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100 Jahre Ruperti-Gymnasium - Eine Erfolgsgeschichte mit unsicherem Beginn |
27:00 |
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21.10.21 |
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Der Höhepunkt der 100-Jahr-Feiern des Ruperti-Gymnasiums war kürzlich ein Festakt im Mühldorfer Stadtsaal. Dazu hatte die Schule Freunde und Förderer eingeladen und eine große Zahl Prominzenz. Viele davon selbst Absolventen der Schule. Wir hatten die Ehre den Festakt live zu übertragen. Hier unsere Zusammenfassung:
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Die Schülerreporter stellten das Ruperti-Gymnasiums in einem 3-Minuten-Video vor.
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Erst seit Schuljahresbeginn leitet OstDin Christine Neumeier das Ruperti-Gymnasium, das sie aus früherer Tätigkeit gut kennt. Sie hieß die Gäste der Feier willkommen und erinnerte sich an die Ansprache des damaligen Schulleiters Anselm Räde bei der 90-Jahr-Feier, der schon damals eine ganze Reihe Veranstaltungen zur 100-Jahr-Feier angekündigt hatte. Nun war es ihrer Vorgängerin, OstDin Daniela Raith zu verdanken, dass eine ganze Reihe Veranstaltungen und dieser Festakt trotz aller Widrigkeiten doch stattfinden konnten.
Sie war überzeugt, alle Veranstaltungen zeigen die Vielfalt der heutigen Schule und die reiche Geschichte seit der Gründung 1921. Damit hieß sie alle Gäste willkommen, die aufzuzählen an dieser Stelle zu umfangreich wäre. Erwähnen möchten wir nur Frau Dr. Harecker, die Vertreterin des Ministerialbeauftragten Oberbayern Ost, Bezirksrätin Claudia Hausberger und die Vertreter der Nachbarschulen, die später nicht das Wort ergreifen werden. (O-Ton)
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Marie Weishäupl verlieh dem Festakt Feierlichkeit mit Johann Sebastian Bach’s Suite Nr. 1 in G-Dur.
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Kultusminister Professor Dr. Michael Piazzolo hatte eine Videobotschaft geschickt, in der er zu einem ganzen Jahrhundert erfolgreicher Bildungsarbeit gratulierte. Wenn sich das Gymnaisum das Motto gegeben hat, „Zukunft beginnt hier“, dann passt das perfekt. Das gilt sowohl für die Schüler wie auch für die Lehrkräfte, die hier an der Seminarschule ihre Ausbildung erhalten. Als Referenzschule der Technischen Universität steht das Gymnasium für Innovation und individuelle Förderung sowie für ein gutes soziales Miteinander. Sogar die Einschränkungen durch Corona haben sie vorbildlich gemeistert und so wieder Normalität einziehen lassen. So ist das Ruperti-Gymnasium ein leuchtendes Beispiel dafür wie man Schule neu denken kann. Die beste Grundlage für die kommenden 100 Jahre für die er alles Gute wünschte.
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Landrat Max Heimerl gratulierte im Namen des Landkreises und des Kreistages. Blickt man in die Schülerliste des Ruperti-Gymnasiums, dann finden sich dort bekannte Namen wie Peter Maffay oder Bestseller-Autorin Margit Auer. Staatsminister a. D. Dr. Marcel Huber, MdL Dr. Martin Huber, Pulitzer-Preisträger Frederik Obermeier und viele mehr haben hier die Schulbank gedrückt.
Das Ruperti-Gymnasium ist für sportliche Leistungen genau so bekannt wie für künstlerische Highlights.
Das Gymnasium ist seit Jahren dafür verantwortlich verantwortungsbewußte und mündige Bürgerinnen und Bürger zu entwickeln. Solche, die die Herausforderungen der Zeit meistern können. Dazu kann die Schule die modernsten Mittel nutzen, die ihnen der Landkreis gern zur Verfügung stellt. Das zeigt die 10-Jahre-dauernde Sanierung der Schulgebäude die 15 Millionen Euro gekostet hat.
Wie wichtig die Digitalisierung ist, hat gerade Corona gezeigt. Für die Mitwirkung bei der Ein- und Durchführung des Distanzunterrichts dankte Max Heimerl Lehrkräften und Eltern gleichermaßen.
Da Schule aber mehr ist als Gebäude und Technik, freute er sich sehr, dass sie alle den Auftrag ausführen, den ihnen die Bayerische Verfassung in Artikel 131 aufgibt: Herz und Charakter zu bilden. So freute er sich, das auch in Zukunft fortsetzen zu können und gratulierte nochmal zum 100. Geburtstag.
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Maren Meißner mit der Querflöte und Somon Weinzierl am Klavier brachten Abwechslung mit Franz Doppler’s Fantasie Pastorale Hongroise in D-Moll.
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Im Namen der Stadt Mühldorf gratulierte zweite Bürgermeisterin Ilse Preisinger-Sontag. Das ist ein toller Geburtstag dieser hervorragenden Bildungseinrichtung, die auch ein wichtiger Standortfaktor für die Stadt ist. Das Gymnasium ebnet den jungen Leuten aus vielen Gemeinden im Landkreis den Weg in ein erfolgreiches Leben.
In einem kurzen Vorgriff auf den späteren Festvortrag blickte sie auf die Anfänge des Gymnasiums zurück und dankte allen Lehrern für die Förderung der Talente des Landkreises. Für die Zukunft wünschte sie Kraft und Erfolg, nicht nur bei der Überwindung der coronabedingten Herausforderungen. Auf weitere 100 Jahre!
Als kleines Dankeschön hatte sie ein Luftbild der Kreisstadt für das die Schule hoffentlich ein Plätzchen finden wird.
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MdB Stephan Mayer gratulierte herzlich auch im Namen der Bundesregierung, weil er es als Staatssekretär im Bundesinnenministerium noch durfte. Auch für ihn hat Artikel 131 der bayerischen Verfassung besondere Bedeutung, also die Forderung an die Schulen neben der Wissensvermittlung auch Herz und Charakter zu bilden. Er war überzeugt, das Rupertigymnasium erfüllt diese Forderung in vollem Umfang.
Selbst nicht Absolvent des Rupertigymnasiums bemerkte er doch die Vielzahl Kurse hier, die viele seiner Altersgenossen wechseln ließen. Hier gibt’s viel mehr als normal wäre. Das geht bis zur Unterstützung befreundeter Schulen in Kenia, in Simbabwe und in Nord-Indien. Und bis zur Schülerzeitung „Innfloh“, die mehrfach ausgezeichnet wurde. Sie alle blicken weit über den Mühldorfer Tellerrand hinaus.
Er freute sich auch alljährlich 10. Klassen des Ruperti-Gymnasiums in Berlin begrüßen zu können. Mit Nelson Mandela war er überzeugt, sie vermitteln hier die Bildung, die geeignet ist, die Welt zu verbessern. Auf jeden Fall aber legen sie damit die Grundlage für ein erfolgreiches Berufsleben. Dafür dankte er allen Lehrkräften.
So wünschte er allen Schülern weiter viel Vergnügen und der Schule viel Erfolg und Gottes Segen!
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Leichter hatte es Dr. Marcel Huber, der das Ruperti-Gymnasium aus eigenem Erleben kennt. Es ist schon bemerkenswert, dass aus der Realschule mit Latein-Abteilung dieses stolze Gymnasium geworden ist. Schon die Gründung 1921 war bemerkenswert, die aus einer Bürgerinitiative resultierte, in einer Zeit die keineswegs die Goldenen 20er waren.
Damals, drei Jahre nach dem Ende des ersten Weltkrieges fanden sich Leute zusammen und gründeten diese höhere Schule. Seither hat sich die Schule sehr weiterentwickelt. Dass ständig gebaut und erweitert wurde, zeigt, welchen Stellenwert die Schule im Landkreis bekommen hat. Die Schule hat viele Änderungen mitgemacht und die derzeitige Seuche gut überstanden.
Da die Schülerzahl stark angestiegen ist, entstand dann das Gymnasium in Waldkraiburg.
Er hatte die Schule und besondere Lehrerpersönlichkeiten in bester Erinnerung auch wenn das zu seiner Zeit ganz anders war als jetzt. Dass es die Schule noch immer gibt, zeigt, dass sie sich ständig weiterentwickelt hat. Sie ist eine echte Erfolgsgeschichte.
So gratulierte Dr. Marcel Huber allen Lehrkräften und wünschte ihnen weiter viel Freude an ihrer Arbeit. Sie sollten auch weiter das beste machen aus diesem bayerischen Gymnasium.
Den Schülern rief er zu die Chancen zu nutzen, die dieses Gymnasium bietet. Viele andere wären froh so eins zu haben – auch in Deutschland! (O-Ton Wenn man gut aufpasst kann man Minister werden!!!)
Als bekennender Rupertianer hoffte er, dass der Rückblick bei der 200-Jahr-Feier genau so erfreulich ausfallen wird wie er sich derzeit darstellt.
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Das P-Seminar Sport zeigte die Veränderung des Tanzes in den zurückliegenden 100 Jahren.
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Oberstudiendirektorin Daniela Raith, bis zum vorangegangenen Schuljahresende Leiterin des Ruperti-Gymnasiums freute sich dass sie miterleben durfte, was sie in soo vielen Gesprächen vorbereitet hatten.
Drei Gefühle begleiteten sie: Eine wunderbare Verpflichtung dabei zu sein, große Freude dabei sein zu können nach mehr als drei Jahren intensiver und wechselvoller Vorbereitung und schließlich die Freude über den Zusammenhalt der daraus entstanden ist. Und schließlich freute sie sich über 100 einer Jahre Schule – deren Gründung damals als weltliche in einer Kleinstadt eine absolute Ausnahme war. Stadt und Landkreis wollten schon damals den Jugendlichen eine gleichwertige Bildung hier draußen auf dem Land ermöglichen. Das ist übrigens noch heute so wie die Auszeichnung als Bildungsregion beweist. So ist das Ruperti-Gymnasium nicht 100 alt sondern 100 Jahre jung. So wünschte sie der Schule weitere 100 Jahre Erfolgsgeschichte.
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Für Anselm Räde, ebenfalls ehemaliger Schulleiter und jetzt Direktor des Instituts für Schulqualität, gehörten die drei Jahre hier zu den schönsten seiner Laufbahn. Er erinnerte sich an die 90-Jahr-Feier und viele weitere Veranstaltungen, die Generalsanierung des Hauptgebäudes und vieles mehr. Er erinnerte sich an intensive Diskussion, die aber immer sachlich geblieben sind und zu Lösungen geführt haben. Er hat das Gymnasium immer als weltoffene und sehr aktive Schule erlebt, die zwar der Tradition verpflichtet ist und trotzdem die Zukunft unvoreingenommen angeht. Sie alle hier können mächtig stolz sein auf ihre Schule. So hoffte er, sie können sich ihren hohen Anspruch bewahren. Dazu wünschte er für die kommenden 100 Jahre alles gute und viel Erfolg.
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Simon und Theresa Weinzhierl mit Ulrich Niehls’ „Bright Swing“
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Im weiteren gratulierten Elternbeirat, Förderverein, Personalrat und Schülervertretung.
Sowohl Eltern als auch Lehrer haben sich in den letzten Jahren stark verändert, stellte Elternbeiratsvorsitzender Dr. Max Omermayer fest. Verändert hat sich das Verhältnis von Lehrern und Schülern und das Lernen selbst. Die Schule wurde menschlicher. Die daraus reslutierenden Herausforderungen hat die Schulfamilie gemeistert. Genau so wie sie die durch Corona erfolgreich überwunden haben.
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Mit einem Gedicht das der zum 60-Jahr-Jubiläum verfasst hatte erinnerte sich Kathrin Prohaska an Ernst Jandel,. Indem sie die Geschichte der Schule in den Zusammenhang mit Ereignissen während dieser 100 Jahre stellte zeigte sie auf, welche Stürme die Schule zu überstehen und gemeistert hatte. Sie freute sich dass ihr Verein seit vielen Jahren den Betrieb an der Schule unterstützen kann und hoffte auf weiter faire, vertrauensvolle und fruchtbare Zusammenarbeit.
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Wie wenig sich auf den ersten Blick die Grundstruktur von Schule in den 100 Jahren verändert hat, war Personalratsvorsitzendem StD Daniel Seeharsch aufgefallen. Hier Lehrer, da Klasse.
Schaut man aber genauer hin sieht man grundlegende Veränderungen. Lehrer sind heute angenehme Begleiter und Tutoren, die in angenehmer Umgebung Wissen vermitteln und Herz und Charakter bilden. Wenn nur engagierte Lehrer gute Lehrer sind, dann gibt es an ihrer Schule sehr viele solche. Darauf war er besonders stolz.
Indem er die 100 Jahre in einen Schultag zusammenfasst, zeigte er die rasante Entwicklung der Schule auf. (O-Ton)
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Ganz schön alt erachtete Schülervertreterin Johanna Sturm das Gymnasium und blickte auf das Jahr 1921 zurück – also auf die Zeit kurz nach der Steinzeit. Damals lernten alle Opis und Omis, die vor 2000 geboren wurden und jetzt meinen sie müssten Jugendsprache verwenden.
Wenn sich die feiern wollte sie auch 100 werden. Das Rezept dafür, das sie in Google gefunden hatte, fand sich davon viel im Schulalltag. So wollte sie auch weiter ins Gymnasium gehen und die Sauna im Sommer im 3. Stock genießen. (O-Ton)
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Markus Spagl mit John Lennon’s „Imagine“.
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Er wollte nicht 100 Minuten lang sprechen auch wenn er auf 100 Jahre Ruperti zurückblicken wollte, scherzte Stadtarchivar Edwin Hamberger zu Beginn seines Festvortrages.
Am 11. März meldete der Mühldorfer Anzeiger den Bau eines Elektrizitätswerkes und forderte als nächsten Schritt die Gründung einer Mittelschule. Von da an wollte er die Geschichte der Schule nachzeichnen. Eine Schule gab es schon im Jahr 1294. Mit Mittelalter zeigte sich die Qualität der Schulen in Mühldorf an den Universitäten wo zahlreiche Mühldorfer auf sich aufmerksam machten. 1417 bekleidete der Mühldorfer Johann Angerer sogar die Position des Rektors der Universität Wien.
Im 19. Jahrhundert erlebte die Schulbildung in Mühldorf aber einen Niedergang. Mehrere Versuche scheiterten. An Mangel an Schülern oder an den finanziellen Möglichkeiten der Stadt.
So gelang es Amtmann Leo Mulfinger im März 1921 mit der Gründung des Mittelschulvereins Mühldorf – Stadt und Land mit dem Ziel der Gründung und des Unterhalts einer Mittelschule mit Latein-Abteilung. Es gelang Spenden zu sammeln und ein Gebäude zu beziehen und am 3. Mai 1921 mit 40 Schülern und Dr. Josef Schöberl als einzigem Lehrer den Unterricht aufzunehmen. Die staatliche Anerkennung erfolgte am 21. Juli 1921.
Jedes Schuljahr brachte neue Klassen und Lehrkräfte. So besuchten schon 1926 201 Schüler die Schule und 1927 verließen die ersten Absolventen die Schule.
Bis 1938 wohnten Schüler und Lehrer im Schülerheim an der Altöttinger Straße.
Nicht immer fanden die Leistungen der Schüler die Anerkennung der Aufsicht. Besonders im Bereich Deutsch ließen ihre Kenntnisse zu wünschen übrig während sie aber auf kulturellem und technischem Gebiet glänzten.
Trotz allem blieb der Besuch des Kindes für Eltern lange Zeit eine finanzielle Herausforderung.
Mit Bildern veranschaulichte Edwin Hamberger seinen Blick in die Geschichte.
Natürlich änderte der Nationalsozialismus auch an der Schule vieles. Sie sollten deutsche Menschen erziehen und die Hakenkreuzfahne hissen, Rassenkunde und Vererbungslehre lehren und mit Leibeserziehung künftige Soldaten ausbilden. Wer nicht mitmachen wollte musste die Schule verlassen.
Während des Krieges folgten Unterrichtsausfall und Ernteeinsätze. Trotzdem wurde 1941 die Schule zur Vollschule ausgebaut. 93 Absolventen der Schule und 3 Lehrkräfte kamen aus dem Krieg nicht mehr zurück. Als Beispiel nannte Edwin Hamberger Walter Schlegel, der einen Bombenangriff auf Salzburg nicht überlebt hat.
Nach dem Zusammenbruch litt die Schule wie das ganze Land. Trotzdem konnte schon am 12. Dezember 1945 der Unterrichtsbetrieb wieder aufgenommen werden. Mit 512 Schülern hatte die Schule so viele wie nie zuvor. Viele der Schüler waren Heimatvertriebene, die in den Gemeinden im Landkreis untergebracht worden waren. Damit entstand das sogenannte „Gastschülerproblem“. Die Raumnot machte erst Schichtbetrieb nötig. Zudem führte die amerikanische Besatzungsmacht die Demokratie an der Schule ein, mit allen noch heute bekannten Gremien und ordnete die Bedeutung der Unterrichtsfächer neu.
Die Abschaffung der Schulgebühren führte zu solcher Geldnot, dass der Stadtrat am 22. März 1951 beschloss, den Lehrkräften zu kündigen und die Schule zu schließen. Das konnte durch die Gründung des Fördervereins und die Einführung der Gastschulbeiträge abgewendet zu werden. Da das unsicher war folgte die Verstaatlichung der Schule zum 1. Oktober 1955 und damit das Ende der bisherigen städtischen Schule. Das hatte man seit 1928 angestrebt gehabt. Bedingung war die Errichtung eines Neubaus, der am 24. März 1961 bezogen werden konnte. Damit erhielt die Schule auch den Namen Ruperti-Oberrealschule – in Erinnerung an die jahrhundertelange Zugehörigkeit Mühldorfs zu Salzburg. Seit 1987 erhalten besonders erfolgreiche Abiturienten den Ruperti-Taler.
Schnell ging Edwin Hamberger dann durch die jüngere Geschichte mit der Umbenennung zum Gymnasium und der Einführung der Kollegstufe 1976, sowie der Explosion der Schülerzahlen auf über 1.000 1970/71 sowie die soziale Herkunft der Schüler die bisher eher aus dem Bildungsbürgertum kamen.
Es folgten Erweiterungsbauten und kürzlich die umfassende Sanierung der gesamten Schule.
Der Start des Gymnasiums in Waldkraiburg entlastete das Rupertigymnasium erheblich.
Anfang der 70er Jahre politisierte sich die Schulgemeinschaft was zu ziemlichen Verwerfungen zwischen Schülern und Schulleitung geführt hat. Bis hin zu Zensur und Hausverbot für die Schülerzeitung Maulwurf.
Heute genießt die Schule überregionale Anerkennung was die Auszeichnungen der Schülerzeitung „Innfloh“ und die Aufnahme als Referenzschule durch die TU München zeigen.
Theateraufführungen, der Schüleraustausch mit der halben Welt, der Volleyballstützpunkt und die Rupertiade sind Highlights.
Da Schule immer ein Seismograph gesellschaftlicher Entwicklungen ist, kann man am Rupertigymnasium gut die Entwicklung der gesamten Region in den zurückliegenden 100 Jahren erkennen. Leo Mulfingers Wunsch in der Gründungsversammlung 1921 ist also in Erfüllung gegangen: Der Jugend die Weiterbildung an Ort und Stelle zu ermöglichen… (O-Ton)
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Studiendirektor Stefan Wolf stellte dann das Jubiläumsbuch vor, das am 9. November erscheinen wird und das für alle ehemaligen, aktiven und Interessierten sicher interessant sein wird.
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Bevor das P-Seminar Kunst von 2019 den Festakt mit ihren Bauschildern abschloss dankte Oberstudiendirektorin Christine Neumaier den Festakt allen Mitwirkenden und hoffte, die Erfolgsgeschichte so fortsetzen zu können, wie das ihren Vorgängern gelungen ist. |
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IG Bau-Agrar-Umwelt ehrt langjährige Mitglieder - auch Richard Fischer |
10:25 |
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Ins feine Stüberl in Grandls Hofcafe hat der Bezirksverband Oberbayern der Industriegewerkschaft Bau-Agrar-Umwelt verdiente Mitglieder eingeladen um ihnen die aktuelle Situation zu erläutern und sie für ihre jahrelange Unterstützung zu ehren.
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Dieter Pangerl hieß die Gäste willkommen, besonders Richard Fischer, auch in seiner Position als stellvertretender Landrat des Landkreises Mühldorf.
Er übergab an IG-Bau-Bezirksvorsitzenen Michael Müller, der allen erst einmal „Danke“ sagen wollte. Danke allen für ihre jahrelange Unterstützung.
Dann blickte er auf die 150-jährige Geschichte der Bau-Gewerkschaft zurück und erinnerte an die, die mit Mut und festem Willen für die Interessen der Beschäftigten am Bau eingetreten sind.
Zu Beginn wurden ihre Vorgänger verhaftet, eingesperrt, geschlagen, des Landes verwiesen und sogar getötet. Niemandem gelang es aber, den wunderbaren Gewerkschaftsgedanken auszurotten. Dafür war er sehr dankbar und alle aktuellen Mitglieder in der Verpflichtung ihr Werk fortzusetzen. So gedachten sie aller Verstorbenen.
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Michael Müller berichtete dann von der Arbeit der Gewerkschaft, die besonders seit Corona und den Naturkatastrophen sehr schwierig geworden ist. Die Bilder – besonders aus dem Rheinland – sind kaum erträglich. So haben sie ihren Kollegen mit einer Fluthilfe unter die Arme gegriffen. Betroffene können sich weiter bei ihnen melden.
Neben der Bundestagswahl haben sie in den Kreis- und Bezirksverbänden 33 Wahlen durchgeführt – ein Marathon. Leider gab es in 6 Bereichen keine neuen Vorstände mehr so dass die Kreisverbände mit anderen zusammengelegt werden mussten. So auch in Altötting und Mühldorf. Trotzdem erachtete er ihre Gewerkschaft im DGB gut vertreten.
Andererseits freute er sich über einen neuen Jugendvorstand, der zeigt, dass die Zukunft der Gewerkschaft gesichert ist.
Ausführlich erläuterte Michael Müller die Ergebnisse der aktuellen Tarifrunde, die teilweise noch in der Schlichtung und deshalb nicht abgeschlossen ist. Er erwartete gute Abschlüsse, weil viele ihrer Mitarbeiter – besonders im Bau-Hauptgewerbe - während Corona noch mehr gearbeitet haben als üblich. Für sie alle fordern sie 2,9 und 2,1% mehr in zwei Jahren und die Möglichkeit eine Erhöhung als zusätzliche Urlaubstage zu bekommen. Und auch eine Coronaprämie ist im Gespräch. Wie das ausgeht zeigt sich Ende Oktober.
Besonderen Wert legte er auf ihre Forderung nach 11.000 zusätzlichen Stellen in der Forstwirtschaft, die nötig sind um das Schadholz nach den Stürmen aus den Wäldern zu entfernen. (O-Ton)
Leider hat das Bundesarbeitsgericht entschieden, dass der ganztägig zu tragende Corona-Mund-Nasenschutz keine Erschwernis ist und damit eine Zulage ausbleiben wird. Weltfremd!
Erfreut zeigte er sich über die abermalige Änderung der Handwerksordnung, die die früheren Meistertitel zurückgebracht und damit die Ausbildungsaktivitäten in den Handwerken gestärkt hat. Es hat sich also gezeigt, dass sich die Hoffnung des Gesetzgebers nicht erfüllt hat, durch Abschaffung des Meisterzwangs mehr Firmengründungen zu erzeugen.
Mit Informationen aus der Berufsgenossenschaft Bau schloss er seinen Vortrag ab und freute sich, dass bald ein neues Führungsteam den Bezirksverband der Gewerkschaft übernimmt und damit die Zukunft gesichert ist.
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Nach einer Kaffeepause ehrte Michael Müller Mitglieder für ihre langjährige Treue. Nur gemeinsam konnten sie erreichen was sie alle heute genießen können: Etwa die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, sechs Wochen bezahlter Urlaub, der 8-Stunden-Tag, das Kurzarbeitergeld, den Mindestlohn und vieles mehr. Dafür dankte er allen Mitgliedern und ihren Partnern und Partnerinnen für ihre Unterstützung.
Leider engagieren sich viel zu wenige in den Gewerkschaften, die doch von ihrer Arbeit profitieren. ER würde sich wünschen dass alle Arbeitnehmer ihren Gewerkschaften beitreten.
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Vor der Ehrung verlas Dieter Pangerl einen kleinen Rückblick auf das Jahr, in dem der Geehrte der Gewerkschaft beigetreten ist. Vor 25 Jahren etwa erhielt der Film „Forest Gump“ 7 Oskars, in Bosnien-Herzegowina herrschte ein grausamer Bürgerkrieg, Österreich, Finnland und Schweden treten der EU bei und Deutschland führt die Pflegeversicherung ein. Und 1996 gibt sich die Gewerkschaft den Namen, den sie noch heute trägt.
Für 25 Jahre Mitgliedschaft ehrte Michael Müller dann Arthur Grasse, Ernst Hartwig und Josef Lanzinger mit einem kleinen Geschenk weil sie Urkunde und Ehrennadel bereits erhalten hatten. Er hoffte, sie bleiben der Gewerkschaft auch weiter treu.
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Die nächsten zu Ehrenden waren 1980 der Gewerkschaft beigetreten. Damals feierte das Album „The Wall“ von Pink Floyd Premiere, John Lennon wurde ermordet, in Deutschland bilden nach der Bundestagswahl SPD und FDP eine Koalition mit Helmut Schmidt als Bundeskanzler. Das Oktoberfestattentat und außergewöhnlich hohe Tarifabschlüsse im Bauhauptgewerbe sorgten für die unterschiedlichsten Erinnerungen.
Für 40 Jahre Mitgliedschaft ehrte Michael Müller dann Siegfried Eich mit einem kleinen Präsent.
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Vor 50 Jahren waren zwei Mitglieder in die Gewerkschaft eingetreten: 1970. Damals wurde das aktive Wahlalter von 21 auf 18 Jahre herabgesetzt, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall wurde eingeführt, Willy Brandt führt die Ostpolitik ein und legt damit den Grundstein für die deutsche Wiedervereinigung. Die Gewerkschaften freuen sich über viele neue Mitglieder. Die IG Bau-Steine-Erden hatte über eine halbe Million Mitglieder. 1971 sorgte die Diskussion um den §218 und die Gründung von „Greenpeace“ für große Diskussionen. Und das BaföG trat in Kraft.
Für 50 Jahre Mitgliedschaft ehrte Michael Müller dann Richard Fischer.
Der nahm sein Geschenk nicht einfach so an sondern dankte zuerst der Gewerkschaft für die Anerkennung. Es war ihm eine besondere Ehre 50 Jahre dabei sein zu dürfen und davon 33 Jahre hauptamtlich mitarbeiten zu dürfen.
Gewerkschaft bedeutet Beständigkeit, von gemeinsam erreichtem. Und da kam in den Jahren einiges zusammen, an das er zurückblickte: Nennenswerte Lohnerhöhungen in vielen Bereichen, durchgesetzt mit teils massiven Arbeitskämpfen und vieles mehr zeigte ihm, Gewerkschaften waren wichtig und notwendig. Für die Zukunft gilt es junge Leute für die Baubranche zu gewinnen weil ohne Nachwuchs die nötigen Gebäude und Infrastruktureinrichtungen nicht gebaut werden können. Das Land braucht ja viel bezahlbaren Wohnraum. Solchen, den sich auch die Mitarbeiter der Baubranche leisten können.
Und schließlich müssen die Löhne so gestaltet werden, dass die Rentenbeiträge für ausreichende und sichere Renten sorgen.
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Der zweite, der 50 Jahre dabei ist, war Vitus Oberbichler. Auch er hatte Urkunde und Nadel bereits bekommen und erhielt noch ein Geschenk von Michael Müller.
Da ein Jubilar seit 60 Jahren dabei war, blickte Dieter Pangerl auf die Jahre 1960 und 61 zurück: Damals wählte die SPD Willy Brandt zum Kanzlerkandidaten und die Amerikaner John F. Kennedy zu ihrem Präsidenten. In Russland regierte Nikita Chruschtschov. Die deutsche Wirtschaft boomt. 1961 entsteht die die Berliner Mauer. Mit einem Tarifvertrag sorgen die Gewerkschaften neue Standards.
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Für 60 Jahre ehrte die Gewerkschaft Georg Hertrug. Für ihn hatte Michael Müller ein besonderes Geschenk.
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Sagenhafte 65 Jahre war der nächste Jubilar Mitglied der Gewerkschaft. Deshalb blickte Dieter Pangerl auf das Jahr 1955 zurück. Damals starb Nobelpreisträger Albert Einstein, die DDR grenzt sich immer weiter von der BRD ab. Westdeutschland tritt der Nato bei und die DDR dem Warschauer Pakt. Die ARD zeigt erstmals die Tagesschau. Auf dem Arbeitsmarkt herrscht Vollbeschäftigung. Dem Arbeitskräftemangel helfen die ersten Gastarbeiter ab, die von der Gesellschaft aber nicht sonderlich willkommen geheißen werden.
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Für 65 Jahre Mitgliedschaft hatte Michael Müller für Georg Wendlinger ein besonderes Geschenk: Eine Uhr in eine Schieferscheibe eingearbeitet.
Der rüstige Jubilar freute sich über die Ehrung und versprach auch weiter dabei bleiben zu wollen.
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Michael Müller dankte allen für ihr Kommen – auch wenn’s diesmal im kleinen Kreis stattfinden musste. So freute er sich nach dem offiziellen Teil auf den ungezwungenen Gedankenaustausch mit den erfahrenen Kollegen. |
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Volleyballer ohne Siegeswillen: TSV Mühldorf verliert gegen FT 1844 Freiburg |
9:55 |
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Der Auftakt in die zweite Saison der Zweiten Bundesliga der Mühldorfer Volleyballer gestaltete sich trotz zweier Niederlagen hoffnungsvoll, waren sie doch gegen hochklassige Gegner äußerst knapp ausgefallen.
Nun kam mit der Mannschaft des FT 1844 Freiburg ein Gegner aus dem Mittelfeld der Tabelle der zweiten Volleyball Bundesliga. Im Unterschied zu den Mühldorfern hatten die Breisgauer drei Spiele mehr absolviert und dadurch natürlich mehr Spielpraxis. Auch wenn sie aus 6 Spielen nur 2 Siege mitnehmen konnten. Genau so viele wie die Gastgeber.
Wie schon letzte Saison haben wir das Spiel live übertragen. Das Spiel sachkundig kommentiert hat wie immer Josef Enzinger. Leider hat die automatische Einblendung des Spielstandes anfangs nicht funktioniert.
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Die Mühldorfer hatten ein Spiel aussetzen müssen weil die Halle noch immer nicht fertig saniert war.
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Nach der Vorstellung der Spieler beider Mannschaften schlug Alex Branstetter auf. Der Punkt ging aber an die Gäste. Die glichen aber gleich wieder aus.
Mühldorf erarbeitete sich einen 2-Punkte-Vorsprung, den sie über die erste technische Auszeit hinüberretten konnten.
Großen Respekt hatten die Mühldorfer vor Freiburg’s Paul Botho der so hoch aufgewachsen ist, dass er aus dem Stand die Netzkante erreicht.
Der Ausgleich fiel bei 10:10.
So ging das vorwärts, Freiburg legt vor und Mühldorf zieht nach.
Dann gelingt es den Gästen einen Zwei-Punkte-Vorsprung zu erarbeiten und den erst auch zu halten.
Mühldorfs Trainer Heiko Roth wechselt einige Male aus. Das bringt den Ausgleich bei 23:23. Und schließlich haben die Hausherren Aufschlag zum Satzball. Vorher brauchen die Gäste aber noch ein Gespräch.
Davon lässt sich aber Alex Brandstetter nicht beirren und beendet den ersten Satz mit einem Ass. 25:23.
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Der zweite Satz – jetzt Mühldorf von links oder im Vordergrund:
Die Gäste holen sich den ersten Punkt. Und legen Punkt für Punkt nach.
Jetzt ist der Wurm drin – meinte Live-Kommentator Josef Enzinger. Eine Auszeit sollte Besserung bringen.
Das kam so leider nicht. Die Gäste halten den Vorsrpung.
Bei der zweiten technischen Auszeit lagen die Hausherren schon 10 Punkte zurück. Das würde kaum mehr aufzuholen ein.
So kam es dann auch: Freiburg konnte selbst aufschlagen zum Satzball. Der war’s dann auch – Freiburg gewinnt den zweiten Satz und gleicht nach Sätzen aus.
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Der dritte Satz – jetzt Freiburg im Vordergrund oder von links.
Diesmal blieb der erste Punkt am Inn.
Erst der vierte Punkt des Spiels ging in den Breisgau.
Die Gäste glichen schon beim 3:3 aus und gingen in Führung.
Heiko Roth suchte das Gespräch. Es gelang trotzdem nicht, die Gäste einzuholen. 5:8 und die erste technische Auszeit.
Der drei-Punkte-Vorsprung blieb auch noch bei der zweiten technischen Auszeit – 13:16.
Um es kurz zu machen: Freiburg nutzte den eigenen Aufschlag bei 24:16 zum Satzgewinn. Damit gingen sie mit 1:2 nach Sätzen in Führung.
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Wieder Seitenwechsel – wieder Mühldorf von links oder im Vordergrund.
So leicht wär’s jubetelt Josef Enzinger nach dem ersten Punkt für die Innstädter.
Plötzlich schien’s zu laufen. Mühldorf legte fünf Punkte zwischen sich und die Gäste. Technische Auszeit bei 8:3
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Die Hausherren ließen sich den Vorsprung nicht nehmen. Trotz Paul Botho’s Power-Aufschlägen. 16:10.
Dann verkürzten die Gäste Aufschlag um Aufschlag den Vorsprung.
M18 Als bei 22:21 der Ausgleich fiel brauchten Heiko Roths Leute neue Anweisungen.
M19 Dann Aufschlag zum Satzball. Den konnten die Gäste abwehren und mit eigenem Aufschlag ausgleichen zu 24:24.
Mühldorf wehrte den Satzball ab und hatte so die Chance selbst den Sack zuzumachen. Da war aber Paul Botho….
Dann Fehler Mühldorf und damit die Chance für die Gäste.
Die schenken ihren Punkt aber Mühldorf.
Wieder Ausgleich – wieder Aufschlag Mühldorf.
Dann doch Punkt für Freiburg und wieder Matschball. Und wieder Ausgleich.
Das gleiche Spiel – und wieder Ausgleich.
Der nächste Punkt nach Mühldorf die jetzt beim Stand von 29:28 Satzball haben. Diesmal jagt Paul Botho das Spielgerät ins aus. Mühldof gewinnt den Satz und gleicht aus zu 2:2.
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Ein Punkt bleibt schon mal in Mühldorf.
Der 5. Satz: Die Auslosung hat ergeben dass Mühldorf wieder von links beginnt: Diesmal der erste Punkt an die Gäste. Die gleichen zwar gleich wieder aus, können aber nicht verhindern, das Freiburg vorangeht.
Irgendwie war dann der Dampf raus aus dem Mühldorfer Spiel. Beim Seitenwechsel warens schon vier Punkte Vorsprung für Freiburg.
Was ihnen Heiko Roth zugeflüstert hat, wissen wir nicht. Dass sie es aber geschafft haben zum 13:13 auszugleichen – das verwunderte dann doch. Da brauchten dann doch auch die Gäste ein Gespräch.
David Fecko schlägt auf – Ball an der Decke – Punkt für die Gäste die damit Aufschlag haben zum Matchball. Das macht Paul Botho.
Und das wars. Freiburg gewinnt mit 2:3 nach Sätzen und nimmt 2 Punkte mit für ihre Tabellenposition. Der dritte Punkt bleibt am Inn.
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Zum wertvollsten Spieler wählten die Gäste Mühldorfs Kapitän Thomas Brandstetter und Heiko Roth Freiburgs Paul Botho der tatsächlich sehr gut gespielt hatte wie unsere Livekommentatoren meinten.
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Wir hatten ihn zwar nicht im Bild, aber Paul Botho meinte dann auf die Frage was sie besser gemacht haben... (O-Ton)
Natürlich war Kapitän Thomas Brandstetter nicht zufrieden… (O-Ton) |
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Missions-Sonntag: Abbé Fulgence Coly stellt Projekte in seinem Heimatland Senegal vor |
8:25 |
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Kommenden Sonntag findet weltweit der Weltmissionssonntag statt. Aus diesem Grund besuchte Abbé Fulgence Coly den Landkreis, der Vorsitzende der Caritas im westafrikanischen Senegal. Wir haben ihn, Caritas Kreisgeschäftsführer Richard Stefke, Kreisdekan Pater Ulrich Bednara und Mühldorfs Dekan Franz Eisenmann bei seinem Vortrag vor Mitarbeitern der Caritas im Restaurant Bastei getroffen.
Da Abbé seinen Vortrat in französischer Sprache hielt übersetzte ihn Lea Brenner.
Richard Stefkte stellte zunächst die Leistungen der Caritas im Landkreis vor, zu denen auch die zentrale Rückkehrberatung gehört, mit denen sie Migranten die Möglichkeit der Heimkehr in ihre Herkunftsländer aufzeigen.
Lea Brenner, Praktikantin bei Missio in München stellte dieses große Missions- und Hilfswerk vor und seine Leistungen, die sie vorwiegend in Afrika, Nord-Indien und Ozeanien erbringen. Das Beispielland für die diesjährige Aktion ist der Senegal und das Motto für 2021, das Zitat aus dem Brief an die Galater: „Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun“.
Abbé Fulgence Coly kommt aus dem Süden des Senegal, aus Ziguinchor in der Provinz Casamance und ist dort der Vorsitzende der Caritas.
Mit einem Video erläuterte Lea Brenner den Zuhörern die Verhältnisse im Süden des Senegal, der seit 30 Jahren von politischen Unruhen geschüttelt wird. Dort gibt es nur zwei Jahreszeiten: eine viermonatige Regenzeit mit vielen Niederschlägen und eine 8-monatige Trockenphase. Zudem macht sich der Klimawandel dort stark bemerkbar. Eine funktionierende Infrastruktur gibt es kaum so dass es schon schwierig ist, die entlegenen Dörfer zu erreichen.
Viele Dorfbewohner suchen deshalb ihr Glück in der Flucht nach Europa. Manche kommen durch, viele sterben auf dem Meer oder bei der Durchquerung der Sahara.
Kommen sie dann doch zurück, haben andere ihre Grundstücke und ihre Häuser in Beschlag genommen. Gelingt es doch sie zurückzubekommen, müssen sie alles wieder neue aufbauen.
Dabei unterstützt die Caritas genau so wie beim Bohren von Brunnen und dem Aufbau von Bewässerungsanlagen sowie der Einrichtung von Feldern.
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Richard Stefke dankte für die Ausführungen und betonte die verbindende Wirkung des gemeinsamen Glaubens. Es war gut, zu sehen, was mit den Spenden der Leute passiert, die sie am Missionssonntag in die Spendendosen werfen. Damit wünschte er alles Gute und Gottes Segen für die Arbeit in seinem Heimatland.
Abbé sie bereisen unsere Region und stellen ihre Arbeit vor. (O-Ton)
Welche Projekte liegen Ihnen besonders am Herzen? (O-Ton)
Dann wünschen wir Ihnen viel Erfolg beim Aufbau einer erfolgreichen Zukunft für Ihre Leute in ihrem Land. (O-Ton) |
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