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Politischer Aschermittwoch bei CSU, FU und JU Schwindegg mit MdB Stephan Mayer und Landrat Georg Huber |
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14.03.19 |
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Schon mehrfach haben CSU, FU und JU in Schwindegg in die Schlosswirtschaft nach Walkersaich zum politischen Aschermittwoch eingeladen. Diesmal konnte Martin Thalmeier weniger Zuhörer zu dieser Traditionsveranstaltung begrüßen als in den Jahren zuvor. Er freute sich über MdB Stephan Mayer, Landrat Georg Huber, IHK Vizepräsidentin Ingrid-Obermeier-Osl, Buchbachs Bürgermeister Thomas Einwang Past-Präsident der Wirtschaftsjunioren Sascha Schnürer und eine ganze Reihe aktueller und ehemaliger Gemeinde-, Stadt- und Kreisräte.
Dazu natürlich die Mitveranstalter, die Vorsitzenden der Frauenunion Schwindegg Elke Huber und der JU Thomas Perzl.
Martin Thalmeier warb für Manfred Weber der die einmalige Chance hat Präsident der Europäischen Kommission zu werden. Damit das klappt muss jeder in seinem privaten Umfeld mithelfen und die Leute zum Wählen bewegen. Damit bat er MdB Stephan Mayer ans Mikrofon.
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MdB und parlamentarischer Staatssekretär Stephan Mayer sah sich als „Vorband“ für Landrat Georg Huber der später die Hauptrede halten sollte. Er freute sich über die zahlreichen Zuhörer trotz des schwierigen Jahres das hinter der CSU liegt weil sie auch Fehler gemacht haben. Trotzdem haben sie den Gestaltungsauftrag für Bayern bekommen. Schließlich ist die CSU nach wie vor die gestalterische Kraft in Bayern. Allen Unkenrufen über das Ende der Volksparteien zum Trotz.
Stephan Mayer war überzeugt, Volksparteien haben ihre Berechtigung und so Zukunft. So hat die letzte verbliebene Volkspartei in Bayern – die CSU – auch weiter große Aufgaben. Etwa bei der Europawahl die die wichtigste Europawahl aller Zeiten wird. Trotz aller – sicher auch berechtigten - Kritik an Europa gilt es das Große-Ganze im Auge zu behalten.
Die heute immer unsichere Welt zeigt den Wert der Europäischen Union.
Sogar der amerikanische Präsident verunsichert die Welt und sieht deutsche Autos als Gefahr für die nationale Sicherheit der USA. Er fürchtet sich mehr vor deutschen PKW als vor deutschen Panzern!
Und auch Putin lässt nichts unversucht um Deutschland und die EU zu destabilisieren. Und China entwickelt selbstbewusst weltweite Führungsansprüche.
In diesem Spannungsfeld wollen plötzlich Länder der Europäischen Union zurück zur Nationalstaaterei! Zu diesen Ländern zählen neben den osteuropäischen auch Italien und sogar manche Kräfte in Frankreich. Und die AfD hat in ihrem Europamanifest auch den Austritt aus der EU und die Abschaffung des Euro festgeschrieben. (O-Ton)
Stephan Mayer erinnerte an die Vorgänge nach dem ersten Weltkrieg als trotz aller Leiden wieder Nationalisten und schließlich Kriegstreiber die Oberhand bekamen. Schon damals hat sich gezeigt, dass Friede und Sicherheit nicht gottgegeben ist und immer und immer wieder erkämpft werden muss. Jetzt wieder am 26. Mai.
Deutschland muss selbstbewusst auftreten! (O-Ton) so wie Franz-Josef Strauß schon überzeugt war dass Europa unsere Zukunft ist. Man kann schließlich Deutscher und Europäer sein!
Stephan Mayer beklagte die Verluste der SPD die für eine funktionierende Demokratie aber dringend nötig wäre. Und die in der Vergangenheit viel für Deutschland bewirkt hat.
Auch die echten Absichten der Grünen gilt es zu hinterfragen. Die sind ohnehin die reaktionärste und rückschrittlichste Partei die es in Deutschland je gegeben hat. Sie sind eine Bevormundungs- und Verbotspartei die den Anspruch erhebt unfehlbar zu sein und allen vorschreiben zu können wie sie leben müssen. Eine Kooperation mit den Grünen ist für Stephan Mayer aktuell undenkbar!
Wenn die Grünen die Grenzen für unkontrollierte Zuwanderung öffnen wollen will die CSU selbst die Kontrolle darüber behalten wer zu uns kommt. Das schließt humanitäre Hilfe nicht aus!
Auf jeden Fall muss Deutschland wissen wer einreist und abschieben wer hier keine Aufenthaltsberechtigung hat. Besonders die Abschiebung betreibt fast nur Bayern. Das passt den Grünen gar nicht. Und auch viele andere Bundesländer halten sie da komplett raus. Dabei ist das nötig zum Erhalt des Rechtsstaates.
Im Gegensatz zu den Grünen überlässt es die CSU noch immer dem Einzelnen seine Geschicke selbst zu gestalten. Und das wird auch so bleiben. (O-Ton )
Das gilt auch bei den Steuern wo sich die CSU strikt gegen Erhöhungen ausspricht. Es gilt vielmehr die Unternehmensbesteuerung auf 25% zu senken.
Außerdem gilt es den Solidaritätszuschlag komplett abzuschaffen und nicht nur 90% der Bürger wie die SPD das will. Nach deren Ansicht ist jemand schon reich wenn er 61.000 Euro im Jahr verdient.
Noch besser als Deutschland geht‘s Bayern. Auch das ist nicht Gottgegeben und muss erhalten werden. Auch hierauf hat die Europawahl erheblichen Einfluss. Und auch hier ist es wichtig dass Manfred Weber sich durchsetzt und die vielen Baustellen zu bearbeiten bekommt, die es dort aktuell gibt. Schließlich hat Europa große Aufgaben vor sich. Etwa um bei sinkender Einwohnerzahl die Stellung gegen die USA und China zu behaupten. Die Europawahl ist also keine Wahl für experimentelle Protestwähler! (O-Ton )
Abschließend betonte Stephan Mayer die erfolgreiche Arbeit der neuen großen Koalition die aber in der Öffentlichkeit kaum so erkannt wird und ging auf diverse strittige Punkte ein in denen sich die Union gegen die SPD hatte durchsetzen können. Einfache Antworten auf die komplexen Fragen haben sie nirgends gefunden wie sie manche anderen aber propagieren.
Das Jahr 2019 sollte also genutzt werden die anstehenden Probleme zu lösen und sich auf die Kommunalwahl vorzubereiten. Erst aber gilt es die Europawahl erfolgreich zu bestreiten.
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Zum zweiten Teil bat Martin Thalmeier Landrat Georg Huber ans Mikrofon. Erst aber stellte er fest, dass die Bevölkerung im Landkreis Mühldorf jünger ist als in den östlichen und südlichen Landkreisen aber älter als etwa in Erding oder Freising. Er fragte sich wie man das regeln könnte! :-)
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Landrat Georg Huber fragte erst die Zuhörer wo sie in den Bereichen ärztliche Versorgung, ÖPNV, Bildungslandschaft, Hochschule, Krankenhaus, Gewerbegebiete oder Finanzen hin möchten.
Nachdem niemand das Wort ergreifen wollte berichtete er selbst von der ärztlichen Versorgung auf dem Land die in erster Linie eine Angelegenheit der Kassenärztlichen Vereinigung ist. Der Landkreis hat damit eigentlich gar nichts zu tun. Bisher haben Ärzte selbst Ärzte ausgebildet um für Nachfolger zu sorgen. Geblieben ist keiner.
Die Kreisklinik wurde sogar zur Ausbildungsklinik der TU München für Landärzte. Sogar da ist nur noch einer der diese Ausbildung absolviert. Alle anderen haben das staatliche Angebot von 600 Euro Zuschuss abgelehnt das sie bekommen hätten wenn sie sich nach dem Studium im ländlichen Raum niedergelassen hätten.
Sollte dem Staat nichts anderes einfallen wird‘s noch größere Schwierigkeiten geben. Nötig dagegen ist die Akzeptanz in der Bevölkerung dass Ärzte auch ein Privatleben haben dürfen. Außerdem wollen junge Ärzte nicht vom ersten Tag an die Aufgaben und die Verantwortung der Selbständigkeit tragen müssen. Da geht es den Ärzten nicht anders als den Unternehmen in denen auch die Kinder die Firmen nicht übernehmen wollen.
Auch wenn ein junger Arzt sich anstellen lässt will er ordentlich verdienen. Und sie wollen angebunden sein wenn sie etwa in einem MVZ arbeiten. Gefällt es ihnen nicht können sie dann jederzeit zurück ins Krankenhaus. So funktioniert‘s in Mühldorf und in Haag.
So wird‘s auch in der Region Schwindegg-Buchbach-Obertaufkirchen werden wo Untersuchungen ergeben haben, dass die sinnvollste Lösung ein MVZ mit angestellten Ärzten in Schwindegg ist. Die Diskussion darüber ist leider inzwischen sehr emotional und sollte zurückkehren auf den Boden der Seriosität.
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Ein weiteres Problem ist der Aufbau eines Öffentlichen Personen-Nahverkehrs. Der ist besonders nötig für Senioren und junge Familien. Steigende Wohnkosten machen Einsparungen nötig weil die Löhne nicht gleich mitsteigen. Da wird dann das zweite Auto eingespart oder das Moped für die jungen. Natürlich wird man nicht jeden Hof draußen anfahren können. Auf allen Hauptstraßen muss allerdings so ein Angebot möglich sein das die Leute am Morgen in die Schule oder zur Arbeit bringt und am Abend zurück. Gelingt das nicht wird es kaum möglich sein den Unternehmen die benötigten Auszubildenden zu beschaffen. Wie sollen die denn ohne Führerschein zu den Ausbildungsunternehmen kommen?
Klar ist, hier gibt es viel zu tun. Das wird allerdings schon sein Nachfolger machen müssen.
Der wird sich auch um den Wohnbau kümmern müssen. Aktuell mangelt es da nämlich in vielen Gemeinden. Landrat Huber kritisierte die Gemeinderäte und Bürgermeister weil sie sich kaum auf die Herausforderungen durch die Autobahn und die Bahn vorbereiten. Er befürchtete ähnliche Verhältnisse wie in Ebersberg oder Erding! Ist die Autobahn fertig dauert die Fahrt von Obertaufkirchen nach München 20 Minuten! Und wenn die Bahn zweigleisig fertig ist, dann werden Spekulanten hier die Grundstücke so verteuern dass sie sich Normalverdiener nicht mehr leisten können!
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Den Bereich Bildungspolitik fasste Landrat Huber kurz und verwies nur auf den Neubau des BSZ, den Neubau des Gymnasiums Gars und die zahlreichen Projekte in Waldkraiburg. Insgesamt werden im Schulwesen in den kommenden 10 – 12 Jahren mindestens 100 Millionen Euro investiert werden müssen. Passiert das nicht, wird das Bildungsniveau in der Region nicht zu halten sein.
Allerdings sollte der Staat die Finanzierung der Hochschule unterstützen und auch den Wissenschaftsstandort Waldkraiburg aufbauen helfen.
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Zur Krankenhausentwicklung berichtete Landrat Huber von der Entwicklung eines Konzepts zur Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus in Altötting. Das permanente Hochrüsten beider Häuser muss ein Ende haben weil es nicht zu finanzieren ist. Er hoffte für beide Häuser Schwerpunkte zu finden um so die Themen in der Zusammenarbeit aufteilen zu können. Und auch um die hoch-qualifizierten Arbeitskräfte halten zu können. Das alles soll den Bürgerinnen und Bürgern dienen. Mit einem Ergebnis der Verhandlungen rechnete er bis zum Sommer.
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Seit seinem Amtsantritt ist es gelungen den Schuldenstand des Landkreises von 83 auf 48 Millionen abzubauen. Dazu haben die Gemeinden beigetragen die aber auch wieder von den Investitionen des Landkreises profitieren. Dafür dankte er herzlich allen Unternehmen und den Arbeitskräften die durch ihre gute Arbeit das alles ermöglicht haben.
So hoffte er das auch so fortsetzen zu können.
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In der abschließenden Diskussion forderte Manfred Kroha die Pläne der Ansiedlung eines MVZ in Schwindegg nochmal zu überdenken, die ohne Konsultation des Gemeinderates in Buchbach beschlossen worden ist. Buchbach soll einen Arztsitz behalten. Dafür haben die Buchbacher Bürger über 1.500 Unterschriften gesammelt die demnächst übergeben werden sollen. Er verwahrte sich gegen die Darstellung mit Emotionen agiert zu haben und betonte seine Bereitschaft zu weiteren Gesprächen.
Emotionen sind immer schädlich meinte Landrat Huber. Er bemüht sich die ärztliche Versorgung aufrecht zu erhalten. Dazu wird er weiter Gespräche führen.
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Abschließend dankte Martin Thalmeier den Gästen und wünschte einen guten Nachhauseweg – nicht ohne jedoch nochmal zu motivieren die Europawahl ernst zu nehmen. |
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Nach jahrelanger Diskussion: Die Beseitigung von Kampfmitteln im Mühldorfer Hart beginnt |
8:00 |
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Ein Ergebnis der jahrzehntelangen Diskussion um das Bunkergelände im Mühldorfer Hart ist der Beschluss der Bayerischen Staatsregierung noch unter Ministerpräsident Horst Seehofer den Bau der Gedenkstätten zu finanzieren.
Das ist nur möglich wenn das Gelände vorher von Kampfmitteln bereinigt und die Verkehrssicherheit hergestellt wird.
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Landrat Georg Huber war froh, dass der schwierigen Diskussion, die er selbst 17 Jahre lang mit geführt hatte nun endlich Taten folgen. Ohne Unterstützung höherer Stellen wäre das trotzdem nicht möglich gewesen dankte er MdL Dr. Marcel Huber und MdB Stephan Mayer. Nun kann der teuerste Teil der Konservierung in Angriff genommen werden, die Beseitigung der Kampfmittel von den Grundstücken der Landwirte.
ER dankte der Bayerischen Staatsregierung für die Übernahme der Kosten obwohl es sich hier um Privatgrundstücke handelt.
Das Landratsamt und dort der Bereich Öffentliche Sicherheit wird diese Arbeiten begleiten.
Landrat Huber dankte den Grundstückseigentümern für ihre Mitwirkung ohne die das alles nicht machbar wäre.
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MdL Dr. Marcel Huber erinnerte an die Geschehnisse vor 75 Jahren die bis heute eine unverheilte Wunde hinterlassen haben. Nun endlich soll diese Wunde geheilt werden.
Dazu müssen viele Fragen gelöst werden. Etwa die des Eigentums. Die Nazis haben damals die Fläche im Mühldorfer Hart einfach beschlagnahmt so dass noch heute die Landwirte als Eigentümer im Grundbuch stehen. Widerstand dagegen hätten sie vermutlich brutal niedergeschlagen.
Dazu die Verkehrssicherung der Bunkeranlage und eben die Beseitigung der Kampfmittel die dort vermutlich noch immer im Boden lagern.
Über viele Jahre haben sich die zuständigen Behörden die Verantwortung gegenseitig zugeschoben so dass nichts passiert ist. Erst als Horst Seehofer diesen Knoten durchschlagen hat und vorgeschlagen hat die Eigentümer mit einem Flächentausch zu entschädigen kam Bewegung in die Angelegenheit. Zudem übernimmt der Staat die Sicherung der Kampfmittelfreiheit und den Bau des Gedenkortes. Das natürlich nur als Gesamtpaket und auf staatlichen Flächen. (O-Ton )
Für ihn ist diese alte Wunde erst geheilt, wenn Kampfmittelfreiheit, Verkehrssicherheit und Gedenkort hergestellt sind und so die nachfolgenden Generationen zur Mahnung dienen dass sich so etwas wie vor 70 Jahren nicht wiederholt.
Trotz allem war der Weg von der Zustimmung bis zur praktischen Umsetzung noch weit wie viele andere Großprojekte fast täglich zeigen. Trotzdem werden sie alles unternehmen um die Arbeiten schnell und ohne allzu große Behinderungen durchzuführen.
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Patrick Schumann, Geschäftsbereichsleiter am Landratsamt kündigte an die Eigentümer und die Öffentlichkeit bestmöglich über alle Maßnahmen informieren zu wollen. Sie waren sich bewusst dass es für die Eigentümer schwierig wird über einen Zeitraum von 2 bis 3 Jahren ihre Grundstücke nicht betreten zu dürfen, dankte aber schon jetzt für die hervorragende Kooperation die sie in den verschiedenen Treffen signalisiert haben.
Schon bisher wurden von vielen Stellen Genehmigungen eingeholt, so dass die Arbeiten in Kürze starten können. Zunächst wird ein Betretungsverbot erlassen. Ausgenommen davon bleibt voraussichtlich der zentrale Weg vom Werk der Innbeton nach Westen. Den Weg zu verlassen wird aber aus Sicherheitsgründen nicht möglich sein. Ein zentraler Infopunkt und Hinweisschilder werden über die Einschränkungen und Maßnahmen informieren.
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Projektsteuerer Diplom-Ingenieur Thomas Hennicke beschrieb die Größe des betroffenen Areals auf dem die Nazis ihr Rüstungsprojekt „Weingut I“ bauen wollten.
ER beschrieb den Bau des Bunkerbogens der nach damaligem Stand eine Ingenieurs-Meisterleistung dargestellt hat. Allerdings hat der Bau eine schwere Wunde im Wald hinterlassen, die auch nach lang dem Krieg sichtbar war.
In zahlreichen Bereichen haben die Amerikaner Munition gesprengt und bis zu 127 Sprengtrichter hinterlassen die bis zu 15 Metern Durchmesser haben.
Die Kampfmittel wurden also nicht nach heutigen Standards entsorgt sondern einfach unschädlich gemacht. Man geht davon aus, dass bei der Sprengung der Munition ein Drittel in den Boden gedrückt wurde, ein Drittel explodiert ist und das dritte Drittel bis zu eineinhalb Kilometer in die Umgebung geflogen ist. Alles zu finden wird also kaum möglich sein.
Aber auch so ist das Gelände für Überraschungen gut.
Das hat eine zeitlich begrenzte technische Erkundung im Oktober/November 2018 ergeben in dem sie in 25 Testfeldern den Boden untersucht haben. Schon dabei haben sie im Radius von 500 Metern16 Kampfmittel und -Splitter gefunden. Das sah im Einzelnen so aus. Niemand weiß, wie aktiv die Sprengkörper noch sind. Die Untersuchung hat also ergeben dass der Verdacht vorhandener Kampfmittel bestätigt wurde und eigentlich die Eigentümer für ihre Beseitigung verantwortlich wären.
Das selbe gilt für den Bodenschutz, auch hier liegen die die Grenzwerte über den zulässigen Belastungen. Es ist also niemandem anzuraten mit dem Zeug dort in Kontakt zu kommen.
Thomas Hennicke beschrieb das geplante Vorgehen das es – anders als die kostenintensive Verbrennung – ermöglicht das Erdreich an Ort und Stelle zu belassen. Beim gewählten Verfahren werden die Sprengtrichter ausgebaggert, die Grenzbereiche abgesichert und das Erdreich mit einer Chemikalie versetzt das die Sprengbestandteile am Humus bindet und somit unschädlich macht. An mehreren Trichtern werden Roher eingebaut, die es erlauben die Funktion kontinuierlich zu überprüfen.
Beginnen werden die Arbeiten auf der 5 Hektar großen Kernfläche. Dann wird der 34-Hektar große Umgriff bearbeiten und zuletzt die Gesamtfläche abgesucht die 120 Hektar umfasst. Auf der Gesamtfläche wird mit handgeführter Sonde und punktuellem Bodeneingriff gearbeitet.
Er hoffte im Umlaufenden Raster die Grenze der Kampfmittelbelastung feststellen zu können um nicht den ganzen Landkreis umpflügen zu müssen!
Dort im Umgriff wird der Charakter der Fläche erhalten bleiben auch wenn an manchen Stellen der Unterwuchs beseitigt werden muss.
Die grün markierten Flächen müssen allerdings gerodet werden.
Thomas Hennicke schätzte dass in 120 Sprengrichtern einige 10.000 Tonnen Munition gesprengt wurden!
Er war aber auch überzeugt, eine komplette Sprengmittelfreiheit wird es im ehemaligen Kriegsland Deutschland nie geben. Das zeigen die Bombenfunde die regelmäßig überall in Deutschland bei Bauarbeiten festzustellen sind.
Los geht‘s am 23. April und dauern werden die Arbeiten im Optimalfall 18 Monate, also bis Oktober 2020, im schlechtesten Fall aber 30 Monate, also bis Dezember 2021.
Alles unter der Voraussetzung dass die Archäologen nicht unterbrechen!
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Der Zeitplan sieht so aus. Wie gesagt, los geht‘s mit 36 Mitarbeitern am 23. April und kosten wird die Aktion voraussichtlich 5 Millionen Euro. Diese Kosten trägt zunächst der Freistaat Bayern der später mit dem Bund als dem Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches abrechnet.
Natürlich wird das Gelände in dieser Zeit abgesichert um unbefugten Zugang zu verhindern. |
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Wirtschaft erfrischend anders erleben - Eine Initiative Unternehmernachkommen die Fortführung attraktiv zu gestalten |
14:30 |
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Bayernweit mehr als 21.000 Handwerksunternehmen suchen in den kommenden fünf Jahren einen Nachfolger. Etwa die Hälfte davon übernimmt der Nachwuchs der Unternehmerfamilien nicht. Gründe dafür gibts genug: Kein Interesse am Handwerk der Eltern, keine Lust 10 Stunden täglich der Firma zu widmen, Angst vor den Vorschriften der zahlreichen Behörden und Institutionen und nicht zuletzt die Angst vor dem Scheitern.
Um die jungen Leute zu motivieren gibt es seit einiger Zeit die Initiative „Wirtschaft erfrischend anders erleben?“ Frau Magister Merkinger, worum geht‘s Ihnen dabei? (O-Ton)
Wie wollen Sie das umsetzen? (O-Ton)
Dass es auch anders geht zeigt ein Beispiel in Julbach im Landkreis Rottal-Inn.
Dort hat sich der 22-jährige Felix Unterreiner entschieden das Unternehmen zu übernehmen, die Unterreiner Forstgeräte GmbH, das sein Vater vor 25 Jahren gegründet hat und das aktuell in Julbach 25 und in einem zweiten Betrieb im Elsass 45 Mitarbeiter beschäftigt.
Für uns hat Magister Sandra Merkinger mit Felix Unterreiner über seine Beweggründe gesprochen. (O-Ton)
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Frau Merkinger, wie kann man sich über Ihre Initiative weiter informieren? (O-Ton) |
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70 Jahre Gruber Landtechnik mit StMinin Michaela Kaniber - Das Ansehen der Landwirtschaft heben |
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Mit einer besonders umfangreichen Frühjahrsausstellung und mit zahlreichen Unterhaltungsangeboten feierte kürzlich das Ampfinger Landtechnikunternehmen Gruber sein 70-jähriges Bestehen. Und mit einem besonderen Gast, der bayerischen Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Michaela Kaniber.
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Aus einem Vorgespräch mit der Firmenleitung, MdL Dr. Marcel Huber, den Bauernverbands-Kreisobmännern Ulrich Niederschweiberer und Anton Föggl kam die Ministerin etwas verspätet in die – zur Gaststätte umfunktionierten Maschinenhalle die bis auf den letzten Platz besetzt war.
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Prokurist Siegfried Höpfinger freute sich über das Firmenjubiläum das sie tatsächlich mit Sonderkonditionen für die Landwirte feiern. Dafür dankte er allen Lieferanten.
Besonders freute er sich über den besonderen Gast, Staatsministerin Michaela Kaniber.
ER hoffte von ihr Ausführungen zu bekommen die wieder mehr Ruhe in die Landwirtschaft bekommen. Man hat ja heute den Eindruck jeder spricht ÜBER die Landwirtschaft aber kaum einer MIT der Landwirtschaft.
Er fragte sich wie man junge Leute motivieren soll wenn sie von so unvernünftigen Leuten mit so wenig Sachverstand immer wieder angegriffen werden. Dafür hatte er kein Verständnis.
Auch die großen Medien kritisierte Siegfried Höpfinger die erst die Autoindustrie kaputtgeredet haben, jetzt die Landwirtschaft um so möglichst viel aus dem Ausland zu importieren. Das kann‘s nicht sein!
Die Gesellschaft muss wieder verstehen, dass die bayerische Landwirtschaft hervorragende Lebensmittel erzeugt und dass Bayern das schönste Land auf der Welt ist. (O-Ton )
Er sicherte der Staatsministerin die volle Unterstützung zu. Bayern braucht die bäuerlichen Familienbetriebe die die Kulturlandschaft so erhalten wie wir sie kennen.
Alle anwesenden Landwirte haben Probleme über die sie mit der Ministerin reden wollen. Er war überzeugt, sie ist die richtige Person an der richtigen Stelle.
Dann begrüßte Siegfried Höpfinger die Gäste: MdL Dr. Marcel Huber, Landrat Georg Huber, Bezirksrätin Claudia Hausberger, stellvertretend für alle Kommunalpolitiker Bürgermeister Josef Grundner, die BBV-Kreisobleute, Bezirksobmann Anton Kreitmair, Diakon Sepp Breiteneicher, und viele mehr.
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Es muss endlich Schluss sein mit dem Strukturwandel in den Dörfern forderte Siegfried Höpfinger. Darunter leidet auch die Gesellschaft in den Dörfern. Das unterstützt auch Staatsministerin Michaela Kaniber auf deren Ausführungen er sich dann freute.
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Staatsministerin Michaela Kaniber freute sich über die Möglichkeit zum Geburtstag gratulieren zu können. Gruber Landtechnik hat die statistische Lebensdauer mittelständischer Unternehmen schon jetzt um mehr als das 3-fache überschritten. Sie war überzeugt, sie schaffen auch weitere 70 Jahre als verlässliche Partner der Landwirte.
Sie freute sich auch über ihren Freund Dr. Marcel Huber der ihr auch immer wertvoller Berater war.
Gruber ist tatsächlich ein Traum-Unternehmen weil sie nicht nur die Landwirtschaft unterstützen sondern über die Jahre auch mehr als 100 Lehrlinge ausgebildet haben. Sie geben den jungen Leuten Perspektiven auf dem Land.
Die Landtechnik hat sich über die Jahre enorm entwickelt. Mit den heutigen Maschinen kann man mehr, schneller, besser und präziser arbeiten. Die heutige Technik ist kommunikativer, , umweltschonender und effizienter. Die Maschinen können also miteinander kommunizieren, die Menschen aber langsam nicht mehr! Es ist nicht gelungen die Menschen abzuholen.
In den ersten Monaten musste sie zahlreiche Themen anpacken die die Menschen bedrücken: Die Düngeverordnung, die die Bundesrepublik ohne zu fragen noch verschärft hat. Und ohne zu fragen hat die Bundesrepublik den Bauern gleich die nächste Last auf die Schultern gedrückt.
Ferkelkastration, Abferkelbuchten und vieles mehr erdrücken die Bauern weil ihnen die Unsicherheit die Planung unmöglich macht.
Als würde das nicht reichen kommt auch noch das Thema Volksbegehren „Rettet die Bienen“ dazu. Sie hatte langsam das Gefühl: (O-Ton) Das kann‘s nicht sein.
Das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ ist deshalb so unfair weil der vorgeschlagene Gesetzestext einzig und allein die Bauern belastet. Die Bienen retten wollen doch alle. Aber (O-Ton diese emotionale Überschrift…)
Sie sieht in dem Volksbegehren drei Belastungen für die Bauern: Es schreibt den Praktikern vor wann sie zu walzen und zu mähen haben.
Dann greift das Volksbegehren extrem in das Eigentumsrecht ein. Es kann nicht sein, dass durch einen Gesetzestext der Staat Privateigentum zum Biotop bestimmt! Es kann auch nicht sein, dass den Landwirten ihr Grundbesitz zum Vorwurf gemacht wird. Das ist als würde man vom Bäcker Brezen geschenkt haben wollen weil er eh so viele hat. (O-Ton)
Weiters macht sie die Spaltung zwischen Bio- und konventioneller Landwirtschaft rasend!
Das Volksbegehren will auf allen staatlich bewirtschafteten Flächen 100% Öko-Landbau haben. Das verhindert einerseits die Forschung für die konventionelle Landwirtschaft. 30% Öko-Landwirtschaft zu fordern stellt einen Markteingriff dar den der nicht verträgt. Schließlich kaufen von den 84% die Biolebensmittel gut finden nur 7 bis 10% tatsächlich auch Bio-Lebensmittel! Sie hoffte dass die 1,75 Millionen Unterzeichner des Volksbegehrens jetzt auch 30% Biolebensmittel kaufen.
Sie war froh dass Alois Glück die Gespräche am runden Tisch jetzt moderiert an denen auch die Kirche teilnimmt die ja nicht gerade wenig Flächen besitzt. Es muss eben jeder seinen Beitrag leisten. Auch die Hausbesitzer die statt Kiesziergärten halt Blumenweiden anlegen sollten. Da geht‘s um 135.000 Hektar, keine Kleinigkeit.
Michaela Kaniber bemängelte das Desinteresse der Öffentlichkeit an der Landwirtschaft das sich darin äußert dass Informationsveranstaltungen kaum besucht werden. Sie selbst hatte im Wahlkampf zwar intensiv mit den Landwirten gesprochen, es aber versäumt die Leistungen der Landwirte den Städtern zu erklären. Genau das muss wieder passieren. Man muss den Menschen wieder erklären wie heute Lebensmittel erzeugt werden. Dazu müssen auch Lehrkräfte in allen Schulen eingebunden werden. Die sollen Kurse und Praktika absolvieren um ein positives Bild der Landwirtschaft vermitteln zu können.
Obwohl das Ministerium dafür viel unternimmt müssen doch die Landwirte mitmachen. Die Landwirte selbst müssen das Wort ergreifen und sich präsentieren.
Das Bild der Landwirtschaft können nur sie selbst korrigieren. Dazu sprach sie ihnen allen Mut zu. Schließlich sind sie nach der Automobilindustrie der zweitgrößte Wirtschaftszweig in Deutschland! Es gibt nur zwei Möglichkeiten: (O-Ton )
Wie bisher will die Staatsregierung auch die Kleinbetriebe finanziell so ausstatten dass sie überleben können. Sie sollten die Zahlungen aus der EU ruhig annehmen weil sie schließlich auch jede Menge Gemeinwohlleistungen erbringen. Die Zwei-Säulenstruktur soll also erhalten bleiben.
Wie bei der Erbschaftssteuer darf auch die Grundsteuerreform die Existenz der Bauern nicht gefährden. Und schließlich muss Horst Seehofer noch das Baurecht so erhalten wie es ist so lange er das noch kann.
Dass so viele Bauern da waren zeigte ihr: (O-Ton )
Dabei sind es auch die Landfrauen die die bayerischen Landwirtschaften viel krisenfester machen als es die anderen sind. Sie wird die Landfrauen auch weiter unterstützen, etwa mit dem Programm „Heimatunternehmen“ das helfen soll die Produkte auch regional zu verkaufen.
Michaela Kaniber will auch die Hofnachfolge diskutieren und dazu eine Junglandwirtekommission einberufen die dann bestimmen soll wie die Landwirtschaft 2040 aussehen soll.
Schließlich will sie auf das extreme Dürrejahr 2018 reagieren und eine Versicherung schaffen die Landwirte vor den Folgen solcher Notfalljahre abzusichern. Der Freistaat wird einen Teil dieser Leistungen mitzahlen.
Damit wollte sie es bewenden lassen und lieber mit den Leuten reden als hier große Reden zu schwingen. (O-Ton…)
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Siegfried Höpfinger dankte Staatsministerin Michaela Kaniber für die beeindruckende Rede und war überzeugt sie wird die Landwirtschaft gut vertreten. Er unterstützte ihre Initiative die Landwirtschaft in der Öffentlichkeit besser zu vertreten um so das Ansehen neu zu gestalten. Er war auch überzeugt sie wird das anpacken und umsetzen.
Siegfried Höpfinger dankte den Mitarbeitern für die viele Arbeit in der Vorbereitung des 70-Jahr-Jubiläums und besonders den Kunden ohne die die Firma die 70 Jahre nicht geschafft hätte.
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Siegfried Höpfinger verabschiedete Staatsministerin Michaela Kaniber mit den Besten Wünschen und einem Geschenkkorb und wünschte den Gästen noch viel Erfolg wenn sie sich im Ausstellungsgelände umschauen.
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O-Ton Michaela Kaniber Landtechnik… |
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Sudetendeutsche Landsmannschaft: Gedenken an die Opfer des 4. März 1919 - Das Selbstbestimmungsrecht wahren |
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Die meisten Zuschauer werden mit dem 4. März 1919 nichts besonderes verbinden. Trotzdem hat der Tag eine besondere Bedeutung die die kleine Gedenkfeier am Mahnmal gegen Vertreibung in Waldkraiburg zeigen sollte.
Die Feierstunde zu der neben Fahnenabordnungen und Vertriebenenverbänden auch die Bürgermeister Robert Pötzsch und Richard Fischer, Landrat Georg Huber und MdL Dr. Marcel Huber, der Vorsitzende des Bundes der Vertriebenene Georg Ledig und einige Stadträte gekommen waren eröffnete eine Abordnung der Egerländer Blaskapelle.
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Sudentendeutsche Landsmannschafts-Ortsvorsitzender Andreas Pawel begrüßte die Zuhörer unter denen auch der stellvertretende Landesobmann der Sudetendeutsche Landsmannschaft war, Leonhard Schleich.
Auch wenn die Ereignisse des 4. März 1919 schon 100 Jahre zurückliegen hat das Thema nichts an Aktualität verloren war Andreas Pawel überzeugt.
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Nach einem Musikstück dankte Leonhard Schleich den Zuhörern für ihr Kommen und die damit verbundene Ehrerweisung für die Opfer des 4. März 1919.
Im Jahreslauf gibt es fast endlos viele Gedenktage. Viele haben ganz banale Themen, andere aber sehr ernste Hintergründe. Sie sollen die Erinnerung an Ereignisse wach halten und so zum Nachdenken anregen. Schon Bundespräsident Theodor Heuss hatte festgestellt: (O-Ton )
Zu den Gedenktagen mit besonderer historischer Bedeutung zählt für die Sudetendeutsche Volksgruppe der 4. März 1919.
Schon im 12. und 13. Jahrhundert siedelten sich Deutsche auf Einladung böhmischer Könige und Herzöge in den Randgebieten des böhmischen Beckens an und brachten das Land zum erblühen.
Jahrhundertelang lebten Deutsche Böhmen und Mähren friedlich zusammen. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelten sich sowohl auf deutscher als auch auf böhmischer Seite nationalistische Strömungen die Spannungen zur Folge hatten.
Mit dem Ausscheiden Österreichs aus dem deutschen Bund verschärften sich die nationalen Gegensätze. Alle Versuche die Spannungen abzubauen scheiterten. Noch vor dem Ende des ersten Weltkrieges hat Philosophieprofessor Thomas Nasaric in Prag die Gründung der Tschechoslowakei proklamiert. Schon am 14. November 1918 trat die provisorische nationale Revolutionsversammlung in Prag zusammen in der nur tschechische und slowakische Abgeordnete vertreten waren. Diese Versammlung bedeutete eine schicksalshafte Wendung für die deutsche Bevölkerung. Sie wurden ab da als „sudetendeutsche Bevölkerung“ bezeichnet.
Der Sprachen- und Nationalitätenstreit spitzte sich immer mehr zu weil die Versammlung vieles zum Nachteil der deutschen Volksgruppe entschied die sich eigentlich zu Deutsch-Österreich gehörig gefühlt hatte. Krankheit und Hunger waren die Folge.
Dann verweigerte auch Österreich den Deutschen auf dem Gebiet der neuen Tschechoslowakei die Teilnahme an den ersten Parlamentswahlen nach dem Krieg und auch die Währungsreform in der Tschechoslowakei benachteiligte die deutschstämmige Bevölkerung die teils unter Zwang Kriegsdarlehen gekauft hatten.
Josef Lodgmen von Auen und Josef Seliger, Vorsitzender der Sozialdemokraten im Sudetenland versuchten vergeblich Kontakte zum tschechischen Nationalausschuss zu knüpfen. Sie wurden vom neuen Justizminister Alois Rachin barsch abgewiesen: (O-Ton)
Am 27. Februar 1919 beschloss das Präsidium der Sozialdemokraten in Deutsch-Böhmen unter Vorsitz von Josef Seliger eine Massenversammlung und einen Generalstreik am 4. März. Damit sollte das Recht auf Selbstbestimmung und auf die Lage der Arbeiterschaft hingewiesen werden. Weitere Parteien schlossen sich diesem Aufruf an.
Am 4. März nahmen ca. 250.000 deutschsprachige Bürger an diesen Demonstrationen teil. Am Ende der Demonstrationen reagierte das tschechische Militär auf vereinzelte Rangeleien ohne Befehl mit Schüssen. Allein in Kaben starben 25 Personen, in mährisch Schönberg 16, in Eger und in Mies je 2 und auch in Aussig starben Menschen. (O-Ton)
Bei der Einführung des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus bemerkte der damalige Bundespräsident Roman Herzog: (O-Ton)
Deshalb rief er allen Menschen zu: (O-Ton)
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Weltweit werden nach wie vor Selbstbestimmungs- und Menschenrechte brutal missachtet. Weltweit sind ethnische Säuberungen auf allen Erdteilen an der Tagesordnung.
Mit der jährlichen Erinnerung an den 4. März 1919 will die sudetendeutsche Landesgruppe einen Stolperstein im Jahreslauf setzen der die Bevölkerung für das Selbstbestimmungsrecht sensibilisiert. (O-Ton M6 Wir alle sind aufgerufen)
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Die Fahnenabordnungen senkten ihre Fahnen während Leonhard Schleich und Andreas Pawel einen Kranz für die Opfer des 4. März niederlegten.
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Andreas Pawel dankte Leonhard Schleich und unterstützte seine Mahnung wachsam zu bleiben. Es hat sich gezeigt dass Menschen nur selten aus der Erfahrung lernen…
Die Egerländer schlossen die Feierstunde ab. |
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Neu in der Region: Präsentation der Kultur und Kreativwirtschaft |
6:40 |
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Seit der Neu-Zusammensetzung des IHK Regionalausschusses Altötting-Mühldorf beschäftigt sich dort ein Arbeitskreis mit der Kultur- und Kreativwirtschaft. Diese und eine entsprechende Initiative der Metropolregion München ließen auch die beiden Landkreise Altötting und Mühldorf aufhorchen und aktiv werden.
In ersten Veranstaltungen in Burghausen, Altötting und Mühldorf entstand die Idee die Kreativwirtschaft gemeinsam zu repräsentieren. Es entstand ein gemeinsames Logo und eine Webseite auf der sich 11 Teilbereiche präsentieren. Das stellte das Team kürzlich in den Räumen der Kreishandwerkerschaft in Töging vor.
Die Auftaktveranstaltung leitete ein Namenloses-Jazz-Trio stimmungsvoll ein.
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Kreishandwerkerschaftsgeschäftsführer Markus Saller freute sich die Gäste im Wirtschaftsförderungszentrum begrüßen zu können. Besonder freute er sich über Hausherrn und Tögings Bürgermeister Tobias Windhorst, die Landräte Georg Huber und Erwin Schneider, die Vertreter von IHK und Handwerkskammer, der Landratsämter und natürlich die zahlreichen Künstler und Kreativen.
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Mit Kunst und Wirtschaft hat sich der Arbeitskreis nun wirklich sehr lang beschäftigt gab Markus Saller zu und stellte seine Mitglieder vor: Beate Küblbeck, Josef Geisberger und Anita Höpfinger von den Landratsämtern, Irene Zech von der Handwerkskammer, Herbert Prost von der IHK, er selbst von der Kreishandwerkerschaft und als Initiator Andreas Seifinger. Ihnen allen dankte er herzlich für die Umsetzung der Ziele „Vernetzung der Kreativschaffenden untereinander“, der „Vernetzung der Kreativschaffenden mit der heimischen Wirtschaft“ und der „Vernetzung mit den Bürgern“. Das soll mit einer Webseite geschehen und mit einer Reihe Veranstaltungen im Lauf des Jahres.
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Altöttings Landrat Erwin Schneider heizte die Neugierde auf das Logo an und erinnerte an die vorangegangenen Veranstaltungen zur Kultur- und Kreativwirtschaft die im November 2015 mit einer Roadshow in Burghausen begannen. Damals wurde ihm klar, dass diese Branche eine enorme Wertschöpfung erzielt. Es folgten Veranstaltungen in Altötting und in Mühldorf und mehrere Beratungstage im Landratsamt Altötting.
Der Landkreis Altötting hat sich bisher durch die Vergabe eines Kulturpreises bemüht die Kreativschaffenden in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Ausgezeichnet wurde wen ihnen die Bürgermeister vorgeschlagen haben. Damit konnten aber nie alle Bereiche erfasst werden.
Er war neugierig auf das Logo und auf das was die Arbeitsgruppe noch vorstellen würde.
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Mühldorfs Landrat Georg Huber freute sich über die gehobene Wertschätzung die Kunst und Kultur durch diese Initiative erfahren. Wie bisher hier und dort ein Bild zu veröffentlichen reicht bei Weitem nicht aus. Heute muss man kreative Leute auch in Unternehmen fördern weil sie die gesamte Wirtschaft vorwärts bringen.
Klagen in Gemeinderäten über die gesetzlich vorgeschriebenen Ausgaben für Kunstwerke beim Bau öffentlicher Gebäude sind tatsächlich gänzlich fehl am Platz.
Tatsächlich erarbeiten Kunst und Kultur 3,1% des deutschen Brutto-Inlandsproduktes, 1,02 Milliarden Euro. Nur zwei Branchen erwirtschaften mehr, die Automobilindustrie und die Landwirtschaft. Das zeigt den Wert dieses Wirtschaftszweiges für die gesamte Wirtschaft. So dankte er allen die in diesem Bereich helfen die Region zu beleben.
Zu diesem Zweck wird auch der Landkreis künftig einen Kunst- und Kulturpreis in Höhe von 5.000 Euro vergeben dessen Kriterien aktuell erarbeitet werden.
So dankte er allen Mitwirken und besonders den Mitarbeitern der Landratsämter die hier viel Arbeit geleistet haben und freute sich über das weitere Zusammenwachsen beider Landkreise.
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Inhaberin Gesina Ottner und Markus Kollmer von der Agentur „Geschmacksraum“ in Schwindegg hatten den Wettbewerb um die Gestaltung des Logos und der Websteite gewonnen. Sie stellten Logo und Webseite vor.
Um das Logo der Kultur- und Kreativwirtschaft sind 11 farbliche gestaltete Buttons angeordnete die zu den jeweiligen Teilbereichen führen. Klickt man darauf findet man eine Liste mit Anbietern im gewählten Bereich wobei die Angebote farblich den Teilbereichen zugeordnet sind.
Die Menüleiste am oberen Rand führt zu den nötigen Einträgen für den Datenschutz, das Impressum und den dirkten Kontakt. Natürlich gibts auch eine Funktion für die Eintragung eines Anbieters der noch nicht aufgeführt ist.
News, eine Liste aller Unternehmen und Angebote ergänzen die Webseite die responsiv gestaltet ist um auf Smartphone, Tablets und Computern gleichermassen zu funktionieren.
Natürlich bietet die Unternehmensdatenbank zahlreiche Filter in ihrer Suchfunktion.
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Nach einer musikalischen Einlage präsentierte Christian Häring von der Vogt, Sedlmeir, Pfeiffer GmbH grundsätzliche Gedanken zum Thema Marketing und Verkauf in der Kultur und Kreativwirtschaft. Zusammengefasst war er überzeugt, die traditionelle Mund-zu-Mund-Propaganda kann nur durch aktive öffentliche Darstellung unterstützt werden.
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Den Abend schloss ein Get-Together in gemütlicher Runde ab. Schau‘n Sie doch mal rein auf www.kreativ-inn-salzach.de |
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Nach 17 Jahren eine neue CNC-Maschine für die Schreinerausbildung an der Berufsschule 1 |
8:15 |
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Vorbei die Zeiten in denen Schreiner außer einem Hobel, einer Hobelbank und einer Kreissäge nur noch Stemmeisen und Holzleim benötigt haben. Vorbei auch die Zeiten in denen Handkreissäge und Oberfräse für die akustische Kulisse in der Schreinerei gesorgt haben.
Das alles nutzen moderne Schreinereien natürlich auch heute noch, zudem aber auch CNC-gesteuerte Maschinen – ähnlich denen die in der Metallverarbeitung schon länger im Einsatz sind.
Berufsschule und Landkreis war es ein Anliegen den Nachwuchs mit dieser Technik vertraut zu machen. So ging Schulleiter Oberstudiendirektor Wolfgang Gaigl – selbst Techniker - das Herz auf als er Landrat Georg Huber und den Mitarbeitern des Landratsamtes die neue Maschine vorstellen konnte.
Er dankte dem Landkreis und Landrat Georg Huber herzlich für die Investition die für die Schule ein weiterer Meilenstein ist.
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Landrat Georg Huber war froh über die finanziellen Ressourcen des Landkreises der die Investition hatte schultern können. Es wäre ja fatal wenn der Landkreis ständig über die Bildung spricht, die nötige Ausrüstung dafür aber nicht bereitstellen könnte.
Weiter dringend nötig sind Handwerks- und Industriebetriebe. Dienstleitung allein wird den Wohlstand nicht halten können den wir alle gewohnt sind. So waren es Handwerks- und Industriebetriebe die durch ihre Steuern diese Investition ermöglicht haben. Er war dankbar für die Zustimmung zu dieser Investition im Kreistag der übrigens allen Investitionen in die berufliche Bildung sehr positiv gegenübersteht. Nur so ist der Neubau des beruflichen Schulzentrums zu erklären und die anstehende Sanierung der Berufsschule 1.
Die neue Maschine hebt den Unterschied zwischen gelehrter und in den Betrieben tatsächlich vorhandener Technik auf. Jetzt kann die Schule das vermitteln was die Auszubildenden dann auch wirklich anwenden müssen.
Landrat Huber dankte Wolfgang Gaigl und den Lehrkräften die sich ständig bemühen ihr Angebot aktuell zu halten. Er selbst wird auch weiter helfen die Anforderungen zeitnah zu realisieren und war dankbar, dass die Schule den Landkreis andererseits auch nicht überfordert.
So wünschte er den Lehrkräften und besonders den Auszubildenden viel Erfolg und gute Noten.
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Anders als die frühere Maschine verfügt die neue über 5 Bewegungsachsen beschrieb .. Emberger die Anlage. Das heißt, sie kann das Werkzeugt auch neigen und drehen. Zudem lässt sie sich visuell programmieren und ist so viel einfacher zu bedienen. Ein neues Sicherheitssystem macht Schutzgitter überflüssig.
Das alles demonstrierte er dann mit der Herstellung eines Brotzeitbrettls.
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Wie programmiert wählt die Anlage aus einem Karussel das nötige Werkzeug und bearbeitet dann das Werkstück. Späne werden nach oben abgesaugt. Ist ein anderes Werkzeug nötig – etwa statt einem Sägeblatt ein Bohrer, holt es sich die Anlage selbst aus dem Karussel.
Sind alle Bearbeitungsschritte erledigt fährt das Portal in die Grundstellung zurück und gibt das Werkstück frei.
Das präsentierte Hans Emberger dann Landrat Huber und Wolfgang Gaigl überreichte ihm ein fertiges Exemplar…
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Auf das alles ein Gläschen Sekt!
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(O-Ton Wolfgang Gaigl)
(O-Ton FOL Hans Emberger)
So eine Maschine arbeitet am Besten in der Serienfertigung. Wie setzen sie sie in der Ausbildung ein? (O-Ton)
Also müssen die Schüler auch programmieren können. (O-Ton)
Sie können also zuhause programmieren und hier abarbeiten lassen. (O-Ton)
(O-Ton Landrat)
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