Zur Startseite
Diese Woche im
Fernsehen:

Willkommen
bei der Textothek von
Mühldorf-TV und Altötting-TV

Victoria Pöllmann Landkreis Mühldorf > Stadt Mühldorf >
Josef J. Pöllmann
Stadt Waldkraiburg > Neumarkt St. Veit > Gemeinde Ampfing > Stadt Altötting > Mühldorf-TV ist durch die BLM lizenziertes Lokalfernsehen
Josef J. Pöllmann ist Mitglied im Deutschen Presse Verband
Zur Startseite
Das gab's 2021 bei Mühldorf-TV und bei Altötting-TV
Hier können Sie nachlesen, worüber wir in KW 11/2021 berichtet haben.
Herzlich willkommen in unserer Textothek. Eine Websuche hat Sie hierher gebracht.

Da die Texte sehr umfangreich sind, müssen Sie jetzt eine weitere Suche ausführen:

Drücken Sie bitte "Strg-F" und geben dann im Suchfenster Ihres Browsers noch einmal ein wonach Sie suchen. Ihr Browser (Internet-Exploerer, FireFox, Chrome oder Safari) führt Sie zu der Stelle im Text, wo Ihr Begriff zu finden ist. Sie können den dazugehörigen Fernsehbeitrag dann gleich von der Titelleiste aus anschauen.

Bitte beachten Sie, daß die hier aufgeführten Texte nicht immer mit den Texten der Fernsehbeiträge übereinstimmen müssen. Es gilt immer der gesprochene Kommentar in den Fernshebeiträgen.
Nr.
Thema LZ Archiv KW Ersch.
32 Ingrid Obermeier-Osl: Aufruf zur IHK-Wahl 11:25 Play Button ungewählt 11 19.03.21
Ohne Kommentar
33 Öffnen jetzt! Demo auf dem Stadtplatz in Mühldorf 13:15 Play Button ungewählt
„Lasst uns öffnen“ forderte die Organisatorin einer Demonstration auf dem Mühldorfer Stadtplatz stellvertretend für Schulen, KiTas, Handel, Gastronomie, Hotels und Kultur. Sie forderte gleiche Chancen für alle.
Die Organisatorin – das war Martina Maier-Krapf, IT-Beraterin und Mutter und Vorsitzende des Vereins der im vergangenen Sommer das Öko-Lebensmittelgeschäft übernommen und daraus das MiLaMü gemacht hat das jetzt am Stadtplatz 71 residiert. Sie dankte allen Gesprächspartnern mit denen sie diese Veranstaltung vorbereiten musste und bei denen sie durchweg Verständnis gefunden hatte. Natürlich mussten die Teilnehmer die aktuellen Regeln einhalten. Da das nicht immer geklappt hat hat die Polizei im Lauf der Veranstaltung den unteren Stadtplatz komplett gesperrt und so für mehr Platz gesorgt.
Da noch viele andere Branchen betroffen sind hatte sie eine ganze Reihe Gäste eingeladen die sie dann der Reihe nach auf die Bühne bat. Sie bat andersdenkende
Als Mutter war sie überzeugt, die monatelange Schließung von Schulen und Kindergärten wird nicht ohne Folgen bleiben. Das motivierte sie aktiv zu werden.
Es kann nicht angehen dass Eltern plötzlich Lehrer sein sollen und Kinder ohne soziale Kontakte zu Gleichaltrigen Defizite entwickeln deren Folgen sich erst in Zukunft zeigen werden. Eltern können das schon jetzt beobachten.
Distanzunterricht kann ein Überbrückungsmittel sein – ein pädagogisches Konzept ist es sicher nicht. Besonders ärgerte sie, dass die erfolgreichen Hygienkonzepte im Herbst 2020 nachgewiesenermaßen Ansteckungen in Schulen fast gänzlich verhindert haben und sie trotzdem geschlossen wurden. Nur 43 von mehreren tausend Schülern und KiTa-Kindern im Landkreis wurden Corona-positiv registriert – 2% (O-Ton)
Genau so ergeht es den Einzelhändlern und den Gastronomen. Auch bei ihnen wurden keine Ansteckungen dokumentiert. Trotzdem mussten sie monatelang schließen.
So befürchtete sie Geschäftsschließungen in der Stadt und besonders am Stadtplatz und fürchtete den Verlust seiner Attraktivität.
Mit Blick auf Gartencenter, Friseure und Warenmärkte forderte sie Chancengleicheit für alle Branchen.
Sollte trotzdem etwas passieren kann man noch immer reagieren.
Ihren Frust ins unermessliche gesteigert hatten die Beschlüsse der letzten Ministerpräsidentenkonferenz, die für den Landkreis Mühldorf kaum Wirkung zeigen weil ein Inzidenzwert von 50 hier in weiter Ferne ist. So ist der März für sie der Monat der Enttäuschung und des Endes der Geduld. So forderte sie die sofortige gleichzeitige Öffnung aller Bereiche. (O-Ton)
Um so mehr als die Hygienekonzepte im Herbst funktioniert haben und niemand Einfluss auf den Inzidenzwert nehmen kann. Besonders die Kinder brauchen wieder Normalität.

Grundschul-Elternbeiratsvorsitzender Georg Grundner kannte die Situation an den Schulen gut. Er beklagte die Perspektivlosigkeit und den Verlust gerechter Bildungschancen durch das ständige Hin- und Her. Man kann doch die Schule nicht ein- und ausschalten. Dabei gäbe es Mittel und Wege den Kindern sofort den regelmäßigen Schulbesuch zu ermöglichen. Man müsste nur wollen. Es dauert alles einfach viel zu lang. So forderte auch er die Abkehr vom Inzidenzwert als alleiniger Entscheidugnsgrundlage. Zumal niemand erklären kann warum diese Zahl im Landkreis Mühldorf nicht sinken will.
Es kann nicht sein, dass die Kinder 2021 nur 4 von 40 möglichen Schultagen tatsächlich Präsenz-Unterricht hatten. So forderte er Planbarkeit für Schulen, Eltern und Kinder und die sofortige Öffnung von Schulen und Kitas mit den Hygienekonzepten die schon im Herbst ihre Wirksamkeit bewiesen haben.

Hotel- und Gaststättenverbands-Kreisvorsitzender Holger Nagl zeigten die gut 400 Zuhörer wie groß die Not tatsächlich ist – und dass es so nicht weitergehen kann. (O-Ton)
Der Zuspruch der Zuhörer tat ihm gut – weil sie Gastronomie vermutlich die am stärksten betroffene Branche ist. Seit mehr als 6 Monaten müssen sie ohne Umsätze und somit ohne Einkommen durchhalten. (O-Ton)
Staatliche Hilfen – die gar nicht soo schlecht sind – sind aber so kompliziert dass sogar Steuerberater da nicht mehr mitmachen. (O-Ton – Novemberhilfe)
Von der Dezemberhilfe wollte er gar nicht reden. Viele Betriebe und damit viele Inhaber haben jetzt schon kein Geld mehr und wissen nicht wie sie ihr Leben finanzieren sollen. Um so mehr als – sollten sie dann Hilfen bekommen – sie auch nur 90% der Kosten erstattet bekommen. Ja wo soll denn der Rest herkommen????
Da Wirte schon von Berufswegen Hygienespezialisten sind waren ihre Hygienekonzepte 2020 so erfolgreich dass ihnen sogar das RKI offiziell bestätigt hat: (O-Ton)
Warum also die Gastronomie als erste schließen musste und jetzt noch immer keine Aussicht auf Wiederöffnung in Sicht ist konnte er nicht verstehen.
Nötig sind also Lösungen die auch wirtschaftlich umzusetzen sind. Mit den Bedingungen die derzeit diskutiert werden ist das jedenfalls nicht möglich. (M5 Da feids vom Boa weg!)
So forderte er die Anpassung der staatlichen Hilfen, das Ende unverständlicher Vorgaben und eine Perspektive für die Unternehmen mit denen sie sich aus eigener Kraft aus der Krise befreien können. Dazu gehört etwa die Reduzierung der Mehrwertsteuer für das gesamte Angebot der Gastronomen.

Andreas Seifinger beklagte das Aussetzen der gesamten Kulturszene die auch für seine Agentur Stillstand und das Ende aller Einnahmen bedeutet hat. Auch er forderte die Wiederöffnung der Veranstaltungsstätten und die Wiederaufnahme des Kulturbetriebs. Zumal der Herbst 2020 bewiesen hat, dass die Besucher die Hygienebedingungen auch einhalten.
Auch er forderte die Abkehr vom Inzidenzwert als Beurteilungskriterium was schon bisher dazu geführt hat dass Ausbrüche in einzelnen Unternehmen oder Heimen den ganzen Landkreis in den Shutdown gezwungen haben.
Und weil die Kultur lange Vorlaufzeiten braucht forderte er Planungssicherheit. Ein- und aus wie bisher kann nicht so weitergehen. (O-Ton)
So forderte auch er die sofortige Öffnung und das Verlassen auf die Urteilsfähigkeit mündiger Bürger.

TSV Vorstand Stefan Schörghuber erachtete den Sport als genau so systemrelevant wie die Lebensmittelversorgung. Dort – im Discounter drängen sich die Menschen vor den Kassen und in die 800-Quadratmeter Turnhalle darf kein Sportler rein!
In der Tennishalle darf auf 2000 Quadratmetern nicht gespielt werden! Auf dem 6000 Quadratmeter-Fußballplatz dürfen gerade mal 5 Personen aus 2 Haushalten drauf – lächerlich!
Der Sport wird also krass benachteiligt. Dabei gäbe es viele Sportarten die kontaktfrei ausgeübt werden könnten. Da ginge viel wenn man nur wollte. Warum man auf dem Fußballplatz im Freien Kinder nicht spielen lassen darf konnte er nicht verstehen.
Bei allem geht es um die Existenz der Sportvereine deren Kosten weiterlaufen ohne dass sie Einnahmen hätten. Zudem kämpfen sie mit Austritten die die wirtschaftliche Situation zudem verschärfen. An der Gewinnung neuer Mitglieder ist gar nicht zu denken.
So forderte auch er die sofortige Öffnung der Sportanlagen die genügend Platz bieten um coronakonform Sport treiben zu können.

Christian Kühl – Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft – erinnerte an die Aussage von Gesundheitsminister Jens Spahn der im Sommer 2020 gesagt hatte, dass es mit dem erworbenen Wissen keinen zweiten Lockdown geben werde. Was davon zu halten ist kann jeder selbst beobachten.
Viele Händler stehen am Rand ihrer Existenz, manche haben Hartz IV beantragt und haben doch keine Aussichten auf Rückkehr zur Normalität. So forderte auch er die Abkehr vom Inzidenzwert als Beurteilungskriterium und die sofortige Öffnung der Einzelhandelsgeschäfte.
Es kann schließlich nicht sein, dass der ganze Landkreis unter einem einzigen Ausbruch leiden muss. Er war auch überzeugt, es gibt Geschäfte die besser ausgerüstet sind als so manches Krankenhaus. Deshalb verstand er nicht warum sie zugesperrt wurden.
Click&Collect und Click& Meet verursachen mehr Kosten als sie Nutzen bringen. Sie überfordern viele Inhaber und töten eher als dass sie unterstützen.
Personalplanung, Einkauf und vieles mehr erfordern klare Regeln und Planbarkeit.
Auch ihm zeigten die vielen Zuhörer das Ende der Geduld mit Regeln deren Verhältnismäßigkeit sie nicht mehr erkennen. So forderte auch er die Öffnung der Geschäfte.

Abschließend äußerte Bürgermeister Michael Hetzl Verständnis für die Vorredner. Er freute sich mal wieder so viele Leute treffen zu können – auch wenn’s eine Demonstration ist und nicht das Altstadt- oder das Volksfest.
(O-Ton das fass ist voll) Auch wenn er als Politiker keinen Einfluss auf die Entscheidungen hat muss er doch versuchen gemeinsam Lösungen zu finden um die Beschlüsse umsetzen zu können. Er würde sich freuen wenn das auch Länder und Bund so machen würden. Nötig sind nachvollziehbare, gerechte Regeln die eine Perspektive bieten. So wie aktuell kann’s nicht sein.
(O-Ton Monopoly)
Anstatt Hilfen zu zahlen sollten die Menschen die Möglichkeit bekommen ihr Leben wieder zu gestalten. Genau das forderte er im Namen aller Mühldorfer, die zwar mitmachen aber auch mitgenommen werden wollen. (O-Ton)
So hoffte er, die Botschaft der vielen versammelten Zuhörer möge in München und in Berlin ankommen.

Michael Hetzl dankte Martina Maier-Krapf und der Polizei die alles unternommen haben diese Veranstaltung möglich zu machen.

Martina Maier-Krapf schloss sich dem Dank an – besonders den mutigen Rednern -und bat die unglaublichen 400 Zuhörer möglichst zügig nach Hause zu gehen….
34 Mit intelligenten Lösungen die Virenlast senken - vbw stellt Forschungsergebnisse des Fraunhofer IBP vor 10:00 Play Button ungewählt
Zu einer Online-Pressekonferenz lud der Verband der Bayerischen Wirtschaft. Daran teilnehmen würden neben vbw Geschäftsführer Bertram Brossardt auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und der Landesgeschäftsführer des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes Dr. Thomas Geppert. Ihnen allen sollte Professer Dr. Gunnar Grün vom Fraunhofer Institut für Bauphysik an der Universität Stuttgart die Ergebnisse seiner Studie vorstellen die die vbw auf Anregung von Thomas Geppert in Auftrag gegeben hatte.

Bertram Brossardt freute sich über die Teilnahme von Hubert Aiwanger und dankte ihm für die Förderung von Professor Grün’s Arbeit.
Für die Rückkehr zur Normalität ist die Eindämmung der Verbreitung des Corona-Virus essentiell führte Bertram Brossardt ein. Nur wenn es gelingt die Virenbelastung zu reduzieren kann etwa die Gastronomie mit Perspektiven für eine Wiederöffnung rechnen.
Rückblickend berichtete Bertram Brossardt von der Erholung der bayerischen Wirtschaft nach dem ersten Lockdown bis zum Jahreswechsel 2020/2021. Leider hat das erste Quartal einen erneute Rückgang des Bruttoinlandsprodukts gebracht und die Arbeitslosigkeit in der Metall- und Elektroindustrie erheblich ansteigen lassen.
Bund und Land unterstützen die Unternehmen. Besonders die Kurzarbeit hat hier Erleichterung gebracht. Auch wenn manches klemmt stimmt die Richtung. Auch die Öffnungen sind richtig so lange der Gesundheitsschutz erhalten bleibt. Allerdings sollte es bei einer Linie bleiben und abwechselndes Öffnen und Schließen untebleiben.
Nötig sind intelligente Maßnahmen die einen geordneten Ablauf ermöglichen. Dafür bietet der vbw eine ganze Reihe Lösungen. Zudem unterstützt der Verband die Impfung in den Betrieben. Dazu haben sie eine Impfallianz gegründet. Betriebsärzte stehen bereit.
Unabdingbar sind Techniken für die Verbesserung der Luftqualität in Innenräumen. Neben dem Lüften gibt es eine Reihe technischer Lösungen um die Luftqualität zu verbessern. Allerdings gab es bislang keine wissenschaftlichen Nachweise über deren Wirksamkeit. Diesen Nachweis hat nun das Fraunhofer Institut IBP erbracht. Für den Anstoß dazu dankte Bertram Brossarth Thomas Geppert sehr.
Die Ergebnisse zeigen welches System für welche Räume geeignet ist und was man beachten muss. Diese Erkenntnisse trägt der Vbw nun in seine Mitgliedsverbände und damit in die Unternehmen und hofft dass sie dort umgesetzt werden. Weiters hoffen sie dass auch Berlin und Brüssel ihre Erkenntnisse für ihre weiteren Entscheidungen berücksichtigen.

Professor Dr. Gunnar Grün unterstrich die Bedeutung gesunder Luft und erläuterte die Ausbreitung von Aerosolen. Die Virenlast senken kann man durch Verdünnung der Aerosolkonzentration. Das kann geschehen druch Lüften, durch Lüftungsanlagen, bedingt durch Umluftanlagen und schließlich durch Luftreiniger. Und dabei gibt es verschiedene Systeme die sie auf ihre Fähigkeit untersucht haben, Viren zu inaktivieren.
Um das herauszufinden mussten sie erst ein Verfahren entwickeln. Schließlich haben sie erkannt dass die Techniken tatsächlich wirken. Sie haben auch die Nebeneffekte untersucht und festgestellt, dass auch andere Luftverschmutzungsteile zurückgehalten werden.
Schließlich haben sie eine Liste mit Geräten erarbeitet die auch ein Laie einsetzen und warten kann. Also solche, die auch in Gaststätten eingesetzt werden können.
Um die Auswahl zu erleichtern haben sie einen Konfigurator entwickelt, der aus den Gegebenheiten und der Nutzung der Räume das best geeignete Geräte auswählen hilft. Damit hoffte er der Gastronomie soweit helfen zu können dass sie bald wieder Gäste empfangen können.

Bertram Brossarth versicherte auch das Haus der Bayerischen Wirtschaft mit solchen Anlagen ausstatten zu wollen.

Stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger freute sich das Dauerthema Corona hier mit Intelligenz und modernster Technik bekämpfen zu können. Und er hoffte damit den Öffnungs-/Schließungs-Modus überwinden zu können.
Da Ansteckungen überall geschehen wo Menschen zusammenkommen ist es kein Thema allein für die Gastronomie. Es ist deshalb überfällig die technisch verfügbaren Maßnahmen endlich auch optimal einzusetzen und so möglichst viel Normalität zurückzuholen.
Alle Maßnahmen – also Desinfektionsmittel, Masken etc. - müssen um die verfügbare Technik ergänzt werden um Milliardenschäden in der Wirtschaft zu vermeiden. Ein Thema das die große Politik noch nicht erkannt hat.
Bayern bezuschusst etwa den Einbau solcher Anlagen an Schulen mit bis zu 50% - auch wenn dieses Angebot bisher kaum angenommen wurde. Dabei würden diese System auch Pollenallergikern helfen.
Eine ähnliche Untersuchung führte bereits im Herbst 2020 die Bundeswehr in Neubiberg durch. Nur leider reagieren die Entscheider nicht auf solche Erkenntnisse.
Bestätigt sich dass diese Geräte die Aerosole von Viren befreien, dann muss es möglich sein Innenräume wie Außenräume behandeln zu können. Natürlich nicht Kellerräume….
Auch das Homeoffice könnte dann beendet werden. Genau das ist jetzt nötig, jetzt wo die Infektionen wieder zunehmen. Genau jetzt müssen solche technischen Lösungen zum Einsatz kommen um den Lockdown nicht zum Dauerzustand werden zu lassen.
So hoffte er dass die Ministerpräsidentenkonferenz am 22. März diese technischen Lösungen in Betracht zieht und Gastronomie und Reiseverkehr wieder freigibt. So wie’s die Bürger erwarten. So dankte er allen die diese Studie angestoßen und durchgeführt haben. (O-Ton)

Dr. Thomas Geppert – Dehoga Landesgeschäftsführer – dankte allen die ihnen die Durchführung der Studie ermöglicht haben. Schließlich ist die Pandemie die schlimmste Krise seit dem zweiten Weltkrieg. Besonders für die Gastronomie, die tagtäglich um ihre Existenz kämpft.
Er forderte eine echte Öffnungsperspektive. Schließlich sind die Gastronomen mehr als essen und trinken – sie sind ein Teil der Seele Bayerns. Sie sind mit 47.000 Mitarbeitern – mehr als Siemens und BMW zusammen weltweit beschäftigen - ein starker Wirtschaftszweig.
Da ihnen schon immer die Sicherheit von Mitarbeitern und Gästen am Herzen lag fordern sie nichts was ihnen schaden könnte. Umso mehr als sogar das RKI bestätigt hat, dass die Gastronomie zu keinem Zeitpunkt Treiber der Pandemie war. Vielmehr können sie Teil der Lösung sein. Deshalb wollen sie auch daran mitarbeiten und haben schon 2020 wirkungsvolle Hygienekonzepte entwickelt und viel Geld in Lüftungsanlagen gesteckt. Da die aber sehr unterschiedlich sind war es nötig die Wirksamkeit für die jeweiligen Räumlichkeiten zu untersuchen. Das ist nun passiert und hat die intelligenteren Lösungen zutage gefördert. Zusammen mit Schnelltests sollte es doch möglich sein die Gastronomie wieder zu öffnen. Auch wenn die große Vielfalt der Gastronomiebetriebe ganz unterschiedliche Lösungen erfordern. Und schließlich muss man auch den Bürgern Selbstverantwortung zutrauen.
Pauschale Lösungen und Lockdowns können nicht zum Ziel führen. Gefordert ist eine aktive Pandemiebekämpfung mit intelligenten Lösungen wie sie die Gastronomie längst anbietet.

So liegt es jetzt an den Fachleuten die Ministerpräsidenten und die Bundeskanzlerin davon zu überzeugen dass diese Systeme die Öffnung der Gaststätten ermöglichen. Und zwar unabhängig von den Inzidenzzahlen die ja auch schon deshalb steigen, wenn mehr getestet wird.
35 GRÜNE nominieren Christoph Arz als Kandidat für die Wahl zum Bundestag 12:00 Play Button ungewählt
Auch wenn vielerorts datenschutzrechtliche Bedenken herrschen nutzte der Kreisverband Mühldorf der Grünen den amerikanischen Dienst „Zoom“ für ihre Aufstellungsversammlung in der sie einen Kandidaten für die Wahl zum Deutschen Bundestag vornominieren wollten. Für die Abstimmung bemühten sie einen zweiten Dienst was für die Teilnahme einen guten Internetanschluss voraussetzte.

Kreisvorsitzende Kerstin Daser führte in die Technik ein und moderierte den weiteren Abend.
Am Beginn der Veranstaltung meldete Zoom 54 Teilnehmer, die allerdings nicht der Zahl der Stimmberechtigten entsprach weil vor manchen Bildschirmen mehrere Stimmberechtigte saßen.
Nach ausführlicher Einführung in die Technik bat Kerstin Daser ihren Co-Vorsitzenden Zacharias Spörl ans Mikrofon. Der war im sogenannten Grünen Büro in der Mühldorfer Altstadt präsent.
Sie haben eine wichtige Entscheidung zu treffen stimmte Zacharias Spörl die Zuhörer ein. Schließlich steht eine entscheidende Bundestagwahl bevor – eine – die die Richtung für die kommenden Jahrzehnte vorgeben wird. Etwa in der Klimapolitik.
Er war stolz auf die beiden kompetenten Kandidaten und den bevorstehenden Wahlkampf mit dem, den sie heute nominieren werden.

Aus Berlin zugeschaltet war MdB Margarete Bause. Sie freute sich nach dem erfolgreichen Abschneiden der Grünen in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz nun mit diesem Rückenwind auch in den Bundestagswahlkampf starten zu können. Sie erwartete einen Wahlkampf wie sie ihn noch nie erlebt haben. Zum ersten Mal erheben sie den Anspruch den Bundeskanzler zu stellen. Sie wollen Führung übernehmen und die Themen vorgeben. Eine Situation die vor einigen Jahren noch unvorstellbar war.
Weil das so ist erwartete sie Angriffe von allen Seiten. Darauf müssen sich alle einstellen. Wie das sein wird hat die Diskussion um das Verbot des Einfamilienhauses schon gezeigt. Margarete Bause mahnte kühlen Kopf zu bewahren und auf Informationen des Bundesvorstandes zu warten die über die neuen Kanäle dann sicher auch schnell kommen werden.
Eine stark verunsicherte Union und die beiden möglichen Kanzlerkandidaten machen es den Grünen leicht. Sie sind die Partei der Transparenz und der klaren Regeln und wollen im Wahlkampf eigene Botschaften voranstellen. Sie war sicher es wird ein Klimawahlkampf werden!
Sie sollten daran festhalten und sich von den anderen nicht in einen Schmutzwahlkampf ziehen lassen. So wollen sie die Zukunft gestalten und nicht den Status Quo erhalten.
Es geht also nicht um schwarz-grün sondern um grün gegen schwarz! Das muss das Ziel sein. Und dafür wünschte sie viel Erfolg.

Seit einem Jahr bestimmt die Corona-Pandemie den Alltag – stellte Sophia Aigner – Vorsitzende der Grünen Jugend fest – und vermisste nicht nur die Freizeitvergüngungen sondern auch die menschliche Nähe. Sie beobachtete Angriffe auf die Demokratie und Falschnachrichten in dieser ernsten Situation in der der Landkreis Mühldorf bereits 128 Covid-Opfer zu beklagen hat.
Trotz allem hatten sie viel gelernt und erkannt dass große Veränderungen nötig und möglich sind. Mehr Flexibilität und mehr Digitales hätten sie dem Volk nicht zugetraut. Und weniger Autonutzung auch nicht. So wurden aus Straßen Radwege!
Die Natur hat sich erholt. Im Bosporus gibts wieder Delphine und in Venedig Fische in den Kanälen.
Überall wurden bisher unsichtbare Menschen sichtbar: Im Supermarkt und im Krankenhaus. Sie halten unter bei unsäglichen Bedingungen und bei unzureichendem Lohn die Gesellschaft am Laufen. Offensichtlich wurde der gigantische Einsatz der Eltern und der Lehrerinnen.
Sie alle brauchen mehr Wertschätzung und bessere Bezahlung. Besonders die Frauen.
Auch in der Krise darf die Geschlechterungerechtigkeit nicht hintangestellt werden. Der Umgang mit der Regierung mit der Krise deckt unfassbare Ungerechtigkeiten auf. Konzerne wurden mit Milliarden gerettet – Kleine hängen gelassen. Viele weitere fanden lange kein Gehör und erhalten jetzt mangelhafte Unterstützung. Arbeitssuchende finden keine Anstellung. Deshalb forderte sie das bedingungslose Grundeinkommen.
Trotz allem überragt die Klimakrise die Coronakrise. Auch wenn Deutschland die Klimaziele 2020 erreicht hat gilt es mehr zu handeln um die Klimaziele über die Gewinnmaximierung zu stellen. Deshalb ist die Bundestagswahl so wichtig: Sie ist die Chance die Klimapolitik ins Zentrum allen politischen Handelns zu stellen…. (O-Ton wir haben keine Zeit mehr!)

Nach der Wahl von Cathrin Henke und Peter Uldahl zu Wahlleitern stellten sich in 10 Minuten in alphabetischer Reihenfolge die Bewerber für die Wahl zum Kandidaten vor. Zuerst der Waldkraiburger Christoph Arz vor, der dort im Stadtrat auch Fraktionssprecher ist.
(M9) Er freute sich auf den gemeinsamen Wahlkampf und kündigte schon gleich an, Verantwortung zu übernehmen; und mit frischen Ideen das Land verändern zu wollen.
Eine starke grüne Fraktion im Bundestag ist nötig um die Umwelt zu schützen die ein Leben in Würde und Freiheit ermöglicht. Nur mit einer gesunden Umwelt gelingt Entfaltungsfreiheit und Emanzipation – sagt das Grundsatzprogramm. So muss jede Entscheidung auch ökologisch gedacht werden. Tun sie das nicht – macht es niemand.
In der Diskussion bislang zu kurz kommt die Ernährung. Durch die Umstellung der Ernährung könnten 15% des CO2-Ausstoßes reduziert werden. Klimaschutz kann nur funktionieren wenn wir die Ernährung wissenschaftsbasiert umstellen. Das muss schnell gehen weil die Zeit drängt.
Darüber hinaus sprechen die Grünen auch andere Themen an: die gerechte Gesellschaft, den Kampf gegen das Patriarchat und vieles mehr.
Um das alles zu erreichen braucht das Land eine starke grüne Fraktion und einen grünen Kanzler oder eine grüne Kanzlerin.
Und er bemüht sich darum daran mitzuarbeiten.
Der 24-jährige erinnerte sich dass er nach der Aufnahme des Studiums der Politikwissenschaften den Grünen beigetreten ist weil er 2017 bei seiner ersten Wahl erleben musste dass die AfD in den Bundestag eingezogen ist und sich anschickte alles kaputt zu machen wofür die Grünen stehen. Das motivierte ihn aktiv zu werden und sich für die Gesellschaft zu engagieren. Dafür bat er die Zuhörer um Unterstützung und freute sich auf den gemeinsamen Wahlkampf und die Feier am Wahlabend.

Der zweite Bewerber war Dr. Matthias Kraft, der im Stadtrat von Mühldorf Fraktionssprecher der Grünen ist.
Sohn einer Berlinerin und eines Schwarzwälders kam er im Hessischen Bad Hersfeld zur Welt stellte sich Dr. Matthias Kraft vor. Obwohl 57 Jahre alt ist er ein „digital Native“. Später in Berlin lebend und auf Grund seiner Erfahrungen mit Reisen durch die Zone zeigten ihm: Grenzkontrollen braucht niemand mehr.
Seit Ende der 70er Jahre in Bayern lebend studierte er Jura und Kunst und Theaterwissenschaften. Nach einem Aufenthalt in den USA lebte er drei Jahre im Saarland, arbeitete dann in einem Verlag und in einem Konzern. Seit 15 Jahren ist er Rechtsanwalt und seit kurzem Mediator. Zudem betreibt er eine Schauspieleragentur.
Seit 15 Jahren in Mühldorf lebend spannt er seine ganze Familie ein. Früher hätte man ihn als Querdenker bezeichnet. Schon immer hat er auf die Einhaltung der unverhandelbaren Grundsätze des Grundgesetzes geachtet. Das sollten sie auch jetzt in der Krise sein – sie gelten unverändert weiter. Da kann es nicht sein, Friseursalons auf Grund der Menschenrechte zu öffnen und sie gleichzeitig Flüchtlingen in den Lagern ihre Rechte vorzuenthalten.
Gleiches mit dem Eigentum das laut Grundgesetz verpflichtet.
Das hilft Krisen zu bewältigen. Auch der Klima- und der Flüchtlingskrise. Ohne Verzicht aller werden also die Krisen nicht zu meistern sein. Und auch nicht ohne eine klare Haltung.
Da er die Justiz in Deutschland als besonders wackelig erachtete und sie erst angerufen ist wenn die Fehler bereits passiert sind, beabsichtigte er besonders die Justiz reformieren zu wollen. Die Justiz darf nicht mehr als Bedrohung empfunden werden. So schadet sie dem Ansehen des Staates. Da er schon vor 30 Jahren an den Grundlagen der Digitalisierung der Justiz mitgearbeitet hat möchte er das Fortsetzen und deshalb nach Berlin und versprach dort seine vielfältigen Erfahrungen auch abseits der Politik einsetzen zu wollen. Den Willen zur Veränderung bringt er auf jeden Fall mit. Dafür bat er um die Unterstützung der Wahlberechtigten.

Eine Fragerunde in der aus den Fragen der Zuhörer vier ausgewählt stellten die Kandidaten etwa ihr Verständnis von Genderthemen dar und ihre Meinung zu verschiedenen Koalitionsoptionen sowie ihrem Verhältnis zur Presse.

Catrhin Henke bat um die Stimmen der Wahlberechtigten. Nach Eingang von 69 Stimmen gab Cathrin Henke das Ergebnis bekannt: (O-Ton)
Christoph Arz nahm die Wahl an, dankte für das Vertrauen und freute sich auf den gemeinsamen Wahlkampf zum Vorteil der Bürger in den Landkreisen Mühldorf und Altötting.
Allerdings muss das Ergebnis nochmal persönlich in geheimer Abstimmung bestätigt werden. Das wird am 27. März in Neuötting durchgeführt.
36 Mühldorfer Volleyballer bereiten sich auf Heimspiel gegen GSVE Delitzsch vor 6:20 Play Button ungewählt
Schaut man aus dem Fenster dann freut man sich auf drinnen…
Schaut man auf Corona, dann freut man sich auf Sport. Auf die Volleyballer die trotz aller Einschränkung spielen dürfen. Wenn sie nicht gerade selbst betroffen sind wie vor drei Wochen als ein positiver Schnelltest die ganze Mannschaft für zwei Wochen in Quarantäne geschickt hat.
Die ist inzwischen überwunden so dass wieder gespielt werden kann. Schon vergangnenes Wochenende traten die Michi Mayers Schützlinge auswärts in Mimmenhausen und in Friedrichshafen an. Während sie das Spiel gegen Mimmenhausen abhaken mussten gewannen die Innstädter in Friedrichshafen souverän. Ein wichtiger Sieg, der ihnen den Verbleib in der zweiten Bundesliga gesichert hat.
Abteilungsleiter Stefan Bartsch freute sich sehr über diese frühe Entscheidung die die Planung für die kommende Saison ermöglicht. Das wird nicht ganz einfach weil bekanntermassen das zweite Jahr in einer Liga das Schwierigste ist. Auch wenn die Finanzierung gesichert erscheint fehlen durch die Corona-Pandemie doch wichtige Einnahmen.
So zählen die Mühldorfer Volleyballer auf die Zuschauer des Live-Streams die mit dem Kauf virtueller Tickets helfen die Kosten zu decken. Und über 1.000 Euro zu kompensieren die den Volleyballern pro Geister-Spieltag verloren gehen.
Wie wär’s wenn Sie vor dem Livestream am Samstag ab 18:45 ein Stremingticket per PayPal lösen würden? Das wäre eine schöne Hilfe für die jungen Leute!
Jetzt also kommt die Mannschaft des GSVE Delitzsch zum Nachholspiel nach Mühldorf. Beim ersten Termin lagen die Inzidenzwerte in Mühldorf zu hoch was die Sachsen bewogen hat um Terminverlegung anzusuchen.
Wir haben das Training am Vorabend besucht und mit Trainer Michi Mayer gesprochen.

Erst mal herzlichen Glückwunsch zum Klassenerhalt! (O-Ton)
Blickt man auf die Auswärtsspiele des letzten Wochenendes haben Euch die zwei Wochen Quarantäne zwar behindert aber nicht sehr gestört. (O-Ton)
Schaut man dem Training zu sollte jetzt nichts mehr anbrennen! (O-Ton)
Was erwartest Du vom Spiel gegen Delitzsch? (O-Ton)
Schaut man auf den Spielplan für den Rest der Saison kommt einiges auf Euch zu… Wie stark geht das an die Physis. (O-Ton)
Also geht ihr’s locker an. (O-Ton)
Mannschaftsmanager Paul Brandstetter hat zu Saisonbeginn einen einstelligen Tabellenplatz als Saisonziel ausgegeben. Das solltet ihr auch halten können? (O-Ton)
Zum Ende die immer gleiche Frage: Wie geht’s aus? (O-Ton)

Also: Los geht’s in der Halle um 19 Uhr – der Livstream beginnt wie immer 15 Minuten vorher. Sie sind doch dabei? Und haben dann auch ihr Streaming-Ticket gelöst!
37 Aus St. Katharina in Oberndorf - Zum Mittfeiern: Gottesdienst zu Ehren des Heiligen Josef 50:00 Play Button ungewählt
Autor: Pater Ulrich Bednara - mit freundlicher Genehmigung:

Liebe Kinder, liebe Jugendliche, liebe Erwachsene, wir begrüßen Euch und Sie alle recht herzlich zu unserem Gottesdienst aus der kleinen Kirche in Oberndorf. Besonders wenden wir uns an alle, die Josef, Sepp oder Josefine heißen. Denn die feiern heute ihren Namenstag. So beginnen wir im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Der Herr sei mit Euch…

Anfrage:
Wer war denn eigentlich dieser Josef? Seit langer Zeit stelle ich mir die Frage, warum so wenig über Josef übermittelt ist, wenn man sich überlegt, dass er doch eine herausragende Stellung unter den Heiligen einnimmt; ich würde sogar sagen, eine „Schlüsselfigur“ innehat.

Natürlich könnte dies für einen frühen Tod sprechen, in vielen Bildern wird er eher als älterer Mann dargestellt, mit langem Bart und einem Stab in der Hand. War er bei der Geburt Jesu schon relativ alt? Für mich prägend ist natürlich die Darstellung in der Krippe, wo er die Laterne hält.
Zum Tod Josefs gibt es keine mir bekannten Überlieferungen. Warum wird das nicht einmal in der Bibel erwähnt? Und: Waren Jesus und Maria bei ihm, als er starb?
Hat er irgendetwas Gesprochenes hinterlassen? Wie war sein Umgang mit Jesus? Wie hat er ihn erzogen? Welche Charakterzüge zeichneten ihn aus? Irgendwie fasziniert er mich persönlich.

Erweiterung:

Ja. Der Hl. Josef reiht sich ein in die große Schar heiliger Frauen und Männer. Und diese Schar zeigt in oft sehr unterschiedlicher Weise, wie sie im Heilsplan Gottes eine bedeutende Rolle gespielt haben. So auch Josef. Aber irgendwie ist er anders. Er unterscheidet sich von den vielen anderen.
Von vielen Heiligen sind uns Legenden überliefert. Viele tatsächliche Ereignisse sind uns bekannt. Großartige Wunder und Lebenswerke werden berichtet. Bei Josef ist es anders. Er wird uns als einfacher Zimmermann beschrieben. Oder es gibt Bücher und Schriften von ihnen, Zeugnisse ihrer Weisheit oder Spiritualität. Bei Josef nicht. Er ist der Ruhige, der nichts sagt, aber immer sofort und entschlossen handelt.
Und er träumt. Daraus bezieht er sein Handeln. Ich glaube nicht, dass er nicht auch dieses oder jenes mit seiner Frau Maria besprochen hat. Er hört, er handelt. Fertig!

Gebet:
Du hattest dir deine Zukunftspläne schon längst gezimmert, Josef, als das Ja deiner Frau zum Willen Gottes wiederum alles über den Haufen warf. Doch du hast die Probleme trefflich gemeistert, indem du auch deinerseits Ja gesagt hast.
Zimmermann Josef, bitte für uns, dass es uns nicht umwirft, wenn Gott eines Tages vielleicht auch unsere Pläne auf unerwartete Art über den Haufen wirft. Amen.

Nachdenken: Musik

Annäherung I:

Der Name Josef kommt aus dem Hebräischen und bedeutet: Gott hat hinzugefügt. Bereits im Buch Genesis wird eine Geschichte von einem Josef erzählt: er ist der zweitjüngste Sohn Jakobs, der von seinen Brüdern nach Ägypten verkauft wird. Er wurde zum Retter nicht nur für seine Familie.
Josef von Nazareth wird 25 Mal bei Lukas, 17 Mal bei Matthäus und 2 Mal bei Johannes, aber kein Mal bei Markus erwähnt. Und ein Wort von ihm gibt es auch nicht. Er stammt aus Bethlehem und aus dem Geschlecht Davids und ist der soziale Vater Jesu. Er sorgt sich um seinen Ziehsohn, widersteht Konventionen, ist einer der Gerechten. Er träumt und handelt.
Erst wurde er als alter Mann dargestellt, aber seit dem 17. Jahrhundert wandelt sich sein Aussehen: Er wird jünger, vitaler, als Handwerker fest zupackend, mit Alltagsszenen der Heiligen Familie abgebildet. Zwar auch noch mit Bart, aber nicht mehr grau.

Wann Josef gestorben ist, darüber gibt es keine Angaben. Bei der Wallfahrt nach Jerusalem – Jesus ist zu diesem Zeitpunkt 12 Jahre alt – pilgert er mit seiner Familie zum Paschafest nach Jerusalem. Die Forschung vermutet, dass sein Todeszeitpunkt zwischen dieser gemeinsamen Wallfahrt und dem öffentlichen Auftreten Jesu, also als dieser 30 Jahre alt ist, liegt. Und den Bildern und apokryphen Schriften nach zu urteilen waren Maria und Jesus bei seinem Tod dabei.

Annäherung II:

Josef, der Mann Marias, ist bei der Geburt Jesu in die zweite Reihe verbannt. Trotzdem gibt es in der christlichen Überlieferung keinen vorbildlicheren Ehemann und Vater. Er ist Gottes Mann auf Erden. Er hält Wache, er schürt das wärmende Feuer, er kocht und wäscht.

Josef ist der von Gott erwählte, der Maria und Jesus umsorgt und beschützt. Oberhaupt einer Familie.

Und er ist ein ganz anderer Typ von Mann. Er muss tief verletzt gewesen sein, als er erfährt, dass seine Frau ein Kind – nicht von ihm – erwartet. Aber er lässt sich nicht zu einem blutigen Rache-Akt hinreißen, wie es im Orient oft vorkam. Gut möglich, dass seine Freunde ihn für ein Weichei halten… Er denkt erst einmal nach. Blinder Aktivismus ist nicht sein Ding. Er lässt seine Entscheidungen reifen. Auch nicht jeden Mannes Sache: Etwas wachsen lassen. Geduld – meinen ja manche Männer – sei Frauensache. Josef lässt sich etwas sagen; von einem Engel. Er hört zu. Nicht nur auf seinen Verstand, sondern auf das Herz. Wie unvernünftig! – finden manche Männer, überlasst Gefühl den Frauen. Er ist gerecht, er tut mehr als erforderlich ist.

Er war bestimmt kein Mann vom Typ Macho. Genauso wenig war er ein Greis, der im Hintergrund weilt und sich ziemlich überflüssig vorkommt. Er war ein junger Mann, aber reif genug für ein eigenes Leben. Er hatte seine Pläne, konnte sich aber flexibel auf Unerwartetes einstellen. Er machte sich seine Gedanken, ließ sich aber auf Gottes Gedanken ein. Er ließ sich nicht die Männerrolle verpassen, die damals gang und gäbe war. Er ließ die weibliche Seite, die ja in jedem Mann steckt, in sich atmen und wirken.

Vertiefung: Musik

Bildbetrachtung I:

Im Hintergrund, so zeigt ein modernes Relief an einer Hausfassade in Delft in den Niederlanden Josef, den Bräutigam der Gottesmutter Maria. Im Hintergrund, aber groß und wichtig. Er legt seine Rechte schützend um Maria und das Kind in ihren Armen, steht entschieden und zärtlich zu ihnen.

Josef ist nach dem Zeugnis der Bibel ein stiller Heiliger. Für seine Familie tut er alles und stellt die eigenen Interessen hintan. Er ist ein versierter Handwerker und Architekt. Und er stammt aus dem Hause und Geschlecht Davids. Aber von der großen Familiengeschichte ist nicht viel übriggeblieben. Das Haus Davids hat in der aktuellen Politik nichts zu sagen, keine Bedeutung. Josef hat nichts mit Politik zu tun. Er lebt weitab vom Zentrum der Macht, in der Provinz.

Aber er ist wach für Gottes Wort, für seinen konkreten Anruf. Darin erweist sich seine Verwandtschaft mit David. Auf Gott zu hören, das macht Josef gerecht. Ihm traut Josef – wenn er einen Anruf überschlafen hat – alles zu. Er verlässt sich nicht allein auf das, was er sieht, und schon gar nicht auf das, was die Leute sagen. Er sieht darüber hinaus. Das Relief fängt das wunderbar ein. Dieser Josef schaut über Frau und Kind hinweg in die Ferne, er hat mehr im Blick als das, was vor Augen liegt. So dezent und feinfühlig zeigt uns der Künstler, dass Josef offen ist für Aufträge und Entscheidungen, die innerweltlich nicht zu verstehen sind.

Das Kunstwerk ist über einer sehr belebten Straße angebracht – ein Verweis, was mitten im täglichen Hin und Her, in all den Alltagspflichten und -geschäften zählt und wichtig ist: Das ist der Zusammenhalt, das Einstehen für andere Menschen, für die Nächsten zuerst. Dann das zärtliche, einfühlsame Dasein statt brachialer Hauruck-Aktionen. Auch der Weitblick, mit dem er die politische und soziale Lage einschätzt, und das Grundvertrauen, das ihn missliche Situationen und Zeiten durchstehen lässt. Der Boden wird für ihn und die Seinen zu einem Blumenteppich aus lauter Rosen.

Papst Johannes Paul II. ehrte Josef als Wächter des Erlösers. Wächter drängen sich nicht in den Vordergrund. Sie sorgen für das Wohl der ihnen Anvertrauten, schützen ihr Leben und stehen dafür ein.

Unterbrechung: Musik

Bildbetrachtung II:

Dieses Bild hat Sieger Köder ins Altarbild seiner Kirche in Bad Urach gemalt. Es zeigt Josef am Boden. Und so fühlt er sich auch: boden-los. Enttäuscht, am Boden zerstört. Das Kind seiner Braut ist nicht sein Kind. Was geht jetzt in ihm vor? Gott schenkt ihm einen Traum. Mit den flügelartigen Schwingen erinnert der Künstler an Engel-Bilder in der früheren Kunst. Flügel sind auch ein Bild für Gott, der uns von allen Seiten umhüllt.

Mit Josef geschieht eine Wandlung. Im Hineinhorchen in seinen Traum lichtet sich die Nacht seiner Seele. Maria hat das Kind aus den Händen des Heiligen Geistes empfangen. Maria glaubt Gott ohne Vorbehalt. Dieser Geist macht Unmögliches möglich. Durch ihn wird Gott ein Mensch im Schoß der Jungfrau Maria. Josef nahm Maria und das Kind zu sich – als kostbaren Schatz.

Im Bild hat Josef den Mund geöffnet. Von ihm ist nur ein einziges Wort überliefert: „Und er rief seinen Namen: Jesus!“

Wir sollten diesen Namen – wie Josef – ehrfürchtig und staunend aussprechen, mit großer Dankbarkeit und Hoffnung. Denn Jesus, Jeschua, heißt: Gott hilft, Gott heilt, Gott rettet. Vergessen wir nicht: Maria und Josef ließen sich vom Heiligen Geist führen. Wer ihn ruft, dem steht er bei – immer.

Evangelium: Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus (Mt 1, 18 – 21. 24 – 25)

Evangelium – froh machende Botschaft – unseres Herrn Jesus Christus

Predigtgedanken:

„Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel befohlen hatte…“
Dieser Satz erzählt von einem Wunder. Da kann einer „Ja“ sagen, obwohl sehr viel dagegenspricht. Da schafft es einer, nicht auf sein Recht zu pochen. Da kann einer vertrauen und die Zweifel hintansetzen. Da hält einer fest an Gott, obwohl nicht klar ist, wo ihn der Weg hinführt. Da lässt sich einer von Gott sagen: Ich habe eine Aufgabe, die nur du erfüllen kannst. Ich brauche deine Liebe, deine Solidarität, dein Vertrauen, damit ein Mensch nicht alleine bleibt und mein Heil auf die Welt kommen kann, bewahrt und beschützt und befördert von deinen Händen.

Josef bleibt – und zeigt uns, wo Gott hinwill. Frieden auf Erden… Das ist nur mit Vertrauen möglich. Gott nimmt in Kauf, dass bei diesem oder bei jener alles Werben und Bemühen nichts gefruchtet hat. Wer kann wissen, was alles er schon versucht hat auf seine leise, liebevolle Art bei dir und bei mir?

Ja, so ist er nun einmal, dieser menschenfreundliche Gott: Hoffnungslos optimistisch will er mit uns seine Geschichte weitertreiben, will mit uns sein Ziel erreichen, aber will niemanden diesen Weg aufzwingen.
Ja, so ist er, unser Gott: Kommt auf unsere Welt, streckt seine Hand aus, erklärt dich und mich für allemal zu Menschen seines Wohlgefallens und hofft:
Wer dies hört, der kann nicht anders als stehenbleiben, sich anrühren lassen – und vertrauen. Der kann nicht anders als lieben und leben, der großen Verheißung entgegen vom Frieden auf Erden und der Gerechtigkeit für alle.

Gott freut sich mit uns, wenn wir stehen bleiben bei Josef, Maria und dem Kind, wenn wir zur Besinnung kommen, uns anrühren lassen. Gott freut sich mit uns, wenn wir achtsam und liebevoll miteinander umgehen, wenn wir uns nicht heimlich aus der Verantwortung stehlen, wenn wir „Ja“ sagen, wirklich „Ja“, zu dem Menschen, mit dem wir das Leben teilen und den anderen, die uns anvertraut sind. „Ja“ trotz Belastungen und Krisen. Gott freut sich, wenn wir Konflikte im Geist gegenseitiger Achtung austragen und nicht um jeden Preis recht behalten.

Gott freut sich mit uns, wenn wir „Ja“ sagen können zu uns selber trotz Fehlern, Schwäche und Schuld. „Ja“ auch zu der Liebe, die niemanden vergisst. Gott freut sich, wenn wir denen Stimme und Hilfe geben, die verfolgt werden, heimatlos sind, hungern, an den Folgen der Corona-Pandemie leiden – alles Menschen seines Wohlgefallens, alles Geschwister des heimatlosen, verfolgten, mittellosen Kindes Jesu.
Also: Gebt dem Kind Raum in eurem Leben! Bietet ihm – wie Josef – euren persönlichen Schutz! Lasst es groß werden in eurem Herzen! Vergesst nicht das allen versprochene Leben! Und tut, was ihr von Gott verstanden habt! Dann ist er, wo er hinwollte. Dann seid ihr, wo er ist.

Zur Vertiefung: Musik

Fürbitten:

Am Festtag des Heiligen Josef, der für Jesus und seine Mutter alles riskiert, beten wir zu Gott:
Josef hat ohne viele Worte auf Gott vertraut. Wir beten für alle Menschen, die zu einem besonderen Dienst berufen sind. Gott, unser Vater, wir bitten dich, erhöre uns.

Seiner Familie zuliebe hat Josef viel Ungewissheit, sogar Flucht in Kauf genommen. Wir beten für alle, die sich unter Gefahren ganz für ihre Nächsten einsetzen und zum Schutz der Ihren von zu Hause fliehen. Gott, unser Vater…
Josef hat gespürt, was nottut. Wir beten für die Menschen, die anderen mit Empathie begegnen und sich den Herausforderungen stellen in Krankenhäusern, Seniorenheimen, Hospizen, Apotheken und Arztpraxen. Gott, unser Vater…

In seinem Beruf hat Josef anderen geholfen, ein Daheim zu schaffen. Wir beten für die vielen, die ihren Beruf als Beitrag zu einem gelingenden Miteinander ansehen. Gott, unser Vater…
Als Sohn Davids wusste sich Josef der Weisung Gottes verpflichtet. Wir beten für alle, die Gottes Wort schätzen und sich danach orientieren. Gott, unser Vater…
Josef nahm Maria trotz vieler Fragen zu sich. Wir beten für alle, die im Konfliktfall nicht auf dem Buchstaben des Gesetzes beharren oder recht haben müssen, sondern dem Gewissen folgen. Gott, unser Vater…
Jesus muss Josef als guten Vater erlebt haben, sonst hätte er Gott nie so familiär als „Abba“ anreden können. Wir beten für alle Väter, dass ihre Kinder Liebe erleben und tiefes Vertrauen erfahren. Gott, unser Vater…
Mehrfach geht Josef mit seiner Familie auf Wallfahrt. Dabei lernt er, auch schmerzhaft, dass sein Kind zu Größerem berufen ist. Wir beten für Eltern und Erziehungsberechtigte, dass sie ihren Kindern und Jugendlichen Raum geben zur Entfaltung ihrer persönlichen Talente, ihrer eigenen „Mission“. Gott, unser Vater…
Gott und Vater, du hast deinen Sohn und seine Mutter dem Heiligen Josef anvertraut. In deiner väterlichen Liebe dürfen auch wir uns geborgen wissen, jetzt und für immer. Amen.

Jahr des Heiligen Josefs:

Einige meiner Fragen vom Anfang haben eine Antwort gefunden. Nun hat unser Papst Franziskus ein Apostolisches Schreiben veröffentlicht. Vor 150 Jahren wurde Josef zum Schutzpatron der gesamten katholischen Kirche. Am 8. Dezember 1870 erklärte ihn der selige Papst Pius IX. dazu. Nun ruft Franziskus aus Anlass dieses Jubiläums ein besonderes Jahr – speziell dem Ziehvater Jesu gewidmet – aus. Ein Hintergrund seines Schreibens ist die Corvid-19 Pandemie. Diese habe verdeutlicht, welche Bedeutung gewöhnliche Menschen haben – all jene, die sich jenseits des Rampenlichtes tagtäglich in Geduld üben und Hoffnung verleihen, indem sie Mitverantwortung säen. Genau so, wie der Heilige Josef, dieser unauffällige Mann, dieser Mensch der täglichen, diskreten und verborgenen Gegenwart.

Zugleich sei Josef aber auch „Vater im Annehmen“, weil er „Maria ohne irgendwelche Vorbedingungen annimmt“, eine noch heute bedeutsame Geste, „in dieser Welt, in der die psychische, verbale und physische Gewalt gegenüber der Frau offenkundig ist.

Patronate:

Der Heilige Josef wird für viele Anliegen angerufen. Er ist der Patron der Ehepaare und Familien, der Kinder und Jugendlichen, der Erzieher, der Zimmerleute, Holzfäller, Tischler, Handwerker, Arbeiter, Ingenieure, zudem Schutzheiliger in Wohnungsnot, in Versuchungen und verzweifelten Lagen sowie für einen friedlichen Tod.

Darüber hinaus ist er Patron von Mexico, den Philippinen, Kanada, Peru, Böhmen und der Steiermark.

Segensgebet:
Von den Dominikanerinnen in Donauwörth ist folgendes Segensgebet veröffentlicht:

Heiliger Josef, du halt Haus
Und gieß des Himmels Segen aus,
hier über unserem kleinen Herd,
dass Lieb und Eintracht stets sich mehrt,
dass Fried und Freude uns begleit,
und Gottesfurcht uns steht zur Seit,
dass unser Weg zum Himmel führt,
und unser Tun die Tugend ziert.
Dies ist heut unsres Herzens Bitt:
O sei und bleib in unsrer Mitt!
Dir geben wir mit frohem Blick
Den Schlüssel zu des Hauses Glück.
O schließe du doch alles aus,
was schaden könnte unserm Haus.
Schließ all die meinen und auch mich
In Jesu Herz, das bitt ich dich!
Dass hier uns jeder Tag vergeht,
wir dir im Haus zu Nazareth!

Segen und Entlassung
Auszug - Musik

Zur Startseite
Mühldorf-TV benötigt aktiviertes JavaScript. Wenn's nicht geht, wählen Sie bitte hier:
Startseite | Hilfe | Verzeichnisse | Weiterempfehlen | Finden | WochenStick | Kontakt | Impressum | AGB |

SERVICE
SERVICE
In Mühldorf-TV finden:
Im Nachrichten-
archiv finden:
WERBUNG
WERBUNG
Hier könnte
Ihre Werbung
stehen
Hier könnte
Ihre Werbung
stehen