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Victoria Pöllmann Landkreis Mühldorf > Stadt Mühldorf >
Josef J. Pöllmann
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Das gab's 2022 bei Mühldorf-TV und bei Altötting-TV
Hier können Sie nachlesen, worüber wir in KW 17/2022 - der Woche nach Ostern berichtet haben.
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Nr.
Thema LZ Archiv KW Ersch.
47 Bürgerversammlung in Mühldorf - Michael Hetzl: Die Stadt vorwärts bringen 12:20 Play Button ungewählt 17 29.04.22
In der Bürgerversammlung soll der Bürgermeister über seine Arbeit berichten. Dazu lud Mühldorfs Bürgermeister Michael Hetzl kürzlich in den Stadtsaal ein. Es war nach zweimaliger coronabedingter Verschiebung bereits der dritte Anlauf für Michael Hetzls ersten Bericht.
Zunächst begrüßte er neben den Mitarbeitern des Rathauses auch eine Reihe Stadträte, dritte Bürgermeisterin Christa Schmidbauer und Landrat Max Heimerl. Weiters die Abteilungsleiter im Rathaus und die Geschäftsführer der städtischen Gesellschaften.
Seit 725 Tagen ist er nun bürgermeister der Kreisstadt Mühldorf – begann Michael Hetzl seinen Rechenschaftsbericht.
Schon gleich nach Amtsübernahme schlug Corona zu und machte diese Maßnahmen nötig.
Obwohl ihm das Zeit zur Einarbeitung gab, waren gleich Manahmen zu treffen für die’s kein Vorbild gab. Er war überzeugt, Land, Kreis und Stadt haben die Herausforderungen gut gemeistert.
Gescheitert ist die Bewerbung um die Teilnahme am „Tübinger Modell“ obwohl Mühldorf sogar als „Große Kreisstadt“ qualifiziert worden war. Der Modellversuch wurde nie umgesetzt. Die ganze Arbeit umsonst.
Sehr gut angenommen wurden die besonderen Veranstaltungsformate: Etwa der Mühldorfer Weihnachtszauber 2020. 2021 war er nicht zufrieden weil die Gerätschaften immer wieder sabotiert wurden. Kaum zu glauben wozu Menschen fähig sind!
Der Mühldorfer Kultursommer war dagegen ein voller Erfolg – besonders am Stadtwall.
Zusammenfassend war Michael Hetzl überzeugt Corona gemeinsam gut bewältigt zu haben. Mit einer Schweigeminute bat er all derer zu gedenken, die es nicht geschafft haben.

Dann blickte Michael Hetzl auf die Veränderungen durch die Kommunalwahl zurück die sechs Mitglieder mehr in den Stadtrat gebracht hat und damit auch mehr Referenten. Neu sind die Referenten für Wirtschaft und für Feuerwehr und den Katastrophenschutz.
Micheal Hetzl dankte allen Stadträten und Referenten für die bisher überwiegend gute Zusammenarbeit.

Viel Neues ist seitdem entstanden: 14-tägige Sprechstunden der Sozialreferentin, das Jugendparlament wurde auf Grund eines Beschlusses von 2014 umgesetzt und das Wirtschaftsforum eingeführt. Geplant ist ein runder Tisch für die Vereine.
Geändert wurde auch die Zusammenarbeit mit den Fraktionen im Stadtrat, deren Sprecher sich wieder regelmäßig treffen.
Als Bürgermeister gehört er zahlreichen Gremien an in denen er die Interessen der Bürger der Stadt und darüber hinaus vertritt. Das reicht von den städtischen Gesellschaften bis zu überregional agierenden Kommunalunternehmen. Da die städtischen Gesellschaften auch in schwierigen Zeiten für die Bürger da sind, appellierte Michael Hetzl doch Strom und Gas von den örtlichen Versorgern zu beziehen um etwa die Freizeitbetriebe mit zu finanzieren.

Michael Hetzl freute sich Mitglied im Netzwerk junger Bürgermeister zu sein und sich dort mit Kollegen in der selben Situation austauschen zu können. Ihre Bedeutung zeigt eine Einladung des Bundespräsidenten für die Mitglieder.

Stolz war Michael Hetzl auf Rang 17 von 585 familienfreundlichen Städten über 20.000 Einwohnern. Dazu bei trägt sicher auch der neue inklusive Kinderspielplatz an der Königsseestraße. Auch sonst läuft die Kinderbetreuung in Mühldorf richtig gut.
Es wäre noch besser wenn Nachbarn auch mal Kinderlärm tolerieren würden anstatt sofort zum Gericht zu laufen.

Um die Entwicklung fortzusetzen erweitert die Stadt die Mittelschule, die Grundschule in Mößling und saniert die Grundschule in Altmühldorf.
Besonders die Erweiterung der Mittelschule zeigt die Preissteigerung: Hatte der Neubau der Mittelschule vor 11 Jahren 20 Millionen Euro gekostet, so schlägt der Erweiterungsbau jetzt mit 10 Millionen zu Buche. 50% der Kosten des Neubaus damals. Trotzdem kann die Stadt das Projekt ohne neue Schulden realisieren.

Auch abseits der Schulen gab und gibt es eine Reihe Baumaßnahmen. Das bereits vorher angestoßene Verkehrsprojekt befördert weiter den Bau der Ostumfahrung. Wie’s damit weitergeht konnte Michael Hetzl aber nicht sagen. Eine große Erleichterung wäre der Kapellenstraßentunnel in Altmühldorf, dessen Bau aber auch in den Sternen steht.
Neue Bebaungspläne sollen Bürgern die Möglichkeit geben, sich Wohneigentum zu schaffen.

Mit vielen Zahlen beschrieb Michael Hetzl die Entwicklung der Stadt. Am Stichtag lebten mehr als 21.000 Menschen in der Stadt, die so gegenüber 2019 um eineinhalb Prozent zugelegt hat und in der Verwaltung 386 Mitarbeiter beschäftigt.
Erfreulich entwickelt sich auch der städtische Haushalt, der ohne Neuverschuldung auskommt.
Nach Corona erwartete Michael Hetzl auch wieder steigende Übernachtungszahlen und freute sich, dass die Pandemie die Arbeit des Stadtrates kaum behindert hat. Er hoffte mit der neu aufgestellten Wirtschaftförderung neue Akzente setzen zu können.

Solche will er mit zukunftsträchtigen Strategien anstoßen auf die er dann näher einging.
Dazu gehört die Fertigstellung des neuen Flächennutzungsplans in dem das Verkehrsgutachten einfließen soll. Weiter soll die Innenstadt rund um die Bushaltestelle belebt und eine nachhaltige Gewerbeflächenstrategie initiiert werden. Anfragen gibt es zu Hauf.
Gedanken machten sie sich auch über das Anwesen Stadtplatz 58 und das denkmalgeschützte Gebäude des Heilig-Geist-Spitals, das derzeit leer steht. Besonderes Augenmerk will die Stadt auf die Bebauung richten und erst mal vorhandene Flächen nutzen bevor neue Landwirtschaftliche Flächen umgewidmet werden müssen. Innenentwicklung soll vor Außenentwicklung gehen.
Intensiviert werden soll die zusammen mit Waldkraiburg im gemeinsamen Oberzentrum.
Weiter in den Mittelpunkt gestellt werden soll der Urelefant, der ja wirklich etwas Besonderes ist. Um ihn herum soll die Tourismuswerbung intensiviert werden. Der Mammutfind in Siegsdorf etwa zeigt was man alles machen kann.

Kontrovers und vielfach ohne sachliche Information wurde der Siegerentwurf des Ideenwettbewerbs für die Neugestaltung des ehemaligen Sümö-Geländes diskutiert. Michael Hetzl riet die Vorstellung im Stadtrat am 23. Mai abzuwarten bevor man mit falschen Informationen öffentlich Stimmung macht. Damit wurden für ihn „rote Linien“ überschritten. Man kann verschiedener Meinung sein und trotzdem sachlich diskutieren. Es wurde noch nie etwas so realisiert wie es der Ideenwettbewerb gezeigt hat. Auch wenn eine breit besetzte Jury den Entwurf als den besten aller Entwürfe gewertet hat. Und zwar mit weitem Abstand. Er enthält alles was die städtischen Gremien als Anforderungen vorgegeben hatten.
Wie gesagt, dam 23. Mai stellt das renommierte Planungsbüro dem Stadtrat den Entwurf vor.

Bezhalbaren Wohnraum bietet die Stadt auf vielfältige Weise an soweit es in ihrer Kompetenz liegt. Seit langer Zeit wird die Stadt demnächst wieder ein Baulandmodell anbieten können.
Geprüft wird die Möglichkeit ein Vorkaufsrecht auf Grundstücke im Stadtbereich eintragen und gegebenenfalls nutzen zu können. Dazu müsste ein Wohnungsnotstand ausgerufen werden was rechtlich möglich wäre aber so einfach dann doch nicht ist. Mühldorf entspricht in keinem Punkt den dafür nötigen Voraussetzungen. Es ist wirklich nicht einfach an Baugrund zu kommen.

Um Mühldorf lebenswert zu halten prüft die Stadt die Gestaltung und den Umzug des Hallenbades das ja – weil Mühldorf Kreisstadt ist – für alle Bürger des Landkreises geeignet sein muss. Weiters die Sanierung der Obdachlosenunterkunft und ein Modellprojekt zur Kooperation bei der Ganztagsbetreuung an den Schulen.
Weiter gefördert werden soll auch die Zusammenarbeit im Zweckverband Hochschule.
Besonders freute sich Michael Hetzl auf das geplante Naherholungsgebiet im Norden und auf die Rückkehr der traditionellen Vranstaltungen wie etwa auf das Volkfest 2022 das nach aller Wahrscheinlichkeit stattfinden wird.
So hoffte er Corona überwinden und wieder zur Normalität zurückkehren zu können.

Die Besucher der Bürgerversammlung hatten dann viele Fragen und Anliegen:
Die meisten drehten sich um Verkehrsthemen. Die Anwohner wünschten sich eine Begrenzung der Geschwindigkeit in der Mulfinger-Straße im Ortsteil Pius auf 30 Kilometer pro Stunde. Besonders seit sie Durchgangsstraße zur Mittelschule ist wird dort sehr viel und viel zu schnell gefahren. Bürgermeister Michael Hetzl verwies auf rechtliche Voraussetzungen für so eine Regelung, die hier nicht vorliegen.
Pfarrerin Susanne Vogt wünschte sich eine Zahnradbahn zur Überwindung des Stadtberges weil sie seit ihrer Pensioinierung viel mit dem Fahrrad unterwegs ist. Zudem monierte sie die Verunreinigung des nördlichen Bahngeländes durch Vandalen. So macht die Nutzung des Steges über den Bahnhof keine Freude. Wenn die Aufzüge schon mal funktionieren.
Das Fehlen eines Verkehrswendekonzepts weg vom Auto und hin zum Fahrrad bemängelte Richard Rössler. Als Radfahrer fühlt er sich auf Grund des schlecht ausgebauten Radwegenetzes von den Autofahrern gefährdet.
Michael Hetzl forderte mehr Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer und aller Bürger auf die Belange der Mitbürger. Das gilt gleichermaßen für den Verkehr wie auch für das Zusammenleben in Wohnbereichen. Die Stadt kann nicht alles regeln. Ein Fahrradkonzept für die Stadt gibt es nicht. (Applaus)
Mehrere Bürger beklagten den zunehmenden Vandalismus rund um öffentliche Plätze und Schulen. Bürgermeister Michael Hetzl sicherte zu, dem Einhalt gebieten zu wollen.
Trimdich-Pfad, ein Basketballplatz und mehr soll es im geplanten Naherholungsgebiet im Norden endlich geben. Dann brauchen Jugenliche nicht mehr auf das Gelände der Mittelschule über den Zaun steigen.
Zum geplanten Kies-Nassabbau verwies Michael Hetzl auf das Wasserwirtschaftsamt und aufs Landratsamt, die die Auswirkungen auf die Wasserqualität überprüfen müssen.

Bürgermeister Michael Hetzl stand den Bürgern mehr als eine Stunde Rede und Antwort. Die wenigen Fragen, die er nicht beantworten konnte verwies er an die Mitarbeiter der Verwaltung, die den Fragestellern direkt Auskunft geben sollten.
48 CSU-Gespräch mit MdEP Manfred Weber zur Lage in Europa und zum Krieg in der Ukraine 19:45 Play Button ungewählt
Schon vor einigen Wochen hatte der Kreisverband Mühldorf der CSU zu einer Online-Veranstaltung mit dem Vorsitzenden der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament eingeladen, mit MdEP Manfred Weber. Das musste damals aber auf Grund der Situation in der Ukraine verschoben werden.
Nun nahm sich Manfred Weber die Zeit, den Mitgliedern der CSU Rede und Antwort zu stehen. Zunächst freute sich Organisatorin Bezirksrätin Claudia Hausberger neben zahlreichen Zuhörern auch CSU Kreisvorsitzenden und Landrat Max Heimerl begrüßen zu können, stellvertretende Landrätin Ilse Preisinger-Sontag, eine ganze Reihe Bürgermeister, Kreis- Stadt- und Gemeinderäte. Dazu interressierte Bürger und Pater Heinz Menz von den Salesianern in Waldwinkel.

CSU Kreisvorsitzender und Landrat Max Heimerl freute sich über diesen exklusiven Termin mit einer so bedeutenden Persönlichkeit wie es Manfred Weber nun einmal ist. Es war sicher keine Selbstverständlichkeit dass er sich die Zeit nimmt, so einem kleinen Kreis den Stand der Dinge zu erklären. Hilfreich war da sicher die persönliche Freundschaft zwischen ihm und Claudia Hausberger.
Niemand hatte sich vorstellen können, dass so etwas wie derzeit in der Ukraine jemals wieder stattfinden könnte, bedauerte Max Heimerl den brutalen Krieg dort und hoffte, Manfred Weber würde da mit Hintergrundinformationen aus europäischer Sicht für mehr Klarheit sorgen.
Am Tag der Veranstaltung versorgte der Landkreis Mühldorf 1.247 registrierte Flüchtlinge aus der Ukraine berichtete Max Heimerl. Doppelt so viele wie der Landkreis eigentlich bekommen sollte.
Max Heimerl dankte sehr für alle Unterstützer und besonders der Gemeinde Mettenheim, die das Drehkreuz im Kulturhof eingerichtet hat.
Leider zerschießt die Bundesregierung das aktuell gut funktionierende System zum 1. Juni weil dann Flüchtlinge nicht mehr durch das Asylbewerber-Leistungsgesetz betreut werden sondern auf Grund der Sozialgesetzbücher 2 und 12. Das geht zu Lasten aller und besonders zu Lasten der Flüchtlinge aus der Ukraine. Besonders in Bayern weil hier der Freistaat bisher alle Kosten für Flüchtlinge übernommen und so die Kommunen freigestellt hat.
Kollegen erachten das als vorprogrammiertes Chaos und als Katastrophe mit Ansage. Die Neuregelung, die politisch nicht mehr zu ändern sein wird, belastet dann die Kommunen mit Kosten für Unterkunft und Personal. Er war überzeugt, das kann nicht funktionieren.
Um nicht nur negativ einzusteigen lobte Landrat Heimerl die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung und die gute Zusammenarbeit aller beteiligter. Das klappt nur weil die Menschen verstanden haben, dass es nur gemeinsam möglich ist, die Krise zu bewältigen.

In der CSU gibt es kein „Oben“ und „Unten“ meinte Manfred Weber. Da gibt es nur ein Miteinander. Deshalb dankte er für die Einladung und die Informationen, die ihm helfen seine Arbeit zu machen.
Tatsächlich ist die Situation historisch. Das zu bewältigen müssen alle zusammenhelfen.
Das was Putin in der Ukraine macht erachtete Manfred Weber als klaren Zivilisationsbruch. Was Putin vertritt ist das Gegenteil dessen was er als die „Europäische Idee“ bezeichnete. Er denkt in imperialen Einflusszonen, an Machtbereiche und daran Länder besitzen beherrschen zu wollen.
Das hat Europa versucht zu überwinden. So etwa wie Südtirol heute – obwohl italienisch – sich doch in Europa zuhause fühlt.
Putins Angriffskrieg markiert einen historischen Einschnitt. So sehen das auch die Ukrainer mit denen er gesprochen hat. (O-Ton)
Die Frage lautet (O-Ton Ist es nur ein Konflikt…)
Da zu erwarten ist, dass Putin nach einem Sieg über die Ukraine weitermacht gibts nur eins: (O-Ton)
Darüber gibts keine Zweifel. Es geht heute darum wie unsere Kinder leben werden.
Da Kiew vor langer Zeit von Deutschland bombardiert wurde, trägt Deutschland noch heute eine besondere Verantwortung. Das heisst für ihn: (O-Ton)
Das sieht die Bundesregierung offensichtlich anders. Europa hat sie bisher als Blockierer wahrgenommen. (O-Ton)
Das war bei Nord-Stream 2 so, bei Swift, und bei Waffenlieferungen. Erst als die schrecklichen Bilder den Druck erhöht haben, hat sich Olaf Scholz zu Entscheidungen durchgerungen.
Seine Begründung er wolle einen Atomkrieg vermeiden gilt ja für alle anderen genau so. Niemand will einen Krieg Russlands gegen die Nato. Mit seiner Haltung spaltet Olaf Scholz Europa weil viele andere Länder längst schwere Waffen liefern. (O-Ton Olaf Scholz… )
Manfred Weber verstand zwar, dass die Deutschen Eskalation vermeiden und Frieden wollen. Helfen tut aber nur Einheit im Handeln.

Manfred Weber erinnerte sich an 2014 als man nach Russlands Annektion der Krim schon der Meinung war so nicht mit Russland weitermachen zu können. Deutschland hat seine Russlandpolitik danach aber nicht geändert und so Putin ermutigt.

Vor diesem Hintergrund war er sicher, die Sanktionen gegen Russland treiben vor allem die Amerikaner voran. Mit ihren Beschlüssen kommt der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrel dann in die Sitzung der EU Außenminister, die dann beschlossen haben was die Amerikaner vorgegeben haben.
O-Ton Ohne die Biden-Administration… )
Die Initiativen kommen also tatsächlich nicht aus Europa sondern aus Amerika.
Deshalb waren die ersten Sanktionspakete wuchtig. Sie haben die angesparten 600 Milliarden Dollar der russischen Staatsbank blockiert. Das hat die russische Wirtschaft in die Rezession geführt. Die Russen spüren das in ihrem Alltag.
Aktuell gilt es zwei Fragen zu klären: Erstens die Energiefrage. Manfred Weber war der Meinung sofort aus dem Kauf von russischer Kohle und russischem ErdÖl auszusteigen. Besonders weil Putin das meiste Geld aus dem Verkauf von Erdöl einnimmt und Erdöl relativ leicht von anderen Anbietern beziehen kann. Es kann ja nicht sein, dass die EU tagtäglich Putins Krieg mit 660 Millionen Euro für Kohle und Öl finanziert. (O-Ton)
Die zweite Frage ist die der Waffenlieferungen: Die Ukraine hat das Recht sich selbst zu verteidigen. Dazu brauchen sie natürlich Waffen und Unterstützung. (O-Ton)

Bezüglich Olaf Scholz’ „Zeitenwende“ gibt es viel Diskussionsbedarf. Wenn Deutschland mit 100 Mrd. Euro die Bundeswehr aufbaut, dann wünschte er sich auch einen Aufbau europäischer Verteidigungsstrategien. (O-Ton M10 Raketenschutzschirm)
Es muss also gemeinsam gehandelt werden. Auch mit Blick auf eine mögliche Wiederwahl Donald Trumps in den USA.
Europa muss also in der Lage sein sich selbst verteidigen zu können.
Schwierig ist auch China einzuschätzen wo Präsident Chi im Oktober auf Lebzeiten gewählt werden wird. Er hat schon bisher eine fundamentale historische Wende eingeleitet.
Man wird sehen wie er Taiwan behandeln wird, das er ja ähnlich beansprucht wie Russland die Ukraine. Wie’s dort weitergeht hat Einfluss auf die deutsche Wirtschaft und sogar auf die Weltwirtschaft, bedenkt man, dass der größte Teil der Halbleiterindustrie in Taiwan sitzt.
Die Globalisierung hat also auch Grenzen. Es muss wieder mehr Wert auf Souveränität gelegt werden.
(O-Ton Fundamentale Fragen…)
Unser Geschäftsmodell, das auf billiger Energie beruht, geht zu Ende. Es gilt also zu diskutieren wie wir unseren Wohlstand erhalten wollen.
Weiters wird pragmatisch und nicht ideologisch über den Klimaschutz zu diskutieren sein, über die Landwirtschaft, die die Ausfälle in der Ukraine und in Russland auffangen muss. Man wird da neu denken müssen.
Und schließlich gilt es die Verschuldung zu reduzieren, die während Corona stark angestiegen ist. (O-Ton Phase… )
Die Zeit, in der der Staat alles bezahlt, wird zu Ende gehen. Das muss man den Leuten ehrlich sagen. Man muss ihnen sagen, die CSU kann diese Situation meistern. (O-Ton)

Max Heimerl dankte Manfred Weber für seine präzise Beschreibung der Situation, die den Menschen Hoffnung dafür geben kann, dass die CSU in der Lage ist, auf die Veränderungen richtig zu reagieren. Er forderte Mut und Ehrlichkeit und klare Aussagen an die Bürger, die erkennen müssen was künftig nicht mehr möglich ist. Besonders weil die Zeit der starken Wirtschaft vermutlich zuende geht. Trotz allem wollte er nicht zu pessimistisch sein und hoffte die Ukraine-Krise baldmöglichst überwinden zu können.

Auf Max Heimerls Frage nach der Spaltung Europas sah Manfred Weber einen klaren Ost-West-Unterschied: Während in den baltischen Ländern Kriegsstimmung herrscht, sehen die Polen das Ergebnis von 16 Jahren Merkelscher Russlandpolitik. Frustriert sehen sie sich als zweitklassige Europäer und müssen jetzt auch noch Verzögerungstaktik aus Deutschland erleben.
Während etwa die EU das Ende des Kohleimports aus Russland binnen dreier Monate beschlossen hat, fordert Berlin eine viermonatige Frist. (O-Ton)
Das Image des Blockierers resultiert auch aus mangelhafter Kommunikation und Führung.
Nach der Wiederwahl Emanuel Macrons wird halt jetzt er als Führer in Europa wahrgenommen. (O-Ton)

Georg Waldinger berichtete von Problemen bayerischer Firmen mit der Umsetzung der Sanktionen. Sie sind an langfristige Verträge gebunden können nicht von heute auf morgen alles aufgeben. Das ist derzeit ein großes Problem.

Thomas Perzl berichtete von Sorgen der Unternehmen vor zunehmender Unsicherheit der Gasversorgung. Es sollten die Folgen so eines Stopps oder eines Ausstieges geklärt werden.

Auch Alfred Lehmann von den Stadtwerken Mühldorf sorgte sich über die Folgen eines Gasstopps und forderte, Ackerflächen wieder mehr für die Lebensmittelproduktion zu nutzen als für den Bau von Photovoltaikanlagen.

Und schließlich forderte auch Ludwig Schletter mehr Verständnis für höhere Energiepreise. Er hatte keinerlei Verständnis über den Verkauf deutscher und bayerischer Gasspeicher an Russland. Die sollten wirklich in nationaler Hand bleiben.

(O-Ton) berichtet Manfred Weber. Während Frankreich weiter auf die Kernenergie setzt, vertreibt Deutschland energieintensive Produktionszweige mit den höchsten Strompreisen. Deutschland verliert durch zu viel Ideologie.
Man sollte die Situation nutzen das zu korrigieren um bis 2050 die Energieversorgung ambitioniert neu aufzustellen um dauerhaft bezahlbare und CO2-neutrale Energie zu haben.
Das bedeutet auch mehr Windräder in Deutschland und in Bayern. Darüber wird zu reden sein.
Er war sicher, Bayern allein wird die Energiewende nie schaffen. Und dass die CSU an der Seite der Bauern steht, das stand nie zur Debatte. Auch hier muss Pragmatismus vor Ideologie stehen.
Und schließlich würden alle Gasspeicher für den nächsten Winter ausreichen, würden alle Gasspeicher für ganz Europa zur Verfügung stehen. Rationiert werden müssten aber auf jeden Fall. Das die Gasspeicher verkauft wurden liegt an der Liberalisierung des Marktes ….
Tatsächlich war das naiv – übrigens auch der Bau von Nord-Stream 2 – alles Projekte SPD-geführter Länder.
Leider ist zu erwarten dass Putin die Versorgung spätestens im Herbst einstellt, sollte er bis dahin keine militärischen Erfolge haben. Ihm kann man nur mit Stärke entgegentreten.

Auch Max Heimerl forderte Strategie statt Ideologie, sah aber im Landkreis Mühldorf kein Potential für Windräder. (O-Ton) Im Landkreis Mühldorf gibt’s dagegen Solarpotential, auch wenn’s an Handwerkern fehlt, die das bauen könnten.

Die weitere Diskussion drehte sich um die Energiewende und die Sicherung der Versorgung der Bürger mit bezahlbarer Energie wobei sich stellvertretende Landrätin Ilse Preisinger-Sontag vehement gegen die Nutzung der Kernenergie wandte. Uran kommt ja auch in Russland.

Manfred Weber erachtete die Kernenergie zwar als klimaneutral, erwartete aber nicht die Rückkehr der weltweit besten Kraftwerke ans Netz weil die Konzerne das nicht wollen. Das Problem ist derzeit ja eher das Gas als der Strom.

Er wandte sich nochmal gegen Stimmen, die Ukraine sollte um des lieben Friedens willen kapitulieren und sich unter russische Herrschaft begeben. Damit sprechen sie der Ukraine das Selbstbestimmungsrecht ab, das jedem Volk zusteht.
Manfred Weber fragte sich welcher Politikansatz sinnvoller ist: Man muss den Menschen klaren Wein einschenken und ihnen erklären wie man die Probleme lösen kann. Nur dann werden sie die CSU wählen.

Auf Frage von Thomas Perzl forderte Manfred Weber erneut den Aufbau einer Europäischen Armee. Derzeit steht Europa fast nackt in einer ganzen Reihe schwerer Stürme. Nur der amerikanische Schutzschirm gewährleistet Frieden in Europa. Das kann aber keine Dauerlösung sein. Und das sehen sogar viele Soldaten so. Die fordern die Vereinheitlichung technischer Standards und so die Stärkung der Verteidigung.
Genauso die Cyberabwehr, die auch europäisch aufgestellt werden muss. Und langfristig stellt sich die Frage nach nuklearer Bewaffnung – also die Verfügung Europas über französische Atomwaffen. Das alles muss diskutiert werden. Dazu erhoffte sich Manfred Weber die Zustimmung der Mitglieder der CSU und der Wähler.

Abschließend war Manfred Weber zuversichtlich, dass die Ukraine mit Unterstützung in der Lage ist den Vormarsch der Russen zu stoppen. Sie zurückzudrängen schaffen sie aber aktuell nicht. Dazu brauchen sie schwere Waffen. Dann kann die Ukraine den Krieg auch gewinnen. Russland kann sich eine Niederlage aber nicht leisten. So kann der Krieg dort noch lang dauern und viele Opfer kosten. Es gibt Stimmen die fordern den Sommer dazu zu nutzen Russland kein Gas mehr abzunehmen und ihn so in die Knie zu zwingen. Also alles auf eine Karte zu setzen. Manfred Weber erachtete diesen Weg als verantwortbar.
Damit dankte Max Heimerl Manfred Weber für seine wertvollen Einblicke auch wenn sie extrem nachdenklich stimmen. Er forderte den Bürgern gegenüber schonungslos ehrlich zu sein und so auch glaub- und vertrauenswürdig in dieser besonders schwierigen und unsicheren Situation.
49 Stadt und Brauerei Unertl stellen Festwirt im Unertl Weißbierzelt vor: Jochen Mörz 9:30 Play Button ungewählt
Eigentlich standen die Festwirte für die drei Festzelte auf dem Mühldorfer Volksfest bereits fest. Da schlug die Nachricht wie eine Bombe ein, Holger Nagl hätte seinen Zuschlag für die Bewirtung des Weißbier-Festzeltes zurückgegeben. Vier Monate vor dem Beginn des ersten Volksfestes nach der Pandemie.
Zu aller Überraschung lud Unertl-Geschäftsführer Stefan Haunberger dann kurzfristig zur Vorstellung eines Nachfolgers für Holger Nagl in den Sitzungssaal im Rathaus ein.

Stefan Haunberger, Geschäftsführer der Unertl-Getränke GmbH freute sich über den neuen Festwirt Jochen Mörz, der so kurzfristig bereit war die Bewirtung des Weißbierfestzeltes zu übernehmen.

Die Freude teilte Bürgermeister Michael Hetzl der vier Monate vor dem Auszug zum Volksfest überzeugt war, es wird stattfinden. Er war froh, dass jetzt alle Festzelte einen Wirt haben und so die Tradition fortgeführt werden kann. Auch wenn Wolfgang Unertl der einzig verbliebene der alten Garde war. Er war überzeugt, sie machen das gut.

Jochen Mörz freute sich über die Einigung mit der Brauerei und der Stadt. Schon sehr lang in Südbayern aktiv war er auch sehr lang im Landkreis aktiv und hat schon immer mit einem Auge auf das große Volksfest in Mühldorf geschielt.

Wolfgang Unertls Eltern und er sind seit 90 Jahren auf dem Volksfest präsent. So freute er sich besonders, mit Jochen Mörz in eine neue Zeit gehen zu können. Mit Volldampf voraus!
Auch er war zuversichtlich das Volksfest friedlich und umsatzträchtig feiern zu können.

Auf Frage erklärte Jochen Mörz mit vielem noch in der Planung zu stecken. Das Zelt wird er voraussichtlich selbst mitbringen. Die Zelthalle zuletzt wird’s nicht mehr geben.
Natürlich wirds die Weißbierbar wieder geben. Alles halt so, dass sich die Mühldorfer im Weißbierzelt wohl fühlen.

Wolfgang Unertl sah die Schwierigkeit des Standortes des Zeltes im Hang hinter dem Zelt, der Zu- und Abfuhr von Speisen und Getränken doch sehr erschwert und besondere Lösungen nötig macht. Zudem kann man ein Festzelt nicht mit einem Gastronomiebetrieb vergleichen. In einem Festzelt wollen viele Gäste gleichzeitig bewirtet werden. Das macht großen logistischen Aufwand nötig, den man erst einmal bewältigen muss – meinte Walter Gruber. Und das schafft Jochen Mörz. Der wird auch während des ganzen Volksfestes da sein. Darauf legt die Stadt besonderen Wert. Sie sind halt ein gut aufgestellter Familienbetrieb.
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Übrigens macht das Personalproblem auch vor dem Volksfestbus nicht Halt. Es ist halt alles anders als vor Corona!

Stand heute waren die Herren zuversichtlich, dass das Volksfest auch tatsächlich stattfinden kann. Es wird ein riesen Erfolg werden. So wie alle Volksfeste die derzeit die Besucher kaum fassen können.

Und natürlich organisieren Jochen Mörz und Wolfgang Unertl auch ein Golfturnier. So halt wie man es von ihm kennt!

Auf das alles zum 9-Uhr-Schlag der großen Uhr im Sitzungssaal ein frisches Weißbier!

Michael, bei der Wahl des Festwirts im Weißbräu-Festzelt geht’s um was… (O-Ton)
Das Volksfest ist ja wichtig für die Stadt. (O-Ton)
So einfach ist ja der Job des Festwirts im Festzelt nicht…. (O-Ton)
Das Weißbräu-Festzelt gilt als Mühldorfs gute Stube. Was hat zum erneuten Wechsel des Wirts geführt? (O-Ton)

Ist das Volksfest noch das Traditionsvolksfest wenn so viel Wechsel ist? (O-Ton Walter)
Was ist das Besondere an der Funktion eines Festwirtes in einem Festzelt. (O-Ton)

Jochen, Du gehst ziemliches Risiko ein ohne zu wissen ob das Volksfest stattfindet…. (O-Ton)
Du bist noch tief in der Planung. Verrat’ uns schon wie’s aussehen wird. (O-Ton)
Bist nervös in so große Fußstapfen zu steigen? (O-Ton)

Na – dann hoffen wir dass das die letzte Festwirtsvorstellung war. Nicht wie Walter Gruber gemeint hat, Festwirt vorstellen, das können wir jetzt!
50 Volles Haus bei "Showtime - Back on Stage" des TSV Grüntegernbach 23:30 Play Button ungewählt
Zwei Jahre ohne Fasching, zwei Jahre ohne Bälle, ohne Faschingszüge und ohne Showtanz. Viele Showtanzgruppen haben trotzdem 2020 noch bis zum Wellenbrecher-Lockdown weitertrainiert und 2021 voll Hoffnung auf einen normalen Fasching sogar neue Programme erarbeitet und einstudiert. Die Enttäuschung über die neuerliche Absage des Faschings 2022 sass so tief, dass die Vereine Tänzerinnen und Tänzer verloren haben.
Da kam die Ankündigung unter anderem des TSV Grüntegernbach gerade recht, der zu einer Shownight eingeladen hat. Dieser Showtanzabend sollte zwar kleiner ausfallen als die große Dance&Show-Night, sollte aber doch den Showtanzgruppen eine große Bühne bieten und sie so motivieren weiterzumachen.
Mit großem Aufwand bauten die Mitglieder des TSV die riesige Zentralschulhalle in Dorfen zum Festsaal um und fanden sich bestätigt, als die Veranstaltung innerhalb von zwei Tagen ausverkauft war.

Moderator Walter König freute sich die kleinsten ankündigen zu können: 23 Zuckerpuppen des TSV Grüntegernbach eröffneten den Abend. Sie hatten sich zwei Jahre lang vorbereitet, sind zum Teil aus ihren Kostümen herausgewachsen und freuten sich jetzt unbändig ihr Können präsentieren zu dürfen. Wir wollen hier nicht alle Auftritte wiedergegen. Sie können sie in voller Länge in unserer Mediathek sehen. Und natürlich auf unserer Sonderseite für den TSV Grüntegernbach.

Nacheinander präsentierten die Showtanzgruppen des TSV Grüntegernbach ihre Programme. Die Zappolinas, die Sugar Babes und die Funky Dance Revolution.
Für Abwechslung sorgten die Gäste aus Velden, die Red Diamonds, der Eggenfeldener Rock’n’Roll-Club, Stonebite Performing Arts, die Showtanzgruppe Dance United aus Wartenberg und die Narrengilde aus Kraiburg.
Weiter gings mit der nächsten Gruppe des TSV Grüntegernbach, den Magic Dancers.
Eine andere Art von Tanz brachten die Step2Diz mit ihrem Gast, dem Poppin Shoash.

Standing Ovations gabs für die Prinzengarde aus Dingolfing, die die Zuschauer an den Anfang des 20. Jahrhunderts zurückführte.
Auch die letzten beiden Highlights bedachten die Zuschauer mit stehendem Applaus: Den fulminanten Auftritt der Gruppe Tanzglanz aus Buxheim bei Ingolstadt und die Hausherren, die Members of Dance mit ihrem Programm „Unsere blaue Perle – Because there is no Planet B“.

Den langen Abend – die Zuschauer hatten da schon fünf Stunden Showtanz erlebt – schloss das große Finale ab zu dem Walter König nicht nur alle Gruppen nochmal auf die Bühne holen sondern auch eine Ehrung entgegennehmen konnte. Organisator Florian Wandinger dankte ihm für seinen 20. Einsatz als Moderator der Showtanzabende des TSV Grüntegernbach mit einer Urkunde und einer kleinen Aufmerksamkeit. Auch er freute sich und hoffte Aktive und Gäste am Jahresende wiederzusehen wenn dann wieder Premiere und Dance&Show-Night auf dem Plan steht.

Natürlich war der Abend damit nicht zu Ende. Weiter gings hinten im Saal an der Bar. Und da haben wir dann ein paar Stimmen eingefangen.
(O-Ton Annika und Michaela - Tanzglanz)
So eine große Veranstaltung macht schon riesen Spaß… (O-Ton Stefan und Franziska:)
(O-Ton Markus und Kilian)
(O-Ton Siegi und Gabi)
Standing Ovations für Euch war schon der Wahnsinn – oder? (O-Ton)
Habt ihr noch Auftritte oder wars das? (O-Ton)
Dann geht’s schon in die Vorbereitung für die nächste Saison? (O-Ton)
Viel Freude dazu! (O-Ton)
Ihr Magics seid ziemlich kurzfristig fertig geworden…. (O-Ton)
Seit unserem Drehtag in Taufkirchen habt Ihr Euch unglaublich weiterentwickelt! (O-Ton)
Was macht so eine Halle voll Publikum mit Euch? (O-Ton)
Tobi Showtime und Dance&Show-Night macht irre Arbeit gell! (O-Ton)

Ein paar Tage später haben wir Organisator Florian Wandinger getroffen und wollten wissen ob sie alle Sorgen schon überwunden haben. (O-Ton)
51 Wunder gibt es immer wieder - Gottesdienst in Pürten zum Fest des Evangelisten Markus 57:00 Play Button ungewählt
Autor: Pater Ulrich Bedara

Begrüßung:
Liebe Kinder, liebe Jugendliche, liebe Erwachsene, hier in der Kirche in Pürten und zuhause an den Bildschirmen der verschiedenen Medien. Wir begrüßen Euch und Sie alle ganz herzlich aus der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt in Pürten.
Wunder gibt es immer wieder… so lautete ein Schlager, gesungen von Katja Ebstein. Der Text besagt, dass es immer wieder Wunder gibt, heute oder morgen können sie geschehen. Wir wissen nicht genau wann. Aber: Es ist immer mit ihnen zu rechnen. …Wenn sie dir begegnen, musst du sie auch sehen… Also: Augen auf, die Möglichkeit einkalkulieren, und sie dann auch annehmen… und daraus handeln.
Wer heute krank wird, geht zum Arzt oder in die Klinik. Vor vielen Jahrhunderten gab es diese Möglichkeit für notleidende Menschen nicht. In ihrer Verzweiflung vertrauten sie auf göttlichen Beistand, hofften auf wundersame Wirkkraft von Reliquien, Marien- und Heiligenbildern. Und fanden diese an Wallfahrtsorten wie dem geschichtsträchtigen Pürten am Inn.
Hier entwickelte sich ein ganz besonderer Kult, einmalig in Europa, so der Waldkraiburger Stadtarchivar Konrad Kern. Vor allem Menschen, die seelische Probleme hatten oder geisteskrank waren, suchten in Pürten göttliche Hilfe. Und sie erhofften diese von einem Buch, einem uralten Evangeliar, das sie beim Schlafen unter den Kopf legten. Über die Pilger, ihre Herkunft, ihre Anliegen gibt ein sogenanntes Mirakelbuch Auskunft. Die erste Eintragung datiert aus dem Jahr 1621, also gut 400 Jahre alt.
Seit wann Pürten Ziel christlicher Pilger ist, bleibt im Dunkeln. Ein Propst des Augustiner-Chorherren-Stiftes in Au am Inn, zu dem die Pfarrei Pürten bis 1803 gehörte, entfaltete die Legende von einer franz. Königstochter namens Alta, die nach einer Marien-Vision nach Pürten pilgert, während der Reise stirbt und in dem Wallfahrtsort begraben liegt. Sie hinterließ ein wundertätiges Buch, das sich seither in der Pürtener Kirche befindet. Es ist eine außerordentlich wertvolle Handschrift um 900 entstanden. 1804 wurde das Buch vom bayerischen Staat beschlagnahmt und liegt seitdem in der Staatsbibliothek. Das 400 Jahre alte Mirakelbuch wurde nun von Meinrad Schroll erforscht. In diesen Tagen hat er seine Erkenntnisse erstmalig veröffentlicht.

Wir sehen die Anfangsseite des Markus – Evangeliums aus dem Evangeliar. Wegen der intensiven Nutzung durch die Pilger ist es stark zerschlissen.

Musik:

Hl. Markus:
Die Seite, die wir gesehen haben, zeigt den Heiligen Markus. In diesen Tagen feiern wir den Heiligen Markus. Er ist nach altkirchlicher Tradition der Autor des wahrscheinlich ältesten Evangeliums.

Das Evangelium nach Markus setzt sich aus 16 Kapiteln mit 661 Versen zusammen und ist das kürzeste der vier kanonischen Evangelien. Es stellt das öffentliche Wirken des Jesus von Nazareth dar, beschreibt seine Person und insbesondere sein Leiden und Sterben.

Die Gebeine von Markus wurden am 31. Januar 828 aus dem ägyptischen Alexandria nach Venedig entführt. Zur Rechtfertigung diente eine Legende, wonach Markus auf seinen Missionsfahrten die noch unbewohnte Lagune von Venedig durchquert habe und dort von einem Engel die Weissagung erhalten habe, hier würden einst seine Gebeine ruhen. In Venedig baute man ihm zu Ehren die Vorläuferkirche des Markusdoms, die 976 komplett niederbrannte. 1094 war der Markusdom neu gebaut. Der geflügelte Markuslöwe wurde zum Staatswappen der Republik Venedig. Der Großteil der Gebeine des heiligen Markus liegt heute in einem steinernen Sarkophag unter dem Hauptaltar im Markusdom. 1968 wurde anlässlich der 1900-Jahr-Feier der Gründung der koptischen Kirche ein Teil der venezianischen Reliquien an den Patriarchen von Alexandria als Geste guten Willens zurückgegeben. Diese werden in der päpstlichen Markuskathedrale in Kairo verwahrt.

Tagesgebet:
Herr, unser Gott, du hast den heiligen Markus auserwählt, durch das Wort des Evangeliums dein Heil zu verkünden. Gib, dass wir gläubig auf die Botschaft hören und unserem Herrn Jesus Christus in Treue nachfolgen, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

Lesung:
„Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, bleibst fern meiner Rettung, den Worten meines Schreiens?

„Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ „Eli, Eli, lama sabachtani?“,
Bei den Evangelisten Matthäus und Markus ist dies der letzte Satz Jesu, bevor er am Kreuz stirbt.
Ist dies ein Klageruf Jesu? Verzweifelt Jesus? Fühlt sich der Sohn Gottes etwa von Gott verlassen? Was sollen uns diese letzten Worte Jesu sagen?

„Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ „Eli, Eli, lama sabachtani?“

Ein erschütternder Satz in einer erschütternden Szene: Jesus stirbt und dies ist sein letzter Ausspruch. Es ist ein Ausdruck verzweifelter Einsamkeit. Diese Klage wird als Frage gerufen – eine Frage die eigentlich eine Antwort fordert. Stirbt hier jemand hoffnungslos, ohne Verbindung zu seinem Gott und auch ohne in diesem Moment irgendeinen Sinn in seinem Tod zu sehen?

Gewiss, menschlich gesehen ist dieser Ausruf zutiefst verständlich: Das Leid und die Schmerzen waren grausamst und unmenschlich. Jesus war von seinen Jüngern verlassen und verleugnet worden, das Volk verhöhnte ihn und die Soldaten folterten und verspotteten ihn. Er hatte allen menschlichen Grund, um zu schreien. Aber sollte er sich auch von Gott verlassen fühlen? Er ist doch Gottes Sohn und wusste was ihn erwartet. Und wenn er nach diesen Worten starb, war dies dann sein Vermächtnis für uns?

„Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ „Eli, Eli, lama sabachtani?“

In der Bibel steht dann auch noch, dass einige von denen, die dabeistanden und es hörten, meinten, Jesu ruft nach dem Propheten Elija. Also, einige verstanden offensichtlich weder sprachlich noch inhaltlich was Jesus sagte.
Doch Jesus sagt mehr als diesen einen Satz, er zitiert in seinen letzten Lebensminuten den Psalm 22. In dem er den Anfang des Psalms zitiert, spricht er eigentlich den ganzen Psalm.

Hören wir weiter:

Mein Gott, ich rufe bei Tag, doch du gibst keine Antwort; und bei Nacht, doch ich finde keine Ruhe. Aber du bist heilig, du thronst über dem Lobpreis Israels. Dir haben unsere Väter vertraut, sie haben vertraut und du hast sie gerettet. Zu dir riefen sie und wurden befreit, dir vertrauten sie und wurden nicht zuschanden.
Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet. Alle, die mich sehen, verlachen mich, verziehen die Lippen, schütteln den Kopf: Wälze die Last auf den HERRN! Er soll ihn befreien, er reiße ihn heraus, wenn er an ihm Gefallen hat!
Du bist es, der mich aus dem Schoß meiner Mutter zog, der mich anvertraut der Brust meiner Mutter. Von Geburt an bin ich geworfen auf dich, vom Mutterleib an bist du mein Gott.
Sei mir nicht fern, denn die Not ist nahe und kein Helfer ist da!
Viele Stiere haben mich umgeben, Büffel von Baschan mich umringt. Aufgesperrt haben sie gegen mich ihren Rachen, wie ein reißender, brüllender Löwe.
Hingeschüttet bin ich wie Wasser, gelöst haben sich all meine Glieder, mein Herz ist geworden wie Wachs, in meinen Eingeweiden zerflossen. Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe, / die Zunge klebt mir am Gaumen, du legst mich in den Staub des Todes.
Denn Hunde haben mich umlagert, / eine Rotte von Bösen hat mich umkreist. Sie haben mir Hände und Füße durchbohrt. Ich kann all meine Knochen zählen; sie gaffen und starren mich an. Sie verteilen unter sich meine Kleider und werfen das Los um mein Gewand.
Du aber, HERR, halte dich nicht fern! Du, meine Stärke, eile mir zu Hilfe! Entreiß mein Leben dem Schwert, aus der Gewalt der Hunde mein einziges Gut! Rette mich vor dem Rachen des Löwen und vor den Hörnern der Büffel!

Dieser Psalm trägt die Überschrift „Gottverlassenheit und Heilsgewissheit“ und bringt zum Ausdruck wie der Psalmbeter in tiefer Verzweiflung und Gottferne zu Gott ruft und sein Leid geradezu herausschreit. Er benennt sein Schicksal – den Tod und beschreibt seine aktuelle Gefühlslage in drastischen Bildern. Aber scheinbar begegnet ihm kein Mitgefühl, sondern Leere und Schweigen – ein Schweigen das wie Ablehnung oder Verachtung wahrgenommen wird. Der Kontakt scheint abgebrochen zu sein. „Du gibst keine Antwort und ich finde keine Ruhe“. Ist dies ein Schuldeingeständnis oder eine Schuldzuweisung? Kennen auch wir diese Gefühlslage?
Doch Psalmbeter erinnert sich jedoch, dass schon die Väter auf Gott vertraut hatten und gerettet wurden. So soll doch auch Rettung für ihn möglich sein: er bittet, er fleht und er fordert dies auch lautstark ein.
Und es geschieht etwas. Es öffnet sich eine andere Perspektive – weg vom aktuellen Leiden hin zu der Erfahrung von Rettung.
Und es geht noch weiter:

Du hast mir Antwort gegeben.
Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden, inmitten der Versammlung dich loben.
Die ihr den HERRN fürchtet, lobt ihn; / all ihr Nachkommen Jakobs, rühmt ihn; erschauert vor ihm, all ihr Nachkommen Israels!
Denn er hat nicht verachtet, nicht verabscheut des Elenden Elend. Er hat sein Angesicht nicht verborgen vor ihm; er hat gehört, als er zu ihm schrie.

Nach der Klage und der Rückbesinnung auf Rettung kommt nun ein Lobpreis. Schließlich bringt der Psalm das tiefe Gottvertrauen des scheinbar Verlassenen zum Ausdruck, das Vertrauen darauf, dass Gott die Not kennt, das Flehen erhört und Heil bringt. Die anfängliche Zurückweisung, das Schweigen, die Abwesenheit Gottes ändert sich – Gott hat doch zugehört und gibt Antwort. Es wird jedoch nicht gesagt, welche Antwort dies war. Sie muss überwältigend sein, denn der Psalmbeter will Gottes Namen seinen Brüdern verkünden – er weiß also Gottes Namen. Dieser Name, der übersetzt „Ich bin da – oder Ich bin der Ich bin da“ ist.
Der Lobpreis geht weiter:

Von dir kommt mein Lobpreis in großer Versammlung, ich erfülle mein Gelübde vor denen, die ihn fürchten.
Die Armen sollen essen und sich sättigen; / den HERRN sollen loben, die ihn suchen. Aufleben soll euer Herz für immer.
Alle Enden der Erde sollen daran denken/ und sich zum HERRN bekehren: Vor dir sollen sich niederwerfen alle Stämme der Nationen. Denn dem HERRN gehört das Königtum; er herrscht über die Nationen. Es aßen und warfen sich nieder alle Mächtigen der Erde.
Alle, die in den Staub gesunken sind, sollen vor ihm sich beugen.
Und wer sein Leben nicht bewahrt hat, Nachkommen werden ihm dienen.
Vom Herrn wird man dem Geschlecht erzählen, was kommen wird. /
Seine Heilstat verkündet man einem Volk, das noch geboren wird:
Ja, er hat es getan.

Der Psalm endet mit den Worten „Seine Heilstat verkündet man einem Volk, das noch geboren wird: Ja, er hat es getan“.
Gott antwortet nicht mit Worten, sondern mit Taten, mit Anwesenheit und Nähe. Gott ist größer als alles Leid, als alle Not. Gott ist da und gibt Kraft und das nicht nur in der Gegenwart, sondern auch in der Zukunft. Es wird nicht gesagt, ob dies die Kraft zum Weiterleben oder zum Sterben ist. Sollte es die Kraft zum Sterben sein, ist dies kein Sterben in Not und Elend, sondern in Gott.

So werden diese letzten Worte Jesu tatsächlich sein Vermächtnis an uns. Kein Klagelied, das seine Hoffnungslosigkeit im Tod ausatmet, sondern der Ausruf im Leid, dass es Hoffnung gibt, dass Arme gesättigt werden, Menschen Gottes Nähe spüren. Es schwingt die Gewissheit auf Auferstehung mit – der Tod hat nicht das letzte Wort. In seinen letzten Worten benennt Jesus seine Not und Verzweiflung, erinnert an Rettung und gibt Hoffnung und Gottvertrauen.
Mir sagt dieser Ausspruch, dass es Not und Elend gibt, auch wenn es mir anders lieber wäre. Dass man sich in schwierigen Zeiten fern von Gott fühlen kann, man den Eindruck hat, Gott höre einen nicht und gibt keine Antwort. Aber dieser Psalm sagt mir auch, dass ich mein Leid nicht allein bewältigen muss: ich kann meine Not Gott klagen sogar herausschreien.
Der Psalm sagt auch, dass alle irdische Macht endet, jeder Machthaber stirbt und mit ihm seine vermeintliche Macht – dem Herrn jedoch gehört alle Macht. Wie Gott handeln wird, wissen wir nicht und ob dies mit unserer Vorstellung übereinstimmt, ist ebenfalls nicht gesagt.
Aber es gibt Hoffnung, diese Gewissheit fasst der Schlusssatz zusammen: „Gott hat geholfen – er wird es wieder tun“.

Musik:

Glaubensbekenntnis:

Fürbitten:
So wie Markus sein Evangelium über Jesus geschrieben hat, so sollen letztlich auch wir – durch unsere Art zu leben – ein Jesus-Buch schreiben; sollen andere an uns ablesen können, was Jesus uns bedeutet und was wir in seinem Namen mitteilen wollen:
Wir beten für alle, die nicht genug zu essen haben, denen Arbeit, Sinn in ihrem Leben, Geld zum Überleben und ähnliches mehr fehlt. Christus, höre uns…
Wir beten für die Kranken, die sich oft allein gelassen oder in ihrem Leid vergessen fühlen, für die unheilbar Kranken, für die mit täglichen Schmerzen leben müssen. Christus, höre uns…
Wir beten für Menschen ohne Zuhause, die Geborgenheit suchen, für die Einsamen, die niemanden haben, der Zeit für sie hat. Christus, höre uns…
Wir beten für die von der Corona-Pandemie betroffenen Menschen, die Infizierten, die unter Folge-Beschwerden Leidenden, die Verstorbenen; wir beten auch für die Menschen in den Ämtern und Verwaltungen, in den Krankenhäusern und Arztpraxen, in den Test- und Impf-Stationen. Christus, höre uns...
Wir beten für die Menschen in der Ukraine, die Verwundeten und Toten, die in Angst und Schrecken Lebenden, für die traumatisierten Kinder und Jugendlichen, die Flüchtlinge, für die Staatslenker im Osten Europas, für friedliches Miteinander überall auf der Welt. Christus, höre uns…
Gott, die Gemeinschaft mit dir schenkt Frieden und Versöhnung. Du wirkst Wunder in den Herzen der Menschen. Darauf vertrauen wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.

Musik:

Zuversicht:

Wir sollen auf das Leben vertrauen. Wir brauchen Zuversicht. Zuversicht ist eine Macht, eine starke Kraft. Sie hilft uns dabei, mutig durchs Leben zu gehen, Ängsten zu trotzen und Spielräume zu nutzen, die sich auch in Krisenzeiten immer wieder auftun. Eine Quelle für diese innere Haltung ist der eigene Glaube – gerade jetzt in der österlichen Zeit.
Angesichts von Zeiten, in denen das Klima kollabiert, die Meere zugemüllt werden, die Coronapandemie noch nicht vorbei ist, in der Ukraine ein unsinniger, ein wahnsinniger Krieg tobt und mehr als 80 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht sind, könnte man ja meinen, jetzt über Zuversicht zu reden, sei naiv, weltentrückt. Keineswegs! Im Gegenteil, es ist welt-zugewandt!
Denn Zuversicht hilft uns, dass wir uns den Problemen zuwenden und Krisen angehen. Angesichts der persönlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen brauchen wir mehr denn je die Zuversicht. Sie ist eine unserer wichtigsten seelischen Kräfte. Um gleich ein Missverständnis zu vermeiden: Zuversicht ist alles andere als ein blauäugiger Optimismus, der Probleme ausblendet und naiv-unbekümmert annimmt: Ach, es wird schon gut gehen!
Der Unterschied zwischen pessimistischen, optimistischen und zuversichtlichen Menschen lässt sich mit einer Geschichte illustrieren – der bekannten Parabel von drei Fröschen:
Drei Frösche gehen auf Wanderschaft und fallen dabei in einen Topf voller Sahne. „Ach, irgendjemand wird uns hier schon herausholen und uns retten“, denkt der erste Frosch optimistisch. Er wartet und wartet – und ertrinkt. Der zweite Frosch jammert pessimistisch:“ Oje, was hilft es, wenn wir uns anstrengen. Wir sind sowieso verloren.“ Er hört auf zu strampeln, lässt sich zu Boden sinken – und ertrinkt ebenso. Der dritte Frosch erkennt die Lage und kommt zu dem Schluss: „Da hilft wohl nur Strampeln!“ Er strampelt und strampelt, bis die Sahne zu Butter geworden ist und er sich mit einem kräftigen Sprung aus dem Topf retten kann.
Also: eine zuversichtliche Person erkennt den Ernst der Lage. Sie nimmt die Schwierigkeiten wahr, lässt sich aber davon nicht lähmen. Vielmehr entdeckt sie zugleich auch Perspektiven, die sich auftun. Sie ist possibilistisch (vom englischen possibility=Möglichkeit), eine Person also, die Möglichkeiten sieht. Und die den Mut und den Schwung hat, die vorhandenen Spielräume zu nutzen – und seien sie noch so klein. Ganz in diesem Sinne lässt sich die Zuversicht als eine Art Spürsinn für das bezeichnen, was die Zukunft an Chancen mit sich bringen könnte.
Doch es ist nicht immer leicht, diese Haltung im Alltag zu kultivieren. Oft genug geht uns die Zuversicht in unserem Alltag verloren und wir sind mutlos. Warum hat es die Zuversicht so schwer in unserem Leben? Davon erzählt die folgende Geschichte:
Eines Tages kam ein Professor in das Seminar und schlug überraschend einen Test vor. Er verteilte das Aufgabenblatt, doch zur Verwunderung aller gab es keine Fragen – nur einen schwarzen, unregelmäßigen Punkt ungefähr in der Mitte der Seite. „Ich möchte Sie bitten, aufzuschreiben, was Sie auf dem Blatt sehen,“ sagte der Professor. Die Studierenden waren verwirrt, begannen jedoch mit ihrer Arbeit. Nach einiger Zeit sammelte der Professor alle Antworten ein und begann, sie laut vorzulesen.
Alle hatten ohne Ausnahme den schwarzen Punkt beschrieben – seine Position in der Mitte des Blattes, seine Größe und Form. Nun lächelte der Professor und sagte: „Ich wollte Ihnen eine Aufgabe zum Nachdenken geben. Niemand hat etwas über den weißen Teil des Papiers geschrieben. Jeder konzentrierte sich auf den schwarzen Punkt – und das Gleiche geschieht in unserem Leben. Wir haben ein weißes Papier erhalten, um es zu nutzen und zu genießen, aber wir konzentrieren uns immer auf die dunklen Flecken.“

Musik:

Jesus heilt Kranke:

Sie nannten Jesus: Heiler, Heiland. Von allen Seiten strömten sie ihm zu – wie im Bild unten links der Aussätzige. Von Mitmenschen in die Ecke gedrängt, geduldet am Rand der Gesellschaft, verwundet an Händen und Füßen, noch mehr aber – an seiner Seele.
Gerade darum ging es Jesus: um das Heil der Seele.
Oben im Bild ein gerade Geheilter, der lange Zeit gelähmt war. Jesus appelliert meist an den Glauben, auch an den Glauben an sich selbst: Steh auf! Geh! Du kannst es.
Durch Jesu Wort kommt Leben in ihn und er bewegt sich – samt seiner Last. Dankbar preist er nun seinen Gott.
Im Gegensatz zu ihm: zwei „Fromme“, leider fast schon „unheilbar Kranke“. Empört über Jesu Heilung am Sabbat, halten sie fest am heiligen Gesetz, das verbietet, am Sabbat zu heilen.
Doch über dem Gesetz, betont Jesus, steht die Liebe – auch am Sabbat. „Barmherzigkeit will ich, keine Opfer.
Und da ist eine Frau, die sich Jesus zu Füßen wirft, ihn mit Bitten beschwört, während eine andere Frau von rückwärts sich fast an Jesus hin schmiegt. Es könnten Marta und Maria sein, die für ihren schwerkranken Bruder bitten. Auch das ist menschlich, heilsam: den anderen hintragen zu Christus, wie es der Afrikaner mit dem Weißen tut. Voraussetzung für Heilung: aussteigen aus vermeintlichen Sicherheiten und sich hinauswagen ins Ungewisse.
So wie die drei Jünger rechts im Bild: Jesus vor Augen, seinen Spuren folgend. Und wir werden erfahren: Immer wieder geht die Sonne auf – auch in der dunkelsten Nacht des Lebens. Jesus nimmt unser Leben in seine Hand. In seiner Hand wird alles gut.

Vaterunser:
Lasset uns beten, wie der Herr uns zu beten gelehrt hat: Vater unser im Himmel…

Friedensgruß:
Frieden ist schwierig… Frieden ist möglich… Gottes Frieden ist ein Wunder. Der Friede des Herrn sei alle Zeit mit euch…

Musik:

Schlussgebet und Segen:
Jesus, wir dürfen bitten und klagen, wir dürfen sogar Wunder erbitten. Denn, Wunder sind nach unserer christlichen Auffassung möglich, man muss nur hinschauen, seine Sinne öffnen, die über unsere begrenzte Vorstellungskraft hinausgehen. Aber das größte Wunder bist du, unser Gott – mitten unter uns, als Mensch, Bruder und Freund. Du nimmst uns in deine Hand und versprichst uns: Niemand kann euch meiner Hand entreißen. Du machst uns in tiefster Seele gesund, glücklich und stark. Hilf uns, Jesus, dass wir täglich den Spuren deiner Liebe folgen; dass auch unsere Hände heilende Hände sind. Dann wird deine Sonne über uns nie untergehen – auch nicht in der Nacht.

Der Herr sei mit euch…
So segne Euch, Eure Angehörigen, alle, für die ihr den Segen Gottes erbittet, der allmächtige, barmherzige und Wunder spendende Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Gehet hin in Frieden…

Musik:


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