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150 Jahre TV Kraiburg - Der abwechslungsreiche unterhaltsame Festabend |
15:10 |
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19.06.15 |
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Nach dem Volksfest war das Festzelt in Kraiburg stehen geblieben und bot so dem Turnverein den Veranstaltungsort für seine Jubiläumsfeiern.
Zum Festabend kamen auch die Theatergruppe Kraiburg, die Turnergruppe Exquisa und natürlich die Blaskapelle Kraiburg. Von Seiten der örtlichen Prominenz gaben sich Bürgermeister Dr. Herbert Heiml und zweite Bürgermeisterin Anette Lehmann, Taufkirchens Bürgermeister Jakob Bichlmaier und eine Reihe Gemeinderäte die Ehre. Dazu Trungau-Ehrenvorstand Ernst Aicher.
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Die Blaskapelle eröffnete den Festabend und unterhielt bis es los ging.
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Schorsch Fischer hieß die Gäste willkommen und führte durch den Abend.
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Den Auftakt des umfangreichen Festprogramms machten die Teenies der Narrengilde, die einstmals als Tanzsportabteilung des Turnvereins begonnen hatte. Hofmarschall Sepp Sax‘ Rückblick beschränkte sich auf den letzten Fasching und Prinzessin Monika und Prinz Michael.
Die Teenies mit ihrem Showprogramm „Im Himmel ist die Hölle los“.
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Die Jugendlichen sind die wirklich wichtigen Leute im Turnverein, meinte Vorstand Werner Schreiber in seiner Festrede. Niemand sieht den Mitgliedern das Alter des Vereins an, der in seinen 150 Jahren viel gewonnen und auch manchmal verloren hat. Die ganze Geschichte kann man in der Festschrift nachlesen, die sie mit viel Herzblut erstellt hatten.
Werner Schreiber nutzte seine Festansprache für ein Plädoyer für das Vereinsleben, das Ehrenamt und damit den Erhalt von Tradition und gesellschaftlicher Struktur.
Sportler leben gesünder, sind ausgeglichener und tragen zum Frieden in der Gesellschaft bei.
Wenn es in der langen Geschichte des Vereins Höhen und Tiefen gab, wird die Gestaltung der Zukunft ungleich schwieriger. So ist seit 2008 die Zahl der Mitglieder gesunken und es wurde immer schwieriger Funktionen zu besetzen und die jungen Leute vom Computer weg zu locken. Es gilt, diese Probleme als Aufgaben zu sehen, die gelöst werden müssen. Gerade weil der TV mit seinen gut 1.000 Mitgliedern der größte Verein in Kraiburg ist und mit seinem Sportgelände und seinem Vereinsheim bestens ausgerüstet ist.
So wünschte er dem Verein für die kommenden 50 Jahre viele Mitglieder bei bester Gesundheit, die die Zukunft noch schöner und noch besser machen und weiter fleißig Pokale zu sammeln.
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150 Jahre zeigen großes Durchhaltevermögen, Beständigkeit und Tradition gratulierte Bürgermeister Dr. Herbert Heiml dem Turnverein.
Die Grundlage der Vereinsgründung, nämlich die Selbstbestimmung der Bürger, haben den Verein alle die Jahre geprägt und ihn durch schwierige Zeiten erhalten. Dieses Selbstbewußtsein hat zu eigenen Sportstätten und einem schönen Vereinsheim geführt, trotz des sehr überschaubaren Beitrags der Gemeinde.
Für ihre große Rolle in der Gesellschaft dankte Dr. Herbert Heiml allen Aktiven und Mitgliedern des Turnvereins und freute sich auf die nächsten 150 Jahre des Turnvereins Kraiburg.
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Vor 25 Jahren ehrte er den Turnverein Kraiburg zum ersten Mal, erinnerte sich Turngau-Ehrenvorsitzender Ernst Aicher. Von den 130 Vereinen im Turngau ist der TV Kraiburg einer der Ältesten. Er dankte dem Verein für die langjährige Zusammenarbeit und überreichte eine Plakette des Deutschen Turnerbundes, das Jahn-Schild.
Zudem eine Urkunde.
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Während eine Turnmatte aufgebaut wurde, sorgte die Blaskapelle für Abwechslung.
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Schorsch Wimmer bat Adolf Goblirsch und Sabine Eckl auf die Bühne, die im Namen ihrer Bank eine Spende für neue Trikots überreichten. Damit gratulierten sie dem Verein zum Jubiläum.
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Das Turnteam Exquisa Oberbayern um Sebastian Mirz startet in der zweiten Turner-Bundesliga und zeigte ihr Showprogramm. Sie begannen mit „Dirty Dancing“ - sehr zur Freude besonders der Zuschauerinnen.
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Natürlich ging das nicht ohne Zugabe ab.
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Da war natürlich innerliche Abkühlung nötig.
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Die Theatergruppe Kraiburg sorgte sich dann um die Jubiläumsfeier zum 175. Geburtstag des TV.
25 Jahre Vorbereitung sind gerade recht. Schließlich hat die Vorbereitung für dieses Fest auch schon zwei Jahre gedauert. Das führt natürlich zu reichlich Diskussion unter den Mitgliedern des Festausschusses, der lieber erst einmal das 150-Jahr-Fest abgerechnet hätte als schon das 175-Jahr-Fest zu planen. Was sie gelernt haben, ist, dass künftig alle an einem Strang ziehen müssen und dass bis dahin das Sportheim fertig werden muss. (O-Ton Fragt’s doch amoi den Käsmeier...)
Auch sonst ändert sich bis in 25 Jahren viel worauf man dann wird Rücksicht nehmen müssen. Na ja, vielleicht ist bis dahin wenigstens der Bischof-Bernhard-Saal fertig, oder sogar ein eigener Saal. Aber dafür müssten sie halt alle an einem Strang ziehen. (O-Ton)
Und weil sie nicht zu vernünftigen Ergebnissen gekommen sind, haben sie sich erst einmal vertagt. Nur eins war klar: (O-Ton müssen alle zusammenhalten und an einem Strang ziehen!)
Wie das aussieht, zeigten sie dann gleich selbst.
Eine Vision hatten sie aber doch. Die zeigten sie an einem Demonstrator!
Damit gratulierten sie dem TV und übergaben die Vision an Werner Schreiber.
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Nach einer kurzen Pause demonstrierten einzelne Abteilungen ihre Leistungen. Natürlich begann die Turnabteilung.
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Für gute Laune sorgte die Damen-Gymnastikgruppe.
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Nachdem Vorstand Werner Schreiber mit einigen Anekdoten aus dem Vereinsleben für Heiterkeit sorgte, zeigte das Prinzenpaar der Narrengilde seinen Prinzenwalzer.
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Dem Prinzenwalzer folgte die Showgarde der Narrengilde Kraiburg mit ihrem Programm „Aufgeblüht – Wunder entstehen“
Sepp Sax war begeistert von seiner Abteilung, mit der im Fasching etwa 170 Leute unterwegs sind. Alles zusammen arbeiten 350 Leute für die Narrenglide.
Die Showgarde der Narrengilde belegte bei der Bayerischen Meisterschaft der Showtanzgruppen den vierten und in der ersten Bundesliga den fünften Platz.
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Natürlich wollten die Zuhörer noch etwas mehr sehen.
-- Den stimmungsvollen Abschluss machten Christl Reng mit dem Fischer-Dreig’sang und musikalischer Begeisterung. Dabei verrieten sie so manches kleine Geheimnis, waren politisch absolut inkorrekt und keinesfalls objektiv.... Sie zogen viele Vereinsmitglieder und Freunde des TV mit viel Humor und großem musikalischen Können durch den Kakau. Los ging's mit Bürgermeister Dr. Herbert Heiml, der halt häufig mal zu spät kommt....
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Natürlich ging’s auch ihnen um den Strang, an dem alle gemeinsam ziehen sollten. „Mach’s Du!“
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Vorstand Werner Schreiber hat immer alles im Griff. Nur an seinem besonderen Modeverständnis hatten sie etwas auszusetzen...
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Im Fasching ist die Narrengilde ja ständig unterwegs.... Atemlos halt.
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Nach über fünf Stunden ging ein unterhaltsamer Festabend zu Ende, der der Auftakt für ein ganzes Festwochenende war. Dem Festabend folgte ein Diskoabend, der Auftritt der Cuba-Boarisch’n und einem Festzug mit Gottesdienst auf dem Marktplatz.
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Der Mühldorfer Geschichtspreis 2015 für Marie-Luise Sondermaier |
11:30 |
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Die junge Musikgruppe „Grenzgänger“ empfing die Gäste der diesjährigen Geschichtspreisverleihung im altehrwürdigen Fletz des Mühldorfer Rathauses. Neben den Vorständen des Geschichtsvereins Heimatbund und der Preisträgerin war trotz großer Konkurrenz durch andere Veranstaltungen auch Bürgermeisterin Marianne Zollner, zweite Bürgermeisterin Ilse Preisinger-Sontag und eine Reihe Stadträte gekommen. Ebenfalls gekommen war stellvertretender Landrat Alfred Lantenhammer, die Bürgermeister Stefan Schalk und Irmgard Wagner und einige Vereinsvorstände. Sie alle begrüßte Heimatbund-Vorsitzender Dr. Reinhard Wanka herzlich.
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Geschichte umgibt jeden Bürger alle Zeit, meinte Bürgermeisterin Marianne Zollner. Und zwar junge und Erwachsene gleichermaßen bei vielen Gelegenheiten und Anlässen.
Viele heutige Sachverhalte und Ereignisse lassen sich leicht erklären wenn man die Geschichte kennt. Geschichte muss nicht nur vermittelt werden sondern auch interpretiert und erklärt werden. Fragen gibt es gerade in Mühldorf mit seiner salzburgischen Vergangenheit mitten in Bayern wirklich viele.
Das kann Marie-Luise Sondermaier besonders gut. Sie kann junge Leute für Geschichte begeistern, ihnen historisches Denken vermitteln ohne sie mit Zahlen und Fakten zu überfordern. Sie lehrt die Kindern selbst zu recherchieren, ihre Erkenntnisse auszuwerten und so zu lernen. Mit diesem Wissen können sie die Gegenwart besser verstehen und die Zukunft besser gestalten. Marianne Zollner würdigte auch die wertvolle Arbeit des Geschichtsvereins Heimatbund, der jeden Bürger erkennen lässt, dass er selbst ein Teil der Geschichte ist.
Sie dankte Marie-Luise Sondermaier für ihre Leistung, gratulierte zum Geschichtspreis und überreichte ihr eines der ersten Exemplare des neuen Buches „Helafant alhir!“, das erst am Vormittag vorgestellt wurde.
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Die Grenzgänger sorgten für Abwechslung.
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Dr. Reinhard Wanka erläuterte die Aufgabe des Geschichtsvereins Heimatbund und erwähnte die vorangegangenen Preisträger, zu denen Bauherren gehören, die Gebäude in und nahe des Mühldorfer Stadtplatzes stilecht wiederhergestellt haben. Damit lud er die Zuhörer ein, sich an der interessanten Geschichtsarbeit in der Stadt zu beteiligen, die dafür reichlich Gelegenheit bietet.
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Nach einer kurzen Auflockerung der Grenzgänger würdigte Professor Dr. Waltraud Schreiber die Preisträgerin, die sie bei der Vorbereitung der Ausstellung „Mühldorf 200 Jahre in Bayern“ kennengelernt hatte. Da niemand besser ihre Vorzüge demonstrieren konnte als die Preisträgerin selbst, bat sie sie, den Zuhörern von der Pest in Mühldorf zu erzählen.
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Marie-Luise Sondermaier sagt von sich selbst, sie erklärt am Liebsten Kindern. Sie versetzte die Zuhörer in die Rolle der Schulkinder und brachte ihnen die Schrecken der Pest nahe, ohne sie zu verängstigen oder zu verschrecken. Sie fesselt die Zuhörer mit wenigen Fakten und Zahlen und lenkte das Augenmerk auf die Folgen für den Einzelnen. Es blieb ja keine Familie verschont, als in kurzer Zeit die Einwohnerzahl der Stadt von 4.000 auf 2.600 sank, es schrecklich stank und jede Nacht die Pestkarren mit filzumwickelten Rädern durch die Straßen fuhren um die Toten in Pestgruben außerhalb der Stadtmauern zu beerdigen. Sie erzählte, dass 1634 an einem einzigen Tag starben: (O-Ton Der Bürgermeister.... – 9 Tote)
Erst die Bedeutung des Todes dieser wichtigen Personen für die Stadt macht den Zuhörern die Folgen dieser Krankheit deutlich. Das wirft natürlich viele Fragen auf, deren Beantwortung hilft, das Wissen zu vertiefen. Die Zuhörer waren von Marie-Luise Sondermaier’s Darstellung so gefesselt, dass sie auch ohne Mikrofon und Lautsprecher im ganzen Saal gut zu verstehen war.
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Genau deshalb erhält sie den Geschichtspreis 2015 freute sich Professor Waltraud Schreiber, die dann die Vermittlung von Geschichte vom Blickpunkt der Wissenschaft aus betrachtete.
Geschichte ist nämlich nicht die Vermittlung von Fakten aus längst vergangener Zeit sondern die Möglichkeit, die Gegenwart auf Grund des Geschehenen zu erklären.
Weil das aber doch nicht ohne das historische Grundwissen funktioniert, schickt Marie-Luise Sondermaier ihre Zuhörer ins Stadtarchiv wo sie sich dann selbst die nötigen Kenntnisse aneignen können.
Die Wissenschaft erklärt das mit diesem Modell. Aus historischen Orientierungskompetenzen ergeben sich Fragekompetenzen, deren Bearbeitung zu Sachkompetenz führt die wieder zur Methodenkompetenz weiterleitet.
Hinter der Beschäftigung mit der Geschichte steckt das Ziel, Wurzeln zu erkennen und ein glückliches Leben führen zu können.
Erst wenn man um den Stadtbrand weiß, versteht man, warum das Rathaus so aussieht.
Auch wenn alle Anwesenden die Stadt gern mögen, leben doch nur wenige seit Generationen in der Stadt. Die Geborgenheit in der Stadt entstand also erst durch die Beschäftigung mit der Geschichte der Stadt.
Das beginnt bereits in der Grundschule wenn sich Kinder im Rahmen der Heimat- und Sachkunde erstmals mit der Geschichte beschäftigen und sich etwa in Rollenspielen in die Vergangenheit zurückversetzen.
Genau das gelang mit der Ausstellung „Mühldorf – 200 Jahre in Bayern“ besonders gut. Damals erkannten die Besucher, dass auch unsere Vorfahren ihre Probleme bereits sehr klug gelöst haben. Das zu vermitteln hat Marie-Luise Sondermaier mit praktischen Beispielen immer geschafft. Professor Schreiber fasste die Sondermaier’sche Methode Geschichte zu vermitteln so zusammen und kam zu dem Schluss, dass Nachahmer gesucht werden.
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Die Grenzgänger sorgten für gute Laune.
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Dr. Reinhard Wanka begründete die Verleihung des Geschichtspreises durch den Geschichtsverein Heimatbund: Der Geschichtspreis würdigt besondere und nachhaltige Leistungen auf dem Gebiet der Heimat- und Geschichtsforschung. Der Preis ist dem langjährigen Vorsitzenden und Mühldorfer Ehrenbürger gewidmet: Dr. Hans-Rudolf Spagl.
Ohne seine Arbeit wüßten wir vieles über unsere Heimat nicht, angefangen vom Inngletscher bis um Völkergemisch in der Region. Genau das verbindet ihn Marie-Luise Sondermaier mit Dr. Hans-Rudolf Spagl. Er zitierte die Preisträgerin: (O-Ton Heimat ist für mich....)
Marie-Luise Sondermaier ist am Stadtplatz in Mühldorf aufgewachsen und hat hier die Schule besucht. Sie war jahrzehntelang als Lehrerin an der Grundschule tätig und hatte so die besten Voraussetzungen, sich mit der Geschichte der Stadt zu beschäftigen. Sie brauchte ja nur aus der Haustür hinaus zu gehen um mitten drin zu sein.
So hat sich sie vor allem mit der Innschifffahrt, der Innstadtbauweise und dem Stadtbrand beschäftigt. Dazu hat sie selbst Unterrichtsunterlagen erstellt und mit den Kindern das Leben in der Vergangenheit nachgestellt.
(O-Ton 1:27:00:00 Der Mühldorfer Geschichtspreis 2015....)
Damit überreichten Dr. Reinhard Wanka, Professor Dr. Waltraud Schreiber und Erika Spagl den Geschichtspreis und die Urkunde.
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Die Auszeichnung ist ihr eine große Ehre, dankte Marie-Luise Sondermaier, für die Heimatkunde Hobby ist. Geschichtsforscherin im wissenschaftlichen Sinn ist sie ja nicht, hat vielmehr ihre Freude an der Heimatgeschichte schon in ihrem 400 Jahre alten Geburtshaus am Stadtplatz mitbekommen. Ihr Wissen erhielt sie schon in der Grundschule und aus den „Mühlrad“-Veröffentlichungen des Heimatbundes.
Dr. Rudolf Spagl hat sie sehr unterstützt und sie mit Unterlagen und Bildern versorgt. Die Stadtarchivare und Josef Wagner vom Verein für das Erinnern und viele mehr haben geholfen, den Kindern Geschichte anschaulich zu vermitteln, keine einfache Aufgabe!
Zuletzt hat Professor Dr. Waltraud Schreiber ihr die neuesten Methoden beigebracht. Bei allem hat sie ihre ganze Familie mit eingebunden. Am Dankbarsten war sie aber ihren Schülern, die mit großem Interesse aufgenommen haben, was sie versucht hatte zu vermitteln. Das ging so weit, dass ein Schüler beim Thema Schlacht bei Mühldorf 1322 fragte: (O-Ton Frau Sondermaier....)
Größere Freude konnte er ihr nicht machen, als sie zum Zeitzeugen zu machen. (O-Ton Geschichte fängt nicht irgendwo an.... )
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Mit lang anhaltendem Applaus, einem Gläschen Sekt und einem Musikstück ging die Feierstunde zu Ende. |
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Das Jahr des Elefanten in Mühldorf: Buch, Sommertheater und Malwettbewerb mit Soliman dem Helafant |
7:20 |
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Mühldorfs Bürgermeisterin Marianne Zollner hieß im großen Sitzungssaal neben Kulturamtschef Walter Gruber und Stadtarchivar Edwin Hamberger auch Kulturschupp’n-Vorsitzende Magdalena Eckmans willkommen um den berühmtesten Elefanten der europäischen Geschichtsschreibung vorzustellen. Das ist „Soliman, den Helafant“ nämlich, war sie überzeugt.
Der Elefant Soliman hatte im Jahr 1552 auf seiner Reise von Spanien nach Wien in Mühldorf Station machte.
Wie das genau zuging, kann man in einem neuen Buch lesen, das sie selbst zusammen mit Stadtarchivar Edwin Hamberger verfaßt hat und das es ab sofort im Buchhandel zum Preis von 12 Euro 90 zu kaufen gibt. Gedruckt wurden 2.500 Exemplaren. Marianne Zollner freute sich, dass auch der Kulturschupp’n dieses Ereignis aufgegriffen hat und es zum Thema des Sommertheaters macht.
Sie dankte sehr Edwin Hamberger für seine Mitarbeit und der Kulturstiftung der Sparkasse für ihren finanziellen Beitrag.
Das Buch bringt nicht nur ein bislang verborgenes Ereignis in der Geschichte der Stadt zum Vorschein sondern ist auch ein schönes Geschenk für Besucher der Stadt und Gäste der Mühldorfer.
Um das Elefantenjahr in Mühldorf abzurunden gibt’s auch noch einen Malwettbewerb für alle Schulkinder, die bis 3. Juli einen Elefanten in Mühldorf zeichnen oder malen sollen. Die Werke können im Rathaus abgegeben oder einfach in den Briefkasten eingelegt werden.
Den Siegern winken attraktive Preise: (O-Ton)
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Magdalena Eckmans kannte die Geschichte des Elefanten Soliman in Mühldorf bereits und freute sich, dieses Thema als Grundlage für das fünfte Sommertheater des Kulturschupp’n verwenden zu können. Sie freute sich auch über Marianne Zollners kleine Rolle im Stück und über das Plakat, das ein Werk des bekannt Mühldorfer Künstlers Hans Prähofer zeigt. Dort ist zwar nicht der Elefanten Soliman abgebildet, trotzdem paßt das Motiv sehr zum Stück. Freude bereitete auch die Erlaubnis von Lisa Prähofer, das Bild für das Plakat verwenden zu dürfen.
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Die Vorbereitungen für die Premiere am 17. Juli sind in vollem Gang. Wer den Kulturschupp’n kennt, kann sich auf ein zeitgenössisches Bild des 16. Jahrhunderts freuen....
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Bürgermeisterin Marianne Zollner hatte die Geschichte des Elefanten Soliman vor Jahren recherchiert und jetzt das „Jahr des Elefanten in Mühldorf“ ausgerufen.... (O-Ton) Und zwar so weit, dass er bereits den Hals schmückt! (O-Ton) |
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Rauch aus dem Anbau der Klinik - Katastrophenschutzübung an der Klinik Mühldorf |
5:30 |
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Wie die Feuerwehrleute, die Sanitäter und die Katastrophenschützer erhielten wir gegen 9 Uhr 10 am Samstag Morgen den Alarm, am Anbau der Kreisklinik wäre Feuer ausgebrochen und mehrere Personen verletzt oder vermißt.
Es dauerte nicht lange, da war die Feuerwehr der Stadt Mühldorf vor Ort, die ja ihr Gerätehaus gegenüber hat.
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Als wir ankamen waren die Rettungskräfte bereits vor Ort, die Ahamer Straße abgesperrt und die Drehleiter in Stellung gebracht. Gerade da quoll dicker schwarzer Rauch aus der Lüftungsanlage auf dem Dach des Anbaus. Eine Krankenschwester rief verzweifelt um Hilfe.
Atemschutzgeräteträger machten sich auf den Weg als der Rauch die Farbe änderte.
Mit den Unterlagen aus dem Brandschutzschrank griffen sie mit Atemschutzgeräten im verrauchten Gebäude an und bauten die Schlauchanlage auf.
Vor lauter Rauch war kaum etwas zu sehen.
Trotzdem fanden sie schnell den vermißten Servicetechniker und brachten ihn ins Freie. Die zweite verletzte Person musste rausgefahren werden. Dabei hatten sie mit verstellten oder noch unfertigen Türen zu kämpfen.
Draußen wiederbelebten die Retter des BRK den Verletzten.
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Die Einsatzleitfahrzeuge des Katastrophenschutzes und des BRK hatten Stellung bezogen als die Rettungskräfte nach den Vermißten suchten.
Polizei und Katastrophenschutz koordinierten den Einsatz, den auch die Bundeswehr und natürlich die Mitarbeiter der Klinik beobachteten.
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Plötzlich kam auf der Gebäuderückseite eine brennende Person unter einer Treppe hervor. Gut, dass es nur eine Übung war und der Mann nicht wirklich Feuer gefangen hatte.
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Nach längerer Suche fanden die Einsatzkräfte den Klimatechniker bewußtlos im Obergeschoß. Sie trugen ihn durchs Treppenhaus ins Freie und übergaben ihn den Sanitätern des BRK.
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Während die Einsatzleiter ihre Beobachtungen zusammentrugen haben wir Kreisbrandrat Harald Lechertshuber gefragt, warum und was hier genau geprobt wurde. (O-Ton Harald Lechertshuber)
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Die Übung dauerte etwa drei Stunden. Alle Beobachtungen auszuwerten wird noch einige Zeit dauern. Auf Nachfrage konnte uns am Montag noch niemand dazu Auskunft geben. |
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Der zweite Verkaufswettbewerb am BSZ sucht den "Junior Sales Champion" |
11:30 |
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Zum zweiten Mal lud das Berufliche Schulzentrum zum Wettbewerb um den Sales-Champion in die Aula an der Innstraße. Dort hieß Schulleiter Oberstudiendirektor Maximilian Heimerl die sieben Teilnehmer und ihre Teams willkommen, mehrere Klassen als Auditorium und zwei externe Juroren: Andrea Schwärzer vom Globus Warenmarkt und Gerald Altrock von Jagus der Arbeiterwohlfahrt.
Als dritter Juror fungierte Reiner Deutinger, Abteilungsleiter Einzelhandel an der Staatlichen Berufsschule im Beruflichen Schulzentrum.
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Maximilian Heimerl war im Vorjahr überrascht von den professionellen und ausführlichen Darbietungen der Teilnehmer und freute sich über die sieben, die den Mut hatten, sich hier dem Wettbewerb zu stellen. Er war sicher, jeder Teilnehmer hat schon jetzt gewonnen.
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Zum vierten Mal nimmt die Schule nun an diesem Wettbewerb teil, erinnerte sich Reiner Deutinger. Wurden die ersten beiden Male die Teilnehmer von der Schule bestimmt, ermittelten sie die Teilnehmer im Vorjahr erstmals in einer Vorentscheidung.
Wie im Vorjahr stellen sich die drei Sieger der Oberbayern-Ausscheidung in Rosenheim. Die drei Sieger dort nehmen im Herbst am Wettbewerb der österreichischen Handelskammer um den Junioer-Sales-Champion in Salzburg teil, erklärte Oberstudienrat Thomas Kagerer. Das Finale in Salzburg ist eine große Veranstaltung mit Teilnehmern aus dem gesamten deutschsprachigen Alpenraum und 600 Zuschauern.
Während eines 10-minütigen Verkaufsgespräches sollten die Teilnehmer zeigen was sie können und dabei von einem englischsprachigen Störkunden unterbrochen werden.
Die Jury achtet auf 10 Fähigkeiten der Teilnehmer, wertet diese am Ende aus und kürt die Sieger.
Als Teilnehmer haben die Fachlehrkräfte die Besten ihrer Klassen ausgewählt.
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Im ersten Verkaufsgespräch sollte Caner Güngör Oberstudienrat Thomas Kagerer einen Weber Holzkohle-Grill verkaufen. Er hatte neben dem Grill eine ganz Reihe Zubehör auf seinem Verkaufstisch aufgebaut. Caner Güngör wollte erst wissen, was Thomas Kagerer denn so grillt. Da der bisher einen Gasgrill nutzte, musste Caner Güngör erst zahlreiche Bedenken zerstreuen.
Gerade als die beiden Grillspezialisten ins Fachsimpeln kamen, platzte Sandra Farrell als englischsprachige Störkundin dazwischen und brauchte dringend etwas für ihr Barbecue. Caner Güngör schaffte es, die Wünsche der Dame zu erfüllen, auch wenn sie das Grillbesteck nicht wollte.
Nach längerer Diskussion über das Für und Wider des Holzkohlegrills und dem Nutzen des zahlreichen Zubehörs akzeptierte Thomas Kagerer den Preis für den Grill.
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Das zweite Verkaufsgespräch bestritt die Sportartikelverkäuferin Jenny Werneth von der Sandra Farrell neue Skischuhe kaufen wollte. Auch sie wollte erst wissen, wie oft, wo und wie gut sie denn Ski fährt. Und was sie bisher getragen hat.
Als sie die nötige Schuhgröße ermittelte, kam eine englischsprachige Kundin dazwischen. Jenny Werneth wies ihr freundlich und schnell den Weg.
Dann empfahl sie ihr die neuen Skischuhe und erklärte deren Vorzüge, die sich erst durch Anprobieren zeigen - natürlich mit den passenden Strümpfen. Um das leichte Drücken zu beheben bot sie der Kundin Einlagen an, mit denen sie die Skistiefel individuell anpassen kann.
Gerade da kam die Engländerin wieder und suchte noch immer die Toilette. Jenny Werneth erklärte ihr den Weg noch einmal.
Schließlich entschied sich Sandra Farrell für die Schuhe und nahm auch noch die Socken, die Einlagen und ein Pflegemittel mit. Und zwar zum Sommer-Sonderpreis, mit 10% Rabatt.
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Im dritten Verkaufsgespräch wollte Sandra Farrell bei Andreas Heinze einen digitalen Fotoapparat für ihren Mann kaufen. Auch er wollte erst wissen, wozu er den Fotoapparat denn hauptsächlich braucht. Andreas Heinze vermied allzu viele technische Daten und erläuterte der Kundin den Nutzen und die Vorteile einer Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiv und ausklappbarem Display. Gerade als er die einfache Bedienung durch die zahlreichen Automatikfunktionen erklärte, störte die englischsprachige Kundin weil sie dringend einen Geldautomaten suchte.
Allerdings war die Kamera der Kundin viel zu teuer. Davon ließ sich Andreas Heinze nicht aus der Ruhe bringen. Vielmehr forderte ihn das so richtig. Er zählte noch mehr Vorteile auf, bis hin zur fachlichen Beratung und Betreuung durch ihn.
Und natürlich kann sie im Notfall auch umtauschen. Die Tasche und ein kleines Stativ gabs noch oben drauf.
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Nach jedem Verkaufsgespräch notierten die Juroren ihre Erkenntnisse.
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Sandra Farrell kam dann zu Marie Neumann um eine neue Matratze zu kaufen. Auch sie ermittelte erst die Schlafgewohnheiten und erläuterte der Kundin die Bedeutung einer guten Matratze für den gesunden Schlaf. So eine gesunde Matratze mit Zonen verschiedener Härte empfahl sie dann der Kundin und zerstreute deren Hygienebedenken.
Die englischsprachige Kundin verwies sie an ihren Kollegen ein Stockwerk höher.
Die Härte verschiedener Matratzen erklärte sie am Beispiel zweier Stühle mit unterschiedlich harter Polsterung.
Marie Neumann hatte Sandra Farrell überzeugt. Sie entschied sich zum Kauf der Matratze.
-- Weiter ging's mit Christian Sulzinger, bei dem Thomas Kagerer eine Zimmertür kaufen wollte. Als er wusste, was der Kunde sucht, empfahl er eine helle Kiefern-Tür mit Scharnieren aus Edelstahl und 9 Glasfeldern.
Thomas Kagerer hatte eine Menge Fragen: Kann sich die Tür verziehen, kann sie sich setzen, was macht man wenn sich der Boden hebt und, kann man die Tür im Scharnier anheben. Gerade da platzte die englische Kundin dazwischen, die es sehr eilig hatte. Er wies ihr freundlich den Weg zu einem Kollegen. Dann beantwortete er geduldig die Fragen seines Kunden, die bis hin zu baubiologischen Aspekten reichten. Um ihm die Kaufentscheidung zu erleichtern bot er seinem Kunden ein besonders schloss an und die Vermittlung des Einbaus von Tür und schloss.
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Die vorletzte Verkäuferin war Eda Nur Cingli, von der Thomas Kagerer einen Laptop kaufen wollte. Auch sie wollte erst wissen, was ihr Kunde damit machen will. Daraufhin erklärte sie ihrem Kunden die Möglichkeiten des Computers ohne die technischen Begriffe in den Mittelpunkt zu stellen. Statt großer Gigabyte-Zahlen nannte sie ihm die Zahl Fotos, die er darauf abspeichern kann. Gerade als sie auf die verschiedenen Versionen des Betriebssystems zu sprechen kam, wollte die englischsprachige Kundin eine Speicherkarte für ihre Kamera. Die gabs aber in der Fotoabteilung an die sie sie verwies.
Natürlich war Thomas Kagerer der Rechner zu teuer. Das konterte Eda Nur Cingli mit dem Hinweis auf den umfangreichen Service ihres Hauses. Das überzeugte ihn als er auch noch einen USB-Stick und ein Antivierenpakt dazu bekam und die Zusicherung, das Paket bei Nichtgefallen umtauschen zu dürfen.
-- Die letzte Kandidatin hatte es am Schwersten: Christina Hirschberger sollte Sandra Farrell einen Ordner verkaufen. Den brauchte sie nämlich als Ersatz ihres verschlissenen. Christina Hirschberger empfahl ihr einen robusten Ordner mit VerSchluss und 180°-Bügelmechanik, die die Arbeit sehr beschleunigt und ermöglicht, mehr Blätter einzuordnen.
Während Christina Hirschberger der englischsprachigen Kundin schnell einen Schreiber verkaufte, prüfte Sandra Farrell den Ordner auf Herz und Nieren.....
Als auch noch die vielen verfügbaren Farben die vielen Gestaltungsmöglichkeiten zeigten, entschied sich Sandra Farrell für den Ordner zum Preis von 2 Euro 99.
Während die Jury die Sieger ermittelte wollten wir von den Teilnehmern wissen, wie sie sie ihre Auftritte selbst gesehen haben.
-- Die Jury war sich schnell über den Sieger einig, berichtete Reiner Deutinger, musste aber für die weiteren Plätze Kompromisse machen. Er würdigte die gute Arbeit trotz der unvermeidlichen Nervosität da auf der Bühne.
Alle Teilnehmer sind Sieger und erhalten ein Teilnahmezertifikat. Die beiden punktgleichen Dritten erhielten Einkaufsgutscheine: Marie Neumann und Jenny Werneth.
Den zweiten Platz belegte Christina Hirschberger.
Unangefochtener Sieger wurde “Mister Digitalkamera”, Andreas Heinze.
Da am Nachwuchstalentewettbewerb allerdings nur 21-jährige mitmachen dürfen, Andreas Heinze und Marie Neumann diese Grenze aber bereits überschritten haben, gehen Christina Hirschberger und Jenny Werneth in die nächste Runde nach Rosenheim.
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Herr Deutinger, wie haben Sie die Sieger ermittelt? (O-Ton) |
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Landrat Georg Huber gratuliert den Siegerinnen des Bundeswettbewerbes "Jugend musiziert" in "Zither solo" |
5:20 |
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Die selbständige Musiklehrerin Pia Keil stellte Landrat Georg Huber die Preisträgerinnen des 52. Bundeswettbewerbes „Jugend musiziert“ vor, die in der Zeit vom 22. Bis 25. Mai in Hamburg an der Endrunde in der Wertung „Zither solo“ erfolgreich abgeschnitten hatten.
Den zweiten Preis sicherten sich Manuela Eder und Ines Seisenberger und den ersten Preis Marina Mittermeier, die aber nicht gekommen war.
Landrat Huber gratulierte den erfolgreichen Nachwuchsmusikerinnen und ihrer Lehrerin und stieß mit einem Gläschen Sekt auf ihren Erfolg an.
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Pia, es ist ja ein weiter Weg zum Bundessieg. Da geht’s mit dem Vorentscheid in Waldkraiburg los, führt dann über die Bayernausscheidung bis um Bundeswettbewerb. (O-Ton)
Ihr spielt ja bei jedem Auftritt die selben Musikstücke. Wird man da jedes Mal nervöser oder sinkt doch die Motivation nochmal das selbe spielen zu müssen? (O-Ton) Nach der Vorentscheidung in Waldkraiburg ging's nach Bayreuth und dann nach Hamburg. Gegen wieviele Kokurrenten musstet ihr dort antreten? (O-Ton)
Nur 10 aus ganz Deutschland – das ist nicht viel. (O-Ton)
Und was spielt ihr so? (O-Ton)
Und buchen kann man Euch auch? (O-Ton)
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Pia, Du spielst in einer Reihe Formationen und bietest den Musikunterricht privat an. (O-Ton)
Ist Pia eine gute Lehrerin? (O-Ton)
Klar, sonst wären sie sicher nicht Sieger im Bundeswettbewerb geworden! |
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