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Pitch-Event der Industriekaufleute am BSZ in Mühldorf im Rahmen von "Jugend gründet" |
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BSZ-Studiendirektorin Dagmar Steiner hatte die auszubildenden Industriekaufleute im Rahmen von Jugend gründet zu einem Pitch-Event eingeladen. Also zu einem Wettbewerb um die besten Ideen für die Gründung eins Unternehmens.
„Jugend gründet“ ist eine Initiative mit Sitz im badenwürttembergischen Pforzheim. Sie veranstalten alljährlich 3 bis 4 solcher Pitch-Events an denen über 1.000 Jugendliche teilnehmen. Seit 2016 gehört die Berufsschule 2 in Mühldorf dieser Initiative an. Seither haben sie mit Schülergruppen an einer ganzen Reihe Endrunden teilgenommen. Erst in Stuttgart, dann in Leipzig. 2019 haben sie den Sonderpreis Zukunft gewonnen, eine 3-tägige Reise nach Berlin.
2020 fand erstmals ein Pitch-Event in München statt, den sie zusammen mit der IHK durchgeführt haben. Sie dankte allen Ausbildungsbetrieben, die ihrem Nachwuchs den Wert der Teamarbeit vermitteln und dass ihnen der Weg in die Selbständigkeit jederzeit offensteht. Dagmar Steiner dankte dem Kultusministerium, dass sie die Initiative mit einer Landesbeauftragten unterstützen. Jugend gründet ist ja eine bundesweite Initiative.
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Damit übergab sie an ihre Nachfolgerin als Landesbeauftragte für Bayern, an Sandra Bauer.
Die präsentierte ein Gerät, dessen Vorläufer bereits 1837 erfunden wurde. Dem Erfinder fehlte jedoch das Geld sein Gerät zu bauen. Erfindungen allein bringen uns also nur weiter, wenn es Unternehmer gibt, die sie auch realisieren. An Ideen zu glauben und sie umzusetzen versucht die Schule den Auszubildenden zu vermitteln. Die Erfahrung zeigt, dass das funktioniert. So haben sie schon am Anfang des Schuljahres dieses 12-Wochen-Projekt gestartet, das ihnen 24 Schulstunden Zeit gegeben hat, ein ganzes Projekt zu entwickeln, den dazugehörigen Businessplan und diesen Pitch vorzubereiten. Weil das nicht viel Zeit ist, haben die Schüler viel Freizeit investiert um etwas auf die Beine zu stellen. So freute sie sich über die 13 Gruppen, die sich dem Wettbewerb stellen werden.
Diesem Grundsatz folgend wollten sie sehen, wovon die Schüler geträumt haben.
Welche Bedeutung die Veranstaltung hatte zeigte die Projektleiterin von „Jugend gründet“ – Franziska Metzbaur, die eine Videobotschaft geschickt hatte. Darin motivierte sie die jungen Leute, Ideen zu entwickeln um ihre Welt besser zu machen. Und – wer weiß – diese Ideen vielleicht sogar in einem Start-Up zu realisieren. Offensichtlich sind ja einige dabei, die tatsächlich geeignet sind, die Zukunft besser zu machen. Dazu wünschte sie allen Teilnehmern viel Erfolg.
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Sandra Bauer hieß alle Juroren willkommen, die Vertreter der Ausbildungsbetriebe und auch die Schüler der Wirtschaftsschule und der anderen Klassen am Beruflichen Schulzentrum.
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Alle Gruppen sollten dann in maximal drei Minuten ihre Projekte vorstellen. Sollten manche nicht fertig sein, bekommen sie nach zwei Minuten die gelbe und nach 3 Minuten die rote Karte zu sehen.
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Durch die weitere Veranstaltung führte dann Karl Hofer – ebenfalls Lehrer am BSZ. Der hieß besondere Gäste willkommen – etwa Landkreis-Wirtschaftsförderer Thomas Perzl – und stellte nochmal die Jury vor, deren Aufgabe es sein würde die Auftritte zu bewerten. Allerdings würde es keine Sieger geben weil die Auswertung länger dauert und später benotet werden. Eine Publikumswertung erfolgte durch Scannen eines QR-Codes.
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Die Reihenfolge der Pitches loste ein Computer aus. Nur die erste Gruppe hatten sie vorher ausgelost, das Projekt „Aqua Tracker“, also die „Efficient Water GmbH“
Ihre Idee entstand aus der Erkenntnis, in Deutschland täglich 250 bis 300 Milliarden Liter Wasser benutzt werden. Ihr Gerät, das ähnliche Informationen wie ein Smartphone anzeigt überwacht den Wasserverbrauch und gibt Statistiken dazu aus. Es soll in verschiedenen Versionen angeboten werden.
Die Jurymitglieder hatten zahlreiche Fragen: Wie sie das Gerät etwa herstellen und vertreiben wollen. Und wie genau die Ersparnis entsteht. Die Auszubildenden beantworteten die Fragen bestmöglich. Wie gesagt, eine direkte Bewertung erfolgte nicht.
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Der Zufallsgenerator ermittelte Gruppe Home-Body als nächste. Die reine Mädelsgruppe stellte ihren app-basierten Ratgeber vor, der jungen unerfahrenen Menschen den Start in ein selbständiges Leben erleichtern soll. Dazu gehört ein Terminkalender, eine Nachrichtenseite, Finanz-, Ernährungs-, und Haushaltsberatungsseite. Und vieles mehr. So erklärt die App etwa wie man einen Backofen reinigt. Die Juroren wollten wissen woher sie die Informationen beziehen wollen und natürlich wer die Kosten dafür tragen soll.
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Der Computer wählte die nächste Gruppe: Küchenzauber oder Gesunde Ernährung leicht gemacht. Mit einer Spielszene erläuterten die Auszubildenden ein Restaurant, das Speisen ohne Zusatzstoffe und Alergene mit besonders geschulten Mitarbeitern in einem abgeschiedenen Bereich der Küche herstellt oder diese verständlich kennzeichnet. Bestellt werden können die Gerichte auch über QR-Code oder telefonisch. Dann sind auch noch Sonderwünsche möglich.
Auch die die Frage der Juroren wie so ein Restaurant auf dem Land überleben könnte und wer die Kosten für den Service tragen soll. Noch keine Gedanken gemacht hatten sie sich wie sie das Angebot vertreiben wollten. Auf jeden Fall auf Social Media…
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Die nächsten war die Gruppe Safe Solutions mit ihrem Projekt RescueX, ein Gerät das Leben rettet. Sie hatten ein X-förmiges Hilfsmittel erdacht, das herkömmliche Rettungsgeräte ersetzen soll und das jeder Verkehrsteilnehmer mitführen soll. Ihr ferngesteuertes Multifunktionsgerät beinhaltet von hydraulischen Gelenken bis zu einer Kamera. Alles was Ersthelfer einsetzen und damit Zeit sparen könnten bis die Feuerwehr eintrifft. Gemeinsam wollten sie die Zukunft der Notfallrettung revolutionieren.
Auf viele Fragen der Juroren, gaben sie an, noch kein Konzept zu haben. Sie konnten auch nicht wieviel was das Gerät kosten soll.
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Die nächste Gruppe stellte das Projekt Sensorwasserflasche vor. Die Flasche soll elektronisch darauf achten, dass Benutzer genug Wasser trinken. Zudem sollen Sensoren die Qualität des Wassers ständig überwachen. Ohne ihre Flasche müssen sich die Leute auf die Qualitätskontrolle des Versorgungsunternehmens verlassen. Die Messwerte des Sensorbodens können über eine App überwacht werden.
Die Fragen drehten sich um die Reinigung und die Haltbarkeit der Hartplastikflasche sowie die Veränderung der Wasserqualität im Lauf eines Tages. Ungeklärt blieb auch die Frage nach der Stromversorgung des Minicomputers im Sensorboden. Kosten soll die Flasche um die 100 Euro!
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Nach einer Pause wählte der Computer die Gruppe 9, also „Plob“, ein Gerät das vor KO-Tropfen schützen soll. Mit einer Spielszene zeigten sie wie einfach es ist KO-Tropfen zu verabreichen. Davor schützen soll ein aufsteckbarer Universal-Edelstahl-Flaschenverschluss mit einem Einsatz der KO-Tropfen erkennen kann. Wenn man durch diesen Aufsatz trinkt zeigt eine Farbänderung KO-Tropfen an. Nutzen kann Plob jeder. Besonders geeignet ist der Aufsatz aber für Discos, Clubs oder Partyveranstalter und vertrieben werden soll er über Social Media.
Kosten soll Plob einen Euro pro Stück. Hat der Aufsatz angeschlagen, also KO-Tropfen angezeigt, muss er ersetzt werden. Reinigen allein reicht nicht aus. Und vor Allem: Plob zeigt nur eine bestimmte Art KO-Tropfen erst an wenn der Nutzer bereits getrunken hat.
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Als nächste wählte der Comptuer die Gruppe 3: Smart-Sparen goes Future. Die fünf jungen Damen hatten eine Einkaufs-App erdacht, die das Einkaufen erleichtert und dabei persönliche Präferenzen berücksichtigt. Die App suchten die günstigsten Angebote und schlägt sie dem Nutzer vor. Mit eingebautem Emailversand kann man die Bestellung gleich absenden und so viel Zeit sparen. In Zukunft sollen weitere Filter bio oder vegane Produkte auswählen oder Zutatenbestellungen gleich aus Rezepten zusammenstellen.
Wie immer auch hier die Frage wer den Service bezahlen soll. Sie meinten einmal die Supermärkte oder später auch die Endverbraucher.
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Die nächste war die Gruppe 12, „GuideIT“, „Wo die Schule versagt ist unser Start“ Mit ihrer App wollen sie jungen Erwachsenen Lebenshilfe bieten, die in der Schule das richtige Leben eben nicht erlernt haben. Was man etwa beim Kauf eines Autos beachten muss. Googlen allein reichte ihnen nicht. In ihrer App bieten sie Rat für viele Lebenslagen. Die App wird über ein Abo in Höhe von 1 Euro pro Monat angeboten.
Auf Frage gaben sie an ständig aktuell sein, und über Werbung auf Social Media vertreiben zu wollen. Nach-Kauf-Beratung bietet die App allerdings nicht.
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Weiter gings mit Gruppe 4, der Snackautomaten-App. Die Jugendlichen hatten das Problem dass sie keine Snacks am Automaten finden können wenn der eine leer ist, den sie kennen. Ihre App zeigt ihnen wo der nächste Automat steht und wovon der wieviel bietet. Damit sparen sie Fahrzeit und schützen so die Umwelt. Bewerben wollen sie ihre App über Social Media.
Technisch greifen sie Informationen aus vorhandenen Automaten ab und bieten sogar eine Benachrichtigung wenn der Automat wieder aufgefüllt wird.
In der Jury war ein bissl Skepsis darüber ob man soetwas wirklich braucht…. Außerdem gibt’s solche Automaten ja auch an Bahnhöfen.
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Die viertletzte Gruppe war die „Mutti 2.0“. Auch sie spielten das Problem an, für das ihre App eine Lösung bieten soll. Die soll helfen Alltagsprobleme zu lösen. Etwa die steuererklärung zu erstellen, Finanzen und Versicherungen zu managen oder Mutti’s längst vergessen geglaubte Tipps und Tricks zu erhalten. Weiß die App etwas nicht, bieten sie einen individutellen Beratungsdienst. Eine, von Versicherungen und Banken finanzierte Universal-Beratungsapp eben. Nicht verzagen, Mutti 2.0 fragen!
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Weiter gings nach der Mittagspause mit Gruppe 2: „Smart Waste“ und ihrem Produkt „Clean Split“. Dahinter verbirgt sich ein automatisches Mülltrennungsgerät. Eins, das selbst erkennt was in den Mülleimer geworfen wird, und das es dann in den Eimer für Biomüll, Wertstoffe und Restmüll verschiebt. Die Entscheidung treffen mehrere Sensoren, darunter einer, der auch Bar oder QR-Codes lesen kann. Elektrische Schieber befördern den Müll dann in den richtigen Eimer. So ein automatisches Mülltrennungssystem gibt es bisher nicht.
Adressaten sind Privathaushalte oder Kantinen in großen Unternehmen.
Die Juroren hatten eine ganze Menge Fragen. Besonders der Energieverbrauch und die hohen Kosten von 250 bis 300 Euro weckten Zweifel.
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Die vorletzte Gruppe war „Soundswipe“. Die drei Burschen planten eine Suchmaschine für Bands für Veranstaltungen. In ihrer kann man gezielt nach verschiedenen Kriterien die passenden Musiker finden und erhält auch gleich Musikproben. Zudem kann man sie gleich per Chat anschreiben. Ihre App bietet Vorteile für Künstler und für Veranstalter.
Ähnliche Anbieter gibt es bereits meinten die Juroren und wollten wissen was ihr Alleinstellungsmerkmal ist. Einmal funktioniert die App weltweit und filtert Ergebnisse lokal und zum anderen können sich Künstler selbst eintragen, meinten die potentiellen Gründer.
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Die letzte der 13 Gruppen war Clean Can Solutions. Sie stellten ihre Idee für hygienische Frische und kraftvolle Sauberkeit im Mülleimer vor. Das wollen sie durch ein kleines Gerät mamens Maggotnix schaffen, das mit natürlichen umfangreichen Hausmitteln Geruch und Schädlinge beseitigt und so für mehr Komfort sorgen soll. Da es in Deutschland 41,3 Millionen Privathaushalte gibt sahen sie darin einen riesigen Markt. Kosten soll es unter 36 Euro und ist so für jeden erschwinglich.
In zweiter Linie wollen sie das Gerät an Unternehmen verkaufen und verschiedenen Duftmarken anbieten. Vermarkten wollen sie es in einer Kooperation die bereits gefunden ist. Sie wollen einfach den Mülleimer vom Problem zum sauberen Einrichtungsgegenstand weiterentwickeln.
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Nach dem letzten Pitch war Hartmut Duppel vom Kultusministerium begeistert vom Einfallsreichtum und der Innovationskraft der Schülerinnen und Schüler. Das machte ihm Mut weil die Zukunft so helle Köpfe braucht. Als Deutschlehrer gefiel ihm auch die Wortgewandtheit mit der sie ihre Ideen vorgetragen haben. Sie alle können stolz auf sich sein.
Er dankte allen Lehrkräften für die Vorbereitung und besonders OstDin Sandra Bauer, die die jungen Leute auf den Wettbewerb vorbereitet hatte. Sie hat es geschaffte, das Projekt „Jugend gründet“ in ganz Bayern bekannt zu machen, das Dagmar Steiner vor Jahren nach Bayern gebracht hat.
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Auch Sandra Bauer dankte allen Teilnehmern und allen, die geholfen haben das Pitch-Event durchzuführen. Sie verabschiedete Teilnehmer und Zuhörer und war sicher, jeder Teilnehmer hat für sich schon gewonnen. Weiter geht’s am 21. März, dann im süddeutschlandweiten Pitchevent vielleicht mit ein/zwei Gruppen aus Mühldorf.
Die Veranstaltung schloss Dagmar Steiner und war sicher, da auf der Bühne haben sie einen ersten Eindruck davon bekommen wie’s später mal ist wenn sie wirklich ein Unternehmen gründen wollen. So verabschiedete sie Teilnehmer und Zuhörer und wünschte eine schöne Vorweihnachtszeit.
Tom, 13 Pitches mit mehr oder weniger ausgereiften Ideen zeigen, es ist Potential vorhanden…Solche brauchen wir dringend! (O-Ton)
Dann bekommen wir bald eine Gründerwelle! (O-Ton)
Frau Bauer, wir dürfen gleich mehrfach gratulieren. Zu einem privaten und persönlichen Anlass und zur Ernennung der Representantin für Jugend gründet für ganz Bayern. Was bedeutet das für Sie? (O-Ton )
Obwohl’s zeitlich viel Aufwand bedeutet… (O-Ton)
Heute hat’s noch keinen Sieger gegeben. Wie geht’s jetzt weiter? (O-Ton)
Und wer den Wettbewerb schließlich gewinnt, darf ins Silicon Valley fahren? (O-Ton)
Dann danke für 13 innovative Ideen und frohe Weihnachten! (O-Ton) |
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Tourismusverband Inn-Salzach stellt Reiseführer vor: 52 kleine und große Eskapaden im bayerischen Inn-Salzach |
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Neu in Mühldorf: Die "Altstadtweihnacht" von Stadt und "Mühldorf-vor-Ort" |
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Nur einen Abend: Weihnachtsmarkt in Heldenstein |
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