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Die Landwirtschaftsausstellung wiederbeleben mit Schirmherrn Landwirtschaftsminister Helmut Brunner |
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05.09.14 |
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1945 brachte die Firma Böhringer Werkzeugmaschinen den ersten universellen Kleinlastwagen für die Landwirtschaft und für kommunale Einsätze auf den Markt. Erst seit Mercedes Benz 1951 das Projekt übernahm, heißt das Universelle Motorgerät dann auch Unimog.
Seit damals wurde der Unimog zum Standardgerät nicht nur der kommunalen Bauhöfe und Straßenbauämter. Er wird in der Landwirtschaft genau so genutzt wie in vielen anderen Bereichen.
Grund genug, diesem legendären Fahrzeug am Rand der Landwirtschaftsausstellung zum zweiten Mal eine kleine Sonderschau zu widmen.
Natürlich war die Firma vertreten, die gern die neuesten Unimogs an die Kunden bringen möchte.
Oldtimer gabs aber auch aus anderen Bereichen: Die Oldtimerfreunde Mühldorf hatten ihre Pretiosen genau so aufgefahren wie die Schlüter-Freunde Mühldorf und die „Eicher Raubtiere“ aus Salmanskirchen, die Pollings Bürgermeister Lorenz Kronberger besonders interessierten.
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Natürlich zeigten die örtlichen Händler ihre Produkte: Fliegl, Gruber, Thaller, Gschlecht und Stockmann.
Bürgermeisterin Marianne Zollner, Landrat Georg Huber, MdB Julia Bartz, die MdLs Dr. Martin Huber und Günther Knoblauch, Bezirksrätin Claudia Hausberger und natürlich Bauernverbands-Obmann Ulrich Niederschweiberer und Landwirtschaftsdirektor Josef Kobler freuten sich, die beiden Kabinettsmitglieder begrüßen zu können: Umweltminister Dr. Marcel Huber und Landwirtschaftsminister Helmut Brunner.
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Bürgermeisterin Marianne Zollner freute sich die Gäste begrüßen zu können. Sie freute sich über den fulminanten Start des Volksfestes am Vortag und erinnerte an das erste Volksfest 1865, das damals mit einem Pferderennen begann und besondere Leistungen in der Pferde-, Rinder-, Schaf- und Schweinezucht prämierte.
Die Landwirtschaft hatte in der Region schon immer einen hohen Stellenwert. Die Bauern haben schon immer ihre Waren auf dem Stadtplatz angeboten und so die Bevölkerung versorgt. Marianne Zollner dankte den Landwirten für ihre guten Produkte aus der Region und war stolz auf die vielen landwirtschaftlichen Betriebe und natürlich auch auf die Unternehmen im Umfeld der Landwirtschaft.
Als sie selbst auf dem Land aufgewachsen ist, war man damals sicher, sie wird bestimmt irgend wann eine Bäuerin!!! (O-Ton des bin i etz ned woan!!! Heute eröffne ich hiermit diese Ausstellung...)
Auch wenn die Ausstellung nur klein ist, ist sie doch ein Anfang für eine Wiederaufnahme dieser alten Tradition.
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Landwirtschaftsminister Helmut Brunner freute sich nicht nur über die Ehre im Heimatlandkreis von Kabinettskollegen Dr. Marcel Huber die Schirmherrschaft dieser Ausstellung übernehmen zu dürfen sondern auch über das große Interesse der örtlichen Repräsentanten an dieser Veranstaltung. Er freute sich auch über die Beteiligung des Bauernverbandes an der Entwicklung der Landtechnik. Dazu trägt auch die Rückkehr zu den Wurzeln des Volksfestes bei. Es erforderte sicher ein bisschen Mut, die Leistungen der Landtechnik am Rand des Volksfestes zu präsentieren.
Dabei ist die Landwirtschaft das Rückgrat der ländlichen Räume und bietet neben Arbeitsplätzen auf den Höfen auch Arbeitsplätze in den Zulieferbetrieben und sorgt für den Erhalt der Attraktivität der Kulturlandschaft. Sie steht also im Mittelpunkt des ländlichen Raumes. So ist es nur verständlich, die Landwirtschaft wieder in den Blickpunkt des Volksfestes zu rücken. Die Rückbesinnung zeigt auch die wachsende Wertschätzung der Landwirtschaft in der Bevölkerung. Längst hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln dauerhaft nur gewährleistet werden kann, wenn sie vor Ort hergestellt werden – von Fachleuten mit bester Ausrüstung. Bemerkenswert ist deshalb, dass sich die landwirtschaftlichen Berufe trotz Strukturwandels großer Beliebtheit erfreuen. Die jungen Absolventen der bayerischen Landwirtschaftsschulen haben heute beste Chancen.
Die vorgestellten Maschinen zeigen zum Einen die enorme technische Entwicklung und zum Anderen die fortschreitende Automatisierung und den Einzug von Datensystemen zur Optimierung und Überwachung der Qualität der Produktion.
Helmut Brunner zitierte einen Fachmann: Alles was heute in einem Formel-1-Rennwagen als neu gepriesen wird, gibt es in der Landwirtschaft schon seit fast 10 Jahren!!!!
Deshalb müssen heutige Landwirte immer mehr können und schließen ihre Ausbildung häufig an der Hochschule mit einem Ingenieursdiplom ab. Das alles bietet die Grundlage für die kleinteilige bayerische Landwirtschaft, sich international zu positionieren und der Welt zu zeigen, dass sie auch in der Champions-League mitspielen kann. Damit dankte er der Stadt Mühldorf und dem ehemaligen Stadtrat, der damals noch den BeSchluss gefaßt hat, diese Ausstellung zu organisieren. Er hoffte, dass damit der Anfang gemacht ist, die alte Tradition fortzusetzen.
Helmut Brunner wünschte den Anbietern gute Geschäfte und den Besuchern viele neuen Erkenntnisse für ihre weitere Arbeit.
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Marianne Zollner dankte Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und Umweltminister Dr. Marcel Huber mit je einer 3-Liter-Flasche Mühldorfer Weißbieres.
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Die Gäste begaben sich auf einen Rundgang wobei Marianne Zollner gleich in einem Traktor Probe saß. Kreisrat Siegfried Höpfinger wollte dem Mühldorfs „Bürgermeister a. D.“ Günther Knoblauch – wie er lieber genannt werden möchte - gleich einen Traktor verkaufen. (O-Ton Der paßt in Muidoaf ja scho von der Farb her....)
Helmut Brunner informierte sich bei den Firmen über ihre Produkte und deren Vorzüge. Dabei kam dem gelernten Landwirtschaftsmeister natürlich sein Fachwissen zu Gute. Er konnte schließlich einschätzen, welcher Traktor für welchen Zweck besser geeignet ist.
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Später haben wir mit Landwirtschaftsminister Helmut Brunner gesprochen: Herr Brunner, sie haben vorhin die Arbeit von Umweltminister Dr. Marcel Huber sehr gelobt. Dabei kollidieren doch immer wieder Umweltthemen mit Landwirtschaftsthemen. (O-Ton)
Wir haben einen besonderen Sommer erlebt. Wie hat sich das wechselhafte Wetter auf die Landwirtschaft ausgewirkt? (O-Ton)
Vielen Dank Herr Minister.
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Übrgens – dieses Mal dauerte die Ausstellung nur einen Tag. Erste Erfahrungen lassen fürs kommende Jahr Änderungen erwarten. Sicher ist aber, es wird auch 2015 wieder eine Landwirtschaftsausstellung geben.
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Viel los auf dem Volksfest in Mühldorf von Sonntag bis Mittwoch |
13:05 |
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Eine Tradition am Rand des Volksfestes ist das Stockschützenturnier um den Landratspokal, das alljährlich auf den Bahnen an der Grundschule in Mößling ausgetragen wird.
15 Mannschaften fanden sich am Sonntag Morgen ein um in zwei Gruppen die Sieger zu ermitteln. Die beiden Gruppensieger schossen dann um den Landratspokal.
Moarschaften aus dem ganzen Landkreis nahmen teil: etwa aus Buchbach, Gars, Waldkraiburg, Mößling und natürlich aus Mühldorf.
Wie im Winter auch, ging es heiß her. Jeder Schuß wurde genau gezielt, dosiert geschossen und genau platziert. Dazu die richtige Platte gewählt und wieder neu gerechnet.
Albertine Wimmer hielt das alles genau fest und wertete die Ergebnisse aus.
Es macht keinen Unterschied, meinten die Wettkämpfer, ob sie auf Eis oder Asphalt schießen. Spaß machts hier und da. Und Weißwürste gibt’s im Winter und im Sommer auch.
Frau Wimmer, wie steht’s gerade? (O-Ton Jetzt wird’s spannend!) Spannend wurde es dann auch. So spannend, dass sie nachmessen mussten.
Als es kurz vor dem abschließenden Wettkampf zu regnen begann, haben wir zusammen mit Landrat Georg Huber im Bierzelt auf die Wettkämpfer gewartet. Sonst war um diese Zeit noch niemand da – nur ein einzelner Bierkrug – ganz verwaist – mitten im riesigen Bierzelt....
Langsam kamen sie dann und Landrat Georg Huber hieß sie herzlich willkommen.
Als sie Brotzeit gemacht hatten, kam Turnierleiterin Albertine Wimmer mit dem Ergebnis.
Landrat Huber lobte die Gemeinschaft, die sich hier alljährlich zusammenfindet und Freude hat am sportlichen Wettkampf und am gemeinsamen Feiern. Er freute sich, erstmals auch Mühldorfs Bürgermeisterin begrüßen zu können und Bezirksrätin Claudia Hausberger.
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Bürgermeisterin Marianne Zollner freute sich über die vielen Landkreisbürger zu Gast in der Kreisstadt. Sie dankte Landrat Huber für die Ausrichtung des Turniers und der Siegerehrung im Zelt auf dem Volksfest und gratulierte den Siegern und wünschte weiterhin viel Spaß auf dem Volksfest.
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Dann überreichte Georg Huber allen Mannschaften einen Erinnerungs-Bierkrug.
Den Siegern beider Gruppen überreichte er einen größeren Krug, also der Mannschaft des ESV Mößling und der aus Gars.
Im Wettkampf um den Landratspokal setzten sich dann im Wettkampf zwischen ESV Mößling und dem TSV Gars die Mannschaft aus Gars durch. Sie durften den Landratspokal mit nach Hause nehmen bis zum nächsten Landratspokalturnier beim Volksfest 2015. (O-Ton)
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Etwa 4.000 Senioren über 65 Jahren hatte die Stadt am Montag Nachmittag ins Weißbräuzelt geladen um bei Bier und Brotzeig gemeinsam zu feiern. Über 2.800 konnte Bürgermeisterin Marianne Zollner begrüßen – ein bombastischer Anblick – wie sie meinte.
Den Besuch der Senioren würdigten auch zahlreiche Stadträte, Seniorenreferentin Marianne Pfaffeneder, AWO Kreisvorsitzende Klara-Maria Seeberger und sogar Landrat Georg Huber. Und natürlich Bürgermeister a. D. MdL Günther Knoblauch und MdL Dr. Martin Huber. Sie alle hieß Marianne Zollner herzlich willkommen.
Ihnen allen prostete Marianne Zollner zu.
Den beiden ältesten Besuchern gratulierten Marianne Zollner und Seniorenreferentin Marianne Pfaffeneder herzlich, dem 92-jährigen Otmar Schmitt und der 97-jährigen Gertrud Lanzl.
Die Senioren gaben ihre Lose in die Trommel und nahmen so an der Verlosung der vielen Geschenkkörbe teil.
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Auch Seniorenreferentin Marianne Pfaffeneder freute sich über die Tradition, die Senioren einzuladen und gemeinsam zu feiern. Schließlich ist das Volksfest die schönste Mühldorfer Jahreszeit. Sie wünschte den Gästen gute Gemeinschaft und gemütliche Stunden.
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Marianne Zollner hatte dann Freude am Dirigieren.
-- Landrat Georg Huber würdigte die Leistung der Senioren ohne die es die vielen Kinder und damit die jungen Leute nicht gäbe. Sie haben dafür gesorgt, dass Familien entstanden sind und heute die Gesellschaft so reich ist. Er wünschte ihnen viel Vergnügen auf dem Volksfest und hoffte, dass sie im kommenden Jahr wieder gesund und munter zum Seniorentag kommen können. Dann musste auch er dirigieren – den Radetzky-Marsch. Im Anschluss verloste Abteilungsleiter Fritz Waldinger zusammen mit seiner Losfee Annika Kaindl die vielen Geschenkkörbe, die die Stifter selbst überreichten.
Später nutzten die Senioren die Gelegenheit, sie über alte Zeiten zu unterhalten. Oder über das, was gerade ansteht....
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Tags darauf kamen Vertreter aus Politik, Behörden, Institutionen und aus den Verwaltungen aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus ins Spatenbierzelt zum Tag des Landkreises.
Die Heldensteiner Heubodenblås’n unterhielt während sich die Gäste Bier und Giggerl schmecken ließen.
Sie alle waren damit beschäftigt, ihre Lose auszufüllen und so ihre Chancen auf einen der Geschenkkörbe und anderen Gewinne zu wahren.
Bürgermeisterin Marianne Zollner freute sich, so viele Gäste begrüßen zu können. Gemeinsam wollen sie ihre Partnerschaft pflegen und die gute Zusammenarbeit im Landkreis festigen. So begrüßte sie neben Landrat Georg Huber auch den amerikanischen Generalkonsul Bill Möller, die MdBs Julia Bartz und Stephan Mayer, MdL und Altbürgermeister Günther Knoblauch, MdL Dr. Martin Huber, Bahn-Bayern-Vorstand Klaus-Dieter Josel die vielen Bürgermeister, Kreis-, Stadt- und Gemienderäte und die vielen Mitarbeiter aus den Verwaltungen.
-- Landrat Georg Huber dankte der Stadt Mühldorf für die Ausrichtung des Tages des Landkreises seit vielen Jahren. Das zeigt das gute Verhältnis aller Gemeinden – auch wenns hier und dort immer mal wieder ein bisschen hakt. An diesem Tag wünschte er gute Unterhaltung und viel Vergnügen und für später weiter guten Zusammenhalt.
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Dann bat Marianne Zollner die Bürgermeister zum gemeinsamen Autoscooter-Vergnügen. Und die ließen sich nicht lang bitten. Wir wollten wissen, wann sie zuletzt Autoscooter gefahren sind.
(O-Töne )
Da fanden sich dann interessante Paarungen ein: Marianne Zollner überließ das Steuer Gräfin Stephanie von Pfuel. Landrat Georg Huber, Stefan Schalk, Dr. Herbert Heiml, Siegfried Schick, Gabi Herian und Richard Fischer waren allein. Bürgermeister dulden halt so leicht niemand neben sich....
Beistand hatten sich geholt, Alois Salzeder mit Thomas Einwang, Pollings Lorenz Kronberger, Neumarkts Erwin Baumgartner, Gars‘ Norbert Strahllechner, Jakob Bichlmaier, Dr. Tobias Windhorst und besonders charmanten – Oberbergkirchens Michael Hausperger und Schönbergs Alfred Lantenhammer.
Walter Gruber und Franz Mayer kämpften für die Stadt Mühldorf.
Dann nahm Lorenz Kronberger Landrat Georg Huber ins Visier, der dann gleich meinte, er wäre ein Geisterfahrer!
Wars gut? (O-Ton Stefan Schalk)
Dann dekorierte Marianne Zollner die Kollegen mit Herzen. Erstmals bekamen sie dazu ein Küßchen von der Mühldorfer Bürgermeisterin.
Eine besondere Referenz erwies ihr Altöttings Bürgermeister Herbert Hofauer, der vor ihr gleich auf die Knie ging.
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Dann endlich begann die Verlosung der Preise, die wie gewohnt Paul Schwarz durchführte, wie eh und je halt.
Seine charmante Losfee zog die Glücklichen aus über 7000 Losen. Es war wirklich etwas Besonders hier etwas zu gewinnen.
Geschenkkorb um Geschenkkorb ging an die glücklichen Gewinner.
Einen Gutschein für ein Fahrsicherheitstraining gewann Stadtrat und Bauernverbands-Kreisobmann Ulrich Niederschweiberer.
Einen Rucksack mit einem Saunagutschein gewann Waldkraiburgs Volksfestorganisator Norbert Meindl.
Und natürlich ging AWO-Kreisvorsitzende Klara-Maria Seeberger auch diesmal nicht leer aus.
Eine Reise nach Berlin hatte MdB Stephan Mayer gestiftet und übergab den Gutschein dem Gewinner.
Landrat Georg Huber überreichte seinen Geschenkkkorb genau so wie MdL Günther Knoblauch die Reise zum Bayerischen Landtag.
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Die Gäste ließen es sich an diesem Nachmittag noch lange schmecken und genossen die ungezwungene Gemeinschaft bevor sie wieder zurückkehrten zu ihrem Alltagsgeschäft in ihren Rathäusern, ihre Büros und Amtsstuben.
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Tags darauf war Kinder- und Familiennachmittag. Mamis und Papis brachten ihre Kinder ins Weinzelt, wo der Kasperl gerade versuchte, die Bösewichte zu erledigen.
Das verfolgten die Kinder gespannt und halfen dem Kasperl lautstark und gestenreich. Natürlich endete alles damit, dass Ruhe und Ordnung wiederhergestellt wurden, die Bösewichte erledigt und der Kasperl der Sieger war.
An den Fahrgeschäften war Hochbetrieb, egal ob Kinderkarussel, Kettenkarussel, „Wilde Maus“, „Parkour“, „Top Spin“, „Swing Time“ oder der Autoscooter. Sie alle waren ständig in Bewegung. Mamis, Papis, Omis und Opis blieb nur das Zuschauen. Wobei wir bei manchen Mamis im Autoscooter nicht so sicher sind, wer mehr Spaß daran hatte.... In den Bierzelten war dagegen nichts los an diesem Nachmittag. Sie dienten den Familien eher als Rückzugsraum wenn’s draußen zu viel wurde....
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Leider war das Wetter bis dahin nicht so, wie es die Mühldorfer gerne hätten. Aber das kommt ja vielleicht noch. Wir werden’s sehen.
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Baufortschritt ABS 38 - Die 165 Tonnen schweren Brückenträger über den Innkanal eingehoben |
6:20 |
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Nach der Brücke über den Inn bei Ehring ist es ist die größte Einzelbaumaßnahme auf dem Abschnitt Altmühldorf-Tüßling, erläuterte Projektleiter Denis Kollai und mit Kosten von 7 Millionen Euro auch eine der Teuersten: Die Brücke über den Innkanal in Altmühldorf.
Über die bisherige Eisenbahnbrücke an fast gleicher Stelle führten bisher die Strecken nach München und nach Rosenheim. In den vergangenen Monaten errichteten die beauftragten Firmen die Widerlager auf beiden Seiten des Kanals. Schwierig war die Planung deshalb, weil vom Kanalbau keinerlei verläßliche Unterlagen vorhanden waren und die Ingenieure deshalb so vorgehen mussten, dass das Innkanalbauwerk unberührt bleibt. Das machte zusätzliche Konstruktionen nötig um über viele Jahre die Sicherheit der Brücke und damit der Passagiere in den Zügen zu gewährleisten.
In den zurückliegenden Monaten wurden bei einem Zulieferer die 54 Meter langen Träger vorgefertigt und angeliefert. Sie lagerten bis dahin auf der Südseite des Innkanals neben dem Bahngleis. Jeder der beiden Träger wiegt 165 Tonnen. Es war also schweres Gerät nötig, die Träger an Ort und Stelle über den Kanal zu bekommen. Da die Strecke München-Mühldorf gesperrt werden musste, konnte der Einbau der Träger nur Nachts erfolgen - nach dem letzten Zug.
Vier Mobilkräne mit bis zu 500 Tonnen Tragkraft waren nötig, um die Träger erst von ihrem Lagerort auf einen Bauzug zu heben, sie dann über den Innkanal zu fahren und dort vom Bauzug auf die Widerlager zu setzen.
Obwohl es stark geregnet hatte, waren einige Schaulustige gekommen um sich dieses Spektakel nicht entgehen zu lassen.
Mitarbeiter der Baufirmen befestigten zunächst Halter auf den Fahrgestelle, auf die später die Träger gehoben werden würden.
Dann hoben zwei Kräne die schweren Träger hoch und ließen sie langsam und vorsichtig auf die Transportfahrgestelle ab. Das alles ging sehr gemächlich vor sich.
Nachdem der Träger gesichert war, zog die Diesellok vom Typ V-100 den Transport über die Brücke und hielt dort an.
Auf beiden Seiten des Innkanals übernahmen zwei weitere Kräne die Träger, hoben sie von den Fahrgestellen und setzten sie langsam und vorsichtig maßgenau auf die vorbereiteten Widerlager.
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Obwohl zwei Nächte für den Einbau der Träger vorgesehen waren, machte der problemlose Verlauf der Arbeit es möglich, gleich noch den zweiten Träger einzuheben.
Der technische Vorgang war der selbe wie beim ersten Träger. Da das alles sehr langsam vor sich ging, haben wir es hier nochmal ein bisschen schneller....
-- Da auch beim Einheben des zweiten Trägers keine Schwierigkeiten auftraten, waren die Arbeiten viel früher fertig, als der Zeitplan es vorgesehen hatte. So konnte auch die Streckensperrung in der zweiten Nacht entfallen. Baufirmen, Ingenieurbüro und die Bahn waren damit natürlich sehr zufrieden. Übrigens erläuterte Denis Kollai auch, dass die Arbeiten am gesamten Abschnitt von Altmühldorf nach Tüßling im Zeitplan sind, die Gerichtsverfahren im Bereich Mühldorf erledigt sind und die Bahn nun auf einen Einigung mit den Anwohnern in Tüßling wartet. Dann kann der zweigleisige Ausbau in bisherigen Nadelöhr zwischen Mühldorf und Tüßling termingerecht fertiggestellt werden.
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Tags darauf genehmigten sich die Bauleute eine Auszeit. Als wir uns die Baustelle nochmal ansahen, war neben einigen Gerätschaften und den Mobilkränen niemand zu sehen.....
Jedenfalls sieht die neue Brücke derzeit so aus, an der noch viel Arbeit nötig ist, bis der erste Zug drüberfahren kann. Das wird wohl - geht alles gut - an Oster 2015 der Fall sein. |
206 |
Bundesverdienstkreuz für Josef Wagner überreicht durch Staatsminister Dr. Marcel Huber |
13:10 |
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Landrat Georg Huber freute sich, Josef Wagner und seine Familie, Staatsminister Dr. Marcel Hubert, MdL Günther Knoblauch und Erika Spagl im Besprechungszimmer des Landratsamtes zu diesem außergewöhnlichen Termin begrüßen zu können.
Er würdigte Josef Wagner, der still und verläßlich eine Arbeit verrichtet, die für die Gesellschaft von enormer Bedeutung ist: Gerade er als Lehrer war prädestiniert, seine Erkenntnisse über die Greuel des Nationalsozialismus in unserer Region weiterzugeben.
Landrat Huber dankte der gesamten Familie für ihre Geduld und die viele Zeit, die Josef Wagner in diese Tätigkeit investieren durfte. Er war sicher, die Ehrung ist nur ein Teil der Anerkennung. Er wäre sicher froh, auch die Gedenkstätte im Mühldorfer Hart noch erleben zu können.
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Staatsminister Dr. Marcel Huber würdigte Josef Wagner als einen, der mehr tut, als man von ihm erwarten würde. Es freute ihn besonders, so eine Ehrung in seinem Heimatlandkreis verleihen zu dürfen.
Heute wissen zwar viele, gegen was sie sind und was ihnen zusteht. Sich aber über lange Zeit für ein Ziel einzusetzen, wird immer seltener. Genau das aber hat Josef Wagner über viele Jahre getan. Dafür dankte er ihm ganz ausdrücklich. müsste der Staat alle Leistungen organisieren oder gar bezahlen, die die 3,8 Millionen Ehrenamtlichen in Bayern Tag für Tag erbringen, wäre das schlicht nicht zu bewerkstelligen. Es ist sicher richtig, dass Josef Wagner für diese Tätigkeit das Bundesverdienstkreuz erhält, das per Definition für „herausragende politische, wirtschaftliche, soziale und geistige Leistungen beim Wiederaufbau des Vaterlandes“ verliehen wird.
Unser heutiges Leben ist das Verdienst einer geschundenen Generation, die nach dem Krieg trotz aller physischen und psychischen Belastungen wieder angepackt hat und das Land zu dem gemacht hat was es heute ist. Einige Überreste sind noch heute zu sehen und mahnen während immer weniger aus eigener Erfahrung berichten können. Deshalb ist es notwendig, dass sich Menschen der Aufgabe annehmen, das Erinnern hoch zu halten und weiter zu tragen. Genau das war und ist Josef Wagners Anliegen.
Schon in den 80er Jahren hat er sich für die Errichtung einer Gedenkstätte eingesetzt. 1987 drehte er zusammen mit Rainer Ritzl den Film „Mit 22 wollte man noch nicht sterben“, der in eindrucksvollen Bildern und Aussagen von Augenzeugen das Geschehen dokumentiert hat.
Schon vor der Gründung des Vereins „Für das Erinnern“ hat er auf dem Gelände des KZ-Außenlagers im Mühldorfer Hart Gedenkfeiern abgehalten. Er hat die Schicksale von 1.972 verstorbenen Häftlingen beschrieben und damit diesen Menschen ihren Platz zurückgegeben. Damit hat er ein Mahnmal für Frieden und Toleranz geschaffen.
Nach der Gründung des Vereins „Für das Erinnern“ übernahm er von 2001 bis 2005 das Amt des zweiten Vorsitzenden und erstellte 2007 einen zweiten Informationsfilm über das KZ im Mühldorfer Hart. So hat er immer wieder versucht, Schülern die Ereignisse von vor 70 Jahren nahe zu bringen.
Damit ist er ein Pionier für authentische Pädagogik in bayerischen Gedenkstätten, lenkte den Blick hin zu den Greueltaten des Nationalsozialismus. Von Beginn an übte er diese ehrenamtliche Tätigkeit mit größtmöglichem Einsatz unter Hintanstellung persönlicher Interessen aus.
Für diese großen Verdienste hat ihn Bundespräsident Joachim Gauck mit dem „Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ ausgezeichnet. Dr. Marcel Huber freute sich, ihm diese Auszeichnung verleihen zu dürfen. Er hat einen sehr wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass künftige Generationen – die zwar keine Verantwortung für die Ereignisse mehr tragen – doch dafür sorgen, dass sich das alles nicht mehr wiederholt.
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(O-Ton Verleihung)
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Landrat Georg Huber betonte die überregionale, sogar nationale Bedeutung der Leistung Josef Wagners, der auf der Vorarbeit von Peter Müller aufbauen konnte. Ihm galt sein Dank für den Vorschlag Josef Wagner das Bundesverdienstkreuz zu verleihen.
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Der Geehrte war sichtlich gerührt. Die Schicksale, die er mit seiner Arbeit dokumentiert hat, haben ihn selbst immer sehr berührt. Tatsächlich ist das alles von selbst gelaufen. Jeder Interviewpartner kannte wieder jemanden, der auch etwas beitragen konnte. Alle Aussagen galt es in ein Konzept einzubauen, mit dem eine Abwehrhaltung des Zuschauers vermieden oder überwunden werden konnte. Das alles ist noch nicht zu Ende. Wenn die Zeitzeugen nicht mehr zur Verfügung stehen, wird man andere Methoden finden müssen um das Grundproblem zu überwinden, das zu KZ’s geführt hat, wie sie im Mettenheimer Hart waren: die Ausgrenzung. Ohne die Ausgrenzung, also den Entzug der Menschenrechte, wäre es nie so weit gekommen. Die Gefahr besteht weiter, dass Menschen ausgegrenzt werden. Gerade in den gegenwärtigen Migrationsbewegungen. Jetzt gilt es aufmerksam zu beobachten und der Anfänge zu wehren.
Josef Wagner verstand das Bundesverdienstkreuz als Anerkennung für das Geflecht Gleichgesinnter, das dazu beiträgt, sich gegen die Wiederholung alter Fehler zu stemmen. Es haben sich nämlich viele Gleichgesinnte daran beteiligt, allem zu widersprechen, was in diese Richtung geht
Zum Dank für den Vorschlag überreichte er Peter Müller ein Transscript von Zeitzeugenaussagen, die die Stephen Spielberg-Foundation aufgezeichnet hatte. Er sollte sie in seinem nächsten Buch verwenden.
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Peter Müller gab den Dank zurück, erst Josef Wagners und Rainer Ritzels Film lenkte die Aufmerksamkeit auf das Geschehen hier im Landkreis. Erst danach entstanden Gedenkeinrichtungen. So galt sein Dank wieder Josef Wagner.
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Während Staatsminister Dr. Marcel Huber Josef Wagner den Orden ansteckte, überreichte Landrat Georg Huber Josef Wagners Gattin als kleines Dankeschön einen Strauß Blumen.
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Herr Staatsminister, warum ist es weiterhin so wichtig, an die Ereignisse vor 70 Jahren zu erinnern? (O-Ton)
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Herr Wagner, war es eine Überraschung, so eine hohe Auszeichnung zu erhalten? (O-Ton)
Wie kamen Sie denn darauf, sich dieses Themas anzunehmen? (O-Ton)
Haben Sie bei Ihrer Arbeit Widerstände überwinden müssen? (O-Ton)
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Vielen Dank und herzlichen Glückwunsch.
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207 |
Licht und Farbe - Maria Zuck stellt in der Galerie der Kreisklinik aus |
10:25 |
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41 Aquarelle zeigt Maria Zuck in der Galerie der Kreisklinik. Viele der Werke zeigen Motive, die jeder Mühldorfer bestens kennt, andere geben Eindrücke von zeitloser Schönheit wider.
-- Zur Vernissage kamen so viele Interessierte, dass es eng wurde.
Konrad Eder eröffnete die Vernissage und begrüßte damit Mühldorfs zweite Bürgermeisterin Ilse Preisinger-Sontag, die Kulturreferenten von Mühldorf und Waldkraiburg, Rainer Schratt und Karin Bressel, die Stadträte Max Oelmaier, Oskar Stoiber und Marianne Pfaffeneder, zahlreiche Mitglieder des Kunstvereins Inn-Salzach und viele weitere.
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So scherzte dann auch Kreiskliniken-Geschäftsführer Heiner Kelbel, hier ist es ja voller als im Weißbierzelt.... – und das wollte etwas heißen!
Wenn Maria Zuck ihre Ausstellung „Licht und Farbe“ nennt, findet das seine Entspechung in der Lichttherapie und in der Farbtherapie, die die Klinik anbietet, zog Heiner Kelbel Parallelen. Allerdings brauchen die Krankenhäuser selbst derzeit am Nötigsten eine Therapie. Die dramatische Entwicklung verdeutlicht der Rücktritt seines Traunsteiner Kollegen am Vortag, dessen Haus 2013 einen Verlust von 17 Millionen Euro verbuchen musste.
Ähnlich ergeht es allen umliegenden Häusern. Nur die Klinik Mühldorf arbeitet noch mit einem kleinen Gewinn. Das zu halten wird immer schwieriger. Auch wenn 2014 wieder mehr Patienten behandelt wurden, wird doch das Ende dieser Entwicklung nicht ausbleiben. Den Mühldorfern zu Eigen ist aber, dass sie zwar manchmal ein bisschen jammern, dann aber wieder anpacken und vorwärts gehen! Also: (O-Ton Jetzt sind hier so viele Leute, wenn bis Jahresende alle mit ihrer Krankenkassenkarte kommen, brauche ich mir keine Sorgen zu machen.... )
So lud er alle ein und wünschte ihnen für den weiteren Abend viel Vergnügen..
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Nach einem weiteren Musikstück freute sich Kunstvereinsvorstand Gernot Sorgner über die vielen Interessierten. Für ihn war klar, warum das Haus in Mühldorf Gewinn macht: Keine der anderen Kliniken hat so eine hervorragende Galerie, die so viele Besucher anzieht.....
Es ist immer schön, bei einer Vernissage so vielen Besuchern die eigenen Werke präsentieren und darüber diskutieren zu können. Dazu trägt auch die Musik bei, die für die richtige Stimmung sorgt.
Maria Zuck ist Mitglied im Kunstverein Inn-Salzach, in der Künstergruppe Kraiburg und in der Gruppe „Aquilegia“. Als alteingesessene Mühldorferin war sie ursprünglich Drogistin. Seit den 1980er-Jahren beschäftigt sie sich aktiv mit der Kunst. Seither widmet sie dieser Leidenschaft viel Zeit.
Als Autodidaktin hat sie mit Seidenmalerei begonnen, einer Kunstform, die ihm selbst nicht so sehr behagt. (O-Ton Das ist mehr Kunsthandwerk – so – Hauswirtschaftslehrerin.... ---- oohhh!!!! )
Damit wollte er nur ehrlich sagen, wie’s ist, versuchte Gernot Sorgner die Gemüter zu beruhigen und sorgte mit seiner Feststellung, die Seidenmalerei wäre auch etwas Schönes, nur wieder für Gelächter....
Maria Zuck hat Ausflüge in andere Techniken unternommen, etwa zur Acrylmalerei. Sie ist aber schnell zum Aquarell zurückgekehrt. Dabei erfordert die Aquarellmalerei besonders viel Erfahrung. Trotzdem sieht sie sich selbst häufig „nur als Aquarellmalerin“.
Sie widmet sich vorwiegend der Landschaftsmalerei und Blumenstilleben. Wenn sie sagt, sie ist Realistin, ist das, was sie macht, kein Fotorealismus. Jeder Maler bringt bei seiner Arbeit seine eigene Sichtweise und seine eigenen Gedanken ein und gibt so immer auch etwas von sich weiter.
Er hatte sich beim Betrachten der Ausstellung Gedanken notiert: Wichtig ist ihr: (O-Ton 1:43:45:00 Eindrücke....)
Gernot Sorgner erläuterte diese Erkenntnisse und verglich Maria Zuck’s Werke mit bekannten Werken großer Künstler des Impressionismus, die auch die selben Motive auf verschiedene Weise auf die Leinwand gebracht haben. Wie sie bringt auch Maria Zuck ihre Empfindungen in die Werke mit ein und hält fest, was sie sieht. (O-TonSie schreibt mit Farbe ihre Augenerlebnisse.... Ausdruck)
Maria Zuck will mit ihrer Malerei nicht auffallen, will keine großen Kunstdiskussionen sondern in diesen unruhigen Zeiten den Betrachtern die Freude am Schönen vermitteln.
(O-Ton Sie versteht es, mit der schwierigen Aquarelltechnik ein künstlerisches Gesamtwerk zu schaffen, dem Betrachter Botschaften zu vermitteln und die Seele empfindsam zu machen für Neues! )
-- Nach einer weiteren musikalischen Einlage dankte die Künstlerin den zahlreichen Besuchern der Vernissage. Ihr Dank galt auch der Kreisklinik für die hervorragende Zusammenarbeit bei der Vorbereitung der Ausstellung und Gernot Sorgner für die wunderschönen Worte. Auch wenn er die Seidenmalerei nicht mag. Aber – es muss ja nicht jeder alles mögen.... Eigentlich hatte man ihr in der Schule das Malen verleidet. Sie wollte damit nichts zu tun haben. Trotzdem begann sie später mit der Seidenmalerei über die sie zum Aquarell kam. Dabei ist die Aquarellmalerei wirklich keine einfache Technik. Von Papier bis zur Planung eines Werkes muss man viel wissen und können. Sie ist Realistin. Wenn sie etwas malt, muss sie sich auskennen. Man muss erkennen, was sie malt. Im Zeitalter der Veränderung und Abstraktion ist das vielleicht nicht mehr zeitgemäß. Trotzdem denkt sie, dass auch ihre Werke ihre Freunde finden werden. So eröffnete sie die Ausstellung und bat um ein weiteres Musikstück.
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Die Ausstellung „Licht und Farbe“ mit Aquarellen von Maria Zuck ist in der Galerie der Kreisklinik während der üblichen Öffnungszeiten noch bis 2. November zu sehen. Schauen Sie doch mal rein. Und – vielleicht nehmen Sie ja auch ihre Krankenkassenkarte mit.....
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