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Staatsministerin Michaela Kaniber bei Gruber Landtechnik in Ampfing: Zurück zum Gesunden Menschenverstand |
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14.03.25 |
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Der Vorfrühling hatte sein Bestes gegeben als Gruber Landtechnik in Ampfing zur Frühjahrsschau einlud. Ein besonderes Highlight war – neben einer ganzen Reihe High-Tech-Traktoren – der Besuch von Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.
Ihre Ankunft erwarteten neben einem experimentellen Elektro-Traktor vor dem Anwesen schon Inhaber Thomas Gruber, Prokurist Siegfried Höpfinger, MdB Stephan Mayer, die MdLs Sascha Schnürer und Markus Saller, Landrat Max Heimerl, Bürgermeister Sepp Grundner und Staatsminister a. D. Dr. Marcel Huber. Und natürlich Bauernverbands-Kreisobmann Ulrich Niederschweiberer und die stellvertretende Kreisbäuerin Kristine Keilhacker.
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Das Willkommen der Ministerin fiel geradezu herzlich aus. Wie unter Freunden eben.
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Ein kleiner Teil der Runde zog sich dann erst zu einem Vorgespräch zurück während sich die anderen in der Veranstaltungshalle Kaffee und Kuchen von den Landfrauen schmecken ließen. Und groß und klein auch.
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Natürlich hatten die Landwirte viel zu besprechen weshalb es Siegfried Höpfinger nicht so leicht fiel, sich Gehör zu verschaffen. Der freute sich dann über die vielen Zuhörer trotz des wunderschönen Wetters draußen. Sie hätten das ja auch für ihre Arbeit im Wald nutzen können.
Für die gigantische Ausstellung, die sie auch dieses Jahr wieder vorbereitet haben, dankte er allen ihren Mitarbeitern, die vier Wochen lang dafür gearbeitet haben. (O-Ton)
Er hieß alle Ehrengäste willkommen, von denen wir die meisten bereits genannt haben. Zusätzlich freute er sich über die Landfrauen, die wieder für Kaffee und Gebäck sorgen.
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Besonders freute er sich über Dr. Marcel Huber und Staatsministerin Michaela Kaniber, die nach 2019 zum zweiten Mal gekommen war. Er freute sich besonders, dass sie am Internationalen Frauentag gekommen war.
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Staatsminister a. D. Dr. Marcel Huber war als politischer Austragler gekommen. Auch wenn er politische nicht mehr aktiv ist, war er für Michaela Kaniber doch noch zu etwas zu brauchen. Sie hat jemanden gebraucht, der mit den Bauern reden kann. Und das kann er nach 22 Jahren als Tierarzt.
Auf dieser Basis hat er die guten Ideen von Staatsministerin Kaniber mit ihnen besprochen. Da gings um die Fördergelder der EU, die damit ihre Vorstellungen umsetzen wollte. Diese Vorstellungen haben sie aber als Schmarrn gesehen und ihre Vorstellungen der EU vorgelegt.
Zudem hat sie die Betroffenen einbezogen und einen Praktikerrat gegründet in dem auch der Naturschutz vertreten sein sollte. Nicht einfach so eine Kombination. (O-Ton).
Da ihn dieses schwierige Gremium interessierte hat sie ihm dessen Moderation übertragen. Das war durchaus erfolgreich weil alle mit Respekt auf Ausgleich bedacht waren.
Rausgekommen ist folgendes:
Eine detaillierte Lösung zur Verteilung der EU-Gelder auf eine Art die es bayerischen Familienbetrieben erlaubt weiterzumachen.
Dazu hatte er drei Gedanken: Man sollte die gut ausgebildeten jungen Landwirte nicht durch überbordende Vorschriften gängeln, die doch nicht zu unseren kleinteiligen landwirtschaftlichen Strukturen passen. (O-Ton)
Dann muss sich die Gesellschaft davon verabschieden, dass alles immer überall in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Es muss wieder darauf geachtet werden, dass die Selbstversorgung des Landes eine Grundlage für die Bewältigung von Krisen ist. Es kann doch nicht sein, dass Medikamente fehlen weil China oder Indien nicht liefern können – oder wollen! (O-Ton)
Zu den strategischen Fähigkeiten eines Landes muss also gehören, dass es sich selbst ernähren kann.
Und drittens muss die Gesellschaft anerkennen, dass sie auch für die Landschaftspflege bezahlen muss. Eine Alm etwa, die nicht mehr bewirtschaftet wird, verbuscht spätestens nach 5 Jahren. Dann ist auch der Freizeitwert des Gebirges dahin. Genauso der Lebensraum für wirklich besondere Pflanzen und Insekten, die’s eben nur in einer Weidelandschaft gibt. (O-Ton)
Also: Auch solche Leistungen muss die Gesellschaft den Landwirten vergüten.
Dr. Marcel Huber hoffte die aktiven Politiker machen etwas aus diesen Gedanken und bat Staatsministerin Kaniber dazu was zu sagen.
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Es war schon immer Teil der Pholosophie des Hauses Gruber, freute sich Siegfried Höpfinger über Dr. Marcel Huber’s Forderung und bat Staatsministerin Michaela Kaniber um ihren Vortrag zum Thema „Moderne Landwirtschaft in Bayern – Was ist das? Hightech oder klein und bio? Beides!“
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Michaela Kaniber freute sich über die vielen Landfrauen am Weltfrauentag. Weil sie die absoluten Stützen jedes Hauses sind, bat sie die Männer aufzustehen und den Landfrauen einen tosenden Applaus zu spenden.
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Es war ihr eine große Ehre nach 2019 wieder hier sprechen zu dürfen. Damals dominierte das Volksbegehren Artenschutz die Diskussionen – ein schwieriges Thema. Jetzt ist die Situation entspannter. So konnte sie sich auf die Zukunft konzentrieren, die in Form modernster Maschinen ja die Sonderschau bietet. Sie war davon zutiefst beeindruckt.
Michaela Kaniber würdigte die Leistung des Unternehmens, das ja auch intensiv ausbildet. Solche Unternehmen gilt es mehr wertzuschätzen. Sie sind unerlässlich – auch wegen der Steuern, mit denen der Staat wieder arbeiten kann.
Den Kindern des Ehepaars Gruber schrieb sie ins Stammbuch, sie sollten jeden Tag ein Vater-Unser zum Himmel schicken, als Dank für ihre Eltern, die solchen Mut und Kraft bewiesen und so ein Unternehmen aufgebaut haben.
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Niemand hätte gedacht, dass es im 21. Jahrhundert nochmal einen Krieg wie im 19. jahrhundert geben würde. Und dass wieder Handelskriege ausbrechen würden. Sie gab Ministerpräsident Söder Recht, der meinte, es gäbe nur noch eine Chance die Demokratie zu retten. Diese Chance müssen sie bei den aktuell laufenden Koalitionsverhandlungen in Berlin nutzen.
Auf jeden Fall war sie froh und dankbar in Bayern leben zu dürfen. In einem Land, in dem jeder zweite in einem Ehrenamt hilft die Gesellschaft zusammenzuhalten. Bei den Landfrauen sind es sogar 65%! Das ist genau das was Bayern stark hält.
Damit kam sie zum vorgegebenen Thema: Für sie spielte es keine Rolle ob Hightech oder klein und bio. Die Staatsregierung behandelt alle gleich und unterstützt wo sie nur kann. Und sie unterstützt auch nicht nur die jungen weil auch die erfahrenen Senioren viel beitragen können. Bayern braucht sie alle – egal in welchem Segment sie tätig sind. (O-Ton)
Die Unterstützung die die bayerische Staatsregierung allen bietet, braucht die Landwirtschaft in ganz Deutschland, die Gefahr läuft zurückzufallen. Darauf wollte sie dann eingehen:
Den viel diskutierten Strukturwandel hat es schon immer gegeben und wird’s auch immer geben. Das bringt schon der technische Fortschritt mit sich. Brauchte 1949 einLandwirt noch 28 Stunden um einen Hektar Getreide abzuernten, sind es heute nur noch 6 Minuten! Ohne moderne Technik geht das nicht! Kein Wunder, dass das Strukturwandel bedingt. Wer also dagegen wettert, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden. Schließlich arbeitet die neue Technik auch noch umweltfreundlicher und tierwohlbedachter. Das zeigt ein einfacher Blick in einen modernen Stall. Es muss also Schluss sein mit ideologischer Politik! (O-Ton)
Weil doch mehr Männer als Frauen im Publikum waren war Michaela Kaniber überzeugt, sie haben doch wieder die Arbeit ihren Frauen überlassen….(O-Ton
Trotzdem war sie dankbar für die Landwirte im Bayerischen Bauernverband und natürlich für die Landfrauen!
Das brachte sie zu der Frage was die Leute heute überhaupt essen wollen. Schaut man in die sozialen Netzwerke, drängt sich der Eindruck auf, es gäbe nur noch Veganer. Das hat ihre Ernährungsstudie aber nicht bestätigt der nach in Bayern nur 1% der Menschen vegan leben.
5% sind Vegetarier und alle anderen sind Flexitarier. Das zeigt, dass das Grünland in Bayern nicht gepflegt werden kann wenn man es die Veganer abgrasen lässt! (O-Ton)
Wir brauchen also auch alles was schon bisher für die Ernährung der Leute produziert worden ist. Und das liefert eben die bayerische Landwirtschaft.
Geändert werden muss aber das Selbstbewusstsein. Es kann ja nicht sein, dass Veganer allen um sie herum schon nach fünf Minuten erzählen dass sie Veganer sind. Diese Propaganda wollen wir nicht mehr. (O-Ton)
Landwirtschaft ist aber viel mehr als Ernährung und Landschaftspflege. Seit ihrem letzten Besuch 2019 hat sich das Bewusstsein über eine sichere Ernährung der Gesellschaft durchgesetzt. Das bewirkt haben auch Russland und China, die die Hälfte des weltweiten Getreideaufkommens zurückhalten. Damit wollen sie den Hunger in der Welt als politisches Mittel nutzen. Europa muss also erkennen, dass Stabilität nur erhalten kann wenn genug Wasser und genug Lebensmittel vorhanden sind. Es muss sich also die Erkenntnis durchsetzen, dass die Bauern die wichtigsten Friedensmacher überhaupt sind. (O-Ton)
Die müssen ihr wirtschaftliches Gewicht kennen und einsetzen. Allein in den Wirtschaftsbereichen ihres Ministeriums entsteht jährlich eine Wertschöpfung von 225 Milliarden Euro. (O-Ton)
Sie können stolz auf Bayern sein weil sie ein Teil von Bayern sind. Das müssen die Verbraucher erkennen und ihnen Wertschätzung entgegenbringen anstatt sie ständig anzuklagen.
Damit das alles funktioniert muss braucht es auch eine Staatsregierung die zuhört. Während der Bauernproteste Anfang 2024 hat die bayerische Staatsregierung Lösungen gesucht und einen Zukunftsvertrag ausgearbeitet und unterzeichnet. Dabei hat Dr. Marcel Huber eine wichtige Rolle gespielt. Etwa bei der Entbürokratisierung und bei der Suche nach europäischen Grundsätzen, die den bayerischen Bauern das Überleben ermöglichen. (O-Ton – danke an Marcel)
Er war der richtige weil ihn sowohl Bauern als auch Umweltschützer einfach mögen. Es ist ihm gelungen große und kleine Verbände unter einen Hut zu bekommen und eine Grundlage für die Landwirtschaft in Europa zu verfassen.
Dieses Konzept hat sie dem EU-Kommissar Christoph Hansen übergeben, der selbst Bauer ist. ER hat das Konzept genommen und zu 98% in Eu-Recht übernommen. (O-Ton)
Der bayerische Weg der Landwirtschaft gilt jetzt also auch in der EU und erleichtert so das Leben auch den Bauern bei uns.
Ohnehin sind die Diskussionen mit Brüssel verdammt schwierig. Immerhin haben sie erkannt, dass Ursula von der Leyens „Green Deal“ der falsche Weg war. Inzwischen haben sie Kleinbetriebe bis 10 Hektar von der Kontrolle ausgenommen, 35.000 Betriebe in Bayern und vieles mehr. (M4) Sogar die TA Luft haben sie so entschärft, dass Landwirte leichter Baugenehmigungen bekommen. (O-Ton)
Wenn Verbraucher Regionalität fordern, müssen sie auch akzeptieren, dass Ställe gebaut werden. Leider ist Deutschland das klagefreudigste Land in Europa. Anstatt einen Neubau gleich per Gericht zu verhindern sollte es doch wieder dazu kommen dass man sich gegenseitig unterstützt. Es muss wieder heißen: (O-Ton)
Niemand darf sich wundern dass schließlich jede Klage neue Verordnungen bewirkt.
Michael Kaniber hatte sich über die hervorragend ausgebildeten Jungbauern gefreut, die sie kürzlich besucht hatten. Und über die 30% der Absolventen der Landwirteausbildung, die nicht aus Höfen stammen. Das zeigt die Attraktivität des Berufsstandes. Weil 88% der Bauern in Europa über 40 Jahre alt sind, hoffte sie damit auf eine Sicherung des Fortbestandes der bayerischen und europäischen Landwirtschaft. Die bayerische Staatsregierung hat dafür auch die Junglandwirteprämie erhöht. Das sollten auch die Landwirte selbst unterstützen und aufhören in den Familien über ihr schweres Los und die schwierigen Umstände zu klagen! (O-Ton)
Aktuell versucht die bayerische Staatsregierung die Wettbewerbsnachteile zu revidieren, die die Ampel aus ideologischen Gründen eingeführt hat. (O-Ton)
Um Biogasanlagen zu erhalten – immerhin steht jede vierte Biogasanlage in Bayern - ist eine sinnvolle und ideologiefreie Anschlussfinanzierung nötig. Außerdem ist eine Änderung der Düngeverordnung nötig. Und schließlich warb Michaela Kaniber für das Freihandelsabkommen Mercosur, das es ermöglicht bayerische Waren auch in den Mitgliedsländern zu verkaufen. Immerhin könnte damit der Export von Rindfleisch von jährlich 99.000 Tonnen auf 196.000 Tonnen steigen. Sogar Milch und Käse könnte man in diese Länder verkaufen. (O-Ton)
Aufpassen muss man allerdings, dass bayerische Bauern damit keine Wettbewerbsnachteile erleiden. Würde das eintreten, wäre es nicht zu gebrauchen. (O-Ton)
Nach diesem Ritt durch die Landwirtschaftspolitik kam sie zurück zu den Landfrauen, denen es nicht nur am Internationalen Frauentag gut gehen soll sondern das ganze Jahr über. Immerhin schaffen sie es die brutalen Herausforderungen zu meistern. Sie wünschte sich, dass sie auch auf sich selbst schauen und sich nicht kaputt-rackern. (O-Ton)
Sie wünschte sich, dass wieder der gesunde Menschenverstand in dieser wichtigen Branche regiert. So forderte sie die Zuhörer auf, gemeinsam dafür zu sorgen, dass die Höfe und die Familien gedeihen.
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Siegfried Höpfinger hatte die Aufmerksamkeit in der Halle beobachtet und untersützte die Aussagen der Staatsministerin uneingeschränkt.
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Gruber Landtechnik bat dann .. Posh von den SOS-Kinderdörfern zu sich um erst kurz ihre Arbeit vorzustellen und dann einen Spendenscheck über 5.300 Euro entgegenzuhehmen.
Siegfried Höpfinger und Thomas Gruber dankten Staatsministerin Kaniber für ihren Besuch und ihre motivierende n Ausführungen mit einem Korb voller regionaler Produkte. Nur wenige vegane, scherzte Siegfried Höpfinger.
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Ampfings Bürgermeister Josef Grundner war es eine große Ehre Staatsministerin Kaniber begrüßen zu dürfen. Er dankte Familie Gruber und ihren Mitarbeitern für diese alljährliche Ausstellung die das große Engagement des Unternehmens zeigt.
Weil Michaela Kaniber einen großen Applaus für die Landfrauen gefordert hatte, wollte auch erh einen großen Applaus der Frauen für ihre Männer, die sich dafür erheben sollten… Das war dann aber spärlich…
Er bat die Frauen, sich auch politisch in der Gemeinschaft zu engagieren und bat Staatsministerin Kaniber sich ins Goldene Buch der Gemeinde einzutragen. Die tat das naütrlich gern und so dankte ihr zweiter Bürgermeister Günther Hargasser mit einem Prähofer-Siebdruck für ihr Kommen. Siegfried Höpfinger schloss die Veranstaltung, nicht aber die Frühjahrsausstellung die noch bis Montag weitergehen sollte. |
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Mit Biogas die Energiewende vorantreiben? In Stromerzeugung und Mobilität |
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Den letzten Tag der Frühjahrsausstellung der Firma Gruber in Ampfing wollten Siegfried Höpfinger und sein Team der Biogasbranche widmen, die einen unverzichtbarer Teil der angestrebten Energiewende sein soll.
Dazu bat Verkaufsleiter Hans Kink Robert Wagner aufs Podium, der bei Carmen eV als Berater arbeitet und ehrenamtlich als Regionalsprecher für Niederbayern im Fachverband Biogas, der wiederum mit dem Bayerischen Wirtschafts- und dem Landwirtschaftsministerium kooperiert.
Robert Wanger stellte seinen 1992 gegründeten Arbeitgeber vor, der sich seit knapp 20 Jahren mit Biogasanlagen befasst und nie gedacht hätte, dass das EEG auslaufen könnte, müssen sie sich jetzt neu orientieren.
Biogas ist im Prinzip sehr einfach, meinte Robert Wagner. Es entsteht immer wenn man im Fermenter Sonne, Luftsauerstoff wegnimmt und ein wenig aufheizt. Aufwändiger ist die Verwertung die meist über einen Stationärmotor erfolgt. Aktuell liefern in Deutschland knapp 10.000 Anlagen 5,9 Gigawattstunden elektrischer Leistung, vier Mal so viel wie das Kernkraftwerk OHU leisten konnte. Die Abwärme des Motors kann man ebenfalls nutzen.
Der Vorteil von Biogasanlagen ist die Möglichkeit Gas zu speichern und die Anlage nur dann betreiben zu können wenn Strom gebraucht wird. Schließlich genießen Sonne und Wind Vorrang!
Seit 2006 wurden 251 Anlagen errichtet, die Aus Biogas Biomethan erzeugen, das dann ins bestehende Erdgasnetz eingespeist werden kann. Leider sind das sehr große Anlagen.
Das Biomethangas eignet sich auch für die Dampferzeugung oder den Betrieb von Fahrzeugen.
Obwohl das alles sehr flexibel ist, ist so produziertes Gas leider teuer. Trotzdem ist Methan begehrt wie diese Tafel zeigt. Am besten eignete sich Biomethan für die Mobilität, etwa für den Betrieb von LKWs. Bis 2030 rechnet man durch den Umstieg von Diesel auf verflüssigtes Biomethan mit einer CO2-Einsparung von 25%. Und natürlich bleibt damit das Geld bei deutschen Landwirten.
Tatsächlich gibt es bereits Speditionen, die bereits auf LNG setzen, also auf verflüssigtes Biomethan.
Aus der Bereinigung von Biogas stammt auch CO2, das etwa in der Getränkeherstellung gebraucht wird. Wie wichtig das ist, hat ein Engpass während der Corona-Krise gezeigt.
Allerdings gibt es auch Nachteile wie diese Tafel zeigt. Zu viele äußere Einflüsse machen Investitionen in die Biomethaneinspeisung unsicher. Vor einem Aus stünde die Technik sogar wenn die Politik die Spielregeln ändert und Stadtwerke Gasnetze aubbauen wie in mehreren Städten bereits beschossen.
Robert Wagner gab Tipps wer mit Biogas Strom produzieren sollte und wie das realisiert werden kann. Sinn macht es auch neben der Stromerzeugung auch Fahrzeuge mit Biogas zu betreiben.
Abschließend stellte er das Förderprogramm des bayerischen Wirtschaftsministeriums vor, das für die Förderung von Biogasaufbereitungsanlagen und für Biogas und Biomethanleitungen 10 Millionen Euro vorgesehen hat. Die nicht ganz einfachen Konditionen und die betriebswirtschaftliche Behandlung einer Biogasanlage erläuterte Robert Wagner ausführlich.
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Im zweiten Vortrag ging Josef Höckner von der österreichischen Bio-G auf die nötige Technik ein und erklärte auch welche Rohstoffe dafür genutzt werden können.
Aktuell leidet die Branche unter einer ganzen Reihe Einschränkungen, angefangen von auslaufenden Tarifen über vergleichsweise steigenden Rohstoffkosten bis zu mangelnder Erfahrung mit Reststoffen, veralteten Anlagen und nicht zuletzt der Konkurrenz aus Anbau und Pachtflächen.
Es stellt sich also die Frage: Wie weiter? Wie bisher gilt so billige Einsatzstoffe wie möglich zu verwenden und das Biogas so teuer wie möglich zu vekraufen.
Als Einsatzstoffe eignet sich alles womit andere nichts anfangen können. Von Gülle und Mist bis zu Schlachtabfällen und Klärschlamm. Das ist gar nicht so wenig!
Genutzt werden kann Biogas auf vielfältige Weise. Von der Stromgewinnung über die Einspeisung ins Gasnetz bis zum Treibstoff für Fahrzeuge. Eine große Stärke ist die Möglichkeit Biomethan zu speichern.
Diegrößpte Wertschöpfung entsteht bei der Herstellung von CNG. Und zwar sowohl monetär also auch ökologisch.
Josef Höckner ging au fdie verschiedenen Einsatzmöglichkeiten ein, erläuterte deren speziellen Nutzen und nannte die Kriterien die für Interessenten für ihre Entscheidung zugrunde legen sollten. Tatsächlich ist jede Anlage und jeder Einsatzfall anders und erfordert daher angepasste Technik.
Altanlagen können in mehreren Schritten modernisiert werden. Das beginnt natürlich mit der Bestandsaufnahme als Grundlage für die Neuplanung und den Umbau.
Besonders wichtig ist die Anpassung auf die einzusetzenden Reststoffe die natürlich aus der Umgebung kommen sollen um die Kosten gering zu halten. Wenn der Landwirt sein Maisstroh selbst erntet kann er aus einem Hektar 1.200 Liter Treibstoff gewinnen und muss dafür aber 30 Liter für die Erntearbeiten abziehen. Maisstroh kann man zu nichts anderem gebrauchen, muss aber für korrekte Lagerung sorgen bis es dann in den Fermenter gebracht wird.
Sein Unternehmen bietet kleine CNG-Produktionsanlagen an, an der gleich eine Zapfsäule angebaut ist. Da kann man dann alle geeigneten Fahrzeuge betanken. Vor allem natürlich solche für den Regionalverkehr.
Um die Biogasproduktion im Fermenter zu optimieren ist eine vernetzte Steuerungstechnik nötig. Schließlich fallen jahreszeitabhängig unterschiedliches Reststoffe an. Zudem ermöglicht diese Technik die Steuerung des Gasertrages. Gas kann also zeitnah zum Bedarf generiert werden.
Abschließend stellte Josef Höckner drei Anlagen vor, die bei ähnlicher Leistung gegenüber Dieselantrieben erhebliche Gewinne ermöglichen.
Zusammengefasst zeigt diese Tafel die Vorteile, die in regionale Kreislaufwirtschaft münden und das Geld in der Region halten.
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Im dritten Vortrag stellte Klaus Senghaas beim Hersteller New Holland zuständig für alternative Treibstoffe ihre Neuentwicklung vor, einen Traktor, der mit CNG betrieben wird. Darauf haben sie sich nach verschiedenen Versuchen mit anderen Treibstoffen festgelegt. Damit kann es gelingen bis 2030 25% CO2 einzusparen wie von der Politik vorgegeben. Mit Elektromobilität allein kann das nicht gelingen. Die Landwirtschaft muss also in Zukunft zur Energieproduktion beitragen. (O-Ton)
Schon jetzt könnte man mit den vorhandenen Anlagen täglich 200.000 LKW mit BioMetahn betreiben. Schon heute bieten Tankstellen an Erdgas-Tankstellen tatsächlich BioMethan.
Schaut man genau hin, dann sparen Biokraftstoffe fast doppelt so viel CO2 wie die E-Mobilität. New Holland hat sich für BioMethan entschieden weil es ein Treibstoff ist, der auch praktisch einsetzbar ist. Allerdings benötigt das Gas 4,5 Mal mehr Tankkapazität als Diesel. Bei Wasserstoff wäre das das 11-fache. Biomethan ist sauber, einfach und schnell verfügbar.
Wie das aussieht, zeigt diese Tafel.
Das zeigte Klaus Senghaas mit mehreren Praxisbeispielen. Eine 500-KW Biogasanlage ersetzt also 1 Million Liter Diesel pro Jahr.
ER hatte den ersten BioMethan-Traktor in Europa mitgebracht. Dieser Traktor hatte ein Tankvolumen von 1.295 Litern was 280 Litern Dieselkraftstoff entspricht. Das ermöglicht eine Arbeitszeit von 11 bis 12 Stunden und spart pro Jahr 20 bis 25.000 Euro Treibstoffkosten.
Das Gas können Landwirte in eigenen Hoftankstellen tanken. Die Kosten dafür liegen bei rund 100.000 Euro.
Seit dem ersten Prototyp 2011 haben sie ihren 180-PS-Schlepper immer weiterentwickelt und Zug um Zug alle Einschränkungen eliminiert. Heute kann der Schlepper am Band gebaut werden. Allerdings haben sie einen neuen Gasmotor entwickelt, der inzwischen in 20.000 Iveco LKWs läuft. Sie haben praktisch das Common-Rail-Verfahren für Gas angepasst. Sogar das selbe Drehmoment und den selben Wirkungsgrad haben sie erreicht. Da aber die Verbrennungstemperatur höher ist als beim Diesel haben sie Anpassungen am Zylinderkopf und am Abgasturbolader vornehmen müssen. Da die Verbrennung wesentlich sauberer abläuft, entfällt eine umfangreiche Abgasreinigung. Außer einem 3-Wege-Kat.
Der Motor ist so gut, dass er jetzt bei IVECO eingebaut wird. Dort auch in wesentlich stärkeren Motoren.
Mit einigen Praxisbeispielen präsentierte Klaus Senghaar die Erfahrungen ihrer Kunden, die pro Stunde nur noch knapp 10 Liter verbrauchen.
Allerdings brauchen die Schlepper die passende Infrastruktur, die sich anzuschaffen für ein oder zwei Maschinen nicht lohnt. Aktuell sind sie mit ihrem Traktor bundesweit unterwegs um ihn vorzustellen. Die Kunden können dann sehen, dass ihr Traktor alltagstauglich ist und den selben Fahr- und Bedienkomfort bietet wie ihre Dieselmodelle.
Er hoffte, die neue Bundesregierung wird die Förderung solcher umweltfreundlicher Investitionen wieder aufnehmen und so ihre Bestrebungen unterstützen. Sie möchten ihre Traktoren nämlich auch gern verkaufen….
Die Serienproduktion nehmen sie dann im Januar 2026 auf. Darauf freute er sich schon jetzt und hat sogar seinen Rückzug in den Ruhestand um ein Jahr verschoben um das noch erleben zu können.
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Thomas Gruber und Hans Kink dankten den Referenten für ihre aufschlussreichen Darstellungen der Möglichkeiten zur Herstellung und zum Einsatz von Biogas.
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