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175 Jahre IHK für München und Oberbayern auf Schloss Tüßling - Vision, Provokation oder Festakt? |
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01.02.19 |
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Etwa 280 Gäste aus Politik und Wirtschaft hatte die IHK in den Saal des Schlosses nach Tüßling eingeladen um die Zukunft der Arbeit zu beleuchten. Mit dieser fünften einer ganzen Reihe von Veranstaltung bereiteten sie den Weg zum großen Festakt mit dem die Kammer in München ihr 175-jähriges Bestehen feiern will.
Unter den Gästen auch MdL Dr. Marcel Huber, Bezirksrätin Claudia Hausberger, beide Landräte, Mühldorfs Bürgermeisterin Marianne Zollner und natürlich Tüßlings Bürgermeisterin und Hausherrin Gräfin Stephanie von Pfuel. Und natürlich viele Vertreter der IHK.
Die Moderatoren Karen Webb und Leonhard Nima waren begeistert von der Schlossanlage und dem Saal der der Veranstaltung ein würdiges Ambiente geben würde.
Geht‘s um die Zukunft der Arbeit stellen sich viele Fragen. Diese würden sie an diesem Abend versuchen zu beantworten.
IHK Vizepräsidentin Ingrid Obermeier-Osl war überzeugt die Mitarbeitersuche gestaltet sich heute schwieriger als bisher. Dabei geht‘s nicht nur um die fachliche Qualifikation sondern auch um die langfristige Bindung ans Unternehmen. Das fordert einerseits Lernbereitschaft von den Mitarbeitern aber auch Flexibilität von den Unternehmern.
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IHK Präsident Eberhard Sasse setzte die wechselhafte Geschichte des Schlosses in Verbindung zur Zeitenwende 1905 als mit der Familie Michl wirtschaftliches Denken einzog. Sein Leben zeigt die Liberalität Bayerns und die aufstrebende Kaufmannschaft. Ähnlich agiert die bayerische IHK die alte Kraft mit neuem Schwung verbindet.
Die IHK ist in 175 Jahren so kräftig geworden dass sie über eine Million Unternehmen selbst verwalten kann. Das strahlt auf die gesamte Gesellschaft ab so dass das ganze Land davon profitiert. So hört die Politik gern auf das was die IHK sagt. Auch im Bezug auf die Zukunft der Arbeit die schon heute ganz anders aussieht als noch vor 10 Jahren.
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Dass man auch sechs Stunden am Tag arbeiten könnte und dabei so viel verdienen als würde man 8 Stunden arbeiten stellte dann Günter Dillig vor, Geschäftsführer der Straubinger Firma JobRoller.
Der 48-jährige ehemalige Automobilkaufmann war der Meinung der Mensch ist nicht nur zum Arbeiten auf der Welt und bietet deshalb in seiner Firma seit 14 Monaten 6-Stunden-Arbeitstage bei voller Bezahlung an. Experimente damit in Skandinavien sind zwar gescheitert, er hielt es aber doch für einen Weg die Work-Life-Balance hinzukriegen und die besten Mitarbeiter zu bekommen. Günter Dillig war überzeugt mit solchen Arbeitsmodellen das beste für sein Unternehmen erreichen zu können.
Da sich die Prioritäten der Arbeitnehmer seit 1990 verändert haben müssen sich die Arbeitgeber dem auch anpassen. Die erwarten nämlich seit Jahrzehnten immer das selbe von ihren Mitarbeitern. Sie müssen über neue Arbeitszeitmodelle und neue oder weitere sozialen Erweiterungen nachdenken. Dazu sind diese Fragen zu klären und zwar ohne den starren Blick auf die Kasse. Die zusätzlichen Kosten können sich durch geeignete Maßnahmen refinanzieren lassen.
Die Erfahrung zeigt, dass das 6-Stunden-Modell auch nur über einen begrenzten Zeitraum eingesetzt werden – und dann wieder zum 8-Stunden-Tag zurückgekehrt werden kann. Damit erzielt er in seinem Unternehmen weit mehr als mit einem starren Arbeitszeitmodell.
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In einem Gespräch mit Moderator Leonhard Nima erläuterte die gebürtige Nepalesin und SAP-Vertreterin Deepa Gautam-Nigge die in München das SAP Next-Gen Innovation Network leitet, das Angebot dezentral arbeiten zu können. Also abseits starrer Arbeitszeiten und der Anwesenheitspflicht im Büro. Damit lassen sich Arbeit und Familie besser vereinbaren.
Das Angebot nehmen die Mitarbeiter unterschiedlich an, abhängig von der persönlichen Lebenssituation. Auch abhängig von der Region der Welt in der die Mitarbeiter leben. Das hat sie in ihrem weltweit operierenden Unternehmen festgestellt.
Ermöglicht hat die Flexibilisierung der Arbeit erst die Digitalisierung, die natürlich auch die Art der Arbeit verändert hat. Darauf müssen schon Schüler vorbereitet werden, die in eine ganz andere Arbeitswelt hineinwachsen. Die Flexibilisierung kann auch zu einer 6-Tage-Arbeitswoche führen auf die die Stunden dann eben aufgeteilt werden. Das erfordert vom Mitarbeiter mehr Eigenverantwortung und Disziplin.
Damit unterstützt SAP die Nachhaltikgkeitsziele der UN deren Hauptziel es ist die Welt besser zu machen, also die Gesellschaft zu verbessern.
In einer zunehmend globalisierten Welt forderte Deepa Gautam-Nigge im Land der Ingenieure mehr Selbstbewusstsein. Und das unabhängig von der Größe des Unternehmens. Und eine Fehlerkultur in den Unternehmen, egal welcher Größe.
Da sich alles im Fluss befindet müssen sich Arbeitnehmer und Unternehmen auch permanent anpassen. Niemand kann vorhersehen wohin der Weg geht. Alle Marktteilnehmer müssen offen sein für alle möglichen Entwicklungen und flexibel darauf reagieren. Auf hergebrachtem und alten Gewohnheiten zu beharren ist sicher kein erfolgreicher Weg. Das zeigt etwa Tesla die von Grund auf neue Fahrzeuge auf den Markt gebracht haben und so das Auto wie wir es kennen grundlegend neu gedacht haben.
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Im letzten Vortrag stellte Ryan Nadeau vom kalifornischen Schulungs-Unternehmen Galvanize Möglichkeiten vor wie Unternehmen Mitarbeiter ins Zeitalter der Intelligenz mitnehmen können.
In englischer Sprache mit Synchronübersetzung für die Gäste stellte er erst sein Unternehmen vor um den Gästen dann zu erklären dass sie für eine ganze Reihe deutscher Unternehmen tätig sind. Angefangen von den Autoherstellern bis zum Automatisierungsausrüster Festo. Dabei bringen sie große Unternehmen in Kontakt mit innovativen kleinen Unternehmen. Das machen sie an 9 Standorten überall in den USA. Erfahrungsgemäß erleben ihre Absolventen einen Karrieresprung. Auch solche die keine Vorkenntnisse gehabt haben. Und solche die schon 15 – 20 Jahre in ihren Unternehmen gearbeitet haben. Einfach indem man ihr Potential erkennt und sie bestmöglich einsetzt. Das gilt im technischen Bereich genauso wie in der Verwaltung.
Dabei hilft künstliche Intelligenz die sie nach einer grundlegenden Analyse des Unternehmens einsetzen. Künstliche Intelligenz ist also ernst zu nehmen. Sie ist keine Science Fiction mehr.
Intelligente Maschinen setzen schon heute viele Branchen ein. Sie wird alles verändern.
Schon heute kann kein Mensch mehr die Datenflut verarbeiten die täglich produziert wird. Das haben viele Unternehmensführer längst erkannt. Die‘s nicht erkannt haben sind vom Markt verschwunden. Ohnehin ist die erwartete Lebensdauer großer Unternehmen seit 1955 stark gesunken. Auf weniger als 10 Jahre wie eine Forbes-Untersuchung 2017 ergab.
Das zeigt auch die Liste der innovativsten Unternehmen, die sich alle künftig auf künstliche Intelligenz stützen werden. Heute sind Daten der König und nicht die Analyse oder die Anwendung. Das führt vom Datenbasierten zum Modellbasierten Handeln. Das könnte diesem Workflow folgen.
Wie Modellbasiertes Handeln aussehen könnte zeigte er am Beispiel seines Unternehmens in einem Video.
Das gilt für alle Unternehmen die heute alle Tech-Unternehmen sind. Schon die, die eine Internetseite unterhalten. Für alle gemeinsam unerlässlich ist es die Grundlagen zu verstehen.
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Moderator Leonhard Nima wies auf die Datenschutzbedenken hin die hierzulande bestehen. Ryan Nadeau hatte erlebt dass 60% der Befragten die Nutzung ihrer Daten als Bedrohung sehen. Allerdings ist künstliche Intelligenz etwas anderes als das was man heute kennt. Sie wird wirklich alles beeinflussen – vom täglichen Einkaufen über die Arbeit bis zur Freizeitgestaltung.
Auf die Frage nach dem Datenschutz der erst im Vorjahr durch die Datenschutzgrundverordnung gestärkt worden ist meinte Ryan Nadeau, das sollten die Europäer nicht so eng sehen. Schließlich gibt es Volkswirtschaften 10x so groß die darauf keinen besonderen Wert legen. Mit ihnen Schritt zu halten wird man sich hier wohl anpassen müssen.
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Nach einem gemeinsamen Foto aller Referenten lud die IHK zum „flying buffet“ ein und zur zentralen Jubiläumsfeier, die am 28. März in München stattfinden wird. Voraussichtlich mit Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier. |
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Volksbegehren Artenvielfalt: Bauernverbands-Kreisobmann Ulrich Niederschweiberer rät nicht zu unterschreiben |
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Kein Kommentartext - Nur O-Ton |
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