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IHK Regionalausschuss: "PFAS", "Innovationsraum A94" und "Windpark Altöttinger Forst" |
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IHK Regionalausschussvorsitzende Ingrid Obermeier-Osl freute sich so viele Mitglieder und Gäste wie selten zur turnusmäßigen Sitzung begrüßen zu können. Sie freute sich besonders über stellvertretende Landrätin Ilse Preisinger-Sontag und Altöttings Wirtschaftsförderin Jutta Ritter.
Sie freute sich über Dr. Langhammer der zum Thema PFAS berichten sollte. Und über den scheidenden Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern, Peter Kammerer. Seinen Einsatz für die Wirtschaft in der Region würdigte Ingrid Obermeier-Osl besonders und dankte ihm dafür im Namen der Mitglieder des Regionalausschusses.
Seit der letzten Sitzung des Regionalausschusses hat sich zum Thema Pfas viel getan, berichtete Ingrid Obermeier-Osl. In mehreren Diskussionsrunden wurde das Thema ausführlich diskutiert.
Die letzte Konjunkturumfrage hat ergeben, dass sich die Stimmung etwas eintrübt. Gründe dafür sind mangelndes Personal und hohe Energiekosten. Lösungsmöglichkeiten gibt es etwa durch die Aktivierung von Frauen und älteren rüstigen Kräften, die Anwerbung von Fachleuten aus Drittstaaten und der Abbau von Bürokratie. Besonders der Bürokratieabbau sollte endlich vorankommen. Aktuell sieht’s eher nach weiterem Aufbau aus wenn etwa ein Mitarbeiter künftig für jedes seiner Kinder eine Geburtsurkunde beibringen muss. Das alles sind nur ein paar Beispiele.
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IHK-Mühldorf-Niederlassungsleiter Herbert Prost freute sich nach den vielen herausfordernden Themen zuletzt auch etwas Positives vorstellen zu können.
Nach der Übergabe der PFAS-Resolution an alle verfügbaren Medien und an alle Abgeordneten überreichten sie sie auch an Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und an Ministerpräsident Dr. Markus Söder. Beide haben Briefe an den Dyneon-Mutterkonzern 3M gerichtet und die Konzernspitze nach Altötting eingeladen.
In der Folge hat sich die gesamte IHK zum Thema PFAS positioniert und dieses Papier an die Deutschen Industrie- und Handelskammer nach Berlin weitergeleitet. Im Hintergrund ist noch mehr passiert. Der Auslöser auch für diese Aktionen wer das Positionspapier des Regionalausschusses.
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Dr. Bernhard Langhammer berichtete von einer Anhörung im Bayerischen Landtag zum Thema Pfas in der mehrere Sachverständige das Werk in Gendorf als den sichersten PFAS-Produktionsstandort weltweit darstellten. Dort ist die einzige Anlage, die PFAS recyceln kann und die in einigen Monaten geschlossene Wasserkreisläufe bekommen wird. Dafür will 3M 200 Millionen Euro aufwenden. Damit wird das Entweichen von PFAS in die Natur so weit wie möglich unterbunden. Dr. Bernhard Langhammer war überzeugt, PFAS wird aus dem Consumer-Bereich komplett verschwinden und Spezialeinsätzen vorbehalten bleiben.
Inzwischen haben auch andere Länder erkannt, dass ein Verbot von Fluorpolymeren eine Katastrophe wäre. Wie etwa will Intel ohne Fluorpolymere Chips fertigen wenn sie sich in Brandenburg niederlassen? Nanostrukturen wie sie sie brauchen kann man ohne PFAS nicht machen.
Mit Unverständnis blickte Dr. Langhammer auf die Politik, die tatsächlich glaubt, binnen fünf Jahren einen Stoff ersetzen zu können, für dessen Entwicklung man 60 Jahre gebraucht hatte. Allerdings freute er sich, dass sich die Erkenntnis auf PFAS nicht verzichten zu können doch langsam durchsetzt. Sogar in der amerikanischen Politik. So hoffte er auf Druck seitens der amerikanischen Regierung auf 3M.
Er dachte, in Washington wird sich Landrat Schneiders Vorschlag durchsetzen, den modernsten und sichersten Standort weltweit – den in Gendorf – erhalten zu können. So dankte er der Bayerischen Staatsregierung, die sich hier erstaunlich aktiv engagiert hat. Das alles sollte jetzt zu einer größeren Diskussion führen bevor die Mitarbeiter von Dyneon das Werk verlassen. Wenn die aber bis Ende des Sommers denken, es geht nicht weiter, dann suchen sie sich andere Arbeit. Und dann sieht’s düster aus. Dann bleiben etwa bei BMW die Bänder stehen, die je nach Typ pro Auto bis zu 20 Kilogramm PFAS einsetzen.
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Im zweiten Vortrag stellte Landkreis-Wirtschaftsförderer Thomas Perzl das Projekt „Wirtschaftsraum Innovationsachse A94“ vor, das sie vor Wochen in Schwindegg Ministerpräsident Dr. Markus Söder persönlich vorgestellt hatten.
Da wir über diese Vorstellung berichtet hatten, beschränken wir uns hier auf die Veränderungen seit der Vorstellung Mitte April. Damals hatte Dr. Söder die Übernahme der Kosten für eine Studie zugesagt, weil das Projekt für alle Autobahnen bayern- und sogar bundesweit genutzt werden kann.
Sinn und Zweck des Projekts ist es, die Flächen entlang der Autobahn für zusätzlichen Lärmschutz und die Gewinnung von Photovoltaikstrom zu nutzen, der dann mit geeigneter Speichertechnik in Form von Wasserstoff zwischengelagert werden soll. Dabei wollen sie technologieoffen herangehen und private Unternehmen mit einbinden.
Seit der Vorstellung in Schwindegg haben sie viele Lösungsansätze diskutiert und etwa auch die Energiegewinnung durch die Geothermie in die Überlegungen einbezogen. Und auch den Aufbau von Fernwärmenetzen und die Speicherung von Strom durch die Akkus in Elektroautos.
Seit der Vorstellung in Schwindegg hat sich die Zuständigkeit des Wirtschaftsministeriums in München herausgestellt. Vertreter des Ministeriums waren bereits zu Besuch in der Region. Aktuell suchen sie Flächen auf denen sie das Projekt ansiedeln können. Und das ist gar nicht so einfach… Und natürlich benötigen die Anlagen die Infrastruktur um sie an die vorhandenen Netze anschließen zu können. So hoffte Thomas Perzl auf die Mitwirkung der Zuhörer, die natürlich mitmachen müssen.
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Peter Reinbach von der Münchner Niederlassung der französichen Firma Qair stellte den geplanten Windpark im Staatsforst nahe Burghausen vor. Sie wollen im Wald bauen weil sie anderswo kaum Flächen finden können.
Nachdem er das Unternehmen vorgestellt hatte, das in Europa und in Südamerika tätig ist, und PV und Windkraftanlagen an diesen Standorten plant und betreibt, beschäftigt in München 85 Mitarbeiter und erzeugt aktuell mehr als 2,5 GW elektrischer Energie.
Das Projekt in Burghausen wir mit mehr als 300 Megawatt Leistung Deutschlands größter Onshore-Windpark. In der Planung wollen sie eng mit den Gemeinden koopieriern und die Bürger mit einbinden, so dass eine echte Bürgerbeteiligung entsteht. Dabei wird Qair aber Eigentürmer der Anlagen bleiben, den erzeugten Strom ins Netz einspeisen und die Zahlungen daraus vereinnahmen. Und das über den gesamten Lebenszyklus der Anlagen hinweg.
Ihr Ziel ist es so wenig wie möglich Bäume zu roden, vorhandene Wege zu nutzen und Baumaterialen außerhalb des Waldes zu lagern. Trotzdem benötigen sie pro Anlage 7.000 Quadratmeter Stellfläche und während der Bauphase zusätzliche 1.400 Quadratmeter. Gegenüber der bisherigen Planung 26% weniger.
Die Anlagen mit einer Gesamthöhe von 285 Metern und einer Nabenhöhe von 199 Metern sollen bei Wind mit 6 Metern pro Sekunde 7,2 Megawatt leisten.
Nach der Vertragsunterzeichnung im 2. Quartal 2023 führen sie bis zum Jahresende Windmessungen durchDer Bau soll 2027 beginnen so das die Anlage 2028 in Betrieb gehen soll.
Die Gesamtleistung der Anlage soll 288 Megawatt betragen. Anmerkung des Autors: Etwa ein Drittel des abgeschalteten Kernkraftwerks in Ohu.
Mit 40 Anlagen Anlagen, die 400 Millionen Euro kosten werden, wollen sie 550 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen und 400.000 Tonnen CO2-Äquivalente einsparen.
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Die Mitglieder des Regionalausschusses standen dem Projekt größtenteils skeptisch gegenüber. Wacker-Betriebsleiter Dr. von Zumbusch kritisierte besonders die Vorgehensweise bei der Einbeziehung der Anliegergemeinden. Da sie selbst 10% ihres Strombedarfs aus Wasserkraft erzeugen müssen sie den Rest aus dem Netz beziehen. Er hatte Verständnis für die Kritik warum die Anlage gerade im Wald gebaut werden soll.
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Ingrid Obermeier-Osl fragte sich wie sie die Fläche ausgleichen die sie dem Wald entziehen. Tatsächlich bieten sie dafür Flächen anderswo in Deutschland erklärte Peter Reinbach.
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Herrman Jäger vom Milchwerk in Haag bezweifelte die Verfügbarkeit von Wind in Südbayern, die das Projekt in seinen Augen sinnlos macht. Die Windräder in Schnaittsee und Palling drehen sich ja auch kaum.
Wie die Windverfügbarkeit tatsächlich ist werden erst die Windmessungen zeigen, entgegnete Peter Reinbach.
Auf Nachfrage erklärte Peter Reinbach, die sogenannten Gondeln, also die Naben der Windräder und die elektrische Ausrüstung kämen aus China – Lieferverzögerungen erwartete er nicht.
Abschließend berichtete Thomas Perzl von den Planungen im Süden des Landkreises im Eiglwald. Dort kosteten Windmessungen 200.000 Euro und brachten Ergebnisse für einen Umkreis von 10 Kilometern. Und Ingrid Obermeier-Osl dankte Peter Reinbach für seine Ausführungen.
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Im letzten Tagesordnungspunkt berichtete Elke Christan kurz die Neuigkeiten in der IHK. Nach der Konjunkturumfrage, die auf Grund steigender Energie- und Rohstoffkosten eine Eintrübung der Stimmung gezeigt hat, berichtete sie über die Standortumfrage, die inzwischen veröffentlicht wurde. Darin beurteilen die befragten Unternehmen den Landkreis Mühldorf mit gleichbleibend 2,2 und den Landkreis Altötting mit 2,1. 0,1 besser als bei der letzten Umfrage 2019.
Im Vorfeld der Landtagswahl hat die IHK mit allen Kandidaten Gespräche geführt um Vertrauen aufzubauen. Gespräche wollen sie mit 100 Kandidaten von Parteien führen, die eine Chance haben in den Landtag einzuziehen. Natürlich gehts darin stark verdichtet um die zentralen Themen: Energiepolitik, Arbeitskräfte sichern, Rohstoffversorgung sichern, Digitalisierung und ähnliches.
Und ganz wichtig: Am 13. Juli feiert die IHK im Rahmen ihres Jahresempfangs im renovierten Stammhaus in München ihr 180-jähriges Bestehen. Dazu lud sie alle Mitglieder ein und kündigte als Grußredner Ministerpräsident Dr. Markus Söder an.
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Zuletzt verabschiedete sich der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern in den Ruhestand. Er nutzte die Gelegenheit für einen Rückblick, dankte den Mitgliedern und verabschiedete sich beinahe emotional von Ingrid Obermeier-Osl, zu der er immer sehr gern gekommen ist.
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Die Mitglieder des IHK Regionalausschusses ließen den Nachmittag mit einem gemeinsamen Abendessen ausklingen während dem es sicher viel zu diskutieren gab. |
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60 Jahre Fleischerzeugerring - Jubiläums-Mitgliederversammlung mit Landesbäuerin Christine Singer |
18:30 |
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Seit 60 Jahren gibt es den Fleischerzeugerring Mühldorf-Traunstein eV., der dieses Jubiläum kürzlich im Rahmen seiner Mitgliederversammlung mit einem besonderen Gast feierte.
Vorstand und Bauernverbands-Vize Gerhard Langreiter freute sich so viele Mitglieder begrüßen zu können. Gekommen waren Ehrenvorsitzender Felix Steinberger, Vertreter von Kooperationspartnern, Vertreter von Kunden und Lieferanten und natürlich Vertreter von Behörden und Banken. Und natürlich die Vorstandsmitglieder, Mitarbeiter der Geschäftsstelle und die Mitglieder aus den Landkreisen Mühldorf und Traunstein.
Zuletzt freute sich Gerhard Langreiter über Landesbäuerin Christine Singer, die auch Vorsitzende der Fleischerzeuger in Bayern ist.
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Gerhard Langreiter blickte auf die Anfänge zurück. Da er selbst zu jung ist um über die Gründung reden zu können zitierte er aus Hans Heindlmeiers Chronik, die er zum 50-Jahr-Jubiläum erstellt hatte. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges stand die Sicherung der Ernährung an oberster Stelle – zitierte Gerhard Langreiter. Die Landwirtschaft schaffte es, ihre Produktion Jahr für Jahr zu steigern. Der Beitritt zur EU brachte neue Herausforderungen für die vergleichsweise kleinen Betriebe in Bayern. Um ihre Konkurrenzfähigkeit sicherzustellen gründeten Berater und Betriebe die sogenannte Schweinemastkontrolle. Gemeinsam sorgten sie für weiteres Wachstum und die Entwicklung der Landwirtschaft insgesamt. Besonders weil das starke Wachstum zur Spezialisierung führte und dadurch die Fleischerzeugung weiter stark anstieg.
Anfangs nur auf die Schweinemast ausgerichtet, kamen später die Bullenmastbetriebe dazu so dass schließlich aus den vielen einzelnen Schweineprüfringen im Landkreis im Januar 1963 der Fleischerzeugerring Mühldorf-Traunstein entstanden ist. 1966 gab es im Gebiet des Fleischerzeugerrings Mühldorf-Traunstein 101 Ferkelerzeugerbetriebe mit 845 Zuchtsauen. Dazu 156 Schweinemastbetriebe mit 10227 erzeugten Mastschweinen und 74 Bullenmastbetriebe mit 822 erzeugten Bullen. Wie das heute aussieht wird später Klara Späth berichten.
1979 spalteten sie sich auf in Beratung und Vermarktung. Gerhard Langreiter war froh, dass sich nach vielen Jahren endlich die Erkenntnis durchsetzt, wer wofür zuständig ist.
Nach vielen anderen hatte sein Vorgänger Felix Steinberger den Vorsitz übernommen, dem er dann selbst nachfolgen durfte.
Selbst 41 Jahre alt konnte er die alten Beitrittserklärungen nicht mehr lesen, das anfangs noch handschriftlich in Sütterlin verfasst worden waren. Soviel er entziffern konnte waren im Saal doch einige Nachfolger der Gründungsmitglieder anwesend. Besonders freute er sich den ehemaligen Landtagspräsidenten Alois Glück bei den Mitgliedern der Gründungsversammlung in Traunstein entdeckt zu haben.
Den Höhepunkt durchlebten sie 1987 als dem Ring 370 Ferkelerzeugerbetriebe angehörten, die etwa 9.000 Zuchtsäue hielten. 1990 verzeichnete der Mühldorfer Ring 90 Betriebe.
Inzwischen ist die Zahl der Mitgliedsbetriebe massiv zurückgegangen. Viele kleine Betriebe – vorwiegend Nebenerwerbsbetriebe – mussten leider aufhören. Das hat zur Verkleinerung des Beraterstabes und zur Änderung der Arbeit geführt. Heute tätowieren sie nicht mehr. Heute beraten sie überwiegend zu Nährstoffen.
Seit der Nachkriegszeit haben sich die Herausforderungen stark verändert, denen Ferkelerzäuger und Mäster gegenüberstehen. In den 1990er und 0er Jahren haben viele neue Ställe zu Überproduktion geführt in deren Folge die Preise in den Keller gegangen sind. Die Rinder mussten BSE überstehen und über Jahre wieder neu aufbauen. Die Goldgräberstimmung – sollte es sie je gegeben haben – ist längst vorbei.
2023 müssen sie mit einem kleiner werdenden Markt zurechtkommen. Der Rückgang der Zahl der Betriebe erschwert den Erfahrungsaustausch mit den Kollegen. Trotzdem wollen sie innovativ bleiben, neues ausprobieren um das Tierwohl zu steigern und trotzdem die nötigen Erlöse erwirtschaften. Eigentlich nichts anderes als sie zu Gründungszeiten angestrebt hatten.
Wie damals können sie gegen die Großbetriebe im Norden nur bestehen wenn sie gemeinsam auftreten. Und das wollen sie auch so fortsetzen. Wenn man also Probleme hat stehen die Ringberater auch weiter zur Seite. Sogar bei der ausufernden Bürokratie helfen sie den Durchblick zu bewahren. Für das alles dankte er allen Hauptamtlichen und allen Ehrenamtlichen herzlich, die das seit 60 Jahren leisten.
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Am Ende seines Rückblicks gedachten die Mitglieder aller Verstorbenen mit einer Schweigeminute.
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Altöttings Landrat Erwin Schneider sprach auch für seinen Mühldorfer Kollegen Max Heimerl. Das obwohl der Fleischerzeugerring „Mühldorf-Traunstein“ heißt und sie da gar nicht vorkommen!
Trotzdem war er gern gekommen weil er nur zwei Jahre älter ist als der Fleischerzeugerring. Er war überzeugt, die Fleischproduktion steckt in einer gesellschaftlichen, ökologischen Krise. So hatte man ihm bei einem Besuch in Robert Habecks Wirtschaftsministerium Polenta serviert!!! Da hoffte er doch wenigstens im Salat einen Wurm zu entdecken!
Aber im Ernst: Es ist jammerschade und nicht zu verstehen, dass ahnungslose Ideologen in Irland für den Klimaschutz 200.000 Kühe schlachten wollen. Dabei wissen Fachleute, dass man die Weltbevölkerung ohne tierische Produkte nicht ernähren könnte.
Landrat Schneider beklagte das mangelhafte Wissen der Bevölkerung über die Landwirtschaft. Die Energiewende etwa könnte man ohne die Landbevölkerung nicht umsetzen. Am lautesten schreit aber die Stadt, die aktuell die Politik prägt.
Wie wichtig die Selbstversorgungsfähigkeit ist, hat der Ukraine-Krieg gezeigt. Trotzdem vertreibt man die Landwirtschaft seit 20 Jahren aus Deutschland und importiert dann Fleisch und Eier. Das wird sich bitter rächen.
Landrat Schneider forderte die Landwirtschaft wieder fachlich zu betrachten und nicht mehr ideologisch.
Damit gratulierte er zum Jubiläum in diesen schwierigen Zeiten und sprach den Landwirten Mut zu. Die Zeiten werden sich auch wieder ändern. Sie sind auf dem richtigen Weg.
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Siegfried Ederer, Geschäftsführer der LKV Beratungsgesellschaft mbH des Landeskuratoriums der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V. erinnerte an die Gründungsbeweggründe und die vielen Veränderungen seither. Boten anfänglich Kollegen ihr Wissen untereinander an, beraten heute besonders ausgebildete Ringberater die Fleischerzeuger.
Von 3.000 Fleischerzeugungsbetrieben vor 15 Jahren ist ihre Zahl auf aktuell 700 zurückgegangen, Die so verlorene Wertschöpfung ersetzen jetzt Importe. Obwohl das seit Jahren so läuft, hat sich das seit der Ampelregierung ideologisch begründet beschleunigt. Die Entwicklung ist katastrophal und entbehrt jeder fachlichen Grundlage. Dabei ist bekannt, dass Mensch und Kuh im Jahresschnitt gleich viel CO2 emittieren, der Mensch nur verbraucht und die Kuh Milch und Fleisch liefert.
Trotz allem motivierte Siegfried Ederer die Landwirte und forderte sie auf, weiter selbstbewusst vernünftige Rahmenbedingungen und Perspektiven einzufordern. Als Verband unterstützen sie wo sie können.
Damit dankte er den Mitgliedern und wünschte für die kommenden Jahrzehnte alles Gute.
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Da die Jubiläumsversammlung auch ihre Mitgliederversammlung war, stellte Gerhard Langreiter den Kassenbericht vor. Bei einem Umsatz von gut 590.000 Euro erzielten sie einen Jahresüberschuss von knapp 10.000 Euro. Ohne eine Buchführungsmaßnahme hätten sie das Jahr plus-minus Null abgeschlossen. Gerhard Langreiter dankte der ehemaligen Buchhalterin Maria Huber für ihre Hilfe bevor sie die Buchführung an den LKV nach München übergeben.
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Clara Späth vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Töging stellte ihr Team, ihre Arbeit und die Statistik vor und dankte den Vorsitzenden des Fleischerzeugerrings für die gute Zusammenarbeit.
Ihre Graphiken zeigten die Rückgang der Zahl der Betriebe und der darin gehaltenen Nutztiere. Zugenommen haben dagegen die biologischen Leistungen, das heißt, die Gewichtszunahme pro Tag durch bessere Futterverwertung. Erfreulich entwickelt haben sich die Preise. Mit zahlreichen Seminaren halten sie die Schweinehalter auf dem Laufenden und beraten zu Fördermöglichkeiten und Wirtschaftsfragen.
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Gerhard Langreiter war froh über die vielen Partner, die ihnen über die Jahre den Rücken gestärkt haben. Gerade jetzt in Sozial-Media-Zeiten haben sie trotz der vielen Themen immer Ruhe bewahrt. Wie das aktuell aussieht und wie das weitergeht sollte dann Landesbäuerin Christine Singer darlegen. Als Milchviehhalterin und Vorsitzende der bayerischen Fleischerzeuger kann sie aus eigener Erfahrung reden.
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Mit der Gratulation zum Jubiläum dankte sie allen Beteiligten bisher, deren leidenschaftlicher Einsatz sie alle dahin gebracht hat wo sie heute stehen. 24 Stunden am Tag für seine Tiere da zu sein – das geht nur mit Herzblut! Vielleicht hat das manchem gefehlt was der Grund sein könnte für die vielen, die aufgehört haben.
Es war ihr bewusst, dass nicht alle gern Bauern waren. Die aber jetzt Tiere halten, die haben das Herz am rechten Fleck. Und diese Leidenschaft müssen sie der Bevölkerung auch selbstbewusst zeigen. Dazu forderte sie die Zuhörer auf.
Sie selbst macht das bei jeder Gelegenheit und tritt so Veganern entgegen. Diese vielleicht 2% der Menschheit möchte lautstark bestimmen was bei uns los ist. Die müssen erkennen, dass die Lebensrealität anders aussieht! Sie reden nicht viel und tun ihre Arbeit. Auch wenn ihnen das lieb ist, müssen sie’s doch ändern und lauter werden. Sonst gehen sie unter.
Seit 2016 führen sie in Afrika das Projekt „Von Bäuerin zu Bäuerin“ und sehen die Unterschiede. Dort Kleinstbetriebe mit wenigen Kühen, die keinem gesundheitlichen Standard entsprechen, dann sieht man erst den Wert all dessen was bei uns gilt.
Sie hoffte sehr, dass sie es nicht so weit kommen lassen, dass sich Landrat Schneider auf eine Schnecke im Salat freuen muss!!!
Wenn die Tierhaltungszahlen rückläufig sind und gesellschaftlichen Forderungen und Ansprüchen gegenüberstehen, dann wünschte sie sich, dass die Verbraucher das auch bezahlen.
Leider haben überörtliche Medien die Kuh als Klimakiller gebrandmarkt. Das können leider auch Fachleute mit fundierten Argumenten aus ihren Köpfen nicht entfernen. Die heutige Gesellschaft neigt dazu Tiere zu vermenschlichen, muss aber wieder erkennen, dass Nutztiere halt keine Streicheltiere sind.
Ähnlich die Politik, die sich mit ihrer Ideologie auf die Nutztierhaltung eingeschossen hat. Sie würden die Nutztierhaltung am liebsten abschaffen. Sie können aktuell ihre Zukunft nicht mehr sicher planen.
Christine Singer forderte die Verbesserung der Zusammenarbeit aller bäuerlichen Organisationen um diesen Entwicklungen trotzen zu können. Man hat richtig das Gefühl die Politiker wollen ihnen die Luft zum Atmen nehmen!
Obwohl gelernte Bankkauffrau fand sie selbst ihre Bestimmung in ihrer Landwirtschaft. Diese Freude würde sie gern bei allen Landwirten sehen. Es ist doch schön zu sehen, wenn etwas wächst, wenn etwa vorwärts geht. Wenn sie auch der nächsten Generation ein gesichertes Fortführen ihrer Höfe ermöglichen können.
Nur so motivieren sie ihre jungen Leute weiterzumachen. Das gilt übrigens auch fürs Handwerk. Für alle halt, die kleine Unternehmen erhalten und fortführen wollen. Für sie – die Landwirte – genießt Urlaub und Freizeit nicht DEN Stellenwert weil ihre Arbeit für sie auch Lebenszweck ist.
Es fällt ihnen leicht auf vieles zu verzichten. Trotzdem müssen sie auch auf sich selbst schauen um ihre Gesundheit zu erhalten. Niemanden ist geholfen wenn sie sich aufarbeiten.
Christine Singer hatte erkannt, dass die Landwirtschaft in keinem Bundesland besser aufgestellt ist als in Bayern. Auch wennÄs in Bayern viele kleine Betriebe gibt, agieren die doch wesentlich flexibler als die Großbetriebe im Norden. Das müssen sie nutzen um langfristig bestehen zu können. Sie müssen darauf drängen ihre Lebensmittel auch lokal zu nutzen. Es kann ja nicht sein, dass der Wirt am Ort Fleisch aus Polen anbietet. Oder der Trachtenverein oder der Kindergarten Importschnitzel bietet. Fragen danach mögen weder Wirte noch Vereine. Trotzdem müssen sie alle lernen dahinter her zu sein. Dann brauchen sie sich auch die Preise nicht mehr diktieren zu lassen.
Im Bauernverband haben sie es aktuell mit der Bundesimmissionsschutzverordnung zu tun. Und auf europäischer Ebene mit der Überarbeitung der Tierschutzverordnung. Neben vielem Negativen könnten damit auch Wettbewerbsnachteile überwunden werden.
Anzugehen ist gegen die Überarbeitung des deutschen Tierschutzgesetzes. Da stellt schon die Präambel die Beeinträchtigung des Wohlbefindens eines Tieres über das wirtschaftliche Interesse der Landwirte. Tierwohl steht also über Bauernwohl!
Christine Singer sah durch die Einschränkung der Anbindehaltung die Landschaftspflege gefährdet wenn die Tiere nicht mehr auf die Weide getrieben werden brauchen. Vielen solchen Verwerfungen gilt es entgegenzutreten.
Die veränderte Einstellung der Gesellschaft zwinge sie zu Veränderungen weil sie deren Akzeptanz brauchen.
Viele weitere Themen in dieser Gesetzesreform sind geeignet Gewohnheiten und Arbeitsweisen zu ändern… Leider führt das alles dazu, dass sie lieber verschweigen, dass sie Nutztiere halten. Trotz allem Druck sollten sie aber dazu stehen
Um das schlimmste zu verhindern sind sie ständig im Kontakt mit Abgeordneten in Land und Bund. Da die alle im aktuellen Wahlkampf überall anzutreffen sind, sollten die Zuhörer sich nicht scheuen und das Gespräch suchen. Sie alle müssen erkennen, dass die in Berlin angedachten und teils schon beschlossenen Änderungen auch Bayern verändern werden.
Wie wichtig die bayerische Stimme ist zeigten ihr Anrufe aus Mecklenburg-Vorpommern die sie aufforderten gegen den Wolf vorzugehen. Wenn Bayern das nicht hinkriegt, schafft’s niemand!
Auch da muss eine gesetzliche Regelung her, die verhindert, dass Kälber neben Höfen gefressen werden. Daran arbeiten sie aktuell mit Hochdruck. Sie bat die Zuhörer in den sozialen Medien alles zu teilen was sie ihnen vorschlagen. Nur so können sie Themen unter die Leute bringen.
Als Hauswirtschaftsmeisterin kritisierte Christine Singer die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, die die Grundsätze für ihre Arbeit definiert. Sollten die weiter den Klimaschutz dort einarbeiten, dann sollte man vielleicht eine andere Organisation mit der Erarbeitung einer bayerischen Ernährungsstrategie beauftragen. Grundlagen dafür haben sie längst erarbeitet und die Zustimmung von Landwirtschaftsminister Kaniber bekommen.
Abschließend forderte Christine Singer nochmal selbstbewusst für ihren Beruf einzutreten um der Bevölkerung die Lebensmittelversorgung und dem Bauernstand die Zukunft zu sichern. Dazu müssen sie alle zusammenhalten. Dann kommen die Norddeutschen auch weiter gern zu uns um bei uns gut zu essen und zu trinken. Dann können wir auch weiter die Leute mit hochwertigen und gesunden bayerischen Lebensmitteln versorgen.
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Gerhard Langreiter dankte Christine Singer für ihren motivierenden Vortrag und hoffte nicht noch mehr Betriebe zu verlieren.
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Abschließend verabschiedete Gerhard Langreiter Maria Huber und Ringberater Johann Hansbauer in den wohlverdienten Ruhestand. Sie haben über Jahre den Fleischerzeugerring mit Kompetenz und Engagement mitgeprägt.
Damit ging die Jubiläums-Mitgliederversammlung des Fleischerzeugerrings Mühldorf-Traunstein zu Ende. |
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50 Jahre Musikschule Mühldorf: Musikalischer Festakt zeigt beeindruckende Vielfalt |
19:25 |
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Das ganze Jahr über feiert die städtische Musikschule in Mühldorf ihr 50-Jahr-Jubiläum. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stand kürzlich im Mühldorfer Haberkasten ein Festakt mit zahlreichen Ehrengästen. Sie alle begrüßte Rosalyn Sabo mit ihren Zitherrauschern.
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Das musikalische Programm des Abends eröffnete der Leiter der Nebenstelle Neumarkt-Sankt Veit – Johannes Schmidt – mit seinem Saxophon-Quintett und George Gershwins Medley mit vier Liedern und dem griechischen Traditional „Misirlou“
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Musikschulleiter Thomas Breitsameter freute sich über Bürgermeister Michael Hetzl, stellvertretende Landrätin Ilse Preisinger-Sontag, Kulturreferentin Claudia Hungerhuber und eine ganze Reihe Stadtäte. Dazu über den Leiter der Sing- und Musikschule der Mozartstadt Augsburg Karl Höldrich und den Präsidenten des bayerischen Musikrates und MdL Dr. Helmut Kaltenhauser. Und über die Kollegen Abteilungsleiter im Rathaus in Mühldorf, die Kollegen an der Musikschule und die zahlreichen Kooperationspartner.
Thomas Breitsameter – nach vier Jahren als Musiklehrer seit 1995 Leiter der Musikschule Mühldorf hat in dieser langen Zeit drei Bürgermeister erlebt. Genauer gesagt vier weil Ilse Preisinger-Sontag ein paar Monate lang das Amt ausgeübt hatte. Sie alle haben die Musikschule immer unterstützt und ihnen durch die Ansiedelung eines Bekleidungsgeschäftes neben der Frauenkirche die ehemalige Grundschule an der Luitpold-Allee überlassen. Es war die Vertreibung ins Paradies!
Da sie im Rathaus verschiedenen Abteilungen unterstellt waren freute er sich über Franz Hanninger, Walter Springer und jetzt Walter Gruber unter den Gästen.
Sogar die Bayerischen Musikschultage konnten sie in die Stadt holen, die dafür eigentlich zu klein war. Es war einfach alles da was für so eine Großveranstaltung gebraucht wurde.
Thomas Breitsameter freute sich über das Engagement der Kreisstadt für die Musikschule und bedauerte das Fehlen der Unterstützung durch den Landkreis dessen Bürger aber doch ihre Angebote gern nutzen. Sogar die Nebenstelle in Schwindegg haben sie verloren so dass nur noch die in Neumarkt geblieben ist.
Thomas Breitsameter bedauerte, dass es der Freistaat bisher nicht geschafft hat die Kosten zwischen Land und Bund aufzuteilen wie das Österreich vormacht. Er war sicher, das Geld dafür wäre da. Die Verantwortung sollte das Land der Dichter und Denker halt auch für die Musikerziehung übernehmen.
Damit wollte er es belassen und kündigte Claus Freudenstein an, der mit seiner Minibassklasse unterhalten sollte.
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Claus Freudenstein hatte vor 20 Jahren den Minibass erfunden und damit bewirkt, dass sich viel mehr für dieses Instrument und die Musik dafür interessieren. Die folgenden Kompositionen hatte er besonders für den Minibass geschrieben.
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Schon die Tatsache dass sie hier das 50-jährige Bestehen feiern können zeigt den Erfolg der Musikschule war Bürgermeister Michael Hetzl und wusste nicht was er da noch viel sagen sollte. Trotz Thomas Breitsameters Befürchtungen hatte auch er die Unterstützung der Musikschule fortgesetzt. Warum sie das auch gern weiter machen haben schon die bisherigen Darbietungen gezeigt.
Eine Kreisstadt muss einfach die musikalische Erziehung fördern, jungen Leuten helfen sich kulturell zu bilden und ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. Sieht man dann wo sie später überall auftreten, und welche Erfolge sie feiern können, dann zeigt sich der Sinn dieses Engagements.
Dazu haben alle beigetragen. Alle Bürgermeister, alle Musiklehrer und natürlich Thomas Breitsameter, der nun schon seit 28 Jahren die Musikschule leitet. Ihnen allen dankte Michael Hetzl herzlich und bedauerte, dass sein musikalisches Talent sich eher auf das Hören beschränkt. Damit stieß er virtuell auf die 50 Jahre Musikschule Mühldorf an und hoffte sie würden die nächsten 50 Jahre so weitermachen. Für die Stadt sicherte er zu, das Engagement genau so weiterzuführen.
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Tabea Oberhauser setzte fort mit Ludovico Einaudis „Experience“.
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Karl Höldrich, Leiter der Sing und Musikschule der Mozartstadt Augsburg und Mitglied im Vorstand des Verbandes der Bayerischen Sing- und Musikschulen war gern nach Mühldorf gekommen. Er gratulierte zu diesem besonderen Jubiläum und war überzeugt, sie bieten hier Qualität in dieser besonderen Form der Ausbildung. Sie fördern sowohl in der Breite als auch in der Spitze und erhalten so eine Vielfalt um die sie die ganze Region beneidet. Sie bieten hier alle möglichen Genres und Stile und haben sogar eine Ballettabteilung. So übernehmen sie die Verantwortung für die kulturelle Bildung und kulturelle Nachhaltigkeit. Eine riesige Aufgabe!
Für ihre Unterstützung dabei dankte Karl Höldrich der Stadt Mühldorf, die die Schule seit so vielen Jahren unterstützt und den Lehrkräften damit ein sicheres Umfeld bietet.
Auch der Schulleitung und den Lehkräften gratulierte Karl Höldrich auch im Namen des Verbandes mit dem die Schule schon viele Jahre zusammenarbeitet. Gern erinnerte er sich an die Musikschultage 2015 und war froh, die Pandemie überwunden zu haben die für sie alle eine große Herausforderung war. So freute er sich auf die weiteren Musikstücke und auf die nächsten 50 Jahre musikalischer Bildung an der Musikschule in Mühldorf.
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Der gebürtige Töginger und MdL Dr. Helmut Kaltenhauser steht auch dem Bayerischen Musikschulrat vor. Er war begeistert vom Gehörten, stellte den Verband vor und hoffte, die zunehmend zeitgreifende Schulausbildung möge noch Zeit lassen für den Besuch der Musikschulen in Bayern. Er forderte die Zuhörer auf, die Rahmenbedingungen für die Musikbildung so zu gestalten, dass sie weiter möglich ist. Es war ihm bewusst, dass alle klein anfangen und nicht alle Musikschulkonzerte nur Hochgenuss sind. Trotzdem ist es wichtig den Schülern die Möglichkeit vor Publikum zu spielen und so Motivation mitzunehmen. Bedenkt man die Bedeutung von Musik, die ja sogar Völker verbindet – wie man sagt – dann erkennt man die Bedeutung fortgesetzter Musikerziehung. Das lag ihm besonders am Herzen und so bat er Stadt, Eltern und natürlich die Musiklehrer auch in den kommenden 50 Jahren nicht nachzulassen.
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Alexander Sinkovicz mit dem Euphonium und Anja Bartos am Klavier setzten mit James Gurnows Rapsody fort.
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Stellvertretende Landrätin Ilse Preisinger-Sontag freute sich über dieses große Jubiläum. Besonders weil sie immer wieder Erfolgsmeldungen bringen. Ohne die vielen engagierten Mitarbeiter und Schüler wäre das nicht möglich aus denen sich immer wieder große Talente herauskristallisieren.
Sie freut sich immer wieder ihre Musik genießen zu dürfen. Ohne sie wäre die Kulturlandschaft im Landkreis ziemlich dürr. So dankte sie Thomas Breitsameter und seinem Team und hoffte, sie würden ihr Engagement genau so erfolgreich weiterführen. Und der Stadt für ihre fortgesetzte Unterstützung. So freute sie sich auf die weitere Musik und die weiteren Veranstaltungen bis zum Ende des Jubiläumsjahres.
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Als letzter Grußwortrednerin hatte Kulturreferentin Claudia Hungerhuber das Problem, dass vieles bereits gesagt worden war. Nur eben noch nicht von jedem…
Auch sie würdigte den Beitrag der Musikschule für die musikalische Bildung der Bürger der Stadt und des Landkreises. Sie tragen wesentlich zur Persönlichkeitsentwicklung ihrer Schüler bei. Junge Leute die Kunst und Kultur wertschätzen. Musik fördert Kreativität, Disziplin und Ausdruckskraft. Sie ist in der hektischen Welt wertvoller Rückzugsort. Sie verbindet Menschen über Grenzen hinweg. Das brauchen wir gerade jetzt besonders.
So haben die Musiklehrer der zurückliegenden 5 Jahrzehnte jungen Menschen diese gemeinsame Sprache vermittelt und sie auf ihrem – manchmal steinigen – Weg begleitet und geführt.
So dankte sie ihnen allen aber auch allen Schülern und allen Eltern, die ihren Kindern das musikalische Wachstum ermöglicht haben. So wurde die Musikschule zur Quelle für so manch gelungenes Leben.
Wenn sie nun mit einer ganze Reihe Konzerten ihr Jubiläum feiern, dann zeigten die Besucherzahlen ihr besonders Engagment. So sollten sie das Jubiläum auch dazu nutzen, sich neue Ziele zu setzen und so das Kulturleben Mühldorfs weiter zu bereichern.
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Das Saxophon-Ensembel der Musikschule setzte mit Kompositionen von George Gershwin und Stevie Wonder fort.
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Mit einer Präsentation blickte Thomas Breitsameter auf die 50 Jahre der Musikschule zurück. Nach der Kommunalwahl 1972 übernahm Benedikt Ott Dr. Rudolf Spagls Idee und beantragte im Stadtrat die Gründung einer Musikschule. Erster kommissarischer Leiter wurde Gymnasiallehrer Helmut Wagner. Ihm folgte der Kirchenmusiker Heinz Bartosz. Unter den ersten Schülern waren Anna und Ulrich Niederschweiberer… Untergebracht waren sie damals in den Räumen von Hans Kotter.
1977 zogen sie ins ehemalige Franziskaner-Kloster und er übernahm 1995 die Leitung der Schule. Später nahmen Kooperationen mit den Blaskapellen auf und gründeten zusammen mit den Musikschulen in den Landkreisen Passau, Rottal-Inn, Alötting und Traunstein zusammen mit den österreichischen Bezirken Schärding, Ried, Grieskirchen und Braunau das Inn-Salzach-Euregio-Jugendorchester, das alljährlich für Aufsehen sorgt und mehrfach ausgezeichnet wurde.
2003 entstand zusammen mit seinem ehemaligen Lehrer Professor Jürgen Geise die Mühldorfer Sommerakademie. 2011 dann die Vertreibung ins Paradies, also der Umzug vom ehemaligen Franziskanerkloster ins Hans-Prähofer-Haus an der Luitpold-Allee. Nicht wenige meinen, das wäre die schönste Musikschule in ganz Bayern. Tatsächlich bietet sie alles was sie brauchen. Zur Einweihung kam Hans Prähofers Witwe Lisa. Sie erlaubte auch sein Sonnensymbol als Logo für die Musikschule zu nutzen.
Die Ballettklasse von Ursula Mayer besuchten inzwischen über 100 Schüler und das original balinesische Gegog-Gamelan ist eines von weltweit drei erhaltenen Insturmenten. Die anderne beiden stehen in New York und in Tokio.
Seit Robert Lumers überraschendem Tod ist Janusz Myszur stellvertretender Schulleiter. Auch das Isejo-Orchester war weiter auf Konzertreisen und begeisterte die Zuhörer etwa in Kroatien.
Natürlich hat sie die Corona-Pandemie stark behindert und etwa auf Online-Unterricht beschränkt. Seit Herbst 2022 ist aber wieder Normalbetrieb. Damit schloss Thomas Breitsameter seinen Rückblick und freute sich auf die letzten Auftritte bevor er die Gäste schon jetzt in den restlichen Abend entließ.
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Die Reihe der Auftritte schlossen Armin Stockerer und das Ensemble der Musikschule mit zwei Darbietungen ab. |
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Kunst-Garten - Garten-Kunst: Zu Besuch in Gernot Sorgners neuem Kleinod |
8:10 |
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Es ist schon eine Zeit her, dass wir über die Künstler, also vorwiegend die Maler in der Region berichtet haben, die vor Jahren unser Programm sehr bereichert haben. Seit dem Ausbruch von Corona und seit der Kommunalwahl bieten etwa die Galerie im Landratsamt und in der Kreisklinik keine Ausstellungen mehr an. Gernot Sorgner, der dort für die Auswahl der Künstler und ihre Würdigung gesorgt hatte, ist dort dadurch arbeitslos geworden. Zusammen mit Lebensgefährtin Dagmar Thienel haben sie aber die Zeit genutzt und sind aus Winhöring nach Kastl im Landkreis Altötting umgezogen. Anders als üblich, haben sie Ihren neuen Wohnsitz mit einer besonderen Aktion an zwei Tagen zahlreichen geladenen Gästen vorgestellt: Mit „Kunst-Garten - Gartenkunst“. Gernot Sorgner hat den Garten zur Galerie umfunktioniert und viele neue Werke an Zaunlatten und Pavillionsäulen befestigt und Dagmar Thienel den Garten mit ihrer Kreativität darum herum gestaltet. So entstand der Kunst-Garten, der der Aktion dem Namen gegeben hat.
Viele kleine Details nehmen den Blick gefangen und lassen die Zeit stehen bleiben. Man gewinnt den Eindruck, der Garten wäre drei Mal so groß wie er tatsächlich ist. Wem das nicht reicht, der findet in Dagmar Thienel’s kleinem Gartenhäuschen noch viel mehr. Auch einige neue Gemälde hat sie dort versteckt.
Und wem das immer noch nicht reicht, der findet neben an bei „Kraut und Rüben“ genau das… Ein buntes Durcheinander mit allem Möglichen.
Bei all dem Grün und Blau sorgt der rote Sonnenschirm für einen willkommenen Farbtupfer.
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Dass Gernot Sorgners Kreativität ungebrochen ist zeigt er an einem neuen Werk: (O-Ton)
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Gernot, ihr habt Euch hier ein kleines Paradies geschaffen… (O-Ton)
Das Ambiente sorgt für Inspiration und fördert Deine Kreativität. (O-Ton)
Ein endloser Prozess…. (O-Ton)
Euer Künstlergarten ist eine einmalige Aktion. Wo kann man Deine Werke wieder sehen? (O-Ton)
Dann gratuliere ich herzlich zu Eurem Lieblingsplatz und freuen uns auf das nächste was wir von Euch zu sehen bekommen. |
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Auftakt zum 57. Volksfest in Waldkraiburg: Die Bierprobe |
9:25 |
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Ja ist es denn schon so weit fragt sich so mancher, der derzeit am Volksfestplatz in Waldkraiburg vorbeikommt. Da sind viele schon da. Die Bayernland-Festhalle steht genau so wie das Weißbierkarussell und die Weinlaube. Sogar der Mexican Flight steht startbereit da. Beim Almrausch-Stadl fehlt noch das Zeltdach. Der Autoscooter muss sein Dach noch hochheben und sogar der Wellenflug ist schon erkennbar. Wenig verwunderlich, dass der Bayern-Breaker noch unterwegs ist. Monty Lagerin kommt aber ganz sicher rechtzeitig.
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Es ist also höchste Zeit auch mal das Bier und die Speisen zu probieren, die Festwirtsfamilie Schöniger für die Waldkraiburger und ihre Gäste vorbereitet haben. Dazu luden sie kürzlich zusammen mit der Augustiner-Brauerei zur Bierprobe in den Garten der Ku-Bar vors Haus der Kultur. Dahin kamen zu den Volksfest-Organisatoren Moritz Altmann und Christina Deckena viele weitere Mitarbeiter der Stadt, Stadträte und natürlich alle drei Bürgermeister. Und sogar Pfarrer Lars Schmidt ließ sich das nicht entgehen.
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Da gabs natürlich erst viel zu besprechen weil doch eine ganze Reihe Stadträte der Bierprobe fern geblieben waren. Das hatten sie im Vorfeld sogar ausdrücklich angekündigt, stießen aber bei denen doch auf Unverständnis die gekommen waren.
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Vielleicht würde der erste Schluck Festmärzen die Diskussion dann doch aufs Volksfest lenken…
(O-Ton) freute sich Bürgermeister Robert Pötzsch über diesen Auftakt zum 57. Volksfest in Waldkraiburg. Da wollte er schon wissen ob Augustiner richtig gebraut und Peter Schöniger die Küche gut bestückt hat.
Er dankte Brauerei und Fetwirtsfamilie für die kleine Brotzeit, zu der sie die Gäste eingeladen haben, die ein Vorgeschmack auf das sein soll, was die Waldkraiburger auf dem Volksfest erwartet. Mit ihrem Kommen hatten die Gäste gezeigt, dass sie sich auf die 11 Tage Volksfest in der Stadt so richtig freuen.
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Festwirt Peter Schöniger schloss sich der Begrüßung an und kündigte ein Top Programm in der Festhalle Bayernland an. Ihre Küche ist bekannt und das Augustiner-Bier auch. (O-Ton)
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Dann freuten sie sich aufs Anzapfen. Die Utensilien dafür lagen längst bereit.
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Also Schürze umbinden, Wechsel ansetzen und…
Noch einen zur Sicherheit… und es war (O-Ton)
Und das Augustiner floss in die Krüge. Erst mal zum Anstoßen.
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Die Gäste bekamen ihr Bier dann in Halbekrügerl. Dagegen hatte das Wasser in den blauen Flaschen dann keine Chance mehr.
Christine Deckena, die seit einigen Monaten die Veranstaltungen der Stadt organisiert, ließ sich schon mal den ersten Schluck schmecken. Bist Du ein Bierfreund? (O-Ton)
Der Bürgermeister selbst brachte das Bier zu den Gästen. Und die ließen es nicht warm werden…
Genau so nicht wie die Schöniger’s. Und der Bürgermeister auch nicht.
Damit ließen sich die Gäste Leberkäs, Kartoffel- und Gurkensalat und Brezen schmecken. Das Wetter hat gepaßt, das Bier geschmeckt und der Leberkäs… Na ja, da muss sich der Festwirt schon noch anstrengen…
Nur das Bier – das hat den Gästen so geschmeckt, dass das erste Fassl schnell leer war. Gut dass die Brauerei ein zweites vorbereitet hatte. Das sollte der Einstand für Christina Deckena werden. Die holte sich erst noch Anweisungen von Alfons Maier von der Brauerei… Und vom Bürgermeister. Nach so viel Schulung und zwei starken Fasslhaltern konnte das ja nur gut gehen….
Nach ein paar Krüagal hat auch das Einschenken geklappt… (O-Ton Tine)
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Gustl, Du hast ja heuer eine Art Jubiläum! (O-Ton)
(O-Ton Peter Schöniger)
(O-Ton Karl-Heinz)
Karin, das Volksfest steht an, anderswo nennt man’s die 5. Jahreszeit! (O-Ton)
Dann seh’ma uns jeden Tag auf’m Volksfest (O-Ton)
Das gehört einfach dazu. (O-Ton)
Ulli, die Wirtschaft ist auch dabei! (O-Ton)
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Es war eine schöne Bierprobe da an im Garten vor der Ku-Bar. Eine, die die Vorfreude aufs Volksfest so richtig angefacht hat. Also: Am kommenden Freitag geht’s los mit dem Standkonzert auf dem Stadtplatz und dem Einzug ins Volksfest. Sogar der wird heuer besonders weil sich 800 Teilnehmer angekündigt haben. So viele wie nie zuvor.
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Aufzeichnung der Abiturfeier des Ruperti-Gymnasiums Mühldorf 2023 - "ABBI - The Winner takes it all" (140 Minuten) |
140:00 |
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Kein Kommentartext |
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