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Victoria Pöllmann Landkreis Mühldorf > Stadt Mühldorf >
Josef J. Pöllmann
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Das gab's 2019 bei Mühldorf-TV und bei Altötting-TV
Hier können Sie nachlesen, worüber wir in KW 19/2019 berichtet haben.
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Nr.
Thema LZ Archiv KW Ersch.
95 DGB 1. Mai: Europa - Jetzt aber richtig 15:40 19 10.05.19
Herrliches Wetter herrschte am Vormittag des 1. Mai den die Katholische Kirche dem Heiligen Josef dem Arbeiter gewidmet hat, die Traditionsvereine dem Maibaumaufstellen und die Gewerkschaften der Arbeit.
Wie das Maibaumaufstellen haben die Kundgebungen der Gewerkschaften eine lange Tradition. Besonders in Waldkraiburg wo sich in den 60er und 70er Jahren tausende zusammengefunden haben um für die Rechte der Arbeitnehmerschaft zu kämpfen.
Die Tradition ist geblieben nur die Massen sind verschwunden. So auch heuer als die Egerländer Blaskapelle auf der Treppe vor dem Rathaus die Teilnehmer mit einem kleinen Standkonzert begrüßte. Unter ihnen natürlich DGB Kreisvorsitzender Richard Fischer, DGB Regionsvorsitzender Günter Zellner, die SPD Kreisvorsitzende Angelika Kölbl, Kreisrat Ludwig Spirkl, Bürgermeister Robert Pötzsch und dritte Bürgermeisterin Inge Schnabl. Weiters Vertreter verschiedener Gewerkschaften, der Linken und der Grünen, des Stadtrates und von verschiedenen Vereinen. Eine überschaubare Gruppe. Richard Fischer hieß sie alle willkommen.

Hinter dem kleinen Ape nach führte die Kapelle den Demonstrationszug an der ums Rathaus herum über den Sartrouvilleplatz raus auf die Berliner Straße, die entlang und rein in die Braunauer Straße Richtung Haus der Vereine zog.

Unter lautstarken Parolen der Linken gings rein in den Innenhof und ins alte Feuerwehrhaus wo die Egerländer so lang unterhielten bis alle Platz genommen hatten.

Richard Fischer hieß noch einmal die Teilnehmer willkommen zu denen auch Altbürgermeister Siegfried Klika gestossen war, FDP Kreisvorsitzende Sandra Bubendorfer-Licht und MdL aD. Günther Knoblauch.
Richard Fischer unterstrich die Rolle der Betriebsräte in den Unternehmen die für Demokratie stehen, ausgleichen und die Ansichten der Gewerkschaften in den Betrieben vertreten. Gäbe es sie nicht könnten viele Problem nicht gelöst werden. Deshalb forderte er klar und deutlich: (O-Ton) Sie entscheiden in der Demokratie mit weil die Demokratie nicht vor dem Werkstor Halt machen kann.

Bürgermeister Robert Pötzsch dankte den Gewerkschaften die seit 1890 für die Rechte der Arbeiter kämpfen. Für sichere Arbeitsplätze, gerechte Löhne und eine auskömmliche Rente – für Solidarität. In den 130 Jahren haben sie viel erreicht und die Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Arbeiterschaft erheblich verbessert. Sogar so weit dass der 1. Mai heute Feiertag ist.
Wenn sie auch diesmal für Solidarität und Gerechtigkeit demonstrieren zeigt das, dass sie noch immer nicht am Ziel sind. So erhalten Frauen noch immer 22% weniger Lohn als Männer. Mieten steigen und Rentner sorgen sich immer mehr um ihr Auskommen.
Auch Bildung für alle ist noch nicht erreicht obwohl die Kommunen viel Geld in die Kinderbetreuung investieren.
Für ihren Einsatz für das alles dankte er den Gewerkschaftern herzlich.

Der 1. Mai ist noch einer der letzten Feiertage an denen man über Parteigrenzen hinweg zusammenkommt um sich Gedanken darüber zu machen worum‘s überhaupt geht meinte MdL a. D. Günther Knoblauch.
In einer Zeit in der Kommunisten meinen Menschen verdummen und alle Macht in wenigen Händen zusammenführen zu müssen erinnerte er an bayerische Verfassung in der Wilhelm Högner schon vor 71 Jahren Mindestlöhne vorgesehen hatte die das Auskommen der ganzen Familie ermöglichen sollen.
Dann steht in der Verfassung dass Vorteile aus gestiegenem Bodenwert für die Allgemeinheit nutzbar zu machen sind. Es steht auch drin das jeder Bürger Bayerns Anspruch auf eine angemessene Wohnung hat wobei die Förderung des Baus von Wohnungen eine Aufgabe des Staates und der Gemeinden ist. Also nicht der Staat muss bauen!
Und auch dass die Finanzierung von Hochschuleinrichtungen eine Aufgabe des Staates ist steht so in der bayerischen Verfassung. Und es steht auch drin, dass Flüchtlinge die im Ausland nach bayerischem Recht verfolgt würden nicht ausgewiesen werden dürfen.
Um das alles gilt es zu kämpfen. Reden allein reicht nicht. Genau so wie es nicht reicht darauf zu vertrauen dass die Demokratie immer bleibt. Länder wie Ungarn und Polen oder die Türkei zeigen deutlich wie schnell sich das ändern kann. Wie schnell Minderheiten Rechte verlieren und das Recht ausgehebelt wird.
Schon Robert Bosch wusste dass er reich war eben weil er gute Löhne gezahlt hat….

Vera Birken – stellvertretende Betriebsratsvorsitzende bei Netzsch in Waldkraiburg sprach sich vehement für den Erhalt der Betriebsräte aus die in den Unternehmen eine wichtige Rolle spielen. Sie sorgen für die Einhaltung von Tarifverträgen und vermitteln die gemeinsamen Regeln in den Unternehmen.
Ausgerechnet das Kölner Institut der Deutschen Wirtschaft stellte die Bedeutung der Betriebräte fest, die in den Unternehmen hohes Ansehen geniessen. Braucht‘s also Betriebsräte? (O-Ton)

Martin Sterz, Betriebsratsvorsitzender bei Schörghuber in Ampfing beklagte des Fehlen eines Tarifvertrages für die 400 Mitarbeiter seit 2005. Ohne Tarifvertrag müssen sie jede Kleinigkeit mit der Unternehmensleitung aushandeln. Da Betriebsräte ohne Gewerkschaften wie Autos ohne Räder sind und die Summe aller Arbeitnehmer die Gewerkschaft ausmacht sollte sich jeder engagieren. Es muss sich also jeder in Betriebsräten einbringen.
Damit Löhne und Renten nicht allein vom Markt bestimmt werden forderte er starke Gewerkschaften und eine Politik die die schwächsten in der Gesellschaften auffängt.
Deshalb braucht es faire Löhne, unbefristete Arbeitsverträge und keine Ausbeutung der Leiharbeiter. Deshalb gute Tarifverträge und Renten. Dafür verantwortlich ist besonders die Politik die heute zu viel davon wieder abzieht.
Abschließend rief er auf zur Europawahl zu gehen und dort eine Politik zu wählen die Top-Standards sichert.

DGB Regionsvorstand Günter Zellner wusste nicht mehr so recht was er da noch anfügen sollte.
Auf Fragen nach dem Sinn des 1. Mai in Zeiten von Vollbeschäftigung und einer boomenden Wirtschaft. Tatsächlich geht‘s heute vielen blendend, anderen aber nicht.
Es gibt noch immer Menschen die zu unsäglichen Bedingungen schuften. Manche zu Löhnen mit denen man kaum mehr wo leben kann. Gebäudereiniger etwa die zwar dafür verantwortlich sind dass alles glänzt, dafür aber kaum bezahlt bekommen.
Solang das so ist ist das Paradies nicht in Bayern und der 1. Mai dringend nötig.
Schaut man unsere Welt an muss man feststellen dass wir in der besten Zeit Leben. Noch zur Zeit der Großeltern war immer einer im Krieg, hat gelitten oder ist gar nicht mehr heimgekommen. Unsere Kinder wissen gar nicht mehr was Krieg in Europa ist. Das ist es doch wert für Europa zu kämpfen. (O-Ton)
Trotzdem ist die Europwahl heute ganz anders als bisher. Heute gilt es Europa zusammenzuhalten. Wie gefährdet das ist zeigt der Brexit der viele Menschen verunsichert. Möchte man wirklich in Nordirland wieder Verhältnisse wie in den 70er Jahren als dort fast täglich Menschen gestorben sind?
Zudem ist die EU für deutsche Unternehmen überlebenswichtig und die EU wieder für unsere Landwirtschaft und unsere Unternehmen.
Das Problem ist aber der rigide Sparkurs in vielen Ländern der EU und der Abbau von Sozialleistungen und Lohnkürzungen. Ein Viertel der EU-Bürger ist von sozialer Ausgrenzung bedroht. Sogar Deutschland hat den zweitgrößten Niedriglohnsektor in der gesamten EU. Das gefährdet den Zusammenhalt in der EU und gibt Rechtspopulisten und Nationalisten Rückenwind. (O-Ton)
Anders die Gewerkschaften die Zuwanderer keine ausbeuterischen und menschenverachtenden Arbeitsbedingungen vorfinden. Leider gilt das nicht für LKW-Fahrer. Es kann nicht sein, das Dänische Firmen auf den Philipinen LKW-Fahrer anwerben die dann ohne festen Wohnsitz im LKW leben und unter menschenunwürdigen Bedingungen zwischen Deutschland und Italien pendeln. Natürlich unter dem Mindestlohn bezahlt und ohne Einhaltung von Lenk- und Ruhezeiten. (O-Ton)
So etwas gehört ausgetrocknet. (O-Ton)
Also gleicher Lohn für gleiche Arbeit unabhängig von der Herkunft und Nationalität des Arbeitnehmers. Die Gewerkschaften vertreten alle Beschäftigten aller Nationalitäten.
Wenn die Gewerkschaften Europa wollen aber richtig, dann geht das nur mit gleichgesinnten Partnern. Deshalb haben die Gewerkschaften großes Interesse an stabilen demokratischen Regierungen und nicht an Parteien die blockieren und verhindern. (O-Ton)

Würde, Solidarität und Freiheit sind gewerkschaftliche Werte für die sie stehen. Sie zeigen überall klare Kante wo‘s gegen diese Werte geht. Täglich – in allen Betrieben wo‘s Betriebsräte gibt. Gewerkschafte zeigen echte Perspektiven auf – ohne Populismus und Realitätsnah. (O-Ton)
Es ist Aufgabe der Politik soziale Sicherheit zu schaffen und nicht wie zuletzt den Fokus so stark auf innere und äußere Sicherheit zu legen. Anstatt auf sichere Arbeitsplätze, sichere Wohnungen, Sicherheit in Schule und Ausbildung, Sicherheit bei Krankheit und Einkommen. Darüber diskutieren nur Gewerkschaften. Dass sie damit erfolgreich sind haben die Tarifrunden 2018 gezeigt. Das wiederum war nur möglich weil sich viele Kollegen dafür eingesetzt haben.
Alles Kollegen vor Ort, in den Betrieben, die Betriebsräte!
Um das für die Zukunft zu erahlten warb Günther Zellner um mehr Mitglieder für die Gewerkschaftsbewegung. (O-Ton)
Gewerkschaften waren es die 10 Jahre lang den Mindestlohn erkämpft haben der jetzt auch wirkt. Und wenn manche Unternehmer jammern dass sie ihn nicht bezahlen können dann sollen sie halt ihr „Geschäft“ auflösen.
Dringend verbessert muss die Kontrolle der Unternehmen werden um denen das Handwerk zu legen die noch immer Leute unter Mindestlohn beschäftigen. (O-ton)
Dafür ist mehr Personal nötig das dann für Sicherheit am Arbeitsmarkt sorgen muss.
Oberste Priorität bleibt aber die Tarifbindung. Es darf nicht sein, dass Unternehmen Aufträge erhalten die nur deshalb billiger sind weil sie nicht tarifgemäss bezahlen. Tarife schaffen gleiche Wettbewerbsbedingungen. Da machte es ihn betroffen dass etwa im Osten in nur noch 64% der Unternehmen nach Tarif bezahlt wird. Im Westen bei 57%. Tendenz sinkend. In Bayern arbeiten sogar nur 53% aller Arbeitnehmer in tarifgebundenen Unternehmen.
Das muss den Gewerkschaften Auftrag sein…
Unternehmen verschaffen sich so einfach Vorteile! Sogar Verbände reagieren darauf. So hat die bayerische Metall- und Elektroindustrie einen zweiten Verband gegründet in dem sich Unternehmen einfinden die nicht nach Tarif bezahlen. (O-Ton)
Günter Zellner kritisierte Konzernlenker die Fehler gemacht haben und dann so tun als wären die Arbeitnehmer schuld daran. Sie sollen doch alleine die Verantwortung dafür tragen und sie nicht auf die abwälzen die die falschen Entscheidungen nicht getroffen haben. (O-Ton)
Auch hier rief er dazu auf zusammenzustehen und sich zu wehren.
(O-Ton) Damit wollte er es bewenden lassen und stellte noch einige Bonmonts vor, die ihm im Lauf der Zeit untergekommen sind. Hubertus Heils Grundrente etwa die geeignet ist Arbeitnehmer die ihr ganzes Leben lang gearbeitet haben vor Altersarmut zu schützen.
Die Luxusversorgung der DAX-Vorstände die dann im Durschnitt monatlich 40.000 Euro Pensionszusage erhalten. Klar dass die meinen in Deutschland ist alles in Ordnung. Anstatt darüber zu reden sollte man mal über die Bedürftigkeitsprüfung bei der Grundsicherung reden.
Geld ist ja genug da. Es heißt ja jeder Deutsche verfügt im Schnitt über ein Vermögen von 174.000 Euro. (O-Ton)
Es gab 2017 mehr als 7.200 Menschen die mehr als 50 Millionen Euro besassen. Sollte man da nicht über die Besteuerung von Vermögen nachdenken? (O-Ton)
Es muss auch aufhören dass solche Menschen ihr Vermögen in Steuerparadiese verschieben. Es muss auch aufhören dass Internet- und Technologiekonzerne kaum Steuern zahlen. Und es muss aufhören dass sich besonders Immobilienfonds in Sankt Hubertus 2 im Ebersberger Forst ansiedeln, einer landkreiseigenen Wirtschaftshütte mitten im Wald. (O-Ton)
Nötig ist also internationale Steuergerechtigkeit, gerechte Konzernbesteuerung und Solidarität unter den Arbeitnehmern.
Es gäbe noch viel mehr Themen die es anzupacken gilt. Das reicht von Normen und Standards über Betriebsrecht und Mitbestimmung bis zur Bekämpfung von Kartellen und der Jugendarbeitslosigkeit. Das viele das die EU bereits gebracht hat gilt es gemeinsam weiterzuentwickeln. Da gibt es tatsächlich viel zu tun!

Richard Fischer dankte Günter Zellner für seinen ausführlichen Vortrag mit einem kaffee-lastigen Geschenkkorb.
Auch er forderte mehr Engagement in den Betriebsräten und alle Anstrengungen das Wohnen bezahlbar und so die Lebensqualität zu erhalten.

Sie schlossen die Kundgebung mit dem Gerwerkschaftslied „Brüder zur Sonne zur Freiheit“. Vorher dankte er der Egerländer Blaskapelle die die Kundgebung nun schon zum 54. Mal begleitet hat.
96 Die erste Familienmesse in Mühldorf - Kinderbäume gepflanzt 6:55
Auf einer Wiese zwischen Pfarrheim Sankt Nikolaus und der Kreisklinik hatten die städtischen Gärtner bereits zwei Pflanzlöcher ausgehoben und Bäume zum Einpflanzen vorbereitet.
Im Beisein junger Eltern erklärte Bürgermeisterin Marianne Zollner die schöne Tradition der Geburtsbäume auch in Mühldorf einführen zu wollen. Als Ehrung für die Neugeborenen eines Jahres. Da sie das zum ersten Mal machen wollte sollten auch die Neugeborenen des Jahres 2018 noch durch den zweiten Baum gewürdigt werden.
Dann stellten sie den Baum auf und verfüllten den Wurzelballen mit Erde. (O-Ton)

Zusammen mit den Eltern beschlossen sie dann die Bäume nicht Geburtenbaum zu nennen sondern Kinderbaum… ()
Genauso machten sie beim zweiten Baum weiter und Stadtrat Rainer Schratt hielt ihn gerade… (O-Ton)
(O-Ton)

Später im Saal des Haberkasten begrüßte die Bürgermeisterin Eltern, Aussteller und Vereinsvertreter zur ersten Familienmesse in Mühldorf. Willkommen hieß sie auch einige Stadt- und Kreisräte und natürlich die Mitarbeiter der Stadt.
Marianne Zollner begründete zunächst die Veranstaltung der Familienmesse die es früher in anderer Form an der Kreisklinik gegeben hat und dann lange nicht mehr stattfand.
Da Kinder unsere Zukunft sind und in der Stadt viele junge Familien wohnen war es ihr ein Anliegen den Familien aufzuzeigen was die Stadt für Kinder zu bieten hat.
Die zahlreichen Angebote beschrieb sie kurz die von Kinderkrippen und Kindergärten über Kultur und Sportanlagen bis zu Schulen und Ausbildungsangeboten reichen.
Um allen Kindern alle Angebote bieten zu können baut die Stadt auch weiter einen Kindergarten und erweitert die Grundschule an der Luitpoldallee. Ein weiteres Kinderzentrum ist im Norden geplant an der Harthauser Straße.
Intensive Gespräche laufen über den Ausbau der Nachmittagsbetreuung. Dazu bietet die Stadt auch Betreuung während der Oster- und Pfingst-Ferien und hält die Schließzeiten während der Sommerferien so kurz wie möglich. Schon ab der Geburt bietet das Haus der Begegnung vieles für die Jüngsten.
Und natrülich gibts eine ganze Reihe Spielplätze und andere Freizeitangebote.
So dankte sie allen die die Familienmesse geholfen haben durchzuführen und hoffte auf zahlreichen Besuch. Sowohl der Ausstellung im Obergeschoss als auch der Vorträge die im Lanuf des Nachmittags viele Informationen vermitteln würden.

Wie es die Bürgermeisterin angekündigt hatte zeigten im Obergeschoss Einrichtungen und Institutionen ihre Angebote. Das ließ sich auch BSZ-Leiter und Landratskandidat Maximilian Heimerl nicht entgehen. Das reichte von den Angeboten der AOK über die Ernährungsberatung bis zum Kinderschutzbund und zur Kreisklinik.
Den Sport präsentierten der RSV und der TSV. Sogar Frauen helfen Frauen war vertreten. Für den Fall der hoffentlich nie eintritt.
Die Stadt selbst stellte auf einem großen Stand die Kinderbetreuungseinrichtungen vor und die Kinder selbst hatten ihre Händeabdrücke auch hinterlassen.
Ein umfangreiches Vortrags- und Unterhaltungsprogramm rundete die erste Kindermesse der Kreisstadt ab die um 17 Uhr ihre Tore wieder schloss.
97 Staatsministerin Kerstin Schreyer (CSU): Qualitätsoffensive in Kindertageseinrichtungen 9:10
JU-Vorsitzende Stephanie Pollmann hatte Bayerns Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales in den Saal des Restaurants Palermo eingeladen, in den ehemaligen Turmbräugarten.
Dort sollte es um die Kindererziehung gehen und um die Pflege weshalb zahlreiche Leiter und Leiterinnen von Kindertageseinrichtungen gekommen waren. Und Bezirksrätin Claudia Hausberger, BSZ-Schulleiter und Landratskandidat Maximilian Heimerl und Caritas Kreisgeschäftsführer Richard Stefke.
Stephanie Pollmann freute sich auch über Mühldorfs zweite Bürgermeisterin Ilse Preisinger-Sontag, Waldkraiburgs dritte Bürgermeisterin Inge Schnabl und Waldkraiburgs Sozialreferentin Christine Blaschek.

In ihrem kurzen Eingangsstatement ging Staatsministerin Kerstin Schreyer auf viele soziale Themen ein die aktuell diskutiert werden und räumte mit so manchem Mißverständnis auf. So warf sie SPD-Bundesarbeitsminister Hubertus Heil vor mit seiner Grundrente ein von Wahlterminen in Ostdeutschland geprägtes ungerechtes Modell zu verfolgen.
Das als Hartz-IV beannten Arbeitslosengeld II beziehen ein Drittel Behinderte und Beeinträchtigte und ein Drittel Alleinerziehende – oder wie sie es nannte „Ein-Eltern-Familien“ die nach der Erziehungszeit wieder in den Arbeitsmarkt zurückkehren. Nur ein Drittel der Bezieher von Hartz-IV muss man motivieren sich weiterzubilden und sich einzubringen.
Auf jeden Fall dürfen Kinder solcher Eltern nicht mit dem Eindruck der Normalität aufwachsen !

Für Familien hat die Politik in Bayern viel getan, mehr Personal bereitgestellt und zuletzt 100€ Kindergartenzuschuss für alle Eltern bis zu einem Jahreseinkommen von 65.000€ druchbekommen.
Besonders wies sie auf die Qualitätsoffensive hin die auch zum Ziel hat die Wertschätzung der Erzieher zu steigern.

In der Diskussion bemängelten die Einrichtungsleiterinnen die Abwanderungen von Erziehern aus Kindergärten in Kinderkrippen. Das ist besonders schlimm wenn eine Einrichtung beide Angebote an einem Standort betreibt.
Ministerin Kerstin Schreyer kritisierte das „Gute-Kita-Gesetz“ von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey das zwar einen schönen Namen hat, umsetzbare Inhalte aber vermissen lässt.
Breiten Raum nahm Caritas Kreisgeschäftsführer Richard Stefke‘s Thema ein, der sich fragte wie man mit versteckter Armut in der Gesellschaft umgehen sollte.
Und auf Ilse Preisinger-Sontag‘s Frage nach zusätzlichen Frauenhäusern musste Kerstin Schreyer dringenden Handlungsbedarf eingestehen weil Bayern hier aktuell nur auf Platz 15 aller Bundesländer rangiert. Hierfür hat die Landesregierung 24 Millionen Euro im Haushalt eingeplant. Allerdings gab sie auch zu bedenken, dass nicht nur Männer gewalttätig sind und Gewalt auch seelischer Natur sein kann. Hier muss das Täter/Opfer-Bild überdacht werden.

Schließlich dankte Stephanie Pollmann der Staatsministerin für ihren Besuch und verabschiedete sie mit einem Blumengeschenk und einer Flasche guten Eierlikörs.

(O-Ton StMinin Kerstin Schreyer)
98 Bayerisch-Französischer Abend in Neumarkt-Sankt Veit - Bairisch gehört zur romanischen Sprachenfamilie! 11:45
Emil Steinbach blickte in seiner Begrüßung der illustre Gesellschaft auf die Geschichte des Bahnhofes in Neumarkt Sankt Veit zurück der seit 8 Jahren als Kulturbahnhof und damit als Veranstaltungsraum dient. Der eignet sich bestens für Pierre Wolff‘s bayerisch-französischem Dialog. Dazu wünschte er viel Vergnügen.

Pierre Wolf, Vorsitzender der Monteglas-Gesellschaft für bayerisch-französische Zusammenarbeit dankte allen Gästen die zum Teil von sehr weit angereist waren. Besonders freute er sich über Schönbergs Bürgermeister Alfred Lantenhammer, Landratskandidat Max Heimerl und eine ganze Reihe Kreis-, Stadt- und Gemeinderäte.
Eine ähnliche Veranstaltung hatten sie bereits in München durchgeführt, erinnerte sich Pierre Wolff, beim 25-Jahr-Jubiläum der Monteglas-Gesellschaft. Graf Montgelas ist ja in der Region bekannt weil er etwa in Eggkofen ein Schloß gekauft hatte.
Der Termin für diese Veranstaltung passte zum Auftakt der Europawoche die alljährlich um den 9. Mai stattfindet.
Wenn sie nun ein kulturorientiertes Programm präsentieren dann entspricht das nicht der orientierung der EU die ja aus der wirtschaftlichen Zusammenarbeit heraus entstand. Würde man heute die EU noch einmal aufbauen sollte sie auf der Kultur basieren war Pierre Wolff überzeugt. Schließlich ist die Kultur die große Klammer die den Kontinent zusammenhält.
Die Sprachverwandtschaften zwischen dem bayerischen und dem französischen würde dann Germanist und Historiker Gerald Huber darstellen, der sein Buch am Ende gern signieren würde.
Den französischen Akzent sollte Maria Reiter mit ihrem Akkordeon setzen.
Pierre Wolff dankte Elsass-Bäcker Toni Jung und der Firma Streumaster für die Unterstützung dieser Veranstaltung und bat die Zuhörer später um eine kleine Spende für die Stiftung Kinderherz Deutschland.
Damit wünschte er den Gästen einen unterhaltsamen europäischen Abend.
--
Ganz im Sinn der Veranstaltung stellte Gerald Huber in reinem Dialekt Maria Reiter vor die seinen Vortrag begleiten würde. Auch wenn ihm eine Geige lieber gewesen wäre….
Bayern sind sich sehr bewußt dass sie anders sind als der Rest Europas… Warum das so ist wollte er dann darlegen. Das begann schon in der Zeit der Römer die die Region bis zur Donau jahrhundertelang besetzt und uns hier ihre Kultur hinterlassen hatten. Warum heißt‘s etwa in Oberbayern Semme während es im norddeutschen Ausland „Brötchen“ heißt?
Die Römer waren es die hier Weizen eingeführt und angesäht haben. Aus dem Ansähen kam dann die Semme.
Aus dem Publikum kamen viele Synonyme für die Semme deren Bedeutung Gerald Huber erläuterte.
Ähnliches gibts im Elsass mit dem Flammkuchen, den auch die Römer dort eingeführt haben.
Heißt es im Hochdeutschen „die Butter“, ist es bei uns „der Butter“. Das zeigt dass bairisch eine romanische Sprache ist. Im Italienischen hießt‘s ja auch „Il Burro“ und in Französisch „Le Bööör“. Und bei uns eben „der Butter“.
Das alles untermauerte Gerald Huber musikalisch.
(O-Ton) Dialekt macht schlau war Gerald Huber dann überzeugt und wies das minutiös nach. Jedes Kind das im Dialekt aufwächst um dann in der Schule die Hochsprache zu lernen lebt schon von Anfang an mehrsprachig auf. Solche Kinder haben dann meistens bessere Noten als solche die nur einsprachig aufwachsen.
Das brachte ihn wieder zu der Frage heißt es „die Eins“ oder „der Einser“? Natürlich heißt‘s „der Einser“. Genau so wie die Geldscheine heißen „der Fünfer“ oder der „Zwanzger“.
(O-Ton) Ein Lied dazu….

(O-Ton) Schon das Wort „Dialekt“ bedeutet „gesprochene Sprache“. Erst die Anforderung überall verstanden zu werden hat die Hochsprache verbreitet. Das gilt übrigens für alle Länder.
Früher war es für einen Bayern unmöglich einen Hanseaten zuverstehen! (O-Ton)
Das hat sicher kaum jemand verstanden. Auch bei uns redet man alle paar Kilometer anders. Bei allem gilt: (O-Ton Wir sprechen bei uns eine romanische Sprache)
Würde man eine germanische Sprache sprechen dann wären hinter ihm Wind-Owls oder Windows. Wir sagen aber Fenster!
Es gibt viele solche Beispiele für Einflüsse aus dem Süden die sich in über 1000 Jahren entwickelt haben. Die Norddeutschen dagegen haben ihre Sprache erst im Mittelalter entwickelt. Und zwar um die Luther-Bibel lesen zu können.
Übrigens sind die Leute da wo die Römer waren auch römisch-katholisch geblieben.

Auf viele weitere Beweise römischen Einflusses auf die heutigen Bayern ging Gerald Huber dann ausführlich ein.
(O-Ton Bayer-Europa-Bayern)

(O-Ton) Dann kam Gerald Huber zum französischen Einfluss auf die bayerische Sprache: Der Privatier wohnt im Parterre und liegt nicht auf dem Canapee sondern auf der „schäslong“.. Wenn er im Regen auf dem Trottoire spazieren geht hat er sein Paraplü dabei oder seinen Parasol? Und hat er die Chance mit dem Zug zu fahren braucht er ein Billet um sein Coupé besteigen zu können.
Das kommt daher dass von 1650 bis 1850 französisch 200 Jahre lang die kulturelle Leitsprache in ganz Europa war. Natürlich auch in Bayern die sich ja immer wieder mit den Franzosen in die Haare gekriegt haben. Zu beobachten ist dass die französischen Wörter in Bayern hauptsächlich das Bürgertum benutzt hat.
Als Napoleon Bayern dann zum Königreich gemacht hat gab‘s auch noch einen Minister namens Montgelas!
(O-Ton)
Trotz aller Versuche Wörter einzudeutschen haben sich die angenommenen Begriffe doch erhalten. Auch wenn heute eher Wörter aus dem Englischen die bayerische Sprache ergänzen. Seitdem ist auch in Bayern alles „ok“!
Über die Jugendsprache wollte er dann doch nicht allzu viele Worte verlieren, sorgte mit einigen Beispielen aber für Erheiterung.
Schließlich unterstrich Gerald Huber die Bedeutung der Sprache die den Menschen erst zum Menschen macht. (O-Ton)

Später hatten die Gäste bei einem Gläschen Wein viel zu diskutieren nach diesem amüsanten Vortrag der so eineige Festungen in den Köpfen der Zuhörer zuminest erschüttert hat. Es ist doch sympathisch sich nach Jahrzehnten der Gewissheit eine Sprache der germanischen Sprachenfamilie zu sprechen sich in der romanischen Welt wiederzufinden. Ganz nah an Italien, an Sonne, Strand und Meer… Dank‘ Euch ihr Römer!!!!
99 NOË tanzt - Eine phantastische Reise 24:00
Ein paar Kilometer abseits von Haag liegt auf dem Weg nach Dorfen der kleine Ort Sankt Wolfgang. Dort am TSV angegliedert ist die Showtanzgruppe „Modern Art“ die wir schon oft bewundert haben weil ihre Programme meist ganz anders sind als die anderer Showtanzgruppen. Sie sind kreativ, sensibel und bildgewaltig.
Sabine Deml, die hinter dem allem steht wollte aber noch mehr. So hat sie schon vor Jahren ein Projekt entworfen, Leute motiviert mitzumachen und es schließlich fast im Alleingang umgesetzt: Das moderne Tanztheater „Noe tanzt“.

Musik war schon immer der Vorreiter aller Kunstformen. Sie gibt die Story, das Gefühl, die Stimmung und die Bewegungen der Choreographie vor – sagt Sabine Deml. Und weil alles schon einmal da gewesen ist bräuchte sich ncihts neu erfinden sondern nur neu interpretieren.
Sie legte besonderen Wert darauf, dass alle Tänzerinnen und Tänzer aus der Region kommen – egal aus welchem Bereich sie kommen. Sie alle unter einen Hut zu bekommen war ihr eine besondere Herausforderung und ein Herzensangelegenheit zugleich.

Nach unzähligen Proben war es in der Goldachhalle in Sankt Wolfgang kürzlich endlich so weit.
Noe – ein junges Mädchen voller Träume und Sehnsüchte möchte mehr vom Leben sehen. An einem besonderen Tag erwacht sie und ahnt nicht was ihr bevorsteht.
Ein gemeinmisvoller Vagabund kreuzt ihren Weg und verliebt sich in das traurige Mädchen. Allerdings am falschen Tag und am falschen Ort um ihrer Liebe eine Chance zu geben. NOE sehnt sich mehr nach der großen weiten Welt als nach der Einfachheit des jungen Mannes.
Dann trifft sie auf zwei eindrucksvolle Wesen: den verrückten Waldgeist Faun und die elfengleiche Sirene die nur auf den ersten Blick tadellos ist.
Nach einiger Auseinandersetzung nimmt Faun das Mädchen mit um ihr die Welt zu zeigen.

Faun und NOE wählen auf der Weltkugel immer neue Orte an denen sie sich von deren Kultur überraschen lassen. Das alles beeindruckt NOE aber nur bedingt.
Dann verliert sie Faun und setzt ihre Erkundungsreise durch die Welt mit Sirene fort.
--
Schon ein bißchen ernüchtert trifft sie verrückte Fabelwesen die ihr die Reise versüßen.
Sirene lässt sich allerhand einfallen um das Mädchen zu beeindrucken und sie ganz für sich zu gewinnen.

NOE spürt weder bedingungslose Liebe noch innere Zufriedenheit. Besonders weil Faun und Sirene mit allen Mitteln versuchen das unschuldige Mädchen für sich einzunehmen um selbst von deren jugendlicher Leichtigkeit zu profitieren.
Von Geschenken erdrückt bricht NOE nun endgültig zusammen.

Als sie erschöpft am Boden liegt erscheint ihr das Lichtwesen Soleil die ihr eine neue Sicht der Dinge eröffnet und ihr so hilft das große Glück zu finden. Das findet sie in sich selbst als sie zum ersten Mal ihren Sinnen vertraut, Fühlen, Sehen, Hören.
Mit diesen Schlüsseln findet sie den Weg aus der Unzufriedenheit der es ihr auch ermöglicht mit der Vergangenheit abzuschliessen und einfach nur zuleben. So ist der Weg frei für die große Liebe!

Minutenlang applaudierten die etwa 550 Zuschauer die Sabine Deml gar nicht zu Wort kommen lassen wollten.
Obwohl sie fast alles selbst gemacht hatte – von der Inszenierung, der Gestaltung, der Choreogrpahie bis zu allen Kostümen – dankte sie besodners NOE-Tänzerin Nina Grübl-Freiwald mit der sie sich fast täglich ausgetauscht hat. Und Daniel Ipfelkofer der sie von Anfang an unterstützt und sie manchmal auch hat aushalten müssen.
Ihr dank galt allen Tänzerinnen und Tänzern und besonders Florain Wandinger, Lara Deml und Daniel Hillinger und den vielen fleissigen Helfern hinter der Bühne.
Besonderers dankte sie der Gemeinde Sankt Wolfgang und Bürgermeister Ulrich Gaigl der sich nicht lange hat bitten lassen als sie mit der Idee dieses Projekts zu ihm kam.
Sie lud die Gäste an die Bar ein wie sie den Abend gemütlich ausklingen lassen wollte.

Das letzte Wort hatte Florian Wandinger der sich im Namen aller für die Gelegenheit bei diesem phantastischen Projekt haben mitmachen zu dürfen Auch wenn sie am Anfagen nicht recht wussten wo die Reise hingehen würde.

Wir sind jetzt noch begeistert von dem was Sabine Deml da auf die Bühne gebracht hat und können kaum glauben dass es bei nur zwei Vorstellungen bleiben wird. Sollte es eine weitere Aufführung geben müssen sie das unbedingt sehen! Sie werden‘s nie wieder vergessen!

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