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DGB-Sommergespräch: Kurzarbeit verlängern |
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14.08.20 |
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Zum alljährlichen Sommergespräch hat die DGB Region Südbayern in den Garten des Netzwerk nach Töging eingeladen. Dort begrüßte Rgionsgeschäftsführer Günter Zellner neben den Pressekollegen auch die Vertreter der IG Metall, der IG Bau-Chemie-Energie und die Jugendvertreter des DGB.
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Günter Zellner freute sich die Tradition der Sommergespräche fortsetzen zu können in denen sie das Geschehen beleuchten und einen Ausblick auf die Zukunft geben wollen. Damit hieß er Jochen Hafner willkommen der die Beschäftigten in Metall- und Elektrounternehmen vertritt und Jörk Kammermann, der die Beschäftigten in der Chemie betreut.
Daneben sollte Katarina Koper die Situation der Jugend in den Unternehmen darstellen.
Noch am Beginn des Jahres hatte sich niemand vorstellen können wie sich 2020 entwickeln würde führte Günter Zellner ein. Von Corona blieben auch die Gewerkschaften nicht verschont.
Veranstaltungen wie der 1. Mai wurden abgesagt und die Betreuung erheblich ausgebaut.
(O-Ton Die Gewerkschaften …)
Die Unterstützung der Unternehmen, Lohnzuschläge in Pflegeberufen, Unterstützung der Kinderbetreuung und besonders das Kurzarbeitergeld gehen in die richtige Richtung. Wichtig war ihm zu unterstreichen dass Kurzarbeitergeld keine Leistung der Bundesregierung ist sondern der Arbeitsverwaltung und wurde vorher von Arbeitnehmern und Unternehmen erwirtschaftet. (O-Ton)
Nun muss die Frage geklärt werden wer die Leistungen bezahlen soll mit denen versucht wird die Krise zu überstehen. Gegen viele der aktuell diskutierten Konzepte werden sich die Gewerkschaften massiv stemmen. Statt die soziale Sicherung aufzuweichen geht es den Gewerkschaften um deren Stärkung. Gerade jetzt zeigt sich, Länder mit einem starken Sozialsystem meistern die Krise besser. So forderte Günter Zellner auch die Arbeitgeber auf ihren Teil der Kosten zu tragen. Schließlich hat der DGB Verteilungsbericht 2017 festgestellt, dass jede bundesdeutsche Familie im Durchschnitt 233.000 Euro Vermögen besitzt. Tatsächlich verfügen die oberen 10% über 80% des Volksvermögens. Es gilt also darüber zu diskutieren wie diese starken Schultern an der Finanzierung beteiligt werden können.
Mit Blick auf die Vorgänge im Landkreis Dingolfing-Landau erinnerte Günter Zellner an einen Grundsatz im Arbeitsrecht. (O-Ton Arbeit darf nicht krank machen) Da gilt es endlich das lang geforderte bundesweit einheitliche Arbeitsschutz-Kontrollgesetz auf die Reihe zu bekommen. Da ist Bayern trotz vielfacher Behauptung durch Ministerpräsident Markus Söder nicht gerade vorne dabei. Tatsächlich wurde die Zahl der Kontrollen drastisch reduziert so dass im Durchschnitt Betriebe nur alle 25 Jahre kontrolliert werden. Zu wenig!
Zuletzt verstand Günter Zellner die Ungleichheit der Sanktionierung nicht: Ein fehlender Corona-Test bei der Einreise aus einem Risikogebiet kann nicht stärker bestraft werden wie der gewerbsmäßige Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz. (O-Ton)
Es muss also etwas getan werden um die Gesundheit der Mitarbeiter in den Unternehmen zu gewährleisten.
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Jochen Hafner betreut Beschäftigten in den Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in ganz Südostbayern. Besonders auch die Unternehmen in Aschau, Waldkraiburg und Mühldorf.
Besonders die Maschinenbauunternehmen leiden unter der aktuellen Krise weil ihre Kunden Ersatzbeschaffungen aufschieben.
In den anderen Bereichen ist die Lage sehr verschieden: Manchen Unternehmen arbeiten bereits wieder voll, andere sehen keinen Weg aus der Kurzarbeit und wieder andere erwarten die Einführung der Kurzarbeit erst zum Jahresende.
Besonders die Automobilindustrie leidet unter Corona weil sie ohnehin in einem Umbruch steckt.
Jochen Hafner hoffte die Bundesregierung verlängert die Kurzarbeitsregelungen weil die Krise bis Jahresende sicher nicht ausgestanden ist. Dann unterstützt dieses hervorragende Instrument die gesamte Wirtschaft bestmöglich. So hoffte er auch weiter Entlassungen verhindern zu können die andererseits massiv drohen.
Schwierig ist dagegen schon jetzt die Übernahme von Auszubildenden. Dabei müssten die Unternehmen aber gerade dadurch ihre Zukunft sichern. Gnadenlos abgebaut wurde die Leiharbeit.
Kaum ein Unternehmen kann derzeit längerfristig planen und so entscheiden sie jeden Tag neu.
Die Gewerkschaften haben mit ihrer Tarifpolitik auf die Corona-Krise reagiert und die Verträge sozialverträglich gestaltet. Auch weiter wird die Beschäftigungssicherung im Mittelpunkt stehen. Da auch den Gewerkschaften die Grundlagen fehlen wird es im Herbst spannend bleiben. Man wird sehen müssen wie sich das alles entwickelt.
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Jörg Kammermann, Bezirksleiter der Industriegewerkschaft Bau-Chemie-Energie wollte unterscheiden zwischen der wirtschaftlichen Lage und den Folgen der Corona-Pandemie.
Schon vor Corona hatte sich die Wirtschaft abgekühlt, wenn auch auf hohem Niveau. Es war tatsächlich schwierig die Strukturen zu erhalten die in den letzten 10 Jahren geschaffen wurden die Jörg Kammermann als Boomphase bezeichnete.
Die Folgen der Corona-Pandemie hat niemand vorhergesehen. Nach anfänglichem „Weiter so“ haben die Unternehmen ihre Arbeitsweise umgestellt was viel Beratung der Gewerkschaft nötig gemacht hat. Zunächst natürlich für die Betriebsräte und dann für die Mitglieder.
Bei allem hat das politische System in Deutschland sehr gut funktioniert, angefangen von der Bundesregierung bis zur gesamten Verwaltung. Und auch die Verbände haben gut zusammengearbeitet.
Die Umstrukturierung in der Autoindustrie betrifft die Unternehmen seines Bereichs nur zum teil während der Bereich Pflegeprodukte nahezu explodiert ist. Erfreulich ist die Rückholung der Herstellung mancher Produkte aus dem Ausland begründet durch die Beschränkung der Reisemöglichkeiten. Natürlich gab es auch Kurzarbeit deren Folgen aber durch die Aufstockung erträglich gehalten werden konnten. Den Wunsch nach mobilem Arbeiten hat die Corona-Krise zur Durchsetzung verholfen. Allerdings sieht das jetzt anders aus als das ursprünglich gedacht war – wesentlich besser nämlich.
Da der Tarifvertrag noch läuft sind diesmal keine Verhandlungen zu erwarten. Allerdings diskutieren Gewerkschaften und Unternehmen über die Einrichtung von Zukunftskonten zur weiteren Absicherung.
Wie bei den Metallern ist die Situation also sehr indifferent. Besonders hat niemand voraussehen können wie schlimm das alles gekommen ist. Trotzdem war er der Meinung seine Wirtschaftsbereiche sind mit einem blauen Auge davongekommen.
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Katarina Koper sah die Azubis als durch die Bundesregierung in der aktuellen Krise vernachlässigte Personengruppe. Angefangen von fehlenden Regelungen in den Betrieben bis zur Schließung der Berufsschulen standen die jungen Leute „im Regen“. Es hätte viel schneller reagiert werden müssen.
Ähnlich bei der Kurzarbeit: Zwar können sie sechs Wochen lang nicht in Kurzarbeit geschickt werden wissen aber danach nicht wie sie geschützt sind. Möglichkeiten gibt es, man müsste sie nur anwenden.
Besonders wandte sich Katarina Koper gegen befristete Arbeitsverhältnisse die es jungen Leuten nicht erlauben ihr Leben zu planen. Befristete Arbeitsverhältnisse rauben jungen Leuten Zukunftsperspektiven.
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Günter Zellner berichtete von drei weiteren Bereichen die keine Vertreter gesandt hatten: Öffentlicher Dienst, Bau und Hotel- und Gaststätten.
Die Baubranche hat die Corona-Krise kaum betroffen. Sie erleben eine regelrechte Boomphase. Trotzdem wollen sie Corona nutzen und Forderungen seitens der Beschäftigten abzuwehren. Da wird man sehen wie sich das entwickelt.
Das Gegenteil erleben Hotels und Gaststätten. Sie sind extrem betroffen und erleben Schließungen und Entlassungen. Und das wird sich so schnell auch nicht ändern.
Im öffentlichen Dienst beginnt eine weitere Tarifrunde im Herbst. Nach dem großen Lob während der Hochphase der Krise wird man sehen was davon übrigbleibt. Verdi hatte vorgeschlagen die Tarifrunde zu verschieben was aber die öffentlichen Arbeitgeber abgelehnt haben. Günter Zellner dachte die Arbeitgeber wollen die Corona-Krise nutzen um niedrigere Abschlüsse zu erreichen. Damit kommen sie nach seiner Meinung aber nicht durch. Es wird also interessant werden. (O-Ton)
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Die Kollegen hatten danach viele Fragen, die Günter Zellner gleich zu Beginn so zusammenfasste: (O-Ton Unser Ansatz war schon immer…) Es darf nicht sein dass diejenigen unbelastet bleiben die am lautesten schreien!
Günter Zellner plädierte für den Erhalt des umlagebasierten Rentensystems gegenüber allen anderen Vorsorgeprogrammen. Inklusive der Riesterrente die er als Totalausfall erachtete. Gesetzliche, umlagebasierte Systeme sind einfach krisensicher.
Auf die Frage nach drohenden Insolvenzen sah Jochen Hafner keine großen Probleme. Gesunde Unternehmen überstehen auch diese Krise – Unternehmen die vorher schon gekränkelt haben eben nicht.
Er sah große Themen über die es beim Homeoffice zu diskutieren gibt: Einmal die Gefahr der zeitliche Selbstausbeutung, dann ist die Frage des Versicherungsschutzes ungeklärt und schließlich die Frage nach der Datensicherheit im Heimnetz. Da gilt es viel zu klären.
Hier Vorschriften einzuführen und dann zu kontrollieren ist kaum möglich ergänzte Jörg Kammermann und war überzeugt, es werde wohl eher Richtung mobiler Arbeit gehen.
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Corona: Besonders Reiserückkehrer sollten das Virus nicht auf die leichte Schulter nehmen |
8:55 |
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Wir hatten die Pressekonferenz von Landrat Max Heimerl und Gesundheitsamtsvorstand Dr. benedikt Steingruber bereits Live auf unserer Facebook-Seite übertragen. Deshalb hier nur die kurze Zusammenfassung.
Landrat Max Heimerl hieß die Kollegen in einem Seminarraum des Hauses der Wirtschaft willkommen weil der große Sitzungssaal wieder mit dem Team der Kontaktverfolgung belegt ist.
In den zurückliegenden Tagen infizierten sich wieder knapp 1000 neu mit dem Corona-Virus – so viel wie Anfang Mai. Das heißt, die zweite Welle läuft bereits. Auch wenn deren Ausmaß noch beeinflussbar ist. Es muss das gemeinsame Ziel sein die erneute Ausbreitung des Virus zu unterbinden um nicht weitere gesellschaftliche Auswirkungen zu bekommen.
Derzeit appellieren sie noch an die Bevölkerung verantwortungsbewußt mit der Situation umzugehen. Würde das nicht fruchten müßten wieder Einschränkungen eingeführt werden. Das will aber niemand.
Über den Landkreis Mühldorf lief die erste Welle von Mitte März bis Ende Mai. In dieser Zeit galt der Katastrophenfall. In dieser Zeit infizierten sich bis zu 37 Personen täglich. So viele Neuinfektionen gibt es aktuell nicht. Tatsächlich gibt die Zahl der täglichen Neuinfektionen keinen Anlaß zur Sorge. Allerdings zeigt der Trend nach oben was tatsächlich besorglich ist.
Tatsächlich war der Landkreis von Ende Mai bis Anfang Juli statistisch coronafrei. Erst seit Mitte Juli steigen die Fallzahlen wieder an. Das zeigt diese Graphik: Die rote Linie zeigt die Zahl der positiven Fälle, die grüne die der Genesenen und die blaue die Zahl der aktuellen aktiven Fälle. An Corona verstorben sind im Landkreis 27 Personen. Diese Zahl ist seit Mitte Mai konstant.
Besorgniserregend ist jedoch der Anstieg der aktiven Fälle seit Mitte Juli. Das zeigt diese Graphik die die Neuinfektionen pro Tag darstellt. Hier ist deutlich die Pause zwischen Anfang Mai und Anfang Juli zu erkennen. Aber auch die wieder ansteigenden Zahlen Ab Mitte Juli.
Die letzte Graphik zeigt die Zahl der aktiven Fälle und – rot – den 7-Tage-Durchschnitt. Auch diese Graphik zeigt den Wiederanstieg ab 5. August.
In den Wochen in denen der Landkreis fast Corona-frei war gab es nur lokal begrenzte Ausbrüche. Etwa in den Schlachthöfen in Waldkraiburg und in Ampfing oder im Ankerzentrum wo jeweils Reihentestungen durchgeführt worden sind.
Landrat Max Heimerl dankte den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes und den Unternehmen für die gute Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Virus‘.
Anders als in dieser Zeit treten Infektionen jetzt wieder im ganzen Landkreis aus. Das liegt zum einen an den Reiserückkehrern, die in den letzten drei Wochen 60% der positiven Fälle ausmachten. Sie haben also das Virus aus dem Ausland mit zurückgebracht.
Weiters macht sich Leichtsinn breit. Es gibt Leute die genug haben von den Einschränkungen oder meinen, die Sache wäre inzwischen erledigt. Gerade in solchen Fällen besteht die Gefahr dass wenige Infizierte viele andere anstecken.
So waren am Tag der Vorstellung bereits wieder 11 Gemeinden betroffen.
Zu bemerken ist, dass das Durchschnittsalter der Infizierten von 49,6 Jahren in der Zeit von März bis Mai nun abgesunken ist auf 30,2 Jahren. Wie früher sind ältere stärker gefährdet, jüngere zeigen weniger Symptome.
Das alles fordert das Gesundheitsamt das in der Ruhephase noch breiter aufgestellt wurde um die Kontaktnachfolge sicherzustellen. Das unterstützt auch der Freistaat mit 2x10 zusätzlichen Stellen. Und zwar 10 für die Kontaktverfolgung und 10 für medizinisches Personal. Ärzte etwa sucht das Landratsamt noch.
Aktuell werden weiter die Schlachthöfe überwacht um sofort vermehrte Neuinfektionen erkennen zu können. Zudem hat die Landesregierung die Einrichtung eines Testzentrums angeordnet das wieder am Volksfestplatz in Mühldorf entstehen wird. Das soll spätestens Ende August in Betrieb gehen und vorwiegend nichtsymptomatische Personen testen. Also etwa Reiserückkehrer oder Lehrkräfte und Erzieher.
Personen mit Symptomen oder sich sonst wie krank fühlen müssen weiter ihren Hausarzt aufsuchen oder sich an den ärztlichen Bereitschaftsdienst wenden. Das wäre die Telefonnummer 116 117.
Das Gesundheitsamt testet die Kontaktpersonen infizierter und führt die Reihentestungen durch.
Zusätzlich wird eine Koordinierungsgruppe Corona-Pandemie eingerichtet in der der Landrat, das Gesundheitsamt, die Polizei, das THW, die Feuerwehren, das BRK und die Malteser für ähnliche Leistungen sorgen sollen wie sie während des Katatrophenzustandes geboten waren.
Abschließend appellierte Landrat Heimerl eindringlich an die Landkreisbürger die hart erarbeiteten Erfolge nicht zu verspielen. Ohnehin warten noch viele Bereiche an die Rückkehr zur Normalität. Und einen weiteren Lockdown kann sich Bayern nicht leisten. Gesellschaftlich nicht und wirtschaftlich auch nicht. (O-Ton Deshalb meine … Bitte)
Jeder getestete soll auch seine Kontakte reduzieren so lange er das Ergebnis seines Tests noch nicht hat. Besonders solche die in Risikoländern waren.
Ohnehin gilt dass der Rückkehrer aus solchen Ländern entweder 14 Tage in Quarantäne bleibt oder einen negativen Test vorweisen muss. Daran müssen sich alle halten.
(O-Ton Zusammengefasst )
Zwar wollte er nicht dramatisieren aber doch verhindern dass die Zahlen wieder nach oben gehen. Wie schnell es gehen kann zeigt die sogenannte 7-Tage-Inzidenz die Anfang März in nur zwei Wochen von 13 auf 133 angestiegen ist. Das muss unbedingt verhindert werden. Deshalb müssen alle die bekannten Regeln einhalten, Abstand halten und die Masken tragen. Und dass sich alle testen lassen die aus dem Ausland kommen. (O-Ton)
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Die Hauptaufgabe des Gesundheitsamtes ist es die Ausbreitung des Virus zu verhindern erläuterte Dr Benedikt Steingruber. Und das wird immer schwieriger. Reiserückkehrer aus den Westbalkanstaaten oder aus den Urlaubsländern erschweren das.
Fluggesellschaften etwa stellen kaum Daten zur Verfügung wenn sie sie überhaupt erreichen. Andere antworten nach 10 Tagen und gegen – wenn überhaupt nur Namen und vielleicht eine Handynummer weiter.
Dann ist das Durchschnittsalter stark gesunken. Kooperierten früher die Älteren bei der Ermittlung der Kontaktpersonen sind jetzt junge Leute infiziert die so viele Kontakte haben dass sie sich gar nicht mehr daran erinnern. Oder sie nennen sie gar nicht. Gelingt es doch finden sie 50, 100 oder mehr Kontaktpersonen. Das macht enorm Arbeit die sie nur mit Mühe schaffen.
Zwar haben die Erleichterungen das Feiern wieder erlaubt – was aber die Infektionsgefahr natürlich steigen lässt.
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Auf Frage erklärte Dr. Benedikt Steingruber dass sie dass es tatsächlich Kontaktpersonen gibt die die Auskunft verweigern. Dann bleibt nichts anders übrig als sie auch mal zuhause aufzusuchen.
Auf die Frage wie‘s weitergeht konnten die Herren keine Prognose abgeben. Sie versprachen aber bestmöglich auf die Entwicklung zu reagieren. Weitere Einschränkungen oder sogar einen Lockdown will niemand. So etwas zu verhindern unternehmen Staatsregierung, Landkreis und Gesundheitsamt alles Menschenmögliche. |
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Gottesdienst an Mariä Himmelfahrt an der kleinen Marienkapelle im Wildpark Oberreith |
48:45 |
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Heute begrüßen wir Euch, liebe Kinder, liebe Jugendliche, und Sie, liebe Erwachsene aus dem Wildpark Oberreith. Hier steht eine Kapelle, die der Hl. Maria geweiht ist. Also ein guter Ort, wo wir das heutige Fest Maria Himmelfahrt feiern können.
Beginnen wir im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Der Herr sei mit Euch...
Wir feiern Maria Himmelfahrt. Wer war diese Maria? Und: Was hat es mit ihrer Himmelfahrt auf sich?
Die Eltern von Maria waren Joachim und Anna, ein schon älteres Ehepaar, das keine Kinder bekommen hatte. Eines Tages wollte Joachim im Tempel ein Schaf opfern. Aber der Hohepriester schickte ihn fort, da damals kinderlose Erwachsene den Tempel nicht betreten und keine Tiere opfern durften. So stieg Joachim auf einen Berg, um dort 40 Tage zu fasten und mit Gott ins Gepräch zu kommen. Anna betete zu Gott um Hilfe. Da erschien ihr zu Hause der Erzengel Gabriel und verkündete ihr, dass sie eine Tochter empfangen sollte, der sie den Namen Maria geben soll. Und sie soll sie dem Dienst Gottes weihen. So kam Maria im Alter von ca. 3 - 5 Jahren in den Tempel. Dort war sie schon 10 Jahre lang, als ihr der Hohepriester auftrug, sie solle heiraten.
Maria sagte, ich bin eine Nonne Gottes. Ich kann nicht heiraten. Da sagte ihr der Hohepriester, dass er eine göttliche Eingebung gehabt habe: der Pilger, dessen hölzener Wanderstab beim Besuch des Tempels wieder zu blühen beginnt, soll ihr Mann werden. Dieser Pilger war der Zimmermann Josef. Maria wurde mit Josef verlobt und empfing vom Heiligen Geist dann Jesus. Die weitere Geschichte kennen wir...
Unter dem Kreuz Jesu standen Maria, Johannes und andere Frauen. Jesus gibt Maria in die Obhut von Johannes. Er nimmt sie bei sich auf. Das weitere Leben von Maria ist leider nicht in der Bibel festgehalten. Eine Geschichte erzählt, dass Johannes, der von Jerusalem nach Ephesus ging, dort das Evangelium nieder schrieb und dort auch starb. Es wurde schon bald über seinem Grab eine Kirche gebaut. In Ephesus wird Pilgern heute ein Haus gezeigt, in dem Maria gelebt haben soll.
(Bilder von Maria mit Aposteln auf Sterbebett und vom Grab)
Andere Quellen berichten von einem möglichen Grab Mariens in Jerusalem. Am Fuße des Ölberges gibt es eine Höhle. Dort verehren orthodoxe Christen das Grab Mariens, und auf dem Zionsberg wird in der Dormitio-Abtei die Schlafstelle von Maria gezeigt. Dormitio heißt Entschlafung. Der Legende nach hat der Engel Gabriel Maria auf ihren Tod vorbereitet. Sie war bereit. Jesus, dem sie bei sich, in sich Platz bot, schenkt ihr sein ewiges Zuhause. Sie wollte ihren Sohn wiedersehen. So ist sie dann eingeschlafen. In der Krypta dieser Kirche liegt die Figur einer schlafenden, toten Maria.
Das leere Grab Marias, in das die Apotel der Überlieferung nach ratlos blickten, lässt uns denken an das leere Grab, vor dem die Frauen am Ostermorgen standen. So sollten wir in diesem Jahr zu Maria Himmelfahrt Ostern nachfeiern. Im April konnten wir das Große nur als Hauskirche und virtuell verbunden begehen. Wir erfuhren, wie eng unsere Welt verkettet ist. Wir sollen neu verstehen, wie sehr wir auch im Guten verkettet sind. mit Christus, der seine Mutter und auch uns emporzieht. Gottes Lebenskraft wirkt ansteckend. An den Grenzen unserer Möglichkeiten strecken wir uns aus nach Gott. Ich brauche starke Arme, die mich packen und emporziehen, die dir und mir eine Himmelfahrt bereiten.
Kyrie:
Herr Jesus Christus, du willst nicht ohne uns beim Vater sein, du wartest auf uns. Herr, erbarme dich...
Herr Jesus Christus, du schenkst deiner Mutter heute deinen Himmel. Christus, erbarme dich...
Herr Jesus Christus, du bist das große Ziel, zu dem hin wir alle unterwegs sind. Herr, erbarme dich...
Herr, wir brauchen Ostern. Dieses Fest ist unaufschiebbar. Keine Macht der Welt kann es absagen. Aber in diesem Jahr fiel es so seltsam und verhalten aus. Heute können wir Ostern nachfeiern. Das Fest der Auserstehung Jesu ist ein unerschöpfliches Fest, ist wie eine Explosion der Gotteskraft. Der Zugang zu Gott ist frei. Wir dürfen wie Jesus, wie Maria auf den Himmel hoffen. Unser Leben hat ein Ziel. Dieses Ziel ist ein Geschenk, es steht allen offen.
Tagesgebet
Die Aufnahme Marias in den Himmel, nicht durch die Bibel überliefert, doch in den Glaubensschatz aufgenommen als eine Geschichte voller Hoffnung und Trost.
Wir begegnen Maria als Urbild des erlösten Menschen, nicht verloren im Tod, sondern auf ewig geborgen bei Gott.
Wir folgen Maria, die uns zu glauben lehrt, dass sich erfüllt, was Gott uns zusagt,
Wir feiern Maria als Botin der Freude, des Trostes, als Bürgin der Hoffnung auf unsere Vollendung in Gott.
Das Fest Maria Himmelfahrt, nicht nur ein Gedenktag Marias, auch ein Tag, an dem wir schon jetzt unsere eigene Zukunft feiern dürfen.
Wer auf sie schaut, der glaubt, dass auch uns der Himmel offen steht. Sie ist die Pforte des Himmels. So komme du, guter Gott, uns entgegen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir im Heiligen Geist lebt und liebt, jetzt und in Ewigkeit. Amen.
Lesung
1 Kor 15, 20 - 27a
Gedanken zur Lesung
Das heutige Fest der Aufnahme der Gottesmutter Maria in den Himmel ist not-wendig. Zwar feiern wir es mitten im August, da uns der Sommer von trüben Gedanken um den Tod ablenkt und uns nach draußen in die Sonne lockt. Aber das Dogma, den Lehrsatz von der Himmelfahrt Marias, hat Papst Pius XII. 1950 am 1. November verkündet. Am Beginn des trübsten und traurigsten Monat des Jahres, in dem wir an unsere Toten und unseren eigenen Tod denken. Es heißt in seiner feierlichen Erklärung: Es gilt als von Gott offenbart, dass die Gottesmutter Maria nach Ablauf ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen wurde.
Wäre es denn vorstellbar, dass die Frau, die Jesus geboren hat, endgültig im Grab vermodert und sang- und klanglos einfach verwest und verschwindet? Währed ihr Sohn von den Toten aufersteht und in Herrlichkeit lebt? Wir merken: Alles hängt mit allem zusammen. Es gibt eine Auferstehung von den Toten. Jesus ist der erste und ihm folgen alle, die zu ihm gehören; zuerst natürlich Maria, seine Mutter, und dann auch wir. Der Tod ist nicht das Ende von allem. Wir haben eine Hoffnung über diese so harte Grenze hinaus. Diese Hoffnung geht sogar noch einen Schritt weiter. In seinem so wichtigen 15. Kapitel des 1. Korintherbriefes schreibt Paulus so viele zentrale Gedanken über den Tod, seine Überwindung und die Auferstehung. Einer dieser Sätze lautet: Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod.
Das ist übrigens der einzige Bibelvers, der es schaffte, in die sieben Bände der populären Roman-Serie Harry Potter aufgenommen zu werden. Es ist der Spruch auf dem Grabstein von Harry Potters Eltern James und Lily. Lily, Harry Potters Mutter, kam ums Leben, als sie sich schützend über ihr Baby Harry beugte und es so vor dem tödlichen Zauberstrahl des niederträchtigen Lord Voldemort bewahrte.
Diese Tat der Liebe wird zur Triebfeder und Schlüssel der ganzen Harry-Potter-Saga. Die Liebe der Mutter Lily wird Harry auch nach ihrem Tod immer wieder retten. Darin steckt viel Wahres: Die Liebe zwischen Menschen ist stark wie der Tod, und noch viel stärker ist die Liebe Gottes zu uns Menschen. Wie sollte das alles vom Tod in Frage gestellt werden? Es ist geradezu eine Notwendigkeit, die uns von der endgültigen Verzweiflung rettet: unser Glaube an die Auferstehung der Toten. Erster ist Christus, dann folgen alle, die zu ihm gehören: Maria, seine Mutter, unsere Verstorbenen, Sie, Ihr und ich.
Musik
Evangelium:
Lukasevangelium 1, 39 - 56
Gebet zu Maria:
Heilige Maria, deine Erwählung erinnert mich, dass Gott sich für mich entschieden hat und mir seine Verheißung gilt.
Heilie Maria, deine Berufung sagt mir, dass Gott auch mich berufen hat, mir seine Gnade schenken zu lassen.
Heilige Maria, dein Gehorsam ermutigt mich, auf Gott einzugehen und sein Wort geschehen zu lassen.
Heilige Maria, dein Vertrauen weckt in mir neues Zutrauen zu den verborgenen Plänen Gpttes.
Heilige Maria, dein Herz zeigt mir, dass die Liebe zu gott auch die Menschen mit einschließt.
Heilige maria, dein Weg führt mich zu tieferem Vertrauen auf Gott, der uns niemals aufgibt.
Lied
Fürbitten:
Gott, dir halten wir unsere zerbrechliche Welt hin. Zu Maria bringen wir unsere Sorgen. Sie reicht unsere Fürbitte weiter:
Für alle, die haltlos und ziellos geworden sind, und für die, denen dein Himmel unglaublich weit weg erscheint. Gott, unser Vater: wir bitten dich, erhöre uns.
Für die, denen Entscheidungsmacht und Einfluss auf Zeit anvertraut wurde: um einen verantwortlichen Umgang damit - und um einen klaren und unbestechlichen Blick. Gott unser Vater...
Für alle, die in diesen sommerlichen Tagen in der Natur und Kultur auf Spuren des Himmels stoßen: und für alle, die nun pilgern und vor einem Marienbild aufatmen. Gott, unser Vater...
Für alle, die vereinsamt sind und schwermütig wurden, und für die, die die Entmutigten aus ihrer Isolation heraus holen und sie zum Lächeln bringen. Gott, unser Vater...
Für die, die sich verausgeben im Dienst an den Kranken, denen zunächst große Versprechen für ihre Bezahlung gemacht, aber wieder einmal nicht eingelöst wurden. Gott, unser Vater...
Für alle Nothelfer, die mit ihrer kleinen Kraft zur Stelle sind an der Seite der Kleinen, der Gefährdeten, der Opfer, der Verlierer. Gott, unser Vater...
Für alle, die wir in einem Moment des stillen Gebets mit Maria und dem Glanz des Himmels in Berührung bringen. (Stille!!!) Gott, unser Vater...
Für unsere Verstorbenen. schenke ihnen eine Himmelfahrt. Lass sie erfahren, was das ist: deine rettende Hand, dein ewiges Leben. Gott, unser Vater...
Gott, wir feiern das Geschenk des Himmels und dürfen diese Gabe heute schon unter uns teilen und kosten. Maria lenke unsere Schritte. Dir sei Ehre und Lobpreis, jetzt und in Ewigkeit. Amen.
Lied
Blumen und Kräuter :
Wir wissen nicht, wo Maria wirklich bestattet wurde. Aber, da Maria wie wir eine Sterbliche war, muss sie in der Betrachtung der Pilger einfach ein Grab haben. Ihr legendäres Grab in Jerusalem ist verknüpft mit einer Legende. Diese erzählt: Als die Apostel am dritten Tage nach dem Begräbnis Mariens ihr Grab besuchten, schlug ihnen statt des erwarteten Leichengeruchs köstlicher Wohlgeruch entgegen. Im Grab lag kein Leichnam, dafür aber war er angefüllt mit Blumen; und rings um die Grabstätte blühten all die Heilkräuter, die die Gottesmutter in ihrem Leben geliebt hatte.
Im Kräuterstrauß, der traditionsgemäß an dem als "großen Frauentag" bekannten Fest populär ist, werden bis zu 77 verschiedene Kräuter und Pflanzen zusammen gebunden. Früher gab es dafür feste Regeln. Die Heilkräfte und Düfte erinnern uns, wie gut Gott der Herr ist. Er lässt sie wachsen und durch sie schenkt er uns Heil und Heilung. Wir brauchen also nicht die sündteuren Wellness-Produkte aus dem Urwald, Kristallsalz aus dem Himalaja, Aloe aus Südamerika, Ginseng aus China. Wir haben kraftvolle, Heil bringende Pflanzen vor der Haustür.
Maria, eine Frau, die nach dem Willen Gottes fragt, die ihr Leben an ihm ausrichtet und die sich von ihm getragen und begleitet weiß. Im Augenblick ihres Todes erfüllt sich ihre Sehnsucht: Gott nimmt sie auf in seine Herrlichkeit. Ich stelle mir vor, dass Gott ihr einen Blumenstrauß mit bunten Blumen schenkt.
Ich sehe in dem Strauß rote Rosen, durch die Gott sagt: Ich liebe dich Maria. Du bist mir unendlich wertvoll. Ich sehe blauen Rittersporn, der sagt: Ich weiß um deine Treue - zu mir und zu meinem Sohn. Ich sehe strahlende Sonnenblumen, die sagen: Wie die Sonnenblume sich der Sonne, so wendest du dein Gesicht immer wieder mir zu. Du selbst bist mir ganz zugewandt. Ich sehe weiße Lilien, die sagen: Ich liebe deine Strahlkraft, deine Offenheit und deine Ehrlichkeit. Ich sehe Efeu, das sich - wie du - emporrankt, das Halt sucht undHalt findet. Ich schenke dir Passionsblumen, die sagen: Ich weiß um dein Leid, um deine Tränen und deinen Kummer - vor allem um dein Mit-Leiden mit meinem Sohn. Ähren stecken in deinem Strauß: Hast du nicht oft das Gefühl gehabt, Maria, dass dein Leben zerbricht, dass es zertreten wird und frucht-los bleibt? Ähren sind Zeichen der Hoffnung: Dein Leben trägt Frucht. Die Frucht ist Jeus Christus.
Ich stelle mir vor, dass Gott Maria empfängt und ihr diesen bunten Blumenstrauß schenkt und zu ihr sagt: diese Blumen sind Zeichen meiner Liebe zu dir, meiner Zuwendung, sie sind Antwort auf deine Liebe und deine Zuwendung zu mir. Sie sind Zeichen unserer Beziehung, die das Alltägliche in Farbe taucht, die allem Eintönigen Klang verleiht und allem Öden Duft, so wie diese Blumen duften.
Ich glaube, Gott hat Maria - im Bild gesprochen - mit Blumen erwartet. Er hat sie ganz bei sich aufgenommen, ihre Seele und ihren Leib. die Frauen und Männer, die Maria geliebt haben, haben das gespürt: Duftende Blumen und Kräuter haben sie gefunden, als sie Maria in ihrem Grab gesucht haben. sie ist gegangen, den Duft ihres Lebens hat sie zurück gelassen. Ihre Himmelfahrt, ihre Heimkehr mit Leib und Seele ist uns eine Verheißung. Es ist nicht das Privileg von Maria, erwartet zu werden, mit Leib und Seele heimzukehren, in Gottes Nähe zu leben. Was ihr als erste geschenkt wurde, ist auch uns verheißen, angekündigt und versprochen.
Segnung der Kräuter:
Lasset uns beten: Herr, unser Gott, du hast Maria über alle Geschöpfe erhoben und sie in den Himmel aufgenommen. An ihrem Fest danken wir dir für alle Wunder deiner Schöpfung. Durch die Heilkräuter und Blumen schenkst du uns Gesundheit und Freude. Segne (+) du nun diese Kräuter und Blumen. Sie erinnern uns an deine Herrlichkeit und an den Reichtum deines Lebens. Schenke uns auf die Fürsprache Mariens deine Gnade und Heil für Leib und Seele. Lass uns zur ewigen Gemeinschaft mit dir gelangen und einstimmen in das Lob der ganzen Schöpfung, die dich preist in alle Ewigkeit durch deinen Sohn Jesus Christus im Heiligen Geist. Amen.
Gedanken:
Wir sammeln Kräuter und trocknen sie. Wir sammeln Gedanken und trocknen sie. Wir sammeln Worte und trocknen sie. Wir sammeln Träume und trocknen sie. Wir dürfen nur nicht vergessen, wo wir sie zum Trocknen hingelegt haben, damit wie sie wiederfinden, wenn wir sie brauchen.
Lied
Vater unser
Betrachtung:
Mitten im Wald auf einer Anhöhe über der kleinen Stadt wohnte Maria. Von ihrem Platz aus konnte sie in früheren Zeiten weit über das Land blicken und ein kleines Bisschen hatte sie so auch immer ein Auge auf die Menschen. In den letzten dreißig Jahren aberhatte niemand mehr die Bäume und Büsche zurück geschnitten. So war Maria - hinter Zweigen und Blättern verborgen - immer unsichtbarer geworden. Unsichtbar und auch ein bisschen vergessen. Die Leute besuchten sie auch nicht mehr so häufig. Ihnen fehlte die Zeit - und ein wenig die Lust zu einem Besuch bei der alten Marienstatue. Ihre Großeltern, Urgroßeltern und Ururgroßeltern hatten Maria sehr geliebt und verehrt. Fast jeden Tag hatte Maria damals Besuch und immer standen frishe Blumen in den Tonkrügen zu ihren Füßen. Und fast jeden Tag hatten ihre Gäste etwas mit Maria zu besprechen. Sie redeten mit ihr, beteten oder erzählten von ihrem Kummer und ihren Nöten, von Glücksmomenten und kleinen Freuden. Oft saßen ihre Besucher auch nur stumm zu ihren Füßen oder auf der Bank, die ihr gegenüber stand. Zum Nachdenken, Träumen oder Ausruhen waren sie gekommen, denn all das konnte man mit Maria prima tun.Und irgendwie fühlte sich jeder nach einem Besuch bei er alten Statue zufrieden. Und das war gut so.
Orte zum Reden, Nachdenken, Träumen oder Ausruhen suchten die Bewohner der kleinen Stadt heute immer noch. Eigentlich sehnten sie sich mehr denn je danach. Dass Maria Platz und Zeit für sie hatte, hatten die Menschen aber vergessen oder sie wußten es nicht. So war es dunkel um Maria geworden. Und schattig. Selbst die Sonne konnte nur ür wenige Minuten an Tag einen Sonnenstrahl durch das Blätterdach der Baumkronen zu ihr herabschicken.
"Die traurige Frau im Wald hat mich angelacht!" erzählte eines Tages ein kleiner Junge. Er hatte sie Statue beim Versteckspiel entdeckt. Gerade in dem Moment, in dem er sie sich näher betrachtete, hatte ein kleiner Sonnenstrahl Marias Gesicht gestreichelt. Die Maria im Wald hatte gelacht? Toll! Ein Wunder! Schnell sprach sich diese Nachricht in der Stadt herum un man erinnerte sich wieder an die Marienstatue. Die war nun weniger alleine in ihrem Dunklen Wald, denn jeder wollte nun auch ein bisschen bei Maria sein, sich bei ihr ausruhen und sie lachen sehen. Und Lachen, das tat sie dann auch gerne, die alte statue. Wenn ein kleiner Sonnenstrahl in der Nähe war...
Segen nach Ave Maria |
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