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Victoria Pöllmann Landkreis Mühldorf > Stadt Mühldorf >
Josef J. Pöllmann
Stadt Waldkraiburg > Neumarkt St. Veit > Gemeinde Ampfing > Stadt Altötting > Mühldorf-TV ist durch die BLM lizenziertes Lokalfernsehen
Josef J. Pöllmann ist Mitglied im Deutschen Presse Verband
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Das gab's 2015 bei Mühldorf-TV und bei Altötting-TV
Hier können Sie nachlesen, worüber wir in KW 15/2015 berichtet haben.
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Nr.
Thema LZ Archiv KW Ersch.
81 Integration an Schulen - Lehrkräfte aus Oberbayern an der Franz-Liszt-Schule in Waldkraiburg 15:40 15 10.04.15
Die Regierung von Oberbayern lädt regelmäßig Lehrkräfte aus dem gesamten Regierungsbezirk zu Fortbildungsveranstaltungen ein. Mit der Ausrichtung dieser Veranstaltungen beauftragt die Regierung die Schulämter der Landkreise.
Dem aktuellen Thema Integration sollte sich die Veranstaltung in Waldkraiburg annehmen, mit deren Ausrichtung das staatliche Schulamt die Franz-Listz-Mittelschule betraut hatte.
Wie zu erwarten war, gestaltete Gernot Sorgner das Umfeld der Veranstaltung in der Pausenhalle der Schule, der dort bis zu seiner Pensionierung als Lehrer beschäftigt war.
Die Schüler hielten für die Lehrkräfte Mappen mit Unterlagen und einer Begleit-DVD bereit, die sich nach ihrer Registrierung für eine von drei Arbeitsgruppen eintragen sollten, in denen später vertieft auf einzelne Themen eingegangen werden sollte.
Zu den Lehrkräften kamen zahlreiche Bürgermeister an die Schule, Landrat Georg Huber und Regierungsvizepräsidentin Maria Els.
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Den Nachmittag eröffnete die Jazz-Combo des Gymnasiums Gars
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Klaus Neßler, Rektor der Franz-Liszt-Mittelschule, begrüßte die Gäste an seiner Schule.
Da seine Schule erst kürzlich ihr 40-jähriges Bestehen feiern konnte, war er sicher, an seiner Schule wird Integration gelebt. Von Beginn an waren viele Kulturen, Religionen und Nationen hier zuhause und haben dazu geführt, dass Humanität, Solidarität und Demokratie die Schule getragen haben. Diese Werte werden auch in Zukunft die Grundlagen des Zusammenlebens an der Schule sein.
Er wünschte den Lehrkräften aus ganz Oberbayern viel Erfolg bei der Integration von Schülern und hieß sie mit einem Zitat von Erich Kästner willkommen: „Es gibt nichts Gutes außer man tut es!“
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Regierungsschulrätin Dr. Eva-Maria Post freute sich über die Teilnahme von Regierungsvizepräsidentin Maria Els, Landrat Georg Huber und zahlreicher Vertreter von Schulämtern und weiterer Behörden. Besonders dankte sie Klaus Neßler und Iris Jäger für die reibungslose und kooperative Vorbereitung der Veranstaltung.
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Schulamtsdirektor Paul Schönstetter unterstrich in seinem Grußwort die Notwendigkeit der Menschen Gemeinschaft zu pflegen. Einer allein würde verkümmern. Damit ist die Integration wesentlicher Bestandteil jeder Gesellschaft.
Da im Landkreis Mühldorf viele erfolgreiche Projekte zur Integration von Flüchtlingen laufen, beauftragte die Regierung von Oberbayern das staatliche Schulamt damit, diese Aktivitäten vorzustellen. Das taten sie natürlich gern.
Damit freute er sich über die zahlreichen Vertreter aus Politik und Wirtschaft und würdigte besonders das Engagement von Landrat Georg Huber der zusammen mit dem Berufsbildungswerk in Waldwinkel und der Berufsschule 1 das Projekt zur Integration von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen federführend für ganz Bayern eingeführt hat.
Paul Schönstetter freut sich über die Vertreter der Wirtschaftskammern, von Schulen. Kindertageseinrichtungen, Unternehmensstiftungen und Bildungsinstituten und wünschte allen viele nützliche Informationen an diesem Nachmittag.
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Aus Afghanistan kam Samen Sediqui, der die Mittelschule in Gars besucht und die Gäste mit seiner Gitarre begeisterte.
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Regierungspräsidentin Maria Els war dann auch begeistert von der Darbietung des jungen Mannes um so mehr als sie es nie so weit gebracht hatte....
Es war sicher kein Zufall, in Waldkraiburg eine Veranstaltung zum Thema Integration abzuhalten. Hier wird seit vielen Jahrzehnten Integration gelebt. Sie war sicher, das wird auch in der aktuellen Situation weiter so gut gelingen, auch wenn die aktuelle Situation eine Herausforderung darstellt.
Wenn es hier speziell um das Thema Integration an Schulen geht, gibt es dabei mutige und zukunftsweisende Wege zu gehen.
Die bayerische Staatsregierung hat schon 2004 mit „Integration im Dialog“ eine Plattform geschaffen, die in allen Gesellschaftsschichten die Notwendigkeit der Integration wecken sollte.
Nach 10 Jahren ist festzustellen, dass dieses Ziel erreicht wurde und man nun von den Chancen der Integration reden sollten. Diese Chancen herauszustellen und die Vorteile aufzuzeigen ist ein wichtiges Anliegen der Regierung von Oberbayern, das mit dieser Veranstaltung erreicht werden soll. Die Schule leistet bei der Integration einen entscheidenden Beitrag, steht aber selbst auch vor großen Herausforderungen.
Maria Els dankte den Mitarbeitern der Franz Liszt-Schule für die Vorbereitung dieser Veranstaltung und war überzeugt, Klaus Neßler und sein Team haben keine Mühen gescheut...
Alle Gäste zeigten durch ihre Anwesenheit die hohe Bedeutung dieses Themas für den Schulalltag in Oberbayern. Das beginnt bei der Vermittlung von Sprachkompetenz und reicht bis zur Berufsausbildung. Gelingt das, dann können die Begabungsschätze gehoben werden, die in den Migranten verborgen liegen. Die Regierung von Oberbayern und ihre Dienststellen stehen umfassend beratend und helfend zur Seite.
Nachdem Maria Els die Aufgaben der Integration von Zuwanderern beschrieben hatte, war sie überzeugt die entscheidende Weichenstellung für eine gelingende Integration ist das frühestmögliche Erlernen der deutschen Sprache.
Mit 24 Beraterinnen und Beratern leistet die Regierung von Oberbayern Unterstützung für besonders engagierte Lehrkräfte in Deutsch-Fördermaßnahmen.
Sie sollen das interkulturelle Lernen unterstützen, also das Lernen nicht nur miteinander sondern auch voneinander und übereinander, und auch helfen, die Eltern der Migrantenkinder einzubinden.
Das ist nämlich eine zusätzliche Herausforderung weil diese oft große Schwierigkeiten haben, wenn ihre Kinder sich schneller integrieren als sie selbst.
Im Landkreis Mühldorf gibt es viele gelungene Projekte verschiedenster Art. Diese sollten nachfolgend vorgestellt werden. Allen Projekten und allen Zuhörern wünschte Maria Els viele nützliche Informationen.
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Ein Video zeigte Beispiele gelungener Integration im Landkreis Mühldorf.
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Was Landrat Georg Huber sagen wollte hatte das Video vorweggenommen. Er war stolz auf das, was hier im Landkreis läuft und wie sich der Landkreis in den letzten Jahren entwickelt hat. Das Video hat gezeigt, was Ehrenamtliche zum Erziehungs- und Schulwesen dazu täglich leisten.
Vergessen wollte er auch nicht die Erwachsenenbildung und seit kurzem auch die Hochschulausbildung.
Das alles kann nur gelingen, wenn alle in allen Bereichen verstehen worum’s geht und dann auch wollen. Nur dann kann es gelingen vorhandene Strukturen zu stärken und Parallelstrukturen zu vermeiden. Er dankte herzliche allen, die sich in diesem Bereich engagieren, besonders beim Bereich „Lernen vor Ort“ und da bei Jelena Djakovich, deren besonderes Verdienst es ist, die sprachliche Integration voran zu bringen. Ohne Sprachbildung ist Integration nicht möglich.
Nur kurz nach ihrer Ankunft sind Flüchtlinge mit einer Unterkunft und Verpflegung zufrieden. Schon nach kurzer Zeit wollen sie mitmachen und sich einen Platz finden. Das gelingt nur wenn sie Deutsch sprechen. Mit Englisch allein kommen sie nicht sehr weit.
Landrat Georg Huber kritisierte das verbreitet mangelnde Verständnis für die Flüchtlinge, die halt nicht am Schuljahresanfang kommen sondern im laufenden Schuljahr eingegliedert werden müssen. Um das zu schaffen muss sich das Schulwesen flexibler aufstellen und ausreichend qualifiziertes Personal bereitstellen. Lehrkräfte müssen in der Lage sein, Kindern in wenigen Monaten so viel Deutsch beizubringen, dass sie im folgenden Schuljahr dem Unterricht folgen können.
Wie das gelingen kann, zeigen Erfahrungen am Berufsbildungswerk in Waldwinkel.
Landrat Huber bat die Zuhörer diesen Erfordernissen nachzukommen und die Möglichkeiten zu schaffen auch Nachzüglern und Spätenwicklern alle Chancen offen zu halten.
(O-Ton Herzliche Bitte: Helf’ma z’samm....)
Er freute sich über die Kindergärten und Schulen in Waldkraiburg, die hier mit bestem Beispiel voran gehen. Es geht schließlich um die Kinder denen wir die beste Grundlage für ein gelungenes Leben in Deutschland mitgeben müssen.

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Waldkraiburg ist mit seiner besonderen Geschichte prädestiniert für diese Veranstaltung freute sich Bürgermeister Robert Pötzsch über die Gäste in seiner Stadt.
Beim Besuch der Partnerstadt Sartrouville vor wenigen Wochen hatte er selbst erlebt, wie das ist, wenn man die Sprache nicht kann. Auch wenn er sich in Englisch unterhalten konnte und ihm ein Dolmetscher zur Seite stand. Ohne die Sprache zu können steht man gleich im Abseits.
Einige Wochen zuvor fand im Rathaus eine Veranstaltung mit allen statt, die sich in der Integration engagieren. Auch damals stand die Sprachförderung an oberster Stelle der Diskussion.
Da das aber nicht alles ist sondern jeder Flüchtling zudem seine eigene Kultur mitbringt und seine persönlichen Erlebnisse verarbeiten muss, kann das eine Kommune allein nicht schaffen. Deshalb war Robert Pötzsch froh über die Zusagen von Regierungsvizepräsidentin Maria Els und von Landrat Georg Huber. Er forderte die Zuhörer auf, diese große Aufgabe gemeinsam zu bewältigen und so den Asylbewerbern eine Heimat zu geben.
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Mit „Fly me to the moon“ sorgte das Jazzensemble des Gymnasiums Gars Abwechslung. Steht zu hoffen, dass sie damit nicht vor der großen Aufgabe flüchten wollten....
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Hasan Cabuk stellte den Verein „KuBiWa Bildungszentrum e.V.“ vor, dessen Vorstand er ist und der seit 2007 für alle Waldkraiburger außerschulische Bildungsangebote bereit hält.
Daneben beabsichtigt der Verein zur Völkerverständigung beizutragen und seine Landsleute für die Eingliederung in die deutsche Gesellschaft bereit zu machen.
Ihre umfangreichen Angebote resultieren aus der Erkenntnis, dass die Grundvoraussetzung für eine gelingende Integration die Bildung ist. Bildung wiederum setzt die Kenntnis der deutschen Sprache voraus.
Das alles erreicht der Verein in zwei Bereichen: mit Angeboten für Kinder und Jugendliche und mit solchen für Eltern. Sie arbeiten intensiv mit dem Kinderschutzbund zusammen und dem katholischen Kreisbildungswerk.
Hasan Cabuk erklärte die einzelnen Angebote und zeigte Bilder aus den jeweiligen Bereichen.
Seit der Gründung ist die Zahl betreuter Schüler kontinuierlich gestiegen bis auf 34 am Ende des Schuljahres 2013/2014.
Da sie sich auch um die Kultur kümmern, veranstalten sie regelmäßig Veranstaltungen mit dem Ziel der Gemeinschaftspflege. So kam inzwischen bereits zwei Mal die integrative Theatergruppe „Halber Apfel“ ins Haus der Kultur.
Für ihre Bemühungen erhielten sie 2012 den Integrationspreis der Regierung von Oberbayern.
Alle bisherigen Bemühungen wollen sie auch in Zukunft fortsetzen, junge Leute zum Lernen motivieren und Ansprechpartner für Kinder und Eltern sein. Das alles wollen sie zusammen mit anderen Organisationen und Behörden realisieren und so einen Beitrag zu einem besseren Leben in Waldkraiburg leisten. Er schloss mit dem Zitat von Henry Ford, der die Zusammenarbeit als höchstes Gute erkannt hatte.
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Samen Sediqui unterhielt mit seiner Gitarre.
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Jelena Djakovic begrüßte die Zuhörer in ihrer Muttersprache. Die wunderten sich nicht, dass sie sie nicht verstanden. Sie hatte einen Elternabend moderiert und die Zuhörer in die Rolle der Eltern versetzt, die einfach nichts verstanden hatten. Sie sollten ihre Hilflosigkeit erkennen in der sich die meisten Flüchtlinge befinden wenn sie hier zum ersten Mal in die Schule gehen. Egal ob Eltern oder Kinder. Man versteht so leicht, warum Eltern von Migranten nicht zum Elternabend kommen.
Dabei wäre das so dringend nötig da die Schulsysteme in den Herkunftsländern sich vom deutschen doch sehr unterscheiden. Es wäre dringend nötig, den Eltern das bayerische und deutsche Schulsystem erst einmal zu erklären. Das beginnt schon damit, dass die beste Note in Deutschland eine eins ist, in Polen aber eine fünf! Und in vielen Ländern gibt es keine Unterscheidung in Haupt- und Nebenfächer und landesweit einheitliche Schulbücher und Unterrichtsmaterialien.
Da es hier so viele Möglichkeiten gibt, ist das gar nicht so einfach. Um die Eltern aber gut beraten zu können sollte man das alles wissen.
Um dabei behilflich zu sein stehen im Landkreis Mühldorf die Integrationslotsen bereit. Integrationslotsen sind Muttersprachler, die Zuwanderern bei der Eingliederung helfen.
Integrationslotsen erfüllen diese Leistungen.
Die Integrationslotsen schlagen also eine Brücke zwischen Eltern und Lehrkräften und Behörden. Dabei agieren auf der Basis eigener Erfahrungen und wissen daher, was die Eltern wissen müssen. Zudem engagieren sie sich ehrenamtlich. Derzeit bieten 31 Lotsinnen und Lotsen aus 15 Nationen 22 Sprachen an. Sie bieten im Bürgerbüro in Waldkraiburg regelmäßig Sprechstunden an.
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Nach einer musikalischen Einlage der Jazz-Combo und einer Kaffeepause teilten sich die Gäste in drei Workshops auf, in denen Jelena Djakovic näher auf die Integrationslotsen einging, Michael Haase und Klaus Ortner auf die Kooperation zwischen Berufsschule 1 und Berufsbildungswerk Waldwinkel zur Beschulung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge und die frühkindliche Sprachförderung.
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Bevors aber so weit war, dankte Dr. Eva-Maria Post Schulleitern Klaus Neßler und Iris Jäger und Schulamtsdirektor Paul Schönstetter und Schulrat Hans Wax mit einem kleinen Geschenk für die Organisation dieser interessanten Veranstaltung.

82 Beispiele für Integrationsmaßnahmen im Landkreis Mühldorf 6:30
(O-Ton Begrüßung Waldwinkel)
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Terrorismus, Krieg und Verfolgung zwingen immer mehr Menschen ihre Heimat im Nahen Osten und in Afrika zu verlassen und in Europa Zuflucht zu suchen. Nicht nur Erwachsene und Familien mit Kindern sehen in der Flucht die einzige Möglichkeit in Sicherheit zu leben sondern auch Jugendliche. Ohne Begleitung machen sie sich auf den abenteuerlichen und gefährlichen Weg und kommen irgendwann auch in Bayern an, wo sie nach der Entlassung aus dem Erstaufnahmelager der Schulpflicht unterliegen.
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Im Landkreis Mühldorf engagieren sich Kindertagesstätten, Schulen, Berufsschulen und zahlreiche private Initiativen für die Eingliederung der Flüchtlinge. Das beginnt mit dem Erlernen der Deutschen Sprache setzt sich fort mit dem Heranführen ans Leben in Deutschland und endet mit der Berufsausbildung noch lange nicht.
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Schon die Kleinsten lernen im Kindergarten „Maria Schutz“ in Waldkraiburg im „Vorkurs D 240“ einmal in der Woche Deutsch.
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In der Gemeinschaftsunterkunft in Mühldorf betreut Stephanie Rothkäppel am Nachmittag die Kinder der Flüchtlinge und Asylbewerber. Da Neuankömmlinge gemeinsam mit Kindern lernen, die schon länger hier sind, steht sie hier vor einer umfangreichen Aufgabe.
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Die älteren mit fortgeschrittenen Deutschkenntnissen, besuchen die Realschule in Waldkraiburg. Katrin Heimhilger versucht den Schülern im Ehtikunterricht die Grundwerte unserer Gesellschaft nahe zu bringen.
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In Waldkraiburg bemüht sich der Verein „Kultur und Bildung in Waldkraiburg“ - kurz „KuBiWa“ - um gegenseitiges Verständnis von Jugendlichen aller Nationalitäten. Etwa mit einem nachmittäglichen Förderunterricht.
Zudem bietet KuBiWa Kinderbetreuung.
„KuBiWa“ erhielt bereits 2012 den Integrationspreis der Bayerischen Staatsregierung.
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Kommen junge Leute, die nicht mehr der Schulpflicht unterliegen, bietet ihnen das Berufsbildungswerk in Waldwinkel in einem Berufsvorbereitungskurs neben dem Erlernen der Deutschen Sprache auch erste berufsspezifische Kenntnisse.
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Zusammen mit der Berufsschule 1 in Mühldorf bietet das Berufsbildungswerk in Waldwinkel zwei Klassen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Dort nehmen derzeit etwa 40 Jugendliche am Berufsschulunterricht teil. Viele von ihnen erlernen durch die Unterbringung im Internat Waldwinkel zusätzliche Kompetenzen.
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Sie alle genießen die selbe Ausbildung wie jeder andere Jugendlichen auch. So wie dieser junge Mann, der im Don-Bosco-Lebensmittelmarkt in Aschau den Beruf des Einzelhandelskaufmanns erlernt.
Oder dieser Jugendliche den Beruf des Elektrikers,
oder dieser den der Gastronomiefachkraft
oder dieser den des Kochs.
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Damit die jungen Leute, die erst vor Kurzem aus Somalia gekommen sind, den Unterricht verfolgen können, bietet Stephanie Rothkäppel von der örtlichen Arbeiterwohlfahrt täglich in Mühldorf Deutschunterricht.
(O-Ton Vorstellungsrunde)
Daneben unterstützt Stephanie Rothkäppel bei allem, was das Leben ausmacht, begleitet sie zum Arzt, zur Bank und zu Behörden.
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Den selben Dienst leisten in Neumarkt Sankt Veit elf ehrenamtliche Sprachpaten. Sie wechseln sich ab und bieten täglich zweieinhalb Stunden Deutschunterricht, vermitteln Wissen über das Leben in Deutschland und führen sie in die Gesellschaft ein.
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Wie erfolgreiche diese Maßnahmen sind zeigen Beispiele wie das von Zehra Aslan, die inzwischen selbst als Lehrerin an der Realschule in Waldkraiburg eine sechste Klasse unterrichtet.
Oder „KuBiWa“, deren türkischstämmige Gründer sich zum Verein zusammengeschlossen haben und nun allen Kindern in Waldkraiburg neben nachmittäglichem Unterricht auch ein umfangreiches Ferienprogramm bieten.
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Die vielfältigen Maßnahmen sowohl von staatlicher als auch von privater Seite im Landkreis Mühldorf haben in weiten Teilen der Bevölkerung Akzeptanz bewirkt. Die jungen Leute danken die Anstrengungen durch Leistungsbereitschaft und Engagement und sind manchmal sogar gleichaltrigen Deutschen ein echter Ansporn.
83 40 Jahre Fachakademie für Sozialpädagogik - Der Festakt im Mühldorfer Haberkasten 16:50
Der Mühldorfer Haberkasten war bis auf den letzten Platz besetzt als die Dozentenband der Fachakademie für Sozialpädagogik unter der Leitung von Johannes Schmidt die Jubiläumsfeier eröffnete.
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Die stellvertretende Vorsitzende der Diakonie in Traunstein, Margarethe Winnichner, hieß die Gäste herzlich willkommen. Besonders Landrat Georg Huber, Bürgermeisterin Marianne Zollner und alle Bürgermeister sowie die Leiter der anderen Fachakademien und der Schulen. Sie konnte eine Reihe weiterer Gäste begrüßen, sogar aus Südtirol und Japan. Besonders willkommen hieß sie Ludwig Ecker und Erwin Gäb, die die Fachakademie durch eine schwere Zeit geführt haben. Da sie der Meinung war, die Fachakademie wird auch weitere Jahrzehnte überstehen hieß sie auch Christian Peiser und Marianne Glück herzlich willkommen.
Sie blickte zurück auf die Anfänge und schließlich die Übernahme der Trägerschaft der Fachakademie durch die Diakonie und die zahlreichen Angebote, die sie heute dort bieten. Die Übernahme lief zäh und forderte Diakonie und Landratsamt gleichermaßen. Heute sind sie stolz darauf, diese Schule betreuen zu dürfen.
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Schulleiter Christian Peiser, der am Schuljahresanfang die Leitung der Fachakademie übernommen hatte, führte durch den Vormittag und bat Dekan Peter Bertram mit einer kurzen Andacht Gott für die vierzig Jahre und das Gelingen ihrer Arbeit zu danken.
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Es gibt viel Grund zu loben und zu danken meinte Dekan Peter Bertram und dankte allen, die sich täglich für das Gelingen und den Zusammenhalt der Gesellschaft einsetzen. Er war stolz mit der Fachakademie dazu beitragen zu können in der sie das christliche Menschenbild vermitteln und Bildung auch als Herzensbildung verstehen. Er beklagte die oftmals geringe Anerkennung derer, die sich hier so für das Gemeinwohl einsetzen. So wollte er allen seinen Dank aussprechen, der ja viel mehr ist als nur ein blosses Wort.
Gerade heute geht es in der Gesellschaft um das Miteinander von alt und jung, von fremd und alteingesessen und in Familien von denen manchmal nur noch Fragmente übrig geblieben sind. Es geht um kleine sanfte Worte, um Liebe und Zuwendung. Deshalb gilt es denen zu danken, die dafür sorgen dass die Familien das bleiben was sie sind, die Keimzelle der Gesellschaft.
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Ein gemeinsames Lied schloss die Andacht ab.
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Für Landrat Georg Huber war die Unterstützung aller gesellschaftlichen Gruppen wichtig. So wie Kinder Unterstützung brauchen, benötigen sie auch Familien und alte Leute. So wird auch der spätere Festvortrag das Miteinander in den Mittelpunkt stellen ohne das der Mensch nicht auskommt.
Die Bedeutung des Miteinander kam auch 2007 zum Tragen als nur gemeinsam der Fortbestand der Fachakademie gesichert werden konnte.
Er blickte auf die Anfänge zurück: Die Fachakademie entstand 1974 im Gebäude des ehemaligen Kinderheimes um Erzieherinnen ausbilden zu können. Mit den hier ausgebildeten Erzieherinnen sollten die Gruppenstärken in den Kindergärten von 35 auf 25 Kinder reduziert werden.
30 Jahre lang trug der Landkreis die Fachakademie.
Heute ist die Zeit ähnlich: Die neuen Kinderkrippen und kleinere Gruppen in Kindertagesstätten erfordern abermals mehr Fachpersonal so dass die Fachakademie erneut gefordert ist.
Nach dem Scheitern der Verstaatlichung der Fachakademie sprang 2007 die Diakonie ein. Ein Glücksfall, wie sich herausstellte. Landrat Huber war überzeugt, nur das gute Verhältnis zwischen ihm und Thomas Zugehör machte diese Übernahme möglich.
Seither trägt die Diakonie die Fachakademie deren Bildungsauftrag sich sehr geändert hat. Heute müssen die Erzieherinnen darauf vorbereitet werden, Kinder von Alleinerziehenden zu betreuen und von Familien in denen beide Elternteile berufstätig sind und von Zugezogenen. Zur Betreuung müssen sie immer mehr Erziehungsarbeit leisten und dabei auch die Eltern unterweisen.
Für die Kindertagesstätten im Landkreis ist die Fachakademie ein unerlässlicher Partner.
Landrat Huber erinnerte an die Gründung von Lernen vor Ort an der die Fachakademie maßgeblich beteiligt war und auch im Lenkungskreis entscheidend mitgearbeitet hat.
Seit Langem bemüht sich die Fachakademie den Studiengang Elementarpädagogik zu etablieren. Sie entwickelt sich also ständig weiter und vergißt auch die Kernaufgabe nicht: Personal für die Kinderbetreuungseinrichtungen der Region auszubilden. Damit trägt sie zur Familienfreundlichkeit und sogar zur Zufriedenheit der Bürger in der Region bei.
Landrat Huber war sicher, die Zusammenarbeit wird auch in Zukunft Früchte tragen und weiter zum Gelingen der Gesellschaft beitragen.
Abschließend dankte Landrat Georg Huber den Mitgliedern des Kreistages für die fortwährende Unterstützung der Fachakademie für Sozialpädagogik und bei allen, die damals die Übernahme durch die Diakonie möglich gemacht haben. Besonderer Dank galt der „Mutter der Fachakademie“, Marianne Glück, die nie aufgegeben hat, Thomas Zugehör und Ludwig Ecker, der die Schule in der schwierigen Zeit kompetent geführt hat.
Besonderer Dank galt den Lehrkräften und Schulleiter Christian Peiser, die gemeinsam für die Zukunft unserer Gesellschaft arbeiten.
(O-Ton Dem gesamten Team der Fachakademie wünsche ich....)
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Dr. Eleonore Hartl-Grötsch leitet die Betriebs-Kindertagesstätten der Landeshauptstadt München und beschäftigt in 1.250 Kindertageseinrichtungen über 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
In ihrem Rückblick stellte sie einen starken Wandel im Berufsbild der Erzieherinnen heraus der aus dem gesellschaftlichem Wandel heraus nötig wurde. War während der Weltkriege eine Erzieherin noch für die Beschaffung von Lebensmitteln zuständig, waren sie währen des Krieges Vermittlerinnen demagogischer Wahrheiten. Nach dem Krieg waren sie plötzlich liberal und nach dem Aufbruch seit 1955 mit Lehrprogrammen konfrontiert. Seit 1975 wurde das relativiert und durch einen Neubeginn 1990 abgelöst, der bis zum BayKiBig 2008 dauerte.
Besuchten Kinder 2008 Kindertagesstätten noch 6 Stunden täglich, sind es jetzt 9,8 Stunden. Das heißt, Erzieherinnen müssen in zwei Schichten arbeiten. Die Stellenplanung von 2005 hat diese Steigerung nicht berücksichtigt und so fehlen ihr in ihrem Betrieb heute 300 Erzieherinnen. In München fehlen insgesamt rund 1.000 Erzieherinnen und Erzieher die trotz vielerlei Anstrengungen nicht zu bekommen sind.
Das verdeutlicht die große Bedeutung der Fachakademie, die mit viel Einsatz so viele Erzieherinnen wie möglich ausbilden und zu Profis machen.
Während das Kinderkriegen fast alle hinkriegen, ist es doch schon schwerer, die Kinder zu erziehen. Um wieviel schwerer es ist, eine ganze Schar unterschiedlichster Kinder mit unterschiedlichstem Hintergrund zu erziehen, kann sich kein Laie vorstellen.
Die Träger verlassen sich dabei auf die Fachakademie, die mit Liebe zum Beruf Nachwuchs ausbilden. (O-Ton Liebe zum Beruf ist Voraussetzung aber Professionalität....heil übersteht.)
Gutmütig allein reicht nicht. Träger brauchen auch Integrationsleistung, Sprachförderung, Unterstützung in Bewegung und das alles in Kooperation mit den Eltern. Das alles lernen die jungen Leute an der Fachakademie.
Sie sah den Beruf der Erzieherin der Zukunft als Sozialingenieurin, die Erkenntnisse aus der Wissenschaft in den Alltag einführen. Tatsächlich gibt es so viel Wissen das nicht umgesetzt werden kann. (O-Ton Dafür braucht’s Sozialingenieure....noch versteht.)
Bei aller Professionalisierung kommt wollte sie Marianne Glück und Christian Peiser Druck abnehmen. Auch wenn sie beste Arbeit leisten sind es erst die Eltern, die die Perlen erkennen und wertschätzen müssen, die sie ihren Kindern vermitteln. Erkennen die das nicht, braucht es eine Lobby, die die Tarifparteien bewegt, die Leistung der Erzieherinnen entsprechend anzuerkennen.
Geld ist nicht alles, aber man muss es haben. Eleonore Hartl-Grötsch schloss: (O-Ton Arbeit hat ihren Wert und muss auch bezahlt werden) Dabei ist es nicht verboten den Beruf zu lieben und diese Freude an die Kinder weiterzugeben. Dann säen die Kindertageseinrichtungen Zufriedenheit die sich für die gesamte Gesellschaft auswirkt.
Die Entscheidung auf Schulgeld zu verzichten ist eine weise Entscheidung zu der sie die Diakonie und den Landkreis beglückwünschte. (O-Ton Sie ermöglichen es so.... )
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Mit einem Medley aus Gospel-Songs setzten die Studierenden der Fachakademie einen bunten musikalischen Höhepunkt der ein harmonisches Ganzes ergab wie Christian Peiser meinte.
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Bürgermeisterin Marianne Zollner freute sich im historischen Haberkasten der Fachakademie zum Geburtstag gratulieren zu können. Mühldorf als familien- und kinderfreundliche Stadt könnte nicht so viele Angebote bereit halten würde nicht die Fachakademie die Erzieherinnen dafür ausbilden.
So sind heute 97% der 38% aller Eltern mit den Kindertagesstätten zufrieden, die auf die Umfrage geantwortet haben.
Mühldorf wird weiter Erzieherinnen einstellen und da den Absolventinnen der Fachakademie gute Arbeitsplätze anbieten. Zusammen sind sie eine glückliche Familie. Gerade im Vergleich mit München hat’s Mühldorf richtig gut.
Damit wünschte sie allen gutes Gelingen und gratulierte zum Geburtstag.
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Da die Fachakademie ein global Player ist, stellte Christian Peiser Kindergartendirektorin Marianne Bauer aus Schlanders in Südtirol vor und Professorin Liu Jovnakoschi von der Universität Fukuoka in Japan.
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Vorher aber stimmte die Dozentenband musikalisch auf jeden Grußwortredner ein.
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Auch Marianne Bauer ging auf die Veränderungen während der zurückliegenden 40 Jahre ein, die es immer wieder nötig gemacht haben, ihre Leistungen zu überprüfen, das Bewährte zu behalten und neues dazuzulernen. Die Fachakademie hat das immer geschafft, die sie seit 20 Jahren kennt.
Schon damals haben sie mit Marianne Glück das erste pädagogische Leitmodell erarbeitet und seither im Austausch junge Leute ausgebildet.
Sie haben die hohe Qualität der Fachakademie erkannt, die nicht nur Wissen vermittelt sondern auch Werte, Lebenswissen und Kreativität.
Sie gratulierte zum Jungegebliebensein und dankte für alles was sie gemeinsam erleben durften. Dazu wünschte sie für die Zukunft viel Kreativität ohne sich in der Entwicklung selbst im Weg zu stehen.
Als Geburtstagsgeschenk überreichte sie einen marmornen Brunnen der das ständige Geben und Nehmen symbolisieren soll. So wollen sie zusammen weitergehen und im Fluß bleiben. (O-Ton)
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Professorin Jovnakoschi von der pädagogischen Hochschule in Fukuoka stellte Frau Dr. Hartl-Grötsch die Fachakademie und Marianne Glück vor 10 Jahren vor. Seither haben sie ihre Beziehungen vertieft und sogar Studentinnen ausgetauscht. Zahlreiche Studierende waren seither zu Gast in Japan und haben dort hospitiert und Vorträge gehalten.
Trotz der unterschiedlichen Kultur und Sprache haben sie sich gut verstanden und viele Gemeinsamkeiten entdeckt. Sie würde sich freuen wenn sich die Beziehungen weiter intensivieren würden. So gratulierte sie der Fachakademie zum Jubiläum und dankte sehr für die Einladung.
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Christian Peiser dankte Professorin Jovnakoshi für ihr Kommen und ihren Mut ihren Vortrag in Deutsch zu halten.
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Die Studierenden begeisterten die Besucher mit einem Rap, den Johannes Schmidt als „voll süß und so“ ankündigte. Franziska Wagner hatte das sozialkritische Stück einstudiert.
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Vom staatlichen Institut für Frühpädagogik kam Professorin Dr. Sigrid Lorenz und sprach sehr fachlich zum Thema "Kein Mensch ist eine Insel – von der Bedeutung des Miteinander". Sie ging den großen gesellschaftlichen und pädagogischen Fragen der heutigen Zeit nach und leitete Anforderungen an die Pädagogik ab. Eine ausgewogene zeitgemäße Pädagogik muss sowohl das Individuum als auch das Sozialgefüge im Blick haben. "Das Wir und das Ich müssen gleichermaßen berücksichtigt werden". In diesem Sinne solle Pädagogik mehr Impulsgeber als Wertevermittler sein.
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Die stellvertretende Leiterin der Fachakademie Marianne Glück blickte auf die Geschichte der Fachakademie zurück und beschrieb die Aufgaben ihrer Institution, die sie in einem schwierigen Umfeld erbringen weil ihre Studierenden erst einmal selbst erkennen müssen wer sie sind und wofür sie stehen. Die Selbsterziehung des Erziehers.
Ist das gelungen, müssen sie lernen, wie sie ihre Beziehungen gestalten können und was sie später den Kindern vermitteln wollen.
Das alles konnten sie nur vermitteln weil sie gute Praktikumsstellen haben. Sie können nur so gut sein wie die Praktikumsstellen sind gab sich Marianne Glück bescheiden und dankte allen Anbietern. Dank galt auch allen, die sie in den vielen auch schlechten Jahren begleitet haben.
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Bevor Christian Peiser die Gäste zum gemeinsamen Buffet einlud, schlossen die Studierenden mit einem fröhlichen musikalischen Bilderrätsel und die Dozentenband die Jubiläumsveranstaltung nach fast drei Stunden ab.
84 "Die lange Nacht der Kirchen" in Mühldorf - Die Vielfalt zeigen 11:45
Es war nicht ganz einfach, die zahlreichen Veranstaltungen in den Kirchen in und um Mühldorf so eine Runde einzuplanen, dass keine zurückbleiben musste. Davon aber später mehr.
Los ging's gleich im Foyer der Sankt Nikolaus-Kirche in Mühldorf mit Bilder der einsturzgefährdeten und deshalb seit langem für Besucher gesperrten Katharinenkirche.
Georg Waldinger versuchte mit den Plakaten Aufmerksamkeit für dieses Kleinod zu wecken und Unterstützung für ihre Renovierung zu finden.
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Um 18 Uhr luden die Glocken von Sankt Nikolaus die Mühldorfer zur ökumenischen Auftakt-Andacht. Wie sich später herausstellte darf seit 2005 auch der Kirchturm von Sankt Nikolaus nicht mehr betreten werden – aus Sicherheitsgründen – wie das staatliche Bauamt Rosenheim das nennt.
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Dekan Roland Heimerl und Pfarrerin Susanne Vogt zelebrierten die gemeinsamen Andacht der katholischen und der evangelischen Kirchen. Dekan Roland Haimerl hieß die Besucher herzliche willkommen und hoffte, dass Gott die lange Nacht der Kirchen mit seinem Segen begleiten möge.
Organist Josef Überacker begleitete die Andacht auf der großen Orgel deren Klang sich erst im Kirchenschiff voll entfaltet wo man die Geläse nicht mehr hört, die mit ihrer Luft die Pfeiffen anblasen.
Nur wenige Gläubige hatten sich zur Andacht unter der mächtigen Kuppel versammelt, die genau so Renovierung bräuchte wie die gesamte Kirche.
Pfarrerin Susanne Vogt sprach in ihrer kurzen Predigt von der Bedeutung der Kirchen als Zeugnis für den Glauben an Jesus Christus der als einziger Gerechter die Welt überwunden hat.
Sie wünschte den Veranstaltungen des Abends viele Besucher und gutes Gelingen und vor allem Gottes Segen.
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Gemeinsam segneten Dekan Roland Haimerl und Pfarrerin Susanne Vogt die Gläubigen und Josef Überacker verabschiedete sie voluminös mit Johann Sebastian Bachs Toccata und Fuge in F-Dur.
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Jeweils zur vollen Stunde begann danach in sieben Kirchen ein kurzes Konzert, ein Vortrag oder eine Theateraufführung. Unsere Möglichkeiten erlaubten es uns nicht, alle Veranstaltungen zu besuchen. So können wir Ihnen nur einen Ausschnitt aus der Vielfalt von Angeboten zeigen, die von Kindermission über einen Vortrag über Eindrücke vom Jakobsweg, religiösen Lesungen bis zur Diskussion „Erwartungen an die Kirche reichten“.
Kurze pausen zwischen den Auftritten ermöglichten es den Besuchern rechtzeitig zur vollen Stunde beim nächsten Auftritt in der nächsten Kirche zu sein.
Wir beginnen unsere Rundreise mit dem Vokalensemble „Con spirito“ in der Sankt-Nikolaus-Kirche.
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„Lieder auch zum Mitsingen“ bot die Rhythmusgruppe „Spontan“ in Sankt Peter und Paul.
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In Sank Laurentius in Altmühldorf stellte Konrad Eder Lieder aus dem neuen Gotteslob vor.

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Das Musiktheater „Der kleine Tag“ von Rolf Zukovski zeigten 14 Jugendliche der evangelischen Kirchengemeinde in der Erlöserkirche an der Mühlenstraße.
In dem Stück nimmt von jedem Tag eine Person die Erlebnisse mit in den Himmel. Je nach der Bedeutung des Tages erreichen sie nach ihrer Rückkehr mehr oder weniger Ansehen.
Ein Tag war gleich nach seiner Rückkehr enttäuscht, weil nichts besonderes geschehen ist. Erst viel später stellt sich heraus, dass genau das das Besondere war: Es war der friedlichste Tag in der ganzen Geschichte. Damit setzt sich der kleine Tag ganz an die Spitze der Ansehensskala.
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Unter dem Titel „Maria und die Engel“ betrachtete Diakon Manfred Scharnagl die Ausstattung der Kriche Sankt Michael in Mettenheim.
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Unsere letzte Station war das Konzert des Posaunenchores in der evangelischen Erlöserkirche in dem sich das Orchester nicht nur traditionell präsentierte.
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Die lange Nacht der Kirchen schlossen Gebete und gemeinsame Lieder bei Kerzenlicht in der evangelischen Erlöserkirche ab.
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Es war eine gute Idee, mit attraktiven Veranstaltungen das Augenmerk der Leute auf die Kirchen zu lenken. Nicht nur, dass dabei der bauliche Zustand so manchen Gotteshauses dem Betrachter die Tränen in die Augen trieb, fanden andere bei guter Musik und interessanten Vorträgen vielleicht auch wieder ein bisschen zurück zu ihren Glaubenswurzeln. Auf jeden Fall wurde klar: Auch wenn Kirche mehr ist als die größtenteils historischen Gebäude mit ihrer wertvollen Ausstattung, gilt es doch sie zu erhalten. Und da darf man nicht darauf warten, - wie Georg Waldinger anfangs meinte - dass der erste Stein aus dem Fries unter dem Dach fällt bis das vorhandene Geld endlich locker gemacht wird um die Kirchen zu restaurieren.
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Da es auf Grund ihrer Vielzahl nicht möglich war, alle Veranstaltungen des Abends zu besuchen würden wir uns über eine Wiederholung freuen. Es wäre schön, wenn die lange Nacht der Kirchen regelmäßig stattfinden würde. Und wenn’s nur alle zwei Jahre wäre....
85 "So ein Buch ist auch nur ein Mensch" - ein vergnüglicher literarischer Abend 11:50
Seit dem Umbau der Stadtbücherei im Kornkasten ist dort viel mehr Platz für Bücher aber auch viel weniger für Veranstaltungen. Die Gäste des literarischen Abends mussten sich so zwischen Säulen und Bücherregalen einen Platz finden.
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Thomas Peters erinnerte an eine Zeit als Buchstaben und Zahlen friedlich zusammenlebten keine Aufgabe hatten. Dann kam der Mensch und führte seine Ordnung ein, brachte Buchstaben dazu Wörter und Sätze zu bilden und die Zahlen dazu sich zu Kolonnen zu gruppieren und Ergebnisse zu bewirken.
Das funktionierte ganz gut, nur das „U“ war unzufrieden, musst es doch bei Wind und Wetter draußen vor den Stationen der Untergrundbahn Wache halten.
Das alles hatte Axel Hacke so schön formuliert und führte in den Abend ein, der sich dem Buch widmen sollte, dieser gewaltigsten aller Welten, nämlich der der Bücher wie Heinrich Heine behauptet hatte.
Da es weltweit so viele Bücher gibt und auch hier so viele stehen wollte Thomas Peters den Abend den Büchern und Bücherinnen widmen.
Die Frage was die Mühldorfer am liebsten lesen, beantwortete er gleich selbst: (O-Ton Auf Platz 3....)
Das waren nur drei. Die Frage nach den Büchern auf den weiteren Plätzen der Beliebtheitsskale stellte er dem Publikum.
Da niemand spontan antworten wollte, machte er es den Zuhörern einfacher und wollte wissen, wie das älteste Buch der Welt heißt. Da die meisten meinten, es wäre die Bibel, meldete sich ein Zuhörer und relativierte seine Frage. Vor den Büchern gab es schon Tontafeln. Es kommt also auf die Definition an.
Der Zuhörer stellte sich als profunder Kenner der Bücherwelt heraus, der auf alle Fragen Antworten hatte. Thomas Plock war gerne bereit mit Thomas Peters zusammen die Welt der Bücher zu betrachten.
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(O-Ton Thomas Peters.... – Johann Wolfgang von Goethe)
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Schnell stellte sich heraus, dass der zufällig ausgewählte Gast über ein breites literarisches Wissen verfügte und auf fast alle Fragen mit einem Zitat antworten konnte. Thomas Peters dagegen bezog sein Wissen eher aus den neuen Medien und persönlicher Erfahrung.
Der jüngere Peters bevorzugte moderne Autoren und der ältere Plock mehr die Klassiker.
(O-Ton )
Sie duellierten sich mit Namen von Autoren, die – jeder für sich genommen – wertvolle Literatur verfaßt haben.
Thomas Plock untermauerte seine Vorliebe für die klassische Literatur mit Zitaten bedeutender Autoren.
Schließlich einigten sie sich, unabhängig von persönlichen Vorlieben, die Literatur in den Mittelpunkt des Abends zu stellen. Dazu nötig war Munition, also Bücher. Die hatte Thomas Plock rein zufällig dabei: ein ganzer Koffer voll Bücher.
Thomas Peters tat sich da leicht: Er öffnete nur seinen Tabletcomputer. Und schon entspann sich ein Disput über das Für und Wider von Buch und E-Book-Reader:
Natürlich hatte Thomas Peters ein Zitat eines berühmten Mannes, das die Nutzung des Tablet-Computers untermauern sollte: (O-Ton Bildung kommt von Bildschirm....)
Das schrie natürlich nach einer Replik:
Die Debatte über das Für und Wider der jeweiligen Technik in der sie sogar einen automatischen und einen manuellen Buchleser ins Gespräch brachten, der den Buchbesitzern den Anschein geben sollten, sie hätten alle Bücher in ihren Regalen intensiv genutzt und sich so umfangreiches Wissen angeeignet, kamen sie zum Schluss, es ginge gar nicht um die Technik sondern um Inhalte, als die Literatur.
Die Frage, wer denn Deutschlands bester Autor war entzündete die nächste Auseinandersetzung. Man könne nicht gleich mit Goethe anfangen, hatte schon Theodor Fontane festgestellt. (46:03:24)
Nötig ist auf jeden Fall Lesekompetenz und da fehlt es doch heute häufig. Die zu steigern beschlossen die Kultusminister schon drastische Maßnahmen. Trotz allem ist die Lesekompetenz in Finnland am höchsten. Das liegt aber an deren langen Nächten und langen Tagen und an ihrer sprichwörtlichen Redefaulheit, die vermutlich wieder von ihrer komplizierten Sprache kommt...
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Trotzdem lag das Land in der Pisa-Studie vor Deutschland. Das alles hatte Axel Hacke herausgefunden.
Und weil schließlich Sprache sich auf das Befinden des Lesers auswirkt lasen sie gemeinsam Ludwig Thomas „Ein Münchner im Himmel“, also vom Dienstmann Alois Hingerl, der im Himmel unzufrieden war und mit göttlichem Rat für die bayerische Staatsregierung wieder auf die Erde zurückgeschicht wurde. Da aber das Bier im Hofbräuhaus so gut war, wartet die Staatsregierung von heute auf die göttliche Botschaft...
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Auch wenn es den Anschein hatte, sie hätten sich auf Gemeinsamkeiten geeinigt, trennten sie sofort wieder ihre Vorlieben für die moderne und klassische Literatur.
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Je mehr Bücher sie sich ansahen, desto differenzierter wurde ihr Blick auf die Autoren. Sie fanden plötzlich auch Bücher, die niemand auf dieser Welt braucht. Manche bestehen nur aus kurzen Sätzchen, in anderen reicht eine Seite nicht für einen Satz.
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Da gibt es doch viele Buchtitel, die neugierig auf die jeweiligen Bücher machen. Alle diese Bücher gibt es wirklich: (O-Ton )
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Da sie keine Antwort auf die Frage finden konnten, ob das Buch eine Zukunft hat, spielten sie eine Podiumsdiskussion zu diesem Thema: (O-Ton )
Sie karikierten damit die zahlreichen langwierigen Diskussionen an deren Ende der Zuhörer häufig nicht mehr weiß als am Anfang.
Nach langer und tiefgründiger Betrachtung kamen sie zu folgendem optimistischen Schluss: (O-Ton auch das schlechteste Buch... )
Abschließend besprachen sie ein gutes und ein schlechtes Buch und verrissen besonders Joan K. Rowlings neuestes Werk „Ein plötzlicher Todesfall“ in dem weder Harry Potter vorkommt noch die vielen anderen Figuren aus den vorangegangenen acht Harry Potter-Büchern.
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Sie hatten aufgezeigt, wie verschieden die Geschmäcker sind. Deshalb sollten sich die Zuhörer von den vielen Stimmen rund um das Buch nicht beeinflussen lassen und lesen was ihnen Spaß macht.
(O-Ton )
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Stadtbüchereileiterin Regina Kaiser dankten den beiden Schauspielern und lud zu Häppchen ein, die Regina Striegl von der VHS vorbereitet hatte. Damit ließen die Gäste den amüsanten Abend rund um das Buch genüßlich ausklingen.

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