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Zu Ostern: Pfarrer Christian Peiser: Gibt es ein Leben nach der Geburt? |
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Ohne Kommentartext |
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15 Jahre Kriseninterventionsteam KIT - Helfer gesucht |
10:25 |
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Nach einem feierlichen Gottesdienst in der Mühldorfer Kirche von St. Peter und Paul, den Gerhard Deißenböck mit dem Chor „Voice of Paradise“ gestaltet hatte, trafen sich die Gäste der Jubiläumsfeier im Schulungsraum des BRK an der Ahamer Straße erst mal zum gemütlichen Austausch.
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Christine Wiesenbauer konnte BRK Kreisvorsitzenden Landrat Georg Huber und die gesamte Vorstandschaft willkommen heissen, Gaby Heidenreich, stellvertretende Vorsitzende des Bezirksfachdienstes psychosoziale Notfallversorgung, Kreisbereitschaftsleiter Wolfgang Rakowitz, natürlich Geschäftsführerin Tanja Maier und viele Kolleginnen und Kollegen aus ganz Südostbayern. Die Stadt vertrat Bürgermeisterin Marianne Zollner und die Polizeiinspektionen Mühldorf und Waldkraiburg deren Leiter Angelika Deiml und Georg Deibl.
(O-Ton Jahre Herzblut und Leidenschaft) Auf dieses Jubiläum wollten sie gemeinsam anstoßen.
Nach 15 Jahren war es für sie schwierig auf alle Ereignisse zurückzublicken. Gerade auch, weil in ihrem Bereich Stille mehr bedeutet als viele Worte.
Seit der Gründung im Januar 2001 ist das Kriseninterventionsteam unverzichtbarer ehrenamtlicher Bestandteil des BRK geworden. Darauf war sie sehr stolz.
Von Beginn an bis Ende 2009 prägte Rettungsassistent Thomas Kulot das Mühldorfer KIT, war dessen Herz und Seele.
Allein 2015 waren sie 100 Mal im Einsatz und verbrachten dabei etwa 1.000 Stunden. Noch einmal 1.000 Stunden gingen auf für Fortbildungen, Übungen und Einsatznachbesprechungen auf. Nur mit diesem Aufwand können sie die Angehörigen bestmöglich betreuen.
Christine Wiesenbauer war auch nach so langer Zeit noch immer begeistert vom Zusammenhalt ihrer Gruppe, zu der doch sehr unterschiedliche Leute gehören. Um so mehr, als sie alle ehrenamtlich tätig sind und das alles in ihrer Freizeit machen. 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr.
In ihren Einsätzen haben sie es immer mit Menschen zu tun, für die später alles anders ist als es bis dahin war. Dann bieten sie Erste Hilfe für die Seele.
Für sie selbst bedeutet das Distanz schaffen und wahren. Nur wenn sie die Ereignisse nicht an sich heran lassen, können sie ihren Dienst leisten.
Damit dankte sie ihrem Team, ihren Ehepartnern, Partnern und Kindern, dem gesamten Rettungsdienst, der Polizei, der Kripo und den KIT’s der Nachbarlandkreise und vielen mehr.
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BRK Kreisvorsitzender Landrat Georg Huber beeindruckte die Arbeit des KIT. Trotzdem bezweifelte er, ob es immer möglich ist, bei schweren Unfällen Distanz zu wahren. Jeder Einsatz belastet und nimmt einen Teil von den Helfern mit. Die Bereitschaft, das auf sich zu nehmen ist hoch anerkennenswert.
Trotz des profihaften Anspruchs benötigen die Helfer doch auch Zuspruch und Anerkennung. Schließlich haben sie Aufgaben übernommen, die früher Nachbarn, Freunde oder die Familie hatten.
In der heutigen egoistischen Gesellschaft fällt das alles weg. Betroffene stehen dann alleine da. In diesem Umfeld leisten die Mitglieder des KIT einen enorm wichtigen Dienst.
Georg Huber dankte besonders Thomas Kulot, der das alles vor 15 Jahren erkannt - und das KIT ins Leben gerufen hat.
Für diese wichtige Aufgabe sucht das BRK ständig Helfer. So motivierte Georg Huber gesunde, psychisch stabile Landkreisbürger, sich zu überlegen, ob sie nicht ehrenamtlich im KIT mitmachen möchten.
Eine schwer anzunehmende Grundlage für diese Tätigkeit ist die hohe Einsatzverfügbarkeit, die manche private Pläne durchkreuzt und doch einem höheren Ziel dient.
Weil auch die Aktiven immer wieder die Anerkennung der Gesellschaft benötigen, dankte Georg Huber dem gesamten Kriseninterventionsteam und dem gesamten BRK für ihre enorme Leistung und besonders den Angehörigen aller Helfer, die doch häufig zurückstehen müssen. Er dankte auch der Polizei, die das KIT immer wieder würdigt.
Er war stolz auf das KIT und auf Christine Wiesenbauer die er bat, ihre segensreiche Arbeit auch weiter zu machen und dabei die Unterstützung der Bevölkerung zu erkennen.
So wünschte er ihnen alle erdenkliche Unterstützung und weiter viel Kraft und Gottes Segen.
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Gaby Heidenreich - stellvertretende Vorsitzende des Bezirksfachdienstes psychosoziale Notfallversorgung - dankte den Mitgliedern des KIT Mühldorf für ihre ehrenamtliche Arbeit. Da sie bei jedem Einsatz etwas mit nach Hause nehmen, wachsen sie auch mit ihrer Aufgabe. So stärkte sie sie mit ein bisschen Nervennahrung, einem Päckchen Notfallschokolade.
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KIT-Gründer Thomas Kulot erinnerte sich an die Anfänge vor 15 Jahren und war wahnsinnig stolz auf die Geschichte seither. Als Rettungsassistent erkannte er damals die Not der Angehörigen und überlegte was man tun könne.
Zusammen mit Kollegen hat er das KIT gegründet und die ersten Einsätze bestritten. Ganz ohne das besondere Wissen und noch ohne Ausbildung.
Der Anfang war schwierig, gerade die Zusammenarbeit mit der Polizei, die heute sehr gern auf das KIT zugreift. Die Zahl der Einsätze stieg seither von Jahr zu Jahr. Bis 2009 waren es über 300, die er alle auch für sich selbst verarbeiten hatte müssen. Das belastete ihn sehr. Noch mehr, als das Team keine Verstärkung bekommen konnte, so dass er schließlich aufhören musste.
Ausgetreten ist er aber nicht und kommt eines Tages auch wieder zurück. (O-Ton 30:40:15)
Er dankte seinen Nachfolgerinnen und hoffte auf mehr Personal. Dann wird er auch wieder mitmachen. So wünschte er allen viel Kraft und immer gesunde Heimkehr.
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Leonhard Hausperger berichtete vom Einsatz des KIT beim Verkehrs-Unfall-Tod seines Neffen Markus im August 2013 in Aich bei Vilsbiburg. Er beschrieb die segensreiche Arbeit von Christine Wiesenbauer und Sigrid Schmidt. Sie hatten den Eltern und der Familie zugehört, sie getröstet und gaben ihnen so Kraft und Zuversicht.
Dafür dankte er ihnen herzlich, gerade weil er selbst Hospizbegleiter ist und den Umgang mit den Angehörigen der sterbenskranken Menschen von ihnen erst gelernt hat.
Zum Dank für ihre Hilfe überreichte er Kreisgeschäftsführerin Tanja Maier eine Spende und Chritine Wisenbauer eine kleine Spende für eine private Kafferunde.
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Auch die Leiter der benachbarten Kreisverbände gratulierten dem Mühldorfer KIT mit Geschenkkörben und kleinen Präsenten.
Gerhard Tanfeld vom KIT Altötting hatte nichts zum Essen dabei. Dafür lud er die Mitglieder des KIT Mühldorf und ihre Angehörigen zu einer Grillparty im Sommer ein und versprach in dieser Zeit ihren Dienst im Landkreis zu übernehmen.
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Frau Wiesenbauer, Ihr Vorsitzender und Sie haben sich um mehr Helfer bemüht. Wie viele würden Sie denn benötigen? (O-Ton)
Was wäre ihr Wunsch? (O-Ton) Was muss jemand mitbringen um bei Ihnen mitmachen zu können? (O-Ton)
Wie sieht die Ausbildung aus und wann können künftige KIT-Helfer erstmals in einen Einsatz gehen? (O-Ton) Wer mitmacht und Dienst hat, der muss dann auch rund um die Uhr bereitstehen. (O-Ton)
Und das alles ehrenamtlich.
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Das Jubiläum feierten die Gäste bei Häppchen, Kaffee und Kuchen. |
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Der Frühjahrsempfang der Kreiskliniken: Manege frei |
12:00 |
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Die Kreisklinik empfing ihre Gäste im eng bestuhlten Saal des Haberkasten und bot reichlich Gelegenheit zur Unterhaltung.
Die „Oiwei um hoibe eife Jazzband“ aus der Chiemsee-Region sorgte für gute Unterhaltung während sich nach und nach Ärzte, Bürgermeister, Kreisräte, Vertreter des öffentlichen Lebens und Mitarbeiter der Klinik einfanden
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Nach einiger Zeit bat das Dreigestirn der Kreisklinik um Aufmerksamkeit: Geschäftsführer Heiner Kelbel, der ärztliche Leiter Dr. Wolfgang Richter und Aufsichtsratsvorsitzender Landrat Georg Huber.
Heiner Kelbel kündigte den Gästen einen unterhaltsamen Abend an, mit kulinarischen Köstlichkeiten, bester Musik und guter Unterhaltung. Vorher mussten sie sich aber ein Märchen anhören: (O-TonEs war ein mal eine Bundestagswahl... )
Damals wollte die Bundesregierung einen Versorgungszuschlag von 500 Millionen Euro zur Verbesserung der Finanzlage der Krankenhäuser ausschütten. Die damaligen großen Volksparteien hatten aber ihre eigenen Vorstellungen wie’s nach der Wahl weitergehen sollte. Für Jens Spahn von der einen Volkspartei und Karl Lauterbach für die andere ging's nach der Wahl in die große Koalition. Da sich Jens und Karl nicht einigen konnten, beschränkten sie sich auf die Forderung nach Qualität. Das gefiel den Beiden gut.
Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe erkannte schnell, Qualität kostet Geld! Ein neuer Gesetzentwurf brachte die Krankenhäuser gegen sie alle auf. Das Geld sollten die Krankenhäuser erst zahlen um es dann wieder zu bekommen. So wollten sie die Krankenhäuser glücklich machen.
Und will Jens nicht Gesundheitsminister werden durfte wurde er Staatssekretär im Finanzministerium. Damit war der Jens weg. Daraufhin haben sie das „Gesetz zur Reform der Strukturen der Krankenhausversorgung“ neu gefaßt und den Häusern erklärt, wie gut es ihnen nun ginge. Pflegeförderprogramm, Pflegezuschlag ein Fixkostendegressionsabschlag und Strafen auf nicht vorhandene und vorhandene Qualität taten ein übriges dazu, dass alle Illusionen verloren gegangen sind.
Da taucht plötzlich der Jens wieder auf, mit dem sensationellen Vorschlag, die Rehabilitationskliniken zu stärken. Also Reha vor Pflege! So informierte er Bürgermeisterin Marianne Zollner über den Bauplan für einen neuen Pflegetrakt, den die Klinik in Mühldorf bauen möchte. Ein BeSchluss aus der Zeit vor dem Märchen!!! (O-Ton)
Dazu wollen sie mehr anbieten: Ein Fachprogramm für Neurologie etwa, wie die Klinik Haag das bereits bietet. Trotz allem erwartete Heiner Kelbel, dass es den Kliniken Mühldorf auch weiter so gut geht wie in den letzten Jahren. (O-Ton Ich möchte ihnen keine Illusionen nehmen....)
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In den Zirkus der Kreiskliniken lud Chefarzt Dr. Wolfgang Richter die Gäste ein. (O-Ton Manege frei – Menschen- Tiere-Sensationen)
Es ist ihnen gelungen, im „Zirkus Maximus der Gesundheitspolitik“ eine überaus erfolgreiche Saison zu spielen, freute sich Dr. Richter. Das wollten sie mit den Gästen feiern, bei einem Programm, bei dem alle mitmachen sollten. Die Gaukler sollten sie drei spannende Rätselfragen beantworten lassen. Nämlich solche, die sie sich bisher zu stellen nicht getraut hatten, auch wenn sie gar nicht schwer zu beantworten sind.
Die Zirkuskapelle haben die Gäste ja schon kennengelernt, die das Publikum in diesem schnelllebigen Medizinzirkus bei Laune halten wird. Attraktionen gab es im abgelaufenen Jahr genug: Die Eröffnung der neuen OP-Manege mit Live-Operationen am Phantom, echte Chirurgen zum Anfassen und OP-Schwestern ohne Haube und Mundschutz... (O-Ton Tiefe Einblicke.... )
In der Endoskopie zeigte Dr. Miebs die Beschwörung der schwarzen Koloskopie-Mamba. Die Massen überrannten das Spektakel, das im Herbst nochmal stattfinden wird.
Ein weiterer Höhepunkt war die Gründung des MVZ mit den Kollegen Baumgartner, Stumpf, Winkler und Schwarz.
Dazu die lebende Kanonenkugel, Professor Schwarz, der anders die Wege zu seinen Einsatzorten nie schaffen würde. Und erst das Wunder von Haag mit seinem Ganglabor, dessen Patienten später beim Spazierengehen auf dem Inn beobachtet wurden.
Und erst die Balancekünstler, die Assistenten und die fliegenden Oberärzte, die es zusammen mit dem Pflegeballett schaffen, den Abstand zwischen Haag Mühldorf schwinden zu lassen.
Auch in diesem Jahr geht’s weiter mit Menschen-Tieren-Sensationen und den beiden Teller-Jongleuren Kelbel und Richter, die versuchen werden, möglichst viele Teller zu erhalten. Leider musste die Löwennummer ausfallen da die Mitarbeiter des „MDK“ abgesagt haben weil sie keine „Vor-Ort-Termine“ mehr annehmen. Sie haben die hungrigen Löwen nun nach München in deren Zentrale geschickt.
Später sollte „Mister Lu“ noch eine Jungfrau zersägen, so sie noch eine finden. (O-Ton Am Ende möchte ich ... danken dass Sie treu geblieben sind...)
Auch wenn sie nicht jeden Tag Höchstleistungen abliefern gehen sie doch jeden Tag engagiert in die Manege... (O-Ton)
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Landrat Georg Huber sprach die Kommunalpolitiker an und dankte allen Ärzten, die den Kliniken Patienten zuweisen. Ohne die gute Zusammenarbeit mit ihnen wäre die erfolgreiche Arbeit beider Häuser nicht möglich, die er versprach fortzusetzen. Sie wollten weiter Klasse produzieren und nicht Masse.
Georg Huber Er war stolz darauf, was die Mitarbeiter der Klinik zusammen mit den Zuweisern geleistet haben. So wünschte er den Gästen einen amüsanten Abend und weiter gute Zusammenarbeit zum Vorteil der Bevölkerung.
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Heiner Kelbel eröffnete das Buffet im Obergeschoß, das neben vielen kalten Gerichten auch warme Köstlichkeiten bot. Die Mitarbeiter des Sternenzelts hielten Gutes bereit! (O-Ton 23:43:06)
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Die Gäste ließen es sich schmecken und genossen die ungezwungene Atmosphäre beim gemeinsamen Abendessen.
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Langsam leerten sich die Tische und die Gäste ließen sich von „Oiwei um hoibe Eife“ unterhalten.
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So erwarteten sie den Höhepunkt des Abends: Den Auftritt des Illusionisten Mister Lu.
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Mister Lu flog akkustisch mit dem Hubschrauber herein, gefesselt in Ketten, die er Gäste überprüfen ließ.
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Dann verband er Ringe ineinander und löste sie wieder.
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Er hatte ein ganz besonders Kartenspiel. Eins zum Aufrollen.. Oder doch nicht?
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Die weiteren Attraktionen hier kurz zusammengefaßt.
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Dr. Bär und Thomas Schulz sollten an einem Strang ziehen und ihn dann stark fesseln. So lang bis seine Hände anschwollen.
Aber das störte ihn nicht.
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Dann stellte er einen leeren Kasten über einen Stuhl. Aber das war nicht alles.
Irgend wann nahm er dann den Stuhl heraus.
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Nur wenige seiner Kollegen beherrschen den nächsten Trick zu dem er einen Kasten benötigte, den man verschieden aufklappen und im geschlossenen Zustand mit Schlössern fixieren kann. Da hinein setzte er seine Partnerin Anke.
Dann schob er Bleche verschiedener Größe in den Kasten hinein und klappte ihn mehrfach auf.
Er stieß noch Schwerter durch.
Als er alles wieder herausgenommen hatte, entstieg der Kiste wieder seine Partnerin...
Mister Lu zeigte noch mehr Tricks und begeisterte damit die Zuschauer.
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Etwa ließ er Dr. Vanessa Heike einen Karte mit dem Bild eines Schauspielers ziehen und wollte dann das Bild zeichnen.
Mit dem Ergebnis waren die Zuschauer aber nicht zufrieden. Das richtige Bild fanden sie in einem Umschlag an der Bühnenwand.. Niemand wusste, wie es dort hingekommen war.
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Schließlich dankte er den Gästen für ihren Applaus und entließ sie in den weiteren Abend, der mit der „Oiwei um hoibe Eife Musik“ erst spät ausklang.
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Mühldorf ist bunt: Vorstand neu gewählt. |
4:50 |
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Mühldorf-ist-bunt-Vorsitzende Kristin Hüwel begrüßte nur 13 Mitglieder in der Schenkerhalle in Waldkraiburg wo sie zunächst ihren Vorstandsbericht gab:
2015 begann mit der Themenreihe „Und da bin i jetzt dahoam“ mit vier Veranstaltungen hier in der Schenkerhalle.
Das Theater „Almanya – ich liebe Dich“ zusammen mit KuBiWa, ein Vortrag der „Beratungsstelle gegen Rechtsradikalismus“, das gemeinsame Fastenbrechen mit KuBiWa, das Fastenbrechen mit 250 Flüchtlingen, der Aktionstag in Neumarkt-Sankt Veit, die Kunsttherapie von Flüchtlingen durch Hartmuth Lang umrissen kurz die Ereignisse des vergangenen Jahres.
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Kassier Thomas Lainer berichtete Ausgaben von 2.995 Euro und Einnahmen von 3.246 Euro. Damit verfügte der Verein zum 31.12.15 über 1.414 Euro.
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Kassenprüfer Horst Lang berichtete vorbildliche Kassenprüfung und schlug den Mitgliedern die Entlastung des Vorstands vor. Die erteilten die Entlastung bei drei Enthaltungen ohne Gegenstimme.
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Die Vorstandsneuwahl leitete Horst Lang, unterstützt von Karl Ebenbichler und Hartmut Lang.
Kristin Hüwel hatte sich für eine erneute Kandidatur bereit erklärt. Da es keinen weiteren Kandidaten gab, war die Wahl schnell erledigt und Horst Lang konnte die Wahl mit 13-Stimmen und einer Enthaltung vermelden.
Kristin Hüwel nahm die Wahl an.. (O-Ton)
Zu zwei Stellvertretern wählten die Stimmberechtigten Richard Fischer und Neumarkts Stadtpfarrer Franz Eisenmann. Franz Eisenmann trat die Nachfolge von Pfarrer Martin Garmaier an, der nach seinem Umzug nach Freising nicht mehr kandidierte.
Richard Fischer schlug Horst Lang als Kassier vor und die Mitglieder bestätigten diesen Vorschlag.
Als Schriftführerin bestätigten die Mitglieder Fatime Sadiku und ernannten Karl Ebenbichler, Hartmut Lang, Thomas Lainer, Rene Keil und Hüseyn Czabuk zu Beisitzern.
Zu Kassenprüfern wählten die Mitglieder Peter Schmid-Ranetsberger und Dr. Wolfgang Theissig.
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Kristin Hüwel dankte für ihre Wiederwahl und dem ehemaligen Vorstand. Besonders dankte sie Pfarrer Martin Garmeier, den sie nur schweren Herzens an seine neue Wirkungsstätte abgab. Er war immer ein engagierter wertvoller Mitarbeiter und Partner und wird sicher auch weiter ein wertvoller Berater bleiben.
Dank galt auch Thomas Lainer für seine vorbildliche Kassenführung trotz gelegentlich schwieriger Belegbeschaffung. Sie hoffte auf weiter gute Zusammenarbeit, jetzt eben in anderer Funktion.
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Den „Neu-Ruheständler“ Horst Lang versprach sie intensiv einzubinden. Kristin Hüwel freute sich über Pfarrer Franz Eisenmann, der mit der katholischen Kirche eine große Bevölkerungsgruppe repräsentiert.
Sie hoffte auch weiter auf die Mitarbeit der Vorstände und der Mitglieder um so das hohe Ziel der Erhaltung der Demokratie zu erreichen.
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Richard Fischer gratulierte in seiner Funktion als zweiter Bürgermeister der Stadt Waldkraiburg dem neu gewählten Vorstand.
„Mühldorf ist bunt“ ist eine wichtige Initiative in Waldkraiburg und im ganzen Landkreis und trägt zur Gestaltung der zukünftigen Gesellschaft bei. Wie wichtig die Wachsamkeit im Umgang mit verschiedenen Ideologien ist, haben die kürzlichen Landtagswahlen in drei Bundesländern gezeigt.
Richard Fischer forderte eine konstruktive Auseinandersetzung mit dem Parteiprogramm der AfD und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft.
Damit überbrachte er die besten Grüße von Bürgermeister Robert Pötzsch und wünschte viel Erfolg für das kommende Jahr.
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Abschließend wies Kristin Hüwel auf verschiedene Veranstaltungen hin, die auch 2016 wieder abwechslungsreich gestalten werden. |
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Zweitägiges Starkbierfest in Buchbach mit Lizzy Aumeier, Bruder Augustinus und dem Froschhax'n-Expreß |
15:20 |
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Seit einigen Jahren lädt der Förderverein des TSV Buchbach an zwei Abenden zum Starkbierfest in die Stockschützenhalle auf dem Sportgelände. Am Freitag gab es schon politische Veranstaltungen und Showauftritte. Und diesmal kam mit Lizzy Aumeier eine Oberpfälzer Kontrabassistin und Kabarettistin nach Buchbach.
Lizzy Aumeier begeisterte die Gäste mit viel Selbstironie und vielen lockeren Sprüchen. Sie kockettierte mit ihrem Gewicht und sprach damit so manchem Zuhörer aus der Seele.
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Während des ersten Teils ihres zweistündigen Auftritts hatte sie sich mit den Herren an den ersten Tischen vertraut gemacht. Einen „IT-ler“ wollte sie aber keinen darunter haben. Die kann sie nämlich gar nicht leiden.
Einer gefiel ihr ganz besonders: Thomas! Mit ihm wollte sie die berühmte Szene aus dem Film „Titanic“ nachspielen. Also die, als sich Leonardo DiCaprio und Cate Winslet am Bug des Schiffs den Wind um die Nase wehen lassen. Thomas sollte einen besonderen Text rezitieren.
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Wie zu erwarten war, geriet das zu einer besonderen Attraktion für die Zuschauer.
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Am Ende des zweiten Teils war natürlich eine Zugabe nötig. Und da behauptete Lizzy Aumeier dem „kolumbianischen Kampf-Flietscherl“ Shakira das Tanzen beigebracht zu haben. Sie bewies das sofort.
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Und außerdem ist sie eine Rockerin wie Tina Turner – natürlich mit kurzem Rock Mähne.
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Erwin Bierofka bedankte sich artig für den Auftritt mit einem Strauß Blumen. Allerdings hatte er nur einen Strauß und einen Maßkrug. Nach einem Bussi bekam dann die Künstlerin den Bierkrug und ihre Begleiterin Svetlana Klimova die Blumen. Ein bisschen Kontrabaß musste dann schon noch sein: Ein Medley klassischer und bayerischer Musik.
Wie zu erwarten war, geriet das ganz anders als angekündigt.
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Die Gäste waren begeistert und entließen Lizzy Aumeier und Svetlana Klimova mit einem kräftigen Applaus.
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Tags darauf sorgte Fußball-Abteilungsleiter Günther Grübl für die Curry-Würstl und der Froschhax’n Expreß aus Landshut für die Stimmung in der Stockschützenhalle.
Marketingleiter Wolfgang Bauer kam gerade von einer Reise zurück als Metzgermeister Kamhuber und seine Leute „a bissal Luft“ hatten.
Die waren ja auch nicht zuständig für den Obazdn und die Käseplatten.
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Viel Prominenz war gekommen: MdB Stephan Mayer, Bürgermeistersprecher Dr. Karl Dürner, FDP-Kreisvorsitzende Sandra Bubendorfer-Licht, Alt-MdL Hans Rambold natürlich Bürgermeister Thomas Einwang und fast der gesamte Gemeinderat und einige Bürgermeister umliegender Gemeinden.
Und Members-of-Dance-Chef Florian Wandinger mit der ganzen Familie.
Sepp Hundmeyer bereitete schon mal das Bierfassl zum Anzapfen vor als Bruder Augustinuns in Begleitung von Bürgermeister Thomas Einwang und Fördervereinsvorstand Erwin Bierofka einzogen.
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Erwin Bierofka holte Hans Rambold und Augustiner-Geschäftsführer Anton Obermaier zu sich und hieß die Gäste zum 19. Starkbierfest herzlich willkommen. Besonders Bürgermeister Thomas Einwang, den er bat, das Fest mit dem Anstich offiziell zu eröffnen. Und der schaffte das ohne einen einzigen Spritzer mit einem Schlag mehr als nötig.
-- Bürgermeister Thomas Einwang schloss sich der Begrüßung an und gratulierte der ersten Mannschaft der Fußballabteilung zu den wichtigen drei Punkten, die sie für den Sieg am Nachmittag eingebracht hatten. So kommen sie ihrem Ziel näher, auch in der nächsten Saison in der Regionalliga Bayern zu spielen.
Er gratulierte allen Josefs, Josefinen und Seppen, die an diesem Tag ihren Namenstag feiern durften.
Thomas Einwang dankte dem Förderverein des TSV Buchbach, der zum 19. Mal dieses Starkbierfest ausrichtete und freute sich auf die folgende Fastenpredigt. Dazu wünschte er allen Zuhörern einen unvergeßlichen Abend und erklärte das Starkbierfest für eröffnet.
Da ein Prosit drauf! (O-Ton)
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Die Fußballer setzten noch eins drauf.
-- Bruder Augustinus wunderte sich dann über die heutige Gesellschaft, in der man statt Schnitzel Tofu ißt und Mandal und Weibal dem Gender-Mainstream weichen müssen. Was das alles miteinander zu tun hat, wusste nicht mal „Schulamtsdirektor emeritus“ Franz Holzner.
Und wenn man nach der Begrüßung von Augustiner-Biertrinkern und Augustiner-Biertrinkerinnen endlich zum Schweinsbraten kommt, ist der kalt und schmeckt wie Tofu! Ob die Leute das verstanden haben? (O-Ton De drei Disch do ent ned!)
-- Dann endlich konnte er die Gäste begrüßen von denen er nicht wusste, wer überhaupt da war. Er musste raten.
Auch wenn er nicht da war begrüßte er Waldkraiburgs Bürgermeister Robert Pötzsch. Den kannte er noch nicht so genau. (O-Ton Der war no nia bei mir beim Beichten) Aber er ist ja noch jung und hat noch Zeit.
Er begrüßte die Bürgermeister von Wurmsham, von Taufkirchen an der Vils und natürlich den Nachbarbürgermeister aus Schwindegg, den Dürner Kare!
Der ist ja sowieso etwas Besonderes: Der ist immer an drei oder vier Stellen gleichzeitig unabkömmlich: Als Bürgermeistersprecher, Bürgermeister, Jäger und Doktor ist er ein Spezialfall: Er ist so etwas wie ein Grizzly. Der hat auch keine natürlichen Feinde auf dieser Welt! (O-Ton ) Hat er doch 2007 das Ober- und Niederbayerische Totengräbertreffen eröffnet mit: (O-Ton Ich komm‘ ja eigentlich von der Lieferantenseite!)
Natürlich war Thomas Einwang da und Bundestagsabgeordneter Stephan Mayer, der es mit Erdogan, Tsipras oder Putin nicht so leicht hat. Der eine kann kein „Vater unser“, der andere ist griechisch Orthodox und der Dritte hört gar nicht zu. Dabei ist er zwei Köpfe größer als die alle. Es ist schon eine verrückte Welt. Übrigens: Für die Intelligenz außerirdischen Lebens spricht auch die Tatsache, dass die sich noch nicht mit uns in Verbindung gesetzt haben! (Applaus)
Dazu fiel ihm der Gemeinderat ein, die sich zwar nicht angemeldet haben aber doch alle da sind. Sie alle hieß er herzlich willkommen. Besonders den „ober-schwarzen“ Manfred Kroha.
Da drauf erst mal ein Prost!
Er begrüßte die Fußballer, die früher alle aus Buchbach waren. Ein paar Ausländer waren dabei: (Steeger und Zeller)
Dann kamen Schwindegger dazu und solche aus Gegenden wo kein normaler Mensch hinfährt: Aus Ampfing! Jetzt ist sogar ein Schwarzer dabei. Also kein solcher wie der Kroha oder der Rambold oder der Huber Schorsch. (O-Ton) Jetzt spielt so einer wie der Alaba von Bayern. Der Einfachheit halber (O-Ton hoaßt der Mo Mo! Ganz einfach Mo!)
Er hieß Erwin Zeug willkommen, Sandra Bubendorfer-Licht und Reinhard Retzer von der ÖDP und noch viele mehr. Zum Schluss hieß er Ehrenbürgerin Erna Zarner im Himmel willkommen und bat sie auch die anderen Ehrenbürger zu grüßen, die immer gern hier dabei waren.
Mit einem Prost grüßte er noch Landrat Georg Huber, der gemeint hatte, er käme auf jeden Fall vorbei!
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Die Froschhax’n übernahmen wieder und sorgten für Stimmung während die Schänke eine Maß um die andere eingeschenkt hat und die Karin und die anderen fleißigen Bedienungen nicht müde wurden für Nachschub zu sorgen.
Und zwar nicht nur Bier sondern auch Schnitzel, Braten, Brezen und Curry-Würst‘ mit Pommes.
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Die Fußballer waren da längst auf den Bänken und die beiden Maxi’s auf der Bühne, also der aus der ersten und der aus der zweiten Mannschaft.
Froschhax’n-Frontmann Christian Dobler kam sich schon überflüssig vor und wollte die beiden gar nicht mehr hergeben. (O-Ton)
Da drauf ein Prosit!
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Es ging weiter mit Partymusik.
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Günther Hanslmeier ging’s zu langsam: Er holte sich die Massen selber während Günther Grübl und Erwin Zeug wichtige sportpolitische Themen erörterten. Schließlich will Fußball-Verbandspräsident Dr. Rainer Koch statt der angebotenen 800.000 Euro 1,3 Millionen vom Bayerischen Landessportverband. Und das – meint BLSV-Kreisvorstand Erwin Zeug – das geht gar nicht!
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Und der HuSe hat derweil Zeit zum Bussl’n g’funden.
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Die Curry-Würste wurden langsam weniger als die beiden Maxi’s nochmal so richtig einheizten. Zur Freude der Fußballer und ihrer Chefs – ähm des Publikums.
Erst mal der Maxi Bauer aus der ersten Mannschaft mit „Sweet-Home-Alabama“ von Lynyrd Skynyrd.
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Dann der Maxi Drum aus der zweiten Mannschaft mit Robby Williams‘ „Angels“
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Das gefiel dann auch der Doris Greimel, Trainer Anton Bobenstetter und den anderen nicht mehr ganz so jungen Gästen!
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Weil die Beiden das so gut gemacht hatten, ließ Christian Dobler die Gäste darüber abstimmen, wer der Sieger dieses – sagen wir mal - „Sängerwettstreits“ geworden ist. Und da gab es einen wirklich überzeugenden Vorteil für Maxi Drum!
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Spätestens da war das Starkbierfest des Fördervereins des TSV Buchbach das, was der TSV seit Jahren von sich sagt: Es war Kult geworden. |
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Vernissage im Haberkasten: Manfred Baumgartner und Kollegen: "die 5" |
13:45 |
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Fünf ganz unterschiedliche Künstler teilen sich derzeit den Saal im Obergeschoß des Mühldorfer Haberkasten: Brigitte Kinski, Reinhold M. Kaiser, Gerhard Springer, Manfred Baumgartner und Wilfried Wurtinger. Sie zeigten Gemälde verschiedener Techniken, Skulpturen, Graphiken, Zeichnungen, Video und Fotographien. Bis auf Brigitte Kinski haben alle Mitglieder der Gruppe, die sich „die 5“ nennt, 1975 ihr Examen an der Akademie der bildenden Künste in München abgelegt. Sie alle haben zahlreiche Ausstellungen durchgeführt und zeigen hier nur einen Ausschnitt ihres Schaffens.
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Zur Vernissage kamen neben den Künstlern und ihren Freunden auch Bürgermeisterin Marianne Zollner, Kulturreferent Rainer Schratt und eine Reihe ehemaliger Kollegen von Manfred Baumgartner und viele Kunstbegeisterte.
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Bürgermeisterin Marianne Zollner hieß die Künstler und ihre Gäste im historischer Haberkasten willkommen. Sie freute sich, hier einmal wieder Historie und Moderne zusammengebracht zu sehen.
Wenn das Getreide, das hier früher gelagert wurde, Nahrung für den Körper war, dann ist die Kunst hier Nahrung für die Seele. Eins so wichtig wie das andere.
Marianne Zollner dankte den Künstlern für ihr Engagement in ihrem Beruf als Lehrer und ihren Fleiß, den sie hier in ihre Werke gesteckt haben. Sieht man die Vielfalt, haben sie viel Kreativität bewiesen.
Als sie selbst ihr Abitur im Rupertigymnasium abgelegt hatte, war Manfred Baumgartner noch nicht dort tätig – eine versäumte Chance....
Obwohl sie keine Kunstexpertin ist, wollte sie doch feststellen: (O-Ton Kunst wäre keine Kür des Lebens sondern ein richtiges Lebenselixier.... bis einzulassen.) Wer sich darauf einlässt erhält Einsichten die Mut machen für die Gestaltung des eigenen Lebens. So hat sie selbst moderne Kunst erlebt und sich darauf eingelassen. Und tatsächlich hat sie davon in vielfacher Weise profitiert. Sie musste allerdings selbst den ersten Schritt gehen. Dann hatte sie erkannt, dass die Kunst jedem etwas persönlich sagt. So war sie überzeugt, dass auch diese Ausstellung vielen Besuchern viel zu sagen hat.
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Manfred Baumgartner kündigte an, die Künstler würden sich nun jeweils 10 Minuten lang vorstellen... (Gelächter )
Er stellte eine Liste vor, auf der alle Werke verzeichnet sind und auf der auch die Kaufpreise stehen.... (Gelächter)
Daneben haben sie ein Faltblatt entworfen, das sich die Besucher selbst falten konnten. Sie sollten nämlich ihren Teil zur Kunst beitragen..... Für die Ängstlicheren gabs auch fertig gefaltete...
Das Los hatte entschieden, in welcher Reihenfolge sie ich vorstellen würden. Er selbst hatte zu beginnen und die Friedbergerin Brigitte Kinski und ihre Werke zu erläutern.
Brigitte Kinski zeigt Videoarbeiten, Zeichnungen und Plastiken aus Leitern. Wie es nicht möglich ist, einen Kreis exakt zu beschreiben – nicht einmal die Kreiszahl Pi lässt sich exakt berechnen – ahmen die Leitern grob einen Kreis nach, der zwar geschlossen ist aber eben kein Kreis. Die Betrachtung regt zum Nachdenken an.
Man könnte darin auch die Leiter in die Unendlichkeit sehen, die irgendwo endet ohne ihr Ziel jemals zu erreichen.
Die Zeichnungen rechts zeigen – ausgehend vom Fenstersturz von Peter-Paul Rubens – Körper, die sich im Fallen zusammenrollen und die Zeichnungen links demonstrieren, wie Körper in der Bewegung den Raum erobern. Brigitte Kinski demonstriert, wie aus dem Schattenfall oder kleinen Gesten die Position der Person im Raum erkannt werden kann. Sie hat das alles mit einem sehr leichten Strich angefertigt und macht damit Vergnügen, sie zu betrachten.
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Manfred Baumgartner kennen die Mühldorfer meinte Brigitte Kinski und befürchtete, nichts Neues beitragen zu können.
Er zeigt hier Werke aus verschiedenen Schaffensperioden. „Wo ist der Hirsch?“ etwa ist älteren Datums, „Ein Ende ohne Anfang“ wieder aus einer anderen Zeit.
Neu ist dagegen die Serie „Ahnenbilder“ für die er Fotos aus dem Nachlaß seiner Mutter als Vorlage genommen hat. Die kleinen Schwarz-Weiß-Bilder hat er vergrößert, verfremdet und bis zu einem gewissen Grad mit Leben erfüllt. Man merkt den Werken an, dass die Motive aus einer anderen Zeit stammen. Er bringt sie quasi ans Licht und bewirkt beim Betrachter eigenartige Empfindungen. Nicht alle Bilder hat er zu Ende gemalt und überlässt die Vollendung dem Betrachter.
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Wilfried Wurtinger stellte den Regensburger Reinhold Kaiser und seine Werke vor. Während ihres – Wurtinger nannte es „autonomen Studiums“ Anfang der 70er Jahre – haben sie eher autodidaktisch gelernt. Damals legte Reinhold Kaiser den Schwerpunkt seiner Arbeit in eine Radierwerkstätte. Später widmete er sich der Aquarellmalerei.
Er findet seine Motive in der Natur, empfindet aber auch Fotografien nach und entwickelt die Bilder dann weiter. So geht er über die Abbildung der Wirklichkeit hinaus.
Zudem ist sein großes Tätigkeitsfeld die Montage und die Collage, wie der Paravan in der Mitte des Raumes, der noch in Arbeit ist. Dazu nutzt er auch den Holzschnitt und die Drucktechnik.
So ein Druckstock ist dieser Holzblock, der zugleich Skulptur ist.
Die weiteren beiden Skulpturen dienen aber nicht dem Drucken. Sie haben sich aus besonderen gewachsenen Stämmen so ergeben. Solche Werkstücke sucht er lange und macht daraus neue Welten.
Viel von seiner Inspiration entnimmt Reinhold Kaiser auch fantastischen Büchern, die er sehr gern liest.
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Gerhard Springer fiel es zu, den Pfaffenhofener Winfried Wurtinger und seine Werke zu beschreiben, die an der anderen Seite des Saales zusammengefaßt waren.
Winfried Wurtinger arbeitet in einem schönen großen Atelier. Dort schaut’s aus! Viele Figuren, Holzreste von kleinen Zweigen bis zu großen Holzteilen liegen dort herum – von freien Formen bis zu kleinen Figuren. Egal, was es ist, alle Figuren erzählen eine Geschichte wenn man sich auf sie einlässt. Gehören diese beiden Figuren zusammen? Oder mögen sie sich gar nicht? Mit ein bisschen Zuhören und ein bisschen Phantasie kann man die Geschichten erkennen.
Während manche Figuren sehr realistisch sind, deuten andere nur schemenhaft an was sie zeigen sollen. Dazu gehört auch die Präsentation seiner Figuren: Die einen stehen auf einem Sockel, die anderen auf einer Säule.
Zu allem verwendet er häufig Teile, die er irgendwo findet und baut sie neu zusammen. Also: Ein Besuch in seinem Atelier ist ein Abenteuer...
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Schließlich sollte Reinhold Kaiser seinen alten Bekannten, den Münchner Gerhard Springer vorstellen. Gerhard Springer zeigt hier Aquarelle, die bei Tageslicht eine besondere Wirkung entfalten weil er sie auf transparentes Papier gemalt hat. Das Sonnenlicht bringt die Brillianz der Arbeiten erst so richtig zur Geltung. Aber auch bei Kunstlicht ist gut zu sehen, wie die nassen Farben das Papier gewellt haben. Die Wellen streben wie Strahlen von den Motiven weg und lenken dadurch das Augenmerk des Betrachters auf das eigentliche Werk.
Alle Bilder haben Titel, die noch besseren Zugang vermitteln.
Außer den gezeigten Werken hat Gerhard Springer zwei Bücher aufgelegt, die seine Werke genauer erklären.
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Damit lud Manfred Baumgartner ans Buffet, das man gut und gerne auch als Kunstwerk betrachten konnte.
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Die Ausstellung der fünf Künstlerfreunde ist im Obergeschoß des Mühldorfer Haberkasten noch bis 3. April von Donnerstag bis Sonntag jeweils von 13 bis 17 Uhr zu sehen. Schau’n Sie doch mal rein!
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Vernissage an der Kreisklinik: Christine Stettner - Die Geister, die ich rief |
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Etwas andere Kunst also üblich zeigt derzeit die Siegsdorfer Künstlerin Christine Stettner in der Galerie der Kreisklinik. Ihre Bilder zeigen ganz andere Motive als die, die die Besucher der Klinik gewohnt sind. Passend zum Motto der Ausstellung: „Die Geister, die ich rief“.
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Christine Stettner ist Mitglied des Kunstvereins Inn-Salzach. So verwunderte die große Zahl Kunstvereinsmitglieder unter den Gästen der Vernissage nicht. Nur ihren Vorstand suchte man diesmal vergebens: Gernot Sorgner.
Mit dabei auch Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Georg Huber und VfL Waldkraiburg-Vorstand Kai Röpke.
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Für gute musikalische Stimmung sorgte „Mister Kattner“ aus Maria Alm im Pinzgau mit Oldies etwa von Bob Dylon.
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„Geister und Klinik?“ fragte sich dann auch Kreiskliniken-Geschäftsführer Heiner Kelbel und hoffte, sie könnten mit den guten Geistern in der Klinik die schlechten Geister vertreiben, die die Patienten mitbrächten.
Blickt man auf die abermals gestiegenen Patientenzahlen, dann können sie das gar nicht so schlecht machen.
Damit begrüßte er Christine Stettner und die Journalistin Petra Plützer, die die Ausstellung gemeinsam eröffnen wollten.
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Petra Plützer war überzeugt, Christine Stettner kann etwas. Ihr künstlerisches Können erlaubt ihr, mit ihren Motiven phantasievoll zu spielen und ihr fundiertes handwerkliches Können erlaubt es, ihre Ideen umzusetzen.
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Christine Stettner hatte „freie Malerei und Graphik“, „Kunsttherapie“ und Pädagogik studiert, hat an Realschulen gelehrt und war Referentin für Gestaltung an Bayerns Schulen.
Sie macht nichts oberflächlich und geht mit ihrer Arbeit in die Tiefe.
Sie hat Ausstellung von Freiburg bis Celle durchgeführt und lebt nun in Siegsdorf bei Traunstein.
Für mache Werke nutzt sie eine besondere Technik, die Hayter-Technik, die man auch „Farbradierung“ nennt.
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Diese Technik stammt von einem Künstler namens Stanley-William Hayter, der sie Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt hat, erläuterte Christine Stettner.
Hayter hat mit Picasso und Miro zusammengearbeitet und die bisherigen drei Druckplatten für jede Grundfarbe durch eine einzige Platte ersetzt, mit der unterschiedliche Farben aufgetragen werden.
Das ist sehr aufwändig und fehleranfällig. Obwohl die Werke gedruckt werden und theoretisch vervielfältigt werden könnten, entsteht doch jedes Mal etwas anderes.
-- Ihre Werke gehören zur Kategorie des Phantastischen Realismus erklärte Petra Plützer. Sie spielt mit allem. Sogar mit der Form des Bildes, das bei ihr nicht unbedingt quadratisch oder rechteckig sein muss.
Das hat sie sogar um Musik erweitert.
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Drei ältere Bilder wollte sie schon vernichten, hat sie aber dann doch in große Bilder eingefügt. So erzählen alle ihre Bilder Geschichten. Das zu illustrieren und den Betrachtern zu übersetzen benötigte sie Musik, die sie selbst komponierte.
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So klang dann ihre Komposition „Der Schmarr’n“. (O-ton)
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Ein weiteres Stück war „I håb Di gern!“
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Abschließend stellte Christine Stettner ihre lyrischen Werke vor, dankte den Zuhörern für ihr Kommen und lud zu einem Gläschen Sekt ein, begleitet von Mister Kattner, der den weiteren Abend gestalten sollte.
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Die Ausstellung „Die Geister, die ich rief“ mit Werken von Christine Stettner ist in der Galerie der Kreisklinik während der üblichen Öffnungszeiten zu sehen. Schau’n Sie doch mal rein!
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