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Töginger Geschäftsleute über Coronafolgen - Eine Umfrage von Wirtschaftsreferent Klaus Maier |
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21.05.20 |
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Sonntags-Wortgottesdienst in Sankt Ägidius in Lengmoos |
37:00 |
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Ohne Kommentartext |
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Sonntagsgottesdienst in Walkersaich mit Pfarrer Herbert Aneder |
52:00 |
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Ohne Kommentartext |
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Wortgottesdienst zu Christi Himmelfahrt im Peterskircherl bei Au am Inn |
37:00 |
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Vor dem diesjährigen Fest Christi Himmelfahrt lagen Gedenk- und Feiertage, die wir dem Thema "Leben" zuordnen können: der Tag der Arbeit am 1. Mai verweist auf die Sorge um den Lebensunterhalt; der Tag der Befreiung (8. Mai) verbindet den Dank mit der Forderung nach einem Leben ohne Krieg und ohne Diktatur; der Muttertag und der heutige Vatertag erinnern uns an das Geschenk des Lebens und der elterlichen Sorge dafür. Auch Christi Himmelfahrt stellt eine Lebensfrage: Wie leben die Jünger, wie leben wir, wenn Jesus sich in den Himmel entfernt?
Im Himmel gibt es viel Licht und Sonne. Dort ist es schön. Dort wohnt Gott, sagen die Leute. In alten Kirchen, liebe Kinder, könnt ihr Bilder sehen, auf denen Jesus auf einer Wolke nach oben in den Himmel schwebt. Christi Himmelfahrt, liebe Jugendliche, hat nichts zu tun mit einer Mondlandung. Der Himmel, der hier angesprochen wird, ist die Gemeinschaft mit dem Vater, die Gemeinschaft mit Gott, in die Jesus zurückkehrt. Die Himmelfahrt Jesu ist also ein Heim-gehen. Jesus kehrt zurück zu dem, der ihn gesandt hat. So schließt sich der Kreis.
Und er verspricht uns, dass er uns niemals allein lassen wird. Er sendet uns seinen Beistand, den Heiligen Geist. Der begleitet und führt uns, wenn wir ihm nur vertrauen.
Gebet:
Guter Gott, du wohnst im Himmel und bist uns doch ganz nah. Wenn wir zu dir sprechen, dann hörst du uns zu. Eines Tages dürfen wir bei dir sein. Wir dürfen uns schon heute darauf freuen. Dein Sohn geht, ohne sich von uns zu entfernen. Er geht uns voraus, ohne uns einfach zurück zu lassen. Berühre uns mit deiner Liebe, dass wir in deinem Geist leben und wirken können, dass wir Menschen beistehen und Mut zum Leben geben. Das bitten wir dich, den dreifaltigen Gott, der du lebst und liebst in Zeit und Ewigkeit. Amen.
Lesung: Apostelgeschichte 1, 1 - 11
Gedanken:
Liebe Kinder, liebe Jugendliche, liebe Eltern und Großeltern, sicher kennen einige von Euch, von Ihnen, das Kinderbuch "Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab?" Mittlerweile zum Klassiker geworden, schildert es den sprachlichen Wettstreit zwischen einem kleinen Hasen und einem großen, die versuchen auszudrücken, wie groß ihre Liebe zueinander ist. Konzipiert als Gutenachtgeschichte, ist der kleine Hase irgendwann so müde, dass ihm fast die Ideen ausgehen. Mit letzter Kraft kommt er auf einen unschlagbaren Gedanken: Nichts kann offenbar weiter weg sein als der Himmel und so formuliert er den größtmöglichen Liebesbeweis: Ich hab dich lieb bis zum Mond. Da bleibt dem großen Hasen nichts mehr übrig, als ihm einen Gutenachtkuss zu geben und anerkennend zu bestätigen: Bis zum Mond... und wieder zurück haben wir uns lieb. Soweit das Zitat aus diesem wunderschönen Kinderbuch.
Der Himmel scheint so weit entfernt - also ist bis dorthin und zurück der größtmögliche Ausdruck von Liebe. Ein Kinderbuch, das ganz sicher nicht zum Fest Christi Himmelfahrt geschrieben wurde.
Oder auch anders gesagt: Ist das Fläschchen vorbereitet? Liegt die Handynummer parat? Weiß der Babysitter, welches Kuscheltier ans Fußende gehört? Wenn Vater und Mutter das erste Mal wieder alleine weggehen, dann möchten sie, dass zuhause für die Kleinen alles gut geregelt ist und sie mit gutem Gewissen gehen können. Noch aufregender ist es, wenn die Kinder sich für einen Babysitter schon zu groß fühlen und erstmalig ganz allein den Abend verbringen wollen. Da braucht es schon eine Menge Vertrauen in die Kinder. Doch wenn alles gut geregelt ist, dann kann der Abend eine tolle Erfahrung werden: für Mutter und Vater, weil sie Verantwortung abgeben und sich einmal wieder ganz sich selbst widmen können. Für die Kinder, weil es toll ist, etwas ganz alleine zu schaffen.
Zwei Ansätze, die zunächst so gar nichts mit unserem Fest Christi Himmelfahrt zu tun haben. Und doch: die Erfahrung der Jünger ist sehr ähnlich. Ihr schafft das auch ohne meine körperliche Anwesenheit. Denn in anderer Form bin ich bei euch, für alle Zeiten. In der Kraft des Heiligen Geistes. Diese Kraft ist nichts anderes als die bleibende Gegenwart der Liebe Gottes. Bis zum Himmel und wieder zurück: So lieb hat uns Gott.
Lied GL 328 1. + 7. Gelobt sei Gott im höchsten Thron
Vorwort:
Die letzten Worte eines Menschen haben immer ein besonderes Gewicht. Jeder, der einen lieben Menschen durch den Tod verloren hat, weiß, wie sehr sich letzte Worte einprägen und wie wenig man diese je vergessen wird. Genau deshalb hat auch das heutige Evangelium eine ganz besondere Bedeutung. Diese Verse bilden den Abschluss des Matthäus-Evangeliums, dieser ausführlichen Schilderung des Lebens Jesu, angefangen von seiner Geburt in Betlehem, seine Taten und Worte in Galiläa und Jerusalem, seinem Leiden und Tod am Kreuz - und seiner Auferstehung vom Tod. Die letzten Worte, die der Auferstanbdene an seine Jünger richtet, sind: "Seid gewiss: Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt!"
Evangelium Matthäus 28, 16 - 20
Gedanken dazu:
Wir haben soeben den Schluss des Matthäus-Evangeliums gehört. Mit dem Auftrag zu allen Völkern zu gehen und den Worten Jesu „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ endet dieses Evangelium. Das ist dann sozusagen sein Vermächtnis in Kurzform – sein Testament, sein letzter Wille.
Ebenso - in Kurzform - bedeutet dies, wir sollen alle mit seiner Botschaft in Berührung bringen und uns dabei nicht verlassen und verloren vorkommen, denn er – Jesus – ist immer bei uns. „Schön und gut“ kann man nun sagen „aber wie sieht dies nun konkret aus?“
Am Schluss des Gottesdienstes sagt der Leiter des Gottesdienstes „Gehet hin in Frieden“ und die Gemeinde antwortet „Dank sei Gott dem Herrn“.
Für manche wirken diese Sätze vielleicht wie „Fertig, jetzt ist wieder Ruhe mit dem Gottesdienst“ und die Gemeinde antwortet ebenso erholungsbedürftig „Gott sei Dank – wieder geschafft“. Passt das zu Jesu Auftrag und Vermächtnis?
Christsein ist ein Lebensprogramm – kein einstündiges liturgisches Ritual, das sich selbst genügt. Man spricht leere, hohle Phrasen, simuliert geistige und seelische Anwesenheit. Dann ist es vorbei, man hat wieder Ruhe und lebt unbeeindruckt weiter.
„Gehet hin“ ist vielmehr die Aufforderung: „Ihr habt den Frieden und die Freude des Herrn empfangen. Jetzt lasst euch von ihm senden. Geht hinaus in die ganze Welt, in der ihr lebt.“ Werde ich jetzt überfordert? Kann ich das überhaupt? Wird mir nun zu viel aufgebürdet und ich bin plötzlich für die ganze Welt verantwortlich? Vielleicht will ja auch die Welt gar nicht von mir bekehrt werden? Und woher nehme ich die Unverfrorenheit zu wissen wer bekehrt werden muss und wenn ja, wohin?
Nein, kein einzelner von uns muss die Welt retten – gerettet hat sie Jesus bereits. Aber jeder von uns sollte in der Welt wirken. Unsere Aufgabe ist, es seine Botschaft weiterzugeben. Ich muss auch nicht zwingend nach Afrika, Lateinamerika, Asien oder andere Erdteile gehen, um den Menschen das Evangelium zu bringen. In meiner und Deiner kleinen Welt, in der Gemeinde, in der Pfarrei, am Arbeitsplatz, im Freundes- und Bekanntenkreis leben genug Menschen, die Gott durch uns erreichen will. Gott will sie erreichen, wir helfen ihm bestenfalls dabei.
Aber wie sollen wir das machen? Einfach alle, ob Sie wollen oder nicht ständig belehren und Jesu Botschaft aufdrängen, ob sie es hören wollen oder nicht?
Machen Sie es sich nicht zu schwer und überlegen Sie nicht wie Sie das anfangen sollen. Wenn Sie bereit sind, die Sendung des Herrn anzunehmen, wird Ihnen Gottes Geist schon eingeben, was Sie tun und sagen sollen. Schließlich hat Jesus ja gesagt, dass er immer dabei sein wird.
Auch müssen Sie sich keinen suchen, den Sie bekehren müssen. Gott wird schon dafür sorgen, dass Sie den Menschen begegnen, für die Sie da sein sollen. Und gehen Sie auch davon aus, dass Gott Menschen zu Ihnen schickt, die Sie im Leben weiterbringen, die da sind, wenn Sie jemand brauchen, auch wenn Ihnen das vielleicht noch gar nicht bewusst ist.
Gerade jetzt merken wir doch, dass Jesu Auftrag nicht durch große, weise Worte geschieht, sondern durch viele gute Taten. Sei es am Krankenbett, beim Arzt, in der Versorgung von Menschen in allem was zum täglichen Leben für Leib, Geist und Seele notwendig ist. Menschen die fast selbstverständlich mehr als nur ihren Dienst tun, damit andere ihren Alltag auch in ungewöhnlichen Zeiten leben können. Menschen die Verantwortung für einander übernehmen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Menschen, die nicht fragen „was bringt mir das?“, sondern „ich trage etwas bei“. Menschen die Ihren vermeintlich kleinen Beitrag beitragen, durch den schließlich das große Ganze erst möglich wird.
Man muss nicht jeden Tag etwas Großes tun – aber man kann jeden Tag etwas Gutes tun – und so können wir dann auch in echtem Frieden hingehen – und Jesus ist an unserer Seite.
Lied GL 772 1. + 3. Halleluja, lasst uns singen
Zweifacher Vatertag:
Der Vatertag, den hier in Deutschland allerorts Väter, und solche, die es noch werden wollen, begehen, wurde von einer Frau erfunden. Nicht als Ausflugs- und Sauftag. Keine kommerzielle Idee stand dahinter. Kein Konkurrenzunternehmen zum Muttertag. Die Amerikanerin Sonora Louise Dodd ehrte 1909 in einem Gottesdienst, bei dem der 1908 wiederbelebte Muttertag das Thema war, ihren Vater. Der hatte seine sechs Kinder allein groß gezogen, nachdem seine Frau gestorben war. Meist gaben Witwer in der damaligen Zeit ihren Nachwuchs in Waisenhäuser. Aus Dankbarkeit für den allein erziehenden Vater machte sich seine Tochter für den Vatertag stark. Da begegnen sich also am Himmelfahrtstag die Botschaft von Jesus, der bei seinem Vater im Himmel ankommt, mit dieser ganz weltlichen Würdigung des Vaters, wie es besser nicht sein könnte.
Fürbitten:
"Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt." Dieses Versprechen Jesu gilt auch uns hier und heute. Deshalb wollen wir zu ihm beten:
Herr Jesus, stärke uns in der Gewissheit, dass du uns immer nahe bist und uns auf all unseren Wegen begleitest. Christus, höre uns...
Hilf uns, den Menschen zu helfen, die uns brauchen: den Opfern von Terror, Krieg und Gewalt, den Flüchtlingen in aller Welt und den Menschen, die in Armut leben. Christus, höre uns...
Schenke unseren Kranken und Sterbenden deine Hoffnung und lass sie gewiss sein, dass du ihnen allzeit nahe bist. Christus, höre uns...
Schenke allen, die ihren Lebensmut verloren haben, die keine Hilfe erfahren, die sich aufgegeben haben, deine Nähe. Christus, höre uns...
Gib denen Mut, die die Liebe zu leben versuchen, die das Wagnis des Vertrauens eingehen, die Vorurteile ablegen. Christus, höre uns...
Gott, du bist ein Gott der Lebenden und der Toten. Lass alle Lebenden deine Liebe immer wieder neu erfahren und gewähre unseren Verstorbenen deine Liebe in der ganzen Fülle. Amen.
Meditation:
Von einem frommen Rabbi ging die Sage, dass er jeden morgen vor dem Frühgebet zum Himmel aufsteige. Ein Gegner des Rabbi, ein frommer Gelehrter, lachte darüber und legte sich vor Morgengrauen auf die Lauer. Da sah er, dass der Rabbi, als ukrainischer Holkzknecht verkleidet, sein Haus verließ und zum Wald ging. Der Gelehrte folgte von weitem. Er sah den Rabbi ein Bäumchen fällen und in Stücke hacken. Dann lud sich der Rabbi das Holz auf den Rücken und schleppte es zu einer armen, kranken, einsamen Frau. Der Gelehrte blickte durch das Fenster. In der Stube kniete der Rabbi am Boden und heizte ein. Als die Leute nachher den Gelehrten fragten, was es mit des Rabbi täglicher Himmelfahrt auf sich habe, sagte er still: Er steigt noch höher als zu Himmel.
Lied GL 367 1. + 2. Jesus, dir leb ich
Magdalenenstein
(draussen am Stein) Die Geschichte des Steins
Gedanken zum Thema Grundstein - Eckstein des Hauses - Christus
Wettersegen:
Schaut nicht zum Himmnel, sondern wendet euch der Erde zu, den Menschen, denen ihr begegnet. Lebt Solidarität und Freundschaft, Frieden und Liebe.
Schaut nicht zum Himmel, sondern wendet euch der Erde zu, der Schöpfung in all ihrer Pracht und Zerbrechlichkeit. Lebt achtsam und verantwortlich, erkennt das Geschenk, das euch anvertraut ist.
Schaut nicht zum Himmel, sondern wendet euch der Erde zu. Erkennt in den Menschen und der ganzen Schöpfung das Antlitz Gottes, das Wort Jesu: Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
(Segen mit "Wettermonstranz")
Entlassung:
Dank und "Gehet hin in Frieden - Dank sei Gott dem Herrn" |
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Wortgottesdienst zu Christi Himmelfahrt in Walkersaich |
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