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Nicht nur Landwirte protestieren beim Mahnfeur in Ampfing gegen die Ampel |
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19.01.24 |
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Zu einem Mahnfeuer hatten „Land-schafft-Verbindung“ und Bauernverband nach Ampfing eingeladen. Also auf die Ackerfläche neben dem Kreisverkehr an der Ausfahrt von der A94 und der Staatsstraße 2091 Richtung Waldkraiburg.
Dort hatten die Landwirte zwei große Feuerschalen aufgestellt, einen Anhänger als Bühne und mehrere Verpflegungsstände. Mettenheims Bürgermeister Sepp Eisner – selbst Landwirt – steuerte Brezen und anderes Gebäck bei und ein anderer nutzte seinen Sä-Anbau am Traktor als Grill. Und da lag dann ordentlich Fleisch drauf!!!
Klar! Gras mag schließlich keiner!
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Dass der Protest inzwischen um sich gegriffen hat, zeigten die LKWs, die Handwerkerautos, der Autokran eines örtlichen Unternehmens, mehrere LKWs anderer Firmen und sogar eine Straßenkehrmaschine.
Die meisten bewehrt mit Schildern die fast einstimmig gefordert haben: Die Ampel muss weg!
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Auf der improvisierten Bühne berichtete Georg Eisner von Gesprächen im Vorfeld in denen er ausschließlich auf Unterstützung gestoßen ist. Er selbst hatte regelrecht Angst um seine und seiner Kinder Zukunft.
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Etwa 600 Zuhörer, die mit über 300 Fahrzeugen gekommen waren unterstützen seine Ausführungen.
Viele Redner untersützten die Forderungen der Landwirte. Natürlich auch Kreisbäuerin Heidi Schmidinger. Sie freute sich sehr über den Zusammenhalt aller Gruppierungen. Was als Protest gegen den Wegfall der Agrardieselförderung und der Kfz-Steuerbefreiung begonnen hat, ist inzwschen eine Protestbewegung gegen die Ampel-Bundesregierung geworden, der sich viele in ganz Deutschland angeschlossen haben.
Als Landwirte kämpfen sie um den Erhalt ihrer Höfe und so die Möglichkeit ihre Höfe einmal ihren Kindern weitergeben zu können. Um um die Chance, dass ihre Kinder auch weiter von ihrer Landwirtschaft leben können. Sie hoffte, die Politik möge aufwachen und dafür sorgen, dass die Leute weiter arbeiten wollen und sich nicht ins Bürgergeld zurückziehen.
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Kreisobmann Ulrich Niederschweiberer berichtete von dem Gespräch mit MdB Sandra Bubendorfer-Licht am Rand einer Veranstaltung am Vorabend. Ihre Aufforderung sie möge die Interessen ihrer Wähler bei der Bundesregierung vertreten und gegen die Kürzungspläne stimmen, hatte sie nach mehrfachem Ausweichen schließlich eine Absage erteilt. Sie wird nicht gegen die Regierung stimmen!
Es kann nicht sein, dass sie als gewählte Abgeordnete bewusst die Interessen ihrer Wähler nicht vertritt. Wenn sie das also nicht macht, dann müssen sie es der Bundesregierung direkt deutlich sagen. Dazu dient auch diese Veranstaltung.
Die Bundesregierung wäre gut beraten mal wieder auf ihre Bevölkerung zu hören und nicht nur auf irgendwelche Wissenschaftler und Schreibtischtäter.
Ulrich Niederschweiberer freute sich sehr über die vielen, die sich ihnen angeschlossen haben um im friedlichen Protest mehr Gehör zu finden.
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Die zahlreichen neuen Belastungen seit der Bundestagswahl thematisierte Peter Oberbacher vom LTZ Landtechnikzentrum in Ampfing. Das reicht vom Heizungsgesetz über die Erhöhung der LKW-Maut bis eben zu den neuen Kürzungen in der Landwirtschaft.
(O-Ton)
Er nahm kein Blatt vor den Mund und las den Mitgliedern der Ampel-Regierung die Leviten. Angefangen von Bundeskanzler Scholz...(O-Ton)
Mit allem fand er die Zustimmung der Zuhörer.
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Sogar Sarah Höpfinger, die in Ampfing einen ambulanten Pflegedienst betreibt beteiligte sich am Protest. Sie haben sich von Anfang an am Protest beteiligt. Wie in der Landwirtschaft, gehts auch in der Gesundheitspolititk zu: Auch da werden Entscheidungen getroffen, die jeder Grundlage entbehren und mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben. Sie wusste nicht, wie lange sie das alles noch durchhalten können.
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Das ist schon bemerkenswert was Ihr da mobilisiert habt! (O-Ton Tobias Grundner)
Was kommt als nächstes? (O-Ton)
Dann schauen wir mal wie’s weitergeht. (O-Ton)
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Die Polizei hat uns später bestätigt, dass die Veranstaltung ordentlich angemeldet und absolut friedlich verlaufen ist. Der Disziplin aller Beteiligten ist es zu verdanken, dass nicht einmal der Verkehr von und zur Autobahn A94, nach Ampfing und nach Waldkraiburg behindert worden war. |
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Neujahrsempfang der Gemeinde Ampfing - Ohne Europa keine Zukunft |
16:30 |
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Zu ihrem Neujahrsempfang hatte die Gemeinde Ampfing eingeladen wer dort Rang und Namen hat und wer sich durch besondere Leistungen ausgezeichnet hat. So kamen Gemeinderäte, Vereinsvorstände, Unternehmer, Mitarbeiter von Behörden und Banken - viele Kommunalpolitiker aus Gemeinderat und Kreistag, Mandatsträger aus Bund und Land und die Bürgermeister der Nachbarskommunen in der Schweppermannhalle zusammen um sich erst mal in gemütlicher Runde auszutauschen. Gern gesehene Gäste waren auch Landrat Max Heimerl und Bezirksrätin Claudia Hausberger. Und Kreis-Handwerksmeisterin Helga Wimmer.
Besonders willkommen hieß er den Landesvorsitzenden der Europa-Union, der später den Haupt-Vortrag halten sollte.
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Als Auch MdB Stephan Mayer da war freute sich Bürgermeister Josef Grundner über die zahlreichen Gäste. Er hoffte, sie hätten ein bisschen Zeit mitgebracht und freute sich auf einen interessanten Abend hier in der Schweppermannhalle, die den Ampfinger Hof ersetzen muss.
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Nachdem er die Gäste begrüßt hatte, lud Josef Grundner ein gemeinsam das neue Jahr zu beginnen, das er hoffte, es möge allen Gesundheit, Frieden und persönlichen Erfolg bringen.
Besonders der Wunsch nach Frieden steht aktuell ganz oben auf der Liste. So wünschte er allen, dass sie auch 2024 in Frieden leben dürfen.
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Ganz kurz blickte Josef Grundner auf das vergangene Jahr zurück: die 50-Jahr-Feier der Grundschule Ampfing und des Kindergartens Stephanskirchen, die 150-Jahr-Feier der KSK Ampfing, ein neues Feuerwehrfahrzeug in Salmannskirchen, die Restaurierung und Segnung des Isental-Kreuzweges sowie der Spatenstich zum Erweiterungsbau des Feuerwehrgerätehauses waren nur einige Highlights. Und eine Reihe starker Firmen haben sich Ampfing angesiedelt.
2024 wollen sie diesen Weg fortsetzen und sich in allen Belangen verbessern. Sie wollen die Kläranlage modernisieren, einen neuen Trinkwasserbrunnen bohren, und das Geothermieprojekt vorantreiben. Da erwarten sie im Febraur das Ergebnis der Machbarkeitsstudie. So werden sie in einigen Jahren alle Ampfinger mit erneuerbarer Energie versorgen können.
Das ehemalige Hausmeisterhaus wollen sie zum Jugentreff umgestalten, den geförderten Wohnungsbau weitertreiben und viele weitere Projekte vorantreiben.
Eigentlich sollten sie eine weitere Kinderkrippe bauen, haben das aber vorläufig aufgeschoben bis die Fördermittelsituation geklärt ist.
Wichtig ist ihnen die Verbesserung der Barrierefreiheit im Ort. Dazu ghört auch ein Aufzug am Rathaus, den sie zusammen mit dessen energetischer Sanierung bauen wollen.
An steht der Schwarz-Weiß-Ball am 27. Januar und der Tanz der Mühldorfer Schäffler am 28. Januar.
Und: Es gibt wieder ein Volksfest in Ampfing. Das findet vom 8. bis 13. Mai statt und wird betreut von Carina Hering und Sebastian Mayerhofer. Auch dazu lud Josef Grundner schon jetzt ein.
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Da Kommunen immer mehr Aufgaben aufgebürdet werden, hoffte Josef Grundner der Bundestag möge erkennen, dass sie Kinderbetreuungseinrichtungen nur mit Förderung bauen können. Da Eltern aber erst Steuern bezahlen wenn sie arbeiten können, ermöglichen Fördergelder höhere Steuereinnahmen. Er hoffte sehr, dass die Bundespolitik diese Zusammenhänge erkennt.
Mit dem Dank an alle Unterstützer freute er sich auf ein spannendes und arbeitsreiches 2024.
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MdB Sandra Bubendorfer-Licht freute sich beim Neujahrsempfang in ihrer Heimatgemeinde dabei sein zu können.
Trotz aller Krisen und Konflikte leben wir noch immer im Frieden – war sie überzeugt. Wir haben schon viel überstanden, bis hin zur Corona-Pandemie und zur Inflation.
Um den Krieg Russlands gegen die Ukraine zu überstehen hängt auch von der Unterstützung des Westens für die Ukraine ab. Um gegen Russland bestehen zu können nützt nur Aufrüstung und Abschreckung. So traurig das auch ist.
Innenpolitisch war 2023 schwierig weil Robert Habeck übers Ziel hinausgeschossen ist. Es war das Verdienst der FDP dass das Heizungsgesetz auf die Füße gestellt wurde. Die aktuellen Diskussionen um Kürzungen hat ihnen das Bundesverfassungsgericht aufgezwungen. Viele Regelungen im ehemaligen Plan hatte der damalige Finanzminister Olaf Scholz zu verantworten. Zu den jetzt nötigen Sparmaßnamen gehört auch der Abbau von Subventionen.
Sie verstand die Demonstrationen der Landwirte, kritisierte aber die Art und Weise mancher Funktionäre, die nahe dran sind die Demokratie zu gefährden. Sie machen sich den Volkszorn zunutze und wollen tatsächlich eine andere Republik.
Mit Sorge blickte Sandra Bubendorfer-Licht auf die anstehenden Landtagswahlen und die zunehmende Zustimmung zu populistischen Meinungen und zu einfache scheinenden Lösungen.
Sie warnte vor Verhältnissen wie in der Weimarer Republik und forderte alle Demokraten auf, das Diskussionsniveau hoch zu halten.
Tatsächlich ist die aktuelle Bundesregierung damit beschäftigt, Scherben zu beseitigen, die die Große Koalition hinterlassen hat. Die ungeregelte Zuwanderung seit 2015 etwa, die Sanierung der Deutschen Bahn und vieles mehr. Auch die Finanzierung der Landwirtschaft und die Einfürung des Bürgergeldes waren längst überfällig. Auch wenn das zur Schieflage geführt hat. Es muss weiter gelten: Wer arbeitet muss mehr haben als der, der nicht arbeitet.
Zwar ist Deutschland weiter Einwanderungland, muss aber darauf achten wer ins Land kommt. Nötig sind deshalb Investitionen in die Bildung mit dem Ziel, den Fachkräftemangel auszugleichen. Nur so kann Europa so erfolgreich bleiben wie es über viele Jahrzehnte geworden ist.
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Auch MdB Stephan Mayer wünschte den Zuhörern ein friedliches, sicheres, gesundes und erfolgreiches Neues Jahr und freute sich dabei sein zu dürfen wenn die Gemeinde später verdiente Bürger ehren kann.
Umfragen berichten von Unsicherheit, Skepsis und Argwohn der Bevölkerung am Beginn des Jahres 2024. Globale Krisen und viele Kriege weltweit aber auch die Situation in Deutschland haben ein mulmiges Gefühl ausgelöst.
Stephan Mayer forderte die Zuhörer auf, sich auf das zu besinnen was Deutschland stark macht. Schließlich ist Deutschland noch immer die 4.größte Wirtschaftsnation weltweit und wird von vielen dafür beneidet. Sogar in Europa ist Deutschland noch immer die stärkste Wirtschaftsnation.
Obwohl keine Regierung ohne Fehler ist, vermisste Stephan Mayer von der aktuellen Bundesregierung die Zuversicht. Deutschland nutzt derzeit sein Potential nicht. Es kann ja nicht sein, dass die 46 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland - 6,5 Millionen mehr als 1989 - nicht mehr Arbeitsstunden leisten als 1990. Deutschland ist also auf dem Rückzug. Ein Schweizer etwa arbeitet pro Jahr 100 Stunden mehr. Kein Wunder also, dass der Fachkräftemangel genauso in aller Munde ist als die fehlende Leistungsbereitschaft.
Deutschland fehlt Dynamik und Aufbruchstimmung. Das ist fast überall besser.
Es wird also 2024 darauf ankommen, die Stärken Deutschlands wieder in den Vordergrund zu stellen. Da ist die Gemeinde Ampfing Vorbild, die sich für 2024 viel vorgenommen hat.
So dankte Stephan Mayer allen Verantwortlichen für ihre Anpacken zum Wohl und zum Zusammenhalt der gesamten Gesellschaft. Jeder kann an seinem Platz dazu beitragen, ob in Unternehmen oder im Ehrenamt. Jeder sollte sich aktiv einbringen um die aktuellen Probleme zu meistern.
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Auch Landrat Max Heimerl wünschte den Zuhörern alles Gute und viel Erfolg im Neuen Jahr, das ja schon im Aufruhr begonnen hat.
Trotzdem sollte man Ruhe bewahren und die aktuelle Situation mit Dankbarkeit betrachten. Es herrscht weiter Wohlstand, Sicherheit und Freiheit. Das ist beileibe nicht mehr selbstverständlich. Weiter sind unsere Ausgangsbedingungen weiter viel besser als sie andere Staaten haben. Zwar diskutiert man lautstark Mängel oder Misserfolge, übersieht dabei aber oft, auf welch hohem Niveau wir agieren.
Das wäre ohne das Ehrenamt nicht möglich. Also um Menschen, die sich nicht nur um sich selbst sondern auch um andere kümmern. Genau das aber macht uns alle stark. So dankte Max Heimerl allen Feuerwehrleuten, allen Vereinsvorständen und allen, die für andere da sind. (Applaus)
Kurz ging Max Heimerl auf den Chancenlandkreis im Osten von München ein, der eine hervorragende Zukunft verspricht. Gestärkt werden müssen die Kommunen, die tatsächlich der größte Investor sind. Die hohe Kreisumlage nimmt ihnen aber viele Möglichkeiten.
Für 2024 wollte er sich auf zwei Kernthemen konzentrieren: Die Steigerung der Leistungsbereitschaft und die Hilfsbereitschaft. Beherzigen wir diese beiden Dinge, steht einem erfolgreichen Jahre nichts entgegen.
Die Leistungsbereitschaft wird von selbst steigen wenn die Menschen feststellen, dass sie etwas von von ihrer Arbeit haben. Wenn dann auch noch die Leistungsbereitschaft gefördert wird, kann gar nichts mehr schief gehen. (M29
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Der besondere Gast des Abends war der Bayern-Vorsitzende der Europaunion, Thorsten Frank.
Als ehrenamtlicher Vorsitzender wusste er um den Wert des Ehrenamtes und dankte so für die Würdigung des Ehrenamtes.
Als Vorsitzender der Europaunion, einer überparteilichen Vereinigung, wollte er über das Schlagwort sprechen „Europa unsere Zukunft“. Reihe mit Bayern ist meine Heimat, Deutschland mein Vaterland und Europa unsere Zukunft. Er fragte sich was das bedeutet. Ganz einfach „Frieden“.
Die aktuelle Unsicherheit und die vielen Diskussion um die EU resultieren aus unqualifizierten Beiträgen im Internet. Tatsächlich sorgt die EU selbst immer wieder für Kritik – mit der Gurkenverordnung etwa..
(M1) Was also meint man damit dass Europa unsere Zukunft ist? Zunächst ist Europa ein Friedensprojekt von dem man vor 75 Jahren noch dachte, es wäre unmöglich. Seither haben viele Menschen verstanden haben, dass es gemeinsam besser geht.
Trotzdem verstehen noch immer viele die Struktur der EU nicht oder kaum.
Welchen Wert die Europäische Union hat, haben die Europäer spätestens verstanden als Putin die Ukraine überfallen hat. Wenn’s jetzt darum geht, ob die Ukraine der EU betreten möchte ist schon deren Entscheidung. Sie müssen dann aber die gemeinsamen Werte annehmen und unterstützen.
Thorsten Frank sah es als großes Glück, dass die EU zusammen mit den USA und Kanada Despoten entgegentreten, die die europäischen Werte nicht teilen. Verhandeln kann man nur, wenn beide verhandeln wollen. Er warnte vor einem US Präsidenten Donald Trump und war überzeugt, wir müssen der Ukraine so helfen, dass wir die USA dazu nicht benötigen.
Zudem muß Europa so aufgestellt werden, dass es sich selbst verteidigen kann. Auch dazu müssen alle zusammenstehen. Gelingt das nicht, kann es für Europa wirklich teuer werden.
Vielen weiteren Bestrebungen Europa abzuschaffen oder zu reduzieren, erklärte Thorsten Frank mit Verweis auf geschichtliche Entwicklungen eine strikte Absage. Wir alle müssen als wehrhafte Demokratie Populisten entgegentreten um Auswüchse wie in der Weimarer Demokratie zu verhindern.
So forderte er auf, weiter den demokratischen Kräften zu vertrauen und Populisten zu widerstehen. Und weiter den Menschen Orientierung zu geben und ihnen so die Unsicherheit zu nehmen. Zudem forderte er gezielte Förderung statt umfangreiche Verbote.
Um das zu ermöglichen forderte er die Abkehr von der „schwarzen Null“ und ein großes Investitionsprogramm von bis zu 600 Milliarden Euro wie es der Green Deal vorsieht. Sogar im Wahlrecht für 16-jährige bei der Europawahl sah Thorsten Frank einen Forstschritt.
Er fasste zusammen: Europa ist unsere Zukunft weil es den Frieden erhält und wir unsere Interessen in der Welt nur gemeinsam vertreten können. Zudem ist Europa als größter Binnenmarkt der Welt ein Schwergewicht im Internationalen Wettbewerb und sichert damit Arbeit und Wohlstand. Und weil Europa seine Marktmacht auch gegen global Player druchsetzen und so die Rechte der Verbraucher wirksam schützen kann. Und weil das grenzenlose Europa Freiheiten ermöglicht, die es in der Geschichte noch nie gegeben hat. So wünschte auch er den Zuhörern ein gutes 2024 in einem gemeinsamen Europa.
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Josef Grundner dankte Thorsten Frank für seine Darstellungen und hoffte die Zuhörer möchten die Europawahl nutzen um Europa und damit den Frieden zu erhalten.
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Nach einer musikalischen Einlage von Pentasax.. bat Bürgermeister Josef Grundner besonders verdiente Bürger auf die Bühne um sie mit Ehrennadel und Ehrentaler auszuzeichnen.
Diesmal besonders die Theatergruppe des Trachtenvereins D’Isentaler. Sie investieren alljährlich viel Zeit um den Ampfingern in der Weihnachtszeit eine neue Inszenierung präsentieren zu können. Sie pflegen so die Tradition des Volkstheaters und sorgen so für das kulturelle Leben in Ampfing.
Als ersten ehrte Josef Grundner Franz Zeidler, der seit 1961 Mitglied der Theatergruppe ist. Daneben ist er seit 50 Jahren ehrenamtlich beim BRK aktiv. Er ist ein Ehrenamtler wie er im Buche steht. Er ist immer da, wenn man ihn braucht. Dafür ehrte ihn die Gemeinde mit Urkunde und der Ehrennadel und Ehrentaler in Gold.
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Ebenfalls beim Theaterverein aktiv ist Franz Schmidt, der als Maler für die Kulissen mit zuständig ist. Er hat 2019 sein 53. Theaterstück einstudiert und selbst die verschiedensten Rollen gespielt. Auch er ist aus dem Theaterverein nicht mehr wegzudenken. Auch für ihn Ehrennadel und Ehrentaler in Gold.
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Die nächste war Anni Pointl – ebenfalls von der Theatergruppe des Trachtenverein. Sie hat bereits die 50. Inszenierung begleitet und zahlreiche Rollen echt und unverfälscht gespielt. Auch für sie Urkunde, Nadel und Medaille.
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Erich Hargasser gehört seit 45 Jahren der Krieger- und Soldatenkameradschaft Salmannskirchen an, ist aktuell 1. Vorstand und engagiert sich seit 34 Jahren auch beim Kreisverband Mühldorf als geschäftsführendes Mitglied. Dafür die Urkunde, die Nadel und die Medaille in Gold der Gemeinde Ampfing.
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Letzter zu Ehrender war Manfred Kneißl vom TSV Ampfing. Das Gründungsmitglied des TSV Ampfing ist seit über 50 Jahren die Seele des Vereins und wurde dafür im Vorjahr schon von Ministerpräsident Söder mit der Bezirksmedaille ausgezeichnet. Für sein großes ehrenamtliches Engagement als Sportler und als Trainer und auch im Vorstand nun also die Nadel und die Mediale in Gold seiner Heimatgemeinde Ampfing.
Damit schloss Bürgermeister Grundner den Neujahrsempfang und lud zum gemütlichen Ausklang ans Buffet im hinteren Teil, das Metzgerei Trautmannsberger bestückt hatte. Er chloss und wünschte den Zuhörern nochmal ein erfolgreiches 2024 und freute sich auf zahlreiche Gelegenheiten sie alle wieder zu sehen.
Und weil sie vorher den Vertrag mit den Festwirten fürs neueVolksfest unterzeichnet hatten, bat er seinen Stellvertreter Günther Hargasser das erste Fassl Festbier anzuzapfen. Er selbst wollte sich das für den Volksfestauftakt vorbehalten.
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Mit der grünen Schürze bewaffnet gelang das Günther Hargasser auf Anhieb. Da kann das Volksfest ja kommen. Ein Prosit drauf! |
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Gedenkfeier für die Opfer der Deportation der Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen 1945 |
10:15 |
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Alljährlich am 14. Januar erinnern die Banater Schwaben mit einer Gedenkfeier vor dem Mahnmal gegen Vertreibung vor dem Rathaus in Waldkraiburg und die Deportation der deutschstämmigen Bevölkerung aus ihrer Heimat im Banat nach Russland. So kamen auch heuer Landrat und sein Stellvertreter, Bürgermeister, Altbürgermeister, Pfarrer, Stadträte, Krieger- und Soldatenkameradschaft, Fahnenabordnungen und Überlebende zu Vertriebenen-Kreisvorsitzendem Georg Ledig und der Kapelle der Banater Schwaben.
Georg Ledig dankte den Teilnehmern, die trotz der Kälte genommen waren und erinnerte an Sonntag, den 14. Januar 1945 als aus Gerüchten Realität wurde. Als in enger Zusammenarbeit mit den Sowjetischen Besatzern 33.000 Banater Schwaben, 30.000 Siebenbürger Sachsen und 5000 Sathmarer Schwaben deportiert werden sollten. Um ihre Flucht zu verhindern hatten die rumänischen Behörden die Ortseingänge abgeriegelt, Telefon-, Telegraphen-, und Eisenbahnverkehr unterbrochen. Gemischte Patroullien – also solche mit rumänischen und sowjetischen Soldaten – gingen durch die Straßen und nahmen alle mit, die auf vorbereiteten Listen vermerkt waren. Niemand konnte sich verstecken ohne zu riskieren, dass nicht Angehörige als Geiseln verhaftet wurden. Rücksichtnahme kannten sie nicht, so dass manche Kinder allein zurückblieben. Auch Angehörige der rumänischen Armee nahmen sie mit wenn diese der deutschen Bevölkerung entstammten.
Als Grund gab die Sowjetische Verwaltung an, Arbeitskräfte dorthin zu schicken wo sie gebraucht werden um Kriegsschäden auszugleichen. Also: (O-Ton M1)
Tatsächlich brachten die Sowjets die Menschen in Viehwagons in die sowjetischen Kohle und Industriereviere. Was sie dort erlebt haben beschrieb Georg Ledig in seinem Bericht. Die Verhältnisse waren so, dass nur die stärksten überlebten: Arbeit täglich 12 Stunden, 7 Tage die Woche bei bis zu -40°. Die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr, mit der die Sowjets sie immer wieder zur Arbeit motivierten entpuppte sich bald als Farce. Am Leben erhalten hat sie alle der Glaube an Gott und die Hoffnung den Tag der Heimkehr noch zu erleben. Viereinhalb Jahre dauerte dieses Martyrium. Bis 1949.
Danach sprach lange niemand über das alles. Aus Angst vor Repressalien durch das kommunistische Regime in Rumänien. Erst am 14. Januar 1995 – 50 Jahre danach - fand in München eine Gedenkveranstaltung statt. Seither finden alljährlich Gedenkveranstaltungen statt.
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Die Blaskapelle sorgte für Feierlichkeit.
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Auch Bürgermeister Robert Pötzsch erinnerte an die Zwangsdeportation als Reparationsleistung. Die deutschstämmige Bevölkerung im Banat, in Siebenbürgern und in Sathmar wurde deportiert ohne zu wissen wohin sie gebracht werden sollten und für wie lang sie ihr zuhause verlassen mussten. Und ohne zu wissen ob sie überhaupt jemals zurückkommen.
Es war ein Alptraum für die Menschen, die bereits seit Jahrhunderten dort gelebt und vollständig in die Gesellschaft integriert waren.
Auch Robert Pötzsch beschrieb die katastrophalen Umstände unter denen die Verschleppten in der Sowjetunion Zwangsarbeit leisten mussten. Es war schwer auszuhalten. Schon deshalb schulden wir den Opfern das Gedenken. Und auch uns schulden wir das Gedenken um uns immer unserer Vergangenheit bewusst sei sein und unseren Verpflichtungen daraus nachzukommen.
Erinnern bedeutet aber auch sich der Herkunft bewusst zu sein, so die Gegenwart zu gestalten und die Zukunft zu meistern.
Als tolerante, offene und bunte Gesellschaft sind wir offen für alle Menschen. Gerade deshalb sind Gedenkfeiern so wichtig, die uns immer auch an unsere Wurzeln erinnern. Und an unsere Werte, die damals so gnadenlos mit Füßen getreten wurden.
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Die Deportierten sollten damals Wiedergutmachung leisten für das, von Deutschen begangene Unrecht stellte Landrat Max Heimerl fest. Ein Vergeltungsakt, der unermeßliches Leid bei den Verschleppten und bei ihren Familien verursacht hat.
Die Ursache war grenzenloses Mißtrauen, unermeßlicher Hass, und Vergeltung. Eine Spirale aus der es scheinbar kein Entkommen gibt. Scheinbar!
Genauer betrachtet ist die Geschichte der Banater Schwaben eine Friedensgeschichte! Eine der Menschlichkeit, der Verständigung und der Schaffenskraft der Menschen. Das haben sie hier in Waldkraiburg gezeigt, wo sie eine neue Heimat aufgebaut haben. Sie haben zusammen mit den anderen Vertriebenen hier eine Gemeinschaft gegründet und sich gegenseitig unterstützt und geholfen. So haben sie einen erheblichen Beitrag zum Bau der Stadt und der Gesellschaft geleistet und dabei ihr kulturelles Erbe bewahrt.
Sie haben ihren Frieden gemacht.
Blickt man dagegen auf heutige gesellschaftliche Strömungen, gespeist von Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus dann erkennt man die besondere Leistung der Banater Schwaben, die im Rahmen eines breit angelegten Bündnisses für Aufklärung und Verständigung wirbt. Dazu gehören auch der Verein für das Erinnern, die Krieger- und Soldatenkameradschaften und der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge. Und viele Initiativen in Schulen und Vereinen. Das alles gibt Mut und Zuversicht.
Bei allem wollte er durch sein Kommen ein Zeichen dafür setzen, dass so etwas nicht mehr passieren darf.
So dankte Max Heimerl den Banater Schwaben für ihre Lebensleistung und ihren unermüdlichen Einsatz für Verständigung und Mitmenschlichtkeit.
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Die Kapelle gab Gelegenheit über die Worte nachzusinnen.
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Georg Ledig stellte mit Blick auf die aktuellen Kriege und Konflikte fest, die Menschheit hat aus dem allem nichts gelernt. So bat er Bürgermeister Robert Pötzsch und Landrat Heimerl den Kranz am Denkmal niederzulegen.
Bei gesenkten Fahnen und zu „Ich hatt’ einen Kameraden“ legten Bürgermeister und Landrat einen Kranz nieder und verharrten im Gedenken an die Opfer der Deportation der Deutschen Bevölkerung aus dem Banat und aus Siebenbürgen. |
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Auftanz in die Schäfflertanzsaison 2024 |
12:30 |
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2019 hatten die Schäffler des TSV Mühldorf ihre letzte Tanzsaison. Eigentlich würden sie – hielten sie den 7-Jahres-rhythmus ein – erst 2026 wieder tanzen.
Da sie aber ihre Gründung auf die Pest 1517 zurückführen und die Corona-Pandemie so etwas ähnliches war wie die Pest damals, haben sie beschlossen schon jetzt zu tanzen. Damit wollen sie – genau wie damals – die Leute nach dem Ende der Seuche wieder aus ihren Häusern herauslocken.
So kann man es sehen.
Tatsache ist aber auch, dass es ihnen nach den fünf Jahren schon langweilig geworden ist. So ohne ihren geliebten Schäfflertanz. An ihre Abstinenz – also Tanz-Abstinenz – haben sie sich eh nicht gehalten, sind bei Geburtstagsfeiern aufgetreten und bei Volksfestzügen mitgegangen.
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Aber – wie auch immer – die Schäffler haben beschlossen, 2024 wird getanzt! Sie haben neue Bögen machen lassen sich neu eingekleidet, und seit Monaten ausführlich trainiert. Sogar einige Neue konnten sie in ihre Reihen aufnehmen.
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Nun endlich war es so weit: Der Auftanz vor dem Rathaus stand an. Schäffler und Blaskapelle Altmühldorf trafen sich vor dem Münchner Tor und marschierten gemeinsam in Richtung Stadtplatz. Wie oft der Torwächter das wohl schon gesehen hat?
So zogen sie vors Rathaus und zeigten dort den ersten Tanz der Saison. Zur Freude von Bürgermeister Michael Hetzl und einigen wenigen Stadträten.
Die Marketenderinnen sammelten in ihre alten Holzfassl und markierten jeden Spender mit einem schwarzen Strich auf die Nase.
Da blieb auch Kulturreferentin Claudia Hungerhuber nicht verschont.
Der Reihe nach zeigten die Schäffler die fünf Figuren: Den Kreis, die Laube,
dann der Kreuztanz der in die Krone mündet.
Die Fasslschlager unterstützen den Takt der Musik während die Schäffler gegentanzen.
Natürlich verschüttet der Reifenschwinger, also der Harrer Toni keinen Tropfen von dem Schnappsal in den Glaserln in seinen Reifen.
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Schäfflermeister Stefan Schörghuber dankte Stadt und Einwohnern für die Möglichkeit, hier ihren ersten Tanz der Saison zeigen zu dürfen.
Er erklärte Herkunft und Tradition des Schäfflertanzes, den sich die Schäffler nach der Pest 1517 hatten einfallen lassen um die eingeschüchterte Bevölkerung wieder aus ihren Häusern zu locken. Damals waren es die Schäffler, die die Seuche für überwunden erklärt hatten.
Auch wenn Corona noch immer nicht ganz überwunden ist, sind sie es, die die Leute wieder ins normale Leben zurück holenwollen.
Auch wenn seither noch weitere Katastrophen dazugekommen sind…
Der TSV Mühldorf zeigt den Schäfflertanz seit 1862, also seit 162 Jahren alle 7 Jahre – wegen der Corona-Pandemie diesmal schon nach fünf Jahren. Der TSV Mühldorf ist damit der 3.-älteste Verein der den Schäfflertanz aufführt, nach München und Murnau. Darauf sind Schäffler und Stadt stolz.
Wenn sie es schaffen, den Zuschauern ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, dann haben sie geschafft was in der Satzung des TSV steht, neben dem Sport auch das Brauchtum zu pflegen.
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Mit dem Wunsch für viel Glück und Gesundheit ließen sie die Stadt und ihre Einwohner hochleben.
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Und natürlich mussten Bürgermeister und Stadträte ein Schnappsal mittrinken.
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Bürgermeister Michael Hetzl dankte den Schäfflern für ihren Auftanz und war überzeugt, es war ihnen gelungen allen Zuschauern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Für das alles einen riesen Applaus.
Damit lud er Schäffler und Musiker auf den Rathausfletz wo sie sich aufwärmen und ein kühle Bier genießen können. Das war aber auch ziemlich keud!
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Seit 162 Jahren Schäfflertanz in Mühldorf sind schon etwas Besonderes…. (O-Ton Michi)
Jetzt aufwärmen… So viel Zeit haben sie dafür gar nicht. (O-Ton)
(O-Ton Saller)
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Natürlich gabs dann viel zu besprechen. Auch zwischen Schäfflern und Musikern.
Endlich ist die Tanzabstinente Zeit vorbei – gell. Wie geht
s Euch nach dem gelungenen Auftanz? (O-Ton)
Ihr habt viele Neue? (O-Ton)
Wieviele Tänze schafft Ihr denn in diesem kurzen Fasching? (O-Ton)
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Nach der kurzen Pause ging`s weiter zum nächsten Auftritt bei Familie Glas am oberen Stadtplatz. Die Durchfahrt haben die Schäffler kurzerhand gesperrt und die Autos umgeleitet über die Weißgerberstraße.
Die Musiker haben ihre Instrumente warm gehalten und so gings wieder los: Aber heid is
keud.
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Die Fasslschlager müssen ja erst noch warten..
Die Zuschauer hatten da scon ein Lächeln im Gesicht.
Und natürlich hat auch Marille Bernhart Glück’s und Gesundheitswünsche fürs Neue Jahr mitbekommen. Die muss ja während der ganzen Tanzsaison auf ihren Sepp verzichten.
Und so a bissal a Eierlikör – der hält warm.
Die kleinen kriegen auch noch ein Herzal aufs Backal.
Endlich dürfen auch die Fasslschlager.
Diesmal hat der Bertl die Reifen schwingen dürfen. Der macht das genauso gut wie der Toni.
Dann war auch der erste Kundentanz geschafft.
Schäfflermeister Stefan Schörghuber dankte Familie Glas für den Auftritt – wie seit 1958 jedes Mal. Viel Glück und Gesundheit mit einem dreifachen….
Unbd natürlich mussten sie ein Stampal mittrinken.
Nach dem Ausmarsch dann eine kleine Stärkung bevor’s weiter ging zu einem Modehaus in der Mitte des Stadtplatzes. Da blieben sie bis sie gegen 17 Uhr vor der Sporthalle an der Berufsschule 1 ihren letzten Tanz absolvierten an diesem Nachmittag. Und da waren sie zwar ein bissl durchgefroren aber noch immer fit genug um das Volleyballspiel der TSV Volleyballer gegen die aus Jena zu verfolgen.
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Großer Erfolg der Theatergruppe der KLJB-Oberbergkrichen mit "S Zuckerpupperl" |
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