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Freiraum 36: Wie den Waldkraiburger Vereinen auch weiter Heimat bieten? |
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02.12.21 |
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Mitglieder auf der linken und Förderer auf der rechten Seite – so präsentierten sich die Teilnehmer der Jahreshauptversammlung des Vereins „Freiraum 36“, der hinter dem Vereinehaus in an der Aussiger Straße in Waldkraiburg steht.
Sie alle und etwas im rückwärtigen Abseits Bürgermeister Robert Pötzsch begrüßte Vorstand Richard Fischer die Teilnehmer. Besonders die Stadträte Anton Sterr und Christine Blaschek. Entschuldigen musste er corona-bedingt Stephanie Pollmann und Manuel Gildi.
Die Vereine im Haus leiden sehr unter den aktuellen Einschränkungen – beklagte Richard Fischer. Besonders weil die Vereine unterschiedlichen Regelungen unterliegen.
So forderte er: (O-Ton) Nur so ist die aktuell problematische Lage zu bewältigen. Es muss alles dafür getan werden um die Impfbereitschaft zu steigern. (O-Ton)
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Um die Veranstaltung corona-konform zu halten verzichtete Richard Fischer auf die geplanten Ausführungen zum Brandschutz und die Beratung über die zukünftige Raumplanung.
Das Haus hat sehr unter Corona gelitten – begann er seinen Bericht des Vorsitzenden. In 9 Vorstandssitzungen haben sie versucht, das Haus zu erhalten und die Vereine zu unterstützen. Besonders die Heizung bereitete ihnen Kopfzerbrechen. Er dankte Stadtrat und Stadtbau für den Einbau einer neuen Heizung im Wert von 25.000 Euro.
Die unterschiedlichen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Vereine forderte die Vorstandschaft. Durften weiter Integrationskurse stattfinden, musste der Tanzsportclub seinen Betrieb einstellen. Das hat sich natürlich auf die Mitgliedszahlen ausgewirkt, und damit auf die Finanzkraft der Vereine. Das führte zum Antrag an die Stadtbau und den Stadtrat, die Mietzahlungen auszusetzen. So brauchten sie ein halbes Jahr lang keine Miete zu zahlen. Dadurch konnten sich die Vereine erholen. (O-Ton)
Seit Oktober zahlen sie nun wieder und wurden gleich wieder durch die vierte Welle eingebremst.
(O-Ton) Kamen in den besten Zeiten über 400 Kinder und Jugendliche pro Woche hier im Haus, dürfen die Vereine jetzt nur noch beschränkt Mitglieder ins verschlossene Haus lassen.
Es würde sich zeigen wie die Vereine mit der neuen Situation umgehen. Er versprach sie so gut wie möglich dabei zu unterstützen, die Folgen weiterer Einschränkungen abzufedern.
Da Corona wohl noch nicht reicht, kämpfen sie auch mit Legionellen in den Wasserleitungen. Sie sind mit der Stadtbau ständig bemüht, die Belastung des Wassers mit Legionellen zu minimieren. Es gäbe halt viel zu investieren in diesem alten Gebäude.
Da das Haus am 31. 12. 2025 geschlossen wird, und sie selbst keine Möglichkeit sehen, es darüber hinaus zu erhalten, brauchen sie ab Januar 2026 eine neue Unterkunft für die derzeit 12 Vereine. Dafür haben sie einen Architektenstammtisch gegründet, mit dem Ziel ein neues Haus der Vereine zu finden. Klar ist: (O-Ton)
Da auf Grund von Brandschutzauflagen einige Räume nicht langfristig vermietet werden können wollen sie versuchen diese für besondere Zwecke anzubieten.
Auch wenn sie keine großartigen Dinge gemacht haben, haben sie doch den Vereinen ein Heim geboten. Das wollen sie so auch weiter machen. Um so mehr, als sie von keinerlei Beschwerden Kenntnis bekommen haben. Weder von Nutzern noch von den Nachbarn.
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Da Manuel Gildi nicht hatte kommen können, berichtete Richard Fischer von den Bemühungen um neue Räume. In Betracht kamen Räume im gegenüberliegenden Aicher-Park, dann das leerstehende Gebäude der Volksbank an der Berliner Straße. Weiters das Haus Sudetenland und die Eichendorff-Schule. Und sogar den Bereich des Hauses der Vereine haben sie angedacht. Nähere Betrachtungen wurden aber noch nicht angestellt. Es soll erst einmal die Machbarkeit geprüft werden. Nötig sind halt vereine-taugliche 1.000 Quadratmeter.
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Veronika Schneider erstattete in Vertretung von Manuel Gildi den Kassenbericht. Knapp 28.500 Euro haben die Vereine Miete bezahlt. Davon gingen 23.300 Euro als Miete an die Stadtbau GmbH. Mit weiteren Unterhaltungsaufwendungen ergaben sich Ausgaben in Höhe von 30.929 Euro. Das Defizit von 3.433 Euro deckten sie aus Rücklagen, so dass zum Jahresende 2020 10.340 Euro in der Kasse blieben.
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Nachdem die Kassenprüfer keine Unstimmigkeiten gefunden haben entlasteten die Mitglieder die Vorstandschaft einstimmig.
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Mehrere Änderungen der Satzung sollten die Möglichkeit bieten, auf die aktuelle Situation einzugehen. Richard Fischer trug die vier Änderungen vor, die auch zum Ziel haben, die Räume einer Nutzung zuführen zu können, die – wie genannt – nicht langfristig vermietet werden können. Etwa tageweise.
Die Änderungen wurden von einem Notariatsbüro geprüft. Verena Wiltschka von diesem Büro erläuterte die Wirkung der Änderungen. So stimmten die Mitglieder der neuen Fassung der Satzung zu.
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Der nächste Tagesordnungspunkt schmerzte ihn als Vorstand selbst: Der Antrag auf Mieterhöhung. Da die Rücklagen ständig schrumpfen, die Kosten aber steigen – besonders für die Reinigung und die Einhaltung der Hygienevorschriften – schlägt der Vorstand eine 10%ige Mieterhöhung vor. (O-Ton) Das betrifft jeden Verein anders: Zahlt der eine einen Euro pro Quadratmeter, zahlt die Volkshochschule 2 Euro für die große Fläche.
Während die meisten das stillschweigend hinnahmen, lehnte VHS-Geschäftsführer Alexander Rahm die Erhöhung mit dem Argument ab, auch sie litten unter sinkenden Teilnehmerzahlen.
In der Abstimmung stimmten die Mitglieder mit der Gegenstimme von Alexander Rahm zu und Richard Fischer dankte allen für ihr Verständnis.
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Bürgermeister Robert Pötzsch war froh den Vereinen hier eine Heimat bieten zu können. So wird der Umzug Ende 2025 für Vereine und Stadt eine große Herausforderung werden. Für weitere Vorschläge sind Stadt und Stadtrat dankbar. Er mahnte den Umzug nicht aus den Augen zu verlieren – 2025 kommt schneller als man denkt.
Erst aber müssen wir die Pandemie überwinden. Dann kann man weitermachen. Und dazu wünschte er allen viel Kraft.
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Damit dankte Richard Fischer allen Teilnehmern und schloss die Versammlung mit dem Wunsch, bald wieder zur Normalität zurückkehren zu können. Das geht nur, wenn sich alle impfen lassen. |
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Ein besonderer Wunschbaum von Volksbank und AWO Kinderhort |
7:05 |
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Eine besondere Aktion zur Weihnachtszeit haben sich Meine-Volksbank-Raiffeisenbank-Geschäftsstellenleiterin Stefanie Blaumoser und AWO-Kinderhort-Leiterin Annika Stiller einfallen lassen: Einen etwas anderen „Wunschbaum“.
Dazu hat die Bank in der Schalterhalle am Mühldorfer Stadtplatz einen Weihnachtsbaum aufgestellt an den die Kinder selbst gebastelte Sterne angehängt haben. Zu der Aktion kam auch AWO Ortsvorsitzende Klara-Maria Seeberger.
Natürlich gingen die Kinder nicht leer aus. Die Freude über die gefüllten Sparschweinchen war groß.
Dann gings an die Arbeit: Die gebastelten Sterne mit den Geschenken an den Baum hängen. Und oben den großen Stern anbringen, der Sinn und Zweck der Aktion erklärt.
Mit der Hilfe von Annika Stiller und Stefanie Blaumoser und der Beratung durch Klara-Maria Seeberger war das unter den Augen der Angestellten schnell erledigt.
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(O-Ton Blaumoser)
Wie funktioniert das genau? (O-Ton)
Annika, ihr bietet einen etwas anderen Wunschbaum. (O-Ton)
Dann hoffen wir, dass die Mühldorfer so zahlreich die Schalterhalle besuchen, dass die Kinder schon nächste Woche neue Sterne basteln müssen! (O-Ton)
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Klara, Du hast die Idee von Frau Blaumoser aufgegriffen…. (O-Ton)
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Wenn Sie Mühldorfer Kindern eine kleine Freude machen möchten, dann haben sie mit der Wunschbaumaktion von „Meine Volksbank-Raiffeisenbank“ und dem AWO Kinderhort die Gelegenheit das ohne großen Aufwand zu tun. Gerade zu Weihnachten eine gute Gelegenheit Gutes zu tun! |
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Die Weihnachts-Schuhkarton-Aktion der SPD in Waldkraiburg |
6:20 |
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Nach dem großen Erfolg im Vorjahr sammelt der Ortsverein der SPD in Waldkraiburg auch heuer Geschenke für die Bewohner in den Seniorenheimen der Stadt.
Dazu haben Richard Fischer und Christine Blaschek und ihre Begleiter ihren Stand auf dem Wochenmarkt aufgestellt. Da war gerade Eva-Maria Kamrad von der Marktgilde zu Besuch.
Wie man sieht, leidet der Wochenmarkt derzeit auch…. (O-Ton Vergleich zum letzten Jahr)
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Richard Fischer und sein Team wurden nicht müde Schuhkartons auszugeben und die Aktion zu erklären, die den früheren Wunschbaum ersetzt. Im Karton eine Liste der Artikel, die die Organisatoren für besonders geeignet halten.
Richard, was hättet Ihr gern in den Kartons? (O-Ton)
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Frau Kamrad, Sie unterstützen die Wunschpaket-Aktion? (O-Ton)
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(O-Ton Richard) |
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Volleyball-Spitzenspiel gegen die Baden Volleys Karlsruhe - Viel zu tun für Mühldorf! |
8:00 |
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Zum nächsten Heimspiel in der zweiten Volleyball Bundesliga kamen die Baden-Volleys aus Karlsruhe in die Nutz-Arena an der Mittelschule in Mühldorf. Die Mannschaft, die mit dem TV/DJK Hammelburg um die Tabellenspitze kämpft.
Auch wenn die Gastgeber ihr Auswärtsspiel in Mainz vor Wochenfrist gewonnen hatte, war das natürlich ein schwerer Brocken. Die Baden Volleys hatten in der laufenden Saison erst ein einziges Spiel verloren. Die Mühldorfer Volleyballer dagegen schon die Hälfte ihrer bis dahin 8 Spiele. Trotzdem rechnete Fabian Bartsch mit einem 5-Satz-Match das sie – wenn auch knapp – für sich entscheiden können.
Unseren Livestream kommentierten diesmal Eric Hagendorn und Manuel Bolz – beide ausgewiesene Volleyball-Experten.
Die ersten Bälle bestätigten Fabian Bartsch’s Einschätzung. Bis zum 6. Punkt gings gleichauf voran.
Dann gelang den Gastgebern sogar die Führung.
Weiter legte Mühldorf vor und die Badener glichen aus.
Mit Aufschlägen von Kapitän Thomas Brandstetter gelang es sich etwas abzusetzen.
Dazu half auch David Fecko.
Und das nötigte Gästetrainer Toni Bonelli eine Auszeit ab. Die nutzte natürlich auch Heiko Roth.
So blieb der drei-Punkte-Vorsprung für Mühldorf über die zweite Technischen Auszeit erhalten.
Die Mühldorfer kämpften engagiert gegen die Gäste, die den Beachvolleyball-Weltmeister Fabian Schmitt in ihren Reihen haben.
Mit der Einwechslung von Charles Kahn brachte Heiko Roth Abwechslung ins Mühldorfer Spiel.
So stieg der Vorsprung auf 5 Punkte – 20:15.
Das motivierte die Badener, die Punkt für Punkt aufholten. Da war dann Heiko Roth gefordert.
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Über den 23. Punkt jubelten die Gastgeber. Nur noch 2 bis zum Satzgewinn! Die sollte David Fecko mit holen. Das gelang aber nicht. Den Rückstand sollte Fabian Schmitt aufholen. Er hatte mehr Erfolg als sein Mühldorfer Gegenüber.
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Zum Ausgleich wollten es die Innstädter auf keinen Fall kommen lassen. Dafür sorgte der Kapitän selbst. 24:22 – Aufschlag zum Satzgewinn: Alex Brandstetter:
Trotz super Aufschlag geht der Punkt an die Gäste.
Mühldorf ins Aus – Punktausgleich, 24:24
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Der nächste Punkt an die Decke – wieder Mühldorf in Front. Wieder hat Mühldorf Satzball: Laurenz Welsch ins Netz. Wieder Ausgleich:
Diesmal legen die Gäste vor und haben so selbst die Chance den Satz zu zu machen. Denen ergeht es aber auch nicht anders als den Gastgebern. 26 beide.
Flo Gschwendners Aufschlag ermöglicht den Gästen den nächsten Punkt. Wieder Satzball für Karlsruhe. Diesmal ist es das. Karlsruhe gewinnt den Satz nach langer Mühldorfer Führung mit 26:28
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Der zweite Satz, jetzt Mühldorf im Vordergrund oder von links.
Diesmal lief’s anders: Karlsruhe zog sofort weg und ließ Mühldorf keine Chance mehr. Bei der ersten technischen Auszeit – also beim Erreichen von 8 Punkten durch eine der Mannschaften lag Mühldorf schon vier Punkte zurück.
Heiko Roth suchte nach einem Rezept wie man zum engen Spiel des ersten Satzes zurückkommen könnte.
So sehr sich die Innstädter auch mühten, aufholen konnten sie nicht.
Vielmehr wuchs der Vorsprung der Gäste unaufhörlich an. Auf 8 Punkte bei der zweiten technischen Auszeit.
Um es kurz zu machen: Die Gäste selbst schlugen beim Stand von 15:24 auf zum Satzgewinn. Dem hatten die Innstädter nichts entgegenzusetzen. Karlsruhe führte mit 0:2 nach Sätzen.
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Auch wenn die Moderatoren dann die drei Sätze sehen wollten, die Mühldorf gewinnt, verlief der dritte Satz ähnlich wie der zweite. Mühldorf ließ die Gäste zwar nicht so eindeutig wegziehen, konnte aber nicht verhindern, dass es bei der ersten Technischen Auszeit schon 5:8 für Karlsruhe stand.
Auch nach der Auszeit machten die Gäste weiter wie bis dahin. So hatten die Innstädter bei der zweiten technischen Auszeit schon sechs Punkte Rückstand.
Das ist in dieser Liga gegen diese Mannschaft nicht mehr aufzuholen resignierten da unsere Kommentatoren. Heiko Rotz hatte bereits Platz genommen. Sie hofften auf ein Wunder….
Zu viel individuale Qualität auf allen Positionen bescheinigten sie den Gästen.
Zwar konnten die Innstädter zwischendurch den Abstand verkürzen. Ausgleichen konnten sie aber nicht. So schlugen sie beim Stand von 20:24 selbst auf zum Satzball.
Den ersten konnten die Innstädter noch abwehren.
Dann wars aber vorbei.
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Karlsruhe gewinnt auch in Mühldorf und rückt dadurch in der Tabelle wieder vor auf den ersten Platz den sie vorübergehend Hammelburg hatten überlassen müssen.
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Bleibt noch zu berichten dass Karlsruhes Trainer Flo Gschwendtner und Mühldorfs Trainer Heiko Roth Karlsruhe’s Fabian Schmitt zu den wertvollsten Spielern wählten.
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Weiter geht’s schon an diesem Wochenende auswärts mit dem Oberbayern-Derby gegen den TSV Grafing. Das nächste Heimspiel dann am 11. Dezember um 19 Uhr. Corona-bedingt wieder vor leeren Tribünen aber bei uns im Livestream. Los geht’s wie bei allen Abendspielen um 18:55 Uhr.
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Wortgottesdienst zu Ehren des Heiligen Apostels Andreas in der Kirche in Freimehring |
50:05 |
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Autor: Pater Ulrich Bednara - Mit freundlicher Genehmigung
Beginn: Musik - instrumental
Begrüßung und Einführung:
Liebe Kinder, liebe Jugendliche, liebe Erwachsene, wie begrüßen Euch und Sie ganz herzlich aus der Kirche zu Freimehring. Jeder Heilige ist ein Zeichen für die Welt. Durch sein Verhalten, sein ganzes Leben, zeigt er, es gibt für ihn mehr und Besseres als nur die sichtbare Welt, so sehr er sie auch schätzen mag. Dafür geht er seinen Weg, wie er von Gott vorgegeben ist. Andere lädt er ein, ihn zu begleiten.
Diesen Gott begrüßen wir, wenn wir nun beten: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Dieser Herr, er sei alle Zeit mit euch…
Heute feiern wir das Fest des Heiligen Andreas. Er war Fischer; von Jesus direkt angesprochen, folgt er ihm. Er ist von seinem Meister begeistert; denn er spürt: Der, der ihn anspricht und einlädt, ihn zu begleiten, hat mehr zu sagen als andere. Er geht in die Schule dessen, der den unsichtbaren und liebenden Gott anschaulich darstellt. Er wird einer der zwölf Apostel und wie sein Meister ein Zeichen für die Welt.
Er stammte vermutlich aus Betsaida oder Kafarnaum. Er war der erste Jünger, den Jesus zu seinem Apostel berief. Bei der Aufzählung in der Bibel wird er jedoch an vierter Position, also nach Petrus, Johannes und Jakobus genannt. Vor der Begegnung mit Jesus war er ein Anhänger des Johannes des Täufers.
Nach dem Tod Jesu ging Andreas auf Missionsreisen durch verschiedene Länder. Im griechischen Patras heilte er die Frau des dortigen Statthalters von ihrer Krankheit und bekehrte sie zum Christentum. Den Statthalter konnte er nicht bekehren. Dieser ließ ihn verhaften, geißeln und an ein x-förmiges Kreuz binden. Zwei Tage hing er am Kreuz, ehe er starb. Er hat Gott gepriesen und gepredigt. Himmlisches Licht soll ihn verhüllt haben. Der Statthalter hat daraufhin den Verstand verloren und ist gestorben. Seine Frau ließ Andreas mit großen Ehren bestatten.
Heute will Andreas uns den Weg weisen, den Weg, der uns angepasst ist und uns gut tut – ob wir noch suchen oder schon mutig voranschreiten.
Kyrie:
Herr Jesus Christus,
du sprichst auch heute noch Menschen an, dir zu folgen. Herr, erbarme dich…
du nimmst sie in deine Schule, damit sie offen sind für Gott und an ihn glauben. Christus, erbarme dich…
du schickst sie in die Welt, damit sie dein Werk weiterführen. Herr, erbarme dich…
Der allmächtige Gott, er erbarme sich unser, er lasse uns unsere Fehler nach und führe uns zum ewigen Leben. Amen.
Tagesgebet
Guter Gott und Vater, dein Sohn, unser Herr Jesus Christus, hat einfache Menschen in seine Nachfolge berufen und sie zu Menschenfischern und Zeugen des Evangeliums gemacht. Wir bitten dich, lass auch heute nicht von uns ab. Lass uns deinem Sohn auf die jeweilige Lebensart nachfolgen, so dass wir dein Reich erlangen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt in alle Ewigkeit. Amen.
Musik:
Lesung:
Aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.
nsprache:
Andreas ist Fischer. Zum Fischer gehört das Netz. Man könnte Andreas neben dem Kreuz das Netz als Attribut beigeben. Denn Andreas ist ein Mensch, der Netze knüpft, der Verbindungen schafft. Das Wort „Netz“ begegnet uns in mancherlei Zusammensetzungen. Wir sprechen beispielsweise vom Straßennetz, vom Schienennetz; wir kennen das Telefonnetz. Netz steht für Kommunikation.
Andreas ist ein Apostel, der geschickt ein Netz des Glaubens knüpft. Im Johannes-Evangelium führt er seinen Bruder Petrus zu Jesus. Von ihm ist im Evangelium nie allein die Rede, er wird uns immer in Beziehung zu anderen gezeigt. Er gehört mit Petrus, Johannes und Jakobus zu einem engeren Jünger-Kreis um Jesus. Andreas sorgt für die Vernetzung der Jünger untereinander und mit Jesus. Das Kreuz ist Zeichen dafür, wie sehr er Jesus gleich geworden ist. Das Kreuz finden wir im Netz wieder: Da kreuzen sich Fäden und Schnüre. Ihr Kreuzungspunkt bildet einen Knoten. Der Knoten stabilisiert das Netz. Andreas sagt uns, wie der Glaube an Jesus verbindet, wie er Halt gibt, wie er hilft, schwierige Situationen zu bewältigen.
Darum ist Andreas für die Ökumene so wichtig. Er steht für Kontakt, für Austausch, für Vernetzung. Historisch ist er eine zentrale Gestalt für die Ökumene. Wie der Papst als Nachfolger des Petrus gilt, so gilt der Patriarch von Konstantinopel als Nachfolger des Andreas. So wird das apostolische Erbe in seiner Breite präsentiert. Es beinhaltet Brüderlichkeit im Umgang miteinander, die Lehre und die Gemeinschaft. Petrus soll keine Ein-Mann-Show bieten. Er bedarf der Ergänzung, der Einbindung. Petrus und Andreas gehören zusammen, bilden eine Familie. Dessen war sich Papst Paul VI. voll bewusst, als er dem Patriarchen von Konstantinopel eine Ikone schenkte, die Andreas mit Petrus darstellt.
Andreas ist ein Kommunikator. Er stellt Verbindungen her – nicht nur virtuell. Wir reden auch vom sozialen Netz. Gemeint sind Beziehungen, die tragen, die helfen, die Sicherheit geben. Ich denke an weit ausgespannte Netze, z.B. in einem Zirkuszelt, in dem Akrobaten vor einem tödlichen Sturz aufgefangen werden.
Die Übertragung auf Leben und Glauben liegt nahe: Das Leben kann verglichen werden mit einem Drahtseilakt, bei dem wir jederzeit abstürzen, hinunterfallen können, trotz aller Übung, trotz allen Könnens. Niemand ist absolut sicher. Dann ist ein Netz lebenswichtig, ja, lebensrettend. Genau dies will der Glaube leisten: auffangen, wenn wir in die Krise geraten, retten, wenn wir fallen und abstürzen. Wie es in der Lesung hieß: Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.
Musik:
Andreas und das Netz – Ich denke auch an das Stromnetz. Es führt uns lebenswichtige Energie zu. „Ans Netz gehen“ bedeutet, Anschluss an die Versorgung haben. Wir sind auf verschiedene Versorgungsnetze angewiesen. Neben Strom auch auf Gas oder Wasser. Andreas ist durch die Nachfolge Jesu in das Netz göttlicher Energie hineingenommen. Von Jesus geht ein gewaltiger Energiefluss aus. Andreas wird von ihm erfasst, stellt sich in ihn hinein, lässt sich von ihm durchdringen – so sehr, dass er für andere zur Energiequelle wird.
Angeschlossen an das Kraftwerk Jesu, ein Transformator, der göttliche Energie weiterleitet und auf eine menschlich verträgliche Spannung bringt. Sein Leben, sein Zeugnis, sein Einsatz leiten uns an, ein Netzwerk zu bilden. Die Kirche ist ein Netzwerk – ein geistliches, ein soziales, ein inhaltliches, weltweit und mit eigener Gesetzlichkeit, eigenen Werten und Zielen. Sich an dieses Netz anzuschließen, sind alle eingeladen. Jede Gemeinde ist ein Netzwerk zur gegenseitigen Stützung, zum intensiven Austausch nach innen, zur Vertretung gemeinsamer Auffassungen nach außen, zur Hilfe für Bedürftige. Viele verschiedene Menschen wollen in eine gemeinsame Ausrichtung gebracht werden. Andreas ist also ein inspirierender Schutzpatron. Er erinnert uns daran, wie sehr wir im Glauben einander brauchen, und er weist darauf hin, dass es Gott ist, der die Fäden knüpft und in der Hand hält.
Ein Netz steht für Kommunikation, für Energie. Es kann auch tragen helfen. In unseren Kindertagen schickte uns noch die Mutter mit einem Einkaufsnetz los. Da passten Brot, Käse, Wurst, Zucker, Mehl, Milch und vieles mehr hinein. Wir kamen zurück mit einem Netz voller Nahrungsmittel. Andreas hat mit dem Netz Fische gefangen. Das war sein Beruf, davon hat er gelebt. Übertragen bedeutet das Netz: Andreas übergibt uns das, wovon wir leben. Seine Lebensmittel sind: der Glaube, die Kenntnis Jesu, die Perspektive einer Zukunft, die kein Ende kennt.
Andreas mit dem Netz, ein anregender Schutzpatron und Bezugspunkt. Er veranschaulicht uns die Nachfolge der Apostel, er führt uns ein in das Apostolat, er steht für die Gemeinschaft, die auf dem apostolischen Bekenntnis gründet. Er erinnert uns an das, was für uns als Gemeinde, als Kirche, als Gläubige wichtig ist. Er stellt uns vor Augen, worum es geht: Christsein heißt Beziehungen knüpfen – Beziehungen, die tragen, die auffangen, die Energie weiterleiten und freisetzen. Durch den Glauben entstehen ein soziales Netz, ein Versorgungsnetz, ein Kommunikationsnetz, ein Netz der Menschlichkeit, der Nachfolge und des Glaubens.
Musik:
Fürbitten:
Wir beten vertrauensvoll zu unserem Herrn, der uns kennt und unsere Wege zum Guten führt:
Rüttle die Menschen wach, auf dich zu hören und sich mutig für einen Lebensweg zu entscheiden, der ihnen entspricht und dir gefällt. Christus, höre uns…
Stärke alle Frauen und Männer, die deine Botschaft verkünden, dass sie im Misserfolg wie im Erfolg an dich glauben und dir treu bleiben. Christus, höre uns…
Gib uns Christen Einsicht und Kraft, in unserem Alltag deine Liebe zu bezeugen. Christus, höre uns…
Schenke dem Bemühen der Christen Erfolg, verständnisvoll miteinander umzugehen, und lass die Kirchen des Ostens und des Westens in versöhnter Verschiedenheit die Einheit finden. Christus, höre uns…
Nimm alle, die deiner Frohen Botschaft vertrauten und zu dir heimgegangen sind, in deine Herrlichkeit auf. Christus, höre uns…
Herr, mit dem heiligen Apostel Andreas kommen wir zu dir und legen diese und noch viele andere Bitten, die uns am Herzen liegen, in deine barmherzigen Hände. Wir sagen dir Dank, heute und in Ewigkeit. Amen.
Verehrung und Patronat:
Der Heilige Andreas wird in Russland, Spanien, Griechenland, Rumänien, Schottland, Sizilien, Burgund, Niederösterreich als Patron verehrt. Zudem gilt er in den Städten Ravenna, Bordeaux, Brescia, Neapel, Brügge, Mantua, Amalfi und Patras als Stadtheiliger. Außerdem wird er im italienischen Erzbistum Amalfi und im polnischen Erzbistum Ermland als Diözesanpatron verehrt.
Er ist der Patron der Fischer und Fischhändler, Seiler und Metzger; er wird angerufen bei Gicht, Krämpfen, Halsschmerzen und Rotlauf, der sog. Andreaskrankheit.
Musik:
Das Manna-Wunder:
Manhu? – Was ist das? So fragten sich eines Morgens die Isareliten in der Wüste, als sie die weiße, feine und körnige Substanz bemerkten, in der ihr Lager eingetauscht schien. Im Anklang daran wurde das Brot, das Jahwe für sein durch die Wüste pilgerndes Volk bereitet hatte, Manna genannt. Die wunderbare Flüssigkeit, die seit über 1900 Jahren aus den Gebeinen des heiligen Apostels Andreas hervorquillt, wird Manna des hl. Andreas genannt.
Es ist eine flüssige, etwas klebrige, bernsteinfarbene Substanz. Sie wurde schon beim Grab in Patras, in das er nach der Kreuzigung gelegt wurde, festgestellt. Im Jahr 357 wurde der Leib des hl. Andreas von Patras nach Konstantinopel gebracht. Auch dort gab es diese Flüssigkeit. Von Konstantinopel kam dann im Zuge der Kreuzzüge der Leichnam nach Amalfi. Hier wird diese Flüssigkeit immer wieder in einer Kristall-Ampulle aufgefangen.
Der Heilige Alfons Maria von Liguori, der Ordensgründer von uns Redemptoristen, war in Amalfi als Bischof tätig. So konnte ich selbst schon diese Flüssigkeit bei einem Besuch sehen. In Paris wird ein Gemälde aufbewahrt, das dem Maler Carlo Braccesco zugeschrieben wird und das die Entnahme des Mannas aus dem Grab des Apostels darstellt.
Die Knochen des Heiligen Andreas liegen immer noch in Amalfi, nur sein Schädel wurde 1964 durch Papst Paul VI. an die griechische Kirche in Patras zurückgegeben.
Andreasgebet:
In Österreich vor allem gibt es als bekannten volkstümlichen Brauch das Andreasgebet. Es handelt sich dabei um ein Gebet, oder besser um eine Art „Heiratsorakel“, das in der Andreasnacht, also in der Nacht zum 30. November, dem Todestag des Heiligen Andreas gesprochen wird.
Ursprünglich lässt sich dieser Brauch auf Freyr beziehen, dem altgermanischen Gott der Liebe und der Ehe. Der Volksglaube besagt, dass sich einer Frau, die dieses Gebet spricht, ihr zukünftiger Geliebter offenbaren wird, z.B. durch Blick in ein Feuer oder einen Spiegel.
Das Andreasgebet ist begleitet von Essen von Semmeln in drei Bissen, dem Decken eines Tisches für den fiktiven Zukünftigen, dem Sammeln von bestimmten Zweigen und den Umzügen von Kindern von Haus zu Haus.
Für Frauen, die keinen Mann abbekommen haben, gilt die folgende Version des Gebetes: Andreas, heiliger Schutzpatron, gib mir doch endlich nur einen Mann, und lass mich im Bild ihn sehn, ob er hässlich oder schön, ob er geistlich oder weltlich, ob er jung ist oder ältlich, ob´s ein Junker, stolz und frei, ob er arm, doch fromm dabei. St. Andreas zeig´mir´s an, ob und was ich hoffen kann. St. Andreas, ich bitte dich! Denk doch dieses Jahr an mich!
Musik:
Das Andreaskreuz:
Der Heilige Andreas wurde in besonderer Weise gekreuzigt, in Form einer römischen Zehn oder anders gesagt in der Form eines X. Daraus entwickelten sich viele Kreuze: Das Andreaskreuz als Warnhinweis an einem Bahnübergang, in der Chemie ein schwarzes X-Kreuz auf orangenem Untergrund als Gefahrensymbol für reizende oder gesundheitsschädliche Stoffe, als Stütz- und Haltelement im Fachwerkbau oder u.a. in der Nationalflagge von Schottland.
Kreuz-Betrachtung:
„In jedem Häuschen ein Kreuzchen“ ….oder auch „Unter jedem Dach ein Ach“
Immer wieder werden unsere Wünsche und Pläne, unsere Träume und Vorhaben - also unser Leben -im wahrsten Sinn des Wortes „durch-kreuzt“:
Es ist schon ein Kreuz, krank zu sein, ohne zu wissen, wann Besserung oder Heilung kommt
Es ist schon ein Kreuz, wenn man zu viel Arbeit hat und sich ein Burnout abzeichnet
Es ist schon ein Kreuz, wenn man keine Arbeit hat und Bewerbungen ohne Antwort bleiben
Es ist schon ein Kreuz, wenn man allein und einsam ist.
Es ist schon ein Kreuz, wenn man nie seine Ruhe hat.
Es ist schon ein Kreuz, wenn sich die Kinder so ganz anders entwickeln, als man es sich wünscht
Es ist schon ein Kreuz, wenn der Kontakt zu Eltern und Geschwister abreißt
Es ist schon ein Kreuz, wenn man alt und gebrechlich wird
Es ist schon ein Kreuz…….
Irgendwie hat jeder und jede ein Kreuz zu tragen, die einen schwerer, die anderen weniger belastend. Passend sind sie nie – aber offensichtlich steht für jeden ein Kreuz bereit – man kann es sich nicht aussuchen, zurückgeben, umtauschen oder ablehnen. Es ist eben ein Kreuz – und das drückt, schmerzt, reibt und belastet. Manchmal scheint es zu groß, wenn man dann mit anderen vergleicht relativiert sich dies oftmals.
Kreuze zeigen uns Grenzen im Leben auf: Unsere Begrenztheit und oftmals auch unsere Machtlosigkeit. In der Bibel steht, man soll sein Kreuz annehmen und Jesus nachfolgen. Diesem Satz kann man umso leichter zustimmen, je weniger man aktuell unter dem eigenen Kreuz leidet. Wenn das Kreuz drückt und schmerzt, wird das Annehmen umso schwerer und wirft die berechtigte Frage nach dem „Warum“ auf.
Kreuze gehören jedoch zu unserem Leben. Sie zeigen uns, dass wir nicht alles in der Hand haben, dass nie alles perfekt sein wird. Sie sind weder begreifbar, noch logisch und erwünscht schon gar nicht. Sie lehren uns jedoch auch, was Bescheidenheit und Demut für unser Leben bedeuten können.
Mit dem Kreuz wird aber auch etwas von der Verheißung erfahrbar, die vom Kreuz Christi ausgeht. Er hat dieses Kreuz erst widerwillig angenommen, dann aber – mit fremder Hilfe – bis zu Ende getragen.
Vielleicht geht es uns auch wie Jesus, dem Simon von Cyrene das Kreuz tragen half. Auch in unserem Leben packt manchmal jemand mit an, wenn unser Kreuz droht zu schwer zu werden.
Vermeintlich sinnlos war der Kreuzweg Jesu aus der damaligen Zeit betrachtet. Aber dieser Weg endete nicht mit und an dem Kreuz, sondern das Kreuz wurde zur Brücke in die Ewigkeit. Die Begrenztheit und Belastung des Kreuzes wurde durch die Auferstehung in ein Leben in Vollendung geführt. Das Kreuz war nie das Ziel, sondern lediglich Teil des Weges. Auch unser Kreuz ist nie das Ziel, sondern Weg und Brücke – das Ziel kommt dahinter.
Vaterunser und Friedensgruß:
Segen:
Musik:
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