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Das gab's 2021 bei Mühldorf-TV und bei Altötting-TV
Hier können Sie nachlesen, worüber wir in KW 20/2021 berichtet haben.
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Nr.
Thema LZ Archiv KW Ersch.
65 6. Bildungskonferenz: "Bildung trotz(t) Corona" 12:00 Play Button ungewählt 20 21.05.21
Die zurückliegenden Monate waren geprägt von Absagen. Corona erlaubte kein Zusammenkommen und keinen persönlichen Austausch.
Einen Versuch trotzdem nicht alles ausfallen zu lassen wagte die Stabsstelle „Lernen vor Ort“ am Landratsamt in Mühldorf. Sie verlegten die 6. Bildungskonferenz ins Internet und gestalteten dazu gleich mehrere Videokonferenzen. Eine mit den Vorträgen, mehrere mit den sonst üblichen Workshops und eine in der sich die Teilnehmer austauschen sollten.
Dr. Carolin Jürgens hieß die etwa 90 Teilnehmer willkommen und übergab für sein Grußwort an Landrat Max Heimerl.

Die digitale Bildungskonferenz passt zur digitalen Bildungsregion meinte Landrat Max Heimerl und schloss sich der Begrüßung an. Besonders begrüßte er die Referenten, Bürgermeistersprecher Thomas Einwang und alle Mitglieder der verschiedenen Gremien und der Wirtschaft, die erstmals dabei waren.

Mit „Bildung trotzt Corona“ war er überzeugt ein interessantes Thema gefunden zu haben.

Der 3. Bildungsbericht des Landkreises, der der im Dezember 2020 veröffentlicht wurde, ist nach seiner Meinung ein Meisterwerk. Er beinhaltet in komprimierter Form alles was sich in diesem Bereich im Landkreis tut. Wen wundert’s, dass ihm als ehemaligem Lehrer die Bildung auch weiter am Herzen liegt. Kein Wunder auch, dass er derzeit mitleidet wenn er miterleben muss wie die Schulen unter Corona leiden.

Schon jetzt ist zu beobachten wie Corona die Digitalisierung der Schulen beschleunigt hat. Er war froh, damit frühzeitig begonnen und alle weiterführenden Schulen rechtzeitig mit Glasfaseranschlüssen ausgestattet zu haben.

Der dritte Bildungsbericht umfasst alle Bildungsbereiche – von der frühkindlichen bis zur Erwachsenenbildung und stellt den Verantwortlichen zusammen mit dem Hildesheimer somit eine gute Entscheidungsgrundlage zur Verfügung.

Mit dem Schwerkpunktthema Berufliche Bildung mit Übergang Schule-Beruf-Studium war er gespannt auf die folgenden Vorträge. Besonders interessierte er sich für die Aussagen über die Integration der Zuwanderer, die durch Corona leider sehr in den Hintergrund gerückt ist.

Die coronabedingten Veränderungen berücksichtigt der Bildungsbericht noch nicht. Aussagen darüber erwartete er von der folgenden Diskussion. Da jede Krise auch Chancen beinhaltet hoffte er gestärkt aus der Krise herauszukommen.

Für ihre Vorarbeit dankte Landrat Heimerl allen Beteiligten und war überzeugt, die Schulen im Landkreis haben die Krise bisher hervorragend gemeistert. Den hoch engagierten Lehrkräften sei Dank. Alles was nachzuholen ist war er überzeugt aufholen zu können.
Für alles was folgen sollte wünschte Landrat Heimerl den Teilnehmern viele interessante Erkenntnisse.

Den Impulsvortrag sollte Dr. Mona Granato halten die am Bundesinstitut für Berufsbildung in Bonn forscht und lehrt. Sie sollte über die Möglichkeiten der Berufswahl referieren.
Dr. Mona Granato war begeistert vom Bildungsbericht des Landkreises und widmete sich gleich der Frage warum manche Berufe gewählt und andere nicht gewählt werden.
Seit Jahren ist zu beobachten, dass sich zu wenige Jugendliche für eine Ausbildung entscheiden. Über die Hintergründe dafür wollte sie sich in ihrem Vortrag Gedanken machen.
Schon als Kind haben die meisten von uns Berufswünsche. Meistens wird daraus aber nichts. In einer parallelen Umfrage wollte sie von den Zuhörern ihre ersten Berufswünsche erfahren. Die meisten wollten wohl Lerer werden, Tierarzt oder Polizist.

Der bundesweite Ausbildungsmarkt hat sich seit 2009 stark verändert. Der etwa gleichbleibenden Zahl Ausbildungsstellen steht eine abnehmende Zahl Bewerber gegenüber. Auch wenn die Zahl der Bewerber noch immer die Zahl der Ausbildungsplätze übersteigt, gibt es doch regional große Unterschiede.

Geradezu abgestürzt sind beide Werte coronabedingt aber 2020. Diese Entwicklung ist vergleichbar mit der während der Finanzkrise des Jahres 2008.

Geradezu dramatisch entwickeln sich in den zurückliegenden 10 Jahren die Zahlen der erfolglosen Bewerbungen. Sowohl der erfolglosen Bewerber als auch der erfolglosen Auszubildendensucher.

Vielleicht ist diese Entwicklung zurückzuführen auf das Streben nach höheren Schulabschlüssen. Während die Zahl der Mittelschulabsolventen ständig sinkt, stieg lange Zeit die Zahl der Schulabgänger mit Hochschulreife, die aber seit 2014 dann auch eine Ausbildung anstreben.

Das führt dazu, dass Ausbilder immer höhere Anforderungen an ihre Bewerber stellen. Mit der Folge, dass sie dann viele Ausbildungsstellen nicht besetzen können.
Zudem ist dieses Mißverhältnis abhängig von der Berufsart. Während also Metzger, Klempner oder Lebensmittelfachverkäufer Probleme haben Bewerber zu finden, finden Jugendlich keinen Ausbildungsplatz die Kosmetikerin, Mediengestalter oder Tierpfleger und ähnliche keinen Ausbildungsplatz.

Das ist natürlich auch regional unterschiedlich.

Mit verschiedenen Aktionen versucht man dem entgegenzuwirken und Jugendliche für Berufe zu gewinnen die für sie eigentlich nicht infrage gekommen sind.
Nötig ist also eine Erhöhung der Berufswahlkompetenz und eine Ausweitung des Berufswahlspektrums.

Es gibt eine Menge Theorien wie man das anstellen könnte. Etwa die Berufswahltheorie von Linda Gottfredson, die unterscheidet nach Geschlecht, nach Prestige und nach der Aufwandsgrenze. Also danach wie sehr sie sich anstrengen müssten. Wichtig dabei ist auch die Reihenfolge. Es müssen also Wert, die Rahmenbedingungen und die „soziale Passung“ stimmen und dann noch die Neigung dazukommen.

Es stellt sich also die Frage was das alles beeinflusst. Das zeigte eine Studie an einer Schule in Nordrheinwestfalen, die sich damit befasst hatte was Jugendliche bewegen könnte einen Pflegeberuf zu ergreifen. Das Ergebnis war dass die Aversion gegen den Pflegeberuf überwogen.

Berufe passen zu Jugendlichen wenn sie damit Anerkennung gewinnen. Sie setzen Beruf und Berufsinhaber gleich. Das heißt, ein interessanter Beruf macht den Menschen interessant.
Dr. Granato fasst so zusammen. Es gibt also nicht nur Attraktivitätsfaktoren sondern auch Averionsfaktoren. Dazu gehören mangelnde Rahmenbedingungen, mangelnde Chancen und mangelnde Kenntnisse über den Beruf.
Beheben könnte man das mit diesen Maßnahmen. Nicht ausreichend ist es aber, auf die Selbstregelung zu vertrauen.

Nach einer kurzen Pause stellte Christiane Deinlein den 3. Bildungsbericht des Landkreises vor.

Nach 2012 und 2014 nun der dritte Bildungsbericht. Diesmal zum Thema Übergang Schule-Beruf mit Berücksichtigung der Migration, allerdings ohne die Einflüsse der Corona-Pandemie.
Da der gesamte Bildungsbericht zu umfangreich ist, wollte sie nur über einige Themen sprechen. Die Zahl der Landkreisbürger ist von 2004 bis 2011 nur langsam, seither aber stark angestiegen auf jetzt 115.872 am Stichtag. Verdoppelt hat sich die Zahl derer mit nichtdeutscher Staatsbürgerschaft.

Die Bevölkerungsprognose zeigt, dass 2044 die Zahl der Landkreisbürger sinken wird.
Die Zahl der Kinder in Kindertagesstätten ist stark angestiegen von 2.760 auf 3.348 2019. Betreut werden überweigend Kinder zwischen 3 und 7 Jahren wobei die Zahl der betreuten 2 bis 3- jährigen am stärksten zugenommen hat.

Die allgemeinbildenden Schulen betreuen eine große Vielfalt auch wenn die Zahl der betreuten Kinder rückläufig ist. Gerade in Grund- und Mittelschule ist der Anteil der nichtdeutschen Schüler bemerkenswert. Bei Realschulen und Gymnasien liegt ihr Anteil aber unter 4%.

Die Zahl der Übertritte nach der 4. Grundschulklasse stellt diese Graphik dar. Es fällt auf dass nichtdeutsche Schüler bevorzugt auf die Realschule wechseln.

Deutsche Schüler verlassen die Schulen überwiegend mit einem mittleren Abschluss. Nur etwa ein Viertel erwerben die allgemeine Hochschulreife. Die Zahl der Qualifizierenden Abschlüsse nimmt dagegen ständig ab.

Anders bei nichtdeutschen Schulabgängern woe die zahl derer ohne Abschluss signifikant angestiegen ist und die Zahl derer mit allgemeiner Hochschulreife unter 10% liegt.
Dr. Carolin Jürgens berichtete, die Zahl der Kinder mit besonderem Förderbedarf steigt leicht an. 14% der Landkreisbürger gelten als behindert – etwas weniger als der bayernweite Durchschnitt.

Schulkinder mit Förderbedarf zeigt diese Graphik. Auch hier liegt die Zahl unter dem bayernweiten Durchschnitt.

Erschwerend wirken sich sprachlich bedingte Verständigungsschwierigkeiten auf die Kinder mit Migrationshintergrund aus. Familien mit betroffenen Kindern benötigen mehr zeitliche Zuwendung als vergleichbare deutsche Familien.

Zum Übergang Schule-Beruf-Studium: Die Zusammensetzung der Berufsschulklassen ist bunter geworden. Sowohl was die Herkunft betrifft, also von welcher Schule sie kommen als auch welche Abschlüsse sie mitbringen. Es verwundert nicht dass im Schuljahr 2016/2017 Schüler mit unbekannten Abschlüssen an die Berufsschulen gekommen sind, dem Jahr nach der Migrationswelle.

Weiter bilden im Landkreis mehr Unternehmen aus als im bayernweiten Durchschnitt.
Und schließlich die Universitäten und Hochschulen an denen Absolventen aus dem Landkreis ihre Ausbildung fortsetzen. Hier dominieren weiter München und Regensburg.
Seit 12015 hat ein breites Netzwerk dazu beigetragen die Geflüchteten zu integrieren. So ist es mit großem Aufwand gelungen Jahr für Jahr mehr Geflüchtete in sozialversicherungspflichtige Arbeit zu integrieren.

Die Jugendberufsagentur stellte sich mit einem Video vor. Sei vereinen die Angebote von Jobcenter, Agentur für Arbeit und der Jugendhilfe und damit die Leistungen der Sozialgesetzbücher II, III und VIII.

Michael Steingasser vertrat die Jugendberufsagenturen und stellte deren Arbeit im Landkreis vor. Seit 2013 arbeiten diese Stellen zusammen. Die Koordination liegt bei Lernen vor Ort.
So wurden diese Grundlagen gelegt und die verschiedenen Interessen der Rechtskreise koordiniert. Seit Einrichtung der Steuerungsgruppe führten sie monatliche Fallkonferenzen durch und erarbeiteten Lösungen. So entwickelte es sich weiter.

In Zukunft wollen sie diese Aufgaben umsetzen und mit mehr Kooperationen Jugendlichen beistehen und da besonders helfen, die Folgen der Corona-Pandemie zu überwinden.

Nach einer weiteren Pause trafen sich die Teilnehmer in mehreren Workshops und diskutierten dort weitere Themen. In einem offenen Raum konnten sie sich direkt austauschen. Leider blieb das in engem Rahmen so dass der sonst übliche Erfahrungsaustausch nur in sehr engem Rahmen möglich war.
66 Lauterbach verabschiedet Stahlglocken aus dem Turm von St. Georg 12:00 Play Button ungewählt
Materialermüdung tritt dann ein, wenn etwas über sehr lange Zeit immer wieder stark beansprucht wird. Meistens sieht man den Bauteilen nicht an was sich anbahnt. Dann passiert’s plötzlich und das Teil ist kaputt.

Damit es nicht so weit kommt muss man Vorsorge treffen. So wie derzeit in Lauterbach wo die Gemeinde zwei der drei Glocken im Kirchturm von St. Georg mit einer Maiandacht verabschiedet hat.

Aber der Reihe nach:

Das Gerüst stand schon um den Kirchturm als sich die eine ansehnliche Zahl Gläubige zur Maiandacht eingefunden haben. Die Ampfinger Hausmusik begrüßte die Festgemeinde und Diakon Sepp Breiteneicher freute sich über die Jugendlichen die ihn unterstützen würden.
Er stellte seine Ansprache unter das Thema „Loslassen“. Das sollten die Lauterbacher nämlich mit ihren Glocken tun: sie loslassen.

So musste auch Maria Jesus loslassen damit der Heiland sein Erlösungswerk vollbringen konnte. Ihr sollten wir es gleichtun und unser Augenmerk auf Jesus richten.

Nach einem Musikstück bat Sepp Breiteneicher die Corona-Pandemie bald überwinden zu können um wieder Gemeinschaft zu haben – so wie Glaube Gemeinschaft braucht.

Die Kinder baten um das Loslassen von Ballast der unser Fortkommen behindert, gelegentliches Loslassen in persönlichen Beziehungen die sie tatsächlich aber befördern, das Loslassen von Wünschen die sich sonst nie realisieren lassen, das Loslassen von Gewohnheiten die unser Fortkommen behindern und unserem Glück entgegenstehen.
Sie mahnten quälende Gedanken loszulassen, Erwartungshaltungen oder Wünsche loszulassen die nicht zu erreichen sind.

Loslassen ist aber nicht ganz so leicht. Es erfordert Vertrauen in uns und in unseren Herrn und Erlöser. Nur wenn man loslässt und seine Sorgen auf IHN wirft kann es gelingen. ER hat alle unsere Sorgen und Nöte ans Kreuz getragen und uns davon frei gemacht.

Auch wenn wir alle das wissen, meinte Sepp Breiteneicher, fällt es doch schwer es im Alltag anzuwenden. Man kann selbst ändern was man selbst ändern kann. Und auch das ist nicht immer leicht. Alles andere liegt in Gottes Händen.

Nach einem gemeinsamen Gebet mit der Bitte um Mariä Beistand beteten sie ein gemeinsames Vater Unser.
Übertönt von den Glocken unterhielt die Ampfinger Hausmusik.
Damit segnete Diakon Sepp Breiteneicher die Anwesenden. Und schloss mit der Bitte nach unfallfreiem Verlauf der Bauarbeiten an Glocken und Turm.

Fritz Höpfinger danke Diakon Breiteneicher und der Ampfinger Hausmusik und bat die Mesnerin zum letzten Mal die Glocken läuten zu lassen. Erst eine dann die zweite und dann alle drei.

Damit ließen sie die Maiandacht ausklingen.

Ein paar Tage später stand bereits der Kran bereit, der die beiden eisernen Glocken vom Turm herunterheben sollte. Den Ausbau hatten vorher Gerhard Hauseder und sein Kollege von der Passauer Firma Perner vorbereitet.
Für Kranführer Benjamin Schuster und seinen 60-Tonnen-Kran war diese Arbeit ein morgendliches Aufwärmtraining.
Langsam hatten die Monteure die große Glocke in die Laibung des Fensters geschoben, die sie unten extra verbreitert hatten. Dann übernahm der Kran die eine Tonne schwere Glocke. Und hob sie langsam an. Damit das gelang hatten sie den Klöppel herausgenommen der nach unten zu weit herausgeragt hätte.

Als die Glocke frei schwebte verabschiedete sie Monteur Gerhard Hauseder mit einem Juchzer. Dann ging’s ganz schnell. Ein bisschen anheben, zurückschwenken und ablassen.
Eine kleine Zuschauergruppe verfolgte das morgendliche Spektakel.
Zwischen den Gräbern fand die stählerne Glocke ein neues Plätzchen. Vorher ließ sie Gerhard aber noch ein letztes Mal klingen.

Dann absetzen und die Schlaufen abnehmen.

(O-Ton Fritz) Fritz warum ist das alles nötig? (O-Ton)
Bei näherer Betrachtung sieht man den Glocken ihre Jahre deutlich an. Und die Zeit in der sie gegossen wurden. 1922 – wenige Jahre nach dem ersten Weltkrieg. In einer Zeit in der anderswo Reparationszahlungen zu leisten waren, die Siegermächte Industrieanlagen abgebaut haben der deutsche Reichsaußenminister ermordet wurde.
Noch ein bissl zur Seite und dann war’s das meinte Fritz Höpfinger und half die Schlaufen abzuhängen.

Der alte Glockenstuhl lag da schon zersägt auf dem Anhänger vor der Kirche. Was tun mit dem alten Klöppel?
Sowas erlebt man nicht jeden Tag gell. (O-Ton)
Bevor sie die zweite Glocke herunterheben konnten mussten sie noch ein Joch abbauen und entsorgen. Das hat den kleinen Johannes fasziniert.
Dann die kleine Glocke. Die war naturgemäß einfacher herauszuheben. Weil er kürzer war blieb der Klöppel diesmal drinnen.
Auch diesmal hat der Fritz wieder fleißig mitgeholfen.
Gerhard, die alten Glocken sind draußen…. (O-Ton)
Wie geht’s jetzt hier weiter? (O-Ton)
Dann seh’n wir uns wieder. (O-Ton)

Fritz, das alles ist nicht ganz billig…. (O-Ton)

Na dann wünschen wir gutes und unfallfreies Bauen und seh’n uns Anfang August wieder. (O-Ton)
67 Maiandacht in der Felixkapelle des Klosters Gars 34:00 Play Button ungewählt
Autor: Pater Ulrich Bednara - Mit freundlicher Genehmigung

Musik:

Begrüßung:
Liebe Kinder, liebe Jugendliche, liebe Erwachsene, wir begrüßen euch zu einer erneuten Maiandacht. Beim letzten Mal waren wir bei der Kronwidl-Kapelle in Altmühldorf. Heute sind wir in Gars am Inn, in der Felix-Kapelle. Ursprünglich war sie als Kapitelsaal des Klosters gedacht. 1674, also vor fast 350 Jahren, wurden die Gebeine des Heiligen Felix, eines Märtyrers aus der Frühzeit des Christentums hierher überführt. Er sitzt in einem Rokokoaltar. Und hier, gleich daneben, ist auch eine große Darstellung von Maria zu sehen. Eine barocke Gottesmutter mit Kind, Teil eines früheren Rosenkranzaltares.

Erste Anschauung:
Wir haben schon bei der vorherigen Maiandacht festgestellt, dass Maria viele Ehrentitel oder Namen erhalten hat. Hier betrachten wir einige:

Geheimnisvolle Rose: Die Rose duftet und hat viele Blütenblätter. Sie gilt als schönste unter den Blumen, anmutig, kostbar, manchmal auch geheimnisvoll. Rosen schenken wir lieben Menschen, als Zeichen, dass wir sie mögen. So ist die Rose ein Bild für Maria geworden: Maria ist besonders kostbar für uns. Sie ist eine besondere Frau und entfaltet uns wie Blüten das Geheimnis des Lebens und des Glaubens. Maria, geheimnisvolle Rose, bitte für uns.
Kelch des Geistes: Ein Kelch ist offen wie eine Schale, ein Gefäß, das viel Platz bietet, um etwas aufzunehmen. Der Kelch kann gefüllt werden, wen wir etwas hineingießen. Ein gefüllter Kelch kann für andere etwas ausgießen. Eine Schale ist weit offen. Maria war offen für Gottes Geist. Wie eine offene Schale hat sie Gottes Wort aufgenommen und gut gespürt, was Gott von ihr will. Maria, du Kelch des Geistes, bitte für uns.

Morgenstern: Ein Stern leuchtet in der Nacht. Er gibt uns Orientierung am Himmel. Der Morgenstern leuchtet besonders hell. Wenn er im Osten sichtbar ist, kündet er uns den nahenden Tag an. Maria ist als Mutter Jesu die Mutter des Erlösers, der für die Welt das Heil gebracht hat. Wie der Morgenstern den Tag, so hat Maria Gottes Friedensreich angekündigt. Maria, du Morgenstern, bitte für uns.

Königin des Friedens: Eine Königin regiert über ein Land, ist Herrscherin des Volkes und trägt Verantwortung für dessen Wohlergehen. Eine Königin sorgt dafür, dass es den Menschen gut geht. Maria hat eine besondere Verbindung zu Gott gelebt. Maria hat für die Menschen inneren Frieden ausgestrahlt. Als Königin des Friedens regiert sie über das Friedensreich, das ihr Sohn Jesus in die Welt gebracht hat. Ganz besonders können wir mit unseren Bitten um Frieden zu ihr kommen. Maria, Königin des Friedens, bitte für uns.
Sprechen wir gemeinsam mit den Worten des Dichters Novalis:

Ich sehe dich in tausend Bildern,
Maria, lieblich ausgedrückt, Doch keins von allen kann dich schildern,
wie meine Seele dich erblickt.
Ich weiß nur, dass der Welt Getümmel
Seitdem mir wie ein Traum verweht,
und ein unnennbar süßer Himmel
mir ewig im Gemüte steht.

Wir beten ein Gegrüßet seist du Maria.

Musik:

Zweite Anschauung:

Das nun folgende Bild von Pia Schüttlohr stellt einige Aspekte Mariens zusammen. Die Darstellung erinnert an eine Statue, wie man sie in einer gotischen Kirche finden könnte. Sie steht in einer Art Nische, die einem Bootsrumpf gleicht. Der Hintergrund ist farbig, aber undefinierbar. Das Blau dominiert. Es steht für den Himmel. Das lichte Gelb setzt einen Kontrapunkt. Es erzeugt eine innige, ruhige und besinnliche Stimmung. Maria trägt die Krone des Himmels, ihren Sohn hält sie im Arm. Ihr Blick geht nach unten zu den irdischen Kindern, zu den Kindern Gottes.

Aber die Kinder schauen nicht zu Maria, ihre Aufmerksamkeit gilt einem Strauß Blumen. Sie sammeln sie ein, nicht für Maria, für sich selbst. Jede einzelne Blume zusammengeführt ergibt den Strauß. Die Kinder kommen zusammen, um gemeinsam über sich hinauszuwachsen. Maria ist als Mutter der Kirche und Mutter der Völker keine einsame Gestalt, sie ist Mittlerin zwischen allen irdischen Kindern und ihrem göttlichen Sohn.
Bisher haben wir uns auf Details konzentriert. Details, die eine Beziehung zu verschiedenen Facetten Marias und ihrem Verhältnis zu uns Christen darstellen. Was aber sagt uns die Komposition des Bildes als Ganze? Es fällt auf, dass das Bild keine Mitte, kein echtes Zentrum anbietet. Der Blick des Betrachters fällt entweder auf Maria oder auf die Gruppe unter ihr. Die Gestaltung verhindert das Festhalten an einem bestimmten Punkt. Wie werden eingeladen, mit den Augen im Bild zu wandern. Es ist uns überlassen, wo wir uns fest machen.

Vielleicht verbirgt sich dahinter die Botschaft, dass sich Maria in all ihren Facetten nicht eindimensional wahrnehmen lässt. All das, wofür Maria steht, was sie uns anbietet, was wir von ihr erhoffen, lässt sich gar nicht in einem einzigen Bild darstellen. Und so finden wir in diesem Bild viel offenen Raum, den wir selbst mit unseren Gedanken füllen können.
Liebe Maria, eins ist gewiss: egal, von wo wir kommen, oder wohin wir gehen, du und dein Sohn sind schon dort, ihr wartet auf uns; immer neu, immer anders, aber immer als die nötige Stabilität, an der wir unser Leben ausrichten können.

Wir beten ein Gegrüßet seist du Maria.

Musik:

Dritte Anschauung:

Nachdem wir an Hand von verschiedenen Bildern uns Maria angenähert haben, möchte ich mich nun an Hand eines Liedes Maria näherkommen:

Der Text des Liedes „Segne du Maria, segne mich, dein Kind“ stammt von Cordula Wöhler. Diese wurde am 17. Juni 1845 als Tochter des Schulrektors und späteren evangelisch-lutherischen Pastors Dr. Wilhelm Wöhler in Malchin/Mecklenburg geboren wurde. Durch geistliche Bücher und Urlaubsreisen nach Süddeutschland kam sie mit der katholischen Kirche in Berührung. Der katholische Gottesdienst beeindruckte sie sehr. 1868 fasste sie den Entschluss, zur Katholischen Kirche zu konvertieren. Das konnte ihr Vater nicht mitvollziehen und warf sie aus dem Haus. Diesen Konflikt verarbeitete sie in diesem Lied. Sie nahm vertrauensvoll Zuflucht bei der Gottesmutter.

Musik: Lied einspielen GL 535


Wie ein Kind vertraut sich die Verfasserin der immerwährenden Mutter an, die als größte und einmalige Fürsprecherin das irdische Leben begleiten soll. Die Zeile, dass ich hier den Frieden find… schließt die persönliche Not und die Schwierigkeiten mit dem Elternhaus ein. Die den Tag ausfüllenden Tätigkeiten, das Denken, das Tun, das Ruhen bezieht sie auf sich selbst und fordert dafür den Segen ein. Sie bittet nicht, sie verlangt nach Segen. Dabei macht sie sich klein. Sie erklärt sich als schutzbedürftig in allem, was sie tut.
In der zweiten Strophe weitet sie ihre Anliegen aus. Alle, die ihr lieb sind, sollen Schutz erfahren. Die Mutterhände, die liebevollen, führenden und segnenden Hände sollen alle Menschen begleiten. Dann ist die Gemeinschaft erreicht, eine Gemeinschaft mit allen Menschen. So kann sie den Segen für unsere letzte Stund erflehen, für ein segenvolles Hinübergleiten vom Tod in das Leben.

In dem Wort „Beten“ steckt das Wort „Bitten“. Cordula Wöhler setzt jedoch das Wort bitten an keiner Stelle dieses großen Gebetes ein und doch spürt man das Bitten und Flehen in jeder Zeile.

Die Schutzmantelmadonna zeigt uns die Mutter. Die, die für alle da ist. Das Jesuskind mit der Weltkugel in der Hand zeigt die Macht des Weltenherrschers, hält sich gleichzeitig mit der anderen Hand am Mantel der Mutter fest. Maria hat einen großen Mantel. Darunter ist viel Platz. Auch und vor allem für Menschen, die Nöte und Sorgen haben, für alle Generationen… Ach! wenn ich nur einen kleinen Zipfel ihres Mantels erhaschen dürfte!
Eine Mutter behütet, eine Mutter sorgt, eine Mutter wärmt, eine Mutter freut sich mit, eine Mutter schützt, eine Mutter leidet mit, eine Mutter verzeiht, eine Mutter…

Wir beten ein Gegrüßet seist du Maria.

Gebet:

Guter Gott, in vielen Bildern sehen wir Maria und in vielen Bildern hat sie sich im Lauf der Jahrhunderte gezeigt. Lass uns auch dich immer mehr in unserm Leben erkennen und begleite uns und alle Menschen, die uns am Herzen liegen. Amen.

Segen:

Musik

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