Zur Startseite
Diese Woche im
Fernsehen:

Willkommen
bei der Textothek von
Mühldorf-TV und Altötting-TV

Victoria Pöllmann Landkreis Mühldorf > Stadt Mühldorf >
Josef J. Pöllmann
Stadt Waldkraiburg > Neumarkt St. Veit > Gemeinde Ampfing > Stadt Altötting > Mühldorf-TV ist durch die BLM lizenziertes Lokalfernsehen
Josef J. Pöllmann ist Mitglied im Deutschen Presse Verband
Zur Startseite
Das gab's 2020 bei Mühldorf-TV und bei Altötting-TV
Hier können Sie nachlesen, worüber wir in KW 17/2020 - der Woche nach Ostern berichtet haben.
Herzlich willkommen in unserer Textothek. Eine Websuche hat Sie hierher gebracht.

Da die Texte sehr umfangreich sind, müssen Sie jetzt eine weitere Suche ausführen:

Drücken Sie bitte "Strg-F" und geben dann im Suchfenster Ihres Browsers noch einmal ein wonach Sie suchen. Ihr Browser (Internet-Exploerer, FireFox, Chrome oder Safari) führt Sie zu der Stelle im Text, wo Ihr Begriff zu finden ist. Sie können den dazugehörigen Fernsehbeitrag dann gleich von der Titelleiste aus anschauen.

Bitte beachten Sie, daß die hier aufgeführten Texte nicht immer mit den Texten der Fernsehbeiträge übereinstimmen müssen. Es gilt immer der gesprochene Kommentar in den Fernshebeiträgen.
Nr.
Thema LZ Archiv KW Ersch.
77 Gottesdienst am Weißen Sonntag aus der Kirche St. Nikolaus in Grüntegernbach mit Pfarrer Herbert Aneder 71:00 17

Corona Virus (Symbolbild)
24.04.20
Ohne Kommentartext
78 Landfrauentag mit MdEP Ulrike Müller (FW): Starke Frauen - Starke Regionen (Nachreichung) 16:45
Vielleicht waren es schon die Vorboten der Corona-Pandemie die weniger Landfrauen nach Mettenheim lockten wo sie sich nach einem feierlichen Gottesdienst in Sankt Michael - mit Diakon Manfred Scharnagl - im Saal des Kreuzerwirt einfanden.
Dort hieß sie Kreisbäuerin Anni Senftl herzlich willkommen. Sie freute sich auch über MdL Dr. Marcel Huber, Bezirksrätin Claudia Hausberger über stellvertretenden Landrat und Bürgermeister von Schönberg Alfred Lantenhammer, Frauenunions-Kreisvorsitzende Ilse Presininger-Sontag, über eine Bauernverbands-Kreisobmann Ulrich Niederschweiberer, eine ganze Reihe Vertreter von Verbänden, Schulen, Banken, Behörden und anderen. Sie dankte dem Landfrauenchor der wie immer den Gottesdienst half würdig zu gestalten.
Besonders freute sie sich über die oberallgäuer Europaabgeordnete Ulrike Müller die später den Festvortrag halten sollte.

Anni Senftl war aufgefallen, dass aktuell so viel über die Landwirtschaft diskutiert wird wie lange nicht. Besonders nach dem erfolgreichen Volksbegehren das bewirkt hat dass Lösungen gefunden werden mussten die auch Landwirte mittragen konnten. So entstand das sogenannte Versöhnungsmodell, dass – nüchtern betrachtet – den Landwirten viele Einschränkungen gebracht hat.
Trotz allem Ärger über das Volksbegehren hat es doch den Einzug von „Alltagskompetenzen“ in die Schulen gebracht und damit eine Forderung erfüllt die die Landfrauen 15 Jahre lang immer wieder vorgetragen haben.
Auch wenn kein komplettes Schulfach entstanden ist sah Anna Senftl doch einen Schritt in die richtige Richtung. Jetzt gilt es den Unterricht richtig zu gestalten. Dazu sind Fachleute nötig.
Ein weiteres Aufregerthema war die Düngeverordnung. Die immer wieder verschärft worden ist . Und das Verbot der Herbstdüngung ist nicht einzusehen wo doch andererseits so viel Wert gelegt wird auf den Erosionsschutz. Das alles macht das Leben nicht einfacher – besonders den Landwirten die in neue Ställe investiert haben. Das zwingt die Landwirte in der Fläche zu wachsen.
Um das Verständnis in der Gesellschaft zu stärken entstand die Initiative „Land schafft Verbindung“. Anni Senftl befürwortete die Möglichkeit dadurch auch anderen als den offiziellen Standpunkten Gehör zu verschaffen. Es muss nur in vernünftigem Rahmen bleiben.
Erster Ansprechpartner für die Politik ist und bleibt aber der Bauernverband.
Allen wünschte sie viel Energie die sie alle auch brauchen werden. Bei allen Unterschieden forderte sie das Bild der Landwirtschaft nach aussen geschlossen zu halten.
Anna Senftl würdigte die Initiative des Amts für Landwirtschaft in Töging das einen runden Tisch zum Thema Biodiversität einberufen hat und wies auf die Blühpatenschaften hin die ab 2020 eine Laufzeit von 5 Jahren haben sollen. Ein guter Ansatz.
Abschließend kritisierte Anna Senftl das Einkaufsverhalten der Verbraucher die zwar bio fordern, im Supermarkt aber dann zu Billigangeboten greifen. So fordern sie die industrielle Produktion irgendwo im EU-Ausland und nicht die bäuerliche Landwirtschaft in der Heimat.
Das zu ändern haben Landfrauen und Bauernverband die Kampagne „Essen aus Bayern“ ins Leben gerufen. Damit wollen sie mit einfachen Bildern und Slogans die Verbraucher dafür sensibilisieren auf die Herkunft der Produkte zu achten. (www.essen-aus-bayern.de)
Nur wenn die Verbraucher wieder heimische Produkte kaufen wird es möglich sein die Wertschöpfung wieder zurück zu holen.

Anders als in früheren Jahren stellten sich dann Dr. Marcel Huber, Alfred Lantenhammer, Ulrich Niederschweiberer und Josef Kobler vom Amt für ländliche Entwicklung einer Podiumsdiskussion.
Anna Senftl wollte von den Podiumsteilnehmern wissen wie er das Motto des Landfrauentages verstand, „Europa – starke Frauen – starke Regionen“.
Frauen sind aus Europa nicht wegzudenken meinte Ulrich Niederschweiberer. Besonders Angelika Niebler und Marianne Mortler vertreten dort die bayerischen Interessen. Die Regionen machen Europa erst lebendig.
Alfred Lantenhammer wusste seinen Hof in den Händen seiner beiden Frauen gut aufgehoben und konnte sich deshalb Zeit nehmen für die Landfrauen. Allein das zeigt wie wichtig starke Frauen sind. Aber auch sonst nehmen viele starke Frauen wichtige Funktionen wahr. Ohnehin war er überzeugt dass Frauen Familien zusammen und Werte hoch halten. Und zwar in ganz Europa!
Starke Regionen gibt es nur mit starken Frauen war Josef Kobler überzeugt. Sie halten die Familien zusammen, die Betriebe am Laufen und das Dorf am Leben. Ohne Frauen geht‘s also nicht.
Als glühender Europäer war Dr. Marcel Huber überzeugt, der Anteil der Frauen am 75-Jahre anhaltenden Frieden in Europa darf nicht übersehen werden. Sie erhalten aber auch die Identität der Europäer in den Regionen und Verhindern die Gleichmacherei die viele gern hätten.

Auf Anna Senftls Frage nach der Sicht der Diskussionsteilnehmer auf die Landwirtschaft meinte Dr. Marcel Huber die wäre schlecht. Das liegt an der verschobenen Sicht der Bevölkerung auf die Landwirte. Viele meinen ja sie würden morgens die Tiere schinden, am Nachmittag Wasser und Böden vergiften und am Abend Subventionsanträge stellen.
Zwar sind viele Forderungen aus Europa durchaus berechtigt. Ihre Umsetzung aber sehr oft fehlerhaft. Lehnt man Korrekturen aber ab, erntet man Kritik von Menschen die tatsächlich gar nichts mit der Materie zu tun haben. Dann passieren solche Dinge wie das Volksbegehren das 30% der Bürger unterschrieben haben, seine Forderungen aber sehr wenige selbst einhalten.
Natürlich würden die Landwirte die Forderungen der umsetzen. Dann könnten sie aber nichts mehr verkaufen weil die Produkte dann eben viel teurer werden. Nötig ist also die Wertschätzung der Produkte der Landwirte und die Akzeptanz viel höherer Preise.
Josef Kobler stellte einen krassen Stimmungwandel zum Nachteil der Landwirte in der Bevölkerung fest. ER sah die Ursache in der Entfremdung der Bevölkerung von der Landwirtschaft. Die Leute haben heute keine Ahnung mehr wie Landwirte arbeiten und erfahren keine Wertschätzung mehr für ihre Arbeit. Das sorgt für sehr schlechte Stimmung. Als Ausweg sah er selbstbewußtes Auftreten in der Öffentlichkeit und das Hochhalten ihres Berufes.
Alfred Lantenhammer sah eher ein angespanntes Verhältnis. Statt zu jammern gilt es anzupacken und Probleme zu lösen. Egal wie – der Landkreis Mühldorf ist ein landwirtschaftlicher Zukunftslandkreis der alle Chancen bietet. Die vorher genannten Dissonanz zwischen Bevölkerung und Landwirten sah er im Landkreis Mühldorf nicht. Die gibt‘s eher in den Großstädte. Und von da aus transportieren eben die Medien. Und die haben halt mal keine Fachkenntnis.
Ein weiteres Problem ist dass immer weniger aktive Landwirte in der Politik die Stimme der Landwirtschaft erheben.
Ulrich Niederschweiberer sah die Stimmung zwischen aggressiv, frustriert und hoffnungsvoll. Gerade im Landkreis Mühldorf ist die Stimmung allerdings durch die hervorragenden Produktionsbedingungen sehr gut. Trotzdem hoffte er die große Politik reagiert auf die Einwände der Verbände und ihrer Mitglieder.
Auf Anna Senftls Frage nach dem Bild der Landfrauen in der Gesellschaft waren alle Podiumsteilnehmer einig: Als Teil der Bauernfamilien halten sie die Höfe am Laufen, die Dörfer lebendig und geben im Alter ihre Lebenserfahrung weiter. Seine Erfahrung sagte ihm, überall wo‘s Dirndln auf den Höfen gibt bestehen diese fort.
Josef Kobler sah bei Frauen andere Möglichkeiten auf die Bevölkerung zuzugehen. Sie haben einen anderen Draht zu den Menschen der von der Bevölkerung auch sehr gut genutzt wird.
Dem schloss sich auch Dr. Marcel Huber an und lobte das diplomatische Geschick und den Charme der Landfrauen. Damit sind sie prädestiniert die vorher genannte Entfremdung zwischen Landwirtschaft und Bevölkerung zu überwinden.
Und Ulrich Niederschweiberer war überzeugt Landfrauen sind viel mehr. Ohne sie ginge tatsächlich in den Dörfern gar nichts. Er war stolz auf die Bauersfamilien die für die gesamte Region unersetzlich sind.

Das ging Anni Senftl natürlich runter wie der sprichwörtliche Honig.

Ihre letzte Frage nach den Lieblingsgerichten der Podiumsteilnehmer beantworteten diese kurz und bündig: Schweinebraten mit eigenem Gemüsen, Tafelspitz aus eigenem Rindfleisch und Hollerküchl und Apfelstrudel und Kaiserschmarrn. Nur Dr. Marcel Huber wollte sich ganz diplomatisch nicht festlegen – er bevorzugt Gericht aus Produkten von Landwirten die er persönlich kennt.

Anni Senftl stellte die frühere Kreisbäuerin Ulrike Müller vor die seit 2014 für die CSU im Europäisch Parlament die Interessen der bayerischen Landwirte vertritt.

Ulrike Müller ist dem Landkreis Mühldorf sehr verbunden weil ihre Tochter in Ranoldsberg verheiratet ist. Es war ihr deshalb eine besondere Ehre hier dabei zu sein.
Die 57-jährige Oberallgäuerin hat nach einer Banklehre in ihren Hof eingeheiratet und bewirtschaftet nun seit 40 Jahren ihren Hof mit 80 Kühen auf über 1.000 Meter Höhe.
Seit ihrer Wahl ins Europäische Parlament beschränkt sich ihre Arbeit auf dem Hof auf die Stallarbeit am Wochenende. Das lässt sie sich auch nicht nehmen.
-
Mit Blick auf das Motto „Starke Frauen – starke Regionen“ stellte Ulrike Müller kurz fest: Die Regionen in Europa können nur so stark sein wie die Frauen sind. (O-Ton Frauen pflegen…- zu denken)
Gerade in der global vernetzten Welt ist Einsamkeit weit verbreitet. Die Landfrauen schaffen da lebendige Gemeinschaft. Sie bilden und ermächtigen Frauen, pflegen das Ehrenamt und sind sozial engagiert.
Sie vertreten die Interessen der Frauen und kämpfen für einen Umgang auf Augenhöhe. (O-Ton großen Dienst für die Demokratie) Und das obwohl sie so viele Verpflichtungen haben, bis hin zu Pflegern für die eigenen und die Eltern des Ehemanns.
Und weil manche junge Frau auch außerhalb der Landwirtschaft berufstätig sind müssen sie sehr flexibel und tolerant sein, ihre Zeit managen können und Verständnis aufbringen.
Das alles zeigt dass sie wirklich stolz auf sich sein können.
Sie ging auf die zusätzlichen Herausforderungen ein die die vielen Änderungen ständig mit sich bringen. Besonders das Volksbegehren und die Düngeschutzverordnung die natürlich nachgebessert werden muss.
Der Umstieg auf Biolandwirtschaft stockt weil etwa Molkereien Biomilch nicht mehr annehmen. Die Konsumenten kaufen eben nur 7% ihrer Milch als Biomilch… Dieser Anteil ist nicht steigerbar. Da die Landwirte fast doppelt so viel Milch produzieren wie verkauft werden kann muss der Überschuss exportiert werden. Und das geht nur mit bester Qualität. (O-Ton)
Viele weitere Themen belasten die Familien schwer. Die Frauen sind immer mitten drin. Das alles kostet sie viel Kraft.
Und wenn sie dann von Politikern noch zum Buh-Mann gemacht werden ist das kaum erträglich.
Die gesellschaftliche Debatte bereitete ihr große Sorgen. Der zunehmende Egoismus und das Schüren von Ängsten in einer Gesellschaft im Überfluss ließ sie ratlos zurück.
Dagegen helfen nur starke Frauen und starke Regionen. Und erreichbare Ziele um sich nicht in Beliebigkeit zu verlieren. So ist es der Bundesregierung ergangen die aus allem aussteigt aber nicht weiß wie sie das Land am Laufen halten soll. Ohne Ziele kann es nicht gehen.
Was im Großen gilt gilt auch im Kleinen. Auch da muss das Zusammenleben mehrerer Generationen unter einem Dach klar geregelt sein. Das hat sie in 12 Jahren selbst erlebt. Da hat sie gelernt auch mal „Nein“ zu sagen. Und gelernt zu kommunizieren. Sie müssen schon sagen was sie wollen!

Dabei schweißen gemeinsame Aktivitäten sehr zusammen. Darauf ging sie ausführlich ein. Sie beleuchtete die Herausforderungen durch den demographischen Wandel, die Kindererziehung, die vielen Moden, die Beschränkung des Flächenverbrauchs, den Erhalt der Artenvielfalt, die Energieversorgung und vieles mehr.
Ulrike Müller freute sich dass der ländliche Raum inzwischen zum Schlüssel für die Lösung vieler Zukunftsfragen geworden ist und das auch anerkannt wird. Und da spielt der Landkreis Mühldorf eine wichtige Rolle. Er bietet Heimat und Wurzeln. Und die ist so schön weil die Bäuerinnen und Bauern die Landschaft so gestaltet haben. Und das soll auch erhalten bleiben. Gerade jetzt wo europaweit täglich 1.000 bäuerliche Betriebe aufhören!

Schließlich versuchte sie die Dissonanz zwischen Bevölkerung und Landwirtschaft mit der Psychologie zu erklären. Psychologen haben ermittelt dass Menschen Bilder von etwas im Kopf haben und erwarten diese so wiederzuerkennen wenn sie meinen an den Ort zu kommen wo die se Bilder entstanden sind. So haben sie von der Landwirtschaft Heile-Welt-Bilder im Kopf. Diese Bilder befördert auch noch die Werbung...
Gerade in Zeiten in denen sich alles ändert sehnen sie sich nach der Heilen Welt.
Wenn sie dann erkennen, dass sich auch die Landwirtschaft verändert hat reagieren sie enttäuscht und ablehnend. (O-Ton) Wenn man das alles versteht kann man darauf reagieren und den Menschen das erklären.
Schließlich haben sie alle die Höfe nur von den Kindern geliehen. Und so soll es auch mit ihnen weitergeben. Gemeinsam mit Bäckern und Metzgern wollen sie den ländlichen Raum hoch halten.
Abschließend lobte sich nochmal die großen Leistungen der Landfrauen und wünschte ihnen weiter viel Kreativität, Innovation und Kraft. Dann bleiben sie auch weiter Vorzeige-Europäerinnen. Europa kann froh sein sie alle zu haben.

Anna Senftl freute sich über den unterhaltsamen und informativen Vortrag und besonders fürs Mutmachen. Wenn sie so weitermachen blicken sie in eine erfolgreiche Zukunft.
Anna Senftl dankte Ulrike Müller mit einem Korb voller Frühlingsblumen.

Die Landfrauen genossen dann ein gemeinsames Mittagessen und einen unterhaltsamen Nachmittag mit einer Modenschau und vielen guten Gesprächen.

Zur Startseite
Mühldorf-TV benötigt aktiviertes JavaScript. Wenn's nicht geht, wählen Sie bitte hier:
Startseite | Hilfe | Verzeichnisse | Weiterempfehlen | Finden | WochenStick | Kontakt | Impressum | AGB |

SERVICE
SERVICE
In Mühldorf-TV finden:
Im Nachrichten-
archiv finden:
WERBUNG
WERBUNG
Hier könnte
Ihre Werbung
stehen
Hier könnte
Ihre Werbung
stehen