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Einweihung des "MMMVZ" in der Klinik in Haag |
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14.06.23 |
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Die Umstrukturierung des Innklinikums schreitet mit der Umwidmung des Hauses in Haag voran.
Die sieht vor, das Medizinische Versorgungszentrum ins Erdgeschoss zu verlegen, das bisher seinen Sitz in den ehemaligen Räumen von Dr. Walter Liebl hatte. Im Gegensatz zu den kleinen Räumen dort, können Ärzte, Mitarbeiter und Patienten hier nun frisch renovierte und angepasste helle Räume nutzen.
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Wenig verwunderlich also, dass so viele Gäste zur Einweihung kamen, dass zusätzliche Stühle nötig waren. Neben der Ärzteschaft kamen die Vorsitzenden der Kreistagsfraktionen, Bürgermeisterin Sissy Schätz, die Leitung des Innklinikums, die Pfarrer Pawel Idkowiak und Holger Möller und natürlich Landrat Max Heimerl.
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Für Überraschung sorgte die ärztliche Leiterin des MVZ, Dr. Gloria Bufler, die sich einfach mal so ans Klavier setzte. Die Zuhörer konnten kaum glauben, dass da ihre Ärztin spielt…
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Damit hieß sie die Gäste herzlich willkommen. Seit 5 einhalb Jahren am MVZ beschäftigt, bekleidet sie dort seit eineinhalb Jahren die Funktion der ärztlichen Leiterin – stellte sich Dr. Gloria Bufler vor.
Weiter mit an Bord und in Haag bestens bekannt, ist Dr. Walter Liebl, Julia Untergehrer, Internistin und Anna-Maria Gutwien (?), die derzeit in Schwindegg aushilft.
Nachdem sie die genannten und viele weitere begrüßt hatte, erinnerte sie sich an positive und negative Erfahrungen am alten MVZ an der Rainbachstraße. Trotz kleiner und dunkler Räumlichkeiten haben sie dort ihr Bestes gegeben, die Hoffnung auf Besserung aber nie aufgegeben. Das hat sich gelohnt. Die neuen Räume bewirken geradezu die Ausschüttung von Wohlfühl- und Glückshormonen!
Sie war glücklich über ihre netten und dankbaren Patienten, die sie hier mit großer Empathie empfangen haben. So hat sie ihr Herz an Haag in Oberbayern verloren!
Da der weiteste Weg mit dem ersten Weg beginnt, war sie überzeugt, hier noch viele Schritte zu gehen.
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So etwas wird es nicht so oft geben, war Dr. Wolfgang Richter mit Blick auf die musikalische Darbietung von Dr. Bufler begeistert und freute sich auf die weiteren Kostproben.
Schon vor 10 Jahren hat sich die Kreisklinik nach langer Diskussion entschlossen, selbst MVZs zu gründen. Obwohl sie damit rechnen mussten, dass ihnen die niedergelassenen Ärzte keine Patienten mehr schicken.
Sie entschieden sich dazu, weil vorauszusehen war, dass die Medizin immer ambulanter wurde und dafür Strukturen nötig waren. Und dass auch Mitarbeiter so arbeiten wollten. Nämlich am MVZs und in der Klinik zu arbeiten. Besonders weil MVZs die Möglichkeit bieten in Teilzeit zu arbeiten. Für Kollegen die das wollen ist das sicher attraktiv.
Unter Abwägung aller für und wider haben sie dann 2015 im Ärztehaus in Mühldorf das erste MVZ gegründet. Schon nach einem halben Jahr haben es die niedergelassenen Kollegen akzeptiert, so dass sie jetzt insgesamt 5 Standorte haben, die ein breites Spektrum medizinischer Leistungen abdecken.
Das Hausarzt-MVZ hier in Haag war aber schon noch einmal ein weiterer Schritt. Da kam Dr. Walter Liebl auf sie zu, der sich zur Ruhe setzen wollte. Zusammen mit Dr. Anja Mundweil haben sie es gewagt und 2018 das bayernweit erste Hausarzt-MVZ gegründet. Dann kam Buchbach dazu und Schwindegg.
Mit dem Umzug von der Rainbachstraße hierher gehen sie nun den nächsten Schritt. Der ist auch dringend nötig weil die MVZs 2022 41.000 Patienten behandelt haben. Im ersten Quartal 2023 schon 12.500 – Tendenz steigend. In Haag waren es 2022 7.500 Patienten und heuer schon über 2.000. Das alles bewältigten – Stand am Tag der Veranstaltung – 99 Mitarbeiter. Tags darauf waren’s dann schon 100. Die MVZs werden also sehr gut angenommen. Sie sind wirklich ein Mehrwert für die Region.
Die neidvollen Blicke der Haager nach Schwindegg haben nun ein Ende wenn sie hier ihre neuen Räume beziehen. So wünschte Dr. Wolfgang Richtert Dr. Gloria Bufler eine gute Hand in der Führung der Mitarbeiter. …
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Kliniken-Vorstands-Vorsitzender Thomas Ewald war beeindruckt von dem was hier geleistet wurde. Besonders weil Dr. Bufler ein neues Geschäftsfeld dazu eingeführt hat. Es hießt hier ab sofort MMMVZ.
Er freut sich sehr über das große Interesse an dieser Einweihung und war überzeugt, die MVZs helfen die medizinische Versorgung aufrecht zu halten. Gäbe es sie nicht, müsste man sie jetzt dringend aufbauen.
Thomas Ewald dankte allen Mitarbeitern, die die Konzepte der Geschäftsleitung so konsequent umgesetzt haben. Ein herzlicher Applaus für sie alle.
Im weiteren stellte Thomas Ewald das Zukunftskonzept vor über das wir bereits mehrfach berichtet haben. Hier in Haag wird die Physiopraxis MobiliJa bei Ausweitung des Leistungsspektrums umbenannt in „Innklinikum Therapiezentrum Haag“. Damit wollen sie das Haus zur Rehaklinik umwidmen.
Zudem wird die Tagesklinik teilstationär Schmerztherapie anbieten können. Leider dauern alle anderen Maßnahmen länger als geplant. Das liegt an den Fördermitteln, die beim Bau der Klinik vor einigen Jahren geflossen sind und die klare Bedingungen unterworfen waren. Aber auch das ist lösbar.
Generell sind die Zeiten aktuell sehr unruhig und erfordern viel Flexibilität. So war er froh, hier den nächsten Schritt gehen zu können. Allen Mitarbeitern wünschte er gutes Gelingen und freute sich auf die nächste musikalische Einlage.
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Dr. Gloria Bufler enttäuschte ihn nicht!
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Haags Bürgermeisterin Sissy Schätz hätte es lieber gesehen, wenn sie die Wiedereröffnung des Krankenhauses hätten feiern können. Trotzdem war sie froh, dass es hier weitergeht.
Dem Team des MVZ dankte sie, dass sie es so lange in der Rainbachstraße ausgehalten haben und war sicher, hier eine gute Lösung zu haben. Endlich zieht hier wieder Leben ein.
So hoffte sie, auch die weiteren Medizinfelder möchten wieder aufleben.
Besonders freute sie sich über Dr. Buflers Erfahrungen über die netten Patienten hier in Haag. Das hörte sie wirklich gern. So wünschte allen Mitarbeitern, dass sie sich hier wohlfühlen und das MVZ lang erhalten bleiben möge.
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Landrat Max Heimerl freute sich sehr über die Einweihung des MVZ am neuen Standort. Er freute sich über den Segen den die Geistlichkeit später erteilen wird und der dringend nötig ist wenn’s um die Gesundheit von Menschen geht.
Er war begeistert von der Fingerfertigkeit von Dr. Gloria Bufler und natürlich von ihren fachlichen Qualitäten. Schon ihre Begrüßung hat die Freude gezeigt, die ihnen der Umzug geschenkt hat.
Wie Thomas Ewald war Max Heimerl sicher, das Gesundheitswesen durchlebt gerade schwere Zeiten. Es erfordert viele Maßnahmen um es funktionsfähig zu halten. Das beginnt beim Fachkräftemangel und setzt sich mit explodierenden Kosten fort. Galt früher, dass die Betriebskosten von Krankenhäusern durch die Krankenversicherungen der Patienten getragen werden und Investitionen von den Ländern, müssen seit Langem die Landkreise erhebliche Mittel aufwenden um die Häuser am Laufen zu halten.
Beschließt die Bundesregierung Professor Lauterbachs Reformpläne, werden die Defizite weiter steigen. Aktuell kämpfen sie also um den Erhalt der wohnortnahen Gesundheitsversorgung.
Aktuell geht es also darum, Leistungen anzubieten, die den Menschen vor Ort am meisten nutzen.
Max Heimerl war überzeugt, das Haus hier in der Mitte der Marktgemeinde kann erhalten bleiben.
Wie brisant die Lage aktuell ist, zeigen zwei Zahlen der deutschen Krankenhausgesellschaft. Die gehen davon aus, dass im zweiten Halbjahr 2023 zwischen 10 und 20% der Krankenhäuser in Deutschland insolvent gehen werden. Interessensvertretungen erwarten, dass 100 Kliniken 2023 nicht überleben werden.
So war er froh über das klare Bekenntnis der Kreistage in Mühldorf und Altötting zu den vier Standorten des Innklinikums.
Auch wenn Menschen Veränderungen nicht sonderlich mögen, sind sie in der aktuellen Situation doch unvermeidlich. Bitter ist, dass das alles nicht reichen wird, wenn die Bundespolitik keinen Rettungsschirm für die Kliniken aufspannt. Ohne sah Max Heimerl schwarz weil die Landkreise nicht noch mehr Millionen aufwenden können um die Häuser zu finanzieren. Weder Altötting noch Mühldorf kann die Kreisumlage beliebig in die Höhe schrauben, die schon heute bei 54% liegt. Damit kämpfen beide Landkreise aktuell intensiv.
Da er zur Aufgabe hatte, über die hausärztliche Versorgung im ländlichen Raum zu sprechen, wozu auch das System Pflege gehört, war er sicher, in 10 bis 15 Jahren wird es die aktuellen Strukturen nicht mehr geben. Dann steht das Personal nicht mehr zur Verfügung.
Alles was sie bisher gemacht haben wird aber nicht reichen wenn die Bundespolitik nicht hilft, wenn also in diesem oder im nächsten Jahr kein Rettungsschirm über den Kliniken aufgespannt wird. Die Landkreise können es sich nicht leisten, noch mehr Millionen in die Kliniken zu stecken. Weder Altötting noch Mühldorf können die Kreisumlage weiter erhöhen, die schon heute bei 54% liegt. Das heißt, die Hälfte der Steuereinnahmen der Gemeinden gehen schon heute an die Landkreise. Das Innklinikum kann faktisch nicht insolvent gehen weil die Kommunen die Defizite decken müssen. Mehr als jetzt geht aber nicht! Ginge es so weiter bisher, könnten die Landkreise die Defizite nicht mehr ausgleichen.
Bislang kommt aber vom Bund nichts von dem an was dort angekündigt wurde.
Da er auch zur hausärztlichen Versorgung sprechen sollte, mahnte er auch die ambulante und stationäre Pflege mit einzubeziehen. Er war überzeugt, in 10 bis 15 Jahren wird es das aktuelle System nicht mehr geben. Dann wird in den Einrichtungen das Personal fehlen.
Auch bei den Hausärzten wo aktuell 13,5 Hausarztstellen unbesetzt sind. Die Unterversorgung führt dazu, dass Patienten besonders an Wochenenden einfach in die Notaufnahme der Klinik fahren. Um das zu vermeiden kümmern sie sich aktiv um die Ansiedlung neuer Hausärzte.
Dr. Wolfgang Richter versucht das seit Jahren. Allerdings muss man Ärzten schon etwas bieten. Nicht nur modernste Praxen sondern auch Wohnungen, Bauplätze, Kinderbetreuung und ein attraktives Kulturprogramm. Nur so kann man junge Leute motivieren sich hier niederzulassen.
So freute er sich sehr über die Eröffnung des neuen medizinischen Versorgungszentrums das tatsächlich ein Highlight in der Region ist. Er wird alles tun um die ärztliche Versorgung in der Region aufrecht zu erhalten.
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Dr. Gloria Bufler bat ihre Kollegen zu sich. Als „Trio Medizinalis“ brachten sie das „Geistertrio“ von Ludwig van Beethoven.
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Dann segneten Pfarrer Pawel Idkowiak und Pfarrer Holger Möller die neuen Räume und alle, die hier ein- und ausgehen.
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Schließlich durchschnitten Dr. Wolfgang Richter, Bürgermeisterin Sissy Schätz, Landrat Max Heimerl, Dr. Gloria Bufler und Innkliniken-Vorstandsvorsitzender Thomas Ewald das Schnürchen und gaben so den Weg zur Besichtigung der neu gestalteten Räume frei.
Die Gäste der Einweihungsfeier nahmen die Gelegenheit wahr und überzeugten sich von den großzügigen Behandlungsräumen, dem freundlichen Wartebereich und der technischen Ausstattung. Und nutzten die Gelegenheit die nachdenklichen Worte Landrat Heimerl zu diskutieren, die die Freude über die Eröffnung doch etwas getrübt hatten.
Natürlich ließen die Gäste den Nachmittag mit einer Brotzeit im sonnigen Gastgarten der Klinik gemütlich ausklingen.
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Bauerverband: Feldbegehung und Meinungsaustausch mit Landtagskandidaten |
13:25 |
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Spätestens seit dem Kreisbauerntag in Schönberg ist der Konflikt zwischen Grüner Landwirtschaftspolitik und dem was Bauernverband und konservative Parteien vertreten offensichtlich.
Um die unterschiedlichen Standpunkte kennenzulernen und gegenseitiges Verständnis zu bewirken luden Bauernverbands-Kreisobmann Ulrich Niederschweiberer und sein Stellvertreter Gerhard Langreiter auf Niederschweiberers Hof erst zu einem Feldrundgang und dann zum Meinungsaustausch. Zu diesem Zweck gekommen waren Sascha Schnürer, CSU, Sea Altmann, SPD, Markus Saller, Freie Wähler, Bianca Wegmann, Grüne und Bezirkstagskandidat und SPD Unterbezirksvorsitzender Patrick Mayer.
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Zu Fuß ging’s bei herrlichem Frühsommerwetter raus auf den Feldweg, mitten hinein in Ulrich Niederschweiberers Felder.
Die starke Sonne lockte die Teilnehmer der runde in den Schatten des einzigen größeren Baumes. Dort drehten sich die Gespräche dann um die Ertragssituation, das nasse Frühjahr und die Auswirkungen der schnellen Austrocknung der Böden wenn’s mal drei Wochen dann nicht regnet. Und um die Gestaltung der Landschaftsflächen durch die Flurbereinigung in den 1950er Jahren also noch ganz andere Richtlinien galten als sie heute gelten.
Die Diskussion drehte sich aber auch über die Vererbung von Landwirtschaftlichen Anwesen, die in der aktuellen Gesetzeslage vielen Landwirten den Weiterbetrieb erschwert oder gar unmöglich macht.
Die Teilnehmer der Runde konnten sich ein Bild vom Wachstum des Weizens und der Frühgerste machen, die langsam reif wird und voraussichtlich Anfang Juli zur Ernte ansteht. Und vom Raps, der fast so hoch steht wie später mal der Mais gegenüber.
Ulrich Niederschweiberer wies aber auch auf die Maßnahmen der Landwirte hin, Insekten Lebensraum zu geben und machte auf die Probleme im nördlichen Landkreis aufmerksam den das Bayerische Umweltministerium zur Roten Zone erklärt hatte nachdem eine Meßstelle bei Erding erhöhten Nitratwert im Grundwasser ausgewiesen hatte.
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Ulli, blickt man über Deine Felder zeigt sich ein wunderschönes Bild. Der Weizen steht prächtig, die Wintergerste ist fast reif und der Mais kommt auch schon. (O-Ton)
Besonders der Raps hat mich beeindruckt, der so hoch steht wie sonst der Mais! (O-Ton)
Worum hat sich denn die Diskussion während des Feldrundgangs gedreht? (O-Ton)
Ihr seid als Landwirte auch Landschaftspfleger hat Euch Staatministerin Kaniber auf dem Kreisbauerntag gelobt. (O-Ton)
Später in Ulrich Niederschweiberers Guter Stube bat er die Kandiaten um ihre Standpunkte.
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Freier-Wähler-Kandidat Markus Saller sah die Landwirte als unverzichtbare Ernährer der Gesellschaft. Wie das Handwerk leiden sie unter Überbürokratisierung, zudem der Unterscheidung in Biolandwirtschaft und konventioneller Landwirtschaft – die beide Sinn machen – den Mangel an Nachwuchs und Mitarbeitern. Er sah die Entwicklung als schwierig obwohl sie doch unverzichtbar sind. Wie das Handwerk forderte er deshalb mehr Achtung für die Landwirte, ihre Familien und ihre Produkte.
Da der Staat den Menschen keinesfalls vorschreiben darf, was sie essen dürfen und was nicht – ist die Forderung nach maximal 10 Gramm Fleisch am Tag übergriffig und abzulehnen. Vom Grundgesetz wäre das ohnehin nicht gedeckt.
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Gerade für den Landkreis Mühldorf ist die Landwirtschaft essentiell wichtig, meinte CSU-Kandidat Sascha Schnürer. Tatsächlich gibt es viel zu regeln: Etwa die Erbschaftssteuer, die nicht dazu führen darf, dass Betriebsnachfolger sich die Übernahme nicht mehr leisten können. Die Wertsteierung des Grundbesitzes – etwa durch den Bau der Autobahn – verursacht keine höheren Erträge und deshalb auch keine höheren Einnahmen. Blieben die Steuern wie derzeit müssten Hofnachfolger Grund verkaufen was langfristig zum Aus führt. Anstatt die Landwirtschaft zu stärken wird sie also geschwächt.
Ähnliche Beispiele gibt’s viele. Es kann etwa nicht sein, dass ein Landwirt keine Zimmerei auf seinem Hof einrichten darf, nur weil sich seine Landwirtschaft nicht mehr für den Vollerwerb eignet.
Die Diskussion um die Roten Gebiete unterstellt den Landwirten sie würden nicht aufs Trinkwasser achten. Da müssen Politik, Ministerien und Institute dringend umdenken und auch einmal Fehler eingestehen. Schade, dass der Umweltminister nicht zu einem Gespräch bereit ist.
Ähnlich die Diskussion um die großen Beutegreifer. Zäune zu fordern, kann nicht die Lösung sein. Derzeit lässt man die Landwirte alleine.
Oder das Gebäude-Energiegesetz: Um dem Klimawandel zu begegenen sind alle Energiequellen zu nutzen. Und da müssen alle Landwirte mithelfen. Und zwar auch mit ihrem Holz.
Es muss eben wieder vernünftige Politik einkehren.
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Sea Altmann bekannte, mit Landwirtschaft wenig zu tun gehabt zu haben. Er zitierte aus dem Wahlprogramm der SPD, die fordert, die Position der Landwirte gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel stärken zu wollen. Dann soll Bauernland in Bauernhand bleiben. Das heißt, landwirtschaftlicher Grund darf nicht Spekulanten in die Hände fallen. So dürfen auch Aktionäre nicht von der Wertsteigerung von Grund und Boden profitieren.
Und schließlich will die SPD die stärkere Förderung kleiner Betriebe gegenüber Betrieben, die industrielle Landwirtschaft betreiben. Das wollen sie erreichen, indem sie die Verbraucher sensibilisieren besser auf die Herkunft der Lebensmittel zu achten. Und schießlich wollen sie den Strukturwandel in der Landwirtschaft stoppen, die sie als Kulturgut sehen.
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Bianca Hegmann berichtete, sie hätte den Niedergang eines klassischen Bauernhofs in ihrer eigenen Familie erlebt. Jetzt steht da halt auch so ein Geisterhof…
Das kam so weil in Deutschland in den zurückliegenden Jahren sehr viel falsch gelaufen ist. Dabei steigt die Bedeutung der Landwirtschaft. Die Energiewende etwa ist nur möglich wenn die Landwirte einen großen Teil übernehmen. Die Gesellschaft muss auf die Landwirte zugreifen können. Sie sind Nahrungsmittelproduzenten, Artenschützer und Energielieferanten.
Erst der Ukrainekrieg hat gezeigt wieviel in Jahrzehnten verpasst worden ist. Das jetzt schnell-schnell nachzuholen wird schwierig. Das geht nur miteinander, beginnend mit besserer Bildung – ihre Schüler wissen zum Teil nicht, dass Lebensmittel auf Feldern angebaut werden – die Grünen haben eben einen anderen Ansatz….
Die Grünen wollen den Landwirten, die noch da sind, eine bessere Perspektive geben. Dazu wollen sie den Öko-Landbau von 30% auf mindesten 50% ausbauen. Es muss halt losgehen. Es darf keine Zeit mehr verschwendet werden. Und da müssen alle mitgenommen werden.
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Patrick Mayer – Kandidat der SPD für die Wahl in den Bezirkstag von Oberbayern – dankte für die Möglichkeit sich persönlich informieren zu dürfen. Auch er forderte den Berufsstand des Bauern positiver darzustellen. Wie auch in der Pflege und im Handwerk. Dann gelingt es auch Nachwuchs zu gewinnen.
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Verkannt und unterschätzt – wie Ulli Niederschweiberer vorhin gemeint hatte, haben wir also jetzt gerade auch bei der Diskussionsrunde erlebt, die schon sehr unterschiedliche Standpunkte gezeigt hat. Während Freie Wähler und CSU doch eher auf der Seite der Landwirte stehen, haben die Grünen doch andere Vorstellungen. (O-Ton)
Da bis zur Landtagswahl noch ein bisschen Zeit ist, hoffen wir doch auf weiteren Austausch… (O-Ton)
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