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"Advent in der Stadt" - Christkindlmarkt in Waldkraiburg neu gedacht |
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15.12.23 |
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Viel Neues gab es heuer in Waldkraiburg – einiges unfreiwillig – wie etwa den „Sommer in der Stadt“, als kleinen Ersatz für das abgesagte Stadtfest, anderes als Ergebnis einer langen Diskussion. Erinnern Sie sich? Viele Jahre kursierten Pläne, den Christkindlmarkt vom Sartrouville-Platz in den Stadtpark zu verlegen. Das scheiterte meist etwa am unsicheren Untergrund dort so spät im Jahr etwa bei Regen oder gar Schnee.
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Nun hat die Stadt die Erfahrungen mit den Sommerkonzerten im Innenhof des Hauses der Kultur zum Vorbild genommen und den Christkindlmarkt dorthin verlegt. So entstand der „Advent in der Stadt“
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Schon der erste Blick zeigte: Das war eine gute Idee. Die geschmückten beleuchteten Bäume, die Buden aus denen es rausdampfte und die die bekannten Leckereien boten und die Bar in der Mitte ließen die kleine Bühne vor den Eingängen fast zur Nebensache werden wenn dort gerade niemand auftrat.
Anders als früher fand die Prämierung der Christbäume der Kindergärten schon am Vorabend statt. Das half das Durcheinander zu verhindern, das bisher vor dem Auftakt zum Christkindlmarkt das Geschehen beherrscht hat.
Das Gedränge vor der Bühne ist aber doch geblieben als die Kinder des Kindergartens Franziskus ihr erlerntes zum Besten gaben. Es haben diesmal halt nur deren Eltern vor der Bühne um die besten Plätze gekämpft. Man sieht sein Kind halt selten auf so einer Bühne….
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Die Besucher hatten da aber schon den ersten Glühwein in der Hand – oder die erste Feuerwurst.
Auch Kulturreferentin Lydia Partsch, die das eher aus der Ferne beobachtete.
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In gewohnter Einigkeit hielten auch Richard Fischer und Karlheinz Stocker Abstand von der Bühne – Es ist halt Advent und da spielen halt politische Differenzen keine Rolle mehr.
Oder doch? Zweiter Bürgermeister Anton Kindermann musste seinen Glüwein ganz alleine genießen. Schmeckt er? (O-Ton)
Faschingsgesellschaft Waldburgia, die AWO, die Siebenbürger Sachsen, der Förderverein Waldbad, die Feuerwehr und die Montessori-Schule in Eberharting – wo man hinsah: glückliche Gesichert.
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Mit einem etwas anderen Repertoire führten die Egerländer in den Abend ein. Auf das beliebte „Es wird scho glei dumpa“ mussten die Zuhörer eine ganze Zeit lang warten.
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Bürgermeister Robert Pötzsch hieß die Gäste herzlich willkommen. Er freute sich, dass die Leute den „Advent in der Stadt“ hier am Haus der Kultur so gut angenommen haben. Ein Wagnis war der Umzug ja schon.
Auch hier bieten die Fieranten alles was die Waldkraiburger gewohnt sind. Von der Feuerwurst bist zu Liwanzen. Was früher im Foyer des Rathauses war, finden die Besucher jetzt im Foyer des Hauses der Kultur. In der Studiogalerie bietet der Kunstverein Inn-Salzach ein „Kunstkaufhaus“ an. Es gibt also jede Menge Ideen für das eigene Weihnachtsfest.
Robert Pötzsch dankte allen die alles unternommen haben damit der Markt stattfinden kann. Dass sie es geschafft haben, den Platz vom Schnee zu befreien, die Technik aufzubauen und vieles mehr. Und zuletzt auch noch die Braunauer Straße zu sperren damit das alles auch sicher ist.
Besonderer Dank galt den Egerländern für ihre Begleitung.
Robert Pötzsch lud zu den verschiedenen Veranstaltungen rund herum ein. Etwa zur After-Christmas-Party nebenan in der Schenkerhalle oder zum Besuch der Modellbahnanlage im Haus der Vereine.
Er bat Pfarrer Lars Schmidt und Pater Kirchmann auf die Bühne und wünschte allen Zuhörern einen ruhigen Advent und frohe Weihnachten.
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Pater Walter Kirchmann erläuterte den Namen Gottes: „Jahwe“ heißt „Ich bin da“ für Euch.
Wir sind also nie allein. Er ist immer da. Für jeden von uns. Und wenn Jesus da ist – das übrigens bedeutet „Gott rettet“ dann können wir unser Leben ihm anvertrauen, unsere Sorgen auf ihn werfen und uns seiner Hilfe sicher sein.
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Gerade jetzt tut der Segen richtig gut – meinte Pfarrer Lars Schmidt. Wenn Advent den Weg ins Licht bedeutet, dann tut Gottes guter Wunsch für uns gut. Nichts anderes ist der Segen. Den erteilten sie dann den Zuhörern verbunden mit einem Segensgebet.
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Die Egerländer schlossen die Eröffnung ganz traditionell ab mit „Alle Jahre wieder“
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Wer die lange Schlange durchgestanden hatte, ließ sich dann auch die Feuerwurst schmecken. Die war fast so groß wie der kleine Mann…
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Dann endlich kam auch der Nikolaus mit seinem Engel und ihrem Gefolge zu den Menschen.
Der Nikolaus war froh, dass die Waldkraiburger den Christkindlmarkt gefunden hatten, der ja jetzt „Advent in der Stadt“ heißt und der weihnachtlich geschmückt ist.
Auf die Idee, dass Weihnachten vor der Tür steht käme man sonst in der Stadt nämlich nicht wo die Weihnachtsbeleuchtung eher spärlich ist.
Er war trotzdem gern nach Waldkraiburg gekommen weil’s hier durftet und glitzert und die Christbäume der Kindergärten den Platz zieren. Wenn zudem die Glocken leuten und die Blaskapelle spielt wünschte er den Menschen Frieden auf Erden. (M1)
Bei aller Vorbereitung sollten die Zuhörer auch Zeit finden innezuhalten und zur Ruhe zu kommen. Und sich so auf ein friedliches Weihnachten einstimmen.
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Das Christkind meinte, der Advent ist die Zeit in der wir die Magie in unsere Herzen lassen. So lud sie zum Waldkraiburger Weihnachtsmarkt ein. Zu gebrannten Mandeln und Glühwein und dazu, die Vorfreude auf Weihnachten zu teilen.
Nicht vergessen wollte sie aber auch die, die weniger Glück im Leben haben. Auch sie sollten die Gäste mit ihrer Großzügigkeit bedenken. Damit Weihnachten für alle ein besonders Fest wird. Damit die Erinnerungen daran nach lang anhalten – bis ins nächste Jahr. Damit sie sich daran erinnern wie wichtig es ist Freundschaften zu pflegen und nicht in Geschäftigkeit untergehen zu lassen was uns Weihnachten bedeutet.
Damit die Wärme der Gemeinschaft spürbar wird und die Freude der Weihnacht sichtbar. (O-Ton)
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Natürlich hatten Nikolaus und Engerl dann kleine Süßigkeiten. Zur Freude der Kinder.
Die Krippe erstrahlte dann aber erst durch unser Licht.
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Im Haus hielten die Fieranten vieles Selbstgebasteltes bereit. Strickmützen, Kerzen, Schnitzereien und vieles mehr, was man sonst nicht so leicht bekommt. Und sogar ein Kripperl stand da ganz einsam und wartete auf einen Käufer.
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Lieber Nikolaus, waren die Waldkraiburger brav heuer. Da kann man schon Geschenke verteilen… (O-Ton)
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Daran hatte dann auch das Engerl seine Freude.
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Der „Advent in der Stadt“ hält noch bis sonntag Abend seine Tore offen. Da im Innenhof des Hauses der Kultur in diesem heimeligen Ambiente weit weg vom Trubel der „Staaaden Zeit“. |
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Klimaschutztag 2023: Mit weniger Technik effektiver bauen und heizen |
12:00 |
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Klimaschutztag 2023: Mit weniger Technik effektiver bauen
Einen passenderen Veranstaltungsort hätte Landkreis-Wirtschaftsförderer Thomas Perzl für den Klimaschutztag nicht finden können als das neu gebaute berufliche Schulzentrum. Das wurde für seine innovative Klimatechnik ausgezeichnet mit der es mehr Energie erzeugt als es selbst braucht.
Diese Technik besichtigten die etwa 60 Teilnehmer zu Beginn der Veranstaltung.
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In der Halle begrüßte Thomas Perzl die Zuhörer und freute sich nach zwei Jahren Pause die Zuhörer wieder persönlich vor sich zu haben. Mit dem Programm des Abends wollen sie schauen, wie man sich auf den Klimawandel einstellen könnte. Dazu willkommen hieß er Professor Timo Leukefeld, Energieexperten und Zukunftspraktiker.
Natürlich hieß Thomas Perzl auch eine Reihe Bürgermeister und Kreisräte willkommen, Stellvertretende Landrätin und zweite Bürgermeisterin Ilse-Preisinger-Sontag und natürlich Landrat Max Heimerl.
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Wenn hier schon das Gebäude positive Energie ausstrahlt dann ist das der Versuch des Landkreises Antworten auf die vielen Fragen danach zu finden wie man den Wohlstand sichern und zugleich die Energiewende so meistern könnte ohne die Wirtschaft zu beeinträchtigen. Nötig dafür sind gute Ideen, innovative und praktikable Ansätze. Und natürlich Fachleute die das auch umsetzen können. Das alles soll Professor Leukefeld präsentieren. Besonders interessierten Max Heimerl seine energieautarken Häuser.
Unbestritten ist der Bedarf für solche neuen Konzepte die – wie er sagt – so viel Energie bereitstellen, dass man sie intelligent verschwenden kann. Anders als man bisher das Heil m Energiesparen gesucht hat.
So wünschte Max Heimerl den Zuhörern viele neue Erkenntnisse und dankte allen, die den Abend vorbereitet haben.
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Stellvertretende Landrätin und Mühldorfs zweite Bürgermeisterin Ilse Preisinger-Sontag stellte die Herausforderungen für die wachsende Stadt vor, die ständig bauen muss und so immer auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten ist. Immer im Blick haben sie deshalb auch die Belange des Klimaschutzes. So war auch sie neugierig auf Professor Leukefelds Vortrag.
Eine Stadt wie Mühldorf mit ihrer historischen Bausubstanz benötigt besondere Lösungen um Energiespartechniken einsetzen zu können. Der Denkmalschutz setzt hier enge Grenzen.
Das zeigt, jede Kommune muss ihren eigenen Weg finden. Die Stadt Mühldorf etwa saniert aktuell die Kläranlage energetisch. Auch wenn das nichts Spektakuläres ist, summieren sich die Einsparungen und helfen so die Klimabilanz zu verbessern. Da das alles auch eine Frage des Geldes ist, zählen die Kommunen natürlich auf Unterstützung von Freistaat und Bund.
So appellierte sie an die Bundesregierung, die Förderung weiter zu verbessern. Nur so können die Klimaziele erreicht werden.
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Professor Dipl.-Ing. Timo Leukefeld aus der alten Bergstadt Freiberg in Sachsen kommend und in einer Försterei aufgewachsen kannte lange das Wort „Nachhaltigkeit“ gar nicht. Keine Ressourcen zu verschwenden war selbstverständlich.
Seine ersten Erfahrungen hat er in einem eigenen Haus gemacht, in dem er mit 400 Sensoren vier Jahre lang die Technik erprobt hat, die er für ein früheres Projekt in Spanien erdacht hatte.
Erdenken kann man zwar viel – muss aber auch die Wirtschaftlichkeit gewährleisten. Dazu gehört auch, dass ihr Fokus auf großen Mehrfamilienhäusern liegt und nicht auf Einfamilienhäusern.
Es kann nicht das Ziel sein, die gesamte Energie selbst erzeugen zu wollen. Die restlichen 30% kosten nämlich mehr Investitionen also die ersten 70%. Dabei betrachten sie immer den gesamten Energieverbrauch – also auch die Mobilität.
Professor Leukefeld betrachtete die aktuellen Entwicklungen und stellte eine nie dagewesene Effizienzsteigerung in vielen Bereichen des tätlichen Lebens fest. Dazu gehört die Vernetzung vieler Dienste die zur Verbilligung führt. Das nennt man dann Grenzkostengesellschaft.
Beispiele dafür gibt’s genug. ER hatte etwa in Japan das erste menschenlose Hotel besucht. Das war schon eigenartig an der Rezeption einem huanoiden Roboter gegenüber zu stehen.
Obwohl alles machbar ist, braucht es doch Regeln um uns vor Auswüchsen zu schützen.
Man kann auch Häuser drucken, muss sich aber mit Einschränkungen zufrieden geben. So ein Haus kann man in der Hälfte der Zeit drucken bei höherer Qualität und ohne Abfall.
Nötig ist das auf jeden Fall um den nötigen Wohnraum beschaffen zu können.
Das dritte Beispiel ist die Fotovoltaik wo in Großfabriken so viele Module hergestellt werden, dass das einzelne Modul schließlich nicht mehr kostet und in der Folge der Strompreis stark sinken wird.
Verdienen wird daran natürlich niemand mehr. (M2)
Entgegen den Beteuerungen der Politiker ist Deutschland nicht Weltmeister bei den Erneuerbaren Energien. Viele sind besser.
Die Menschen nehmen neue technische Lösungen aber nur an wenn sie erkennen dass sie damit sparen und etwas für die Umwelt tun können. Dann erkennen sie auch, dass in der Vergangenheit viel zu viel Technik teure eingebaut wurde, die sie eigentlich gar nicht brauchen und die schon bald niemand mehr warten kann. Es will ja niemand Heizungsbauer werden oder die immensen Kosten dafür bezahlen.
Übrigens geht Robert Habeck’s Heizungswende in die komplett falsche Richtung, der ja immer noch mehr Technik einsetzen will.
Da Robert Habeck über Nacht auch die Fördermittel der KfW gestrichen hat, standen viele Häuslebauer plötzlich einem Problem. Untersuchungen haben ergeben, dass nur 32% in Heizung und Warmwasser gehen. Das Heizungsgesetz reduziert nur einen Bruchteil des roten Kuchens.
Viel besser wäre es die Häuser so zu bauen, dass sie selbst Energie einsammeln können. Dazu nötig ist aber ein Pultdach, das kein Architekt möchte. Dabei könnte man damit die Miet-Nebenkosten komplett einsparen.
Da die Technik also vorhanden wäre, benötigt man neue Geschäftsmodelle für die Wohnungswirtschaft, die Banken und die Energieversorger. Das geht nur wenn man sie dafür begeistert. Mit Zwang geht das gar nicht wie unser Bundeswirtschaftsminister das versucht.
Also müssen nur Mieter und Vermieter begeistert sein. So etwas kann man schaffen wenn man alle wohnungsbezogenen Kosten zusammenfasst zu einer Pauschalmiete. Das ist eine radikale Vereinfachung.
Auf dieser Basis umgesetzt haben sie 2018 zwei Mehrfamilienhäuser mit je 7 Wohneinheiten in Cottbus. Dort kostet der Quadratmeter pauschal 10 Euro 50 pro Quadratmeter inklusive Energie-Flatrate. Das funktioniert ähnlich dem Smartphone wo jeder zwar eine Flatrate hat aber das Datenvolumen begrenzt ist.
Anders als die Bundesregierung das will, reduzieren sie die eingesetzte Technik auf ein Minimum. Anders geht das auch gar nicht weil es kaum mehr kompetente Fachleute gibt und die wenigen immer teurer werden. Künftig werden also die Wartungskosten die eingesparten Energiekosten übersteigen.
Nach langen Untersuchungen haben sie so das Energieautarkhaus entworfen, das fas keine Kosten für Wärme, Strom und Warmwasser verursacht und noch dazu die Möglichkeit gibt das E-Auto zu betreiben.
So ein Projekt hat er umgesetzt. Dort sieht man auch im Haustechnikraum keinerlei Technik außer diesem Wasseranschluss. (Video) Geheizt wird mit Strahlungsheizungen an der Decke. Die Energie dafür kommt vom Dach. Gespeichert wird mit einem großen Akku. Das ganze System ist wartungsfrei und für Investoren besonders interessant. Es bietet diese Vorteile.
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Vernetzt man mehrere Gebäude bietet das zusätzliche Sicherheit und die Kosten teilen sich auf mehrere Nutzer auf.
Mit mehreren Beispielen demonstrierte Professor Leukefeld die verschiedenen Konstruktionen und die zunehmende Beliebtheit seiner Lösungen. Architekten und Planer übernehmen seinen Ansatz nicht nur in Neubauten sondern auch in Altbauten wie etwa diesem DDR Plattenbau.
(M)
Auch dieses Gebäude haben sie umgerüstet und ihre Heizungs- und Licht-Systeme dort eingeführt. Heute sieht das neue Gebäude so aus. Die Neugestaltung zog große Aufmerksamkeit auf sich.
Die weiteren Plattenbauten werden aktuell umgebaut. Das Ensemble dient nun bundesweit als Vorbild.
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Professor Leukefeld schloss mit einem Zitat und forderte Veränderungen die das alte überflüssig machen. Mit der Bekämpfung alter Lösungen schafft man keine Veränderungen.
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Ein bisschen skeptisch waren die Zuhörer gegeüber der Strahlungsheizung an der Decke. Die Bedenken versuchte Professor Leukefeld zu zerstreuen weil es heute ganz andere Strahlungsheizgeräte gibt als früher.
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Landkreis Klimamanager Christoph Mayerhofer dankte Professor Leukefeld für seinen Vortrag mit einer kleinen Aufmerksamkeit.
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Im letzten Vortrag stellte Crhistoph Mayerhofer die Projekte des Energie- und Klimaschutzmanagegents des Landkreises vor. Dazu gehören ddas Programm Ökoprofit, das Regionalwert und der Wirtschaftsraum Innovationsachse A94 über die wir mehrfach berichtet haben.
Zu KlimAzubis bilden sie derzeit zwei junge Leute zu Fach- und Führungskräften der Zukunft aus. Sie sollen lernen Konsum und Wirtschaft anzunähern, Gebäude und Energie, die Ernährung und die Mobilität. Ziele sind nachhaltige strukturelle Veränderungen von Arbeitsabläufen am Landratsamt, die Verringerung des CO2-Ausstoßes und die Schaffung von Bewusstsein für ein ressourcenschonendes Leben.
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Dazu beitragen werden die neu gebauten Carports am Landratsamt, die einerseits die Parkplätze überdachen und andererseits die Fläche dort nutzen um Strom zu sammeln. Die Anlagen erzeugtne bis zu 106.000 Kilowattstunden pro Jahr. Den Strom nutzt das Landratsamt zu über 90% selbst.
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(O-Ton Max)
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Wohnungsbaugespräch: Baukonjunktur & Transformation zur CO2-Neutralität |
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Seit steigende Zinsen die Bautätigkeit praktisch zum Erliegen gebracht haben sucht die Bauwirtschaft nach Auswegen aus der Krise. Es geht um nicht weniger als den Erhalt einer ganzen – eigentlich lebenswichtigen Branche. Einer, die ohnehin schon unter dem Facharbeitermangel schwer zu leiden hat.
Um Wege zu finden luden Baugewerbe, Ziegelindustrieverband und Landratsamt zu einem Wohnungsbaugespräch ein während dem auch die Transformation zur CO2-Neutralität betrachtet werden sollte.
Gekommen waren zahlreiche Bauunternehmer, Bauträger, Architekten, Vertreter von Behörden und Verbänden, MdB Stephan Mayer, Landrat Max Heimerl und MdL Sascha Schnürer.
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Johannes Edmüller, Präsident des Bayerischen Ziegelindustrieverbandes kündigte einen interessanten Abend an.
Der Einbruch der Bautätigkeit und der Zuzug vieler Menschen führt zu steigender Spannung auf dem Wohnungsmarkt, führte Johannes Edmüller in die Problematik ein. Er machte folgende Ursachen dafür verantwortlich: Steigende Zinsen bewogen Investoren Aufträge zu stornieren und geplante Bauvorhaben zu verschieben. Den Anfang machte Bundeswirtschaftsminister Habeck, der die KfW-Darlehen über Nacht stoppte. Keines der Folgeprogramme konnte das ausgleichen.
Inzwischen sind die Baukosten erheblich gestiegen was dazu geführt hat, dass Privatleute und Unternehmen reihenweise ihre Vorhaben gestoppt haben. Allein im Oktober haben 22% ihre vorhaben storniert . Im Oktober meldeten über 48% der Bauunternehmer fehlende Folgeaufträge.
Allein in Bayern ist die Zahl der Baugenehmigungen um 30% eingebrochen. Sollte es so weitergehen werden bis 2025 deutschlandweit etwa 1 Million Wohnungen fehlen. Dabei hat die Ampelkoalition im Koalitionsvertrag festgelegt: (O-Ton M1)
Das Ifo-Institut geht von nur noch 240.000 fertiggestellten Wohnungen 2023 aus.
Für die Ziegelwerke bedeutet das Stillstand und Kurzarbeit mit all ihren Folgen für Transportunternehmen und Baufirmen bis hin zu Garten – und Landschaftsbauern. 200.000 Arbeitsplätze in etwa 4.000 Unternehmen sind davon betroffen. Das alles zeigt die Bedeutung der Baubranche für ganz Bayern.
Schlimmer als die wirtschaftliche Auswirkung ist der Wohnraummangel in ganz Deutschland. Schon jetzt ist Deutschland auf dem vorletzten Platz der sogenannten Wohneigentumsquote. Also der Zahl Eigentümer im Vergleich mit gemietetem Wohnraum. Es wird also immer schwieriger sich selbst Wohnraum zu schaffen.
Dringend nötig sind also praktikable Förderprogramme, eine Absenkung der Standards für Wohngebäude, die die Kosten schon jetzt verdreifacht haben, der Wegfall der Grunderwerbssteuer für die erste selbstgenutzte Immobilie und vieles mehr.
Besonders wünschte sich Johannes Edmüller Technologieoffenheit und Baustoffneutralität. Jeder Baustoff hat seine Vorzüge und keiner kann alle Anforderungen abdecken. Die einseitige Bevorzugung bestimmter Baustoffe durch den Staat kann die Lösung nicht sein. Über die Wahl der Baustoffe sollten Fachleute entscheiden und dabei auch die Nachhaltigkeit einbeziehen. Nicht umsonst hat man jahrhundertelang mit Ziegelsteinen gebaut.
Auf dem Weg zur Klimaneutralität ist es sogar gelungen den CO2-Ausstoß bei der Herstellung der Ziegel seit 1990 um mehr als 40% zu verringern. Mehr wäre möglich wenn ausreichend grüner Wasserstoff verfügbar wäre.
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Sie diskutieren schon eine ganze Zeit wie sie die nächsten Bauwerke angehen wollen, berichete Landrat Max Heimerl. Dazu gehört auch die nötige Energiespartechnik. Mit dem neu gebauten Beruflichen Schulzentrum haben sie ja bereits ein Vorreiterprojekt umgesetzt und wurden dafür sogar ausgezeichnet.
Den Neubau des Gymnasiums in Gars haben sie bewusst als Niedrig-Energie-Haus ausgeführt. Und zwar mit Beton und Ziegeln. Die Erkenntnisse daraus wollen sie langfristig aufzeichnen und später auswerten.
Obwohl sie politisch antizyklisch agieren wollen zwingt Professor Lauterbachs Krankenhauspolitik Investitionen aufzuschieben. Dadurch wurden die Landkreise von Problemlösern zu Problemfällen mit unvorhersehbaren Auswirkungen.
Da Jammern aber nichts bringt rief Max Heimerl auf zusammenzustehen und weiterzumachen. Trotz allem werden sie versuchen auch weiter antizyklisch zu agieren.
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MdB Stephan Mayer fürchtete, er würde die aktuelle Bundespolitik kaum erklären können. Die überraschen ihn immer wieder.
Auch Stephan Mayer erachtete den Rückgang der Zahl der Baugenehmigungen als dramatisch. Am schlimmsten ist es mit 52% bei Ein- und Zweifamilienhäusern. Die Baubranche agiert also derzeit in sehr unruhigem Fahrwasser.
Von Bundesbauminister Horst Seehofer hatte er die Devise übernommen, sie müssen bauen, bauen, bauen. Zudem ist klar, dass die Verfügbarkeit bezahlbaren Wohnraums die soziale Frage Nummer 1 ist. Bekannt ist, dass die aktuelle Bundesregierung weit hinter ihren Vorgaben zurückbleibt. Das ist aber auch den Vorgängerregierungen nicht immer gelungen. So wenige wie derzeit waren es aber noch nie.
Stephan Mayer unterstrich Johannes Edmüllers Forderung nach verlässlicher Förderpolitik.
Ankurbeln könnte der Bund auch durch eine vorhersehbare und vernünftige Steuerpolitik die es jungen Familien wieder erlaubt ihr erstes Haus grunderwerbsteuerfrei zu bauen. Wie jetzt wissen sie gar nicht ob sie sich überhaupt ein Haus leisten können.
Wie bereits erwähnt müssen auch die Standards wieder gesenkt werden. Seit 2002 hört er Schlagworte wie Entbürokratisierung und Deregulierung. Die Erfahrung zeigt aber, es wird immer nur noch mehr draufgesattelt. So etwas wie das Gebäudeenergiegesetz, das schnellstmöglich wieder zurückgenommen werden sollte.
Ungemach droht auch aus Brüssel die gleich Sanierungsmaßnahmen vorschreiben wenn gewisse Standards nicht erreicht werden. Das mag in manchen Ländern sinnvoll sein, nicht aber in Deutschland.
Aufhören muss das Anprangern von Vermietern. Die größte Zahl Vermieter sind Privatpersonen, die keineswegs überhöhte Mieten verlangen. Geht diese Verunglimpfung weiter werden sich noch weniger Investoren überzeugen lassen in den Mietwohnungsbau zu investieren.
Vielleicht sollte man das Mietrecht zu Gunsten der Vermieter überprüfen.
Stephan Mayer stimmte Johannes Edmüller zu, der Baustoffoffenheit gefordert hatte. Auch wenn Holz sicher ein interessanter Baustoff ist, bieten doch andere Baustoffe andere Vorteile.
Sogar bei der Herstellung von Zement wurden solche technischen Fortschritte erzielt, dass er problemlos eingesetzt werden kann. Man sollte eben die Scheuklappen abnehmen und unvoreingenommen an die Themen herangehen.
Die Politik hat also die Instrumente die aktuelle Krise im Bau zu meistern um die Wohnungen schließlich zu bauen, die Deutschland braucht.
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Obermeister Peter Heiß beschrieb die Situation im Bauhauptgewerbe. Die Unternehmen arbeiten aktuell bestehende Aufträge ab und hoffen so bis zum Winter zu kommen. Sogar mit Kurzarbeit vor dem eigentlichen Winterkurzarbeitergeld.
Trotz der unsicheren Aussichten versuchen die Unternehmen ihre Mitarbeiter zu halten, die ja die Grundlage ihrer Arbeit sein. Manche stocken das Kurzarbeitergeld dafür sogar auf.
Wandern die Mitarbeiter einmal ab – etwa in die Industrie – kommen die nicht mehr zurück. Dann gehen wichtige handwerkliche Fähigkeiten verloren.
Sie halten also ihre Mitarbeiter weil sie davon ausgehen, dass die seitens der Politik angekündigten Wohnungen auch jemand bauen muss.
Bauunternehmer stehen vor der Entscheidung die Mitarbeiter aus eigener Tasche zu finanzieren oder sie auszustellen und neue auszubilden. Oder sogar das Unternehmen aufzugeben. Untersuchungen haben ergeben, dass binnen 10 Jahren 186.000 Betriebe zu übergeben wären. Schaffen werden das aber nur 12 bis 15.000 – 9%. DA das Zahlen vor 2020 sind weiß niemand wie das jetzt aussieht. Er fürchtete die aktuelle Entwicklung führt zu Konzentrationen und zum auslaufen unternehmergeführter Kleinbetriebe.
Das alles führte ihn zu der Frage wer denn wohl die groß geforderte Klimawende umsetzen soll?
Ideen und Konzepte gibt’s viele – umsetzen können’s nur Handwerker.
Besonders ärgerte Peter Heiß die umgangssprachliche Formulierung von den handwerklichen Fehlern. Dagegen verwahrte er sich vehement. Da werden keine handwerklichen Fehler gemacht sondern Politische!
Außerdem müssen politische Entscheidungen wieder so getroffen werden, dass man sich über Jahre daran orientieren kann. Er war überzeugt, die Nichtverlässlichkeit der Politik ist einer der Hauptgründe warum Deutschland derzeit so schlecht dasteht!
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Im weiteren Vortrag stellte Professor Dr.-Ing. Ulrich Ulmer von der Technischen Universität Nürnberg Möglichkeiten vor wie man den Wohnungsbau durch den Einsatz von Wasserstoff klimaneutraler gestalten könnte.
Professor Ulmer ging erst ausführlich auf die Gewinnung von Wasserstoff ein, die dann seine Einstufung und Bewertung begründen. Er erläuterte die nötige Infrastruktur um Wasserstoff technisch nutzen zu können. Alle Erkenntnisse wurden in der bayerischen Wasserstoff-Roadmap festgehalten, die vorgibt wie Bayern sukzessive fossile Energieträger durch Wasserstoff ersetzen will.
Das gelingt nur wenn europaweite Rohrleitungsnetze entstehen, die den Bedarf in Bayern lückenlos decken helfen. Dabei kann man auf bestehende Gaspipelines zurückgreifen, muss aber eine ganz Reihe Leitungen neu bauen. Kosten wird das etwas 20 Milliarden Euro.
Da er auch etwas über die Ziegelindustrie sagen sollte ging er die Möglikchkeit des Ersatzes bisheriger Energieträger durch Wasserstoff ein. Die beschränkt sich allerdings auf den Ersatz von Gas im Trocknungs- un Brennvorgang. Also wenn die Ziegel ihre finale Form erhalten.
Professor Ulmer erläuterte weitere Verfahren, die allerdings mit Wasserstoff wenig zu tun hatten.
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Abschließend stellte Thomas Wurm aus Feichten an der Alz Fördermöglichkeiten für Bauprojekte vor. Da seine Inhalte so unsicher waren, dass er unmittelbar vor seinem Vortrag noch Änderungen einarbeiten mussten möchten wir an dieser Stelle nur auf die Informationsmöglichkeiten hinweisen, die Thomas Wurm bietet. Wer aktuell die Nachrichten verfolgt wird erkennen, dass sich seit dem Tag der Veranstaltung schon wieder einiges geändert hat. Sollten Sie sich also für eine Förderung interssieren müssten Sie sich tagesaktuell informieren.
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Abschließend dankten die Organisatoren für die Aufmerksamkeit und luden ins Foyer zum informellen Austausch ein.
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Damit Weihnachten zum Fest wird - Waldkraiburger SPD sammelt Päcken für Seniorenheimbewohner |
7:25 |
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Der Markt auf dem Waldkraiburger Sartrouville-Platz bietet seit Jahren auch Hilfsorganisationen und politischen Parteien die Möglichkeit sich und ihre Anliegen zu präsentieren. Besonders beliebt ist diese Möglichkeit natürlich in Wahlkämpfen. Aber auch vor Weihnachten wo die Spendenbereitschaft halt höher ist also währen des Jahres.
Anfang Advent haben SPD, Jusos und Seliger-Gemeinde wieder ihr Zelt aufgestellt und sammeln Päckchen für die Bewohner der Seniorenheime in der Stadt von denen viele allein leben oder ihre Angehörigen weit weg zuhause sind.
Dass die Aktion ankommt hat die Spendenbereitschaft während unseres kurzen Besuches gezeigt. Waldkraiburger aller Altersgruppen brachten ihre Päckchen vorbei – schön eingepackt und für Mann oder Frau befüllt. So stapelten sich die Päckchen unter Richard Fischers Zelt. Der wurde nicht müde die Passanten auf die Aktion hinzuweisen und zu erklären für wen die Spenden sind und wann sie übergeben werden.
Natürlich waren die Sammler dankbar für jede Spende die den Bewohnern an Weihnachten eine kleine Freude machen wird. Teller mit Plätzerln und Lesestoff sind da sehr beliebt. Auf Richard Fischers Wunschzettel stehen aber auch ganz alltägliche Dinge.
Richard, auch heuer sammelt ihr wieder Pakete für die Bewohner der Seniorenheime in der Stadt. (O-Ton )
Die Aktion ist nicht nur auf Waldkraiburg beschränkt… (O-Ton)
Patrick – so eine Aktion wie die SPD sie hier in Waldkraiburg alle Jahre durchführt wäre in anderen Gemeinden auch wünschenswert. (O-Ton)
Es bekommt ja auch jeder etwas zurück, der andere beschenkt. (O-Ton)
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Können Spender die Pakete auch außerhalb des Marktes wo anliefern? (O-Ton)
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Also, Richard Fischer und sein Team freuen sich noch am Mittwoch 13. und Samstag 16. Dezember auf dem Markt auf Ihre Pakete. Und natürlich auch noch danach bis sie sie dann am 19. an den Bewohner der Seniorenheime übergeben. Dass die dort schon danach gefragt haben, ob und wann die SPD mit den Paketen kommt, das zeigt die Bedeutung dieser Aktion, die hilft, den Bewohnern Weihnachten zum Fest zu machen. Und das wollen Sie doch sicher auch! |
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"Frauen helfen Frauen" sammelt für Frauen in Not |
2:40 |
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Den Markt auf dem Waldkraiburger Sartrouville-Platz nutzt immer mal wieder – besonders vor Weihnachten – der Frauen-Hilfsverein „Frauen helfen Frauen“. So auch vergangene Woche wo Vorsitzende Irmgard Wagner und ihre Vorstandsmitglieder ihren Stand zwischen Bäckerei, Metzgerei und Käse-Geschäft aufgebaut hatten.
Irmgard Wagner beobachtete Susanne König und Anne Markt wie die Kerzen, Essig, Marmeladen, Plätzal, Präsente, Strickwaren und vieles mehr anbot. Das meiste davon selbst gemacht.
Irmgard, Frauen helfen Frauen hilft Frauen aus Notlagen und finanziert sich aus Spenden. Wie sieht das aktuell aus? (O-Ton)
Welche Qualifikationen erwartet Ihr von Mitarbeiterinnen? (O-Ton)
Wenn man Euch finanziell unterstützen möchte, wie geht man vor? (O-Ton)
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Wie gesagt, Frauen helfen Frauen ist nicht so oft auf dem Markt anwesend. Ihr Sie finden sie aber ganz einfach weil sie ihr Beratungsbüro gleich am Stadtplatz Nummer 5 in Waldkraiburg haben. Socken oder Balsamico gibts dort aber vermutlich nicht… Eine gute Adresse für Ihre Spende ist der Verein aber auf jeden Fall. |
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