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Der Ball der Stadt Waldkraiburg: Keiner schafft den Bullen! |
18:20 |
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23.01.15 |
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Seit die Stadtbälle in Waldkraiburg unter einem Thema stehen, geben sich die Organisatoren sehr viel Mühe, die Ballbesucher mit passenden Attraktionen zu überraschen. So empfing diesmal eine Koppel entlang des Roten Teppichs die Ballgäste.
Der führte zu einer Westernsiedlung in der Bürgermeister Robert Pötzsch mit Gattin Marion und Kulturamtschef Peter Hegwein zusammen mit Bardamen die Gäste begrüßten.
So kam auch Moderator Norbert Meindl und dritte Bürgermeisterin Inge Schnabl.
IGW-Vorsitzender Ulli Maier hatte seinen Colt vergessen und konnte deshalb nicht zurückschießen!
Die Bardamen sorgten schon während des Sektempfangs für Wild-West-Laune und ein Motiv für die Fotografen.
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Der große Saal war natürlich bis auf den letzten Platz besetzt. Die Karten waren schon im Dezember innerhalb einer Stunde verkauft. Nur Flanierkarten hätte es noch einige gegeben, also solche ohne Sitzplatz.
Die Garde der Faschingsgesellschaft Waldburgia eröffnete das Unterhaltungsprogramm mit einem kurzen Auftritt.
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So etwas hatten die Ballgäste noch nicht erlebt: Ein echtes Pferd mitten auf der Tanzfläche im eleganten großen Saal. Lassokünstler Leo Holzknecht aus Pullman-City zeigte, was man mit so einem Stück Seil alles anstellen kann. Der „Trick-Roper“ war 2004 Weltmeister in dieser Disziplin und ist nebenbei noch Pferdetrainer.
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Dann war Norbert Meindl wohl Joe Holzknecht zu frech geworden: Er hatte ihn an den Marterpfahl gefesselt. Nur einer konnte ihn befreien: Bürgermeister Robert Pötzsch. Der ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, Norbert Meindl an der Leine zu behalten. (O-Ton „an der langen Leine“)
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Robert Pötzsch freute sich über die neu gewonnene Kontrolle hier im Haus. Er freute sich über das reiche Faschingsleben in Waldkraiburg, das eine Woche vorher mit dem Inthronisationsball der Waldburgia begonnen hatte. (O-Ton Ich bin begeistert)
Damit wünschte den Gästen einen unterhaltsamen Abend.
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Norbert Meindl hatte dann viele Gäste zu begrüßen, unter anderem MdB Stephan Mayer, MdL Günther Knoblauch, Altbürgermeister Siegfried Klika, zahlreiche Stadträte, Mühldorfs Bürgermeisterin Marianne Zollner, Vertreter der Sparkasse, der Kreiskliniken und viele viele mehr. Er freute sich besonders über die Jay Houser Band, die schon so lang den Stadtball bespielt, dass er sich nicht an die Anfänge erinnern konnte.
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Bürgermeister Robert Pötzsch und Gattin Marion eröffneten den Ball gekonnt und elegant mit einem Walzer.
Sie blieben nicht lang allein...
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Zweiter Bürgermeister Richard Fischer, A-H-H-B-Vorsitzender Willi Engelmann, MdL Günther Knoblauch und viele mehr schlossen sich an.
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Da die Flaniergäste gleich dazu kommen konnten wurde es schnell eng auf der Tanzfläche.
Während es Altbürgermeister Siegfried Klika mit Gattin Helga langsam angehen ließen, machte sich draußen die Garde der Waldburgia bereit für ihren großen Auftritt.
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Mit der Garde der Faschingsgesellschaft Waldburgia zog ihr Hofstaat ein.
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Prinzessin Julia I. und Prinz Manuel II. mit ihrem Prinzenwalzer. Sie hatten sich dem Motto des Balls angepaßt, auch wenn der Tanz eher klassisch war.
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Norbert Meindl stellte den „Pötzsch-Dollar“ vor, mit dem man später die zusätzlichen Attraktionen nutzen konnte: das Bull-Riding, das Gold-Waschen oder einen Steckbreif anfertigen lassen. Da der Euro zuletzt gegen den Dollar ins Wackeln geraten war, hatten sie sich überlegt, den Wert anzupassen, das aber schnell wieder verworfen. Man wollte ja so viel Geld wie möglich für den Kinderhilfsverein Sterntaler sammeln....
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Die Gardemädels holten die Gäste auf die Tanzfläche und Norbert Meindl verkündete (O-Ton Alles Walzer!)
-- Da schloss sich dann auch Mühldorfs Bürgermeisterin Marianne Zollner an.
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Die besondere Attraktion des Abends war aber das Bullenreiten in der Black-Box.
Wie man Altbürgermeister Siegfried Klika kennt, nutzt er alles, was Nervenkitzel verspricht. So war er der erste, der versuchte, sich so lang wie möglich auf dem Bullen zu halten.
Na ja - der erste Versuch war Lernen.
Der zweite schon besser.
Die Zuschauer forderten eine Zugabe! Die dauerte aber nicht lang.
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Ob’s zweiter Bürgermeister Richard Fischer besser macht? Nach zwei Versuchen war Schluss.
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Als sich herumgesprochen hatte, was hier geboten ist, füllten sich die Ränge und die Stimmung kochte. Besonders Als Andreas Miecke zeigte, wie man sich etwas länger halten kann. Vielleicht haben Musiklehrer einen besseren Gleichgewichtssinn? 29 Sekunden.
Anton Sterr hielt sich vornehm zurück.
Viele probierten es.
Und keiner blieb oben!
Da nützte aller Kampf nichts.
Auch nicht Markus Duchacz, der seinen Fotoapparat kurz weggelegt hatte.
Danach zeigten die Analysen wie’s vielleicht besser gegangen wäre.
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Ob Eva Köhr beim Goldwaschen den städtischen Haushalt aufbessern helfen konnte, wissen wir nicht. Oder Charlotte Konrad und Tochter Stephanie.
Siegfried Klika hatte damit ja nichts mehr zu tun.
Jedenfalls zählten sie später die Nuggets um die Sieger zu ermitteln.
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Inzwischen luden die „Two-Timers“ mit Westernklängen in den kleinen Saal ein.
Norbert Meindl freute sich auf den nächsten Auftritt: Die Bardamen von „Dixie Dynamite“ mit dem CanCan.
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Norbert Meindl hatte dann gefunden, was Sylvia Plankl, die Chefin der Truppe gleich montierte.... (Ein Strumpfband )
Sylvia Plankl machte Norbert Meindl fast die Funktion des Moderators streitig und erklärte ausführlich wie und warum sie sich dem „Vintage Dance“ widmen...
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Die Internationale Deutsche Meisterin im „Line-Dance“ Christl Stein-Köpf leitete die Ballgäste zu diesem amerikanischen Tanz an. Für europäisch geprägte Ballgäste ist das schon ungewöhnlich: Tanzen ohne Anfassen....
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Da bevorzugten Leonhard und Gabi Schleich schon lieber die traditionelle Art.
Und Kraiburgs Bürgermeister Dr. Herbert Heiml auch.
Und die vielen anderen auch.
Natürlich darf Helene Fischer auf keinem Ball fehlen: Atemlos waren danach Annemarie Deschler und Charlotte Konrad sicher auch! (Haben sich ordentlich aufgeführt!)
Pfarrer Martin Garmaier verhalf Isabella Meindl zum Tanzvergnügen.
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Das Showprogramm der Waldburgia erzählte die Geschichte von Banditen, die natürlich von den Guten besiegt werden.
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Prinz und Prinzessin mit ihrem Showtanz.
Prinz Manuel brauchte zwischendurch einen Schluck aus der Whiskey-Bottle.
-- Mit ihrem Ausmarsch schloss die Waldburgia ihre Showeinlage ab.
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Im kleinen Saal versuchten die „TwoTimer“ mit Countrymusik die Gäste für den LineDance zu begeistern.
Gleichzeitig war Hochbetrieb an der Kasse, wo die Gäste ihre Euros in Pötzsch-Dollar tauschen konnten um danach den Bullen zu zähmen oder eben Gold zu waschen.
Dirk Raida kaufte gleich eine ganze Hand voll.
Und auch unser Benjamin ließ sich diesen Spaß nicht nehmen.
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In der Black Box flog einer nach dem anderen vom Bullen.
Da half auch die kurze Hose nur wenig. Wo steht denn der Rekord? (O-Ton)
Bis oben hin standen die Möchte-Gern-Cowboys Schlange.
Max Kammermeier machte da keine Ausnahme. (O-Ton)
Vielleicht wär‘s besser mit einer gscheid’n Lederhosen? (O-Ton)
Dann versuchte sich eine Dame....
Das wollen wir hier aber dezent verschweigen....
Stadtmarketing-Chefin Laura Pauli und Katharina Angne konnten kaum hinschauen!
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Auch Peter Hegwein ging‘s nicht besser. Auch wenn er sich lang halten konnte: 28 Sekunden.
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Als kleine Erinnerung an Udo Jürgens spielte die Jay Houser Band „Griechischer Wein“
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Die Gäste genossen die ungezwungene Atmosphäre, den Platz auf der Tanzfläche und die gute Musik und legten eine Runde nach der anderen aufs Parkett. Die eine langsamer, die andere schneller. So lang bis die Stimmung hoch kochte.
Da wurde es dann auch Altbürgermeister Siegfried Klika warm.
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Um Mitternacht: Die Siegerehrung: Die meisten Nuggets wusch Petra Köhr aus dem Sand. Sie erhielt dafür einen Cowboy-Hut und einen Flasche Champagner.
Fürs Bullenreiten gabs zwei Preise: Die beste BullenreiterIN war Andrea Langstein, die sich 29 Sekunden oben halten konnte. Auch sie erhielt Cowboyhut und Champagner.
Der erfolgreichste Bullenreiter war mit 49 Sekunden Alexander Einböck. Er ist Waldkraiburgs bester Reiter, wie Norbert Meindl meinte.
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Es war schon nach Mitternacht als die Indianer den Saal einnahmen.
Mit originalgetreuen Kostümen zeigte die tschechische Gruppe Kriegstänze...
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Da wurde es den CSU-Stadträten ganz schön heiß!
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Nach dem Ausmarsch der Indianer gehörte die Tanzfläche für den Rest des Abends den Ballgästen, die ausgelassen noch bis spät feierten.
Es war den Organisatoren einmal mehr gelungen, den eleganten Stadtball durch Faschingselemente zu bereichern und mit Attraktionen zu ergänzen. Der besondere Höhepunkt war sicher das Bullenreiten, das in so manchem gestandenen Kommunalpolitiker oder Wirtschaftskapitän das Kind im Manne geweckt hat. Recht hatte Bürgermeister Robert Pötzsch, als er meinte. Hier stimmt einfach die Mischung!
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Neujahrsempfang von IGW und IVM mit Finanzminister
Dr. Markus Söder |
18:30 |
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380 Anmeldungen waren Rekord und sicher dem Gast zu verdanken: Bayerns Finanzminister Dr. Markus Söder.
Bis er ankam unterhielt Zitherrausch die Gäste, die sich viel zu erzählen hatten, mit flotter Musik.
Es gibt ja nicht sooo viele Gelegenheiten, an denen sich die Mühldorfer und die Waldkraiburg/Aschauer Geschäftswelt so ungezwungen miteinander und mit der Kommunalpolitik austauschen kann.
Im Foyer nutzten Staatsminister Dr. Marcel Huber und MdB Stephan Mayer die Zeit, in der sie auf Dr. Markus Söder warteten. Der kam dann ganz ohne Begleitschutz und begrüßte erst Bürgermeister Robert Pötzsch und dann die Veranstalter Ulli Maier und Ulrich Burkhard.
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Der Saal, in dem die Waldkraiburger bis fünf Uhr früh getanzt hatten, war in Windeseile für den Neujahrsempfang umgestaltet worden.
IGW-Vorsitzender Ulli Maier erinnerte sich dann auch an Cowboys und Indianer und an das lebende Pferd dort hinten. Es war eine gute Entscheidung, den Neujahrsempfang auf den Nachmittag nach dem Stadtball zu verlegen.
Er freute sich über die vielen Gäste und besonders über die beiden Staatsminister, Dr. Markus Söder und Dr. Marcel Huber, die MdBs Stephan Mayer und Julia Bartz, die MdLs Günther Knoblauch und Dr. Martin Huber, dem er besonders für seine Bemühungen dankte, den Finanzminister nach Waldkraiburg gebracht zu haben.
Herzlich begrüßte er Landrat Georg Huber, die Bürgermeister Robert Pötzsch, Marianne Zollner und Manfred Römer und die vielen Weiteren und natürlich seinen Mitveranstalter Ulrich Burkhard.
Da Ulrich Burkhard der großen Koalition im Vorjahr mangelnde Rechenkünste vorgeworfen hatte, wollte er ihn ergänzen und stellte fest, die Rente mit 63 ist wirklich falsch gerechnet.
Erfahrene Fachkräfte mit 63 in Rente zu schicken bedeutet nämlich einen erheblichen Verlust für das gesamte Land. Auf einer Veranstaltung des DGB hatte er erfahren, dass mehr als ein Viertel der Werktätigen ihre eigene Rente nicht mehr verdienen können. Da bedeutet die Rente mit 63, dass immer weniger Beitragszahler für immer mehr Rentner aufkommen müssen. Es werden also Lasten auf künftige Generationen verlagert. Ulli Maier forderte die Politik auf, hier Abhilfe zu schaffen.
Er kritisierte die Progression im Steuerrecht. Es kann nicht zufrieden stellen, wenn ein Mitarbeiter von 100 Euro Lohnerhöhung nur 20 übrig behält. Ausgeglichener Haushalt hin oder her. (O-Ton Ich fordere die Politik auf... zeitgemäß ist.)
Da er auch etwas Gutes sagen wollte, stellte er die Zahlen der IGW- und IVM Mitgliedsfirmen vor: 47 Firmen erzielen einen Umsatz von etwa 2,1 Milliarden Euro, beschäftigen 8.000 Mitarbeiter und bilden 550 junge Leute aus. (O-Ton Wir sind schon eine schlagkräftige Truppe!)
Minister Söder hat sich also keinen schlechten Platz ausgesucht für seine Rede zur Zukunft der Steuerpolitik.
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Bürgermeister Robert Pötzsch war stolz, den Wirtschaftskapitänen ein so elegantes Ambiente bieten zu können.
Mit über 24.000 Einwohnern und einem Gewerbesteueraufkommen von ca. 18 Millionen Euro bietet die größte Stadt in Südostbayern mit vielen Sport und Freizeiteinrichtungen den Bürgern alles, was sie erwarten.
Da Ulli Maier die Zahlen genannt hatte, ergänzte Robert Pötzsch, Mühldorf, Waldkraiburg und Aschau allein erwirtschaften mehr als 50% der Steuereinnahmen im gesamten Landkreis.
Er dankte allen Firmen, die zu diesem Erfolg beitragen und durch Investitionen immer wieder ein klares Bekenntnis für die Region abgeben. Und das, obwohl viele als Global Player wissen, welche Möglichkeiten sich ihnen anderswo bieten.
Als neuer Bürgermeister wird er versuchen, trotz aller Herausforderungen, der Wirtschaft Wachstumsmöglichkeiten zu schaffen. In vielen Gesprächen werden Lösungen gesucht, die positive Entwicklung nicht zu bremsen.
Vor diesem Hintergrund paßt es gut, von Finanzminister Söder zu hören, wie’s weitergeht.
-- Staatsminister Dr. Markus Söder dankte zunächst für die Einladung (O-Ton und dass sie mich doch noch reden lassen!)
Aus drei Gründen war er gern gekommen: Er wollte allen braven Steuerzahlern gern persönlich ein gutes Neues Jahr wünschen und dass die privaten Wünsche von jedem in Erfüllung gehen mögen. (O-Ton ich hoff doch, dass der Club..... – Gelächter)
Dann wollte er den Zuhörern ein großes Kompliment machen. Sie haben ihn eingeladen, obwohl er doch Fachmann dafür ist, wie man Geld einnimmt! Genau dafür – nämlich für ihre Steuerzahlungen – wollte er herzlich danken. Sie alle sind es nämlich, die Bayern so stark machen.
Und schließlich freute er sich über die zahlreichen jungen dynamischen Leute hier im Landkreis: die MdBs Stephan Mayer und Julia Bartz, dann das „Huber-Nest“ (O-Ton mit der größten Ansammlung von Hubers auf der ganzen Welt) Also von Dr. Martin Huber über Landrat Georg Huber bis hin zu seinem Kollegen Dr. Marcel Huber. Der ist so besonders, weil er die Dienst an der Sache über seine Eitelkeiten stellt. (Applaus – )
Er ist fleißig und kompetent und wird deshalb immer dort eingesetzt, wo es aussichtslos scheint.
Alle zusammen werden nicht müde, den bayerischen Finanzminister mit Wünschen bis an seine Belastungsgrenzen zu überhäufen. (O-Ton 28:05:10 Das ist ein wichtiger Beitrag...)
Nach diesem Lob an die Kollegen wollte er erst einmal ergründen, wie’s uns Bayern eigentlich so geht. Gerade nach den Anschlägen von Paris gilt es entschlossen auf die Herausforderungen zu reagieren und nicht zuzulassen, dass die Gesellschaft gespalten wird oder gar Religionsstreitigkeiten ausbrechen. (O-Ton Wir dürfen es nie zulassen, dass Terrorakte unsere Lebensweise verändern.) Dazu gehört auch, dass in Bayern die Kreuze in den Schulen und Ämtern bleiben, Weihnachts- oder Christkindlmärkte keine Wintermärkte werden und die Polizei ihre Stärke nicht nur behält.
Während nämlich andere Länder Polizeistellen abbauen, schafft Bayern neue Stellen.
Bayern steht zur Integration, ohne jemanden auszugrenzen. Bayern akzeptiert jeden, der sich auf dem Boden des Grundgesetzes bewegt, verteidigt aber auch die eigene Werteordnung mit Entschlossenheit. Es ist ja absurd, jeden Syrienrückkehrer, der dort sicher nicht zur Erholung war, mit 40 Polizisten und Beamten überwachen zu lassen. Jeder, der sich in einem Terrorkamp ausbilden lässt muss von vorne herein mit dem Gesetz konfrontiert werden. Man kann nicht erst überwachen und abwarten, ob der nach seiner Rückkehr etwas anstellt oder nicht. (O-Ton 31:50:08 Hier muss der Rechtsstaat von vornherein Schranken setzen! – Applaus)
Es geht uns also gut – auch wenn es einiges zu tun gibt.
-- Als damals in der Finanzkrise die Bundeskanzlerin und der Finanzminister erklärt haben, dass alle Sparguthaben sicher sind, haben bei ihm die Alarmglocken laut losgeschrillt. Damals erwartete man, 10 bis 12 Jahre zu brauchen um die Krise zu überwinden.
Es war beispiellos, wie Deutschland das gemeistert hat, gerade weil alle Länder drum herum noch immer kämpfen. Deshalb sieht die ganze Welt in Deutschland die ökonomische Lokomotive in Europa.
Europa ist also nur stark wegen Deutschland. Wenn man fragt, warum Deutschland so stark ist, (O-Ton dann Deutschland wegen Bayern ... Gelächter – Applaus)
Man könnte also sagen, es ist alles gut!
Allerdings gibt es Herausforderungen zu bewältigen: Der Euro und das gesamte Finanzsystem braucht weiter Stabilität. Da die Ursache der Eurokrise eine Staatsschuldenkrise war, muss jedes Land seine Hausaufgaben machen. Eurobonds helfen da nicht. Jeder ist für seine Schulden selbst verantwortlich.
Es galt also, den Staaten zu helfen – aber nur gegen Reformen (O-Ton) Die Strategie der EZB, den Schuldenstaaten mit billigem Geld zu helfen, hat auf Dauer nicht funktioniert. Das hat dazu geführt, dass am Ende der deutsche Sparer die gesamte Krise bezahlt. Es muss sich also dringend etwas ändern.
Darüber hinaus verleitet das billige Geld der EZB diese Staaten dazu, nichts zu tun. Warum sollten sie auch Reformen anpacken, wenn sie ohnehin Geld geben. Nachdem während der Finanzkrise auch die bayerische Landesbank Probleme hatte, ist es 2014 gelungen, durch die Versteigerung eines bereits wertlos erscheinenden Portfolios einen ordentlichen Gewinn für den Freistaat zu erwirtschaften. Allerdings lässt die plötzliche Wertsteigeurng dieser Papiere darauf schließen, dass das selbe Spiel wieder von vorne beginnt, das zur Finanzkrise geführt hatte!
Es ist also enorm wichtig, die Stabilität der Währung und des Finanzsystems zu erhalten. Das heißt: (O-Ton keine Änderung des Systems.....) Die Niedrigzinspolitik der EZB muss enden um wieder Renditen erwirtschaften zu können und (O-Ton 39:50:00 groß angelegte Staatsanleihekäufe der EZB sind genau der falsche Weg – was die genau heute beschlossen haben! ) Es ist die Aufgabe der Bundesregierung und der Staatsregierung die Stabilität einzufordern, auch wenn das nicht einfach ist. Die Europäische Zentralbank muss sich wieder auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren, nämlich die Stabilität der Währung sicherzustellen. (Applaus )
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Wenn es erstmals seit 1969 gelungen ist, einen ausgeglichenen Haushalt zu verabschieden, ist das sparsame Wirtschaften doch nicht in ganz Deutschland die Grundphilosophie.
Für Bayern ist es schon nichts Besonderes mehr, anders im „großen Flughafenland“ Berlin, (Gelächter) oder im Saarland oder gar in Nordrhein-Westfalen, die ihre Schulden auf 190 Milliarden Euro haben ansteigen lassen während Bayern 18 Milliarden getilgt hat. Dabei haben die dort die selben Rahmenbedingungen!
Das alles gilt es zu verstetigen und langfristig durchzuhalten.
Dazu gehört auch, denen Paroli zu bieten, die schon wieder höhere Ausgaben fordern und denen, die trotzdem die Steuern erhöhen wollen, also denen in der großen Koalition.
(O-Ton Die große Koalition ist natürlich keine vollromantische Beziehung! Gelächter)
Das ist so ähnlich wie bei Söders zu Hause, wo Frau Söder am Sonntag Abend Rosamunde Pilcher schauen will und er selbst etwas wissenschaftliches, intellektuelles, also den Tatort! (Gelächter)
Allerdings kann die große Koalition sich nicht - wie Söders - zwei Fernseher kaufen!
Es ist dann doch gelungen, die beabsichtigten 30 Milliarden Steuererhöhungen abzuwehren, deren Notwendigkeit er um keinen Preis nachvollziehen konnte. Kein Unternehmen würde überleben, das so handelt. (Applaus)
Während überall auf der Welt Leistung belohnt wird, ist das in Deutschland anders: Wer hier vom Arbeitgeber mit mehr Geld belohnt wird, wird dafür vom Staat mit höhreren Abzügen bestraft.
Das ist absurd. Nach einjährigem Kampf hat er nun erreicht, dass diese heimliche Steuererhöhung ein für alle Mal abgeschafft wird und die Leute wieder für ihre Leistung belohnt werden. Eine zweite Freude wird in der nächsten Zeit die Erbschaftssteuer bescheiden, die nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts neu geregelt werden muss. Diese Lösung kann nicht in der Erhöhung liegen, wie einige Finanzminister das wollen. Die bayerische Staatsregierung will ihre Familienunternehmen erhalten und die Erbschaftssteuer deshalb in die eigene Verantwortung bekommen. Damit kann nämlich aktive Wirtschaftspolitik betrieben werden. Dann kann Bayern nämlich zeigen, dass tatsächlich niedrigere Steuersätze höhere Einnahmen bringen. (O-Ton Wir brauchen ein deutliche Signal für mehr Wettbewerb!) Nebenbei bemerkte Dr. Markus Söder, dass das Mindestlohngesetz noch einmal überdacht wird, das ohnehin die schnellste Arbeitsplatzbeschaffungsmaßnahme war, die es je gegeben hat. (O-Ton 52:41:00 so schnell wurde noch nie 1.600 Zollbeamte eingestellt!)
Das Dokumentieren aller Minijobs in Bayern bringt nämlich eine Papierflut, die – alle Blätter nebeneinander – die Strecke München - Seoul abdeckt! Ob so etwas sinnvoll ist? (Gelächter) Als Heimatminister ist es seine Aufgabe, den ländlichen Raum zu erhalten und so attraktiv zu gestalten, dass er eine echte Alternative zu den Metropolregionen ist, und junge Leute hier echte Chancen haben. (O-Ton Bayern lebt vor allem von seinen ländlichen Regionen! ) Dazu gehört auch der kommunale Finanzausgleich, von dem er der Meinung ist, dass er in der Rekord-Höhe von 8,3 Milliarden Euro notwendig ist. Schließlich geht’s Bayern nur gut, wenn‘s Bürgermeistern und Landräten gut geht und sie Investitionen vor Ort tätigen können.
Der kommunale Finanzausgleich wurde aber nicht nur erhöht sondern auch umgestaltet. Besonders eine Gemeinde erhält nun viel weniger! (O-Ton München!)
Es wurden also die Zuweisungen für die Städte reduziert und die für den ländlichen Raum erhöht. Und so soll es auch weitergehen.
Schließlich braucht man ja so wenig: Hier braucht man die A94 die sicher fertig wird, bevor er aufhört....
Schneller nötig ist allerdings das schnelle Internet, das heute Grundvoraussetzung ist - sogar für den Verkauf von Baugrundstücken. Die Aufgabe, sich darum zu kümmern wurde auch ihm übertragen, wie alle schwierigen Aufgaben!
Damals waren 80% der Städte gut versorgt, der ländliche Raum nur zu 15%!!! Man konnte sagen: (O-Ton Städte sind online, der ländliche Raum offline!)
Das führte natürlich zur Abwanderung in die Ballungsräume. Abhilfe schaffen wird das neue Förderprogramm des Freistaates, mit dem die Kommunen ihre Versorgung mit bis zu 90% Zuschuß ausbauen können. Dazu wurden in allen Landkreisen Berater installiert. Inzwischen haben sich 75% der bayerischen Gemeinden daran beteiligt und so das Verhältnis Stadt/Land von 80:15 auf 80:25 geändert.
Wie das aussieht zeigen folgende Zahlen: Deutschlandweit geben die Länder 2 Milliarden Euro für den Ausbau aus, davon Bayern 1,5!!!! (O-Ton Deshalb kann man sagen: Das Internet ist weiß-blau!!!! Gelächter)
Es ist weiter das Ziel, noch vor 2022 ganz Bayern am schnellen Internet zu haben und die Arbeit im Land zu digitalisieren. Bayern soll führend in diesem Themenfeld bleiben, das Bayern als wichtigen Teil der Daseinsvorsorge sieht!
Dr. Markus Söder beklagte zu viel Bürokratie und zu viele Hindernisse bei der Bereitstellung von Gewerbegrund. Das gilt es schnellstmöglich zu ändern um erweiterungswilligen Firmen die Zukunft nicht zu verbauen. Das werden sie anpacken. Allerdings könnte er viel mehr machen, wenn er nicht ständig mit Rating-Agenturen über ein Thema verhandeln müsste: Den Länderfinanzausgleich.
Die knapp fünf Milliarden Euro entsprechen etwa: (O-Ton 80.000 Lehrer, 90.000 Polizisten, 2000 Kilometer Staatsstraßen pro Jahr! ) Es ist doch nicht unsolidarisch, wenn Bayern davon ein bisschen mehr selbst behalten möchte???!!!
Und dafür sagen die nicht einmal „Danke“!
Dabei hat Bayern in 40 Jahren etwa 3,5 Milliarden Euro erhalten und inzwischen 45 Milliarden bezahlt! Und bezahlt jetzt in einem Jahr mehr, als es in 40 Jahren bekommen hat.
Ärgerlich ist, wer das Geld bekommt: 3,5 Milliarden davon gehen nach Berlin, die damit Leistungen finanzieren, die wir uns in Bayern nicht leisten können. Und das ist nicht nur der Flughafen.
Richtig ärgerlich ist allerdings das System, das keinen Anreiz liefert, selbst vom Nehmer zum Zahler zu werden. Dieses System fördert neue Schulden.
Es wird bei der Neuregelung darum gehen: (O-Ton Bayerisches Geld ist am Besten in Bayern aufgehoben.... Applaus)
Mit seinen zahlreichen Unternehmungen und Beteiligungen verantwortet Dr. Markus Söder eine Bilanzsumme von 780 Milliarden Euro. Das zeigt, Bayern ist ein Top-Land mit Top Chancen. Das zu erhalten ist eine Herausforderung, der er sich gerne stellt.
Und da er der einzige Finanzminister mit einer eigenen Flotte von 33 Schiffen ist, betrachtete er das alles von der maritimen Seite: (O-Ton Es hängt so manche dunkle Wolke am Horizont und es gibt genug Piraten, die uns gerne kapern möchten! )
Deshalb gilt es Kurs zu halten und nicht bei kleinen Windstößen abzuweichen. Wenn das alles gelingt, ist Bayern zusammen mit seinen starken Partnern gut unterwegs. Da das in Bayern der Mittelstand ist, dankte Dr. Markus Söder den Zuhörern herzlich und wünschte allen zusammen neben Glück auch Zusammenhalt und viel Erfolg im Neuen Jahr.
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Ulli Maier war beeindruckt und freute sich sehr über die kurzweilige Rede. Er hatte eine Aufgabe für den Minister: Nämlich den Waldkraiburger Ortsteil Ebing ans Internet anzubinden. (O-Ton wenn ihnen das gelingt, sind Sie mein Freund fürs Leben!)
Das wollte Markus Söder dann doch nicht, stellte aber gleich die Weichen für die Versorgung von Ebing! (O-Ton, es reicht, wenn Sie mich dafür beim nächsten Mal loben!)
Ulli Maier dankte Dr. Markus Söder mit einem echten Ebinger Obstbrand, der sicher auch ordnungsgemäß versteuert ist.
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Bevor die Stoabacher den Neujahrsempfang abschlossen, trug sich Dr. Markus Söder ins Goldene Buch der Stadt ein. Vorher wollte er aber schon noch sehen, wer vorher drin stand.
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Abschließend luden IGW und IVM zu einem kleinen Imbiß ein und natürlich zum Netzwerken. Und das nutzten die Gäste ausführlich, die trotz den Stadtballs am Vorabend kaum nach Hause gehen wollten...
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Das Ende einer Ära: Die Kreisklinik verabschiedet Urologen Dr. Hans Göttinger und stellt seinen Nachfolger vor: Dr. Christian Müller |
8:20 |
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Eine kleine Gesellschaft fand sich im Vortragsraum der Kreisklinik ein um das Ende einer Ära zu begehen, wie Kreiskliniken-Geschäftsführer Heiner Kelbel die Verabschiedung des urologischen Belegarztes Dr. Hans Göttinger nannte.
Er freute sich, neben dem Genannten auch seine Frau Beate, seine Tochter Johanna Jais, Landrat Georg Huber und Chefarzt Hans-Ulrich Kain, Langzeit-Weggefährten Dr. Hans Dworzak und einige Mitarbeiter der Klinik begrüßen zu können. dass es das Ende einer Ära ist, zeigen folgende Daten: Dr. Hans Göttinger war seit Oktober 1981 als Belegarzt an der Kreisklinik tätig. In den 33 Jahren hat er geschätzte 150.000 Gesundheitsreformen erlebt, seine beiden Kollegen überlebt und tausende Patienten betreut.
Als gebürtiger Neumarkter hat er Medizin studiert und als Assistent im Krankenhaus in Neumarkt-St.Veit erste Erfahrungen gesammelt. Seine Facharztausbildung hat er in München absolviert und – wie gesagt – von 1981 bis 31.12.2014 als urologischer Belegarzt an der Kreisklinik gearbeitet.
Zusammen mit seinen Kollegen haben sie die urologische Versorgung auf den Stand der Zeit gebracht. Es war nicht immer leicht, die Klinik von dieser Notwendigkeit zu überzeugen.
In den acht Jahren ihrer gemeinsamen Arbeit hatte Heiner Kelbel erkannt, Dr. Hans Göttinger war der Gentleman unter den Urologen, der Grand Senieur, der, der für seine Sache eingetreten und dabei nie ausfallend geworden ist. Dafür galt ihm sein besonderer Dank, weil das gar nicht so selbstverständlich ist. dass er so ist, hatte schon sein Bewerbungsschreiben und sein handgeschriebener Lebenslauf erkennen lassen, die er mit „vorzüglicher Hochachtung“ geschlossen hatte... Diese besondere Art ist wohl auch der Grund dafür, dass Heiner Kelbel noch nie eine so reigungslose Übergabe einer Facharztpraxis erlebt hatte, wie das bei ihnen vonstatten ging.
Wie zu den Patienten, so behandelte er auch das Personal, ein Gentleman eben.
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Dr. Hans Göttinger erinnerte an seinen Vater, der sich kurz nach dem Krieg in Neumarkt-St. Veit niederließ um das dortige Krankenhaus jahrzehntelang zu leiten. Sein Bruder führt noch heute ihre Allgemeinarztpraxis.
Sein Vater riet ihm, ein operatives medizinisches Fach zu wählen, eins das er in der Praxis und in der Klinik ausüben konnte. Die Vorteile daraus hat er schnell erkannt, die dem Patienten Diagnose, Vorbehandlung, Operation und Nachbehandlung aus einer Hand bietet. So kam er zur Urologie und nach seiner Facharztausbildung in München-Großhadern zusammen mit seinem Freund Ulrich Rattenhuber nach Mühldorf, wo sie 1981 eine Gemeinschaftspraxis gründeten.
Seit sie die Praxistür am 1. Oktober 1981 öffneten, hatten sie alle Hände voll zu tun. Bei der Modernisierung der Urologie unterstützte sie der Krankenhausträger und das Personal an der Klinik nach Kräften. Sie waren glücklich, mit Dr. Hans Dworzak und seinem Team neue Operationsmethoden einführen zu können. So konnten sie die Urologie schnell auf gutes Niveau anheben und Patienten von weit her behandeln, was wieder der Klinik zu Gute kam.
Nachdem ihnen die Arbeit drohte über den Kopf zu wachsen, freuten sie sich mit Hilfe der Klinik einen weitern Kollegen nach Mühldorf zu bekommen: Dr. Edwin Hungerhuber. Er brachte frischen Wind aus Großhadern mit, der einen weiteren Kollegen aus Altötting anlockte: Dr. Peter Wittmann.
Als sich vor vier Jahren Ulrich Rattenhuber zurückzog folgte Dr. Nenad Djakovic nach, der bis dahin leitender Oberarzt an der Universitätklinik in Heidelberg war.
Wenn nun er selbst in den Ruhestand geht, folgt Dr. Christian Müller nach, dem er viel Glück und alles Gute wünschte, zumal er auch aus Neumarkt-St. Veit stammt.
Eines wollte er aber noch betonen: (O-Ton Der Göttinger ist noch nicht ganz weg)
Eine Zeit lang wird er noch in der Praxis weiter arbeiten, aber nicht mehr operieren. Dadurch wird ihm der Ausstieg sicher leichter fallen.
Einen Rückblick auf die 33 Jahre wollte er sich mit Blick auf die große Zahl Ereignisse ersparen. Mit den allermeisten der vielen Ärzte, die gekommen und gegangen sind, hatte er bestens zusammenarbeiten können. Wurde ihre Abteilung anfangs etwas skeptisch betrachtet, haben inzwischen alle verstanden, dass sie zusammenarbeiten müssen um die Kreisklinik erfolgreich zu machen, auch wenn nicht aller Fortschritt immer positiv war, wie die immer kürzere Verweildauer, die doch für manch älteren Patienten Probleme bereiten kann.
Nach 33 Jahren wollte er allen „Danke“ sagen, Landrat Georg Huber, der Klinikleitung und allen Mitarbeitern der Klinik. Besonders aber Chefarzt Dr. Wolfgang Richter. (O-Ton)
Besonderer Dank galt den Mitarbeitern seiner Abteilung, mit denen zusammen so etwas wie eine verschworene Gemeinschaft waren und den vielen tausend Patienten, die ihnen ihr Vertrauen entgegen gebracht haben. Er hatte immer versucht, das Beste für die Patienten zu erreichen.
Zuletzt galt sein Dank seiner Familie, die ihm immer Rückhalt und Stütze waren.
Mit Stolz schaute er auf seine Tochter Johanna Jais, die jetzt als Assistenzärztin an der Klinik tätig ist.
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(O-Ton Ich bin stolz und dankbar.... )
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Wenn eine erfolgreiche Ära zu Ende gegangen ist, hat jetzt Dr. Christian Müller 33 Jahre vor sich, bat Heiner Kelbel Dr. Hans Göttingers Nachfolger sich vorzustellen.
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Selbst in Neumarkt-St. Veit geboren und mit einer Oberbergkirchnerin verheiratet, ist er im Landkreis fest verwurzelt, stellte sich Dr. Christian Müller vor. Natürlich kennt er die Kreisstadt und das Krankenhaus seit seiner Kindheit.
Nach dem Studium der Medizin in München hat er seine Facharztausbildung in Rosenheim absolviert und dort das Prostata-Karzinom-Zentrum aufgebaut und auch geleitet. Seit Oktober ist er an der Urologischen Praxis angestellt und hat zum 1. Januar die Belegfunktion an der Kreisklinik von Dr. Göttinger übernommen.
Er dankte Dr. Hans Göttinger für seine Unterstützung, ohne die der Wechsel sicher nicht so reibungslos abgelaufen wäre.
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Abschließend dankte Landrat Georg Huber herzlich den Ärzten für ihre Unterstützung bei der Restrukturierung der Kreisklinik. Gerade die Urologen hatten am erfolgreichen Neubeginn großen Anteil. Auch wenn sie manches nur zähneknirschend akzeptiert haben, setzte sich doch die Einsicht durch, dass das Haus nur gemeinsam gerettet werden kann. Dankbar war er für Dr. Göttingers Tipps, mit denen er als junger Landrat seine jahrzehntelange Erfahrung nutzen konnte. Das ging bis hin zur Personalführung. Wenn er nun die Praxis übergibt, vertraute Landrat Huber darauf, dass er für kompetente Nachfolger gesorgt hat, die das Vertrauen der Bevölkerung genau so rechtfertigen wie sie das getan haben. Von der gebotenen Qualität war er ohnehin überzeugt. Er hatte niemals über Reformen geklagt oder Hilfe bei der Lösung von Problemen gesucht. Das zeigt, dass sie immer selbst Lösungen gefunden haben. Dafür dankte Landrat Huber Dr. Hans Göttinger sehr und auch seiner Gattin Beate, und wünschte ihnen eine schöne gemeinsame Zeit, die bisher ja zu kurz gekommen ist. Zum Abschied überreichte Landrat Georg Huber Dr. Hans Göttinger eine Geschenkpackung edlen Weines und Kreiskliniken-Geschäftsführer Heiner Kelbel schloss sich mit einer weiteren Flasche an und auch mit einem Strauß Blumen für seine Gattin.
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Ein neuer Gasliefervertrag für Landkreisliegenschaften: EVIS setzt sich durch |
4:00 |
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In Landrat Georg Hubers Besprechungszimmer fanden sich Kreiskliniken-Geschäftsführer Heiner Kelbel ein, sein Stellvertreter Thomas Kitzeder, Liegenschaftsverwalter Thomas Bumberger und die EVIS-Geschäftsführer Anton Erb und Alfred Lehmann.
-- Heiner Kelbel berichtete, die Gasversorgungsverträge waren schon 50 Jahre alt und stammten noch aus Zeiten vor der Umorganisation zur GmbH. Die Menge Gases, die die Kreiskliniken benötigen, machte eine europaweite Ausschreibung nötig. In diesem Verfahren setzte sich die EVIS durch, so dass nun der Vertrag unterzeichnet werden kann.
-- Landkreis-Liegenschaftsverwalter Thomas Bumberger ergänzte, das Bieterverfahrung wurde im September vergangenen Jahres abgeschlossen und der Auftrag an EVIS erteilt. Da die große Gasmenge viele Bieter zur Teilnahme motiviert hatte, war es doch Grund zur Freude, dass sich mit EVIS der ortsansässige Anbieter durchgesetzt hat.
Neben den Kreiskliniken profitieren auch die anderen Liegenschaften des Landkreises im Bereich der Kreisstadt von diesem neuen Vertrag, also etwa die Berufsschulen und das Gymnasium.
Auf Landrat Hubers Frage nach der Einsparung meinte Heiner Kelbel, die Kreisklinik würde bei einer Liefermenge von 8 Millionen Kilowattstunden und einem Auftragswert von jährlich etwa 650.000 Euro durch den neuen Vertrag rund 80.000 Euro einsparen.
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Nicht genau sagen konnte das Thomas Bumberger. Er schätzte die Einsparung bei einer gesamten Liefermenge von ca. 14 Millionen Kilowattstunden auf etwa 200.000 Euro im Zeitraum von vier Jahren. Da das aber abhängig ist von Sanierungen und Modernisierungen und natürlich vom Wetter, kann das auch abweichen.
Landrat Huber dankte EVIS sehr für diesen guten Preis, der den Haushalt doch erheblich entlastet.
-- Die Freude war ganz auf ihrer Seite meinte Anton Erb. Er war stolz darauf, dass sie sich gegen europaweite Konkurrenz hatten durchsetzen können. Das ist ein Signal für die Bürger der Region, das zeigt, dass das Angebot von EVIS konkurrenzfähig ist. Das ist gerade in Zeiten wichtig, in dem der Gaspreis nicht mehr an den Ölpreis gekoppelt ist.
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Damit unterzeichneten Landrat Huber und Anton Erb den Versorgungsvertrag der vier Jahre läuft und dann neu verhandelt oder neu ausgeschrieben wird.
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Herr Erb, wo liefert die EVIS als regionaler Erdgasversorger überall Gas? (O-Ton)
Woher kommt das Gas, das Sie liefern? (O-Ton)
Gab es beim Vergabeverfahren auch andere Kriterien als den Preis? (O-Ton)
Vielen Dank.
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Die Geschichte vom Wollknäuel: Isabelle Joyaux aus Sartrouville stellt im Haus der Kultur aus |
10:30 |
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Aus drei Teilen besteht Isabelle Joyaux’s Ausstellung in der Studiogalerie im Waldkraiburger Haus der Kultur: Dem „Wintermärchen“, den „Überraschungsgästen“ und noch einigen Strickereien.
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Auf vielen Werken finden sich Häschen oder Wollknäuel. Was es damit auf sich hat, würde Kunstvereinsvorstand Gernot Sorgner später erklären.
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Zur Vernissage kamen neben den Mitgliedern des Kunstvereins Inn-Salzach auch die des Partnerschaftsvereins Sartrouville-Waldkraiburg, Bürgermeister Robert Pötzsch und eine Reihe Stadträte.
Eine Gitarrengruppe der städtischen Musikschule bemühte sich, einen festlichen Rahmen zu schaffen.
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Zu einer nicht alltäglichen Vernissage begrüßte Bürgermeister Robert Pötzsch die Zuhörer. Hier erzählt ein Wollknäuel seine Geschichte von einem Traum und einer abenteuerlichen Reise mit einem Happy End. Genauer sollte das später Gernot Sortner erklären. Damit hieß er die Künstlerin herzlich in Waldkraiburg willkommen. (O-Ton)
Sein Dank galt dem Kunstverein, der die Ausstellung möglich gemacht hatte.
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Nach einem weiteren Musikstück freute sich Partnerschaftsvereinsvorsitzender Sigmund Hümmrich-Welt, die Künstlerin begrüßen zu dürfen.
Er stellte kurz den Partnerschaftsverein vor, dessen Aufgabe es ist, die Kontakte mit Waldkraiburgs französischer Partnerstadt Sartrouville zu pflegen. Teil davon ist der Schüleraustausch der Realschule und des Gymnasiums mit Schulen dort.
Er freute sich, gleich zu Jahresanfang so ein Highlight präsentieren zu können, das auf eine Initiative 2013 zurückgeht, als Isabell Joyaux mit dem Kunstverein Sartrouville hier eine große Ausstellung zeigte. Damals äußerte sie den Wunsch eine eigene Ausstellung zu veranstalten. Mit Hilfe des Kunstvereins Inn-Salzach ist das nun gelungen. So dankte er dem Kunstvereinn und besonders Isabelle Joyaux für die weite Anreise, die gerade eine Woche nach den Anschlägen in Paris sicher einige Überwindung gekostet hat.
Der Ausstellung wünschte er viel Erfolg und viele Besucher.
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Kunstvereinsvorsitzender Gernot Sorgner dankt erst den drei Musikern mit einem Bücherscheck. Im Namen aller Gäste dankte er Isabell, wie er sie der Einfachheit halber nannte, mit einem Strauß Blumen. Ihre Ausstellung steckt so voll Emotionen und ist so ausdrucksstark, dass man sie mit besonderer Aufmerksamkeit betrachten muss.
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Die Tochter einer Ostpreussin wurde in Paris geboren, hat die Kunsthochschule besucht und sich orientalischen Sprachen und Zivilisationen zugewandt. So spricht sie deutsch, mongolisch, japanisch und natürlich französisch. Seit 1983 arbeitet sie als Graphikerin.
Sie hat sich in Paris mit zahlreichen Ausstellungen einen Namen gemacht und unterhält einen eigenen Stand in Mont Martre.
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In der Ausstellung geht es um das „Märchen von der Wollkugel“, das ihre Tochter verfaßt hat. Sie selbst lieferte die Illustrationen zum Märchenbuch, das zum Kauf auslag.
Die Wollkugel spielt also in ihren Werken die zentrale Rolle.
Irgendwie findet sich diese Wollkugel in jedem Bild, sogar in denen, die sie als Wintermärchen bezeichnet.
Ein weiteres Element, das überall zu finden ist, ist das Kaninchen. Gernot Sorgner hatte lang nachgedacht, was das Kaninchen zu bedeuten hat. Dabei kam er auf den alten Spruch (O-Ton Der Karnickel hat angefangen!!)
Dieses Zitat stammt aus einer Geschichte aus dem 17. Jahrhundert, als ein bestochener Marktbesucher behauptete, nicht der Pudel hätte Streit verursacht sondern „der Karnickel“. Das Zitat bedeutet also, dass man einen Unschuldigen zum Täter gemacht hat.
In den Werken von Isabelle Joyaux ist das Kaninchen immer das Zeichen von etwas Imerwartetem. dass das Kaninchen weltweit eine besondere Rolle spielt zeigt ihre Einwanderung nach Australien oder auf die Friesischen Inseln. Dazu trägt ihre besondere Aktivität bei....
Um den Zuhörern das Märchen näher zu bringen, las Gernot Sorgner aus dem Buch. (O-Ton )
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Während die Wollkugel durch die Stadt rollt, bleibt der Faden an einer Dose hängen. Dadurch wird sie immer kleiner und kleiner. Kurz vor dem Ende findet ein Mädchen den kläglichen Rest, rollt den Faden wieder auf, nimmt sie nach Hause um damit zu stricken. Damit erfüllt sich der Traum der Wollkugel, sie wird ein Kleidungsstück.
Das alles zeigt die Bilderserie, die mit einem Strickmaschenmuster endet.
-- Neben der Gestaltung ist auch die technische Ausführung außergewöhnlich. Isabelle Joyaux nutzt zwar die Aquarell-Technik, lässt die Farben aber nicht fließen. Ihre Bilder zeigen so viele Details, so viel Phantasie, dass man so etwas nur Kindern zubilligt. Wie glücklich muss sie sein, dass sie so etwas zustande bringt! (O-Ton )
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Hasen hat sie auch als Papmaché-Figuren hier stehen und einen weiteren großen Hasen mit einem Durchfahrtsverbotszeichen als Auge.
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In weiteren Arbeiten hat sie Hasen in ernster Umgebung verwendet. Dabei haben sogar die Totenköpfe noch ihre eigene Gestik.
Die Ausstellung rundet eine Serie über die Landwirtschaft ab, vom Säen und Ernten. Und schließlich die Häschenwolken.
Gernot Sorgner forderte die Zuhörer auf, die Werke von Isabell Joyaux mit kindlichen Augen zu betrachten. Dann sagen sie viel aus und erzählen umfangreiche Geschichten.
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Und weil es so schön klingt, wenn eine Französin deutsch spricht, wollte Gernot Sorgner Isabelle Joyaux das letzte Wort überlassen: (O-Ton das kommt aus’m Herzen und sie hat sehr viel Herz!)
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Die Künstlerin dankte herzlich den zahlreichen Gästen und Gernot Sorgner für seine ausführliche Darstellung. Ihr Dank galt auch ihrer Freundin, die die Strickwerke beigesteuert hatte.
Und natürlich ihrem Mann, der die meiste Arbeit geleistet hatte.
Sie ist zum ersten Mal mit einer Einzelausstellung in Deutschland und hoffte deshalb, sie kommt bei den Zuschauern an.
Ergänzen wollte sie Gernot Sorgners Darstellung des zweiten Teils der Ausstellung, den sie „Überraschungsgäste“ genannt hatte. Als sie das alles vorbereitete, hatte sie keine Ahnung, was sich ein paar Tage später in Paris ereignen würde.
Leider haben Künstler weniger Macht als solche Menschen. Sie können nur ein Fenster öffnen und offen halten, ein Fenster, das den Blick auf das Gute und Schöne auf der Welt erlaubt. Diesen Blick wünschte sie den Zuhörern.
-- Die Gitarrengruppe schloss die Vernissage ab und Gernot Sorgner lud die Gäste zu einem Gläschen Wein ein, und die Werke in Augenschein zu nehmen. Und die nahmen diese Gelegenheit ausführlich wahr.
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Die Ausstellung von Isabelle Joyaux ist in der Studiogalerie im Haus der Kultur in Waldkraiburg noch bis 15. Februar zu sehen. Das Buch gibt’s nur bei Isabelle Joyaux zu bestellen. Wir stellen den Kontakt gern für Sie her.
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