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100 Jahre Freistaat Bayern - Markus Rinderspacher: Sich der Ursprünge des Freistaates bewußt werden - Demokratie stärken |
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01.02.18 |
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Etwa 100 Ehrenamtliche, Behörden- und Vereinsvertreter, Wirtschaftskapitäne, Gewerkschafter und Kommunalpolitiker aller Parteien hatte MdL Günther Knoblauch im Namen der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag in den Saal des Pauliwirt nach Erharting eingeladen um das 100. Gründungsjubiläum des Freistaates Bayern zu feiern.
Unter den Gästen auch Pfarrerin Susanne Vogt und einige Bürgermeister aus den Landkreisen Altötting und Mühldorf. Besonderer Gast war SPD-Landtagsfraktionsvorsitzender Markus Rinderspacher.
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MdL Günther Knoblauch hieß sie alle willkommen zu dieser Feier „100 Jahre Freistaat – Zukunft in Bayern“, die manche auch als Demokratieempfang sahen. Tatsächlich ist die Demokratie die aufwendigste Staatsform weil sie den Einsatz aller erfordert.
Das 100-Jahr-Jubiläum ist Grund stolz zu sein und auch Grund Bilanz zu ziehen und einen Ausblick in die Zukunft zu wagen.
So freute er sich über die zahlreichen Gäste, die als Säulen der Demokratie Verantwortung tragen.
Gleich zu Beginn beklagte Günther Knoblauch die Ungleichbehandlung von Ersthelfern und Rettungsdiensten. Auch die Angriffe auf ehrenamtliche Helfer müssen unbedingt aufhören.
Da der Ausschuß „Enquette-Kommission für gleichwertige Lebensbedingungen in Bayern“ seinen Abschlussbericht vorgestellt hat, forderte Günther Knoblauch die Umsetzung der darin enthaltenen Vorschläge. Nur dann bleibt das Leben in den ländlichen Kommunen auch lebenswert.
Damit stellte Günther Knoblauch Markus Rinderspacher vor, den Fraktionsvorsitzenden im Bayerischen Landtag, der ja so etwas ist wie sein Chef.
Markus Rinderspacher ist derzeit in Bayern unterwegs um die Demokratie zu unterstützen, die gelebte Vielfalt ist. So eben wie Bayern.
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Markus Rinderspacher würdigte zunächst Günther Knoblauchs Arbeit im Bayerischen Parlament. Mit seiner Arbeit in der Enquette-Kommission hat er ein Thema mit angepackt, das es bisher nicht gegeben hat. Die „räumliche Gerechtigkeit“, die heißt, dass überall in Bayern gleichwertige Lebensbedingungen herrschen sollen. So, wie das die bayerische Verfassung vorsieht.
Die Aufgabe, die Geschichte des Freistaates von der Entstehung bis zur Gegenwart darzustellen ist nicht ganz einfach. Da der Freistaat am 8. November 1918 ausgerufen wurde, beantragt die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag zur Feier des 100-Jahr-Jubiläums den 8. November 2018 einmalig zum gesetzlichen Feiertag zu erklären. So wie das 145 andere Republiken weltweit wie selbstverständlich alljährlich ihr Gründungsjubiläum mit großem Stolz feiern. Markus Rinderspacher fragte sich warum Bayern nach wie vor so monarchisch geprägt ist. Sogar das Parlament tagt noch immer im Maximilianeum! (M3)
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Das republikanische Bewusstsein ist wohl nach 738 Jahren Wittelsbach‘scher Herrschaft noch nicht sehr weit ausgeprägt. Der häufig zu beobachtenden Parteienverdrossenheit kann man heute oft sogar so etwas entnehmen wie „Demokratieskepsis“. (M4) Es stellt sich also die Frage, ob alles getan wurde, die Demokratie zu stützen und zu verteidigen. Demokratie ist wohl bis heute nicht in den Herzen der Menschen angekommen.
Bis heute spielt der 8. November 1918 in den Bayerischen Schulen keine Rolle. Zwar lernen die Schüler über den Nationalsozialismus und den Holocaust, kennen aber die Grundlagen des Freistaates und seiner Verfassung nicht. Das wollte er mit seinem Vortrag nachholen.
Am 7. November 1918 fand auf der Theresienwiese die größte Demonstration statt, die je auf bayerischem Boden stattgefunden hat. 100.000 kriegsmüde und enttäuschte Bürger hatten sich versammelt um den Pazifisten, Philosophen und Sozialdemokraten Kurt Eisner zu hören. Er wagte die Revolution und rief um 22:20 Uhr den Freistaat Bayern aus! (M5)
Es wurde eine friedliche Revolution in der kein einziger Schuss fiel und in der erstmals in Bayern eine Menschenrechtsdeklaration in Kraft gesetzt wurde. Darin enthalten der Satz: „Jedes Menschenleben soll heilig sein“, ein Vorläufersatz des Artikels 1 des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.
Ab diesem Tag übernahm das Volk die Herrschaft über sich selbst, die Gewaltenteilung wurde eingeführt und das Wahlrecht für alle – sogar für Frauen.
In nur 100 Tagen seiner Amtszeit hat Kurt Eisner so viel Wertvolles geschaffen wie kein anderer vorher. Daran sollte man sich viel häufiger erinnern weil hier die Grundlagen gelegt wurden für das friedliche und gleichberechtigte Zusammenleben in Bayern auf der Grundlage der bis heute geltenden Strukturen mit Gemeinden, Städten, Bezirken und dem Freistaat.
Die Demokratie nach Kurt Eisners Vorstellungen basiert auf Kompromissen, in denen die besten Lösungen für die anstehenden Aufgaben gefunden werden sollten.
Auch wenn die Demokratie seit damals nicht immer gradlinig geführt hat und sogar ins Gegenteil verkehrt wurde, gilt es doch auch den 9. November im Auge zu behalten, den Tag des Hitlerputsches, der Reichsprogromnacht aber auch den Tag der Wiedervereinigung 1989.
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Demokratie ist also keine Selbstverständlichkeit und muss täglich von allen gelebt und auch gegen Angriffe verteidigt werden. Nicht nur von politischen Parteien.
Ein Verteidiger der Demokratie war Michael Pöschke, der trotzdem kaum bekannt ist. Michael Pöschke, ein SPD-Abgeordneter aus Erlangen kam am 29. April 1933 direkt aus dem Konzentrationslager Dachau blutüberströmt in den Bayerischen Landtag um zusammen mit den anderen 15 SPD-Abgeordneten gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz zu stimmen. Manche von ihnen haben später ihr Eintreten für die Demokratie im KZ mit dem Leben bezahlt.
Michael Pöschke überlebte den Nationalsozialismus und half nach dem Krieg bis 1959 als Oberbürgermeister von Erlangen den zweiten Freistaat aufzubauen. Warum genießen solche Helden so wenig Aufmerksamkeit? (O-Ton – Beginnt der Freistaat wirklich erst mit Franz-Josef Strauß?)
Spricht man so wenig über diese Leute weil die heute staatstragende Partei erst 28 Jahre nach der Gründung des Freistaates Bayern das Licht der Welt erblickte? Oder sind wir so mit uns selbst beschäftigt, dass wir viel zu wenig an die Grundlagen unseres Gemeinwesens denken?
Dann müsste man sich auch an Wilhelm Höbner erinnern, der im Exil die Bayerische Verfassung entwarf um sie als erster Bayerischer Ministerpräsident in Kraft zu setzen. Die Verfassung, die noch heute unser Zusammenleben prägt.
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Wenn sich heute Resignation über den eigenen Einfluss auf die politischen Entscheidungen breit gemacht hat, dann müssen sich die politischen Kräfte etwas einfallen lassen. Rufe nach einem starken Führer in Europa sind leider nicht verwunderlich. Trump, Erdogan, Kaczynski oder Orban sind eine Folge dieser Rufe. Sie alle attackieren demokratische Strukturen und ersetzen demokratisch gewählte Volksvertreter durch regierungstreue. Auch bei uns hat bei der Bundestagswahl jeder 8. Wähler die nationalistische und fast europafeindliche AfD gewählt.
Offensichtlich haben die Volksparteien – und da nahm Markus Rinderspacher die SPD nicht aus – Fragen nicht ausreichend beantworten können.
Ein englischer Historiker hat als Grund dafür eine „Ungleichheit der Aufmerksamkeit“ ausgemacht. Das hat auch der Bundestagswahlkampf gezeigt. Aufmerksamkeit ist also heute die höchste Währung um die es zu kämpfen gilt. Das haben sich die polnischen Rechtspopulisten auf die Fahnen geschrieben mit ihrem Slogan: „Wir stehen für die Umverteilung des Ansehens!“
Ansehen sollen nicht Eliten, Funktionäre und Verantwortliche genießen sondern das Volk. Das schließt ein, dass einige zu Sündenböcken gestempelt werden. Am Ende wird das Volk belohnt mit einer Art seelischem Einkommen, nämlich mit Nationalismus.
Dem kann man mit etwas begegnen, das schon Willy Brandt praktiziert hat: Mit „mehr Demokratie wagen“: Darauf haben die Bürger einen Anspruch. Und zwar nicht nur an Wahltagen.
Dazu muss die Demokratie vor Ort gestärkt werden, in den Kommunen. Dort wo Demokratie gemacht wird – vor Ort. So wie an diesem Abend.
Außerdem müssen sich politische Kräfte wieder ein schärferes Profil geben und in der Auseinandersetzung den besseren Weg suchen. Es muss auch in Berlin gelingen, Unterschiede wieder deutlicher darzustellen, als das in den zurückliegenden vier Jahren der Fall war.
Auch die Medien müssen sich wieder Sachthemen annehmen und dürfen ihre Arbeit nicht nur auf Interessensströmungen und Umfragewerte beschränken.
Das Argument, Politiker wären nur Marionetten in den Händen von weltweit agierenden Konzernen und Banken muss man ernst nehmen. Wenn nämlich 13% des gesamten Europäischen Volkseinkommens für die Rettung von Banken aufgewendet wird und sich danach gar nichts ändert, dann wunderte sich Markus Rinderspacher nicht in den Verlust von Vertrauen in die Politik. Zwar dürfen Gewinne auch weiter privatisiert werden, Verluste dürfen aber nicht sozialisiert werden.
Wenn in Deutschland 45 Milliardäre 245 Milliarden Euro an Vermögen – und damit Macht - angehäuft haben und damit so viel wie 50% der Bevölkerung an der unteren Einkommensskala, dann liegt hier eine Schieflage vor, die es zu beheben gibt. Besonders weil gleichzeitig die Zahl der Armen auch von Monat zu Monat angestiegen ist.
Um das Aufmerksamkeitszefizit zu beheben müssen die Parteien wieder mehr zu ihren Wurzeln zurückkehren. Das gilt auch für die SPD gab Markus Rinderspacher zu. (M3)
Zwar wird die SPD heute als staatstragende Partei wahrgenommen, erreicht aber kaum etwas. Deshalb wünschte er sich eine Partei, die in der Gesellschaft verwurzelt ist. Sie soll mittendrin sein statt nur dabei. Das ist leider verlorengegangen.
Das können die Parteien alleine nicht richten. Dazu ist jeder einzelne gefordert sich für die Demokratie einzusetzen. Das sollte besonders im Wahljahr und im 100. Jahr Bayerns im Fokus stehen.
Mit Blick auf das Platzen der Jamaika-Gespräche in Berlin mahnte Markus Rinderspacher die Verantwortlichen, Parteien nicht als Selbstzweck zu sehen und Verantwortung zu übernehmen anstatt nur immer Recht haben zu wollen. Die SPD gehört da nicht dazu. Sie sind keine Klientelpartei und versteifen sich nicht auf einzelne Positionen ohne kompromissbereit zu sein.
Lösungen gibt es immer und faule Kompromisse nicht. Jeder muss mitgenommen werden, auch wenn man es nie jedem Recht machen kann.
Markus Rinderspacher wandte sich gegen eine Minderheitsregierung im Bund weil dann nur Angela Merkel bestimmen würde und auch gegen Neuwahlen weil die keine anderen Verhältnisse bringen würden.
Die Verantwortlichen müssen jetzt mit diesem schwierigen Wahlergebnis klarkommen und etwas vernünftiges daraus machen. Dazu gehören auch Themen, die bislang in Berlin nicht angesprochen wurden. Etwa die Anpassung der Rente oder die paritätische Finanzierung des Gesundheitswesens. Auch die Lehrerausstattung der Grundschulen muss an die geburtenstarken Jahre angepasst werden. Auch der Wiederaufbau der Bundespolizei ist ein Fortschritt und hilft, die innere Sicherheit zu stärken und Überstunden abzubauen. Genau so wie die Besserstellung der Pflege. Für so etwas wählen die Bürger. Sie wählen nur selten Parteien und Personen.
Es gilt also über Sachthemen zu reden und Lösungen zu erarbeiten. Der Ruf nach dem einen starken Führer bringt da gar nichts.
Abschließend sicherte Markus Rinderspacher zu, sich im bevorstehenden Landtagswahlkampf auf Sachthemen konzentrieren und damit Bayern modernisieren zu wollen. Und zwar ohne zu geifern. (M5)
So wünschte er sich sehr, dass die Bürger den Wahlkampf aufmerksam verfolgen und sich die komplexen Themen erklären lassen um dann ihr Kreuz an der richtigen Stelle zu machen.
(M6) Er schloss mit den Worten von Kurt Eisner vom 8. November 1918: (O-Ton)
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Dem wollte MdL Günther Knoblauch nichts hinzufügen und dankte Markus Rinderspacher für die eindrucksvolle Rede. Er bat die Zuhörer, sich zu überlegen, was sie selbst dazu beitragen können um die Demokratie zu stärken. Damit forderte er zur Diskussion auf und bat, das Gehörte auch in ihren Vereinen und Institutionen zu verbreiten. Sie sollten sich einmischen und die grundlegenden Werte mit ihrem Umfeld zu diskutieren. Nur so kann das Bewusstsein geschärft und die Bedeutung der Demokratie gestärkt werden. |
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Berufsinformationstage für die Q11 am Ruperti-Gymnasium - Praktiker stellen ihre Berufe vor |
9:00 |
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Um den künftigen Abiturienten die Wahl ihres weiteren Ausbildungsweges zu erleichtern veranstaltet das Ruperti-Gymnasium alljährlich für die Jahrgangsstufe Q11 Berufsinformationstage. Dazu lädt die Schule Praktiker ein, die dann den Schülern ihre Ausbildung und die Chancen vorstellen, die sie in ihren Berufen erwarten.
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Wir haben einen der beiden Termine begleitet, an dem Schulleiterin Oberstudiendirektoren Daniela Raith zunächst im Hörsaal die Gäste vorstellte, die diesmal so zahlreiche gekommen waren, dass die erste Reihe nicht ausreichte.
Zunächst hieß sie aber die Schüler willkommen, für die sie an zwei Terminen einen doch erheblichen Aufwand treiben. Sie mahnte die Schüler die Chance zu nutzen, sich die Vorträge anzuhören, Fragen zu stellen und sich dann zu überlegen, ob sie sich in den vorgestellten Berufen sehen würden. Nirgends würden sie so kompetent informiert wie an den beiden Tagen.
Damit begrüßte sie die externen Referenten und dankte für ihre Bereitschaft, Einblicke in ihren Ausbildungsweg und Berufsalltag zu gewähren.
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Die Gäste stellten sich und ihre Berufe kurz vor und machten schon jetzt Lust auf ihre Berufe.
Für einen Sonderapplaus sorgte Markus Rott von der Berufsfeuerwehr für seine Bemerkung, er wäre einer der Beamten, die auch wirklich arbeiten!
– Nach der Vorstellungsrunde entließ Oberstufenbetreuer Jakob Mayer die jungen Leute auf die Runde durch die Klassenzimmer, wo sie mindestens sechs der angebotenen Kurzreferate besuchen sollten. Wir haben uns einige angesehen.
– Stephanie Blob, die ihr Abitur am Ruperti-Gymnasium abgelegt hatte, berichtete vom Physikstudium. Sie stellte den Schülern das Studium vor, in dem besonders im ersten Semester mehr Mathematik gelehrt wird als Physik. Wer also mit Mathe Probleme hat, der sollte sich lieber etwas anderes wählen. Nötig ist auch die Fähigkeit in Gruppen zu arbeiten. Alleine schafft das Physikstudium keiner obwohl jeder seinen eigenen Weg finden muss.
Da im Studium richtig ausgesiebt wird, schaffen‘s nur die Besten. Die haben dann aber auch gute Berufsaussichten.
– Großes Interesse für seinen Beruf erlebte Holger Brüssel, der als Pilot Verkehrsflugzeuge auf Kurz- und Mittelstrecken steuert. Natürlich sind die Anforderungen an Piloten hoch und man muss schon intensive Auswahl und eine lange Ausbildung durchstehen um dann ins Cockpit gelassen zu werden. Dann nimmt dem Piloten zwar die Automatik vieles ab, die letzte Entscheidung liegt aber noch immer beim Flugkapitän, der natürlich lieber selbst fliegt als es dem Computer zu überlassen.
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Ähnlich interessiert waren überwiegend Schülerinnen auch an den Berufen bei der Polizei, die ihnen Claudia Fieseler, die Einstellungsberaterin für den Raum Altötting-Mühldorf näher brachte. Sie erläuterte die Einstellungsvoraussetzungen, die nicht nur gute Noten sondern auch körperliche Fitness umfassen. Eine gute Note im Schulsport reicht dafür definitiv nicht aus.
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Nur eine kleine Gruppe Schüler interessierte sich für die Humanmedizin, die ihnen Dr. Ulrich Ebermann vorstellte, der nach 17 Jahren auch an der Kreisklinik Mühldorf seit einigen Jahren als Hausarzt in Mühldorf praktiziert. Die Zulassungsvoraussetzungen zum Medizinstudium, das er den Schülern vorstellte, sind doch ziemlich streng.
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Für den Studiengang „Soziale Arbeit“, den Sozialpädagogin Gabi Lifka vorstellte, interessierten sich in der ersten Runde nur drei Schülerinnen. Gabi Lifka erklärte den Schülern den Rollentausch, der für gegenseitiges Verständnis zwischen Schulleitern und Schülern sorgen kann. Sie gab zu, dass die Einkommenssituation in diesem Berufsfeld sicher zu diskutieren ist.
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Nur eine kleine Gruppe Schüler interessierte sich für den Beruf des Bauingenieurs, den ihnen Dr.-Ing. Christoph Schmidhuber vorstellte. Sein Beruf umfaßt alle möglichen Themen rund um den Bau und basiert sehr stark auf der Computertechnik mit deren Hilfe sie vieles planen und berechnen. Bauingenieure müssen also auch über profundes IT-Wissen verfügen.
Das Bauingenieurwesen kann man sowohl an der Universität als auch an Fachhochschulen studieren wobei die Fachhochschulen praktischer orientiert sind.
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Elisa Sichelstiel haben Mühldorf-TV-Zuschauer vor zwei Jahren kennengelernt, als sie im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres beim Kreisjugendring ein Open-Air-Theater verfaßt und inszeniert hat. Sie studiert jetzt Medien- und Theaterwissenschaften mit Pädagogik und brachte den Schülern diesen kreativen Studiengang näher. Auch warum sie sich für ein Studium in Erlangen entschieden hat.
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Ein Traum vieler Jugendlicher ist es, Tierarzt zu werden. Oder Rechtsanwalt. Da die Zeit bereits fortgeschritten war, trafen wir bei Rechtsanwältin Anita Süßenguth nur eine kleine Gruppe Schüler, die sich für das Jurastudium interessierten. Anita Süßenguth erläuterte den Schülern das lange Studium und die verschiedenen Wege danach, die von einer Tätigkeit in der Verwaltung bis zu den höchsten Richterämtern reichen. Sie war überzeugt, den schönsten Beruf der Welt ergriffen zu haben.
– Markus Rott von der Berufsfeuerwehr in München muss im Schichtdienst rund um die Uhr Menschen helfen, die irgendwie in Nöten stecken. Dazu haben sie zwar die neueste Technik zur Verfügung, müssen aber körperlich fit und psychisch stabil sein. Zur Berufsfeuerwehr kommt man entweder über eine Berufsausbildung oder über ein Studium. Außerdem muss man deutscher oder europäischer Staatsbürger sein und über einen einwandfreien Leumund verfügen.
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Katharina Ober stellte den vielfältigen Beruf des freien Journalisten vor, der ohne geregelte Arbeitszeit und mit ständig neuen Themen besondere Herausforderungen stellt. Die Freude an Neuem und der Kontakt mit interessanten Menschen überwiegen doch die Nachteile wirtschaftlicher Unsicherheit und ständigen Zeitdrucks.
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Architektin Ulrike Bubl erlebte einen regelrechten Ansturm von Schülern, die gern mehr über diesen technisch-kreativen Beruf erfahren wollten. Mit einer Präsentation beschrieb sie den Weg vom ersten Gespräch mit einem Bauherren über die verschiedenen Planungsphasen bis zur Fertigstellung der Außenanlagen eines Gebäudes.
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Großes Interesse auch bei Stephanie Nömeier, die als Betriebswirtin ihren Weg ins Hotel- und Tourismuswesen erläuterte. Da sich dahinter ein wirklich breites Themenspektrum verbirgt, und solche Leute auf der ganzen Welt gesucht werden, stehen jungen Fachleuten mit diesen Berufen alle Türen offen. Wichtig ist es nur, das grundlegende BWL-Studium erfolgreich abzuschließen. Dann haben sie immer auch einen „Plan B“ sollte es ihnen im Hotel oder in der Touristik zu anstrengend werden.
– Nach zwei Stunden trafen sich die Referenten in der Bibiliothek zu einem kleinen Gedankenaustausch. Das haben wir genutzt um mit Oberstufenbetreuer Jakob Mayer zu sprechen. Herr Meyer, das Interesse der Schüler war sehr unterschiedlich. Waren bei Bauingenieur Dr. Schmidhuber nur wenige Schüler, war die Liste bei der Polizei voll. Woher kommt das? (O-Ton)
Nun führt das Gymnasium doch eher auf den theoretischen Weg in Richtung Universität. Trotzdem war das Interesse für technische Berufe enorm. Sehen Sie darin einen Wandel? (O-Ton)
Haben Sie Erkenntnisse wohin der Weg die jungen Leute nach dem Abitur führt? Eher in Richtung Berufsausbildung oder doch klassisch an die Universität? (O-Ton)
Vielen Dank.
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27. Januar - Holocaust-Gedenktag - Dem neu auflebenden Antisemitismus begegnen |
11:20 |
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Seit der im vergangenen Jahr verstorbene Bundespräsident Roman Herzog 1996 den Holocaust-Gedenktag ins Leben gerufen hat, wird am Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz der Opfer des Genozids an den Juden gedacht.
Seit 2011 kommen auch in Mühldorf Bürger, Geistliche und politisch Verantwortliche auf dem KZ-Friedhof an der Ahamer Straße zusammen um der Opfer des Nazi-Regimes zu gedenken.
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Nach der musikalischen Einleitung durch die kleine Abordnung der Blaskapelle Altmühldorf freute sich stellvertretender Landrat Alfred Lantenhammer über die zahlreichen Teilnehmer an der Gedenkfeier.
Altbundespräsident Roman Herzog hat in der Begründung für die Einführung des Holocaust-Gedenktages eine Form des Gedenkens gefordert, die das Erinnern an die Gräuel des Nationalsozialismus wach hält und die Gefahr des Vergessens bannt.
Alfred Lantenhammer berichtete von einem Zeitzeugeninterview, das er tags zuvor gesehen hatte. Die ehemalige Insassin des KZ Auschwitz stellte darin die Frage, wie Menschen nur so etwas Unmenschliches tun können.
Er fand eine Ursache für die Ereignisse in der Hetze und dem Hass auf unschuldige Menschen, das die die Nazis damals verbreitet haben.
Alfred Lantenhammer fragte sich: (M2)
Es ist deshalb die Aufgabe aller heute darauf aufmerksam zu machen, dass Hetze und Hass zu Unmenschlichkeit führen. So dankte er allen Teilnehmern für ihr Kommen.
Schließlich sind wir und unsere nachfolgenden Generationen dafür verantwortlich, dass sich die Ereignisse der Nazizeit nicht wiederholen. Das Erinnern wirkt gegen das Vergessen, das einem weiteren Sterben gleich kommt.
Deshalb erinnerte Alfred Lantenhammer an die Opfer der Nazi-Terrorherrschaft, an die Zwangsarbeiter, die beim Bau der Rüstungsanlage im Mettenheimer Hart gestorben sind und an die Roma und Sinti und alle andersgläubigen, die verfolgt und getötet wurden.
Jeder Einzelne hat es in der Hand, aus der Vergangenheit zu lernen, es besser zu machen und so zu verhindern, dass sich die Ereignisse wiederholen.
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Mühldorfs zweite Bürgermeisterin Ilse Preisinger-Sontag erinnerte an die Exhumierung der halbverwesten Leichen aus den Massengräbern im Mettenheimer Hart an. Vor der erneuten Bestattung in würdigen Friedhöfen wurden die Toten in Mühldorf aufgebahrt. Die Militärregierung verpflichtete alle Mühldorf an den Leichen vorbeizugehen und sie sich anschauen. Auch ihre damals 11-jährige Mutter und die des Autors dieses Beitrages konnten sich dem nicht entziehen. Viele Mühldorfer lehnten diese Maßnahme ab weil sie wohl zum ersten Mal mit dem Ausmaß der Gewalt konfrontiert worden waren.
Erst als sich zeigte, dass die Gesellschaft nicht durch Verdrängen über die Katastrophe des 20. Jahrhunderts hinwegkommen konnte, entwickelte sich sehr schmerzhaft die derzeit gepflegte Gedächtniskultur.
Der Blick auf die Geschichte zeigt wie einfach es war, aus Mitmenschen „Gegenmenschen“ werden zu lassen. Wie einfach es war, solche zu verachten, zu deportieren und zu vernichten.
Heute – über 70 Jahre später – besteht Einigkeit darüber, dass das Gedenken an die Opfer an Gedenkorten und in Dokumentationszentren lebendig gehalten werden muss.
Die Verantwortung für die Shoa ist ein Teil der deutschen Identität, stellte Altbundespräsident Roman Herzog in einer Ansprache vor der Knesseth fest.
Die Auseinandersetzung mit den Ereignissen bringt unweigerlich die Frage danach, warum die Täter überhaupt so handeln konnten; warum es bequemer war wegzuschauen und warum damals die ganze Gesellschaft ihre humanitären Grundwerte abgelegt hat.
Das ermöglicht hat das Zusammenwirken von gleich mehreren sehr einfachen Beweggründen bei den damals Verantwortlichen.
Um den Holocaust-Gedenktag nicht nur zum Ritual verkommen zu lassen muss sich jeder täglich fragen, was zu tun ist, damit das „Nie wieder“ erfüllt wird.
Da der Blick auf die Schlagzeilen der Presse allwöchentlich zeigt, dass sich gerade neue Formen von Rechtsextremismus, Antisemitismus und übersteigerter Patriotismus zur Herabsetzung und Ausgrenzung führt und gesellschaftliche Gruppierungen zu Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz aufrufen.
Jeder ist deshalb täglich gefordert, Ausgrenzung entgegenzutreten und dort Hilfe zu leisten, wo Menschen Hilfe benötigen.
Erinnerung verlangt zivilen Mut. Solchen, den die Gesellschaft im Nationalsozialismus nicht aufgebracht und zugelassen hat, dass Menschen verfolgt, ausgegrenzt und ermordet wurden.
Wenn am 27. April die Gedenkorte im Mettenheimer Hart der Öffentlichkeit übergeben werden, dann ist spätestens klar, dass sich das alles nicht weit weg von uns zugetragen hat, sondern auch in unserer unmittelbaren Umgebung – im zweitgrößten Außenlager des KZ Dachau.
Diese Gedenkstätten bieten die Möglichkeit, jungen Menschen die Geschehnisse näher zu bringen und sie für die Aufrechterhaltung der Erinnerungskultur zu gewinnen. Nur so kann gelingen was Max Mannheimer gefordert hat, als er meinte, wir heute wären nicht verantwortlich für das was damals passiert ist. Dafür aber, dass es sich nicht wiederholt, dafür schon.
So dankte sie allen, die an dieser Gedenkfeier teilgenommen und damit ein Zeichen gegen Extremismus, Fremdenhass, Rassismus und Antisemitismus gesetzt und sich für die Demokratie haben. Dafür dankte sie allen Teilnehmern.
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Kreisdekan Ulrich Bednara fragte die Zuhörer nach den Vorstellungen, die sich mit dem Begriff "Härte“ verbinden. Der Prophet Sacharia beschreibt einen Kampf, der alle Ordnungen auf den Kopf stellt. Er fragte sich ob Gott oder Allah nur mit Gewalt seine Herrschaft aufbauen kann.
Solche Bilder verstören noch heute die Menschen. Noch heute fragt man sich, ob man Gewalt nur mit Gegengewalt beantworten kann. Tatsächlich entsteht angesichts der vielen Flüchtlinge der Eindruck, dass Worte gegen Bomben machtlos sind.
Das alles erweckt den Eindruck, dass die Wahrheit nicht ohne Kämpfe - oder besser - ohne Ringen zu erreichen ist. So steht die große Frage im Raum: (O-Ton Können wir tatsächlich aus der Geschichte lernen?
Einigkeit darüber besteht nicht. Das zeigen auch die unterschiedlichen Mahnmale und Gedenkorte, die zum Ziel haben, hart zu machen gegen Unrecht und das Böse, das damals geschehen ist.
Dabei lauert das Böse überall, auch in Religions- und Glaubensfragen. Deshalb ist die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit unverzichtbar. Da einzig Gottes Liebe keine Grenzen kennt, kann nur er den Weg zeigen.
Da auch jeder Einzelne im ständigen Kampf lebt, ist täglich Willensstärke oder Härte gegen sich selbst nötig. Solche wie Sportler sie brauchen um ihre Ziele zu erreichen. Wenn sich die Härte aber nicht gegen sich sondern gegen andere richtet, dann wird es problematisch. Schließlich unterdrückt Härte Empathie. Wenn aber die Härte die Menschlichkeit unterdrückt, ist sie ein Ausdruck von Schwäche. Nur wer die richtigen Prioritäten zu setzen weiß, der ist stark.
Da auch harte Baumstämme leichter brechen als flexible mit tiefen Wurzeln mahnte Kreisdekan Ulrich Bednara um Frieden zu ringen und für Gerechtigkeit zu kämpfen, auch wenn niemand von uns ringen oder kämpfen wollte.
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Pfarrerin Susanne Vogt erinnerte an den 1924 geborenen Rabbiner Yehuda Ashkenazy, der dem ungarischen Widerstand angehörte. Er wurde verhaftet und nach Auschwitz deportiert wo er schwer krank die Befreiung des Lagers Auschwitz erleben durfte.
Er hat überlebt, weil er seine Todesangst im Glauben des Psalmbeters begraben hat, berichtete er nach seiner Befreiung. Im Glauben hat er Tag für Tag die Kraft gefunden, über die Mauer des Zweifels zu springen.
Nach Auschwitz hat er sich lange mit der Frage gequält, warum ausgerechnet er die Hölle überlebt hatte und so viele andere nicht. Mit der Zeit wandelte sich seine Frage nach dem „Warum“ zur Frage nach dem „Wozu“.
Auch dabei hat ihm das Wort aus dem Psalm 18 - „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen“ - den Weg gewiesen. Damals hat er begonnen, im Gespräch mit den Nachkommen die Wiederholung der Ereignisse zu verhindern.
Mit Gott konnte er sogar die Angst vor den Tätern oder dem Täterland überspringen.
Yehuda Ashkenazy war überzeugt, dass auch im Täterland der Wille zum friedlichen Zusammenleben vorhanden war. Er erkannte, dass das Erinnern nur möglich war, wenn sich die Menschen begegnen und erkennen, dass alle trotz aller Unterschiede Menschen sind.
Leider ist es in 73 Jahren nach Auschwitz nicht gelungen, dem Antisemitismus den Nährboden zu entziehen, so dass man heute wieder einen Antisemitismusbeauftragten benötigt.
Antisemitismus darf in unserer Gesellschaft nie mehr Raum einnehmen. Dafür ist jeder Einzelne verantwortlich. Etwa durch Aufklärung oder durch Ansprache solcher die antisemitisch reden.
Das erfordert Mut und Zivilcourage. Dabei unterstützt das Bibelwort aus dem Psalm 18, das sie abschließend im Zusammenhang vortrug.
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Stellvertretender Landrat Alfred Lantenhammer und die drei Gedenkredner legten im Auftrag von Landrat Georg Huber einen Kranz nieder und die kleine Musikkapelle schloss die Gedenkfeier. |
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Mühldorfer Ferienprogramm: Mühlix so beliebt wie nie |
4:30 |
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Anbieter, Stadträte, Bürgermeister und Mitarbeiter lud Jugendzentrumsleiterin Agnes Sarr ein um die Bilanz des Ferienprogramms der Stadt Mühldorf zu ziehen, das sie im Vorjahr wieder organisiert hatten.
Zunächst stellte sie den Gästen das Haus an der Mühlenstraße vor, das vor Jahren aus einem aufgelassenen Pressevertrieb hervorgegangen ist.
Agnes Sarr freute sich über den unfallfreien Verlauf aller Aktionen des Ferienprogramms 2017, das von so vielen Kindern genutzt wurde wie nie zuvor.
Sie dankte dem Förderverein und Jugendrichter Dr. Warga der sie finanziell gut ausgestattet hat.
Mit dem Ferienprogramm konnten Kinder und Jugendliche Dinge erleben, die sie sich sonst nicht hätten leisten können.
Mit einer kleinen Präsentation stellten sie das Jugenzentrum und seine Angebote vor, die der offenen Jugendarbeit zuzurechnen sind.
Wie im Vorjahr wird es auch 2018 wieder das gedruckte Mühlix-Ferienprogrammheft geben, auch wenn die Familien die Buchung der Veranstaltungen dann meistens online vornehmen. Es wird mit einer Auflage von 4.000 Stück verteilt.
624 Kinder haben in der regulären Buchungszeit gebucht. In der Nachbuchungszeit waren es dann noch einmal gut 80. Interessant ist die Altersverteilung: Das größte Interesse besteht in der Bambini-Gruppe bis zur Altersgruppe von 12 Jahren. Dann werden die Kinder selbständig und unternehmen etwas auf eigene Faust.
– Agnes, wieviele Angebote umfasste denn das Ferienprogramm 2017? (O-Ton)
Was wünschst Du Dir für 2018 – geht‘s so weiter wie 2017? (O-Ton)
Das Ferienprogramm gibts wieder während der Sommerferien? (O-Ton)
Wie hat denn die Online-Anmeldung bisher funktioniert? (O-Ton)
Dann hoffen wir, dass es 2018 wieder so erfolgreich läuft. (O-Ton)
Weitere Angebote sind also willkommen? (O-Ton)
Dann viel Erfolg.
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Ilse, das Jugendzentrum ist für die Stadt sehr wertvoll. (O-Ton)
Fürs Ferienprogramm sind neue Anbieter immer willkommen. (O-Ton)
Die Gäste der kleinen Veranstaltung ließen den Abend am reich gefüllten Buffet ausklingen. |
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Kappenabend in Mettenheim - Sissy und Franz auf Bauplatzsuche |
25:00 |
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Bis auf den letzten Platz ausverkauft war der Saal im Kulturhof in Mettenheim als der Pfarrgemeinderat zum Kappenabend lud. Kein Wunder, hatten doch die vorangegangenen Kappenabende für viel Heiterkeit und gute Laune gesorgt. Dem einzigen Wermutstropfen vergangener Kappenabende begegneten die Verantwortlichen durch eine Straffung des Programms, das die Besucher wieder früher nach Hause zu entlassen versprach.
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Im Namen des Mettenheimer Fremdenverkehrskomitees begrüßte Reiseführerin Rosemarie Grandl mit einiger Verspätung die Mitglieder des Sportclubs „Flotte Sohle“ am Mettenheimer Jungbrunnen den es hier bereits seit dem Paläozoikum gibt.
Wie seit Jahrhunderten pilgern Berühmtheiten nach Mettenheim zum Jungbrunnen, der sogar als Grundlage für den Zaubertrank eines gallischen Dorfes gedient haben soll und der natürlich auch den Mettenheimern dient. Etwa dem Zuchtvieh der Mettenheimer Bauern.
Endlich kamen die Sportlerinnen. Die überzeugten sich gleich selbst von der Wirkung des Wunderwassers. Und das wirkte tatsächlich!
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Was also gegen einen Nachschlag? Vielleicht wirkt das Wunderwasser ja noch weiter?
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Das tat es wirklich und bewirkte ganz wundersame Veränderungen.
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Damit alle im Saal von dem Heilwasser profitieren konnten, kündigte Moderator Gerhard Holzmann die Marketenderin an, die durch die Reihen gehen würde… Und die kam gleich bei Bürgermeister Stefan Schalk vorbei, der danach bei der nächsten Wahl doch nochmal antreten kann.
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Diakon Manfred Scharnagl platzte dazwischen und hatte eine gute Nachricht: Moderator Gerhard Holzmann feierte an dem Abend Geburtstag. Das wollten sie doch nicht ignorieren und so überreichte er dem 48-jährigen zusammen mit Traudi Pitz, Andrea Schober und Rosemarie Grandl kleine Aufmerksamkeiten. Sie waren es auch, die für den Abend verantwortlich zeichneten.
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Wie das heute in vielen Vereinen so ist, suchten die Landfrauen in ihrem Parasol-Trägerverein eine neue Vorsitzende. Auch wenn die bisherige eine wirklich gute Rednerin ist.
Das war aber nicht so einfach, weil jede eine Ausrede hatte….
Die eine mehr, die andere wenige plausibel. Gerade als sich die bisherige Vorsitzende ihren Unmut über ihre Mitglieder von der Seele klagte, da kam – wie eigentlich immer – ihr modebewusstes und stylisches Gründungsmitglied dazu, die hochgeschätzte Gust!
Die Damen waren sich einig, die Gust, die ist die richtige für den Vorstandsposten. Sie hat alles nicht, was die anderen davon abgehalten hat, den Vorsitz zu übernehmen. Die Gust war einverstanden und die anderen auch. So haben sie auf eine Wahl verzichtet. Da drauf mussten sie natürlich anstoßen.
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Gerhard Holzmann kündigte den Stargast des Abends an: Jürgen Drews mit (K)ein Bett im Kornfeld.
Leider hatte der Stargast kurzfristig abgesagt und so sprang Karin Golombek für ihn ein mit „(K)ein Bett im Maisfeld“
– Dann kamen Kaiserin Sissy und ihr Franz auf die Bühne: Günther Pitz und Diakon Manfred Scharnagl. Sie waren nach Mettenheim gekommen weil sie hier ein schloss bauen wollten und dafür einen Bauplatz suchten. Dafür hatte ihnen ihr Kastellan Vorschläge ausgearbeitet. Eins in Mettenheim, eins in Lochheim und eins in Gumattenkirchen.
In Mettenheim wird die ganze Mozartstraße zu einem Baugrundstück vereinigt. Darüber haben sie schon mit dem Bürgermeister geredet.
Auf viele Fragen von Sissy hatte Franz Antworten gefunden.
Und da bekam dann fast jeder in Mettenheim sein Fett ab.
Natürlich wollten sie auch die Lochheimer und die Gumattenkirchner mit einbeziehen.
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Auf das hin brauchten die Mettenheimer erst wieder einen Schluck Heilwasser um die kaiserlichen Aufgaben erfüllen zu können.
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Auf die sieben Weltmeere entführten die Gäste dann die Mühlbachtauben aus Altmühldorf. Sechseinhalb Matrosen stiegen in ihr gelbes U-Boot und verloren unter Wasser irgendwie die Orientierung.
Sie tauchten in der Südsee wieder auf. Dort wollten sie die Eingeborenen aber nicht haben.
Dieses Problem ließ sich aber friedlich lösen.
Sie verbrüderten sich mit den Eingeborenen und feierten gemeinsam ein buntes Sambafest.
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Nach einer Pause kündigte Gerhard Holzbeck die Mettenheimer (B)engel an, die beim letzten Saunabesuch auf dumme Gedanken gekommen sind.
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Einem besonderen Problem widmeten sich dann Christa Eisner und Rosemarie Grandl, der medizinischen Versorgung auf dem Lande. Darüber unterhielten sich Frau Hawlyczek und Frau Nobotka während sie vor Elektro Schwarze auf den Vorverkaufsstart der Karten für den Mettenheimer Kappenabend warteten. Wie das so ist, kommen sie sie auf ihre kleineren und größeren Wehwehchen und beraten sich welcher Spezialist ihnen helfen könnte.
Weil das anders nicht auszuhalten war, half der eine oder andere Wodka.
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Im nächsten Sketch luden die aus der Großstadt neu zugezogenen ihre Nachbarn ein, zwei gstandtene Mettenheimer. Die machten sich erst einmal warm und nahmen sich vor, sich ordentlich zu benehmen. Die neuen, das sind sicher solche mit einem Hund und so italienischer Pasta. Die mögen bestimmt einen Hänsel-und-Gretel-Sekt….
Die Nachbarn platzten gleich durch die offene Hecke in den Garten zu Jens und Jessica.
Da stellen sich die beiden als Sepp und Xare vor.
Auf dem Weg durch den Abend tappten die beiden in wirklich jedes Fettnäpfchen….
– Weiter ging's mit Andreas, Stefan und Marco und ihrer Mama. Die drei forderten ihre Mama ganz schön. Dabei sollten sie schlafen gehen weil später der Bürgermeister mit dem Gemeinderat über die weitere Finanzierung entscheiden sollte… Sie brachten den ganzen Saal zum Toben. Aber nur kurz, dann mussten sie schlafen gehen.
Noch a Bussi!
Aber Ruhe war deshalb noch lange nicht.
– Im letzten Sketch nahmen sie die Mitglieder des Pfarrgemeinderates selbst zum Thema. Da wurde dann aus Dekan Manfred Scharnagl Bürgermeister Stefan Schalk: Eisner‘s Wellness-Oase. Eisners freuten sich gerade über die Eröffnung ihrer Wellness-Oase, die sich auf jedenfalls auszahlt. Man muss bloß rechnen können!
ER hatte lauter Prominenz eingeladen. Erst kam die Rosemarie, die er gleich als Empfangsdame engagiert hat. Ein bisschen ländlich halt….
Sie sollte nur in die Wellnessoase reinlassen, wer auf der Liste steht. Das war Frau Asanger definitiv nicht. Sie wollte auch nur wissen ob der erste Bürgermeister schon da war.
Gerade als sie sich ihre Füße im Wasserwandl abkühlen wollte, kam ihr Mann dazu. Der nutzte die Gelegenheit für eine besondere Erklärung. Sepp Eisner hatte auch für ihn eine Beschäftigung. Nur – rechnen muss er halt können.
Endlich kam der Bürgermeister. Der wollte wissen, ob der Gemeinderat schon da ist. Und ob die CSU-Fraktion auch schon da ist.
Gerade als er beschlossen hat sich umzuziehen, kam zweite Bürgermeisterin Elfie Prucker dazu…
Der Bürgermeister kam passend ausgerüstet zurück.
Gegen das alles hilft nur Mettenheimer Heilwasser. Aber auch damit hatte der Sepp Eisner eine Idee. Rechnen muaß ma hod kinna!
Da hätte Rosemarie Grandl auch etwas beizusteuern….
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Nach vier Stunden kamen alle Mitwirkenden zum großen Finale zurück auf die Bühne. Da beschlossen sie den vergnüglichen Abend mit der Mettenheimer Hymne.
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Vier Stunden lang 200 Leute mit einem Sketch nach dem anderen zu unterhalten ist schon eine große Leistung! (O-Ton Stephan)
Frau Grandl, ich seh‘ eine Spielleiterin, die ziemlich ko aber glücklich über den wunderbaren Abend ist. (O-Ton)
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Also, auch wenn man sich nicht so gut auskennt in Mettenheim ist der Kappenabend eine vergnügliche und abwechslungslreiche Sache. Wenn man Mettenheim und die Mettenheimer auch noch kennt, dann bleibt kein Auge trocken beim Kappenabend in Mettenheim. |
21 |
Mit einer riesen Tombola elegant gefeiert - Der Stadtball in Töging |
14:45 |
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Anders als in Mühldorf oder Waldkraiburg organisiert in Töging nicht die Stadt den Stadtball sondern der Werbering. Dessen Vorstand, Romuald Schmidpeter und seine Leute hatten das Restaurant und den Saal der Kantine festlich geschmückt, ein gute Band verpflichtet, ein abwechslungsreiches Showprogramm bestellt und Preise für eine große Tombola eingeworben.
Kein Wunder also, dass die Töginger und viele aus der nähren und weiteren Nachbarschaft der Einladung gerne gefolgt waren.
Horst Matt empfing die Damen am Eingang zum Saal mit einer Rose. Unter ihnen natürlich auch MdL Dr. Martin Huber mit Gattin Kathrin, die Bürgermeister mit Dr. Tobias Windhorst an der Spitze und die Stadträte.
Da der Abend unter dem James-Bond-Motto „Casino Royal“ stehen sollte waren die Tische mit Spielkarten und Goldmünzen passend dekoriert.
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Den Abend eröffnete eine James-Bond-artige Lasershow.
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Romuald Schmidpeter freute sich über den ausverkauften Saal und die zahlreiche Prominenz unter den Gästen. Sein Dank galt allen Helfern bei der Vorbereitung und besonders den Sponsoren, die Tombolapreise im Wert von 7.500 Euro beigesteuert haben.
Er freute sich über die Band „Up-to-date“, die auch diesmal für den guten Ton sorgen sollte.
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Bürgermeister Dr. Tobias Windhorst seinerseits dankte dem Werbering für sein Engagement und den Gästen, die in so großer Zahl gekommen waren, dass der Saal ausverkauft war.
Da man auch in der Politik manchmal Spielerqualitäten haben muss, freute er sich über das Motte und auf das Tanzen-Tanzen-Tanzen, das den Stadtball seit vielen Jahren so beliebt macht.
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Dr. Tobias Windhorst und Romuald Schmidpeter mit Gattinnen eröffneten den Ballabend mit einem Walzer. Da blitzten die Fotoapparate der Kollegen.
Sie blieben nicht lang allein. Die große Tanzfläche füllte sich schnell.
Da drehten sich dann im Walzertakt auch MdL Dr. Martin Huber, Altötings Gesundheitsamtsleiter Dr. Franz Schuhbeck, TuS-Vorstand Werner Noske, Brigitte Haslbeck vom gleichnamigen Autohaus und viele mehr.
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Aus dem Landkreis Mühldorf dabei waren Weinhändler Ludwig Haller und Schreinermeister Stefan Mooshuber.
Up-to-date setzte fort mit Lynn Anderson‘s „Rose-Garden“.
Die Ballgäste genossen die gute Musik und den Platz auf der Tanzfläche.
Besonders Dr. Franz Schuhbeck und Gattin und Dritter Bürgermeister Günter Zellner und Gattin zeigten sich als begeisterte Tänzer.
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Aber auch Dr. Martin Huber und Gattin Kathrin und viele mehr drehten sich zur roten Sonne, die bei Capri im Meer versinkt.
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Während einer Tanzpause haben wir uns die Tombola angesehen, die tatsächlich beeindruckte.
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Die Gäste nutzten den Selfie-Automaten, der lustige Bilder entweder als Streifen oder als Postkarten ausspuckte. Gefällt‘s ihnen? (O-Ton)
Na gut – probier‘ma‘s nochmal. Wieder nix? (O-Ton)
Sind die zweiten besser geworden? (O-Ton – Nääää!!!)
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Vielleicht haben die beiden mehr Glück?
Noch eins mit Gitarre. (O-Ton)
Die Damen hatten ihren Spaß. Oksana wollte auch noch drauf!
Doch lieber allein – also mit Partner.
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Up-to-date holte die Gäste zurück auf die Tanzfläche: „Can‘t take my eyes off of you“
Noch mehr Spaß am Selfieautomaten – auch wenn sie alle noch lang auf den Blitz aus unserer Kamera warten können… Bei uns blitzt schließlich nix!
Ein Spaß war‘s auch wenn Kollege Manfred Buchberger auf‘m Damenfoto ein bissl verloren gewirkt hat. Vielleicht hat‘s deshalb so lang gedauert bis das Foto endlich rausgefallen ist?
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Weiter ging‘s auf der Tanzfläche, die immer mehr Platz geboten hat. Da drehte sich dann auch Petra Wimmer zu Boney M‘s „Sonny“. Und Rechtsanwalt Josef Neuberger hatte sich Bürgermeisters Gattin geholt.
– Gegen 21 Uhr kündigte Romuald Schmidpeter die erste Showeinlage an: Rudi Stey mit dem „Casino-Royal-Cabaret Theater“. Rudi Stey eröffnete mit der Musical-Nummer „Macky Messer“.
Nachdem er den Gäste viel Vergnügen gewünscht hatte, entführte Andrea Spohr zum „Golden Eye“.
Dann kam Elvis zurück auf die Bühne. Wir haben‘s gewusst! Er lebt noch immer!
Die Ballgäste waren begeistert.
Erst recht, als die Tänzerinnen ins „Cabaret“ entführten.
Das wars im ersten Teil. Später sollte Rudi Stey nochmal kommen – mit dem zweiten Teil seiner Show.
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Die Tanzfläche gehörte wieder den Ballgästen. Diesmal ließ es die Band langsam angehen. Da hielt es auch Werner Noske nicht mehr am Tisch. Es war Zeit für die Romantiker „If you don‘t know me by now“ von Simply Red. Es blieb romantisch, wurde aber schneller: „Love is in the Air“…
Und noch schneller: Abba‘s „Waterloo“. Das war etwas für Günther Zellner und seine Birgit.
Erste Verschleißerscheinungen bei den Männern zwangen die Damen allein zu tanzen. Auch wenn der Musiktitel doch eher etwas für Pärchen war.
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Die Universal-Fanfare kündigte den zweiten Auftritt von Rudi Stey und seiner Truppe an.
Diesmal kamen die Weather-Girls „It‘s raining Men“.
Die Tänzerinnen brachten nach den Weather-Girls die Eleganz zurück.
Dann Tom Jones mit seiner Sex-Bomb! Das gefiel den Damen!
Andrea Spohr als Marilyn Monroe sorgte für Glamour auf der Bühne: „Diamonds are a Girls best friend“.
Die Tänzerinnen entführten nach Paris ins Moulin Rouge: Mit Jaques Offenbach‘s „Can Can“ wurde es im wahrsten Sinn des Worte klassisch!
Rudi Stey stellte die Mitwirkenden seiner Show vor und wünschte den Ballgästen weiter noch viel Vergnügen.
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Da setzte die Band dann mit einer Besonderheit fort: Mit Hildegard Knefs „Für Dich soll‘s rote Rosen regnen“ erinnerten sie an diese begnadete Künstlerin der 50er und 60er Jahre.
Da drauf ein Tango!
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Um 23 Uhr begann der Losverkauf. 2000 Lose lagen in den Körben. Für einen Euro pro Los war man dabei. Die Aussicht auf so viele und so wertvolle Preise ließ die Gäste zupacken.
Oksana hörte fast nicht auf lose zu wählen.
Hast etwas gewonnen? (O-Ton Günter)
Ist da der Hauptpreis noch drin? (O-Ton)
Ihr geht auf Nummer sicher! (O-Ton)
Tatsächlich gewonnen! Vielleicht das iphone? (O-Ton)
Immer noch besser als Dr. Martin Huber‘s CSU-Fahrt in den Landtag… (O-Ton)
Günter Zellners Strategie ist aufgegangen. (O-Ton)
Oksana hat auch gewonnen!
Natürlich wollten die Gewinner schon wissen was sie gewonnen haben. Aber so weit war‘s noch nicht. Verteilt wurde erst später.
Haben Sie auch was gewonnen? (O-Ton)
So viele Lose und lauter Nieten!
Die sammelten sich dann auf den Tischen.
Da mach‘ma lieber noch ein Selfie!
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Nach der nächsten Tanzrunde legte sich Romuald Schmidpeter die acht Hauptpreise bereit. Er bat die Sponsoren der Preise zu sich um sie den Gewinnern zu überreichen. Darunter ein Reisegutschein, ein Platzreifekurs beim Golfclub Pleiskirchen, eine Fahrt zum Bayerischen Landtag von MdL Dr. Martin Huber, eine Fahrt zum Deutschen Bundestag von MdB Stephan Mayer, ein Stromgutschein des örtlichen Stromversorgers, eine Mikro-Hifi-Anlage, und schließlich das iPhone 8 im Wert von 800 Euro. Das gewann das Los mit der Nummer 13, das Evi Baumert gehörte. Der Gewinn paßte gerade, da ihr Samsung-Smartphone ohnehin kaputt war…
Ein gemeinsames Foto mit allen Sponsoren und Gewinnern und die Band lud wieder zum Tanzen. Das begann erst zäh weil noch viele Gewinner draußen ihre Preise abholten.
Nach dem Ende des Unterhaltungsprogramms unterhielt im Foyer die Band „Chicos“ die Gäste an der Bar und Up-to-Date begleitete die Töginger und ihre Gäste noch in die lange Ballnacht, die dem Vernehmen nach erst gegen vier Uhr endete.
Übrigens: Günter Zellner konnte seine Preise ohne Auto mit nach Hause nehmen... |
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