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Theatergruppe SchwiBuRa feiert mit Maximilian Vitus' "Wegweiser zum 7. Himmel" ihr 25-jähriges Bestehen |
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25.10.24 |
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Wie der Name vermuten lässt, stammt die Theatergruppe SchwiBuRa aus Schwindegg, Buchbach und Ranoldsberg. Sie entstand aus den Landjugenden dieser drei Orte, hat sich aber längst davon etabliert. Seit Jahren führt Michael Sedlmeier die Truppe, die mit einer Stammbesetzung und wechselnden Gastspielern alljährlich im Oktober ein Theaterstück inszeniert. Als wir dazu kamen fanden die Aufführungen noch in der Aula der Grundschule statt. Nach der Fertigstellung des Bürgerhauses 2013 haben sie ihren Stammsitz in dem ehemaligen Wirtshaus. 2023 konnten sie dieses Jubiläum feiern, damals mit dem Lustspiel „Quadratratschnschlamassl“ von Ralph Wallner.
Heuer steht ein weiteres Jubiläum an, das 25-Jahr-Jubiläum des Theatervereins selbst. Wie schon das 20-jährige 2019 galt es natürlich auch zum 25-Jahr-Jubiläum etwas besonderes anzubieten. Und natürlich das Jubiläum gebührend zu feiern.
Als Jubiläumsstück haben sie Maximilian Vitus’ „Wegweiser zum 7. Himmel“ ausgesucht. Um das zu verstehen sind einige Daten nötig: Der 1897 geborene Maximilian Vitus hat das Stück etwa Mitte der 1930er Jahre geschrieben, in einer Zeit in der es die einfachen Leute nicht leicht hatten. Davon später mehr.
Auch der Begriff vom „7. Himmel“ hatte damals eine andere Bedeutung als heute. Seit Jahren versteht man darunter etwa „grenzenlos verliebt zu sein“ oder überglücklich zu sein. Zu Maximilian Vitus’ Zeiten bestand dieses grenzenlose Glück aber nicht nur im verliebt sein. Damals waren die Leute auch im 7. Himmel wenn sie dauerhaft Arbeit hatten, damit Einkommen sich damit ihre Leben, eine Familie und ein Haus leisten konnten.
Nur nebenbei sei erwähnt, dass es diese Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen waren, die den Leuten in dieser Zeit zu stabilen Lebensverhältnissen verhalfen. Verständlich, dass sie darüber glücklich waren und denen dankbar, die sie ab 1939 ins Verderben geführt haben…
Kaum verwunderlich, dass diese Stück kein typisches Bauerntheater ist – auch wenn es im bäuerlichen Umfeld spielt. So richtige Schenkelklopfer wird der Zuschauer trotz viel Humor darin kaum finden.
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Aber – genug der Nachdenklichkeit! Schauen wir es uns kurz an.
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Eines Winterabends kommt eine verfrorene junge Frau in eine Almhütte und erschrickt also sie dort einen ebenso frierenden Gesellen am kalten Ofen erwischt. Sie hat Angst vor dem Fremden und will schon wieder davonlaufen. Der Fremde lässt sie aber nicht mehr raus in den Schneesturm.
Sie erschrickt als sie sich aufs Bett setzt und da noch einer liegt. Der kann sich nicht genug wundern über diese leibhaftige Versuchung…
Ihnen allen ist kalt, sie haben nichts zu essen und nichts zum Heizen. Es stellt sich heraus, die beiden sind Landstreicher, aber keine Räuber. Sie haben nur einen kleinen Fehler… (M2)
Langsam schwindet die Angst der jungen Julia.
Sie alle sind hungrig und müde. Ganz Gentlemen überlassen sie der jungen Frau das Bett. Nigg, der Jüngere von beiden hat sich in sie verschaut und deckt sie mit seinem Mantel zu als sie endlich eingeschlafen ist.
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Nigg und Veit beschließen Wache zu halten. Veit legt sich schlafen und versucht Nigg wach zu halten in dem er ihm ein Romanheft zum Lesen gibt. Darüber schläft auch er ein…
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In der Stube eines reichen Bauernhofs macht sich die verwittwete 70-jährige Schattenhoferin Sorgen um die Hofnachfolge. Sie hat sich etwas ausgedacht. Ihre Ziehtochter Julia und ihr Sohn Cornelli sollen heiraten. Das hat sie schon alles vorbereitet, die Zukünftigen ausgesucht und sie zu Kennenlernen eingeladen. Der eine wie die andere Kinder reicher Bauern die nicht nur viel Heiratsgut mitbringen sondern auch noch eine Menge Geld!
Das passt den beiden gar nicht. Ihr Sohn, der etwas langsame Cornelli hätte vor 20 Jahren heiraten wollen. Das hat ihm die Muata damals nicht erlaubt. Dabei war er sooo verliebt und hätte schon längst eine ganze Stube voller Kinder..
Und die Julia mag einfach noch nicht heiraten.
Das ist der Schattenhoferin egal. Widerrede duldet sie sowieso nicht!
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In Not gerät die herrische Bäuerin als ihr Magd Wally eine Postkarte bringt mit der Absage zweier Erntehelfer. So mitten im August eine Katastrophe. Wer soll jetzt die Arbeit verrichten?
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Der Gendarm will Julia verhören weil sie zwei Einbrecher und Brandstifter suchen, auf die die Beschreibung der beiden Landstreicher passen könnte die sie im Winter auf der Hütte getroffen hatte. Die Beschreibung der beiden kennt auch die Wally und will schon das Kopfgeld kassieren das die Polizei ausgesetzt hat.
Julia unterbindet das, schwört sogar, dass die beiden nicht die Gesuchten sind.
Cornelli durchschaut Julias Motive und verspricht ihr dabei zu helfen nicht den heiraten zu müssen den ihr die Schattenhoferin ausgesucht hat.
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Wie’s der Zufall will kommen die beiden Landstreicher in die leere Stube. Der Blick in die Küche lässt sie verzückt zurück. Die Wally hält sie mit einem Frühstück fest und sieht schon das Kopfgeld klingeln…
Während sie aufs Frühstück warten, erklärt Nigg genug zu haben vom Rumwandern und Betteln. Er will endlich sesshaft werden und arbeiten.
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Der Gendarm ist schnell zur Stelle und will ihre Papiere überprüfen. Dabei bleibt’s aber nicht. Ihren Beteuerungen sie wären die Einbrecher und Brandstifter widersprechen die beiden vehement. Da er keine Beweise hat muss er ihnen glauben, will sie aber im Auge behalten. Die Papiere nimmt er mit um weitere Nachforschungen anstellen zu können.
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Und Julia rettet sie vor dem Gesetz indem sie sie kurzerhand als die beiden Erntehelfer ausgibt, die sie schon tags zuvor erwartet hatten.
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Die Schattenhoferin und der Cornelli wundern sich zwar über die eigenartigen Gesellen, die ihr irgendwelche Referenzen vorschwindeln. Akzeptieren sie schließlich aber.
Als klar ist, dass Julia die junge Frau ist, die sie im Winter gerettet haben, ist Nigg nicht mehr wiederzuerkennen.
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Die Arbeit schmeckt dem Veit nicht so recht. Er hat schon Wasserblasen so groß dass er den ganzen Schattenhof damit überschwemmen könnte…
Ihre Situation ist prekär. Nichts anzuziehen und Rückenschmerzen… Aber das Glück arbeiten zu können, essen und trinken zu haben – so schön kann das Leben sein!
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Nur, dass sie zu Zweit nur ein Hemd haben… Das ist schon blöd. So muss der Nigg den ganzen Tag seinen Janker tragen. Nur der Bäuerin passt das gar nicht.
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Der Besuch der Hochzeiter steht an. Erst der Saaagmuina Franze den die Julia heiraten soll. Jetzt ist guter Rat teuer. Der Veit hat eine Idee.
Julia gibt sich als Magd aus und der Franze entpuppt sich als einfacher Kerl der ziemliche Ansprüche stellt. Er is a ganz a Extriger!
Dem erklärt der Veit wie er mit unbeliebten Leuten umgeht. Der Franze ergreift schließlich die Flucht und Julia dankt ihm mit einem Bussal.
Das bringt Nigg gegen Veit auf. Er wirft ihn aus der Stube. Als ihn Julia zur Rede stellt muss er ihr seine Liebe erklären…
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Mit einer delikaten Angelegenheit kommt dann der Wachtmeister zurück zu Cornelli. Seine Nachforschungen haben ergeben, dass die jungen Frau, in die er damals sooo verliebt war und die er nicht heiraten hat dürfen, einen Sohn von ihm hat. Und der – hat sich herausgestellt – ist eben dieser Nigg… Darauf müssen sie natürlich anstoßen.
Das ändert natürlich alles… Cornelli ist überblücklich und nimmt seinen Sohn an ohne ihm aber erst mal zu sagen warum. Er verzeiht ihm die Schwindelei und gibt ihm Geld damit sie sich etwas anständiges zum anziehen kaufen können.
Nigg kann das erst gar nicht verstehen!
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Da kommt der Anderlbauer mit seiner Nandl die die Schattenhoferin dem Cornelli zugedacht hat. Die Nandl will schon Verlobung feiern, nur der Cornelli sagt einfach gar nichts!
Je länger er nichts sagt, desto ärgerlicher werden die Nandl und ihr Vater.
Das eskaliert erst langsam und kocht über als die Schattenhoferin dazukommt..
Die beiden haben schließlich genug vom Schattenhof und dem Cornelli und der ganzen Gesellschaft…
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Dann kommt die Schattenhoferin ganz aufgeregt vom Stall rüber und berichtet, sie hätte den Nigg und die Julia beim bussln erwischt! Anders als sie erwartet ist der Bauer aber glücklich darüber… Er muss ihr berichten, dass er der Vater ist – also der Vater von dem feschen Kerl!
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Wie das weitergeht, das verraten wir erst wenn bei der SchwiBuRa im Bürgerhaus in Schwindegg der letzte Vorhang zugegangen ist.
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Nach dem vierten Akt kamen die Akteure zurück auf die Bühne wo ihnen die Zuschauer mit langem Applaus dankten. Vorstand Michael Sedlmeier holte alle dazu die für den Erfolg verantwortlich waren. Besonders Regisseurin Janina Mitterhofer-Paetel, ihrer Souffleuse Theresa Osner und Organisatorin Stephanie Folger.
Weil sie 25 Jahre alt geworden sind, bat er Bürgermeister Roland Kamhuber nach vorn. Der Bürgermeister war stolz auf die Truppe, die seit 25 Jahren Theater auf so hohem Niveau bietet. Auch über die Wahl dieses hintersinnigen Stückes freute er sich weil sie aufgezeigt haben, dass man Menschen aufhelfen muss, die am Boden liegen. Dass man ihnen eine Chance geben muss damit sie wieder auf die Beine kommen. Würden alle das beherzigen, wäre die Welt ein Stück besser!
So dankte er nochmal und gratulierte mit einem großen Applaus.
Da sie zum Jubiläum für alle Vereinsmitglieder Weingläser hatten gravieren lassen, dankte Michael Sedlmeier Roland Kamhuber mit so einem Glas und einer Flasche Weißwein. Er würde sich auch über weitere Vereinsmitglieder freuen… Dazu lud er herzlich ein.
Und weil es sich Teresa Osner nicht hatte nehmen lassen, eine 25 zu backen, luden sie nach unten ein um das Jubiläum gemeinsam zu feiern.
Wie’s da zuging – das verraten wir in einem weiteren Beitrag.
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Die SchwiBuRa spielt „Wegweiser zum 7. Himmel“ im Bürgerhaus in Schwindegg noch bis zum 3. November. Wenn Sie’s sehen wollen, dann müssen Sie sich aber beeilen. Die meisten Vorstellungen sind nämlich längst ausverkauft. |
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Große Freude bei der Theatergruppe SchwiBuRa über die gelungene Premiere und bei der Malawi-Hilfe Schwindegg über ihre Spende |
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Nach dem Ende der Vorstellung des Stücks „Wegweiser zum 7. Himmel“ baten die Vorstände des Theatervereins SchwiBuRa, Michael Sedlmeier und Stephanie Folger Konrad Ess vom Verein Malawihilfe Schwindegg auf die Bühne und überreichten ihm einen Spendenscheck über 400 Euro. (O-Ton)
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.. hatte noch am Ende der Vorstellung eine Spezialität überreicht: Eine 2 und eine 5. Die ließen sich die Mitglieder dann in der Gaststube im Erdgeschoss schmecken. Dazu gabs eine 25 aus Wein und anderen geistigen Getränken.
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Roland, so eine Theatergruppe zu haben die seit 25 Jahren die Schwindegger und ihre Gäste begeistert – das ist schon bemerkenswert! (O-Ton)
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Caro – Martin, ihr habt ein Stück auf die Bühne gebracht, das den Zuschauer lang im Unklaren darüber lässt was da eigentlich passiert. Das ist sicher nicht so einfach zu spielen. (O-Ton)
Genaugenommen ist sogar der Titel irreführend, weil eine ganz andere Art von Glück gemeint ist. (O-Ton)
Hier ist es aber auch großes Glück, Arbeit zu haben. (O-Ton)
Ein Happy-End wie in den meisten Bauerntheatern gibt’s ja nicht.. (O-Ton)
Bei unserem Probenbesuch waren ja noch nicht mal alle da. Und heute hat alles gepasst! (O-Ton)
Das war vor zwei Wochen! (O-Ton)
Ihr seid aber schon zufrieden mit Eurer Premiere heute? (O-Ton)
Die Zuschauer haben davon nichts gemerkt! (O-Ton)
Die nächsten Vorstellungen sind dann ausgebucht! (O-Ton)
Und jetzt feiern wir 25 Jahre Schwibura!!! (O-Ton)
Und jetzt hast Du ein Problem weil’s da drüben so eine wunderbare Mouse-Torte gibt… (O-Ton Caro)
Und das mach’ma jetzt!
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Nicole, Sepp, wie is’ denn Euch gegangen, wenn ihr als frisch Verheiratete miteinander auf der Bühne steht und Theater spielts? (O-Ton)
(O-Ton HuSe)
Hast heuer aber eine kleinere Rolle gehabt. (O-Ton)
(O-Ton Nicole)
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(O-Ton Walter )
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Wer also diese lustige Truppe noch mit Maximilian Vitu’s „7. Himmel“ sehen will, der findet sie bis 3. November im Bürgerhaus in Schwindegg. |
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Tradition und Brauchtum erhalten: Der Kirchweih-Volksmusikabend der Edelweiß-Trachtler in Reichertsheim |
35:00 |
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Seit Ernst Rampl in Reichertsheim erstmals zum Kirchweih-volksmusik-Abend eingeladen hat sind viele Jahre vergangen. So viele, dass sogar der alte Rampl-Bräu abgerissen worden ist und der Trachtenverein in den Gutsgasthof nach Thambach hat umziehen müssen. Der bietet trotz Renovierung das Flair eines altenbayerischen Gasthofs und passt deshalb perfekt zum Trachtenverein.
Die Mitglieder der Edelweiß-Trachtler hatten herbstlich dekoriert und in der kleinen Küche groß aufgekocht. Die Schlachtschüsseln und das Unertl Weißbier aus Haag haben nicht nur wunderbar geschmeckt sondern auch passend auf den Abend eingestimmt.
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Oben im Saal hatten schon die fünf Gruppen auf der Bühne Platz genommen, die Heidi Grundner ausgewählt und eingeladen hatte. Und Anderl Maier aus Stierberg, der durch den Abend führen sollte.
Etwa 240 Zuhörer hatten gerade so Platz im Saal – so viele, dass die Bedienungen kaum mehr durchgekommen sind. Die Zeit nutzte auch der Gustl und machten noch schnell ein Selfie mit seiner Heidi.
Und die Heidi, die noch ein bissl mit der Maximiliane Norwood gefachsimpelt hat.
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Ihre Aufmerksamkeit zog die Innleit’n Musi in Richtung Bühne, die den Abend mit der Heidrun Polka einläutete.
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Als das Mikro endlich funktioniert hat, hat der Gust Grundner – also der Vorstand von den Edelweiß-Trachtlern die vielen Gäste begrüßt. Das Herz ist ihm aufgegangen, weil der Saal so voll war. So groß ist der Saal ja nicht, dass im Vergleich mit anderen die ganz hinten immer noch ziemlich weit vorn sitzen!
Besonders gefreut hat er sich dann über Bürgermeister Franz Stein, den Altbürgermeister, den Moser Mart, Kreis-Heimat-Musik- und Brauchtumspfleger Dr. Reinhard Baumgartner und eine ganze Reihe Vertreter des Gauverbandes I und von benachbarten Trachtenvereinen. Besonders den Sperr Sepp, den Vorstand von ihren Brudervereinen aus Ampfing und Lengmoos.
Natürlich freute er sich über viele ihrer Mitglieder von denen die meisten mitgeholfen haben damit der Abend gelingen konnte. Ihnen allen dankte er herzlich und übergab an Anderl Maier den sie erst kürzlich für 50 Jahre Mitgliedschaft im Trachtenverein hatten ehren können.
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Die Reischamer Ziachmusi – also die Heidi und ihr Gusti – mit der Papa-Hiase Polka.
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So kamen die Zuhörer langsam zur Ruhe und richteten ihre Aufmerksamkeit auf die Musiker.
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Anderl Maier hieß die Manner, die Weiberleit, die Madln und Dirndln nochmal herzlich willkommen. Ein bissl beinandersitzen, a bissl Ratschn und und Dischktirern ginge ja ohne Musik gar nicht. Man braucht halt was fürs Gemüt war er sicher und freute sich auf die Darbietungen.
Die Sorgen, die schon den Wastl Fanderl umgetrieben haben, dass es mal mit der Volksmusik nicht mehr weitergehen würde hatte er nicht, wenn er so auf der Bühne gesehen hat wer sie weiterpflegt. Allerdings sind die Geschmäcker verschieden. ..
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Die Starnberger Fischerbuam brachten dann „Mia san de sei’n Fischerbuam“.
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Nach ihnen das Baldhamer Virtuosen-Terzett.
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Die erste Runde abgeschlossen haben die Herzkirsch’n Dirndln mit „Kimm geh eina, mei Bua“
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Weil da Bua scho manchmal einaganga ist und dann s Heiraten angestanden ist ham’s doch noch mit’m Pfarrer reden müssen. Und der hat sie gefragt, ob sie sich ganz sicher sind… (O-Ton)
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Damit hat er er die Gruppen vorgestellt, also die Herzkirsch-Dirndln, die er Gusti Grundner begleitet hat. Also der Hahn im Korb. Der, der die Heidi mit heimbegleiten darf weil sie schon eine Zeitlang verheiratet sind miteinander.
Auch zu den Herzkirsch-Dirndln gehörn die Burgi Maier und die Heidi Finninger, die sie auch mit der Gitarre begleitet. Sie singen so süß wie die Süßkirschen eben sind.
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Die Innleiten-Musi setzte fort mit „Am Freitag scho komme“ – A bissl spät waren sie halt dran da am Montag.
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Die Starnberger Fischerbuam mit „Is ma de Weg ned z’weid“.
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Die Reischamer Ziachmusi mit dem „Moarwieser Boarisch’n“ .
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Die Runde abgeschlossen haben die Herzkirsch Dirndln mit „Da drunt im Stoanagra’m“
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Der Anderl Maier hat sich dann erinnert, dass der Wastl Fanderl sicher war, das echte Volkslied kann uns niemand nehmen. Allerdings müssen wir drauf aufpassen und die Tradition weiter pflegen. Genau das macht der Trachtenverein Reischam seit der Rampl Ernst diese Tradition ins Leben gerufen hat.
Er erinnerte an die frühere Kirchweih-Tradition die irgendwann ausgeartet ist und die Obrigkeit auf den Plan gerufen hat. Die haben dann die Allerwelts-Kirchweih am 3. Sonntag im Oktober eingeführt. Das hat die Arbeitsfähigkeit der Leute doch erheblich geschont.
Heute sind Messer ja verboten – weit hamma’s bracht.
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Nachdem er die Mitglieder der Starnberger Fischerbuam vorgestellt gehabt hat, machten die weiter mit „Es geht a Windal übers Moos“.
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Dann das Baldhamer Virtuose-Terzett mit „Geschichten aus Garmisch-Partenkirchen“
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Die Herzkirsch-Dirndln klagten „Aber aus is’ mi’m Summa“
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Es ist fast diskriminierend – hat der Anderl gemeint – dass es nämlich einen Eud-Weia-Summer gibt aber keinen Eud-Manna-Summa!
Übrigens sind die Fischerbuam gar keine Fischer. Böse Zungen behaupten ja, dass nirgends so viel gelogen wird wie bei den Fischern und bei den Jägern. Vermutlich stimmt’s bei den Fischern – für die Jäger hat er widersprechen müssen!
Außerdem sind das ja gar keine Lügen sondern nur „geringfügige Verschätzungen“! So bei der Länge der Fische und die Jäger bei der Anzahl der Enden und dem Gewicht von Geweih!
Auf die Goldwaage legen darf man solche Aussagen sowieso nicht. Wie würde man es denn nennen wollen wenn der Zahnarzt sagt „Es tut g’wieß nicht weh“..
Auf jeden Fall müssen Fischer schlagfertig sein! (O-Ton)
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Mitglieder im Baldhamer Virtuosen-Terzett sind Gertrud Huber, Dr. der Volksmusikforschung in Wien und ihre Tochter Maximiliane Norwood, die mit ihrer Musik fast weltweit unterwegs ist und schließlich Reinhold Schmid mit der Contra-Gitarre. Der stammt aus dem Allgäu, ist aber Österreicher und passt doch zu uns!
Sie haben weitergemacht mit „Kim vor zweufe“
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Weil der Anderl solche G’schichten über die Fischer erzählt hat, waren sie froh, dass sie auch ohne Jagdschein fischen dürfen. Wie das Verhältnis zwischen Fischern, Jägern und Wilderern war, das hatte der Starnberger Heimatpfleger mal aufgeschrieben… Das brachten sie dann als Lied…
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Die Reishamer Ziachmusi mit dem Olympiade-Marsch.
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Das von den Starnbergern hat der Anderl Maier nicht auf sich sitzen lassen können. Er war froh, dass er in Stierberg wohn und nicht in Starnberg… So gefährlich geht’s bei uns nicht zu!
Und weil an Kirchweih groß aufgetischt worden ist haben alle vor dem Essen gebetet: (O-Ton)
Heute gibt’s das ja alles jeden Tag. Trotzdem gibt’s auch heute gute Sachen. Schweinswürstl, Schlachtschüsseln und natürlich Auszogne. Und zwar nach dem nächsten Stück der Innleit’n Musi, der „Weinkeller Polka“.
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Anders als früher hatten die Trachtler in der Pause nicht viel zu tun. Die meisten Gäste hatten die Köstlichkeiten schon vorher genossen. Mei, wir werden halt alle älter und wollen nicht mehr so spät so schwer essen. Geschmeckt hat’s aber auch schon vorher!
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Den zweiten Teil eröffnet hat wieder die Innleitn Musi. Mit „In der Burgschänke“ holten sie die Aufmerksamkeit der Besucher wieder zurück auf die Musiker.
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Anderl Maier war sicher, dass der eine oder andere bei so gutem Essen zugenommen hat. So wie der eine, der seine Frau gefragt hat wieviel sie denn wiegen würde. Das wollte sie ihm aber nicht verraten… (O-Ton)
Er war froh, dass weiter Dialekt geredet wird. Die Bedeutung von Dialekt hat schon Goethe erkannt und Oskar-Maria Graf war sicher, Dialekt zu sprechen ist sogar ein Privileg! Auch wenn Dialekt für manche eine Wissenschaft ist. Ein paar Beispiele: (O-Ton)
Da musste er dann aufhören – zu viele Beispiele… (O-Ton)
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Weiter gehen sollte es mit den Starnberger Fischerbuam mit „Fahr ma hoam von da Oim ins Dorf“
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Die Heidi Grundner mit ihrer Harfe: „Nielsja“ (O-Ton)
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Die Herzkirsch-Dirndln mit „Dankn fia an jedn Dag“
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Und das Baldhamer Virtuosen-Terzett.
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Die Innleit’n Musi zeigte ihr Können mit „Rozkolisana“.
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Tatsächlich haben wir allen Grund zu Danken, meinte Anderl Maier und zitierte ein Gedicht vom Ponzauner Wigg, der alle Jahre wieder nachdenklich feststellen hatte müssen, dass der Mensch mit all seinem Wissen nicht kann, wenn der Herrgott nicht das Gelingen dazu gibt. Dass die Menschen das erkennen möchten, das hatte sich der Wigg in seinem Gedicht gewünscht.
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Die Reischamer Ziachmusi machte ein bissl nachdenklich weiter mit „Deiner“.
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Das „Holzhacker Theresei“ besangen die Herzkirsch Dirndln.
Als da im Lied der Gusti den Stutzn hat krachen lassen, da hat die Heidi lachen müssen…
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Das Baldhamer Virtuosen-Terzett hat sich aber nicht anstecken lassen und die Zuhörer mitgenommen auf einen „Ausflug mit da Kutschn“.
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Was sich ändert, wenn einer heiratet hatte der Anderl dann den älteren Hochzeiter gefragt. Und der hat klare Antworten gehabt. (O-Ton)
Und weil man sich was wünschen darf, wenn man eine Sternschnuppe siegt, hat der Bua das Dirndl gefragt was sie sich gerade bei der Schnuppe gewünscht hat… (O-Ton)
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Langsam neigte sich der Volksmusikabend dem Ende zu. Erst noch die Starnberger Fischerbuam zusammen mit den Herzkirsch-Dirndln mit „Dirndl bis stolz“
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Den Schluss machen sollte die Innleit’n Musik mit dem Marsch de Medici.
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Schließlich verabschiedete der Anderl Maier viel Gesundheit und eine schöne Zeit bis zum Wiedersehen im Oktober nächstes Jahr. Sie sollten der Volksmusik die Treue halten und uns nicht von der lauten schnellen Welt überrollen lassen.
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Nachdem er den Trachtlern für die wunderbare Dekoration und die viele Arbeit im Hintergrund gedankt hatte wünschte er den Zuhörern noch einen schönen Abend und dankte ihnen besonders eil sie so aufmerksam zugehört haben. Er lud sie ein noch zu bleiben und das eine oder andere Bier mit ihnen zu trinken.
Vorher aber sollten die Musiker sie gemeinsam verabschieden….
Erst aber dankte auch Vorstand August Grundner dem Anderl Maier und den Zuhörern für ihr Kommen und lud schon jetzt zu den weiteren Veranstaltungen des Trachtenvereins ein, der im August kommenden Jahres ein großes Jubiläum feiern wird.
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Es war wieder ein Abend, der der bairischen Seele gut getan hat, in einer Zeit in der es immer schwieriger wird Volksmusik und Brauchtum zu erhalten. |
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Klimaschutztag: Alle Konzepte gut - Nur - Es fehlt das Geld... |
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