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Im Landkreis Mühldorf ist sicher leben - Das Sicherheitsgepsräch von Polizeipräsidium und Landratsamt |
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14.05.16 |
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Nach einem ausführlichen Gedankenaustausch zwischen Polizeipräsidium, Polizeiinspektionen und Landratsamt begrüßte Landrat Georg Huber die Presse im großen Sitzungssaal und freute sich über das konstruktive Gespräche und den großen Konsens zwischen den Behörden.
-- Polizeipräsident Robert Kopp war zum ersten Mal im Landratsamt zu Gast und stellte gleich eingangs fest, dass die Sicherheitslage im Landkreis Mühldorf für das gesamte Präsidium von großer Bedeutung ist. 2015 dominierte im Polizeipräsidium Oberbayern Süd natürlich der G7-Gipfel auf schloss Ellmau. Und natürlich die Migration entlang der über 400 Kilometer langen Grenze zu Österreich.
Die Zahlen des Jahres 2015 sind wegen der zahlreichen Verstöße gegen das Ausländerrecht – als solcher wird jeder unerlaubte Grenzübertritt gewertet – natürlich nicht mit denen des Jahres 2014 zu vergleichen.
Der Anstieg der Zahl der Straftaten auf über 98.000 Delikte basiert so zum Großteil auf der teils unkontrollierten Einreise der Asylbewerber. Zieht man diese Zahl ab, bleiben etwa 48.000 Straftaten übrig, was einen Rückgang gegenüber 2014 von etwa 6% bedeutet.
Im Landkreis Mühldorf können die Leute sicher leben. Sie sind weder von Kriminalität noch im Verkehr bedroht, auch wenn es Themenfelder gibt, die Nachbesserung erfordern.
Sehr gut funktioniert die Betreuung von Veranstaltungen, gleichgültig um welche Art Veranstaltung es sich dabei handelt.
Ohne die Verstöße nach dem Ausländerrecht ist die Zahl der Straftaten im Landkreis seit vielen Jahren erstmals wieder unter 4.000 gesunken, 6,2% weniger als 2014 – Ein neuer Tiefststand.
Zusammen mit den ausländerrechtlichen Verstößen liegt die Aufklärungsquote bei über 65%. Zwei von drei Straftaten können also aufgeklärt werden.
Wie in den Jahren zuvor liegt die Häufigkeitszahl deutlich unter der des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd und noch viel weiter unter dem bayerischen Durchschnitt.
Die Straßenkriminalität ist mit 696 Straftaten rückläufig und auch die Zahl der Wohnungseinbrüche ist – entgegen dem deutschlandweiten Trend von 61 auf 54 gesunken. Trotzdem ist jeder Einbruch einer zu viel und bewegt das Polizeipräsidium zu weiteren Präventionsmaßnahmen.
Auch die Zahl der Sexualdelikte ist gesunken: Von 62 auf 52. Hier liegt die Aufklärungsquote bei fast 85%.
Ähnlich gut ist die Aufklärungsquote bei Gewaltdelikten. Gegenüber 2014 ist die Zahl aber um 28 auf 146 Straftaten gestiegen.
Das Problem ist jedoch die „gefühlte Sicherheit“, die anders empfunden wird, wie es die Zahlen nahelegen. Die Silvesternacht in Köln und das Straßenbild lassen halt oft ein flaues Magengefühl entstehen. Die Polizei will dem durch mehr Präsenz begegnen und mit Hilfe des neuen Digitalfunks mehr in die Nähe der Bürger rücken. Eine hohe Belastung für die Beamten waren die Einsätze in den Asylbewerberunterkünften. 224 Mal mussten die Polizisten dort Streit schlichten und Schlimmeres verhindern. Fast doppelt so viel wie 2014. Robert Kopp befürchtete auch 2016 ähnliche Zahlen. Im gesamten Landkreis musste die Polizei aus der Gruppe der Zuwanderer gegen 137 Tatverdächtige ermitteln. 70% der Delikte ereigneten sich in den Unterkünften der Zuwanderer. Das heißt, Personen verschiedener Ethnien gerieten dort aus Gründen aneinander, die für uns kaum nachvollziehbar sind. Präsident Robert Kopp bat die Bevölkerung alle verdächtigen Wahrnehmungen zu melden: Lang parkende Fahrzeuge mit fremden Kennzeichen, Personen in Treppenhäusern oder solche, die andere über den Gartenzaun hinweg beobachten. Solche Wahrnehmungen bat er unverzüglich unter 110 der Polizei zu melden.
Diese Notrufinitiative, die das Polizeipräsidium im Februar gestartet hatte, bringt bereits erste Fahnungserfolge. Mehrere Täter konnten so noch am Tatort dingfest gemacht werden.
-- 2015 begleitete die Polizei im Landkreis Mühldorf 72 Veranstaltungen oder Ereignisse, etwas weniger als noch 2014. Die 53 Polizeibeamten, die hier eingesetzt waren, mussten sich mit keinen erheblichen Problemen auseinandersetzen. Alle Konzepte haben funktioniert, was die Professionalität der Polizei zeigt.
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Großen Anteil an der gefühlten Sicherheit hat auch die Situation im Verkehr. Hier ist eine Steigerung der Verkehrsunfallzahlen auf 3.385 Unfälle zu beklagen, wobei aber die Vielzahl Kleinunfälle waren ohne Personenschäden. Bei den schweren Unfällen gab es mit 616 Verletzten drei mehr als 2014.
Nicht so positiv entwickelt sich die Zahl der Verkehrstoten: 2015 verloren 11 Personen im Straßenverkehr ihr Leben. 2014 waren es noch 7.
Alle 11 Toten waren mit Zweirädern unterwegs: 3 Fahrradfahrer, 3 Rollerfahrer und vier Motorradfahrer. Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd starben 2015 72 Verkehrsteilnehmer – 29 davon waren Motorradfahrer....
Rückläufig ist dagegen die Zahl der Unfälle mit nicht angepaßter Geschwindigkeit. Es gab erstmals seit langer Zeit keinen Verkehrstoten wegen überhöhter Geschwindigkeit.
Ähnlich positiv entwickeln sich Fahrten unter Alkoholeinfluß und die Schulwegunfälle.
Dringend verbessern sollte sich die Moral im Verkehr, die helfen würde Bagatellschäden zu regeln und nicht einfach wegzufahren. Das ist nämlich auch Fahrerflucht und damit eine Straftat.
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Die positive Entwicklung resultiert aus der hervorragenden Zusammenarbeit aller Behörden, die bei der Verkehrserziehung an den Schulen beginnt und bei den Polizeiinspektionen noch lange nicht endet. Eine neue Aufgabe ist die Verkehrserziehung für die Neubürger, die kaum mit unserem Verkehr zurecht kommen. Inzwischen unterrichten allein im Landkreis Mühldorf 23 Instruktoren die Asylbewerber über das richtige Verhalten im Straßenverkehr.
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Landrat Georg Huber dankte der Polizei im Präsidium und in den Inspektionen, die sehr gut mit den Sicherheitsbehörden seiner Behörde zusammenarbeiten. Weiter ausgebaut werden soll der Bereich der Prävention, die auch hilft, den Senioren ihre Mobilität zu erhalten.
Landrat Huber unterstützte die Notrufinitiative der Polizei und ermunterte alle suspekten Beobachtungen sofort zu melden. Auch wenn in der großen Mehrzahl der Fälle nichts dabei herauskommen, fährt die Polizei doch lieber einmal mehr raus als dann später keine Ermittlungsergebnisse zu haben.
Er war auch überzeugt von der verbesserten gefühlten Sicherheit wenn die Bevölkerung auch mal in einer Gartenanlage Polizeibeamte bei der Streife beobachten kann.
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Auf Nachfrage erklärte Polizeipräsident Robert Kopp, ein große Zahl der Einbrüche geht auf das Konto professionell operierender Banden vorwiegend aus Südost-Europa. Sie aufzudecken ist schwierig weil sie heute in unserem Raum agieren und morgen in Frankreich oder Norddeutschland.
Mit Schwerpunkteinsätzen hat die Polizei versucht, gegen diese Banden vorzugehen, war aber durch die Asylproblematik stark belastet und konnte nicht alle Maßnahmen umsetzen.
Drogendelikte sind von 224 2014 auf 197 2015 zurückgegangen. Allerdings steigt die Zahl 2016 wieder weil die Polizei wieder mehr Kapazität hat, in dieser Szene zu ermitteln.
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Auf weitere Nachfrage erklärten Polizeipräsident Kopp und Landrat Huber der Aufrüstung der Bevölkerung mit Pfefferspray und Schreckschußwaffen eine klare Absage. Besser als sich zu bewaffnen ist es, im Gefahrenfall laut zu schreien und Passanten gezielt anzusprechen und um Hilfe zu bitten.
Allerdings werden wir uns an das veränderte Straßenbild gewöhnen müssen und auch unser Verhalten in der Öffentlichkeit etwas anpassen müssen waren beide überzeugt.
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Auf weitere Nachfrage wünschte sich Polizeipräsident Kopp natürlich mehr Kollegen um auch in schwachen Zeiten die Dienststellen mit ausreichend Polizisten besetzen zu können.
Bezüglich der Notrufinitiative sahen weder Präsident Kopp noch Landrat Huber die Gefahr von Denunziantentum. Erfahrungen mit der Notrufinitiative in München zeigten dort solche Erscheinungen nicht. Der Sicherheitsgewinn überwiegt hier doch.
Auf Nachfrage erklärte Präsident Kopp von der Vorratsdatenspeicherung, die seit November wieder durchgeführt werden kann, bislang keine Vorteile zu haben. Diese Maßnahme wird einerseits nur bei Schwerverbrechen angewandt und liefert dann auch nur begrenzte Erkenntnisse. Tatsächliche Ergebnisse aus gesammelten Daten gibt es seither noch nicht.
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Mit Blick auf das laufende Jahr kündigte Polizeipräsident Kopp an, auch weiter die Einbruchskriminalität bekämpfen zu wollen. Damit überreichte er den umfangreichen Sicherheitsbericht an Landrat Georg Huber und hoffte auf ein ruhiges Jahr und weiter gute Zusammenarbeit.
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Stadt Mühldorf ehrt erfolgreiche Sportler und verdiente Funktionäre - auch Oskar Rau |
9:15 |
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Bürgermeisterin Marianne Zollners Stimme klang angeschlagen als sie die erfolgreichen Funktionäre, Sportler und ihre Angehörigen im Mühldorfer Stadtsaal willkommen hieß.
Unter ihnen auch eine Reihe Stadträte, Sportreferent Thomas Enzinger und BLSV-Kreisvorsitzender Erwin Zeug.
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Kübra Aktaran von der Musikschule Mühldorf stimmte die Gäste auf die Sportlerehrung ein.
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Wie in den Jahren vorher so haben auch 2015 Ausdauer, Mut und Disziplin zu sportlichen Höchstleistungen geführt, anerkannte Bürgermeisterin Marianne Zollner die Leistung der Mühldorfer Sportler. Sie helfen, den Namen der Stadt in der weiten Welt bekannt zu machen. (O-Ton Das erfüllt mich mit großem Stolz!)
Marianne Zollner unterstrich die Bedeutung der Bewegung für die Gesundheit, die nicht nur alle Sinne anspricht sondern auch Freude bereitet, gerade wenn Sport zusammen mit anderen ausgeübt wird, etwa im Verein.
Außerdem bildet Sport Fairness aus, Teamgeist und Disziplin und ist so auch eine Schule für den Charakter.
Sportler brauchen Unterstützung von vielen Seiten. Die finden sie in den Vereinen wo ihnen Trainer zur Seite stehen, wo sie motiviert werden und auch Trost finden wenn’s mal nicht so läuft.
So dankte sie allen Funktionären und Trainern, die meist ehrenamtlich und unentgeltlich viele Stunden für die jungen Leute aufbringen.
Die Stadt will die Sportler durch den Bau des „Sportraums Mühldorf“ mit zahlreichen neuen Sportstätten unterstützen. Sie beschrieb die beabsichtigten Maßnahmen, zu denen auch die Überarbeitung der Sportförderrichtlinien und die Etablierung eines Ansprechpartners für die Vereine gehört.
Allein zu Ehrenden gratulierte sie schon jetzt und wünschte ein ereignisreiches Sportjahr mit Gesundheit und vielen weiteren Erfolgen.
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Manfred Gilhuber gründete 1974 die Karateabteilung des TSV 1860 Mühldorf und leitete diese Abteilung 15 Jahre lang. Seit 10 Jahren ist er auch Behindertentrainer in Ecksberg.
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Dem Sängerbund Mühldorf vor steht seit dem Jahr 2000 Christl Mück. Sie und ihr Chor sorgen besonders mit dem Adventsingen am ersten Adventsonntag für die richtige Stimmung.
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Beim Postsportverein notierte Dieter Ostermeier seit der Gründung 24 Jahre lang als Schriftführer und seither als Chronist den Verein. Außerdem war er Gründungsmitglied der Ruderabteilung des Vereins.
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Burkhard Schröder agiert seit 2000 als Vertrauensmann in der evangelischen Kirche. ER wurde zum ersten Mal geehrt und erhielt deshalb auch eine Nadel.
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Seit 27 Jahren beim Bund Naturschutz aktiv und noch nie geehrt wurde Stadtrat Oskar Rau, der für jeden Baum, jede Blume und jeden Vogel kämpft. (O-Ton manchmal wird’s uns a bissl zvui!!! Aber eigentlich hat er scho Recht!)
Oskar Rau erinnerte an die Pflanzung einer Linde am Innkanal und die Aufstellung einer Bank, die nach sechs Wochen schon demoliert waren.... Als Naturschützer erlebt man halt Höhen und Tiefen!
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Die rhythmische Sportgymnastik „Skinny Genes“ des TSV Mühldorf unterhielt die Gäste. Und die Handy’s der Eltern hielten alles fest.
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Es wäre zu umfangreich, alle Erfolge aufzuzählen, die die Sportler errungen haben, denen Bürgermeisterin Marianne Zollner dann Urkunden und Anstecknadeln überreichte:
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Stefanie Stadler und Markus Sirl von der LG Mettenheim waren im Triathlon erfolgreich.
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Unzählbar sind die Disziplinen und Erfolg der Mühldorfer Einradler.
Markus Mendt, Lisa Speckbacher, Anna und Christina Sturm, Christoph und Susanne Bichlmaier, Juia Kollai, Erich Fischer, Florian und Fabian Matzke, Antonia Huber, Lukas Engelhardt und Quirin Koller. Ihnen allen überreichte Sportreferent Thomas Enzinger Urkunden und Nadeln.
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Vom „Leichtathletikzentrum Inn“ bat Bürgermeisterin Marianne Zollner Eva Klemisch auf die Bühne. Sie wurde bayerische U18-Meisterin im Dreisprung.
Dritter in der bayerischen Meisterschaft im Speerwurf der Klasse U16 wurde mit fast 53 Metern Jonathan Scheffel.
-- Von der Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft geehrt wurden Ludwig Hallhuber, Gerhard Huber und Thomas Berger, die so viele Titel errungen haben, dass die Aufzählung eine ganz Zeit lang dauerte. Thomas Berger war verhindert abwesend.
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Vom Tennisclub Mühldorf ehrte die Bürgermeisterin Bastian Mittermaier, der in der Altersklasse U11 erfolgreich war. Weil er zum ersten Mal geehrt wurde, erhielt er eine Anstecknadel.
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Fast jedes Jahr geehrt wird Maria Unterholzner, die die Geher-Tradition aufrecht hält, die den Postsportverein früher groß gemacht hat. Alle Titel aufzuzählen nahm der Bürgermeisterin geraume Zeit. Auch sie wurde bereits früher geehrt und erhielt so nur eine Urkunde.
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Bei der Showtanzgruppe „New Dimension“ in Velden tanzt Patricia Stadler. Sie wurde mit der Mannschaft Europameister, Deutscher Meister und Bayerischer Vizemeister.
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Sophia Brandstetter wurde oberbayerische Meisterin im Hallen- und Beachvolleyball und heimste noch eine ganze Reihe weiterer Titel ein.
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Bevor die erfolgreichen Mannschaften geehrt wurden demonstrierte die Karate-Abteilung des TSV Mühldorf ihr Können.
Sie schlossen ihre Einlage mit einem Beispiel dafür, wie man sich im Alltag mit Karate verteidigen kann.
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Olga Schimmelpfeng von der Karateabteilung des TSV belegten den zweiten Platz in der bayerischen Meisterschaft Kumittee für erwachsene Frauen.
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Die Turner der Altersklasse 9 bis 10 des TSV 1860 Mühldorf: Laurin Hansbauer, Theo Kühl, Vincent Ribbeck und Benedikt Liedl heimsten eine Reihe Erfolge in zahlreichen Disziplinen ein.
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Aus der Altersgruppe der 12- bis 13-jährigen ehrte die Bürgermeisterin Jonas Reithmeier, Valentin Zapf und Alexander Maier.
In der Mannschaft erfolgreich waren Stefan Miedl, Markus Müller und Sebastian Mirz.
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Immer wieder für Furore sorgen die Volleyballer des TSV 1860 Mühldorf, die in einer Reihe von Altersgruppen angetreten sind bis hin zur Deutschen Meisterschaft.
Besonders dankte Marianne Zollner den Trainern Sefan Bartsch, Dirk Emmer und Jogi Tille.
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Marianne Zollner dankte allen Sportlern für ihre Leistung und lud zum gemeinsamen Abendessen. Die Feierstunde beendete Kübra Aktaran schwungvoll.
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Kreisklinik stellt Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Neurotraumatologie vor. Und Chefarzt Dr. Werner Gerstner |
8:20 |
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Schon in der vorletzten Sitzung des Aufsichtsrates der Kreisklinik im Februar beschloss das Gremium Dr. Werner Gerstner die Position des Chefarztes zu verleihen, berichtete Kreiskliniken-Geschäftsführer Heiner Kelbel.
Dr. Werner Gerstner arbeitet schon seit 2006 als Konsiliararzt an der Kreisklinik und hat nun diese lange Probezeit endgültig mit Bravour bestanden. Seit 1. April 2016 ist er nun also Chefarzt und wechselte somit vom Klinikum Bogenhausen an die Kreisklinik Mühldorf. Seither hat er hier das Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Neuortraumatologie etabliert.
Dieser Fachbereich weist seit 2006 stabile Fallzahlen auf. Dr. Gerstner behandelt seine Patienten sehr konservativ und erspart ihnen möglichst Operationen, was die AOK Altötting-Mühldorf mehrfach gewürdigt hat.
Dr. Gerstner bringt zudem einen Oberarzt von der Klinik Bogenhausen mit und nutzt so die zusätzlichen Kapazitäten der neuen OP’s.
Heiner Kelbel hieß den neuen Chefarzt an der Klinik herzlich willkommen.
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Dr. Wolfgang Richter - ärztlicher Leiter und stellvertretender Geschäftsführer der Kreisklinik – verbindet mit Dr. Werner Gerstner eine lange Freundschaft.
Zwar haben sie nach dem Studium verschiedene Wege eingeschlagen, 2006 aber doch hier wieder zusammengefunden. Das war möglich, weil er sich durch fachliche und menschliche Kompetenz von Anfang an ins Team eingefügt hat. Die laute Diskussion um die Wirbelsäulenchirurgie ist sicher berechtigt. Wenn man dann hört, dass zu Dr. Gerstner die Patienten von sehr weit her kommen, dann findet man die Ursache in der Qualität seiner Arbeit und seiner konservative Behandlung. Er greift erst zum Skalpell wenn nichts anderes mehr hilft. Das verstehen sogar manche Ärztekollegen, dabei macht gerade das die Qualität der medizinischen Versorgung aus.
Natürlich könnte man mit mehr Operationen bessere wirtschaftliche Zahlen generieren. Trotzdem haben die Kliniken Mühldorf mit ihrer langfristigen Strategie den besseren Weg gewählt, der sich schließlich auch auszahlt.
Dr. Wolfgang Richter freute sich auch über den Oberarzt, den Dr. Gerstner mitbringt. Zusammen mit den Unfallchirurgen und den anderen Fachrichtungen bieten sie damit eine bedeutende Erweiterung des Leistungsspektrums der Kreisklinik. Bei aller Freude über das neue „Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Neurotraumatologie“ wurde natürlich auch die Wirtschaftlichkeit beachtet, so dass sich Dr. Wolfgang Richter über den neuen Chefarzt freuen konnte, der ja erst 10 Jahre lang bewiesen hatte, dass er’s auch wirklich kann.
Er hieß ihn an der Kreisklinik herzlich willkommen.
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Dr. Werner Gerstner war etwas verlegen ob der vielen Anerkennung, die ihm da zuteil wurde. In den 10 Jahren in denen er zwar in Bogenhausen gearbeitet hat und hier als Konsiliarartz tätig war, hat er die Kliniken gut kennengelernt. An Großkliniken hatte er Erfahrung sammeln können und freute sich nun auf das gute Arbeitsklima an der Kreisklinik und die fachliche Qualität, die er hier vorfindet.
In seiner neuen Position will er nichts anderes machen als das, was er schon bisher gemacht hat, erklärte Dr. Gerstner. Er will die Arbeit und das Angebot verfeinern und an manchen Stellen erweitern, besonders in der Notfallmedizin. Die neuen OP’s will er nutzen um komplexere Operationen durchzuführen.
Erhalten will er die Kooperation mit dem Klinikum Bogenhausen wo Fälle behandelt werden sollen, die er in Mühldorf nicht operieren kann.
Es taugt ihm einfach hier in Mühldorf und so freute er sich auf die Arbeit in dem Kollegenkreis, der ihm schon so lange bestens bekannt ist. Auf Nachfrage erläuterte Dr. Werner Gerstner sein Tätigkeitsfeld, das alle Erkrankungen rund um die Wirbelsäule umfaßt. Angefangen von der Ostheoporose bis zum Bandscheibenvorfall. Seine Methoden erstrecken sich dabei von der Medikamentengabe über die Krankengymnastik bis hin zur 3D-Röntgen-unterstützen Operation, die hilft, nötige Schrauben in Wirbel so zu setzen, dass Nervenstränge nicht berührt werden. Das hilft Fehler zu vermeiden, die unter Umständen schlimme Folgen haben können.
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Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Georg Huber lobte die ruhige und bedächtige Art des neuen Chefarztes, der doch sehr durchsetzungsfähig ist. Er anerkannte seine hohe Fachlichkeit und die gute Zusammenarbeit mit den Ärzten und dem Pflegepersonal, die er in den zurückliegenden Jahren bewiesen hat.
Landrat Huber war stolz auf die Kliniken, die als kommunale Kliniken der sogenannten „Versorgungsstufe 1“, also der Grundversorgung der Landkreisbürger, in der Lage sind, ein Wirbelsäulenzentrum bieten zu können. Das findet man sonst nur an Kliniken der Versorgungsstufe 2 oder höher.
Das alles, was hier seit 2002 geleistet wurde, war durch die hervorragend Zusammenarbeit aller möglich. Sie haben den Ruf der Klinik enorm gesteigert und dadurch die Belegungszahlen fast bei 100% bekommen.
So wünschte Landrat Georg Huber Dr. Werner Gerstner weiter viele Patienten, denen er mit seinem Fachwissen und der Mannschaft des Krankenhauses wirklich helfen kann.
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Streuobstwiese und Reptilienhabitat erweitern den Naturerlebnisweg "NaturINNBewegung" |
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Einen herrlichen Morgen hatten sich Landratsamt, Stadt Mühldorf und Sparda-Bank ausgesucht, um die neue Streuobstwiese und das Reptilienhabitat vorzustellen. Wer den Naturerlebnisweg „NaturINNBewegung“ kennt und die Ausflugsgaststätte Starkheim, der kommt direkt daran vorbei.
Auf einer Wiese neben dem Naturerlebnisweg und gegenüber der Gaststätte haben „Geo-Catcher“ Obstbäume gepflanzt und ein paar Quadratmeter zur Wohnung für Reptilien umgestaltet.
„Nur ein paar Steine?“ steht auf dem Schild, das erklärt, warum sich Blindschleichen, Salamander und Co in dem Haufen Steine und den alten Baumwurzeln wohl fühlen.
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Zur Vorstellung kam viel Prominenz: Landrat Georg Huber, Mühldorfs Bürgermeisterin Marianne Zollner, Sparda-Niederlassungsleiter Thomas Pawelka und Geo-Catcher-Organisator Andreas Wurm, der im Hauptberuf Förster ist. Sie alle brachten ihre Mitarbeiter mit. Auch dabei war der kleine Luis und seine Mama für den das alles gemacht wird, wie Landrat Georg Huber die Zielgruppe beschrieb.
Er dankte der Sparda Bank, die hier – wie schon mehrfach – ein Naturschutzprojekt mit einer Spende von 1.000 Euro erst möglich gemacht hat.
Mit Streuobstwiese und Habitat erhält der Naturerlebnisweg eine Weiterentwicklung, die wieder zum Besuch des Weges anregt. Damit verfolgen sie das Ziel, durch neue Attraktionen das Erlebnis „NaturINNBewegung“ zu erweitern und zu entwickeln. Besonders Kinder und Jugendliche können hier lernen, was die Natur zu bieten hat.
Sein Dank galt den „Geo-Catchern“, die in Absprache mit dem Bund Naturschutz mit 15 Jugendlichen hier das alles in ehrenamtlicher Arbeit eingerichtet haben.
Wichtig war die Schaffung von Lebensraum für Insekten und Reptilien, die in unserer heutigen Nutzlandschaft kaum mehr Platz finden. Solche Habitate werden zunehmend angelegt und auch dauerhaft gepflegt.
Landrat Huber war überzeugt, im Landkreis Mühldorf ist in den zurückliegenden Jahren im Bereich Natur und Umweltschutz sehr viel geschehen. Für die Akzeptanz der Umwidmung der Flächen zu Naturschutzarealen dankte er kommunalen und privaten Grundstückseignern. Hier besonders Bürgermeisterin Marianne Zollner und dem Mühldorfer Stadtrat. Es ist auch weiter viel in Bewegung.
Damit dankte Landrat Georg Huber den Mitarbeitern seines Hauses und allen, die sich hier für das Leben engagiert haben und damit Beispiele für viele weitere ähnliche Projekte gegeben haben.
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Sparda-Bank-Niederlassungsleiter Thomas Pawelka freute sich sehen zu dürfen, was mit dem Spendengeld entstanden ist.
Seit 2011 leistet seine Bank alljährlich einen Beitrag zum Erhalt des Lebensraumes. Das entspricht der Philosophie der Bank, die sich auch für das Gemeinwohl engagiert. Als europaweit einzige Bank erstellt die Sparda-Bank alljährlich eine Gemeinwohlbilanz, in der ausgewiesen wird, was das Unternehmen für die Menschenwürde, die Solidarität, die ökologischen Nachhaltigkeit, die soziale Gerechtigkeit und die demokratische Mitbestimmung und die Transparenz leistet. In der Gemeinwohlbilanz, die eine Skala von –1.800 bis +1.000 Punkten umfaßt, liegt die Sparda-Bank derzeit bei 559 Punkten. Ein Baustein darin ist auch das Engagement hier und das Pflanzen eines Baumes für jeden neuen Kunden der Sparda-Bank München, zu der auch die Filiale Mühldorf gehört. Thomas Pawelka war stolz, in so einem Unternehmen arbeiten zu dürfen und mithelfen zu können, Mühldorf vorwärts zu bringen.
Weitere Informationen zur Gemeinwohl-Bilanz der Sparda-Bank gibt’s auf den Internetseiten der Bank.
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Für Bürgermeisterin Marianne Zollner war es ein Entspannungstermin mit Unterricht in Naturkunde und Wirtschaftsethik.
Natürlich leistet die Stadt gerne ihren Beitrag zu Erhalt und Schutz des Ökosystems und der nachhaltigen Pflege der Natur.
Da es keine Freiheit ohne Verantwortung gibt, ist jeder verpflichtet, Verluste anderswo auszugleichen. Deshalb ersetzt diese Streuobstwiese Flächen anderswo in der Stadt, die gerade intensiv bebaut werden.
Sie wollte noch eine Mathematikstunde anfügen und ihre Lieblings-Rechnung präsentieren: Eins plus eins ist drei! Würde man nur die Fakten zusammenrechnen – also die Wiese, die Bäume und das Habitat, würde man das Ergebnis verkennen. Hier entstand auch Lebensraum und Erholungsraum und im Herbst auch noch kostenloses Obst für alle, die sich bemühen, es aufzuheben. Ihre Rechnung geht also immer wieder auf! Und so freute sie sich auf weitere Projekte dieser Art.
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Streuobstwiese und Habitat sind mit ausführlichen Erklärungstafeln versehen und laden jeden zum Genuß unberührter Natur ein. Schau’n Sie doch mal vorbei!
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"Höfesterben" - Eine fast beklemmende Fotoausstellung von Matthias Ettinger |
7:35 |
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Der viel diskutierte Strukturwandel in der Landwirtschaft ist in vollem Gang und führt vielerorts zum „Aus“ für ältere Bauernhöfe. So manches Dorf verliert so an Attraktivität was wieder dazu führt, dass die typischen urigen alten Gastwirtschaften zumachen, die einst die bayerischen Dörfer geprägt haben.
Den Verfall der Gebäude hat sich Matthias Ettinger zum Motiv gewählt, der im Hauptberuf am Amt für Jugend und Familie arbeitet und nebenbei schon fast Profi-Fotograph ist. Für seine Dokumentation „Höfesterben“ hat er seine Aufnahmen auf 40 mal 60 Zentimeter vergrößert, aufgezogen, mit hintersinnigen Titeln versehen und in der Galerie des Landratsamtes aufgehängt. So entstand eine Ausstellung, die die Zuschauer berührt und nachdenklich oder gar ratlos zurück lässt.
-- Landrat Georg Huber musste Gernot Sorgner entschuldigen, der kurz zuvor den Vorsitz des Kunstvereins Inn-Salzach niedergelegt hatte. So übernahm er selbst die Aufgabe, Matthias Ettingers Arbeit zu würdigen.
Matthias Ettinger fährt mit offenen Augen übers Land. Seine Bilder zeigen: Er lebt hier und in der Gegenwart. Er lebt mit den Gebäuden und der Umgebung und sieht den Verfall anders als Menschen, die darin Unordnung, Nachlässigkeit oder Schlamperei sehen.
Er erkennt in jeder verfallenden Tür, jedem verfallenden Raum oder Gebäude auch Schönheit. Er sieht die Geschichte, die diese Anwesen erzählen, erkennt die Schicksale der Menschen, die das alles einst geschaffen und genutzt haben. Er sieht die bemalten Wände hinter den heruntergerissenen Tapeten, die Zeugnis geben von ganz anderem Geschmack und anderen Gewohnheiten.
Die meisten würden in solchen Motiven vielleicht die Notwendigkeit erkennen, neu zu tapezieren oder das Gebäude abzureissen. Matthias Ettinger erkennt darin viel mehr als nur das.
Landrat Georg Huber hoffte, die Betrachter könnten die Gedanken erkennen, die der Künstler in die Fotographien hineingelegt hat. Er hoffte aber auch, sie möchten den einen oder anderen motivieren, sich der alten Gebäude anzunehmen und sie stilgerecht instand zu setzen. Zuschüsse für solche Maßnahmen stehen nämlich bereit, mit denen versucht werden soll Bayern in seiner Ursprünglichkeit zu erhalten.
Würde nicht gemacht, ginge der Verfall weiter und die Schicksale der Menschen gerieten in Vergessenheit.
Landrat Huber war begeistert von dem was Matthias Ettinger gesehen hat und lud zum Betrachten der Bilder ein.
-- Zauberer Frants verwirrte dann die Zuschauer mit seinem Zauberseil, das erst drei Einzelstücke waren, dann plötzlich ein langes und dann wieder drei Einzelstücke.
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Matthias Ettinger fotografiert schon sehr lang. Da er selbst aus einem bäuerlichen Anwesen stammt, entwickelte sich mit der Zeit sein Interesse für verfallende Bauernhöfe. Als er begann, sich näher damit zu befassen, erkannte er wie viele solcher verfallenden Höfe es in unserer Region gibt. Es sprach sich herum, dass er sich für solche Motive interessiert und so wiesen ihn Landkreisbürger von einem verfallenden Hof zum nächsten. So entwickelte er einen Blick für das Leben der Menschen in diesen Gebäuden. Abgetretene Türschwellen, Abnutzungsspuren an Möbeln und Werkzeugen zeigen, was hier geleistet wurde. Das festzuhalten ist sein Anspruch. Den Verfall kann er nicht aufhalten, ihn aber sehr wohl festhalten.
Anfangs war es schwer, die Erlaubnis zum Fotografieren zu erhalten. Viele schämen sich für den Zustand ihrer Anwesen, andere sahen eine Chance, sie verbessert zu bekommen. Das Eis brach, als bekannt wurde, was er damit beabsichtigt. Dann erzählten ihm die Eigentümer die Geschichten rund um die Gebäude.
Matthias Ettinger dankte allen, die ihn bei seiner Arbeit unterstützen, besonders seiner Familie, die ihm die Zeit dafür ermöglicht.
Er dankte für die Gelegenheit hier ausstellen zu dürfen und lud die Gäste der Vernissage ein, seine Werke zu betrachten.
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Matthias Ettingers Ausstellung „Höfesterben“ ist in der Galerie des Landratsamtes während der üblichen Öffnungszeiten noch bis 30. Juni zu sehen. Schau’n Sie doch mal vorbei!
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