schwer, sich an den Kopf zu fassen oder sogar einen Apfel vom Tisch zu nehmen.
Anita Donaubauer gab Tipps und beantwortete geduldig die Fragen der Kinder. MdB Stephan Mayer ließ sich von Franz Donaubauer und Breschkai Ferhad erklären, welche Fortschritte der Verein gemacht hatte. Die Kinder zeigten ihm, was sie gelernt hatten. Anita Donaubauer stellte das Projekt Perspektivwechsel vor, das zwischenzeitlich an mehr als 300 Schulen durchgeführt worden ist. In zusammenarbeit mit dem Sozialministerium konnte so zahlreichen Schülern die besondere Situation Behinderter nahegebracht werden. Derzeit liegen Anfragen auch von Lehrkräften und Mitarbeitern des Gesundheitsministeriums vor, die einen Perspektivwechsel erleben wollten. An verschiedenen Fachhochschulen widmeten sich drei Diplomarbeiten diesem Thema. Diese Arbeiten hätten gezeigt, dass die Schüler sicherer werden im Umgang mit Menschen mit Behinderungen. Die größten Verbesserungen stellten sie an Hauptschulen fest, die einen hohen Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund haben. So wären: (O-Ton 9:04:00 – 72% der Schüler....). dass der Bedarf vorhanden ist, zeige diese Zahl. (O-Ton: 2009 haben wir Anfragen von 37 Schulen!) Anita Donaubauer bedankte sich bei den Mühldorfern, ohne deren Unterstützung nie so weit gekommen wären.
Tags darauf führte der Verein einen Perspektivwechsel an einem Kindergarten der Kreisstadt durch. Hier nahmen Vorschulkinder teil. Sie reagierten naturgemäß anders als die viert-Klässler der Grundschule. Sie verfolgten die Vorträge von Anita Donaubauer und Henriette Pascoe mit großen Augen und großer Neugierde. Auch sie waren gefordert, das Blickfeld auszumessen, indem sie ihre Daumen verfolgten. Dann ging's auch hier in die Module. Natürlich konnten die kleinen keine Rollstühle über Hindernisse schieben. So beschränkte sich dieses Modul auf die Fragen, wie Seppi.... seinen Alltag bewältigt, wie er etwa in die Badewanne kommt oder wo er arbeitet und was er dort macht. Seppi ... erzählte, er bräuchte halt Hilfe, oder Hilfsmittel wie etwa einen Kran um ins Bett oder aus dem Bett zu kommen. Die Kinder verfolgten ihn mit großen Augen. Im Modul mit den Behinderungen an Händen und Armen ging's diesmal darum, einen Schnürsenkel in ein Lochholz zu fädeln, oder mit Gummibändern die Arme nach unten gehalten, Gegenstände vom Tisch zu nehmen. Es ist schon schwer, eine Mandarine zu schälen, wenn man sie nicht richtig zu fassen bekommt. Auch das Malen ist kaum möglich und gelingt den Kleinen auch kaum.
Der Perspektivwechsel war für die kleinen eine ganz neue Erfahrung, die sonst hier in ihrer Spielecke mit Puppen die heile Welt spielen dürfen.
Im letzten Modul konnten sie ausprobieren, wie sich Menschen mit Sehbehinderung fühlen, die einen Weg mit unterschiedlichen Belägen oder sogar Hindernissen vor sich haben. Auch die Hilfsmittel für Menschen mit Sehbehinderung wurden den Kindern vorgestellt.
Was für die Kinder eine Erfahrung für einen Tag war, eben ein Perspektivwechsel, ist für Menschen mit Behinderung Alltag. Es wäre gut, wenn jeder einmal diesen Perspektivwechsel erleben könnte. Dann könnten Hemmschwellen abgebaut, Verständnis geweckt und ein befreiter Umgang untereinander zur Normalität werden.
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Ein bisschen die "Gute alte Zeit": Adventszauber in Ampfing |
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Der Adventszauber ist anders, so wie Ampfing anders ist. Hier gibt es sie noch, die Stände mit den selbst gestrickten Mützen und Schals, den selbst gebastelten Krippen und selbst geschnitzten Krippenfiguren. Anderswo sind solche Buden längst abgelöst durch den Volksfestwagen mit Magenbrot und gebrannten Mandeln oder dem Verkaufsstand eines Innenausstatters. Sogar Schnee gab’s, wenn auch nur ganz wenig. Er war gleich neben dem Stand mit den heissen Maroni.
In Ampfing wurde noch gestickt, gestrickt und gehäkelt. So gehörten die Socken mit den doppelten Fersen genau so dazu, wie die Puppengewänder.
Für die Kleinen hatte der „Nuntius Pacelli“-Kindergarten ein beheiztes Zelt aufgestellt und dort die Möglichkeit geboten selbst zu Schere und Kleber zu greifen und zu basteln und zu malen.
Und pünktlich zur Eröffnung begann es zu schneien, gerade als Bürgermeister Ottmar Wimmer und Dekan Roland Haimerl den Bläsern lauschten. Bürgermeister Ottmar Wimmer freute sich sehr, so viele Gäste zur Eröffnung begrüßen zu dürfen. Es zeige, dass sich die Leute in Ampfings guter Stube wohl fühlten. Der Adventszauber soll die Bürger einstimmen auf die Adventszeit. Deshalb freue er sich, dass Dekan Roland Haimerl jedes Jahr den Advent mit einer Andacht eröffnet. Das zeige, dass in Ampfing noch so etwas herrsche, wie die gute alte Zeit, wo Kirche, Gemeinde und Jugend einfach zusammengehörten. Er wünschte allen vier vergnügte Tage und mahnte, nicht zu vergessen, dass es bei allem um das Fest der Geburt Jesu Christi geht. Dekan Roland Haimerl meinte, er freue sich auch jedes Jahr auf den Adventszauber, der jedes Jahr ein bisschen von dem weihnachtlichen Glanz schon in die Vorweihnachtszeit bringe. Er freute sich auch, dass die Ampfinger auch beim Adventszauber zusammenstehen würden. Das zeige sich an den Buden. Man merke eben O-Ton: Bei uns hoitn d Leid zsamm! Und das wäre etwas, was den Geist Jesu Christi in die Welt brächte. So wünschte er allen Budenbetreibern und allen Besuchern viel Freude und eine gesegnete Adventszeit. (O-Ton: Gottes Segen für Euch alle)
Nachdem die Bläser ein weiteres Stück zu Gehör gebracht hatten, kam es, das Ampfinger Engerl. Sie freute sich beim Anblick des bunten glitzernden Marktplatzes, hatte aber auch nachdenkliche Worte für die Besucher. (O-Ton) Dann gab’s Lebkuchen für die Kinder und alle, die welche wollten.
Dann ging’s mit der himmlischen Ponykutsche weiter – vermutlich zum nächsten Adventszauber!
Die Chorgemeinschaft Ampfing und viele andere Gruppen unterhielten während der nächsten vier Tage und ließen den Ampfinger Adventszauber zu einem kaum vergleichbaren Ereignis werden.
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Zum Jahreswechsel: MdB Stephan Mayer |
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Zum Jahreswechsel: Landrat Georg Huber |
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Zum Jahreswechsel: Bürgermeister Günther Knoblauch |
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Zum Jahreswechsel: Bürgermeister Siegfried Klika |
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Zum Jahreswechsel: Bürgermeister Erwin Baumgartner |
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Das Landratsamt in Mühldorf hat eine neue Internetseite |
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Der Kulturschupp'n spielt: "Und des am Heiligen Abend" |
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