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Nr.
Thema LZ Archiv KW Ersch.
170 Aus Fraham: Wortgottesdienst zu Ehren des Heiligen Martin von Tours 36:00 Play Button ungewählt 45 12.11.21
Autor: Pater Ulrich Bednara - Mit freundlicher Genehmigung

Musik: Instrumental

Begrüßung und Einführung:

Liebe Kinder, liebe Jugendliche, liebe Erwachsene, wir begrüßen Euch und Sie heute aus der Martinskirche zu Fraham. Der Heilige Martin war schon zu Lebzeiten eine Legende. Er wurde in Ungarn geboren und starb in Frankreich. Er traf Bettler und Kaiser. Er wurde Bischof, obwohl seine Amtsbrüder das zu verhindern suchten. Er wollte sich als Asket und Eremit selbst verwirklichen, aber die Not der Suchenden ließ ihn nicht los. Martin ist ein Heiliger, den die Kinder lieben und der uns Großen viel zu sagen hat. Wir wollen den Spuren seines Lebens folgen und uns anregen lassen, unseren eigenen Leben auf die Spur zu kommen.
Stellen wir uns zu Beginn dieser Feier unter den Namen dessen, der Martin zu seinem Zeugen gemacht hat: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Der Herr sei mit euch…

Im Evangelium lesen wir bei Matthäus:

Christus sagt: Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt, und ihr habt mich bekleidet; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.

Gebet:

Vater im Himmel, dein Sohn hat mit uns sein ganzes Leben geteilt. Gib uns den Mut und die Kraft, so zu handeln wie er. Manchmal meinen wir, das ginge nicht. Dann aber zeigen uns große Vorbilder wie der Heilige Martin, dass wir nicht zu verzagen brauchen. So segne unser Tun; lass uns in der Schule, im Büro, in der Arbeit, zu Hause und überall den Menschen dienen, so wie sie uns nötig haben. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.

Musik:

Lebensstationen des Heiligen Martins:

Ulrich Martin musste Soldat des Kaisers werden. Das Schwert bekam er, um zu kämpfen. In seiner Hand wird es zum Instrument der Barmherzigkeit. Er teilt den Mantel. Er wollte nie Soldat werden. Jetzt ist er in Amiens stationiert und dient dem Kaiser. Das ist Tradition in seiner Familie. Vater, Onkel und weitere Verwandte waren in der Armee.
Christine Martin sucht die Einsamkeit, aber er kann der Welt nicht entkommen. Er möchte als Asket und Einsiedler leben. Doch schon bald kommen junge Leute zu ihm, die auch so leben wollen, die ihn als Vorbild ansehen. So entstehen ein Kloster und eine Lebensordnung.
Klaus Schwert und Kreuz werden zum Bischofsstab. Der hat die Form des Hirtenstabs. Er gibt Halt, wo das Gelände unwegsam ist, wehrt Gefahren ab. Sein Stab ist kein Zepter oder Kunstwerk. Er ist als Bischof der Diener aller. Er zieht hinaus, um Streit zu schlichten, will Frieden stiften.
Ulrich Martin ist spontan. Er ist mutig, konsequent, ideenreich, ausdauernd, auf Jesus konzentriert, barmherzig, lauter „Züge“, die zum Mitziehen einladen. Ist damit auch der Martinszug gemeint…

Musik:

Einander Halt geben
Eigentlich ein ganz traditionelles Martinsbild. Der römische Soldat überragt den Bettler, hält ihn fest, bekleidet ihn mit der Hälfte seines Mantels. Die Begegnung am Stadttor von Amiens war keine Begegnung auf Augenhöhe. Auf der einen Seite der Soldat, gut ausgerüstet, mit einem Platz im Leben, anerkannt. Auf der anderen Seite der Bettler, halb verhungert, halb erfroren, ohne gesicherte Struktur, dem Tod nahe.
Doch obwohl es keine Begegnung auf Augenhöhe ist, übersieht Martin den Notleidenden nicht, sieht den Bettler in seinem Elend, nimmt sich seiner Not an und rettet ihm das Leben. Martin gibt dem Armen neuen Halt, nicht nur materiell, ich glaube auch seelisch, weil er Bettler erfährt: Ich werde wahrgenommen, ich werde gesehen, ich bin nicht allen gleichgültig, jemand sorgt für mich und sorgt sich um mich.
Das drückt dieses Bild schön aus: Martin hält ihn in seinen Armen, der Bettler greift nach dem rechten Arm des Soldaten. Dieser Griff des Bettlers sucht Halt – einerseits. Ich glaube, es ist auch noch ein anderer Blickwinkel möglich: Auch der Griff des Bettlers schenkt Halt, weil er festhält; weil er Martin, dessen Blick in die Ferne schweift, bei sich festhält, ihm Bodenhaftung gibt, ihn im Jetzt hält.
Der Bettler zeigt Martin, symbolisch gesprochen, wo sein (neuer) Platz im Leben ist: bei den Armen; er zeigt ihm, was seine (neue) Aufgabe ist: den Armen zu helfen. Dadurch gibt der Kleine dem Großen Halt.
Diesem facettenreichen Mann Martin zeigt die kleine Geste eines Bettlers, wo sein Platz im Leben ist. Wie sehr dies stimmt, erlebt später der Taufschüler Martinus im Traum: Nicht irgendeinem Armen hat er geholfen, sondern er hat in dem Namenlosen dem seine Liebe gezeigt, der sich klein gemacht hat und dessen Name über allen Namen ist.
Und dieser Griff des Bettlers sucht auch uns. Lassen wir uns von den Armen zeigen, wozu wir fähig sind und wo unser Platz im Leben ist!

Musik:

Ohne Pferd, zu ebener Erd´
Seit zehn Jahren steht dieses Martinsmonument in Rottenburg nahe dem Martinsdom. Man muss schon genau hinschauen, um zu erkennen, wer denn hier der Bettler ist und wer der Heilige. Erst indem man nähertritt, sieht man, dass die Person links das Schwert führt und den Mantel teilt, den die beiden schon im Arm halten. Und im Hintergrund das Pferd – es fehlt! Hier agiert niemand „vom hohen Ross herab“. Der Bildhauer Karl Ulrich Nuss stellt beide Personen auf die gleiche Ebene, alles Trennende ist weg.
Das genau ist ja ein Aspekt dieses Wunders vor den Toren von Amiens, dass da ein Großmächtiger den anderen, den im Dreck, als Menschenbruder wahrnimmt und mit ihm teilt. Er wirft ihm nicht gnädig etwas hin, nein, der Arme darf und muss mit angreifen, damit der Schnitt gelingen kann. So bekommt der Bettler, was ihm bitter fehlt, und Martin wird den Mangel, dem er abhilft, zu spüren bekommen – und teilt trotzdem.
Das alles geschieht auf dem Boden des Kreuzes. Genau über der Stelle, wo Haupt und Herz des Heilands ihren Platz haben; genau dort geschieht die Mantelteilung, geschieht Hingabe aus Liebe. Diesen Zusammenhang sieht Martin bei Tag noch nicht und schon gar nicht handelt er aus Kalkül. Erst in der Nacht und im Traum wird ihm klar, dass auch im Bettler Christus gegenwärtig ist. Und in seinem eigenen Tun auch.
Martin kommt ohne Pferd ganz groß heraus, indem er sich klein macht, klein macht wie Christus, der nicht daran festhielt, wie Gott zu sein, sondern sich entäußerte.
Was Martin tat, das hebt der Künstler nicht auf ein hohes Podest. Er zeigt es auf Augenhöhe mit uns. Will sagen: Was Martin tat, ist nicht unerreichbar. Augen und Herz öffnen, wahrnehmen, was in meiner Welt, vor allem in der nächsten Umgebung los ist, und Mitgefühl zeigen, das könnt ihr auch. Dann rückt die trennende Wand zwischen Menschen in den Hintergrund und wird durchlässig.

Musik:

Ein anderes Bild
In der Martinsbasilika im französischen Tours trifft man auf eine Besonderheit: In der Vierungskuppel, wo häufig Christus auf dem Thron oder die Aussendung des Heiligen Geistes dargestellt wird, da thront der heilige Martin im Bischofsornat. Die Aussage ist klar: Dieser Mensch hat in seinem Leben Christus erlebbar gemacht, in ihm ist die Kraft des Heiligen Geistes zur Entfaltung gekommen.
Die Kuppel in dem neubyzantinischen Bau erhebt sich genau über dem wiederentdeckten Grabmal des Heiligen Martin. Es war Teil der alten Basilika, und diese war über tausend Jahre lang einer der bedeutendsten christlichen Pilgerorte. Von ihr stehen nur noch zwei Türme. Mehrfach niedergebrannt und geplündert, verfiel sie im 18. Jahrhundert und wurde im Zuge der französischen Revolution endgültig zerstört.
In der Folge wurde eine große Straße quer durch das Gelände gezogen. 1860 wurden bei Grabungen Reste der Grabstätte Martins gefunden, 1925 die neue Kirche eingeweiht. In ihrer Krypta steht kein Sarkophag, wohl aber ein Tempelchen, das die Reste des Originalgrabmals einfasst.
Herzlich wenig, was uns da vom Heiligen Martin blieb, möchte man meinen – wenn nicht das Bild in der Kuppel klarmachen würde, worum es eigentlich geht: dass da ein Mensch konsequent gefragt hat, wie Christusnachfolge geht, und immer neu Antwort darauf zu geben versuchte, angefangen bei der Mantelteilung, viel mehr aber noch in seiner geduldigen Fürsorge als Bischof, Seelsorger und Friedensstifter. Sein Platz ist im Himmel, sagt das Bild. Und dahin möchte er auch uns ziehen.

Der Heilige Mann:

Wochenlang wird in kirchlichen Kindergärten und Grundschulen gemalt und geklebt und gebastelt. Die Kinder sollen ja beim Martinszug eine möglichst originelle, selbst gebastelte Laterne tragen. Bläsergruppen animieren zum Mitsingen, die Mantelteilung am Martinsfeuer gibt einen Impuls, das Teilen auch im Alltag nicht zu vergessen. Wie gut, dass man es gleich mit einem Weckmann oder – je nach Region – mit einem Schmalzgebäck üben kann. Doch was haben all diese Ingredienzien mit dem Heiligen Martin zu tun?
Situationen aus seinem Leben wurden umgemünzt in Bräuche: Der Soldat war ein Krieger. Er war machtvoll und hatte Kraft. Das Teilen des Mantels zeigte, dass man mit dem Schwert auch anders umgehen kann. Die Friedensbewegung und auch die Zivildienstleistenden machten ihn zu ihrem Patron. Der geteilte Mantel stand für Caritas und christliche Nächstenliebe. Der Asket Martin hatte mit gebratenen Gänsen und köstlichem Gebäck wenig zu tun. Da die Adventszeit eine Fastenzeit vor Weihnachten war, und die am 12. November begann, er Martinstag war das Pendant zum Faschingsdienstag. Dass der Fasching am 11.11. beginnt, ist nicht der Schnapszahl geschuldet, sondern dem Kirchenjahr. Zudem haben Gänse, als Martin zum Bischof gewählt werden sollte, ihn in seinem Versteck verraten.

Musik:

Vaterunser:
Als Martin lebte, gab es nicht so viele Muster und Modelle, wie man Christ sein kann. Er probierte vieles – und wurde so selbst zum Modell und Vorbild für Menschen, die sich nach dem Kommen des Reiches Gottes sehnten, die wollen, dass sein Wille geschieht. Beten wir ermuntert von Martin, wie Jesus uns zu beten gelehrt hat: Vater unser im Himmel…

Schluss- und Segensgebet:

Guter Gott! Wir haben deinen Diener Martin gefeiert, unseren Freund auf dem Weg, das Vorbild für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Wir danken dir, dass er uns gezeigt hat, wie man leben kann: aufmerksam für die Not der Menschen, geduldig mit den Suchenden, solidarisch in der Gemeinschaft und voll Vertrauen auf dich. Begleite uns auf unserem Weg, damit auch wir Menschen werden, die das Licht deiner Liebe in die Welt tragen.
Dazu segne uns der dreifaltige und barmherzige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Gehet hin und bringt und haltet Frieden…

Musik:

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